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[DRITTES KAPITEL]

A. Smith

[1. Zwei Wertbestimmungen bei Smith]

A. Smith, wie alle Ökonomen, worth speaking of 1*), akzeptiert von den Physiokraten den average 2*) Lohn, was er den prix naturel du salaire 3*) nennt.

"Ein Mensch muß immer von seiner Arbeit leben, und sein Lohn muß mindestens zu seiner Erhaltung ausreichen. Er muß meistenteils sogar etwas größer sein, sonst wäre es den Arbeitern nicht möglich, eine Familie zu gründen, wodurch ihr Geschlecht nicht länger als eine Generation existieren könnte." (["Recherches sur la nature et les causes de la richesse des nations", Paris 1802], t. I, l. I, ch. VIII, p. 136.)

A. Smith konstatiert ausdrücklich, daß die Entwicklung der Produktivkräfte der Arbeit nicht dem Arbeiter selbst zugute kömmt. So heißt es (l. I, ch. VIII, edit. MacCulloch, London 1828):

"Das Produkt der Arbeit bildet die natürliche Vergütung oder den Lohn der Arbeit. In jenem ursprünglichen Zustand der Dinge, der sowohl der A n e i g n u n g v o n G r u n d u n d B o d e n als auch der A n h ä u f u n g v o n K a p i t a l vorangeht, gehört dem Arbeiter das ganze Produkt der Arbeit. Es gibt weder einen Grundherrn noch einen Beschäftiger, mit dem er teilen müßte. Hätte dieser Zustand fortgedauert, w ü r d e der Lohn der Arbeit mit a l l d e r V e r m e h r u n g i h r e r P r o d u k t i v k r ä f t e, die aus d e r A r b e i t st e i l u n g hervorgeht, g e s t i e g e n s e i n. Alle Dinge wären nach und nach wohlfeiler geworden"

{jedenfalls all those things requiring a smaller quantity of labour for their reproduction, but they "would" not only have become cheaper; they have, in point of fact, become cheaper 4*)}.

"Sie wären durch eine geringere Menge Arbeit erzeugt worden; und da durch gleiche Mengen Arbeit hergestellte Waren natürlich in diesem Zustand gegeneinander

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1*) die der Rede wert sind - 2*) Durchschnitts- - 3*) natürlichen Preis des Arbeitslohns - 4*) alle jene Dinge, die eine geringere Menge Arbeit zu ihrer Reproduktion erheischen; aber sie "wären" nicht bloß, sondern sind tatsächlich wohlfeiler geworden

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ausgetauscht werden, hätte man sie ebenfalls mit ¦¦244¦ dem Produkt einer kleineren Menge Arbeit gekauft... Doch dieser ursprüngliche Zustand, in, dem der Arbeiter sich des ganzen Produkts seiner Arbeit erfreute, konnte den A u g e n b l i c k n i c h t ü b e r d a u e r n, d a z u m e r s t e n m a l B o d e n a n g e e i g n e t u n d K a p i t a l a u fg e h ä u f t w u r d e. Er ging also zu Ende, lange bevor die größten Fortschritte in der Vervollkommnung der Produktivkräfte der Arbeit erzielt wurden, und es wäre nutzlos, weiter zu untersuchen, welchen Einfluß er auf die Vergütung oder den Lohn der Arbeit hätte haben können." (t. I, p. 107-109.)

A. Smith bemerkt hier sehr fein, daß die wirkliche große Entwicklung in der Produktivkraft der Arbeit erst von dem Augenblick beginnt, wo sie in Lohnarbeit verwandelt ist und die Arbeitsbedingungen ihr einerseits als Grundeigentum, andrerseits als Kapital gegenübertreten. Die Entwicklung der Produktivkraft der Arbeit beginnt also erst unter Bedingungen, worin der Arbeiter selbst die Resultate derselben sich nicht mehr aneignen kann. Es ist daher ganz nutzlos, zu untersuchen, wie diese Vermehrung der Produktivkräfte auf die "wages" 1*), die hier, gleich dem Produkt der Arbeit, eingewirkt hätten oder einwirken würden unter der Voraussetzung, daß das Produkt der Arbeit (oder der Wert dieses Produkts) dem Arbeiter selbst gehörte.

A. Smith ist sehr reichlich mit den Vorstellungen der Physiokratie infiziert, und es ziehn sich oft ganze Schichten durch sein Werk, die den Physiokraten angehören und den von ihm eigentümlich aufgestellten Ansichten völlig widersprechen. So z.B. in der Lehre von der Grundrente usw. Diese Bestandteile seiner Schrift, die ihn nicht charakterisieren, sondern worin er bloßer Physiokrat ist sind hier für unsern Zweck ganz außer acht zu lassen.

Ich habe schon im ersten Teil dieser Schrift, bei Gelegenheit der Analyse der Ware, nachgewiesen 2*), wie A. Smith in der Bestimmung des Tauschwerts schwankt und namentlich die Bestimmung des Werts der Waren durch die Quantität der zu ihrer Produktion erheischten Arbeit bald verwechselt mit, bald verdrängt durch das Quantum lebendiger Arbeit, womit Ware gekauft werden kann, oder, was dasselbe ist, durch das Quantum Ware, womit ein bestimmtes Quantum lebendiger Arbeit gekauft werden kann. [31] Hier macht er den T a u s c h w e r t der Arbeit zum Maß für den Wert der Waren. In der Tat das Salair; denn das Salair ist gleich dem Quantum Waren, das mit einem bestimmten Quantum lebendiger Arbeit erkauft wird, oder gleich dem Quantum Arbeit, das mit einem bestimmten Quantum Waren gekauft werden kann. Der Wert der Arbeit oder vielmehr

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1*) Löhne - 2*) siehe Band 13 unserer Ausgabe. S. 44/45

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des Arbeitsvermögens wechselt wie der jeder andren Ware und unterscheidet sich in nichts spezifisch von dem Wert der andren Waren. Es wird hier Wert zum Maßstab und Erklärungsgrund von Wert gemacht, also cercle vicieux 1*).

Es wird sich aber bei der folgenden Darstellung zeigen, daß diese Unsicherheit und dies Durcheinanderwerfen ganz heterogener Bestimmungen Smiths Untersuchungen über die Natur und den Ursprung des Mehrwerts nicht stört, weil er in der Tat, auch ohne es zu wissen, überall, wo er entwickelt, an der richtigen Bestimmung 2*) des Tauschwerts der Waren - nämlich ihrer Bestimmung durch das in ihnen aufgearbeitete Quantum Arbeit oder die Arbeitszeit festhält. ¦244¦¦ ¦¦VII-283a¦ {Wie oft Smith im Verlauf seines Werkes, wo er wirklich Tatsachen erklärt, das im Produkt enthaltene Arbeitsquantum als Wert und wertbestimmend auffaßt, kann durch viele Beispiele gezeigt werden. Einen Teil davon findet man bei Ricardo zitiert.

[32] Seine ganze Lehre vom Einfluß der Teilung der Arbeit und verbesserter Maschinerie auf den Preis der Ware beruht darauf. Hier genüge eine Stelle. Ch. XI, l. I spricht A. Smith von der Verwohlfeilerung vieler der Manufakturwaren seiner Zeit, verglichen mit früheren Jahrhunderten, und schließt mit den Worten:

"Es kostete eine sehr viel größere Menge Arbeit, ¦¦283b¦ die Ware auf den Markt zu bringen; einmal dort, mußte sie also den Preis einer viel größeren Menge Arbeit im Austausch kaufen oder erhalten." (["Recherches sur la nature et les causes de la richesse des nations", Paris 1802 t. II, p. 156.)} ¦VII-283b¦¦

¦¦VI-245¦ Zweitens aber beruht dieser Widerspruch und das Übergehn von der einen Erklärungsweise zur andren bei A. Smith auf Tieferem, was Ricardo in Aufdeckung dieses Widerspruchs übersehn, nicht richtig gewürdigt hat, daher auch nicht gelöst. Gesetzt, alle Arbeiter seien Warenproduzenten, produzierten nicht nur ihre Waren, sondern verkauften sie auch. Der Wert dieser Waren ist bestimmt durch die in ihnen enthaltne notwendige Arbeitszeit. Werden also die Waren zu ihrem Wert verkauft, so käuft der Arbeiter mit einer Ware, die das Produkt 12stündiger Arbeitszeit ist, wieder 12stündige Arbeitszeit in der Form einer andren Ware, d.h. 12stündige Arbeitszeit, die in einem andren Gebrauchswert verwirklicht ist. Der Wert seiner Arbeit ist also gleich dem Wert seiner Ware, d.h. gleich dem Produkt 12stündiger Arbeitszeit. Der Verkauf und Wiederverkauf, kurz, der ganze Austauschprozeß, die Metamorphose der Ware, ändert nichts hierdran. Er ändert nur die Gestalt des Gebrauchswerts, worin sich

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1*) Zirkelschluß - 2*) in der Handschrift: d. richtigen Bestimmungen

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diese 12stündige Arbeitszeit darstellt. Der Wert der Arbeit ist also gleich dem Wert des Produkts der Arbeit. Es tauschen sich erstens in den Waren soweit sie ihrem Wert nach ausgetauscht werden - gleiche Quanta vergegenständlichter Arbeit aus. Zweitens aber tauscht sich ein bestimmtes Quantum lebendiger Arbeit gegen ein gleiches Quantum vergegenständlichter Arbeit aus, denn erstens vergegenständlicht sich die lebendige Arbeit in einem Produkt, einer Ware, die dem Arbeiter gehört, und zweitens tauscht sich diese Ware wieder gegen eine andre Ware aus, worin gleich großes Quantum Arbeit enthalten ist. In der Tat tauscht sich also ein bestimmtes Quantum lebendiger Arbeit gegen ein gleich großes Quantum vergegenständlichter Arbeit aus. Es ist also nicht nur Ware, die sich gegen Ware austauscht in dem Verhältnis, worin sie gleich viel Arbeitszeit vergegenständlicht darstellen, sondern ein Quantum lebendige Arbeit tauscht sich gegen Ware aus, die dasselbe Quantum Arbeit vergegenständlicht darstellt. Unter dieser Voraussetzung könnte der Wert der Arbeit (das Quantum Ware, das man mit einem gegebnen Quantum Arbeit kaufen kann, oder das Quantum Arbeit, das man mit einem gegebnen Quantum Ware kaufen kann) ebensowohl wie die in der Ware enthaltne Quantität Arbeit als Maß ihres Werts gelten, da der Wert der Arbeit stets dasselbe Quantum Arbeit vergegenständlicht darstellt, was die lebendige Arbeit zur Produktion dieser Ware erheischt, oder ein bestimmtes Quantum lebendiger Arbeitszeit stets ein Quantum Ware kommandierte, das gleich viel Arbeitszeit vergegenständlicht darstellte. Nun aber findet in allen Produktionsweisen - namentlich auch der kapitalistischen Produktionsweise - worin die gegenständlichen Bedingungen der Arbeit einer oder mehreren Klassen gehören, das bloße Arbeitsvermögen dagegen einer andern Klasse, der Arbeiterklasse, das Gegenteil statt. Das Produkt oder der Wert des Produkts der Arbeit gehört nicht dem Arbeiter. Ein bestimmtes Quantum lebendiger Arbeit kommandiert nicht dasselbe Quantum vergegenständlichter Arbeit, oder ein bestimmtes Quantum in Ware vergegenständlichter Arbeit kommandiert ein größres Quantum lebendiger Arbeit, als in der Ware selbst enthalten ist. Da A. Smith nun ganz richtig von der Ware und dem Warenaustausch ausgeht, die Produzenten sich also ursprünglich nur als Warenbesitzer, Warenverkäufer und Warenkäufer gegenübertreten, so entdeckt er (scheint es ihm), daß im Austausch zwischen Kapital und Lohnarbeit, ver- ¦¦246¦ gegenständlichter Arbeit und lebendiger Arbeit, das allgemeine Gesetz sogleich aufgehoben wird und die Waren (denn auch die Arbeit ist Ware,

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1*) In der Handschrift: der Austausch der

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soweit sie gekauft und verkauft wird) nicht im Verhältnis der Arbeitsquanta, die sie darstellen, sich austauschen. Daher schließt er, daß die Arbeitszeit nicht mehr das immanente Maß ist, das den Tauschwert der Waren regelt, sobald die Arbeitsbedingungen in der Form des Grundeigentums und des Kapitals dem Lohnarbeiter gegenübertreten. Er hätte vielmehr, wie Ricardo ihm richtig bemerkt, umgekehrt schließen müssen, daß die Ausdrücke "Quantität der Arbeit" und "Wert der Arbeit" nicht mehr identisch sind, also der relative Wert der Waren, obgleich durch die in ihnen enthaltne Arbeitszeit, nicht durch den Wert der Arbeit reguliert wird, da der letztre Ausdruck nur richtig war, soweit er mit dem erstren identisch blieb. Daß es an und für sich falsch und abgeschmackt wäre, selbst wenn der Arbeiter sich sein eignes Produkt, i.e. den Wert seines eignen Produkts, aneignete, diesen Wert oder den Wert der Arbeit zum Maß der Werte zu machen, in demselben Sinn, worin die Arbeitszeit oder die Arbeit selbst Maß der Werte und wertschaffendes Element ist, kann weiter unten bei Gelegenheit von Malthus [33] entwickelt werden. Selbst dann dürfte die Arbeit, die man mit einer Ware kaufen kann, nicht in demselben Sinn als Maß gelten wie die Arbeit, die in ihr enthalten ist. Bloß wäre die eine ein Index der andren.

Jedenfalls fühlt A. Smith die Schwierigkeit, aus dem Gesetz, das den Austausch der Waren bestimmt, den Austausch zwischen Kapital und Arbeit herzuleiten, der scheinbar auf ganz entgegengesetzten und widersprechenden Prinzipien beruht. Auch war der Widerspruch nicht zu erklären, solange Kapital direkt der Arbeit statt dem Arbeitsvermögen gegenübergestellt wird. Daß die Arbeitszeit, die das Arbeitsvermögen zu seiner Reproduktion und Erhaltung kostet, sehr verschieden von der Arbeit, die es selbst leisten kann, dem A. Smith wohlbekannt. So zitiert er selbst aus Cantillon: "Essai sur la nature du commerce...":

"Derselbe Autor fügt hinzu, man rechne damit, daß die Arbeit eines gesunden Sklaven doppelt soviel wert ist wie sein Unterhalt. Er glaubt, daß die Arbeit des niedrigsten Arbeiters nicht weniger wert sein kann als die eines gesunden Sklaven." (t. I, l. I, ch. VIII, p. 137, Garnier)

Andrerseits sonderbar, daß A. Smith nicht begriff, wie wenig sein Bedenken mit dem Gesetz zu tun hat, das den Austausch der Waren untereinander regelt. Daß Ware A und B sich im Verhältnis zu der in ihnen enthaltnen Arbeitszeit austauschen, ist durchaus nicht gestört durch die Verhältnisse, worin die Produzenten von A oder von B die Produkte A und B oder vielmehr ihren Wert untereinander verteilen. Wenn ein Teil von A dem Grundeigentümer, ein andrer dem Kapitalisten, ein dritter dem Arbeiter zufällt, in welchen Portionen immer, so ändert dies nicht, daß A selbst

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sich mit B seinem Werte gemäß austauscht. Das Verhältnis der Arbeitszeit, die in den Waren A und B enthalten ist, wird durchaus nicht davon berührt, wie die in A und B enthaltene Arbeitszeit von verschiednen Personen an geeignet wird. Ist der Austausch des Tuches gegen Leinwand vollzogen, so werden die Produzenten des Tuches denjenigen Anteil an der Leinwand haben, der ihrem früheren Anteil am Tuche entspricht" ([Marx,] "Misère de la Phil.", p. 29 1*)). Dies ist auch, was die Ricardians mit Recht später gegen ¦¦247¦ A. Smith geltend machten. So der Malthusianer John Cazenove:

"Austausch von Waren und Verteilung müssen voneinander getrennt betrachtet werden... Die Umstände, die den einen beeinflussen, wirken nicht immer auf die andere ein. Zum Beispiel wird eine Verringerung der Produktionskosten einer einzelnen Ware ihr Verhältnis zu allen anderen verändern; aber sie wird nicht notwendigerweise ihre eigne Verteilung ändern oder in irgendeiner Weise die der anderen beeinflussen. Wiederum wird eine allgemeine Verminderung der Werte der Waren, die sie a l l e i n g l e i c h e r W e i s e trifft, ihr Verhältnis zueinander nicht ändern; sie kann - kann aber auch nicht - von Einfluß auf ihre Verteilung werden usw." (John Cazenove in dem Preface zu seiner Edit. of Malthus' "Definitions in Polit. Econ.", London 1853, [p. VI].)

Da aber die "Distribution" des Werts des Produkts zwischen Kapitalist und Arbeiter selbst auf einem exchange 2*) zwischen Waren - den Waren und dem Arbeitsvermögen - beruht, so A. Smith mit Recht startled 3*). Den Wert der Arbeit oder den Grad, worin eine Ware (oder Geld) Arbeit kaufen kann, zum Maß der Werte nebenbei gemacht zu haben, wirkt störend auf die Entwicklung bei Smith, wo er die Theorie der Preise gibt, die Wirkung der Konkurrenz auf die Rate des Profits entwickelt usw., nimmt überhaupt seinem Werk alle Einheit und schließt selbst eine Masse wesentlicher Fragen bei ihm von der Untersuchung aus. Auf die Entwicklung d e s M e h r w e r t s i m a l l g e m e i n e n bleibt sie, wie wir gleich sehn werden, ohne Einfluß, indem er hier immer die richtige Bestimmung des Werts durch die Arbeitszeit, die in verschiednen Waren aufgearbeitet ist, festhält. Also nun zu seiner Darstellung.

