"Die Maschinen sind keine Lohnempfänger. Das allgemeine Steigen der Löhne wird somit die Industrien weniger treffen, welche im Verhältnis zu den anderen mehr Maschinen als Arbeiter verwenden. Da indes die Konkurrenz stets die Tendenz hat, die Profite auszugleichen, können Profite, die sich über den Durchschnittssatz erheben, nur vorübergehend sein. So wird, von einigen Schwankungen abgesehen, ein allgemeines Steigen der Löhne, anstatt nach Herrn Proudhon einer allgemeinen Verteuerung, vielmehr ein teilweises Sinken der Preise zur Folge haben, das heißt ein Sinken des Marktpreises der Waren, die vorzugsweise mit Hilfe von Maschinen hergestellt werden." (MEW 4, S. 176) Lohnstückkosten stellen die produktive Effizienz pro Produkt als Verhältnis von Arbeitskosten zu ihrer Produktivität, ihrem wertmäßigen Nutzen dar, indem darin die Löhne pro Profit ins Verhältnis gesetzt sind. Von der Mehrwertrate unterscheiden sie sich durch ihren geldwertigen betriebswirtschaftlichen Bezug zum Produkt einer Realwirtschaft. In den Lohnstückkosten lässt sich somit das Verhältnis des produktiven Aufwands bei der Wertbildung einer Produktion zu dessen Preisform, den Kosten der Produktion formulieren. Lohnstückkosten sind von da her eine betriebswirtschaftliche und auch volkswirtschaftliche Leistungseinheit zur Beurteilung der Arbeitskosten einer Produktion pro Produkteinheit und Arbeitspersonal. Sie reduzieren sich mit zunehmender Produktivität je Arbeitseinheit (Arbeitskosten je Arbeitsleistung). Steigende Arbeitsproduktivität bei gleichbleibenden Arbeitskosten führt demnach zu sinkenden Lohnstückkosten. Gleiches gilt für sinkende Löhne bei gleichbleibender Arbeitsproduktivität. Abnehmende Arbeitsproduktivität führt hingegen, genauso wie steigende Löhne, zu höheren Lohnstückkosten. Im Lohn stellen sich die Lohnstückkosten im Wert der Reproduktion der Arbeitskraft und zugleich als ein Anteil des Geldbetrags für die Verwendung ihrer Kraft dar, deren Anwendungszeit mit anwachsender Produktivität bzw. Automation geringer, das Produkt pro Arbeitskraft also immer wertloser wird. Von da her zeichnen sich in den Lohnstückkosten auch die Tendenzen des Wertwachstums (Mehrwertrate) zum Wirtschaftswachstum (Produktivität) als Verhältnis von Wert und Preis des hierfür nötigen Aufwands ab. Hieran lässt sich schließlich auch der Fall der Profitrate veranschaulichen - nämlich wann sie nicht mehr zwischen beidem vermitteln kann und die Verbilligung der Produkte deflationär wird. Zum Reproduktionswert der Arbeitskraft zählt auch der Wert der Rohstoffe und des Lebensraums, wie er als Grundbesitz oder Staatsgebiet politisch bestimmt ist. Von daher wird der Lohn bei sinkenden Lohnstückkosten zum Träger eines Mehrwerts, der nicht als Mehrprodukt existiert, sondern durch unmittelbare Auspressung von de facto unbezahlter Mehrarbeit fz.B. ür Miete, Rohstoff (siehe Rohstoffhandel) und Steuern erzielt wird (siehe hierzu auch die Negativverwertung des Feudalkapitals).
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