Die b�rgerliche Gesellschaft ist die geschichtliche Form eines Lebensverh�ltnisses von Menschen, die sich aus den unmittelbaren Naturgewalten dadurch befreit haben, dass sie ihre Natur selbst zu einer Naturmacht entwickelt haben. Hierdurch haben sie eine gegenst�ndliche Welt ihrer Gesellschaft als einen Reichtum an G�tern, Sachen und Verh�ltnissen, der ihnen diese Freiheit als Notwendigkeit ihres gesellschaftlichen Seins als Objekte ihrer gesellschaftlichen Subjektivität vermitteln. Die Gegenst�nde menschlicher Bed�rfnisse, die Gegenst�ndlichkeit der Arbeit, die Tr�ger der menschlichen Kultur, existieren darin als eine gesellschaftliche Gegenst�ndlichkei nur in privater Hand, als Waren, die im Austausch ihre gesellschaftliche Substanz verwirklichen. Im Warentausch existieren siw aber nur als vergleichbare, werthafte Dinge, deren Herkommen ihrem Dasein als Werte durch gesellschaftliche Arbeit gleichg�ltig ist. Als deren Produkte sind sie auf dem Markt im Wesentlichen nur Werttr�ger, Tr�ger menschlicher Arbeit, die in der Form der Gebrauchswerte von Waren erscheint. In dieser Form wird Arbeit gesellschaftlich veräußert, auf den Markt gebracht, auf dem sie in ihrem Produkt nicht wirkend, nicht wirksam und nicht wirklich als gesellschaftlicher Zusammenhang der Menschen sein kann, sondern in einer Wirklichkeit von G�tern da sind, die sich nur im Tausch gesellschaftlich aufeinander beziehen.

Der gesellschaftliche Zusammenhang der Arbeit und Kultur ist daher nur in dieser Konkretion existent, die an den Dingen als Nutzen f�r irgendwelche Menschen einer Gesellschaft aufscheint, die einfach als N�tzlichkeit der Dinge vorausgesetzt sein muss, damit sie in die Tauschbeziehung eintreten k�nnen. Das reflektiert sich auch in ihrer N�tzlichkeit selbst: Sie ist nicht Moment eines wesentlichen Zusammenhanges der Menschen, sondern nur Moment einer Sache, ihr blo�er Gebrauchswert, der sich in einem sachlichen Bezug zu dem verh�lt, was seinen Tausch ausmacht: Tauschwert. So entstehen die Waren, um Wert zu erheischen und verschwinden, um Wert zu realisieren, also um Geld, das gesellschaftliche Faustpfand aller Tauschakte, einzul�sen. Die N�tzlichkeit solcher Sachen muss zwar f�r die Menschen Nutzen bringen, aber in dieser rein �u�erlichen Beziehung verschwindet alles, was ihre menschliche Beziehung war. Was an Erfindergeist, Empfindung, Schwei�, Kraft usw. hineingegeben, was an Zusammenhang von Menschen durch ihren Gedankenaustausch, ihre Empfindung usw. aufgewandet worden sein muss, um sie hervorzubringen, selbst was ihre N�tzlichkeit in einer Beziehung von Menschen ist, die Entwicklung ihrer M�glichkeiten, Einf�lle, Bed�rfnisse usw. verschwindet in der blo�en H�lle der N�tzlichkeit eines Dings, das auf den Markt zum Tausch gebracht wird.

So wird ihr Dasein denn auch durch ihn bestimmt: Nicht ihre Entstehung und innere Beziehung zum Leben der Menschen, sondern ihr Verbrauch und Verzehr, ihre Vernichtung ist konstitutiv f�r ihren Wert, weil sie diesen nur durch ihr m�glichst schnelles Verschwinden vom Markt realisieren. Gesellschaftlich haben sie keinen anderen Bestand, mag sich ihr Besitzer auch viel Zeit nehmen, um sie zu verbrauchen; es ist gleichg�ltig f�r ihr Dasein.