Indes vorher noch ein Umstand zu erwähnen. A. Smith verwechselt verschiedne Sachen. Erstens heißt es in l. I, ch. V [Garnier]:

"Ein Mensch ist reich oder arm, je nachdem er die Mittel hat, sich die Lebensmittel, die Bequemlichkeiten und die Vergnügungen des Lebens zu beschaffen. Nachdem aber einmal in allen Zweigen die Arbeitsteilung entstanden ist, kann ein Mensch sich nur noch einen außerordentlich kleinen Teil all jener Dinge direkt durch seine eigene Arbeit beschaffen, den weitaus größeren Teil derselben muß er von der Arbeit anderer erwarten; er wird demnach reich oder arm sein, j e n a c h d e r Q u a n t i t ä t d e r A r b e i t, d i e e r

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1*) Siehe Band 4 unserer Ausgabe, S. 84 - 2*) Austausch - 3*) stutzt

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i m s t a n d e i s t z u k o m m a n d i e r e n o d e r z u k a u f e n. D e m n a c h i s t d e r W e r t e in e r b e l i e b i g e n W a r e für den, der sie besitzt und der sie nicht selbst gebrauchen oder konsumieren kann, sondern der die Absicht hat, s i e g e g e n e t w a s a n d e r e s e i n z u t a u s c h e n, g l e i c h d e r Q u a n t i t ä t d e r A r b e i t, welche d i e s e W a r e i h n i ns t a n d s e t z t z u k a u f e n u n d z u k o mm a n d i e r e n. Die Arbeit ist folglich der reale Maßstab des T a u s c h w e r t s aller Waren." (t. I, p. 59, 60.)

Weiter:

"Sie" (les marchandises 1*)) "enthalten d e n W e r t e i n e r g e w i s s e n Q u a n t i t ä t A r b e i t, d i e w i r g e g e n d a s j e n i g e a u s t a us c h e n, ¦¦248¦ wovon man voraussetzt, daß es den Wert einer gleichen Quantität Arbeit enthalte... Nicht mit Gold oder Silber, mit Arbeit wurden alle Reichtümer der Welt ursprünglich gekauft; und für diejenigen, die sie besitzen und sie gegen irgendwelche neue Produkte auszutauschen suchen, ist der Wert genau gleich der Quantität Arbeit, die sie zu kaufen oder zu kommandieren imstande sind." (l. I, [ch.] V, p. 60, 61.) Endlich:

"Wie Herr Hobbes sagt - R e i c h t u m bedeutet M a c h t; aber wer ein großes Vermögen erwirbt oder durch Erbschaft erhält, erwirbt damit nicht notwendig irgendeine politische Macht, sei es zivile, sei es militärische... Die Art von Macht, die dieser Besitz ihm unmittelbar und direkt verschafft, ist die Macht, zu kaufen; sie ist ein Recht, über d i e g a n z e A r b e i t a n d e r e r o d e r ü b e r d a s g a n z e P r o d u k t d i e s e r A r b e i t, d a s s i c h a u g e n b l i c kl i c h a u f d e m M a r k t f i n d e t, zu kommandieren." (l.c.p. 61.)

Man sieht: In allen diesen Stellen wirft Smith le travail d'autrui 2*) und das produit de ce travail 3*) zusammen. Der Tauschwert der Ware, die einer besitzt, besteht, nach der Teilung der Arbeit, in den fremden Waren, die er kaufen kann, d.h. in dem Quantum fremder Arbeit, die in ihnen enthalten ist, dem Quantum materialisierter fremder Arbeit. Und dies Quantum fremder Arbeit ist gleich dem Quantum Arbeit, das in seiner eignen Ware enthalten ist. Wie er ausdrücklich sagt:

"Die Waren enthalten den Wert einer gewissen Quantität Arbeit, die wir gegen dasjenige austauschen, wovon man voraussetzt, daß es d e n W e r t e i n e r g l e i c h e n Q u a n t i t ä t A r b e i t enthalte."

Der Akzent liegt hier auf dem durch die T e i l u n g d e r A r b e i t hervorgebrachten change, daß nämlich der Reichtum nicht mehr im Produkt der eignen Arbeit besteht, sondern in dem Quantum fremder Arbeit, die dies Produkt kommandiert, der gesellschaftlichen Arbeit, die es kaufen kann, welches Quantum durch das Quantum der in ihm selbst enthaltnen Arbeit bestimmt ist. In der Tat ist hier nur der Begriff des Tauschwerts enthalten, daß meine Arbeit nur noch als gesellschaftliche und daher ihr Produkt als

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1*) die Waren - 2*) die Arbeit anderer - 3*) Produkt dieser Arbeit

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Kommando über gleiches Quantum gesellschaftlicher Arbeit meinen Reichtum bestimmt. Meine Ware, die ein bestimmtes Quantum notwendiger Arbeitszeit enthält, gibt mir Kommando über alle andren Waren von gleichem Wert, also über ein gleiches Quantum fremder Arbeit, das in andren Gebrauchswerten realisiert ist. Der Akzent liegt hier auf der mit der Teilung der Arbeit und dem Tauschwert herbeigeführten Gleichsetzung meiner Arbeit und f r e m d e r Arbeit, in andren Worten gesellschaftlicher Arbeit (daß auch meine Arbeit oder die in meinen Waren enthaltne Arbeit schon g e s e l l s c h a f t l i c h bestimmt ist und ihren Charakter wesentlich verändert, entgeht Adamen), durchaus nicht auf dem Unterschied zwischen v e r g e g e n s t ä n d l i c h t e r Arbeit und l e b e n d i g e r A r b e i t und den spezifischen Gesetzen ihres Austauschs. In der Tat sagt A. Smith hier nichts, als daß der Wert der Waren durch die in ihnen enthaltne Arbeitszeit bestimmt ist und der Reichtum des Warenbesitzers in dem Quantum gesellschaftlicher Arbeit besteht, worüber er verfügt. Die Gleichsetzung indes von A r b e i t u n d P r o d u k t d e r A r b e i t ¦¦249¦ gibt hier allerdings schon den ersten Anlaß zur Verwechslung zwischen der Bestimmung des Werts der Waren durch die in ihnen enthaltne Quantität Arbeit und der Bestimmung ihres Werts durch das Quantum lebendiger Arbeit, das sie kaufen können, oder ihre Bestimmung durch den Wert der Arbeit. Wenn A. Smith sagt:

"Sein Vermögen ist größer oder kleiner genau im Verhältnis zum Umfang dieser Macht, im Verhältnis zur Quantität der Arbeit anderer, die er kommandieren, oder, was dasselbe ist" (hier liegt die falsche Identifikation), "z u m P r o d u k t d e r A rb e i t a n d e r e r, die er kaufen kann" (l.c.p. 61),

so hätte er ebensowohl sagen können: Sie ist im Verhältnis zu der in seiner eignen Ware oder fortune 1*) enthaltnen Quantität gesellschaftlicher Arbeit, wie er ja auch bemerkt:

"Sie" (les marchandises) "enthalten den Wert einer gewissen Quantität Arbeit, die wir gegen dasjenige austauschen, wovon man voraussetzt, daß es den Wert e i n e r g l e i c h e n Q u a n t i t ä t Arbeit enthalte."

(Das Wort valeur 2*) hier überflüssig und sinnlos.) Die falsche Konklusion zeigt sich schon in diesem ch. V, wenn es z.B. heißt:

"So ist die Arbeit, da ihr e i g e n e r W e r t sich niemals verändert, der einzige reale und endgültige Maßstab, der zu allen Zeiten und an allen Orten dazu dienen könnte, den Wert aller Waren zu schätzen und zu vergleichen." (p. 66.)

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1*) Vermögen - 2*) Wert

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Was von der Arbeit selbst und daher ihrem Maß, der Arbeitszeit gilt, daß der Wert der Waren stets im Verhältnis zur Arbeitszeit stehe, die sich in ihnen realisiert, wie auch immer der Wert der Arbeit wechsle, wird hier für diesen wechselnden W e r t d e r A r b e i t selbst vindiziert.

Hier hatte A. Smith erst den Warenaustausch überhaupt entwickelt: die Natur des Tauschwerts, der Teilung der Arbeit und des Gelds. Die Austauscher stehn ihm nur noch als Warenbesitzer gegenüber. Sie kaufen fremde Arbeit in der Form der Ware, wie ihre eigne Arbeit in der Form der Ware auftritt. Das Quantum der gesellschaftlichen Arbeit, das sie kommandieren, ist daher gleich dem Quantum der Arbeit, die in der Ware, womit sie selbst kaufen, enthalten ist. Wenn er aber in den folgenden Kapiteln auf den Austausch zwischen vergegenständlichter Arbeit und lebendiger, zwischen Kapitalist und Arbeiter kommt und dann b e t o n t, daß der Wert der Ware nun nicht mehr bestimmt sei durch das Quantum Arbeit, das in ihr selbst enthalten ist, sondern durch das davon unterschiedne Quantum fremder, lebendiger Arbeit, das sie kommandieren, i.e. kaufen kann, so ist damit in der Tat nicht gesagt, daß die Waren selbst sich nicht mehr im Verhältnis zu der in ihnen enthaltnen Arbeitszeit austauschen, sondern daß die B e r e i c h e r u n g, die Verwertung des in der Ware enthaltnen Werts und der Grad dieser Verwertung von der größren oder geringren Quantität lebendiger Arbeit abhängt, die die vergegenständlichte Arbeit in Bewegung setzt. Und in dieser Fassung ist das richtig. Smith bleibt aber unklar.

[2. Allgemeine Theorie vom Mehrwert bei Smith. Profit, Grundrente und Zins als Abzüge vom Arbeitsprodukt des Arbeiters]

¦¦250¦ Im ch. VI, l. I geht A. Smith nun über von dem Verhältnis, wo unterstellt wird, daß die Produzenten sich nur als Warenverkäufer und Besitzer gegenüberstehn, zu dem Verhältnis des Austauschs zwischen den Besitzern der Arbeitsbedingungen und den Besitzern von bloßem Arbeitsvermögen.

"In diesem ersten rohen Zustand der Gesellschaft, der d e r A k k u m u l a t i o n d e r K a p i t a l i e n u n d d e m E i g e n t u m a n G r u n d u n d B o d e n v o r h e rg e h t, ist offenbar d i e z u m E r w e r b d e r v e r s c h i e d e n e n G e g e n s t ä n d e d e s A u st a u s c h s n o t w e n d i g e A r b e i t s m e n g e der einzige Umstand, der irgendeine Regel für den Austausch liefern kann... Es ist natürlich, daß das, was gewöhnlich das Produkt von zwei Tagen oder von zwei Stunden Arbeit ist, den

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doppelten Wert hat von dem, was gewöhnlich das Produkt von einem Tag oder von einer Stunde Arbeit ist." (l. I. ch. VI, p. 94, 95, Garnier)

Also die Arbeitszeit, nötig, um verschiedne Waren zu produzieren, bestimmt das Verhältnis, worin sie sich gegeneinander austauschen, oder ihren T a u s c h w e r t.

"Unter diesen Verhältnissen gehört das ganze Produkt der Arbeit dem Arbeiter, und die Quantität Arbeit, die gewöhnlich aufgewendet wird, um einen austauschbaren Gegenstand zu erwerben oder zu produzieren, ist der einzige Umstand, der die Quantität Arbeit bestimmen kann, die man für diesen Gegenstand gewöhnlich zu kaufen, zu kommandieren oder im Austausch zu erhalten imstande sein sollte." (l.c.p. 96.)

Also: Unter der Voraussetzung ist der Arbeiter bloßer Warenverkäufer, und der eine kommandiert die Arbeit des andern nur, sofern er mit seiner Ware die Ware des andren käuft. Er kommandiert also mit seiner Ware nur soviel Arbeit des andren, als in seiner eignen Ware enthalten ist, da beide nur Waren gegeneinander austauschen und der Tauschwert der Waren bestimmt ist durch die in ihnen enthaltne Arbeitszeit oder Quantität Arbeit.

Aber, fährt Adam fort:

"Sobald K a p i t a l s i c h a n g e h ä u f t hat i n d e n H ä n d e n e i n z e l n e r, werden einige darunter es natürlicherweise anwenden, um fleißige Leute an die Arbeit zu setzen und diesen Rohstoffe und Lebensmittel zu liefern, u m d u r c h d e n V e r k a u f d e r P r o d u k t e i h r e r A r b e i t, o d e r d u r c h d a s, w a s i h r e A r b e i t d e m W e r t j e n e r R o hs t o f f e h i n z u g e f ü g t h a t, e i n e n P r o f i t z u m a c h e n." (l.c.p. 96.)

Stop, before wir den weitern Passus verfolgen. D'abord 1*), wo kommen die gens industrieux 2*) her, die weder Subsistenzmittel noch Material der Arbeit besitzen, in die blaue Luft gestellt sind? Entkleidet man Smiths Ausdruck seiner naiven Fassung, so heißt er weiter nichts als: Die kapitalistische Produktion beginnt in dem Augenblick, wo die Arbeitsbedingungen einer Klasse gehören und die bloße Verfügung über das Arbeitsvermögen einer andern. Diese Trennung der Arbeit von den Arbeitsbedingungen bildet die Voraussetzung der kapitalistischen Produktion.

Zweitens aber, was versteht A. Smith darunter, daß die employers of labour die ouvriers 3*) anwenden, "u m d u r c h d e n V e r k a u f d e r P r o d u k t e i h r e r A r b e i t o d e r durch das, was ihre Arbeit ¦¦251¦ dem Wert jener Rohstoffe hinzugefügt hat, e i n e n P r o f i t z u m a c h e n"? Meint er damit, daß der Profit aus dem Verkauf herstammt, daß die Ware über ihrem Wert verkauft wird, also was Steuart profit upon alienation 4*) nennt, der nichts ist als a vibration of wealth between parties 5*)? Lassen wir ihn selbst antworten.

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1*) Zunächst - 2*) fleißigen Leute - 3*) die Anwender von Arbeit die Arbeiter - 4*) Veräußerungsprofit - 5*) ein Schwanken des Reichtums zwischen den Beteiligten (vgl. vorl. Band, S. 8)

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"Wenn das f e r t i g e A r b e i t s p r o d u k t ausgetauscht wird, sei es gegen Geld o d e r g e g e n A r b e i t" (hier wieder Quelle neuen Irrtums) oder gegen andere Waren, muß über das, was zur Bezahlung der Preise der Materialien und der Löhne der Arbeiter genügen werde, n o c h e t w a s g e g e b e n w e r d e n für den Profit des Unternehmers, der mit seinem Kapital in diesem Geschäft hasardiert hat."

(Auf dies Hasardieren später zurückzukommen, sieh Heft VII, p. 173 bei dem Kapitel über die apologetischen Darstellungen des Profits.) [34] Diese quelque chose de donné pour les profits de l'entrepreneur, quand l'ouvrage fini est échangé 1*), stammt es aus dem Verkauf der Ware über ihrem Wert, ist es der Steuartsche profit upon alienation?

"Also", führt Adam unmittelbar fort, der Wert, d e n d i e A r b e i t e r d e n R o h s t o f f e n z u s e t z e n, löst sich h i e r" (sobald die kapitalistische Produktion eingetreten ist) "i n z w e i T e i l e a u f, w o v o n d e r e i n e i h r e n L o h n z a h l t, d e r a n d r e d e n P r o f i t d e s B e s c h ä f t i g e r s a u f d e n g a n z e n v o n i h m v o r g e s c h o ß n e n B e t r a g v o n R o h s t o f f e n u n d A r b e i t s l ö h n e n." (p. 96, 97.)

Hier also erklärt Smith ausdrücklich: Der Profit, der beim Verkauf des ouvrage fini 2*) gemacht wird, rührt nicht aus d e m V e r k a u f selbst her, nicht daher, daß die Ware über ihrem Wert verkauft wird, ist nicht profit upon alienation. Der Wert, d.h. das Quantum Arbeit, das die Arbeiter dem Material zuteilen, zerfällt vielmehr in 2 Teile. Der eine zahlt ihre Salaire oder ist durch ihre Salaire gezahlt. Sie geben damit nur soviel Quantum Arbeit zurück, als sie in der Form des Salairs empfangen haben. Der andre Teil bildet den Profit des Kapitalisten, d.h., er ist ein Quantum Arbeit, das er verkauft, ohne es gezahlt zu haben. Verkauft er also die Ware zu ihrem Wert, d.h. der in ihr enthaltnen Arbeitszeit, d.h., tauscht er sie gegen andre Waren nach dem Gesetz des Werts aus, so rührt sein Profit daher, daß er einen Teil der in der Ware enthaltnen Arbeit nicht bezahlt hat, sie wohl aber v e r k a u f t. A. Smith hat damit selbst widerlegt, daß der Umstand, daß dem Arbeiter nicht mehr das ganze Produkt seiner Arbeit gehört, daß er es oder seinen Wert teilen muß mit dem Eigentümer des Kapitals, das Gesetz aufhebt, daß das Verhältnis, worin sich die Waren gegeneinander austauschen, oder ihr Tauschwert bestimmt ist durch das Quantum der in ihnen materialisierten Arbeitszeit. Er leitet ja vielmehr den Profit des Kapitalisten selbst daher, daß er einen Teil der der Ware zugesetzten Arbeit nicht bezahlt hat und daher sein Profit beim Verkauf der Ware entspringt. Wir werden sehn, wie er später noch wörtlicher den Profit herleitet aus der Arbeit, die der Arbeiter verrichtet über das Quantum Arbeit hinaus, womit er das Salair

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1*) Dieses Etwas, das für den P r o f i t des Unternehmers gegeben werden muß, wenn das fertige Arbeitsprodukt ausgetauscht ist - 2*) fertigen Arbeitsprodukts

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z a h l t, d.h., es durch ein Äquivalent ersetzt. Er hat damit den wahren Ursprung des Mehrwerts erkannt. Er hat ausdrücklich festgesetzt zugleich, daß er nicht aus den ¦¦252¦ vorgeschoßnen Fonds entspringt, deren Wert - wie nützlich sie immer im realen Arbeitsprozeß sein mögen - im Produkt nur einfach wiedererscheint; sondern daß er ausschließlich entspringt aus der neuen Arbeit, die die ouvriers ajoutent aux matériaux 1*), in dem neuen Produktionsprozeß, worin jene Fonds als Arbeitsmittel oder Arbeitsinstrument figurieren. Falsch (und auf der im Eingang berührten Verwechslung beruhend) ist dagegen die Phrase:

"Wenn das fertige Arbeitsprodukt ausgetauscht wird, sei es gegen Geld o d e r g e g e n A r b e i t oder gegen andere Waren..." [p. 96.]

