Magie entsteht durch Ungewöhnlichkeit der Wahrnehmung unter der Bedingung der abstrakten Allgemeinheit einer Wahrheit, die nicht sein kann. Sie besteht aus dem Anderssein des Gewohnten als Wahrheit, die darin als fremde Wahrheit wahrgehabt wird. Dies macht die Anziehung des Ungewöhnlichen aus, welche als Suggestion der Entfremdung erlebtt wird. Es ist die Entstellung, welche magisch ist, die entwirklichte Wirklichkeit eines Ereignisses, die Fortbestimmung einer Wirkung, die nicht sein kann, weil sie nur in der Abwesenheit ihrer wirklichen Sinnlichkeit geschieht, vollkommen abstrakte Sinnlichkeit ist. Sie vollzieht die Anwesenheit einer Masse von Körperlichkeit, die abwesend ist. Von daher ist sie auch ein Moment eines jeden Kults als dessen fetischisierende Macht. Oft wird durch Menschen, die den Widerspruch einer besonders hohen Abstraktion einer Wirklichkeit mit einer besonders dichten Selbstvergegenwärtigung (das ist eine massive und massige Anwesenheit seiner Selbst) aufzulösen vermögen, die Situation auf magische Weise beherrscht, in der die Menschen als einzige Identität die anzunehmen in der Lage sind, die der Magier ihnen bietet (z.B. Halluziantion). Dies kann natürlich auch Spannungen in ihnen auflösen, die ihrem bisherigen Leben entsprechen, unter solcher Bedingung aber vergehen - und hierdurch aus einem zrikulären Spannungsverhältnis herauskommen können. Eine Grundform der Magie gibt es auch in Anwendungen der Psychologie (z.B. in der Hypnose). In einer platteren Form in den "wissenden Felder" des Bert Hellingers, der daraus die Genealogie einer Familienproblematik liest (siehe Familienaufstellung). Wesentlich für die Magie ist die Verrückung von Gewohnheiten durch Vergegenwärtigung einer Entstellung. Entstellung kann sich durch eine fremdbestimmte Handlung ereignen, die für eine Situation dadurch Bedeutung hat, dass sie verbindet und also hierfür verbindlich ist. Magie ist die Verbindlichkeit des Entstellten in einem Augenblick die Menschen fixiert und beschwört, ihnen Anziehung und Abstoßung zugleich vermittelt. So wurde z.B. ein magisches Verhalten der Schamanen von Castaneda beschrieben, das alleine daraus bestand, einen Redefluss dadurch zu irritieren, dass er durch ein rhythmisches Klopfen mit den Füßen begleitet wurde, das für den Redner nicht interpretierbar war. Da er dieses Verhalten nicht deuten konnte, erzeugte es unmittelbar seine Bereitschaft, sich in den Kreis der anderen einlassen zu müssen, wenn auch in Angst vor der ungewissen Beziehung, in die er hierdurch geraten war und der er sich nur unterwerfen konnte. Er war in dieser widersprüchlichen Beziehung magisch angezogen. |