Werbung

Anzeigen

verlagswerbung.jpg


Statistik zu
Armutsklassen in Deutschland (Seite 1)

 1  |  2  | 

Armutsklassen in Deutschland (nach DIW)
Zeitbezug: 2003 - Quelle unbekannt

Themen zu dieser Statistik: Wachstum der Gewinne,



Resümiert das DIW:
Seit dem Jahr 1993 hat mit Spreizung der Einkommen im unteren Einkommensbereich die Armut in Westdeutschland etwas zugenommen. (DIW 50/95, S. 868). Damit entsteht auch in Deutschland zunehmend jene Klasse von Niedrigverdienern, die in den USA als working poor bezeichnet wird: Menschen, die zwar Arbeit haben, aber so schlecht entlohnt werden, daß sie kein Auskommen mit dem Einkommen haben. Nach DlW-Berechnungen waren 1994 bereits vier Millionen Menschen geringfügig beschäftigt und damit ohne sozialen Schutz. Kabinett und Kapital arbeiten zielstrebig auf die Ausweitung des Niedriglohnsektors hin. Das entspricht ganz der Forderung der OECD, Anreize zu schaffen, Arbeitsverhältnisse einzugehen, selbst wenn das Einkommen bei Erwerbstätigkeit hinter dem Niveau der Sozialhilfe zurückbleibt oder nur knapp darüber liegt (SZ, 6.9.96).
Wohlstand für alle versprach der Vater der sozialen Markwirtschaft, Ludwig Erhard. Unter seinem Enkel im Bonner Kanzleramt wurde es für immer mehr zur Wohlfahrt. Die Zahl derer, die regelmäßig Sozialhilfe beziehen (Hilfe zum Lebensunterhalt = Sozialhilfe im engeren Sinne) stieg in der Amtszeit Kohl von 1 Million auf 2,3 Millionen. Dazu kommen noch 2,5 Millionen Bezieher von Hilfe in besonderen Lebenslagen.
§ 1 Bundessozialhilfegesetz (BSHG): Aufgabe der Sozialhilfe ist es, dem Empfänger der Hilfe die Führung eines Lebens zu errnoglichen, das der Würde des Menschen entspricht.
Die Sozialhilfe reicht kaum zum Leben, geschweige ist sie eine Stütze zum Ausstieg aus der Ammut. Sie ist bestenfalls ein Krückstock zum weiteren sozialen Abstieg.
Der Regelsatz beträgt 531 Mark (darin sind 275 Mark für Ernährung vorgesehen) - gerade mal 23 Mark mehr als 1992. Dazu kommen sog. einmalige Leistungen von 95 Mark und Warmmiete (ohne Strom) von 486 Mark. Macht insgesamt 1112 Mark. Ein(e) Alleinstehende(r) mit Kind muß mit 1838 Mark im Monat auskommen.
Im Sommer 2003 erhielten ca. 2,7 Millionen Bündesbürger Sozialhilfe (Bericht der Bundesregierung Nov.03). Das ist das Sechsfache des Sozialhilfeanteils von 1960 (man beachte hierzu auch die Vervielfachung des Reichtums innerhalb der Reichen). Der Regelsatz betrug 306 Euro (Lebenshaltungskosten für alles außer der Miete, also Essen, Kleider, Telefon, Strom, Gas, Wasser, Rundfunk usw.).