Max von Gruber.

Max von Gruber in "Hygiene des Geschlechtslebens"; 1911 wurde 1911 bereits in der 4. Auflage seines Buches (1907 in 3. Auflage) veröffentlicht.

1911 war eben das:

Gruber, M. v.; Rüdin, E. (Hrsg.) Fortpflanzung, Vererbung, Rassenhygiene. Katalog der Gruppe Rassenhygiene der Internationalen Hygiene-Ausstellung 1911 in Dresden. München 1911.

(Ö. Nat. Bib: 780357-C. Neu Mag: Vererbung Rassenhygiene. Hrsg. von Max von Gruber und Ernst Rüdin (etc.) 2., erg. u. verb. Aufl. München 1911.)

Zusammenstellung:

1.) aus der Anlage (Der J.F.Lehmanns Verlag): ausgew. Textstellen.

2.) Literatur zur Sozial- und Rassenhygiene (M. v. Gruber): ausgew. Textstellen.

3.) Seite aus dem Österreichischen Wissenschaftskalender.

4.) Titel einiger Veröffentlichungen von M. v. Gruber.

 

Peter Lehmann: Fortgeschrittene Psychiatrie - Der J.F. Lehmanns Verlag als Wegbereiter der Sozialpsychiatrie im Faschismus

http://www.antipsychiatrieverlag.de/artikel/geschichte/jf_lehmann-d.htm

Auf der Internationalen Hygiene-Ausstellung in Dresden im Jahre 1911 entstand unter der Leitung des Schweizer Psychiaters Ernst Rüdins, und des Arztes und Zuchtvolk-Befürworters Max von Gruber eine besondere Abteilung für Rassenhygiene; der Ausstellungskatalog erschien unter dem Titel »Fortpflanzung, Vererbung, Rassenhygiene« im J.F. Lehmanns Verlag und bildete den Grundstein seiner rassenhygienischen Abteilung. Rüdin, wie auch Eugen Bleuler, waren Schüler August Forels, eines Schweizer Psychiaters, Hobbyinsektenforschers und Vorgänger Bleulers als Direktor der bekannten Anstalt Burghölzli. Internationale Anerkennung war Forel von seiten seiner Kollegen widerfahren, nachdem er 1892 in seiner Anstalt die erste Sterilisation aus psychiatrischen Gründen durchführen hatte lassen (P. Lehmann 1993, S. 30). Außerdem hatte er stolz veröffentlicht, dass mehrere führende Persönlichkeiten der Pariser Kommune von 1871 in Schweizer Anstalten geendet hatten (Stelzner 1919, S. 395).

Geld verdiente J.F. Lehmann auch mit der Herausgabe diverser medizinischer Bücher. Mit kaufmännischem und politischem Weitblick machte er zudem Autoren wie den Psychiater Alfred E. Hoche hoffähig; dieser schrieb später (1920 im Leipziger S. Meiner Verlag) mit Karl Binding das folgenreiche Buch »Die Freigabe der Vernichtung lebensunwerten Lebens«.

Im Jahre 1924 spricht sich Forel für die Ermordung von missgebildeten und ›oligophrenen‹ (›schwachsinnigen‹) Kindern aus. Er scheut sich nicht, die Beseitigung ›defekter Untermenschen‹ zu fordern. (...) Noch weiter als Forel geht Eugen Bleuler, der 1936 einem ärztlichen Kollegium das Recht, körperlich gesunde ›Geisteskranke‹ zu töten, zusprechen will. (Rufer 1993, S. 140f.)

Dieser hatte 1936 geschrieben:

Eine nicht so einfach zu beantwortende Frage ist die, ob es erlaubt sein sollte, objektiv »lebensunwertes Leben« anderer zu vernichten, ohne den ausdrücklichen Wunsch des Trägers. (...) Auch bei unheilbaren Geisteskranken, die unter Halluzinationen und melancholischen Depressionen schwer leiden und nicht handlungsfähig sind, würde ich einem ärztlichen Kollegium das Recht und in schweren Fällen die Pflicht zuschreiben, die Leiden abzukürzen – oft für viele Jahre. (Bleuler 1936, S. 206)

