Heilung setzt eine Ganzheit voraus, die durch Schmerz und Krankheit sich inadäquat geworden ist. Heilung ist der Prozess der Wiedererlangung dieser Ganzheit durch innere Prozesse, die auch durch äußere Hilfreichungen beschleunigt oder auch erst ermöglicht werden. Die äußeren Mittel, die Heilung befördern können, gelten zwar als Heilmittel, gehören aber nicht wesentlich zur Heilung, oft aber zu ihrer Bedingung. Sie lindern Krankheitserscheinungen und bringen auch Stoffe herbei, die für Heilungsprozesse notwendig sind. Heilung durch Gesundung entspricht einem Verlangen, welches durch Siechtum und Schmerz selbst schon hergevorrufen wird, also wesentlich inneres Verlangen ist. Von daher ist Gesundung ein Prozess des Lebens selbst, das seine Verwundung oder Kränkung auch zu beheben versteht. Von daher ist sie Lebensmoment durch sich selbst, durch die Natur des Lebens selbst schon bestimmt, Äußerungsprozess einer Naturempfindung. Jedoch wird dieses gerne als Prinzip vorweggenommen und und auf gesellschaftliche Prozesse übertragen, mit Heilsvorstellungen assoziiert, die äußere Zwecke über die Vorstellung von Heilmittel beibringen wollen, iondem sie bestimmte Heilserwartungen, also Erwartungen an einen Gesundungsprozess hinzufügen. Im Begriff der Heilserwartung ist dies politisch instrumentalisiert nach Maßgabe des politischen Ganzen, die Nation. Der Nationalismus moniert die Gebrochenheit des bürgerlichen Staates und bringt von daher Heilsvorstellungen in Gang (siehe Nationalsozialismus). |