Ehrfurcht ist die Furcht vor fremder Würde, also vor einer Würde, die nichts Eigenes enthält und daher Ehre fordern muss, fremde Würdigungen. Es geht hierbei um eine Ehre, die Demut verlangt, weil sie Größe durch sich und ihre Masse behaupten kann, die sich nurmehr esoterisch begründet. Es ist daher eine Größe, die sich nicht durch sich bestärkt, sondern durch ihren Widerschein, durch ihre Reflexion in der Masse, in der alle Gründe abwesend sind. Und letztlich ist es auch die Angst vor der Masse, die Ehrfürchtig macht, weil darin der absolut abstrakte Grund sich durch sie hindurch verhält. Dies macht vor allem auch die Massenpropaganda, und bezieht sie sich auch nur um einen Lutscher. Als Teil der Masse wird das Subjekt der Ehrfurcht nur wirklich und hat seine Wirkung durch seine scheinbare Besonderheit darin (siehe auch die Wirkung von Hellingers Familienaufstellungen). |