1922 übernahm der J.F. Lehmanns Verlag das 1904 vom Rassenfanatiker Alfred Ploetz gegründete Sprachrohr der Deutschen Gesellschaft für Rassenhygiene, das Archiv für Rassen- und Gesellschaftsbiologie. Groß sei die Zahl Ploetz' Freunde gewesen, schrieb 1940 (fünf Jahre nach J.F. Lehmanns Tod) Lehmanns ehemaliger Mitgesellschafter und Schwiegersohn Otto Spatz im Jubelwerk »50 Jahre J.F. Lehmanns Verlag«: Gruber, Kraepelin, Rüdin, Fischer, Baur, Lenz, Hitlers späterer Innenminister Arthur Gütt und selbstverständlich J.F. Lehmann zählten zu dieser illustren Gruppe (»Jahre« 1940, S. 70). 1926 kam erstmals die Zeitschrift Volk und Rasse im J.F. Lehmanns Verlag heraus; bald schon gehörten der spätere NSDAP-Landwirtschaftsminister Darré, Gütt, Himmler und andere ›Kapazitäten‹ der Schriftleitung dieses Blattes an.

 

Kraepelin, Diktatur und Sozialpsychiatrie

Zwecks »Abnahme des Irreseins« hatte der Gruber-Mitarbeiter Kraepelin schon 1916 den frühen Tod von Menschen mit störender und unbequemer Sinnes- und Lebensweise herbeigesehnt:

Der Wahnsinnige ist gefährlich und wird es bis zu seinem Tode bleiben, der leider nur selten rasch eintritt! (Kraepelin 1916, S. 3)

1918 forderte er den rücksichtslosen Eingriff in die Lebensgewohnheiten der Menschen von seiten eines Diktators, zwei weitere Jahre später 1920 eine Ausweitung psychiatrischer Praxis: gegen alle möglichen Formen des Sittenverfalls, gegen das Abhandenkommen einer einheitlichen, bestimmten Richtung im Fühlen, Denken und Handeln und gegen den Internationalismus (Marxismus). Für diese Stoßrichtung prägte er am 9. November 1920 bei einem Vortrag vor der ›Deutschen Forschungsanstalt für Psychiatrie‹ den Begriff der »sozialen Psychiatrie« als Mittel zur inneren Kolonisation.

 

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2.) Literatur zur Sozial- und Rassenhygiene (M. v. Gruber): ausgew. Textstellen

2.1.)

Das Standardwerk zur menschlichen Erblichkeitslehre und Rassenhygiene von Erwin Baur, Eugen Fischer und Fritz Lenz im Spiegel der zeitgenössischen Rezensionsliteratur 1921-1941.

Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Medizin einer Hohen Medizinischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum vorgelegt von Heiner Fangerau aus Bremen, 2000.

www-brs.ub.ruhr-uni-bochum.de/netahtml/ HSS/Diss/FangerauHeiner/diss.pdf

 

Alfred Ploetz veröffentlichte im Jahre 1904 zusammen mit dem Ethnologen Richard Thurnwald (1869-1954) und dem Psychiater Ernst Rüdin (1874-1952), mit dem der Mediziner Alfred Ploetz durch seine erste Frau verschwägert war, die erste Ausgabe des "Archiv(s) für Rassen- und Gesellschaftsbiologie" und leitete damit die Institutionalisierung der Rassenhygiene in der deutschen Gesellschaft ein.

Bereits kurz nach der Begründung dieser Zeitschrift folgte als logischer zweiter Schritt auf dem Wege zur Institutionalisierung die Gründung der "Gesellschaft für Rassenhygiene" im Jahre 1905 durch Alfred Ploetz und Richard Thurnwald in Berlin. Bei ihrer Gründung hatte diese Gesellschaft nur 31 Mitglieder, doch schon bald stieg die Mitgliederzahl, und es wurden Ortsgruppen in ganz Deutschland gegründet, so zum Beispiel 1907 in München (mit dem Hygieneprofessor Max von Gruber als Vorsitzendem) und in Berlin (mit Erwin Baur als Vorsitzendem), 1909 in Freiburg (mit Eugen Fischer als Vorsitzendem und Fritz Lenz als Schriftleiter) und 1910 in Stuttgart. Das vornehmliche Interesse der Gesellschaft galt der Popularisierung rassenhygienischen Gedankengutes in der deutschen Bevölkerung, und als sich ihr auf der Internationalen Hygiene-Ausstellung im Jahre 1911 in Dresden zum ersten Mal die Möglichkeit bot, Breitenwirkung zu erzielen, griffen ihre Mitglieder diese Gelegenheit dankbar auf. Zwar nahm die Gesellschaft aus finanziellen Gründen nicht offiziell an der Ausstellung teil, aber Max von Gruber, Alfred Ploetz und Ernst Rüdin organisierten in Eigeninitiative eine Ausstellung zur Rassenhygiene.