Tauscht er die Ware gegen Geld oder Ware aus, so entspringt sein Profit daher, daß er mehr Arbeit verkauft, als er gezahlt hat, daß er nicht gleiches Quantum vergegenständlichter Arbeit gegen gleiches Quantum lebendiger Arbeit austauscht. A. Smith darf also den échange ou contre de l'argent ou contre d'autres marchandises 2*) nicht gleichstellen mit dem échange de l'ouvrage fini contre du travail 3*). Denn in dem ersten échange entspringt der Mehrwert daher, daß die Waren ausgetauscht werden zu ihrem Wert, zu der in ihnen enthaltnen Arbeitszeit, die aber zum Teil n i c h t b e z a h l t ist. Es ist hierin unterstellt, daß der Kapitalist nicht gleiches Quantum vergangner Arbeit gegen gleiches Quantum lebendiger Arbeit austauscht; daß die von ihm angeeignete Quantität lebendiger Arbeit größer ist als die Quantität von ihm bezahlter lebendiger Arbeit. Sonst würde der Lohn des Arbeiters gleich dem Wert seines Produkts sein. Der Profit beim Austausch des ouvrage fini gegen Geld oder Ware, wenn sie zu ihrem Wert ausgetauscht werden, entspringt also daher, daß der Austausch zwischen dem ouvrage fini und der lebendigen Arbeit andren Gesetzen folgt, daß hier nicht Äquivalente ausgetauscht werden. Diese cases 4*) dürfen also nicht zusammengeworfen werden.

Also der Profit ist nichts als ein Abzug von dem Wert, den die Arbeiter dem Arbeitsmaterial hinzugefügt haben. Sie fügen dem Material aber nichts hinzu als neue Quantität Arbeit. Die Arbeitszeit des Arbeiters löst sich also in zwei Teile auf, der eine, wofür er ein Äquivalent vom Kapitalisten erhalten hat, sein Salair, der andre, den er ihm gratis gibt und der den Profit konstituiert. A. Smith hebt richtig hervor, daß nur der Teil der Arbeit (Wert), den der Arbeiter dem Material neu hinzufügt, sich in Salair und

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1*) Arbeiter d e n R o h s t o f f e n h i n z u f ü g e n 2*) Austausch gegen Geld oder gegen andere Waren - 3*) Austausch des fertigen Arbeitsprodukts gegen Arbeit - 4*) Fälle

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Profit auflöst, also der neugeschaffne Mehrwert an und für sich nichts zu tun hat mit dem (als Material und Instrument) ausgelegten Teil der Kapitals. A. Smith, der so den Profit auf Aneignung unbezahlter fremder Arbeit reduziert hat, fährt unmittelbar fort:

"Man könnte glauben, der Kapitalprofit sei nur ein anderer Name für den Lohn einer besonderen Art Arbeit, der Arbeit der Aufsicht oder Leitung." (p. 97.)

Und er widerlegt diese falsche Ansicht von der labour of superintendence 1*). Wir kommen darauf später in einem andren Kapitel zurück. [35] Hier nur wichtig zu betonen, daß A. Smith sehr genau den Gegensatz seiner Ansicht von dem Ursprung des Profits gegen diese apologetische kennt, hervorhebt und nachdrücklich betont.

Nach Hervorhebung dieses Gegensatzes fährt er fort:

¦¦253¦ Bei diesem Zustand der Dinge gehört das Produkt der Arbeit nicht immer ganz dem Arbeiter. Er muß es vielmehr in den meisten Fällen mit dem E i g e n t ü m e r d e s K a p i t a l s, der ihn beschäftigt, teilen. Auch ist die gewöhnlich zur Beschaffung oder Verfertigung einer Ware aufgewendete Quantität Arbeit nicht mehr der einzige Umstand, der die Quantität der Arbeit bestimmt, mit der man eine Ware gewöhnlich kaufen, kommandieren oder im Austausch erlangen kann. Es ist klar, daß noch eine z u s ä t z l i c h e M e n g e für den Profit des Kapitals gegeben werden muß, das die Arbeitslöhne vorgeschossen und die Rohmaterialien beschafft hat." (l.c.p. 99.)

Dies ganz richtig. Die kapitalistische Produktion vorausgesetzt, kauft vergegenständlichte Arbeit - in Geld oder Ware dargestellt - außer dem Quantum Arbeit, was in ihr selbst enthalten ist, stets noch "une quantité additionelle" 2*) lebendiger Arbeit "pour le profit du capital" 3*), was aber in andren Worten nichts heißt, als daß sie einen Teil der lebendigen Arbeit sich umsonst aneignet, aneignet, ohne sie zu zahlen. Es ist der Vorzug Smiths vor Ricardo, daß er so stark betont, wie dieser change 4*) mit der kapitalistischen Produktion eintritt. Dagegen steht er darin 5*) Ricardo nach, daß ihn stets die, jedoch von ihm selbst durch seine eigne Entwicklung widerlegte Ansicht verfolgt, daß durch dies changed relation between materialised labour and living labour ein change in the determination of the relative value of commodities 6*) eintritt, die nichts gegeneinander repräsentieren als materialised labour, given quantities of realised labour 7*).

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1*) Arbeit der Oberaufsicht - 2*) "eine zusätzliche Menge" - 3*) "für den Profit des Kapitals" - 4*) Umschwung - 5*) in der Handschrift: dagegen - 6*) veränderte Verhältnis zwischen vergegenständlicher Arbeit und lebendiger Arbeit ein Wechsel in der Bestimmung des relativen Werts der Waren - 7*) vergegenständlichte Arbeit, gegebene Mengen realisierter Arbeit

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Nachdem Smith so den Mehrwert in der einen Form, der Form des Profits, als Teil der Arbeit dargestellt, den der Arbeiter über den Teil der Arbeit hinaus arbeitet, which pays bis wages 1*), tut er dasselbe mit der andren Form des Mehrwerts, der G r u n d r e n t e. Die eine der der Arbeit entfremdeten und daher als fremdes Eigentum gegenübertretenden gegenständlichen Arbeitsbedingungen ist das Kapital; die andre ist die Erde selbst, die Erde als G r u n d e i g e n t u m. Nachdem A. Smith daher vom propriétaire de capital gesprochen, fährt er fort:

"Sobald der Boden eines Landes durchweg Privateigentum geworden, lieben es die Grundbesitzer, wie a n d r e L e u t e a u c h, zu ernten, wo sie nicht gesäet, und fordern B o d e n r e n t e selbst für die natürlichen Erzeugnisse des Bodens... Er" (l'ouvrier 3*)) "muß dem Grundbesitzer einen Anteil von dem abtreten, was seine Arbeit gesammelt oder produziert hat. Dieser Anteil, oder was dasselbe, der Preis dieses Anteils, macht die Bodenrente aus." (l.c.p. 99, 100.)

Also wie der eigentliche industrielle Profit, so ist die Grundrente nur ein Teil der Arbeit, die der Arbeiter den matériaux 4*) zugesetzt und qu'il cède 5*), die er ohne Bezahlung überläßt an den Eigentümer des Grund und Bodens, den Grundeigentümer, also nur ein Teil der Mehrarbeit, von ihm verrichtet über den Teil der Arbeitszeit hinaus, den er arbeitet to pay bis wages 6*) oder ein Äquivalent für die in Salair enthaltne Arbeitszeit zu geben. A. Smith faßt also den M e h r w e r t, nämlich die Surplusarbeit, den Überschuß der verrichteten Arbeit und in der Ware realisierten Arbeit über die bezahlte Arbeit hinaus, über die Arbeit hinaus, die ihr Äquivalent im Salair erhalten hat, als die allgemeine Kategorie auf, ¦¦254¦ wovon der eigentliche Profit und die Grundrente nur Abzweigungen. Dennoch hat er den Mehrwert als solchen nicht als eigne Kategorie geschieden von den besondren Formen, die er in Profit und Grundrente erhält. Daher bei ihm, wie noch mehr bei Ricardo, viel Irrtum und Mangelhaftes in der Untersuchung.

Eine andre Form, worin der Mehrwert sich darstellt, ist das intérêt du capital 7*), der Zins (intérêt d'argent 8*)). Aber dieser

"Z i n s v o m G e l d e i s t i m m e r" (sagt Smith in demselben Kapitel) "e i n e a b g e l e i t e t e R e v e n u e, die, wenn sie nicht aus dem Profit gezahlt wird, die aus der Anlage von Geld herrührt, aus irgendeiner anderen Revenuequelle gezahlt werden muß"

(also entweder Grundrente oder Salair. Im letztren Fall, den Durchschnitt des Arbeitslohns genommen, stammt er nicht aus dem Mehrwert ab, sondern ist Abzug am Arbeitslohn selbst oder - und in dieser Form, wie wir

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1*) der seinen Lohn ersetzt - 2*) Eigentümer des Kapitals - 3*) der Arbeiter - 4*) Rohstoffen - 5*) d i e e r ü b e r l ä ß t - 6*) um seinen Lohn zu ersetzen - 7*) Kapitalzins - 8*) Geldzins

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später gelegentlich sehn werden, kömmt er bei der unentwickelten kapitalistischen Produktion vor - nur andre Form des Profits [36]).

"es sei denn, daß der Borger ein Verschwender ist, der eine zweite Schuld eingeht, um die Zinsen für die erste zu zahlen." (l.c.p. 105, 106.)

Der Zins ist also entweder ein Teil des Profits, der mit geliehnem Kapital gemacht wird; dann ist er also eine sekundäre Form des Profits selbst, eine Abzweigung desselben, also nur eine weitere Verteilung zwischen verschiednen Personen des in der Form des Profits angeeigneten Mehrwerts. Oder er wird aus der Rente gezahlt. Dann gilt dasselbe. Oder der Anleiher zahlt ihn aus seinem eignen oder fremden Kapital. Dann bildet er überhaupt keinen Mehrwert, sondern bloß verschiedne Verteilung vorhandenen Reichtums, vibration of the balance of wealth between parties 1*), wie beim profit upon alienation 2*). Den letzten Fall ausgenommen, wo der Zins überhaupt keine Form des Mehrwerts (und den Fall ausgenommen, wo er einen Abzug am Salair oder selbst eine Form des Profits ist; von letztrem Fall spricht Adam nicht), ist der Zins also bloß eine sekundäre Form des Mehrwerts, bloßer Teil des Profits oder der Rente (betrifft bloß die Verteilung derselben), stellt also auch nichts dar als einen Teil der unbezahlten Surplusarbeit.

"Auf Zins ausgeliehene Geldmittel werden vom Ausleiher stets als Kapital b e t r a c h t e t. Er erwartet, daß sie ihm zur gehörigen Zeit zurückerstattet werden und daß der Borger ihm inzwischen ihren Gebrauch eine gewisse Jahresrente zahlt. Der Borger kann das Geld entweder als K a p i t a l oder als einen f ü r d i e u n m i t t e l b a r e K o n s u m t i o n b es t i m m t e n F o n d s benutzen. Benutzt er es als Kapital, so wendet er es zum Unterhalt produktiver Arbeiter an, d i e d e n W e r t m i t e i n e m P r o f i t r e p r od u z i e r e n. In diesem Fall kann er das Kapital zurückerstatten und die Zinsen zahlen, ohne eine andere Revenuequelle zu veräußern oder anzugreifen. Benutzt er es als einen für die unmittelbare Konsumtion bestimmten Fonds, so handelt er wie ein Verschwender und vergeudet für den Unterhalt der Müßigen, was zur Erhaltung der Fleißigen bestimmt war. In diesem Fall kann er weder das Kapital zurückerstatten noch die Zinsen zahlen, ohne eine andere Revenuequelle zu veräußern oder anzugreifen, wie zum Beispiel Hab und Gut oder Grundrente." (v. II, b. II, ch. IV, p. 127, edit. McCull[och].)

¦¦255¦ Also wer Geld, d. h. hier Kapital, leiht, wendet es entweder selbst als Kapital an und macht Profit mit demselben. In diesem Fall ist der Zins, den er dem Verleiher zahlt, nichts als ein Teil des Profits unter einem besondren Namen. Oder er verzehrt das geliehne Geld. Dann vermehrt er das

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1*) Schwanken im Gleichgewicht des Reichtums zwischen den Beteiligten - 2*) Veräußerungsprofit (vgl. vorl. Band, S. 8)

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Vermögen des Verleihers, indem er sein eignes vermindert. Es findet nur andre Distribution des Reichtums statt, der aus der Hand des Verschwenders in die des Wucherers übergeht, aber es findet keine Bildung von Mehrwert statt. Soweit also der Zins überhaupt Mehrwert vorstellt, ist er nichts als ein Teil des Profits, der selbst nichts als eine bestimmte Form des Mehrwerts, i.e. unbezahlter Arbeit, ist. Endlich, bemerkt A. Smith, daß ebenso alle Einnahmen der Personen, die von den Steuern leben, entweder vom Salair gezahlt werden, also ein Abzug vom Salair selbst sind, oder ihre Quelle im Profit und der Grundrente haben, also nur Titel sind, worunter verschiedne Stände mitzehren an Profit und Grundrente, die selbst nichts als verschiedne Formen des Mehrwerts.

"Alle Steuern und alle Revenuen, die sich auf Steuern stutzen, die Gehälter, Pensionen und Jahrgelder jeder Art werden schließlich aus der einen oder der andern dieser drei ursprünglichen Revenuequellen abgeleitet und, sei es unmittelbar oder mittelbar, entweder aus dem Arbeitslohn oder aus dem Kapitalprofit oder aus der Grundrente gezahlt." (l. I, ch. VI, p. 106, l. c.. [Garnier].)

Also Geldzins wie Steuer oder aus den Steuern abgeleitete Revenues soweit sie nicht Abzüge vom Salair selbst sind - sind bloße Teilnahmen an Profit und Grundrente, die sich selbst wieder auflösen in Mehrwert, d.h. unbezahlte Arbeitszeit. Dies ist die allgemeine Theorie A. Smiths vom Mehrwert.

A. Smith resümiert noch einmal seine ganze Ansicht, wobei es erst recht klar wird, wie wenig er irgendwie auch nur zu begründen sucht, daß der Wert, den der Arbeiter dem Produkt zufügt (nach Abzug der frais de production 1*), des Werts von Rohmaterial und Arbeitsinstrument), nicht mehr durch die im Produkt enthaltne Arbeitszeit bestimmt ist, weil der Arbeiter sich selbst diesen Wert nicht ganz aneignet, sondern ihn mit capitaliste und propriétaire 2*) zu teilen hat, den Wert oder das Produkt. Die Art, wie der Wert einer Ware unter die Produzenten dieser Ware verteilt wird, ändert natürlich nichts an seiner Natur und dem Wertverhältnis der Waren untereinander.

"Sobald der Boden Privateigentum geworden, verlangt der Grundbesitzer einen Anteil fast aller Produkte, die der Arbeiter darauf erzeugen oder einsammeln kann. S e i n e B o d e n r e n t e m a c h t d e n e r s t e n A b z u g v o m P r o f i t d e r a u f d e n B o d e n v e r w a n d t e n A r b e i t a u s. Aber der Bebauer des Bodens hat selten die Mittel, sich bis zur Einbringung der Ernte zu erhalten. Sein Unterhalt wird ihm gewöhnlich vorgeschossen aus dem

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1*) Produktionskosten - 2*) Kapitalist und Grundeigentümer

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Kapital eines Beschäftigers, des Pächters, der kein Interesse hätte, ihn zu beschäftigen, wenn er nicht das Produkt seiner Arbeit mit ihm teilte oder sein Kapital ihm nicht ersetzt würde samt einem Profit. Dieser Profit macht einen zweiten Abzug ¦¦256¦ v o m P r o d u k t d e r a u f d e n B o d e n v e r w a n d t e n A r b e i t. Das Produkt fast aller Arbeit ist d e m s e l b e n A b z u g f ü r P r o f i t unterworfen. In allen Industrien bedürfen die meisten Arbeiter eines Beschäftigers, um ihnen bis zur Vollendung der Arbeit Rohstoff und Arbeitslohn und Unterhalt vorzuschießen. D i e s e r B e s c h ä f t i g e r t e i l t m i t i h n e n d a s P r o d u k t i h r e r A r b e i t o d e r d e n W e r t, d e n d i e s e d e n v e r a r b e i t e t e n R o h s t o f f e n z u s e t z t, u n d i n d i e s e m A n t e i l b e s t e h t s e i n P r o f i t." (v. I, b. I, ch. VIII, p. 109, 110 [ed. McCulloch].)

Hier also bezeichnet A. Smith in dürren Worten Grundrente und Profit des Kapitals als bloße Abzüge von dem Produkt des Arbeiters oder dem Wert seines Produkts, gleich der von ihm dem Material zugefügten Quantität Arbeit. Dieser Abzug kann aber, wie A. Smith früher selbst auseinandergesetzt, nur bestehn aus dem Teil der Arbeit, den der Arbeiter über das Quantum Arbeit hinaus den matériaux zufügt, welches nur sein Salair zahlt oder nur ein Äquivalent für das Salair liefert; also der Surplusarbeit, dem unbezahlten Teil seiner Arbeit. (Also nebenbei können Profit und Rente oder Kapital und Grundeigentum nie source de valeur 1*) sein.)

