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Rubrik Kultur: Der Kampf der Kulturen findet nicht statt

von Harald Müller

Erschienen 1998
Professor Harald Müller, der Leiter der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung Frankfurt, weist nach, dass Huntingtons Bestseller zum 'Kampf der Kulturen' eine Chimäre ist, die eher dem Bedürfnis amerikanischer Ideologien entspringt, als einer wissenschaftlichen Analyse. Der Aufsatz ist vor allem auch deshalb von Bedeutung, weil Huntington als Berater des amerikanischen Außenministreiums bedeutenden Einfluß auf die militärpolitischen Entscheidungen der US-Regierung hat und sein Schmöker inzwischen zum Standardrepertoire des amerikanischen - und zunehmend auch des deutschen - kulturellen und politischen Selbstverständnisses gehört.
Er kleidet sich zwar in libertärer Fürsorglichkeit und weltbürgerlicher Sorge, ist defacto aber eine hinterhältige Rechtfertigung der politischen, kulturellen und ideologischen Ausgrenzung und Diffamierung östlicher Kulturen, die als ein in ihrer Religion und Kultur b egründetes Angriffspotential auf die Westkultur hingestellt wird, was ja neuerdings auch noch als Grund für den Terrorismus durch Selbstmordattentäter gilt.
Da die Brisanz solcher Theorien zugenommen hat, ist Harald Müllers Artikel aus dem Jahre 1998 wieder für die politische Diskussion gegen die militärische Aufrüstung des Westens von Bedeutung.

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