Im Anschluß an diese Ausstellung plante Lehmann noch vor dem ersten Weltkrieg nach Diskussionen mit Ploetz und Lenz während des Jahres 1913 die Herausgabe eines Handbuches der Rassenhygiene, "für das glänzende Namen gewonnen wurden", welches aber durch den Weltkrieg nicht zustande kam. Angeblich auf Anregung Baurs wurde der Plan dann 1921 doch noch verwirklicht mit der Herausgabe der ersten Auflage des "Baur-Fischer- Lenz", den Lehmann als "weit überlegenen Ersatz" bezeichnet. Dieses Buch, von Kritik und Verlag als Standardwerk bezeichnet, verkaufte sich so gut, daß es in 19 Jahren fünfmal verlegt wurde und einer der beiden Bände oftmals vergriffen war. Max von Gruber hatte Lehmann mit Lenz bekannt gemacht, und Baur, den er in einem Brief an seine Frau als "ganz hervorragend tüchtigen Menschen" bezeichnete, scheint Lehmann auf einer Tagung der Deutschen Gesellschaft für Rassenhygiene (DGfRH) in Jena 1914 kennengelernt zu haben. An Fischer ist Lehmann vermutlich auf Lenz‘ Veranlassung herangetreten. Als Mitbegründer der Münchner Gesellschaft für Rassenhygiene wurde Lehmann 1914 Mitglied des Vorstandes der Deutschen Gesellschaft für Rassenhygiene und dessen Schriftführer. Man darf also wohl wie Niels Lösch davon ausgehen, daß der "Baur-Fischer-Lenz" im "Dunstkreis" der DGfRH entstand. Lehmann, Lenz und Max v. Gruber, in dessen Haus die Münchner Ortsgruppe der Gesellschaft sich oftmals traf, dürften die Entstehung des Buches entscheidend gefördert haben.

Die Entfaltung der Rassenhygiene von der eine wissenschaftliche Heimat suchenden Idee zur institutionalisierten Wissenschaft spiegelt sich in den Auflagen des "Baur-Fischer-Lenz" in gewisser Weise wieder. Als die erste Auflage des Baur-Fischer-Lenz im Jahre 1921 erschien, war der Institutionalisierungsprozess im vollen Gange, und während das Buch über die weiteren Auflagen zum vielbeachteten Standardwerk avancierte, erreichte er die politische Arena, bis er beim Erscheinen des zweiten Bandes der 3. Auflage 1933 nahezu abgeschlossen war. Der "Baur-Fischer-Lenz" war ehernes Standardwerk, die Rassenhygiene war etabliert. Innerhalb der rassenhygienischen Bewegung an den Universitäten, an denen sie 1933 noch vergleichsweise wenig vertreten war, tauchten nunmehr Widersprüche auf, in welche akademische Richtung sich das Fach entwickeln sollte, eher in die Richtung der anthropologischen Rassenkunde oder eher in die Richtung der an Krankheiten orientierten Erbpathologie, ein Trend, der sich zu Gunsten der Erbpathologie entscheiden sollte. Als eine neue Bestallungsordnung für Ärzte am 17.7.1939 den rassenhygienischen Unterricht obligatorisch im Medizinstudium verankerte, stieg die Anzahl der Dozenturen für dieses Fach an den Universitäten, und die Rassenhygiene entwickelte sich jetzt offiziell zu einer medizinischen Disziplin. Dieser Entwicklung trug zum Beispiel auch der "Baur-Fischer-Lenz" Rechnung, indem in der fünften und letzten Auflage als selbständiger Teilband der Band "Erbpathologie" erschien.