[3. Entdeckung der Mehrwertproduktion in allen Sphären der gesellschaftlichen Arbeit durch Smith]

Man sieht den großen Fortschritt, den A. Smith in der Analyse des Mehrwerts und daher des Kapitals über die Physiokraten hinaus gemacht hat. Bei ihnen ist es nur eine bestimmte Art realer Arbeit - die Agrikulturarbeit -, welche Mehrwert schafft. Sie betrachten also den Gebrauchswert der Arbeit, nicht die Arbeitszeit, die allgemein gesellschaftliche Arbeit, die die einzige Quelle des Werts ist. Bei dieser besondren Arbeit aber ist es die Natur, die Erde, welche in der Tat den Mehrwert schafft, der sich in eine Vermehrung von Materie (organischer) auflöst. Der Überschuß der produzierten Materie über die konsumierte Materie. 2*) Sie fassen die Sache aber noch innerhalb einer ganz beschränkten Form und daher durch phantastische Vorstellung verfälscht. Bei A. Smith aber ist es die allgemein gesellschaftliche Arbeit, ganz gleichgültig, in welchen Gebrauchswerten sie sich darstelle, die bloße Quantität notwendiger Arbeit, die den Wert schafft. Der Mehrwert, erscheine er in der Form von Profit, Grundrente oder der sekundären

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1*) Quelle von Wert - 2*) der vorstehende Satz findet sich in der Handschrift quer am Rande und ist von Marx zur Einfügung an diese Stelle bezeichnet

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Form des Zinses, ist nichts als ein Teil dieser Arbeit, den sich die Eigentümer der gegenständlichen Bedingungen der Arbeit im Austausch mit der lebendigen Arbeit aneignen. Bei den Physiokraten erscheint der Mehrwert daher auch nur in der Form der Grundrente. Bei A. Smith sind Grundrente, Profit und Zins nur verschiedne Formen des Mehrwerts. Wenn ich den Mehrwert, soweit er auf die Gesamtsumme des vorgeschoßnen Kapitals bezogen wird, P r o f i t d e s K ap i t a l s nenne, so geschieht das deshalb, weil der in der Produktion unmittelbar beteiligte Kapitalist unmittelbar die Mehrarbeit aneignet, gleichgültig dagegen, unter welchen Rubriken er später diesen Mehrwert zu teilen hat, sei es mit dem Grundeigentümer, sei es mit dem Verleiher von Kapital. So zahlt der Pächter direkt dem Grundeigentümer. So der Fabrikant aus dem von ihm angeeigneten Mehrwert die Grundrente an den Eigentümer des Bodens, auf dem die Fabrik steht, und den Zins an den Kapitalisten, der ihm Kapital vorgeschossen hat.

¦¦257¦ {Es wird jetzt noch zu betrachten sein: 1. Verwechselung bei A. Smith von Mehrwert und Profit; 2. Seine Ansichten von produktiver Arbeit; 3. Wie er Rente und Profit zu Quellen des Werts macht und seine falsche Analyse des naturel prix 1*) der Waren, worin der Wert von Rohstoff und Instrument nicht getrennt von dem prix der 3 sources of revenue 2*) existieren oder in Betracht kommen soll.}

[4. Smith' Unverständnis für die Wirkung des Wertgesetzes beim Austausch zwischen Kapital und Lohnarbeit]

Das Salair oder das Äquivalent, womit der Kapitalist die temporäre Disposition über das Arbeitsvermögen kauft, ist nicht Ware in ihrer unmittelbaren Form, sondern die metamorphosierte Ware, Geld, die Ware in ihrer selbständigen Form als Tauschwert, als unmittelbare Materiatur der gesellschaftlichen Arbeit, der allgemeinen Arbeitszeit. Mit diesem Geld kauft der Arbeiter natürlich die Waren zu demselben Preis {von solchen Details, daß er z.B. unter ungünstigren Bedingungen und Umständen kauft usw., ist hier abzusehn} wie jeder andre Geldbesitzer. Er tritt den Verkäufern von Ware wie jeder andre Geldbesitzer als Käufer gegenüber. Er tritt in der Warenzirkulation selbst nicht als Arbeiter auf, sondern als Pol Geld gegenüber dem Pol Ware, als Besitzer der Ware in ihrer allgemeinen,

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1*) natürlichen Preises - 2*) Preis der 3 Quellen der Revenue

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stets tauschfähigen Form. Sein Geld verwandelt sich wieder in Waren, die ihm als Gebrauchswerte dienen sollen, und in diesem Prozeß käuft er die Waren zu dem Preis, den sie überhaupt im Markt haben, allgemein gesprochen, zu ihrem Wert. Er macht hier nur den Akt G-W durch, der eine Formveränderung anzeigt, keineswegs aber eine Veränderung der Wertgröße im allgemeinen genommen. Indes, da er durch seine Arbeit, die sich im Produkt materialisiert hat, nicht nur soviel Arbeitszeit zugesetzt hat, als in dem von ihm empfangnen Geld enthalten war, nicht nur ein Äquivalent gezahlt, sondern Surplusarbeit gratis gegeben hat, die eben die Quelle des Profits bildet, so hat er f a k t i s c h (die vermittelnde Bewegung, die im Verkauf des Arbeitsvermögens enthalten, fällt weg beim Resultat) einen höhren Wert gegeben als den Wert der Geldsumme, die sein Salair bildet. Er hat, in return 1*), mit mehr Arbeitszeit die in dem ihm als Salair zufließenden Geld realisierte Quantität Arbeit erkauft. Es kann also gesagt werden, daß er indirekt ebenso alle die Waren, worin sich das von ihm erkaufte Geld (was ja nur der selbständige Ausdruck eines bestimmten Quantums gesellschaftlicher Arbeitszeit) auflöst, mit mehr Arbeitszeit kauft, als in ihnen enthalten ist, obgleich er sie zu demselben Preis kauft wie jeder andre Käufer oder Besitzer der Ware in ihrer ersten Verwandlung. Umgekehrt, das Geld, womit der Kapitalist Arbeit kauft, enthält ein geringres Quantum Arbeit, kleinre Arbeitszeit, als die in der von ihm produzierten Ware enthaltne Arbeitsquantität oder Arbeitszeit des Arbeiters beträgt; außer dem Quantum Arbeit, das in dieser Geldsumme, die das Salair bildet, enthalten ist, kauft er eine additionelle Summe Arbeit, die er nicht zahlt, einen Überschuß über die in dem von ihm weggezahlten Geld enthaltne Arbeitsquantität. Und diese additionelle Arbeitsquantität bildet eben den vom Kapital geschaffnen Mehrwert.

Da das Geld aber, ¦¦258¦ womit der Kapitalist Arbeit kauft (faktisch im Resultat, wenn auch vermittelt durch den exchange nicht direkt mit der Arbeit, sondern mit dem Arbeitsvermögen), nichts ist als die verwandelte Gestalt a l l e r a [n d e r e n] W a r e n, ihr selbständiges Dasein als Tauschwert, so muß ebensowohl gesagt werden, daß alle Waren im Austausch mit der lebendigen Arbeit mehr Arbeit kaufen, als in ihnen enthalten ist. Dies Mehr bildet eben den Mehrwert.

Es ist das große Verdienst A. Smiths, daß er grade in den Kapiteln des ersten Buchs (ch. VI, VII, VIII), wo er vom einfachen Warenaustausch und seinem Gesetz des Werts übergeht zum Austausch zwischen vergegenständlichter

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1*) dagegen

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und lebendiger Arbeit, zum Austausch zwischen Kapital und Lohnarbeit, zur Betrachtung von Profit und Grundrente im allgemeinen, kurz zum Ursprung des Mehrwerts, es fühlt, daß hier ein Riß eintritt, daß wie immer vermittelt, eine Vermittlung, die er nicht begreift - das Gesetz im Resultat faktisch aufgehoben wird, mehr Arbeit gegen weniger Arbeit (vom Standpunkt des Arbeiters), weniger Arbeit gegen mehr Arbeit (vom Standpunkt des Kapitalisten) ausgetauscht wird, und daß er hervorhebt und ihn förmlich irre macht, daß mit der A k k u m u l a t i o n d e s K a p it a l s und dem G r u n d e i g e n t u m - also mit der Verselbständigung der Arbeitsbedingungen gegenüber der Arbeit selbst - eine neue Wendung, scheinbar (und faktisch das Resultat) ein Umschlag des Gesetzes des Werts in sein Gegenteil stattfindet. Es ist ebenso seine theoretische Stärke, daß er diesen Widerspruch fühlt und betont, wie es seine theoretische Schwäche ist, daß es ihn an dem allgemeinen Gesetz, selbst für den bloßen Warenaustausch, irr macht, daß er nicht einsieht, wie dieser Widerspruch dadurch eintritt, daß das Arbeitsvermögen selbst zur Ware wird und daß bei dieser spezifischen Ware ihr Gebrauchswert, der also mit ihrem Tauschwert nichts zu tun, selbst die den Tauschwert schaffende Energie ist. Ricardo hat das vor A. Smith voraus, daß diese scheinbaren und resultatlich wirklichen Widersprüche ihn nicht beirren. Er steht darin hinter A. Smith zurück, daß er nicht einmal ahnt, daß hier ein Problem liegt und daher die s p e z i f i s c h e Entwicklung, die das Gesetz der Werte mit der Kapitalbildung annimmt, ihn keinen Augenblick stutzig macht noch ihn beschäftigt. Wie das, was bei A. Smith genial ist, bei Malthus reaktionär gegen den Ricardoschen Standpunkt wird, werden wir später sehn. [33] Es ist aber natürlich zugleich diese Einsicht A. Smiths, die ihn schwankend, unsicher macht, ihm den festen Boden unter den Füßen wegzieht und ihn, im Gegensatz zu Ricardo, nicht zur einheitlichen, theoretischen Gesamtanschauung der abstrakten allgemeinen Grundlage des bürgerlichen Systems kommen läßt.

¦¦259¦ Der obige A. Smithsche Ausdruck, daß die Ware mehr Arbeit kauft, als in ihr enthalten ist, oder daß die Arbeit einen höhren Wert für die Ware zahlt, als in der letztren enthalten ist, ist so ausgedruckt von Hodgskin:

"Der n a t ü r l i c h e P r e i s (or necessary price 1*)) bedeutet die ganze Q u a n t i t ä t A r b e i t, die die Natur vom Menschen für die Produktion irgendeiner Ware fordert... Arbeit war das ursprüngliche, ist jetzt und bleibt immer das einzige Kaufgeld bei unseren Geschäften mit der Natur... Welche Quantität Arbeit für die Erzeugung einer Ware auch

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1*) oder notwendige Preis

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immer notwendig sein mag, der Arbeiter muß stets, beim gegenwärtigen Zustand der Gesellschaft, viel mehr Arbeit hingeben, um sie zu erwerben und zu besitzen, als erforderlich ist, sie von der Natur zu kaufen. Der für den Arbeiter so erhöhte natürliche Preis ist der s o z i a l e P r e i s. Man muß immer zwischen den beiden unterscheiden." (Thomas Hodgskin, "Popular Political Economy etc.", London 1827, p. 219, 220.)

In dieser Auffassung von Hodgskin ist sowohl das Richtige wie das Verwirrte und Verwirrende der A. Smithschen Ansicht wiedergegeben.

[5. Das Zusammenwerfen von Mehrwert und Profit - ein vulgäres Element in Smith' Theorie]

Wir haben gesehn, wie A. Smith den Mehrwert überhaupt, von dem Grundrente und Profit nur verschiedne Formen und Bestandteile, entwickelt. Seiner Darstellung gemäß hat der Teil des Kapitals, der aus Rohstoff und Produktionsmittel besteht, unmittelbar nichts mit der Erzeugung des Mehrwerts zu tun. Dieser entsteht ausschließlich aus der additional quantity of labour 1*), die der Arbeiter gibt hinaus über den Teil seiner Arbeit, die nur das Äquivalent für sein Salair bildet. Es ist also auch nur der in Salair bestehende, ausgelegte Teil des Kapitals, aus dem direkt der Mehrwert entspringt, denn er ist der einzige Teil des Kapitals, der sich nicht nur reproduziert, sondern ein overplus 2*) produziert. Im Profit dagegen ist der Mehrwert berechnet auf die Gesamtsumme des vorgeschoßnen Kapitals, und außer dieser Modifikation treten noch neue hinzu durch die Ausgleichung der Profite in den verschiednen Produktionssphären des Kapitals.

Weil Adam zwar der Sache nach, aber nicht ausdrücklich in der Form einer bestimmten, von ihren besondren Formen unterschiednen Kategorie den Mehrwert entwickelt, wirft er ihn hernach direkt mit der weiterentwickelten Form des Profits unmittelbar zusammen. Dieser Fehler bleibt bei Ricardo und allen seinen Nachfolgern. Es entstehn daraus (namentlich bei Ricardo mehr schlagend, weil bei ihm das Grundgesetz des Werts in mehr systematischer Einheit und Konsequenz durchgeführt, also auch die Inkonsequenzen und Widersprüche schlagender hervortreten) eine Reihe Inkonsequenzen, ungelöster Widersprüche und Gedankenlosigkeiten, die die Ricardians (wie wir später im Abschnitt vom Profit sehn werden) scholastisch durch Redensarten zu lösen suchen. [37] Der grobe Empirismus schlägt in falsche Metaphysik, Scholastik um, die sich abquält, unleugbare empirische

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1*) zusätzlichen Arbeitsmenge - 2*) einen Überschuß

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Phänomene direkt, durch einfache formelle Abstraktion, aus dem allgemeinen Gesetz herzuleiten oder ihm gemäß zurechtzuräsonieren. Hier bei A. Smith wollen wir gleich ein Beispiel geben, weil die Konfusion gleich unterläuft, nicht da, wo er von Profit oder Grundrente, diesen besondren Formen des Mehrwerts, ex professo 1*) handelt, sondern da, wo er sie nur als Formen des Mehrwerts überhaupt faßt, als d e d u c t i o n s from the labour bestowed by the labourers upon the materials 2*).

¦¦260¦ Nachdem A. Smith, l. I, ch. VI, [p. 96, 97] gesagt hat:

"Also der Wert, den die Arbeiter den Rohstoffen z u s e t z e n, löst sich hier in zwei Teile auf, wovon der eine ihren Lohn zahlt, der andre den Profit des Beschäftigers auf den ganzen von ihm vorgeschoßnen Betrag von Rohstoffen und Arbeitslöhnen",

fährt er fort:

"Er" (l'entrepreneur 3*)) "hätte kein Interesse, diese Arbeiter zu beschäftigen, wenn er nicht vom Verkauf ihres Werkes etwas mehr erwartete, als ihm nötig ist, seinen Fonds zu ersetzen, und er hätte kein Interesse, ein größres Kapital statt eines kleineren anzuwenden, wenn seine Profite nicht in einem bestimmten Verhältnis zur Größe des vorgeschoßnen Kapitals stünden."

Remarquons d'abord 4*): Nachdem A. Smith den Mehrwert, das overplus, das der entrepreneur über die Wertmasse hinaus macht, die nötig ist, pour lui remplacer ses fonds 5*), reduziert hat auf den Teil der Arbeit, den die Arbeiter 6*) der Materie zusetzen über das Quantum hinaus, das ihre salaires zahlt - dies overplus also rein entspringen läßt aus dem Teil des Kapitals, der im Arbeitslohn ausgelegt ist, faßt er dies overplus aber sofort in der Form des Profits auf, d. h. nicht in bezug auf den Teil des Kapitals, aus dem es entspringt, sondern als Überschuß über den Gesamtwert des vorgeschoßnen Kapitals, "auf den ganzen von ihm vorgeschoßnen Betrag von Rohstoffen u n d Arbeitslöhnen" (es ist Versehn, daß hier die Produktionsmittel ausgelassen sind). Er faßt also unmittelbar den Mehrwert in der Form des Profits. Daher die gleich kommenden Schwierigkeiten.

Der Kapitalist, sagt A. Smith,

"hätte kein Interesse, diese Arbeiter zu beschäftigen, wenn er nicht vom Verkauf ihres Werkes e t w a s m e h r erwartete, als ihm nötig ist, seinen Fonds zu ersetzen". [p. 97.]