Als Wertdinge sind sie also nicht unmittelbar menschliche Dinge die ihren Wert aus bestimmtem Bezug zum Menschen haben, etwa als Wertsch�tzung ihrer menschlichen Qualit�ten. Sie haben ihren Wert nicht als Produkt einer bestimmten Arbeit, sondern aus einer Menge vergleichbarer G�ter, die auf dem Markt sind und deren Wert dort bemessen wird als Quantum verausgabter Arbeit schlechthin. Dieses Quantum ist eine einfache Menge von Arbeit, Arbeitszeit. Aber keine einzelne Ware existiert in entwickelten Tauschverh�ltnissen schon bei ihrem Auftritt auf dem Markt als ein bestimmtes Quantum von Wert, kein Warenverk�ufer kann erwarten, dass er auch eine durch seine wirklich verausgabte Arbeit eine ebenso wirkliche Menge an Arbeit durch den Eintausch anderer G�ter erh�lt. Weil sich ihr existentes Wertquantum erst bestimmt, wenn die Waren vom Markt verschwinden (gekauft werden), erhalten sie ihren Geldwert erst bei ihrem Verkauf. Und dieser hat deshalb auch keinen durch die Sache oder ihre Herstellung bestimmte Gr��e, sondern realisiert sich allein im Tauschakt, im rastlosen Vergleich der entstehenden und vergehenden Dinge, durch das stetige Verhalten von Angebot und Nachfrage, das sich als Preis der Waren ausdr�ckt, das sich also erst dann als bestimmtes Quantum darstellt, wenn es durch den Bedarf eines K�ufers vom Markt verschwindet. Erst im Tauschakt wird die Arbeit auch quantitativ best�tigt, erst dann wird gesellschaftlich anerkannt, welches Quantum von Arbeitszeit im Produkt als gesellschaftlich n�tige Arbeitszeit g�ltig ist, g�ltig durch die Konkurrenz der Angebote, die letztlich ausdr�ckt, was der durchschnittlich n�tige Zeitaufwand f�r ihre Herstellung ist (die Angebote richten sich also nach dem Wert ebenso, wie die Nachfrage, so dass nicht sein kann, dass die Angebote den Wert der Nachfrage bestimmen k�nnen). Der Wert der Dinge entsteht im quantitativen Verh�ltnis der Waren auf dem Markt und dr�ckt aus, was die gesellschaftlich durchschnittliche Arbeitszeit zu ihrer Herstellung ist, indem zu hoher Zeitaufwand den Verk�ufer unter Wert verkaufen l�sst, und ein geringerer Zeitaufwand �ber Wert ist.

Das hierdurch bestimmte Quantum der Wertgr��e ist im Arbeitsprozess eine reine Menge von Arbeitszeit, nach dem Vergleich auf dem Markt aber nur die Menge Geld, die seine Existenz dort im quantitativen Vergleich mit anderen Waren als durchschnittlich notwendigen Zeitaufwand an Arbeit f�r diese Produkte realisieren kann. Was in die Herstellung einer Sache an bestimmter Arbeit, an Aufwand, Liebe, Flei�, Raffinesse usw. eingegangen ist, ist f�r das Ding als Ware gleichg�ltig - es kann im Vergleich mit anderen Dingen vielleicht f�rderlich f�r seinen Verkauf sein, wenn es gut gemacht ist, kann aber auch zu seinem Nachteil werden, weil der Verk�ufer es im Vergleich zu anderen Dingen zu teuer verkaufen m�sste, und es deshalb nicht gekauft wird. Das sch�nste Produkt ist nichts wert, wenn es nicht gekauft wird und nur solche Kultur hat Existenz, die k�uflich ist, wie immer ihr Sinn f�r die Menschen auch sein mag. Umgekehrt wird ein Produkt auch nur gekauft, wenn es einen Sinn f�r Menschen hat, irgendeinen Sinn, ob dieser nun im praktischen Bedarf nach Lebensmittel oder in einem reflektierten Bedarf (z.B. Erbauung, Sehnsucht, Gesundheit) steckt.