Das erste rassenhygienische Gesetzeswerk, das unter den Nationalsozialisten am 1.1.1934 in Kraft trat, war das "Gesetz zur Verhinderung erbkranken Nachwuchses", das die Zwangssterilisierung für Personen, die an "angeborenem Schwachsinn", "Schizophrenie", "manisch-depressivem Irrsein", "erblicher Fallsucht" (Epilepsie), "erblichem Veitstanz" (Chorea Huntington), "erblicher Blindheit", "erblicher Taubheit", "schweren körperlichen Mißbildungen" und "schwerem Alkoholismus" litten, vorsah. Bemerkenswert ist, daß dieses Gesetz auf einen Entwurf des amerikanischen Eugenikers Harry Hamilton Laughlin (1880-1943) zurückgeht und bis heute nicht offiziell als ein nationalsozialistisches Unrechtsgesetz gilt, da es bereits in der Weimarer Republik bearbeitet wurde.

Im Rahmen dieses Gesetzes wurden Erbgesundheitsgerichte geschaffen, die über etwaige Sterilisierungen zu entscheiden hatten. Rassenhygieniker und der Erblichkeitslehre kundige Ärzte fungierten an den Gerichten als Gutachter und erhielten so neben einer Professionalisierung ihrer "Zunft" eine Definitionsmacht über rassenhygienische Fragen. Als direkte rassenhygienische Gesetze sollten das "Gesetz zum Schutze des deutschen Blutes und der Deutschen Ehre", das Eheschließungen und außerehelichen Geschlechtsverkehr zwischen "Juden und Staatsangehörigen deutschen oder artverwandten Blutes" verbot, und das "Ehegesundheitsgesetz" vom 18.10.1935, das die Eheschließung "erbungesunder Ehen" verhindern sollte, folgen.

 

Gruber, M. v.; Rüdin, E. (Hrsg.) Fortpflanzung, Vererbung, Rassenhygiene. Katalog der Gruppe Rassenhygiene der Internationalen Hygiene-Ausstellung 1911 in Dresden. München 1911

 

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2.2.)

"Rassenpflege im völkischen Staat"

Vom Verhältnis der Rassenhygiene zur nationalsozialistischen Politik.

Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Philosophischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn vorgelegt von Anahid S. Rickmann aus Solingen. Bonn, 2002.

http://hss.ulb.uni-bonn.de:90/ulb-bonn/diss-online/phil-fak/jahrgang-2002/rickmann-anahid-sandra/0091.pdf

 

Die Unterstützung der Rassenhygiene durch die Preußische Medizinalverwaltung beschränkte sich jedoch nicht nur auf ideelle Zustimmung oder die Rezeption rassenhygienischer Forderungen, sondern bestand auch in finanziellen Zuwendungen. Zeitgleich mit der Ernennung Otto Krohnes zum Vorsitzenden der 1907 von Alfred Ploetz, dem "Vater der deutschen Rassenhygiene", gegründeten "Gesellschaft für Rassenhygiene" wurden ab 1922 jährliche Beiträge an die "Gesellschaft" abgeführt.

Die Wahl Krohnes war ein mehr als signifikanter Vorstandswechsel: Sie bedeutete im Grunde die "Machtergreifung" der eher gemäßigten und wohlfahrtsstaatlich orientierten Berliner Richtung (Berliner "Gesellschaft für Rassenhygiene") innerhalb der rassenhygienischen Bewegung.

Die politisch stark rechts ausgerichtete Münchner Fraktion (Ortsgruppe München der "Deutschen Gesellschaft für Rassenhygiene") geriet damit in der Weimarer Republik weitgehend ins politische Abseits; ihre bisherigen Spitzenrepräsentanten, Alfred Ploetz und Max von Gruber, wurden als "Ehrenvorsitzende" der "Gesellschaft" beiseite geschoben.

Lediglich auf akademischer Ebene konnte auch die Münchner Fraktion Erfolge – so in der Institutionalisierung der Rassenhygiene als Lehrfach – aufweisen. Erstmals in den 1922 verabschiedeten "Leitsätzen der Deutschen Gesellschaft für Rassenhygiene" forderte man neben den obligatorischen Maßnahmen, dem um die labile Koalition zu stabilisieren. Der Preußische Landesgesundheitsrat wurde zugleich Bestandteil des Ministeriums. Ein dem Preußischen ähnlicher Gesundheitsrat unter Führung einer radikalen rassenhygienischen Lobby existierte auch in Sachsen.