Das Kapitalverhältnis einmal vorausgesetzt, ist dies ganz richtig. Der Kapitalist produziert nicht, um durch das Produkt seine Bedürfnisse zu

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1*) ausdrücklich - 2*) Abzüge von der Arbeit, welche die Arbeiter den Rohstoffen zugesetzt haben - 3*) der Unternehmer - 4*) Bemerken wir zunächst - 5*) ihm seine Fonds zu ersetzen - 6*) in der Handschrift: Arbeit

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befriedigen; er produziert überhaupt nicht mit unmittelbarer Rücksicht auf die Konsumtion. Er produziert, um Mehrwert zu produzieren. Aber aus dieser Voraussetzung - die weiter nichts heißt als, die kapitalistische Produktion vorausgesetzt, produziert der Kapitalist des Mehrwerts wegen e r k l ä r t A. Smith nicht, wie später mehrere seiner albernen Nachfolger getan haben, den M e h r w e r t, d.h., er erklärt das Dasein des Mehrwerts nicht aus dem Interesse des Kapitalisten, aus seinem Wunsch nach dem Mehrwert. Diesen hat er vielmehr bereits abgeleitet aus der valeur, die die ouvriers ajoutent à la matière au-dessus de la valeur qu'ils ajoutent en échange pour le salaire recu 1*). Aber dann fährt er gleich fort: Der Kapitalist hätte kein Interesse, ein größres Kapital statt eines kleineren anzuwenden, wenn seine Profite nicht in einem bestimmten Verhältnis zur Größe des vorgeschoßnen Kapitals stünden. Hier wird der Profit nicht mehr aus der Natur des Mehrwerts, sondern aus dem "Interesse" des Kapitalisten erklärt. Was eine platte Albernheit. A. Smith fühlt nicht, indem er so unmittelbar den Mehrwert mit dem Profit und den Profit mit dem Mehrwert zusammenwirft, er sein eben über den Ursprung des Mehrwerts aufgestelltes Gesetz ¦¦261¦ umwirft. Wenn der Mehrwert nur die partie de la valeur 2*) (oder des Arbeitsquantums) ist, que l'ouvrier ajoute au-delà de la partie qu'il ajoute à la matière afin de payer le salaire 3*), warum sollte dieser 2te Teil unmittelbar wachsen, weil der Wert des vorgeschoßnen Kapitals in dem einen Fall größer ist als in dem andren? Klarer wird noch der Widerspruch in dem Beispiel, was A. Smith gleich darauf selbst gibt, um die Ansicht, wonach der Profit die wages für die so-called labour of superintendence 4*) sein soll, zu widerlegen. Er sagt nämlich:

"Sie" (les profits des fonds 5*)) "sind indes vom Arbeitslohn ganz verschieden; sie richten sich nach ganz anderen Gesetzen und stehen in keinem Verhältnis zu der Größe und der Natur dieser angeblichen Arbeit der Aufsicht und Leitung. S i e r i c h t e n s i c h g a n z n a c h d e m W e r t e d e s a u fg e w e n d e t e n K a p i t a l s und sind je nach der Größe des Kapitals größer oder kleiner. Nehmen wir zum Beispiel an, daß an einem Platz, wo die d u r c h s c h n i t t l i c h e n K a p i t a l p r o f i t e einer Manufaktur z e h n P r oz e n t j ä h r l i c h b e t r a g e n, zwei verschiedene Manufakturen in Betrieb sind, von denen jede zwanzig Arbeiter beschäftigt mit einem Lohn von je 15 Livres jährlich, so daß jede Manufaktur 300 Livres jährlich an Arbeitslohn auszahlt. Nehmen wir ferner an, daß in der einen Fabrik grobe Materialien

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1*) dem Wert, den die Arbeiter dem Rohstoff zusetzen über den im Austausch für den empfangenen Lohn zugesetzten Wert - 2*) der Teil des Werts - 3*) den der Arbeiter ü b e r den Teil hinaus z u s e t z t, den er dem Rohstoff als Ersatz für den Arbeitslohn zusetzt - 4*) sogenannte Arbeit der Oberaufsicht - 5*) die Kapitalprofite

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zum Werte von nur 700 Livres jährlich, in der anderen feineres Material zum Werte von 7000 Livres jährlich verarbeitet werden; das in der ersten Manufaktur jährlich aufgewendete Kapital wird also nur 1000, das andere 7300 Livres betragen. Nach dem Satz von zehn Prozent wird also der Unternehmer der einen Manufaktur nur einen Jahresgewinn von etwa 100 Livres, der der anderen jährlich 730 Livres erwarten. Aber trotz dieser enormen Differenz ihrer Profite kann doch ihre Arbeit der Aufsicht und Leitung dieselbe oder doch ziemlich dieselbe sein." [l.c.p. 97, 98.]

Von dem Mehrwert in seiner allgemeinen Form kommen wir sogleich zu einer taxe commune de profits 1*), die unmittelbar nichts damit zu tun hat. Mais passons outre! 2*) In beiden Fabriken werden 20 Arbeiter angewandt; ihr Salair in beiden ist dasselbe, = 300 l[ivres]. Beweis also, daß nicht etwa in der einen eine höhre Art Arbeit angewandt wird wie in der andren, so daß eine Arbeitsstunde, also auch eine Surplus-Arbeitsstunde in der einen gleich mehreren Surplus-Arbeitsstunden in der andren wäre. Es ist vielmehr dieselbe Durchschnittsarbeit in beiden unterstellt, wie die Gleichheit ihres Salairs zeigt. Wie soll nun die Surplusarbeit in der einen Fabrik, die die Arbeiter ajoutent au-delà du prix de leuts salaires 3*), siebenmal soviel wert sein als in der andren? Oder warum sollten die Arbeiter in der einen Fabrik, weil das bearbeitete Material in derselben 7mal teurer als in der andren, 7mal soviel Surplusarbeit liefern als in der andren, obgleich sie in beiden dasselbe Salair erhalten, also dieselbe Zeit arbeiten, um ihr Salair zu ¦¦262¦ reproduzieren? Der siebenmal größre Profit in der einen Manufaktur verglichen mit der andern - oder überhaupt das Gesetz des Profits, daß er im Verhältnis zur Größe des vorgeschoßnen Kapitals steht - widerspricht also prima facie 4*) dem Gesetz des Mehrwerts oder des Profits (da A. Smith beide unmittelbar identifiziert), daß er bloß in der unbezahlten Surplusarbeit der Arbeiter besteht. A. Smith setzt das ganz naiv gedankenlos hin, ohne die entfernteste Ahnung des vorliegenden Widerspruchs. Alle seine Nachfolger - indem keiner den Mehrwert, abgesondert von seinen bestimmten Formen, im allgemeinen betrachtet - sind ihm darin treu geblieben. Bei Ricardo, wie schon bemerkt, tritt es nur noch krasser hervor. Da A. Smith den Mehrwert nicht nur in Profit, sondern auch in Grundrente auflöst - zwei besondre Arten des Mehrwerts, deren Bewegung durch ganz verschiedne Gesetze bestimmt wird -, so hätte er schon daraus sehn müssen, daß er die allgemeine abstrakte Form mit keiner ihrer besondren Formen unmittelbar zusammenwerfen durfte. Wie bei ihm, so bleibt bei

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1*) allgemeinen Profitrate - 2*) Aber gehen wir weiter! - 3*) zusetzen über den Preis ihres Arbeitslohns hinaus - 4*) auf den ersten Blick

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allen späteren bürgerlichen Ökonomen der Mangel an theoretischem Sinn für Auffassung der Formunterschiede der ökonomischen Verhältnisse Regel, im groben Zugreifen nach und Interesse für den empirisch vorliegenden Stoff. Daher auch ihre Unfähigkeit, das Geld richtig aufzufassen, wo es sich nur um verschiedne Wandlungen in der Form des Tauschwerts handelt, während die Wertgröße unverändert bleibt.

[6. Smith' falsche Auffassung von Profit, Rente und Arbeitslohn als Quellen des Werts]

Lauderdale in "Recherches sur la nature et l'origine de la richesse publique", traduit par Lagentie de Lavaisse, Paris 1808, wirft A. Smiths Entwicklung des Mehrwerts vor - von der er sagt, daß sie bereits von Locke aufgestellten Ansichten entspreche -, daß danach das Kapital keine originelle Quelle des Reichtums sei, als die Smith sie doch hinstelle, sondern nur eine abgeleitete.

Die bezüglichen Stellen lauten:

"Vor mehr als einem Jahrhundert hat Locke beinahe dieselbe Ansicht" (wie A. Smith) aufgestellt... 'Das Geld'", sagt er, "ist eine sterile Sache, die nichts produziert; aller Dienst, den man davon zieht, ist, daß es durch wechselseitiges Übereinkommen den Gewinn, der die Belohnung der Arbeit eines Mannes war, in die Tasche eines anderen überträgt." (Lauderdale, p. 116.) "Wäre diese Idee vom Profit des Kapitals rigoros richtig, so folgte daraus, daß er nicht eine ursprüngliche Quelle des Reichtums, sondern eine abgeleitete, und man könnte daher Kapital nicht als eine der Quellen des Reichtums betrachten, da sein Profit nichts ist als eine Übertragung aus der Tasche des Arbeiters in die des Kapitalisten." (l.c.p. 116, 117.)

Insofern der Wert des Kapitals im Produkt wiedererscheint, kann man es nicht "source de richesse" 1*) nennen. Es ist hier nur als accumulated labour 2*), als bestimmtes Quantum materialisierter Arbeit, daß es dem Produkt seinen eignen Wert hinzusetzt.

Produktiv von Wert ist das Kapital nur als V e r h ä l t n i s, sofern es als Zwang über die Lohnarbeit sie zwingt, Surplusarbeit zu arbeiten, oder die Produktivkraft der Arbeit anstachelt, um relativen Mehrwert zu schaffen. In beiden Fällen produziert es nur Wert als ¦¦263¦ die der Arbeit entfremdete Macht ihrer eignen gegenständlichen Bedingungen über sie, überhaupt nur als eine der Formen der Lohnarbeit selbst, als Bedingung der Lohnarbeit. Aber in dem gewöhnlichen Sinn der Ökonomen, als in Geld oder

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1*) "Quelle des Reichtums" - 2*) aufgehäufte Arbeit

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Waren existierende aufgehäufte Arbeit, wirkt das Kapital, wie alle Arbeitsbedingungen, auch die unbezahlten Naturkräfte, produktiv im Arbeitsprozeß, in der Erzeugung von Gebrauchswerten, aber es wird nie Quelle von Wert. Es schafft keinen neuen Wert und setzt dem Produkt überhaupt nur Tauschwert hinzu, soweit es Tauschwert hat, d.h. sich selbst in vergegenständlichte Arbeitszeit auflöst, so daß die Arbeit die Quelle seines Werts ist. Recht hat Lauderdale darin, daß, nachdem A. Smith die Natur des Mehrwerts und des Werts entwickelt, er mit Unrecht Kapital und Grund und Boden als selbständige Quellen des Tauschwerts darstellt. Sie sind Quellen von Revenue für ihre Besitzer, sofern sie Titel auf ein gewisses Quantum Surplusarbeit sind, das der Arbeiter über die zum Ersatz seines Salairs nötige Arbeitszeit hinaus arbeiten muß. So sagt A. Smith z.B.:

"Arbeitslohn, Profit und Bodenrente sind die d r e i U r q u e l l e n alles Einkommens s o w o h l w i e a ll e s T a u s c h w e r t s." (l. I, ch. VI, [p. 105].)

So richtig es ist, daß sie die trois sources primitives de tout revenu 1*), so falsch ist es, daß sie aussi bien les trois sources primitives de toute valeur échangeable 2*) sind, da der Wert einer Ware ausschließlich durch die in ihr enthaltne Arbeitszeit bestimmt ist. Nachdem A. Smith soeben noch Grundrente und Profit als bloße deductions 3*) dargestellt hat von dem Wert oder der Arbeit, die der Arbeiter dem Rohmaterial hinzufügt, wie kann er sie sources primitives de la valeur échangeable 4*) nennen? (Sie können es nur in dem Sinn sein, als sie die source primitive in Bewegung setzen, d.h. den Arbeiter zwingen, Surplusarbeit zu arbeiten.) Sofern sie Titel (Bedingungen) sind, um sich einen Teil des Werts, d.h. der in der Ware vergegenständlichten Arbeit, anzueignen, sind sie Einkommensquellen für ihre Eigentümer. Aber die Verteilung oder Aneignung von Wert ist doch keine Quelle des Werts, der angeeignet wird. Fände diese Aneignung nicht statt und erhielte der Arbeiter das ganze Produkt seiner Arbeit zum Lohn, so bliebe der Wert der produzierten Ware nach wie vor derselbe, obgleich er nicht mit Grundeigentümer und Kapitalist geteilt würde.

Grundeigentum und Kapital, dadurch, daß sie Einkommensquellen für ihre Besitzer bilden, d.h. ihnen die Macht geben, einen Teil der von der Arbeit geschaffnen Werte sich anzueignen, werden dadurch nicht zu Quellen des Werts, den sie sich aneignen. Aber es ist ebenso falsch zu sagen, daß der Arbeitslohn eine source primitive de la valeur échangeable bilde, obgleich

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1*) drei Urquellen alles Einkommens - 2*) ebensosehr die drei Urquellen alles Tauschwerts 3*) Abzüge - 4*) Urquellen des Tauschwerts

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derselbe oder vielmehr der beständige Verkauf des Arbeitsvermögens eine Einkommensquelle für den Arbeiter bildet. Es ist die Arbeit und nicht der Arbeitslohn des Arbeiters, der Wert. Der Arbeitslohn ist nur schon vorhandner Wert oder, wenn wir das Ganze der Produktion betrachten, der Teil des vom Arbeiter geschaffnen Werts, der von ihm selbst angeeignet wird, aber diese Aneignung schafft den Wert nicht. Sein Arbeitslohn kann daher steigen oder fallen, ohne daß der Wert der von ihm produzierten Ware davon berührt wird. ¦263¦¦ ¦¦265¦ {Als Zitat zuzufügen zu dem Obigen, daß A. Smith die Rubriken, worunter der Wert der Ware angeeignet wird, zu Quellen dieses Werts macht: Nachdem er die Ansicht widerlegt, daß der Profit nur ein andrer Name für das salaire des Kapitalisten oder wages of labour of superintendence 1*), schließt er:

"Mithin bildet im P r e i s der Waren der P r o f i t vom Fonds oder vom Kapital eine vom Arbeitlohn g a n z v e r s c h i e d e n e Q u e l l e d e s W e r t e s, der durch andere Prinzipien geregelt wird." (b. I, ch. VI, [p. 99].)

Nach Smith eben noch verteilte sich die valeur, die die Arbeiter den Materialien zufügen, zwischen ihnen und Kapitalisten in der Form von salaires und profit; die Arbeit ist also die einzige source de valeur, und aus dieser source de valeur entspringen prix des salaires et prix des profits 2*). Aber diese prix selbst sind keine source de valeur. Weder der Arbeitslohn noch der Profit.} ¦265¦¦

[7. Smith' zwieschlächtige Aufassung des Verhältnisses von Wert und Revenue. Seine Ansicht vom "natürlichen Preis" als Summe von Arbeitslohn, Profit und Rente]

¦¦263¦ Wir wollen hier ganz außer acht lassen, wieweit A. Smith die Grundrente als ein konstituierendes Element des Preises der Waren betrachtet. Die Frage ist hier für unsere Untersuchung um so gleichgültiger, als er die Grundrente ganz ebenso wie den Profit als bloßen Teil des Mehrwerts, deduction from the labour added by the labourer to the raw material 3*) auffaßt, und daher ¦¦264¦ in der Tat auch als deduction from the profit 4*), soweit die ganze unbezahlte Surplusarbeit unmittelbar, der Arbeit gegenüber, vom Kapitalisten angeeignet wird, unter welchen Rubriken er auch

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1*) Lohn für die Arbeit der Oberaufsicht - 2*) der Preis des Arbeitslohns und der Preis des Profits - 3*) Abzug von der Arbeit, welche der Arbeiter dem Rohmaterial zugesetzt hat - 4*) Abzug vom Profit

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immer später diesen Mehrwert zu teilen habe mit den Besitzern der Produktionsbedingungen, sei es der Eigentümer von Grund und Boden, sei es der Verleiher von Kapital. Wir werden also, der Vereinfachung wegen, nur von Salair und Profit sprechen als den beiden Rubriken, worin sich der neu geschaffne Wert verteilt. Gesetzt, in einer Ware sei (a b g e s e h n vom Wert des in ihr konsumierten Rohmaterials und Arbeitsinstruments) 12stündige Arbeitszeit materialisiert, so können wir ihren Wert als solchen nur in Geld ausdrücken. Gesetzt also, in 5 sh. sei ebenfalls 12stündige Arbeitszeit materialisiert. So ist der Wert der Ware = 5 sh. Unter dem prix naturel des marchandises 1*) versteht A. Smith nichts als ihren Wert in Geld ausgedrückt. (Der Marktpreis der Ware steht natürlich über oder unter ihrem Wert. Ja, wie ich später nachweisen werde, selbst der Durchschnittspreis der Waren ist stets von ihrem Wert u n t e r s c h i e d e n. [38] Indes hat A. Smith in der Betrachtung über den prix naturel nichts damit zu schaffen. Außerdem kann weder der Marktpreis und noch weniger die Schwankungen in dem Durchschnittspreis der Waren begriffen werden, ohne daß die Einsicht in die Natur des Werts zugrunde liegt.) Betrüge der Mehrwert, der in der Ware enthalten ist, 20 p.c. ihres Gesamtwerts, oder, was auf dasselbe hinausläuft, 25 p.c. auf die in ihr enthaltne notwendige Arbeit, so könnte also dieser Wert von 5 sh., der naturel prix der Ware, aufgelöst werden in 4 sh. Arbeitslohn und 1 sh. Mehrwert (den wir hier Profit nennen wollen, um A. Smith zu folgen). Es wäre richtig, zu sagen, daß die unabhängig von Salair und Profit bestimmte Wertgröße der Ware oder ihr natürlicher Preis auflösbar sei in 4 sh. Arbeitslohn (den Preis der Arbeit) und 1 sh. Profit (den Preis des Profits). Aber es wäre falsch, zu sagen, daß der Wert der Ware entstehe aus der Zusammenaddierung oder Zusammensetzung des, unabhängig vom Wert der Ware, regulierten Preises des Arbeitslohns und des Preises des Profits. Im letztren Fall wäre durchaus kein Grund vorhanden, warum der Gesamtwert der Ware nicht 8, 10 sh. etc., je nachdem man annähme, daß der Arbeitslohn = 5 und der Profit = 3 sh. etc.

