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Rubrik Ökonomie: Ergänzen statt Ausbeuten! (VI) Der Weg ist wie das Ziel

von W. Pfreundschuh

Erschienen: 9.9.2011
Ergänzen statt Ausbeuten! Teil I: Die Niedertracht der Geldwirtschaft
Im Leitartikel des SPIEGEL vom 22.8.2011 ist von einem Monster die Rede, das sich nicht mehr fesseln ließe. Er resumiert, was bislang nur eingefleischte Marxisten äußerten: "Die Krisen sind keine Fehler des Systems, der Fehler ist das System selbst" (S. 60). Im Jahr 2010 betrug das Volumen der Devisengeschäfte weltweit 955 Billionen Dollar, der Geldwert der real produzierten Güter und Dienstleistungen (also die Summe der BIPs) 63 Billionen Dollar. Die Aufsummierung der Bruttoinlandsprodukte selbst enthält zudem nur die Geldwerte der Jahrsbilanzen, also auch der Banken- und Börsengeschäfte. Würde man diese auf ihre monetär dargestellten Sachwerte reduzieren können, so bliebe nur wenig Realität eines geldwerten Sozialprodukts für die Menschen übrig. Manche Ökonomen sprechen von 3 bis 5 %. Das einzige was immer wieder wachsen kann, ist die Spekulation, die Kredite auf eine visionalisierte Zukunft. Aber selbst diese tendiert eher auf das Niveau der realen Bilanzen, als dass es in Inverstitionen Vertrauen hat. Aber selbst wenn sich das Kreditsystem der Wertpapiere nochmal einrenken sollte, so werden sich dann doch auch bald wieder neue Finanzblasen bilden, die immer wieder platzen und das Geld vernichten, das die Menschen durch ihre Arbeit überall und weltweit ständig erzeugen müssen, nur damit dieser Unsinn wieder von vorne beginnen kann. Sicher ist also nur, dass es den Menschen mit diesem System insgesamt immer schlechter gehen wird, solange es fortbesteht.

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