 

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3.) Seite aus dem österreichischen Wissenschaftskalender:

www.bmbwk.gv.at/cgi-bin/kalender.cgi?0409&txtonly

 

WISSENSCHAFT ENTDECKEN

Der Österreichische Wissenschaftskalender 2003

(Textversion)

Max von Gruber  

1896: Anfang des Jahres entdeckte in Wien der Hygieniker Max v. Gruber, dass das Blutserum eines Menschen nach einer überstandenen Bakterienkrankheit (z. B. Typhus) die Fähigkeit hat, Bakterien der krank machenden Art miteinander zu verklumpen. Als Gruber nun im Blut von Typhuskranken nach den dafür verantwortlichen spezifischen Antikörpern suchen will, muss er erkennen, dass es auf Grund der Hochquellwasserleitung in Wien nicht mehr genug Typhuskranke gibt. In seinem heute verfassten Rundschreiben ist er deshalb gezwungen, ausländische Kliniker dazu einzuladen, die nötigen Versuche anzustellen.  

 

Kurzbiographie - Max von Gruber
1853 Geboren am 6.7. in Wien

Verbringt seine gesamte Studienzeit in Wien, wo er zum Doktor der Medizin promoviert. Zur weiteren Ausbildung wechselt er dann an deutsche Universitäten und beschäftigt sich vornehmlich mit der Bakteriologie und der neuen Disziplin der Hygiene

1882
Habilitation für Hygiene in Wien

1884
Extraordinarius in Graz

1887 Extraordinarius und Direktor des Hygienischen Institutes in Wien, wo er

1891 ordentlicher Professor wird

1896 Seine Entdeckung der sogenannten Agglutination begründet die spätere Serologie

1902 Wird Direktor des Hygiene-Institutes in München und übt diese Tätigkeit 21 Jahre lang aus

Mit zunehmendem Alter wendet sich Gruber der sozialen Hygiene zu, wobei ihn besonders die Alkoholfrage, das Sexualproblem, die Jugenderziehung und die Rassenhygiene beschäftigt

1927 Stirbt am 16.9. in Berchtesgaden

 

Info ("Zum Thema")

Max von Gruber - ÜBER FREIE LIEBE

Allmählich, mit zunehmenden Alter, zog sich Max von Gruber, der als Professor der Hygiene 1896 in Wien die Agglutination entdeckt hatte, von experimentellen Arbeiten zurück, um sich der sozialen Hygiene zu widmen. In einem 1911 erschienenen Buch stellte er z.B. die "Hygiene des Geschlechtslebens" für Männer dar: "Man schwärmt heute viel von der ‚Freien Liebe' mit wirtschaftlicher Unabhängigkeit von Mann und Frau, als Ersatz für die heutige, bürgerliche Ehe, deren Schattenseiten und Härten man nicht schwarz genug zu schildern weiß. Aber diese Schwärmereien, die ihr Bestechendes haben, sind vom hygienischen Standpunkt aus verwerflich. Das Verderblichste an der sog. Frauenemanzipation und der Erwerbsarbeit der verheirateten Frau liegt darin, daß in dem Widerstreite zwischen Mutterschaft und Berufspflichten in der Regel die erstere den kürzeren zieht. Wenn überhaupt Kinder kommen, sind sie kümmerlich. Nichts gefährdet die Fruchtbarkeit der Kulturvölker mehr als die moderne Frauenbewegung."

Max von Gruber in "Hygiene des Geschlechtslebens"; 1911

Geschichte des Klinischen Instituts für Hygiene der Universität Wien

http://www.univie.ac.at/hygiene/geschichte.htm

Agglutination of Microorganisms

http://members.nbci.com/JXB/methods/AGGLUTINATION%20ASSAYS.htm

Typhus

http://www.ento.vt.edu/IHS/typhus.html

 

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4.) Titel einiger Veröffentlichungen von M. v. Gruber

1

Gruber, Max von

Anhaltspunkte für die Verfassung neuer Bau-Ordnüngen in alleh die Gesundheitspflege betr. Beziehungen. Wien 1893. 60069-C. 2 Neu Mag