Wo A. Smith die "natürliche Taxe" des Arbeitslohns oder den "natürlichen Preis" des Arbeitslohns untersucht, was leitet ihn dabei? Der natürliche Preis der Lebensmittel, die notwendig zur Reproduktion des Arbeitsvermögens sind. Aber wodurch bestimmt er den natürlichen Preis dieser Lebensmittel? Soweit er ihn überhaupt bestimmt, rekurriert er auf die richtige

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1*) natürlichen Preis der Waren

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Bestimmung des Werts, nämlich die zur Produktion dieser Lebensmittel erheischte Arbeitszeit. Wo er aber diesen richtigen Weg verläßt, gerät er in einen cercle vicieux 1*). Wodurch ist der natürliche Preis der Lebensmittel bestimmt, die den natürlichen Preis des Arbeitslohns bestimmen? Durch den natürlichen Preis des "Arbeitslohns", des "Profits", der "Grundrente", die den natürlichen Preis jener Lebensmittel wie aller Waren bilden. Und so in infinitum 2*). Das Geschwätz von dem Gesetz der Nachfrage und Zufuhr hilft natürlich nicht aus diesem cercle vicieux heraus. Denn der natürliche Preis" oder der dem Wert der Ware entsprechende Preis soll grade dann existieren, wenn Nachfrage und Zufuhr sich decken, d.h., wenn der Preis der Ware nicht durch die Schwankungen von Nachfrage und Zufuhr über oder unter ihrem Wert steht; wenn, in andren Worten, der Kostenpreis [39] der Ware (oder der Wert der vom Verkäufer 3*) zugeführten Ware) zugleich der Preis ist, den die Nachfrage zahlt.

¦¦265¦ Aber wie gesagt: Bei der Untersuchung über den natürlichen Preis des Arbeitslohns flüchtet A. Smith in der Tat zurück stellenweise wenigstens - zur richtigen Wertbestimmung der Ware. Dagegen in dem Kapitel, das von der natürlichen Taxe oder dem natürlichen Preis des Profits handelt, verliert er sich, soweit die eigentliche Aufgabe in Betracht kömmt, in nichtssagende Gemeinplätze und Tautologien. Es war in der Tat ursprünglich der Wert der Ware, wodurch er Salair und Profit und Grundrente reguliert.

Dann aber geht er (was dem empirischen Schein und der gewöhnlichen Vorstellung näherlag) umgekehrt zu Werk, und soll der natürliche Preis der Waren durch Zusammenaddierung der natürlichen Preise von Salair, Profit und Grundrente ausgerechnet, aufgefunden werden. Es ist ein Hauptverdienst Ricardos, dieser Konfusion ein Ende gemacht zu haben. Wir kommen bei ihm kurz auf diesen Punkt zurück. [40] Hier sei nur noch das bemerkt: Die gegebne Größe des Werts der Ware, aus dem als Fonds Salair und Profit zu zahlen, tritt empirisch dem Industriellen in der Form entgegen, daß ein bestimmter Marktpreis der Ware für kürzere oder längere Zeit dauert, trotz aller Schwankungen im Arbeitslohn.

Also aufmerksam zu machen auf diesen sonderbaren Gang in A. Smiths Buch: Erst wird der Wert der Ware untersucht und stellenweise richtig bestimmt, so richtig bestimmt, daß er im allgemeinen den Ursprung des Mehrwerts und seiner besondren Formen auffindet, also aus diesem Wert

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1*) Zirkelschluß - 2*) ins Unendliche - 3*) in der Handschrift: Käufer

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Arbeitslohn und Profit ableitet. Dann aber schlägt er den umgekehrten Gang ein und sucht umgekehrt den Wert der Waren (aus dem er Salair und Profit abgeleitet) abzuleiten aus der Zusammensetzung des natürlichen Preises von Arbeitslohn, Profit und Grundrente. Diesem letztren Umstand geschuldet, daß er den Einfluß der Oszillationen des Arbeitslohns, Profits etc. auf die Preise der Waren - indem ihm die Grundlage fehlt - nirgendwo richtig entwickelt. ¦VI-265¦¦

¦¦VIII-364¦ {A. Smith. Wert und seine Bestandteile. Die falsche Vorstellung Smiths, sieh oben, die er trotz seiner ursprünglich richtigen Aufstellung entwickelt, zeigt sich auch in folgendem Satz:

"Die Rente bildet... einen Teil des Preises der Waren, aber ganz anders als der Profit und der Arbeitslohn. Je nachdem jene hoch und niedrig sind, sind sie die U r s a c h e der hohen oder n i e d r i g e n P r e i s e d e s K o r n s, u n d e i n e h o h e o d e r n i e d r i g e R e n t e i s t d a s R e s u l t a t d a v o n." ("Wealth of N.", l. I, ch. II.) [41]} ¦VIII-364¦¦

[8. Smith' Fehler, den ganzen Wert des gesellschaftlichen Produkts in Revenue aufzulösen. Widersprüche in seinen Ansichten über Brutto- und Nettorevenue]

¦¦VI-265¦ Wir kommen jetzt zu einem andren Punkt, der mit der Auflösung des Preises oder Werts der Ware (denn beide hier noch als identisch gesetzt) zusammenhängt. Gesetzt, A. Smith habe richtig kalkuliert, d.h., den Wert der Ware gegeben, ihn aufgelöst in die Bestandteile, worin dieser Wert unter die verschiednen Produktionsagenten verteilt, nicht aber umgekehrt den Wert aus dem Preise dieser Bestandteile abzuleiten gesucht. Also dies à part 1*). Ebenso à part die einseitige Weise, worin Salair und Profit nur als Distributionsformen und daher beide in gleichem Sinn als von ihren Besitzern aufzehrbare Revenuen dargestellt worden. Von alle diesem abgesehn, wirft A. Smith selbst ein Bedenken auf, und es ist hier wieder sein Vorzug vor Ricardo, nicht daß er das aufgeworfne Bedenken richtig löst, sondern daß er es überhaupt aufwirft.

¦¦266¦ A. Smith sagt nämlich:

"Diese drei Bestandteile" (salaires, profits, rente du propriétaire 2*) "scheinen entweder unmittelbar oder in letzter Instanz den gesamten Kornpreis auszumachen."

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1*) beiseite gelassen - 2*) Löhne, Profite, Grundrente

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(Überhaupt der Ware. A. Smith nimmt hier blé, weil die Grundrente in gewisse Waren nicht als konstituierender Bestandteil des Preises eingehe.)

"Ein v i e r t e r Teil mag notwendig erscheinen, um das Kapital des Pächters zu ersetzen, oder um den Verschleiß seines Arbeitsviehs und seiner andern Ackergeräte zu ersetzen. Aber es muß in Betracht gezogen werden, daß der Preis irgendweiches Ackergeräts, z.B. eines Arbeitspferds, selbst wieder aus obigen drei Teilen sich zusammensetzt: der Rente des Bodens, auf dem es gezüchtet, der Arbeit der Züchtung und dem Profit des Pächters, der beides, die Rente dieses Bodens und den Lohn dieser Arbeit vorschießt."

{Hier erscheint der Profit als die ursprüngliche Form, die auch die Rente einschließt.}

"Obwohl daher der Preis des Korns sowohl den Preis wie die Unterhaltungskosten des Pferdes en mag, so last sich doch der g a n z e Preis immer noch, unmittelbar oder in letzter Instanz, auf in dieselben drei Teile: Rente, Arbeit und Profit." (b. I. ch. VI., [p. 101, 102].)

(Hier sehr abgeschmackt, daß er auf einmal travail 2*) statt salaire sagt, während er nicht propriété 3*) oder capital für rente und profit setzt.) Aber war es nicht ebenso auf der Hand liegend, zu considérer 4*), daß der Pferdezüchter oder der Pflugmacher, von denen der Pächter das Pferd und den Pflug gekauft hat, ebenso wie der Pächter den Preis des Pferdes und des Pfluges in den Preis des Weizens, so den Preis von Produktionswerkzeugen (in dem einen Fall vielleicht ein andres Pferd) und Rohmaterialien, wie Futter und Eisen, in den Preis von Pferd und Pflug eingehn ließen, während der fonds, woraus Pferdezüchter und Pflugmacher Salair und Profit (und Rente) z a h l t e n, nur in der neuen Arbeit bestand, die sie in ihrer Produktionssphäre dem vorhandnen Wertbetrag ihres konstanten Kapitals z u s e t z t e n? Wenn also A. Smith von dem Pächter zugibt, daß in den Preis seines blé außer den von ihm sich und andren gezahlten Salair, Profit und Rente auch noch ein 4 t e r u n d v o n d [i e s e n] v e r s c h i e d n e r B e s t a n d t e i l e i n g e h t, der Wert des von ihm aufgenutzten capital constant, wie Pferde, Ackergeräte etc., so gilt das aber auch von dem Pferdezüchter und dem Fabrikanten der Ackergeräte, und es nützt nichts, daß uns Smith von Pontius zu Pilatus schickt. Übrigens das Beispiel des Pächters besonders ungünstig gewählt, um uns von Pontius zu Pilatus zu schicken, denn unter den Items des capital constant findet sich hier eins, was durchaus nicht von somebody else 5*) gekauft zu sein braucht, nämlich der Same, und löst sich dieser Wertbestandteil für anybody 6*) in Salair, Profit oder Rente auf?

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1*) Korn - 2*) Art - 3*) Grundeigentum - 4*) in Betracht zu ziehen - 5*) jemand anders - 6*) irgend jemand

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Aber passons zunächst outre 1*) und sehn wir, ob Smith seine Ansicht durchführt, daß der Wert jeder Ware in eine der oder alle Einkommensquellen: Salair, Profit, Grundrente - auflösbar, also als zur Konsumtion bestimmt aufgegessen oder jedenfalls für den persönlichen use 2*) (nicht die industrielle Konsumtion) d'une manière ou d'une autre 3*) vernützt werden könne. D'abord 4*) ¦¦267¦ noch etwas Vorläufiges. Z.B. beim Sammeln von Beeren usw. kann man annehmen, daß sich ihr Wert bloß in Salair auflöst, obgleich auch hier meist einige Gerätschaften wie Körbe und dergl. als Arbeitsmittel erforderlich. Indes, derartige Beispiele haben hier, wo es sich um die kapitalistische Produktion handelt, überhaupt nichts zu schaffen. Erst wieder die Wiederholung der in b. I, ch. VI ausgesprochnen Ansicht. Es heißt b. II, ch. II (t. II, Garnier, p. 212):

"Es ist... gezeigt worden, d a ß d e r P r e i s d e r m e i s t e n W a r e n in drei Teile zerfällt, wovon der eine den Arbeitslohn, der andere den Kapitalprofit und der dritte die Grundrente zahlt."

Danach löst sich der ganze Wert jeder Ware in Revenue auf, fällt also einer oder der andern Klasse, die auf dieser Revenue lebt, als Konsumtionsfonds anheim. Da nun die Gesamtproduktion eines Landes, jährlich z.B., bloß aus der Summe der Werte der produzierten Waren besteht und da der Wert jeder einzelnen dieser Waren sich in Revenuen auflöst, so muß also auch ihre Summe, das jährliche Produkt der Arbeit, der revenu brut 5*), jährlich in dieser Form verzehrt werden können. Und so wirft sich Smith gleich darauf selbst ein:

"Da dies gilt mit Bezug auf jede besondre Ware einzeln genommen, muß es auch gelten für alle Waren in ihrer G e s a m t h e i t, wie sie das ganze jährliche Produkt des Bodens und der Arbeit eines jeden Landes ausmachen. Der g e s a m t e P r e i s o d e r T a u s c h w e r t dieses jährlichen Produkts muß sich auflösen in dieselben drei Teile und verteilt werden unter die verschiednen Bewohner des Landes, entweder als Lohn ihrer Arbeit oder als Profit ihres Kapitals oder als Rente ihres Grundbesitzes." (l.c.p. 213.)

Dies ist in fact die notwendige Konsequenz. Was von der einzelnen Ware gilt, gilt notwendig von der Totalsumme der Waren. Aber quod non 6*), sagt Adam. Er fährt fort:

"Obwohl nun der Gesamtwert des Jahresprodukts des Bodens und der Arbeit eines Landes sich in dieser Weise unter die verschiedenen Bewohner verteilt und für

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1*) gehen wir zunächst weiter - 2*) Gebrauch - 3*) auf die eine oder andere Weise - 4*) Zunächst - 5*) die Bruttorevenue - 6*) das ist nicht so

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sie eine Revenue bildet, können wir, wie wir bei der Revenue eines privaten Landguts B r u t t o r e v e n u e und N e t t o r e v e n u e unterscheiden, auch für die Revenuen a l l e r B e w o h n e r eines großen Landes den gleichen Unterschied machen." [l.c.p. 213.]

(Halt là! 1*) Oben hat er uns grade das Gegenteil gesagt. Bei dem einzelnen Pächter können wir einen 4ten Teil unterscheiden, worin sich der Wert seines Weizens z.B. auflöst, nämlich den Teil, der bloß das aufgenutzte capital constant ersetzt. Dies ist u n m i t t e l b a r richtig für den einzelnen Pächter. Gehn wir aber weiter, so löst sich das, was für ihn capital constant ist, auf einem frühern Punkt, in andrer Hand, bevor es Kapital in seiner Hand wurde, in Arbeitslohn, Profit etc., kurz, in Revenue auf. Ist es daher richtig, daß die Waren, in der Hand des einzelnen Produzenten betrachtet, sich in einen Teil des Werts auflösen, der keine Revenue bildet, so ist es falsch für "tous les habitants d'un grand pays" 2*), weil, was in der Hand des einen capital constant, seinen Wert daher schöpft, daß es aus der Hand des andren als Gesamtpreis von salaire, profit, rente hervorging.

Jetzt sagt er das direkte Gegenteil.) A. Smith fährt fort:

¦¦268¦ "Die B r u t t o r e v e n u e eines privaten Landguts umfaßt überhaupt alles, was der Pächter zahlt; die Nettorevenue ist das, was frei von a l l e n L a s t e n d e m G r u n d e i g e n t ü m e r nach Abzug seiner Ausgaben für die Verwaltung, Reparaturen und sonstigen n o t w e n d i g e n K o s t e n verbleibt oder was er ohne Schaden für seinen Besitz dem für die unmittelbare Konsumtion bestimmten Fonds, das heißt für seine Tafel usw.. einverleiben kann. Sein wirklicher Reichtum hängt nicht von seiner B r u t t o r e v e n u e, sondern von seiner N e t t o r e v e n u e ab." [l.c.p. 213, 214.]

(Erstens bringt Smith hier Ungehöriges [zusammen]. Was der Pächter als Rente dem propriétaire 3*) zahlt, ganz wie das, was er als salaire den Arbeitern zahlt, ist, ganz wie sein eigner Profit, ein Teil des Werts oder des Preises der Ware, der sich in Revenue auflöst. Die Frage ist eben, ob die Ware noch einen andren Wertbestandteil enthält? Dies gibt er hier zu, wie er es bei dem Pächter zugeben sollte, was aber ja nicht verhindern sollte, daß sein blé (i.e. der Preis seines blé o d e r Tauschwert) sich bloß in Revenue auflöse. Zweitens nebenbei bemerkt. Den einzelnen Pächter als P ä c h t e r betrachtet, hängt der reelle Reichtum, über den er verfügen kann, von seinem Profit ab. Aber andrerseits als Warenbesitzer kann er die ganze Pacht verkaufen oder, wenn ihm das Land nicht gehört, alles auf demselben befindliche capital constant wie Lastvieh, Ackerwerkzeuge etc. Der Wert, den er so realisieren, also der Reichtum, worüber er verfügen kann, ist bedingt von dem Wert, also auch dem Umfang des ihm gehörigen konstanten Kapitals.

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1*) Halt mal! - 2*) "alle Bewohner eines großen Landes" - 3*) Grundeigentümer

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Indes kann er dies nur wieder an einen andren Pächter verkaufen, in dessen Hand es nicht disponibler Reichtum, sondern konstantes Kapital ist. Also, wir sind immer noch nicht von der Stelle.)

"Das B r u t t o einkommen sämtlicher Einwohner eines großen Landes begreift in sich das g e s a m t e Jahresprodukt ihres Bodens und ihrer Arbeit"

(vorhin hörten wir, daß sich diese Gesamtmasse - ihr Wert - in salaires profits und rente, lauter Formen des revenu net 1*), auflöst),

"das N e t t o einkommen den Teil, der ihnen zur Verfügung bleibt nach Abzug der Erhaltungskosten erstens ihres f i x e n und zweitens ihres f l ü s s i g e n K a p i t a l s"

(zieht also jetzt ab Arbeitsinstrumente und Rohmaterialien);

"oder den Teil, den sie, ohne ihr Kapital anzugreifen, in ihren Konsumtionsvorrat stellen... können."

(Also jetzt erfahren wir, daß der prix ou la valeur échangeable 2*) der Totalsumme der Waren sich, ganz wie beim einzelnen Kapitalisten, so für das ganze Land in une quatrime partie 3*) auflöst, die für niemand eine Revenue bildet, weder in salaire, Profit noch Rente auflösbar.)

"Die ganze Auslage für Erhaltung des f i x e n K a p i t a l s muß offenbar von der N e t t o revenue der Gesellschaft ausgeschlossen werden. Weder die R o h s t o f f e, mit denen die nützlichen Maschinen und Industriewerkzeuge, die Exploitationsgebäude usw. instand gehalten werden müssen, noch das P r o d u k t der zur Umwandlung dieser Rohstoffe in die verlangte Gestalt e r f o r d e r l i c h e n A r b e i t können je einen Teil dieser N e t t o revenue bilden. Der P r e i s d i e s e r A r b e i t kann allerdings einen Teil jener Revenue bilden, da die so beschäftigten Arbeiter d e n g a n z e n W e r t ¦¦269¦ i h r e s L o h n s in ihrem K o n s u mt i o n s v o r r a t anlegen können. Aber bei anderen Arten Arbeit geht s o w o h l d e r P r e i s w i e d a s P r o d u k t i n d i e s e n K o n s u m t i o n s v o rr a t ein; der Preis in den der Arbeiter, das Produkt in den andrer Leute, deren Unterhalt, Komfort und Vergnügen durch die Arbeit dieser Arbeiter erhöht wird." (l.c.p. 214, 215.)