Durch die gesellschaftliche Existenz der G�ter als Waren, durch den Markt der Dinge haben sie einen Doppelcharakter: Sie sind als das, was sie von Menschen sind, nicht f�r sie. Sie verhalten sich durch ihr Dasein als Tauschwerte aus einer eigenen Bestimmung, die der Sachwelt selbst zu entspringen scheint. Sie sind als menschliches Erzeugnis zugleich ein Produkt ihrer sachlichen Beziehung auf dem Markt, das seinen Wert erh�lt, wenn es verzehrt wird. Nur in diesem Wert steckt der gesellschaftliche Zusammenhang der Dinge, welcher noch und doch nicht Sache ist, welcher die Sache der Menschen ist, ohne schon wirkliche Sache der Menschen zu sein. Alle G�ter des Lebens, alle Gestaltungen seiner Kultur, sind in der b�rgerlichen Gesellschaft zugleich Wertgegenst�nde, haben den Sinn, den ihnen die Menschen gegeben haben, gesellschaftlich nur als Geldwert. Die b�rgerliche Kultur existiert daher in ihrer gesellschaftlichen Wirklichkeit nur als geldwerte Kultur, als Kultur der Geldverh�ltnisse, wie immer sie auch privat genossen wird.

Der Markt erf�llt eine den Menschen fremde Bestimmung, die Bestimmung einer fremden, �u�eren Macht. Ihr haben die Menschen zwar ihren Sinn verliehen, indem sie sinnvolle G�ter erzeugen, zugleich ist ihnen im gesellschaftlichen Dasein der Waren als Wertdinge ihre eigene gesellschaftliche Beziehung auf sie entrissen. Die Waren sind f�r ihr Dasein als Wertdinge produziert und stellen in diesem Dasein zugleich die einzige Gesellschaftlichkeit der menschlichen Arbeit dar. Die durschnittsbildende Macht des Wertes bestimmt so den Zusammenhang der menschlichen Gesellschaft. Jedes besondere Wesen, jeder Einfall, Geschick, Kunst usw. ist nur in dem gesellschaftlich existent, was es als Gebilde auf dem Markt ist. Dort erscheinen daher die Verh�ltnisse der Menschen als Verh�ltnisse ihrer Sachen und sie sich selbst nicht als ihre Produzenten, sondern nur als ihre Tr�ger. Die gesellschaftliche Macht, die den Sachen gegeben ist, erscheint daher als ihre spezifische Natur, der sich die Menschen zu beugen haben, um als Menschen verkehren zu k�nnen. Es ist der Schein ihrer Gesellschaft, der den Sachen gegeben ist, der Fetisch, dem sie ihre eigene Gesellschaftlichkeit opfern, der Warenfetisch.

Der Reichtum, den Menschen im Laufe ihrer Geschichte durch Arbeit erzeugen und erzeugt haben, das Dasein ihrer eigent�mlichen Produkte, menschliches Eigentum, erscheint daher gesellschaftlich in der Form seiner Werthaftigkeit als Ware und in einem Verh�ltnis, das sich als Wert- und Verwertungsprinzip jenseits der Menschen und ohne ihren Zutun, also hinter ihrem R�cken durchsetzt. Gleichg�ltig, wer die Dinge produziert hat, gleich, was in ihnen an menschlicher Eigent�mlichkeit eingeflossen ist, auf dem Markt treten die Menschen nur als ihre Tr�ger, als ihre Besitzer auf. Woher auch immer sie die Dinge haben, ob durch eigene Arbeit oder selbst schon im Tausch erworben: Die Menschen begegnen sich in dieser Beziehung fremd, nur spekulierend auf den Nutzen, den ihr Besitz f�r andere haben k�nnte, um in den Besitz fremder Dinge zu gelangen, die ihnen selbst nutzen. Besitz ist ein politischer und milit�rischer Begriff und kommt von besetzen; es ist die Zuordnung von gesellschaftlichen Dingen in privater Hand. Die wechselseitige Beziehung des Besitzverh�ltnisses ist das Verh�ltnis, worin sich die Menschen subjektiv fremd bleiben, weil sie Dinge tauschen, die sie in ihren Verhältnissen zu einander, zu sich und zu ihrer Gesellschaft entfremdet.