2

Gruber, Max von

Der Anteil von Anlage und Umwelt an der Persönlichkeit. Festrede (etc.) - München, Verlg. d. Bayr. Akad. d. Wiss. 1923. 27 S. 559135-C. Neu Mag

3

Gruber, Max von

Die bauliche Neugestaltung der Wiener medicinischen Facultät.- Leipzig u. Wien, Franz Deuticke 1895. 187205-C. Neu Mag

4

Gruber, Max von

Die Pflicht, gesund zu sein. Vortrag (etc.) 4.-6. Taus. München 1909. 474906-B. 1 Neu Mag

5

Gruber, Max von

Die Prostitution vom Standpunkte der Sozialhygiene aus betrachtet. Vortr.- Wien, Franz Deuticke 1900. 408835-B. Neu Mag

6

Gruber, Max von

Die Prostitution vom Standpunkte der Sozialhygiene aus betrachtet. Vortr. 2., verb. mit Anm. vers. Ausg. Wien 1905. 417672-B. 3 Neu Per

7

Gruber, Max von

Ethische und hygienische Aufgaben der Gegenwart. Vortr. (etc.) von Rudolf Eucken und ---. Berlin 1916. 508517-B. Neu Mag

8

Gruber, Max von

Ethische und hygienische Aufgaben der Gegenwart. Vortr. von Rudolf Eucken und ---. Berlin 1916. 523866-B. Neu Mag

9

Gruber, Max von

Franz R.v.Schneider. + Wien (usw.), Braumüller 1898. 8 S. 230475-B. Neu Mag

10

Gruber, Max von

Gutachten des k.k. Obersten Sanitätsrathes über die Wirksamkeit von Asbestfiltern (nach dem System Breyer) zur Gewinnung von sterilen Wasser ... erstattet von --- und A(nton) Weixelbaum. Wien 1891.

11

Gruber, Max von

Gutachten über das Project der Wasserversorgung der 1.f. Stadt Gmunden.- Gmunden, (Johann Habacher) 1890. 194887-C. Neu Mag

12

Gruber, Max von

Gutachten über die Wirksamkeit von Asbestfiltern (nach dem System Breyer) zur Gewinnung von sterilem Wasser. Wien 1891. 60069-C. 1 Neu Mag

13 (Ergänz.)

Gruber, Max von

Hygiene des Geschlechtslebens. Für Männer dargest. 4., verm. u. verb. Aufl. (13.-18. Taus.) - Stuttgart, Moritz 1911. 96 S. 721396-B. Neu Mag

14 (Txt.)

Gruber, Max von

Mädchenerziehung und Rassenhygiene. Vortr. (etc.) München 1910. 474906-B. 5 Neu Mag

15

Gruber, Max von

Münchener sozialhygienische Arbeiten. Hrsg. von --- und J. Kaup. München 1922- 546162-B. Neu Mag

16

Gruber, Max von

Pasteurs Lebenswerk im Zusammenhange mit der gesammten Entwicklung der Mikrobiologie.-Wien (usw.), Wilhelm Braumüller 1896. 83848-B. Neu Mag

17

Gruber, Max von

Ursachen und Bekämpfung des Geburtehrückgangs im Deutschen Reich (etc.) - München, J.F. Lehmann 1914. 556225-B. Neu Mag

18

Gruber, Max von

Vererbung Rassenhygiene. Hrsg. von --- und Ernst Rüdin (etc.) 2., erg. u. verb. Aufl. München 1911. 780357-C. Neu Mag

19

Gruber, Max von

Wohnungsnot und Wohnungsreform in München. Vortr. (etc.) - München, Ernst Reinhardt 1909. 463465-B. Neu Mag

20

Gruber, Max von

Zentralstelle für Wohnungsreform in Oesterreich (etc.) - (Wien, 1909).

21

Gruber, Max von

Zur Aetiologie der Caissonkrankheit. Bericht und Gutachten (etc.) - (Wien, Alfred Hölder 1895). 10 S.

Txt.:

Titel: Mädchenerziehung und Rassenhygiene. Vortrag gehalten anläßlich der Generalsversammlung des Verbandes zur Hebung hauswirtschaftlicher Frauenbildung am 4. Juli 1910 im alten Rathaussaale in München