Doch näher der richtigen Ansicht als die andren. 4*) Hier springt A. Smith wieder ab von der Frage, die er zu beantworten hat, der Frage nach der quatrime partie du prix total 5*) d e r Ware, die sich weder in salaire, profit noch Rente auflöst. Zunächst ganz Falsches. Bei dem Maschinenfabrikanten, wie bei jedem andern industriellen Kapitalisten, löst sich ja die Arbeit, die das Rohmaterial der Maschine etc. fagonne dans la forme convenable 6*), in notwendige und Surplusarbeit, also nicht nur in salaires des ouvriers 7*), sondern auch in profit du capitaliste 8*) auf. Aber der

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1*) der Nettorevenue - 2*) Preis oder der Tauschwert - 3*) einen vierten Teil - 4*) dieser Satz ist in der Handschrift von Marx mit Bleistift hinter das Zitat gesetzt - 5*) dem vierten Teil des Gesamtpreises - 6*) in die angemessene Form bringt - 7*) Lohn der Arbeiter - 8*) Profit des Kapitalisten

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Wert der Materialien und der Wert der Instrumente, womit sie von den Arbeitern dans la forme convenable façonniert werden, löst sich weder in das eine noch das andre auf. Daß Produkte, die ihrer Natur nach nicht für die individuelle Konsumtion, sondern für die industrielle Konsumtion bestimmt sind, nicht in den fonds de consommation 1*) eingehn, hat gar nichts mit der Sache zu tun. Der Samen z.B. (der Teil des Weizens, der zur Aussaat dient) könnte seiner Natur nach auch in den fonds de consommation, er muß aber ökonomisch in den fonds de production 2*) eingehn. Ferner aber ist es ganz falsch, daß von den Produkten, die für die individuelle Konsumtion bestimmt sind, der ganze Preis zusammen mit dem Produkt in den fonds de consommation eingehe. Leinwand z.B., wenn sie nicht zu Segeltüchern oder andren produktiven Zwecken verwandt wird, geht als Produkt ganz in der Konsumtion auf. Nicht aber ihr Preis, denn ein Teil dieses Preises ersetzt Leinengarn, ein andrer Webstühle etc., und nur ein Teil des Preises der Leinwand löst sich in revenu irgendeiner Art auf. Eben sagte uns Adam, daß die matières nécessaires 3*) für Maschinen, Exploitationsgebäude etc. ebensowenig wie die aus ihnen fabrizierten Maschinen usw. "ne peuvent jamais faire partie de ce revenu net" 4*); also [gehen sie ein] wohl in den revenu brut. Kurz nachher, l.c., b. II, ch. II, p. 220, sagt er dagegen:

"Die Maschinen und Werkzeuge usw.. die das f i x e K a p i t a l eines einzelnen oder einer Gesellschaft ausmachen, bilden w e d e r einen Teil d e r B r u t t o r e v e n u e n o c h d e r N e t t o r e v e n u e des einen oder des anderen, ebenso d a s G e l d" etc.

Die Quer- und Kreuzzüge Adams, seine Widersprüche, das Abgehn von der Sache beweisen, daß er sich hier festgeritten hatte und festfahren mußte, nachdem er salaire, profit und rente zu den konstitutiven Bestandteilen der valeur échangeable ou du prix totale du produit 5*) gemacht hatte.

[9. Say als Vulgarisator der Smithschen Theorie. Says Identifizierung des gesellschaftlichen Bruttoprofits mit der gesellschaftlichen Revenue. Versuche zu ihrer Unterscheidung bei Storch und Ramsay]

Say, der seine fade Oberflächlichkeit darunter zu verstecken sucht, daß er die Halbheiten und Böcke A. Smiths in absolut-allgemeine Phrasen auflöst, sagt:

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1*) Konsumtionsfonds - 2*) Produktionsfonds -3*) notwendigen Rohstoffe - 4*) "je einen Teil dieser Nettorevenue bilden können" 5*) des Tauschwerts oder des Gesamtpreises des Produkte

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"Betrachtet man eine Nation in ihrer Gesamtheit, so hat sie kein Nettoprodukt; denn da der Wert der P r o d u k t e gleich ist den K o s t e n ihrer Produktion, so zieht man, wenn man diese K o s t e n abzieht, den ganzen W e r t d e r P r o d u k t e ab... Die j ä h r l i c h e R e v e n u e ist die B r u tt o r e v e n u e." ("Traité d'Écon. Politique", 3e édit., t II, Paris 1817, p. 469.)

Der Wert der Summe der jährlichen Produkte ist gleich dem Quantum der in ihnen materialisierten Ar-¦¦270¦beitszeit. Zieht man diesen Gesamtwert vorn jährlichen Produkt ab, so bleibt, was den Wert betrifft, in der Tat kein Wert über, und damit hat sowohl das revenu net wie das revenu brut sein letztes Absehn und Ende erreicht. Aber Say meint, die jährlich produzierten 1*) Werte werden jährlich verzehrt. Daher kein produit net 2*), sondern nur produit brut 3*) für die ganze Nation. Erstens falsch, daß die jährlich produzierten 1*) Werte jährlich verzehrt werden. Von einem großen Teil des capital fixe dies nicht der Fall. Ein großer Teil der jährlich produzierten Werte geht in den Arbeitsprozeß ein, ohne in den Verwertungsprozeß einzugehn, d.h., ohne daß der Gesamtwert jährlich konsumiert wird. Aber zweitens: Die Werte, die konsumiert werden, nicht um in den fonds de consommation einzugehn, sondern als means of production 4*), die der Produktion, wie sie aus ihr hervorgegangen sind, entweder selbst oder in Äquivalenten wiedergegeben werden, bilden einen Teil der jährlichen Konsumtion der Werte. Der zweite Teil wird von den Werten gebildet, die über diesen Teil hinaus in die individuelle Konsumtion eingehn können. Sie bilden das produit net. Storch sagt über diesen Sayschen Dreck:

"Es ist klar, daß der Wert des Jahresprodukts sich einerseits in Kapital, andererseits in Profit teilt und daß jeder d i e s e r W e r t t e i l e d e s J a h r e s p r o d u k t s d i e P r o d u k t e, d i e d i e N a t i o n b e n ö t i g t, r e g e l m ä ß i g k a u f e n w i r d, sowohl um ihr Kapital zu erhalten, wie um ihren Konsumtionsvorrat zu erneuern." (Storch, Cours d'Éc. Pol.". t. V: "Considérations la nature du revenu national", Paris 1824, p. 134, 135.) "Man frage sich, ob die Revenue einer Familie, die durch ihre eigene Arbeit alle ihre Bedürfnisse deckt, wovon viele Beispiele in Rußland..., ob die Revenue einer solchen Familie gleich ist dem Bruttoprodukt ihres Bodens, ihres Kapitals und ihrer Industrie? Kann sie in ihren Scheunen oder ihren Ställen wohnen, ihr Saatkorn und ihr Vichfutter aufessen, sich von ihrem Zugvieh kleiden, sich mit ihren Ackergeräten vergnügen? Nach Says Lehrsatz müßte man alle diese Fragen bejahen." (l.c.p. 135, 136.) "Say betrachtet das Bruttopukt als die Revenue der Gesellschaft; schließt daher, daß die Gesellschaft

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1*) In der Handschrift: consumierten; die darübergeschriebene Bleisziftkorrektur - produzierten - stammt offenbar von Engels 2*) Nettoprodukt - 3*) Bruttoprodukt - 4*) Produktionsmittel

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konsumieren kann einen Wert gleich diesem Produkt." (l.c.p. 145.) "Die (Netto)revenue einer Nation ist nicht der Überschuß der produzierten Werte über die G e s a m t h e i t d e r k o ns u m i e r t e n W e r t e, wie Say es vorstellt, sondern nur über die f ü r d i e P r o d u k t i o n k o n s u m i e rt e n W e r t e." Also, "wenn eine Nation in einem Jahr diesen ganzen Überschuß konsumiert, verzehrt sie ihre ganze (Netto)revenue." (l.c.p. 146.) "Wenn man zugibt, daß die Revenue einer Nation ihrem Bruttoprodukt gleich ist, das heißt, kein K a p i t a l in Abzug zu bringen ist, so muß man auch zugeben, daß diese Nation den ganzen Wert ihres jährlichen Produkts unproduktiv verzehren kann, ohne ihrer künftigen Revenue den geringsten Abbruch zu tun." (l.c.p. 147.) "D i e P r o d u k t e, d i e d a s k o n s t a n t e K a p i t a l e i n e r N a t i o n a u s m a c h e n, s i n d n i c h t k o n s u m a b e l." (l.c.p. 150.)

Ramsay (George): "An Essay on the Distribution of Wealth", (Edinburgh 1836) bemerkt über denselben Gegenstand, nämlich die quatrième partie du prix total 1*) des A. Smith, oder was ich das capital constant im Unterschied zu dem in Arbeitslohn ausgelegten Kapital nenne:

¦¦271¦ "Ricardo", sagt er, "vergißt, daß das ganze Produkt nicht nur zwischen Arbeitslohn und Profit sich teilt, sondern auch ein Teil nötig ist zum Ersatz des fixen Kapitals" (p. 174, Note).

Unter "fixed capital" versteht Ramsay nämlich nicht nur Produktionsinstrumente etc., sondern auch das Rohmaterial, kurz, was ich das konstante Kapital innerhalb jeder Produktionssphäre nenne.

Ricardo, wenn er von der Teilung des Produkts in Profit und salaire spricht, unterstellt stets, daß das der Produktion selbst vorgeschoßne und in ihr aufgezehrte Kapital abgezogen wird. Aber dennoch hat Ramsay in der Hauptsache recht. Indem Ricardo den konstanten Teil des Kapitals gar nicht weiter untersucht, vernachlässigt, begeht er grobe Fehler und speziell Verwechslung zwischen Profit und Mehrwert, ferner in den Untersuchungen über die Oszillationen in der Rate des Profits etc.

Hören wir nun, was Ramsay selbst sagt:

"Wie vergleichen das Produkt und das darauf verausgabte Kapital?... In bezug auf eine ganze Nation... ist es klar, daß alle die verschiedenen Elemente des verausgabten Kapitals in dem einen oder dem anderen Produktionszweig reproduziert werden müssen, da sonst die Produktion des Landes nicht wie zuvor betrieben werden könnte. Das Rohmaterial der Manufakturen, die in ihnen und in der Agrikultur verwendeten Geräte, die umfangreiche Maschinerie der ersteren, die zur Produktion oder zur Lagerung der Produkte notwendigen Gebäude müssen sämtlich Teile des Gesamtprodukts eines ndes sein, ebenso wie alle Vorschüsse seiner kapitalistischen Unternehmer. Daher kann die Menge der ersteren mit der der letzteren verglichen werden, indem man sich vorstellt, jeder Artikel trete gleichsam neben einen solchen von ähnlicher Art." (Ramsay, l.c.p. 137-139.) Was nun den individuellen Kapitalisten angeht, da er nicht

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1*) vierten Teil des Gesamtpreises

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"replaciert in natura" seine Ausgaben, "da er den größten Teil erhalten muß durch Austausch, wozu ein gewisser Teil des Produkts für diesen Zweck erforderlich ist, so kommt jeder individuelle kapitalistische Unternehmer dahin, mehr auf den Tauschwert des Produkts zu schauen als auf dessen Menge." (l.c.p. 145, 146.) "Je mehr der W e r t d e s P r o d u k t s den W e r t d e s vorgeschossenen Kapitals übersteigt, desto größer wird der Profit sein. Daher wird er ihn berechnen, indem er Wert mit Wert, nicht Menge mit Menge vergleicht... Der Profit muß genauso steigen oder fallen wie der Anteil des Bruttoprodukts oder seines W e r t e s, der zum E r s a t z d e r n o t w e n d i g e n V o r s c h ü s s e erforderlich ist, fällt oder steigt. Also von zwei Umständen hängt die Profitrate ab: 1. von dem Anteil des Gesamtprodukts, der den Arbeitern zufällt; 2. von dem Teil, der zurückgelegt werden muß, um das fixe Kapital entweder in natura oder durch Austausch zu ersetzen." (l.c.p. 146-148, passim.)

{Was Ramsay hier über die Rate des Profits sagt, ist in ch. III über den Profit zu betrachten. [12] Es ist wichtig, daß er dies Element richtig hervorhebt. Einerseits ist richtig, was Ricardo sagt, daß die Verwohlfeilerung der Waren, die das capital constant bilden (und das versteht Ramsay unter fixem Kapital), stets einen Teil des vorhandnen Kapitals depreziieren. Namentlich gilt dies vom eigentlichen capital fixe, Maschinerie etc. Daß der Mehrwert, verglichen mit dem Gesamtkapital, steigt, ist für den einzelnen Kapitalisten kein Vorteil, wenn dies Steigen dieser Rate dadurch hervorgebracht ist, daß der Gesamtwert seines konstanten Kapitals (des vor der Depreziation schon von ihm beseßnen) gefallen ist. Dies gilt indes nur in sehr geringem Maß für den aus Rohstoff oder fertigen Waren (die nicht in das capital fixe eingehn) bestehenden Teil des Kapitals. Diese existierende Masse desselben, die so depreziiert werden kann, immer nur eine verschwindende Größe, verglichen mit der Gesamtproduktion. Es gilt bei jedem Kapitalisten nur in geringem Maße für den in zirkulierendem Kapital ausgelegten Teil seines Kapitals. Dagegen klar - da der Profit gleich dem Verhältnis des Mehrwerts zur Totalität des vorgeschoßnen Kapitals und da die Quantität Arbeit, die absorbiert werden kann, nicht von dem Wert, sondern von der Masse des Rohmaterials und der efficiency 1*) der Produktionsmittel abhängt, nicht von ihrem Tauschwert, sondern ihrem Gebrauchswert -, daß, je produktiver die Industrie in den Zweigen, deren ¦¦272¦ Produkt in die Bildung des capital constant eingeht, je geringer die Auslage des konstanten Kapitals, das nötig ist, um eine bestimmte Quantität Mehrwert zu produzieren, um so größer daher die Proportion dieses Mehrwerts zum Ganzen des vorgeschoßnen Kapitals; um so größer daher, bei gegebner Masse des Mehrwerts, die Profitrate.}

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1*) Leistungsfähigkeit

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(Was Ramsay doppelt betrachtet, Ersetzen von Produkt durch Produkt bei der Reproduktion für das ganze Land und von Wert durch Wert für den einzelnen Kapitalisten, sind 2 Gesichtspunkte, die beide bei dem Z i r k u l a t i o n s p r o z e ß d e s K a p i t a l s, d e r z u g l e i c h R e p r o d u kt i o n s p r o z e ß ist, für das einzelne Kapital selbst betrachtet werden müssen.) Ramsay hat die eigentliche Schwierigkeit, die den A. Smith' beschäftigt und in allerlei Widersprüche verwickelt, nicht gelöst.

Um sie dürr hinzustellen, ist sie die: Das ganze Kapital (als Wert) löst sich in Arbeit auf; ist nichts als ein gewisses Quantum vergegenständlichte Arbeit. Die bezahlte Arbeit aber ist gleich den Salairen der Arbeiter, die unbezahlte gleich dem Profit der Kapitalisten. Also muß das ganze Kapital in Salair und Profit aufgelöst werden können, unmittelbar oder mittelbar. Oder wird irgendwo Arbeit verrichtet, die weder in Salair noch Profit sich auflöst und bloß den Zweck hat, die in der Produktion aufgezehrten Werte, die aber Bedingungen der Reproduktion sind, zu ersetzen? Aber wer verrichtet diese Arbeiten, da alle Arbeit des Arbeiters sich auflöst in zwei Quanta, das eine, das sein eignes Produktionsvermögen erhält, das andre, das den Profit des Kapitals bildet?

[10.] Untersuchung, wie es möglich ist, daß der jährliche Profit und Salair die jährlichen Waren kaufen, die außer Profit und Salair dem capital constant enthalten [42]

[a) Unmöglichkeit des Ersatzes des konstanten Kapitals der Produzenten von Konsumtionsmitteln mittels Austauschs zwischen diesen Produzenten]

Um alle falsche Beimischung von dem Problem zu beseitigen, vorher noch eins zu erwähnen. Wenn der Kapitalist einen Teil seines Profits, seiner Revenue, in Kapital verwandelt, in Arbeitsmittel und Arbeitsmaterial, so werden beide bezahlt durch den Teil der Arbeit, den der Arbeiter gratis für den Kapitalist gearbeitet hat. Es ist hier ein neues Quantum Arbeit, das Äquivalent für ein neues Quantum Waren bildet, Waren, die ihren Gebrauchswerten nach in Arbeitsmitteln und Arbeitsmaterial bestehn. Dies fällt also in die Akkumulation des Kapitals und schließt keine Schwierigkeit ein; nämlich das Wachstum des capital constant über seine frühren Grenzen hinaus oder die Bildung von neuem capital constant hinaus über die Masse desselben, die vorhanden und ersetzt werden muß. Die Schwierigkeit ist die Reproduktion des v o r h a n d n e n capital constant, nicht die Bildung von neuem konstantem Kapital im Überschuß zu dem zu reproduzierenden. Das erstere

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hat offenbar seinen Ursprung im Profit und hat einen Augenblick in der Form von Revenue existiert, die später in Kapital verwandelt wird. Dieser Teil des Profits löst sich auf in die Surplusarbeitszeit, die, auch ohne die Existenz des Kapitals, beständig von der Gesellschaft verrichtet werden müßte, um einen sozusagen Entwicklungsfonds, wie ihn schon die Vermehrung der Bevölkerung erheischt, zur Verfügung zu haben.

{Eine gute Erklärung des konstanten Kapitals findet sich, aber nur soweit es seinen Gebrauchswert betrifft, bei Ramsay, l.c.p. 166, wo es heißt:

"Ob der Bruttoertrag" (des Farmers z.B.) "klein oder groß ist, die Menge, die für den Ersatz des Verbrauchs in diesen verschiedenen Formen erforderlich ist, kann nicht der geringsten Veränderung unterliegen. Diese Menge muß als k o n s t a n t betrachtet werden, solange die Produktion auf gleicher Stufenleiter fortgesetzt wird."}

Also zunächst auszugehn von dem fact: Neubildung von konstantem Kapital - im Unterschied von der Reproduktion des vorhandnen capital constant - fließt aus dem Profit als seiner Quelle; nämlich vorausgesetzt einerseits, daß der Arbeitslohn nur zur Reproduktion des Arbeitsvermögens hinreicht, andrerseits, daß der ganze Mehrwert unter der Kategorie "Profit" begriffen wird, weil es der industrielle Kapitalist ist, der u n m i t t e l b a r den ganzen Mehrwert a n e i g n e t, [unabhängig davon,] wem und wo er später davon abzugeben habe.

{Der kapitalistische Unternehmer ist der allgemeine Verteiler des Reichtums; er zahlt dem Arbeiter die Löhne, dem" (Geld-) "Kapitalisten den Zins, dem Grundeigentümer die Rente." (l.p. 218, 219.)

Wir, indem wir den ganzen Mehrwert Profit nennen, betrachten den capitalist 1. as the person who immediately appropriates the whole surplus value created; 2. as the distributor of that surplus value between himself, the moneyed capitalist, and the proprietor of the soil 1*).}

¦¦VII-273¦ Daß dies neue capital constant aus dem Profit herstammt, heißt jedoch nichts, als daß es einem Teil der Surplusarbeit der Arbeiter geschuldet ist. Ganz wie der Wilde, außer der Zeit, die er zum Jagen braucht, notwendig Zeit verwenden muß, um den Bogen zu machen, wie in der patriarchalischen Agrikultur der Bauer, außer der Zeit, worin er die Erde bebaut, ein bestimmtes Quantum Arbeitszeit für Herrichtung seiner meisten Werkzeuge verwenden muß.

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1*) Kapitalisten 1. als denienigen, der den ganzen erzeugten Mehrwert sich unmittelbar aneignet; 2. als den Verteiler dieses Mehrwerts unter sich selbst, den Geldkapitalisten und den Eigentümer des Bodens

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Aber die Frage hier: Wer arbeitet, um das Äquivalent des konstanten, bereits in der Produktion verwandten Kapitals zu ersetzen? Der Teil der Arbeit, den der Arbeiter für sich selbst arbeitet, ersetzt sein Salair oder, das Ganze der Produktion betrachtet, schafft sein Salair. Seine Surplusarbeit dagegen, die den Profit bildet, ist teils Konsumtionsfonds des Kapitalisten, teils verwandelt sie sich in additionelles Kapital. Aber der Kapitalist ersetzt nicht aus dieser Surplusarbeit, oder dem Profit, das schon in seiner eignen Produktion verwandte Kapital. <Wäre dies der Fall, so wäre der Mehrwert nicht Fonds für neue Kapitalbildung, sondern zur Erhaltung des alten.> 1*) Aber die notwendige Arbeit, die das Salair bildet und die Surplusarbeit, die den Profit bildet, machen den ganzen Arbeitstag aus, und außer dem wird nicht gearbeitet. (Die etwaige labour of superintendence 2*) des Kapitalisten ist im Salair eingeschlossen. Nach dieser Seite ist er der Lohnarbeiter, wenn auch keines andren Kapitalisten, jedoch seines eignen Kapitals.) Woher also die Quelle, die Arbeit, die das capital constant ersetzt?

Der Teil des Kapitals, der in Salair ausgelegt ist, wird (abgesehn von der Surplusarbeit) ersetzt durch neue Produktion.

Der Arbeiter verzehrt das Salair, aber er setzt soviel neues Arbeitsquantum zu, als er altes vernichtet hat; und betrachten wir die ganze Arbeiterklasse, ohne uns durch die Teilung der Arbeit stören zu lassen, so reproduziert er nicht nur denselben Wert, sondern dieselben Gebrauchswerte, so daß, je nach der Produktivität seiner Arbeit, derselbe Wert, dieselbe Arbeitsquantität sich in einer größren oder geringren Masse dieser selben Gebrauchswerte reproduziert. Nehmen wir die Gesellschaft in jedem beliebigen Zeitpunkt, so existiert gleichzeitig in allen Produktionssphären, wenn auch in sehr verschiednen Verhältnissen, ein bestimmtes capital constant - als Bedingung der Produktion vorausgesetzt -, das ihr ein für allemal gehört und ihr zurückgegeben werden muß wie der Samen dem Boden. Der W e r t dieses konstanten Teils kann zwar fallen oder steigen, je nachdem die Waren, aus denen er besteht, wohlfeiler oder teurer reproduziert werden müssen. Dieser W e r t w e c hs el jedoch hindert nie, daß er in dem Produktionsprozeß, worin er als Produktionsbedingung eingeht, vorausgesetzter Wert ist, der im Wert des Produkts wiedererscheinen muß. Dieser Wertwechsel des konstanten Kapitals selbst kann also hier außer acht gelassen werden. Es ist hier unter allen Umständen ein bestimmtes Quantum v e r g a n g n e r, v e r g e g e n s t ä n d l i c h t e r Arbeit, das bestimmend in den Wert des Produkts übergeht. Nehmen wir zur größren Fixierung des Problems daher an, daß die Produktionskosten [43] oder der

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1*) Der gestrichene Satz findet sich in der Handschrift quer am Rande - 2*) Arbeit der Oberaufsicht

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Wert des konstanten Teils des Kapitals ebenfalls unverändert, konstant bleibe. Es ändert auch nichts an der Sache, daß z.B. in einem Jahr nicht der ganze Wert des capital constant in die Produkte übergeht, sondern wie beim capital fixe erst in die Produktenmasse einer Reihe von Jahren. Denn die Frage dreht sich hier nur um den Teil des konstanten Kapitals, der wirklich innerhalb des Jahres verzehrt wird, also auch innerhalb des Jahres ersetzt werden muß.

Die Frage über die Reproduktion des capital constant gehört offenbar in den Abschnitt vom Reproduktionsprozeß oder Zirkulationsprozeß des Kapitals, was jedoch nicht hindert, hier die Hauptsache zu erledigen. ¦¦274¦ Nehmen wir zunächst das Salair des Arbeiters. Er erhält also eine bestimmte Geldsumme, in der etwa 10 Arbeitsstunden materialisiert sind, wenn er 12 Stunden für den Kapitalisten arbeitet. Dies Salair wird in Lebensmittel aufgelöst. Alle diese Lebensmittel sind Waren. Der Preis dieser Waren sei ihrem Wert gleich vorausgesetzt. In dem Wert dieser Waren befindet sich aber ein Bestandteil, der den Wert des in ihnen enthaltnen Rohmaterials und aufgenutzten Produktionsmittels deckt. Alle Wertbestandteile dieser Waren zusammengenommen enthalten aber, wie das vom Arbeiter verausgabte Salair, nur 10 Arbeitsstunden. Nehmen wir an, daß 2/3 des Werts dieser Waren aus dem Wert des in ihnen enthaltnen capital constant bestehn, 1/3 dagegen aus der Arbeit, die das Produkt schließlich zum Konsumtionsgegenstand zurechtgefinished 1*) hat. Also ersetzt der Arbeiter mit seinen 10 Stunden lebendiger Arbeit 2/3 capital constant und 1/3 ebenfalls lebendiger (in dem Jahr dem Gegenstand zugefügter) Arbeit. Wäre in den Lebensmitteln, den Waren, die er kauft, kein capital constant enthalten, hätte das Rohmaterial derselben nichts gekostet und wäre kein Arbeitsinstrument erheischt gewesen, so zweierlei möglich. Entweder enthielten die Waren nach wie vor 10stündige Arbeit. Dann ersetzte er also 10 Stunden lebendiger Arbeit durch 10 Stunden lebendiger Arbeit. Oder dieselbe Masse Gebrauchswerte, worin sich sein Salair auflöst und deren er zur Reproduktion seines Arbeitsvermögens bedarf, hätten nur 3 1/3 Stunden Arbeit gekostet (no Instrument und kein Rohmaterial, das selbst schon Produkt der Arbeit.) In diesem Falle brauchte der Arbeiter nur 3 1/3 Stunden notwendige Arbeit zu arbeiten, und sein Salair würde in der Tat auf 3 1/3 [Stunden] vergegenständlichte Arbeitszeit fallen. Unterstelle, die Ware sei Leinwand; 12 Ellen (es kommt ja hier gar nicht auf den wirklichen Preis an) = 36 sh. oder 1 l. 16 sh.

Davon sei 1/3 zugesetzte Arbeit, 2/3 für Rohstoff (Garn) und Maschineriedéchet 2*). Die notwendige

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1*) zurechtgemacht - 2*) Maschinerieverschleiß

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Arbeitszeit sei gleich 10 Std.; also die Surplusarbeit = 2. Eine Arbeitsstunde, ausgedruckt in Geld, sei = 1 sh. In diesem Falle die 12 Arbeitsstunden 12 sh., Arbeitslohn = 10 sh., Profit = 2 sh. Gesetzt, Arbeiter und Kapitalist verausgabten den ganzen Arbeitslohn und Profit, also die 12 sh., also den Gesamtwert, der dem Rohstoff und der Maschinerie zugesetzt worden ist, das ganze Quantum neuer Arbeitszeit, das in der Verwandlung von Garn in Leinwand materialisiert wurde, selbst in Leinwand als Konsumtionsartikel. (Und es ist möglich, daß mehr als ein Arbeitstag später wieder in dem eignen Produkt verausgabt wird.) Die Elle Leinwand kostet 3 sh. Mit den 12 sh. können Arbeiter und Kapitalist zusammen, Salair und Profit zusammengerechnet, nur 4 Ellen Leinwand kaufen. In diesen 4 Ellen Leinwand sind 12 Arbeitsstunden enthalten, wovon aber nur 4 neuzugesetzte Arbeit, 8 die im capital constant realisierte Arbeit darstellen. Mit den 12 Arbeitsstunden kaufen Salair und Profit zusammen nur 1/3 ihres Gesamtprodukts, weil 2/3 dieses Gesamtprodukt aus capital constant bestehn. Die 12 Arbeitsstunden zerfallen in 4 + 8, wovon 4 sich selbst ersetzen, 8 dagegen, die unabhängig von der im Webprozeß zugesetzten Arbeit solche Arbeit ersetzen, die schon in materialisierter Form, als Garn und Maschine, in den Webprozeß einging. Für diesen Teil des Produkts, der Ware, der sich gegen Arbeitslohn und Profit als Konsumtionsartikel (oder zu irgendwelchem Zwecke selbst der Reproduktion, denn der Zweck, wozu die Ware gekauft wird, ändert nichts an der Sache) austauscht oder damit gekauft wird, ist es also klar, daß der Teil des Werts des Produkts, der vom capital constant gebildet wird, bezahlt wird aus dem Fonds der neuzugesetzten Arbeit, der sich in Salair und Profit auflöst. Wieviel oder wie wenig capital constant und wieviel oder wie wenig im letzten Produktionsprozeß zugesetzte Arbeit von Salair und Profit zusammen gekauft wird, in welchen Proportionen zuletzt zugesetzte Arbeit und in welchen Proportionen im capital constant realisierte Arbeit bezahlt wird, hängt von der ursprünglichen Proportion ab, worin sie in die fertige Ware als Wertbestandteile eingingen. Der Vereinfachung wegen setzen wir das Verhältnis von 2/3 in konstantem realisierter Arbeit zu 1/3 neuzugesetzter Arbeit voraus. ¦¦275¦ Es ist nun zweierlei klar: Erstens: Das Verhältnis, was wir bei der Leinwand vorausgesetzt haben, d.h. für den Fall, wenn Arbeiter und Kapitalist Salair und Profit in den von ihnen selbst produzierten Waren realisieren, einen Teil ihres eignen Produkts wiederkaufen - dies Verhältnis bleibt dasselbe, wenn sie dieselbe Wertsumme in andren Produkten auslegen. Nach der Voraussetzung, daß

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in jeder Ware 2/3 capital constant und 1/3 letztzugesetzte Arbeit enthalten, in könnten Salair und Profit zusammen immer nur 1/3 des Produkts kaufen. Die 12 Stunden Arbeitszeit = 4 Ellen Leinwand. Werden diese 4 Ellen Leinwand in Geld verwandelt, so existieren sie als 12 sh. Werden diese 12 sh. in andre Ware als Leinwand rückverwandelt, so kaufen sie Ware zum Wert von 12 Arbeitsstunden, wovon 4 letztzugesetzte Arbeit, 8 in capital constant realisierte Arbeit. Das Verhältnis also allgemein, vorausgesetzt, daß in den andren Waren, wie in der Leinwand, dasselbe ursprüngliche Verhältnis von letztzugesetzter Arbeit und in capital constant realisierter Arbeit.

Zweitens: Wenn die täglich letztzugesetzte Arbeit = 12 Stunden, so ersetzen von diesen 12 Stunden nur 4 Stunden sich selbst, d.h. lebendige, letztzugesetzte Arbeit, während 8 im capital constant realisierte Arbeit zahlen. Aber wer zahlt die 8 lebendigen Arbeitsstunden, die nicht von ihr selbst ersetzt werden? Eben die 8 Stunden realisierter Arbeit, die im capital constant enthalten sind und sich gegen die 8 Stunden lebendiger Arbeit austauschen. Es unterliegt also gar keinem Zweifel, daß der Teil der fertigen Ware, der von der Gesamtsumme der Salaire und Profite gekauft wird, die zusammen aber nichts vorstellen als das Gesamtquantum dem capital constant letztzugefügter Arbeit, in allen seinen Elementen ersetzt wird; die letztzugefügte Arbeit, die in diesem Teil enthalten ist, sowohl wie die im capital constant enthaltne Arbeitsquantität. Es unterliegt ferner keinem Zweifel, daß die im capital constant enthaltne Arbeit ihr Äquivalent hier aus dem Fonds der lebendigen, ihr letztzugefügten Arbeit erhalten hat. Aber jetzt kommt die Schwierigkeit. Das G e s a m t p r od u k t der 12stündigen Weberarbeit, und dies Gesamtprodukt ist ganz verschieden von dem, was diese Weberarbeit selbst produziert hat, ist = 12 Ellen Leinwand, zum Wert von 36 Arbeitsstunden oder 36 sh. Salair und Profit zusammen, oder die Gesamtarbeitszeit von 12 Stunden, kann aber von diesen 36 Arbeitsstunden nur 12 zurückkaufen oder von dem Gesamtprodukt nur 4 Ellen, kein Stück mehr. Was wird aus den andren 8 Ellen? (Forcade, Proudhon. [44]) 1*) Bemerken wir zunächst, daß die 8 Ellen nichts repräsentieren als das ausgelegte capital constant. Es hat aber eine verwandelte Form des Gebrauchswerts erhalten. Es existiert als neues Produkt, nicht mehr als Garn, Webstuhl usw., sondern als Leinwand. Diese 8 Ellen Leinwand so gut wie die 4 andren, die von Salair und Profit gekauft worden sind, enthalten, dem Wert nach betrachtet, 1/3 im Webprozeß zugesetzter Arbeit und 2/3 in capital constant präexistierender, materiallsierter Arbeit. Aber wenn vorher, bei den

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1*) In der Handschrift sind beide Namen mit Bleistift geschrieben

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4 Ellen, 1/3 der neuzugesetzten Arbeit die in den 4 Ellen enthaltne Webarbeit, also sich selbst, 2/3 Webarbeit dagegen das in den 4 Ellen enthaltne capital constant deckten, so jetzt umgekehrt decken in den 8 Ellen Leinwand 2/3 capital constant das in ihnen enthaltne capital constant und 1/3 capital constant die in ihnen enthaltne neuzugesetzte Arbeit.

Was wird nun aus diesen 8 Ellen Leinwand, worin der Wert des ganzen während der 12stündigen Webarbeit erhaltnen 1*) oder in die Produktion eingegangnen capital constant enthalten, aufgegangen ist, aber jetzt in der Form eines Produkts, das für die unmittelbare, individuelle (nicht industrielle) Konsumtion bestimmt ist? Die 8 Ellen gehören dem Kapitalisten. Wollte er sie selbst verzehren, ebensowohl wie die 2/3 Ellen, die seinen Profit ¦¦276¦ darstellen, so kann er das in dem 12stündigen Webprozeß enthaltne capital constant nicht reproduzieren; Überhaupt, soweit das in diesem 12stündigen Prozeß enthaltne Kapital in Sprache kommt, nicht länger als Kapitalist funktionieren. Er verkauft also die 8 Ellen Leinwand, verwandelt sie in Geld zum Betrag von 24 sh. oder 24 Arbeitsstunden. Aber hier kommen wir auf die Schwierigkeit. An wen verkauft er sie? In wessen Geld verwandelt er sie? Doch darauf kommen wir sogleich zurück. Sehn wir uns erst den weiteren Prozeß an. Sobald er die 8 Ellen Leinwand, d.h. den Wertteil seines Produkts, dessen Wert gleich dem von ihm vorgeschoßnen capital constant, in Geld verwandelt, verkauft, in die Form des Tauschwerts gebracht hat, kauft er damit wieder Waren, die gleicher Art (ihren Gebrauchswerten nach) mit denen, aus denen ursprünglich sein capital constant zusammengesetzt. Er kauft Garn und Webstuhl etc. Er verteilt die 24 sh. in den Verhältnissen in Rohmaterial und Produktionsmittel, worin diese zur Herstellung neuer Leinwand erheischt sind.

Sein capital constant ist also dem Gebrauchswert nach durch neue Produkte derselben Arbeit, als die, woraus es 2 ursprünglich bestanden, ersetzt. Er hat es reproduziert. Dieses neue Garn, Webstuhl etc. bestehn aber ebenfalls (nach der Voraussetzung) zu 2/3 aus capital constant und zu 1/3 aus letztzugesetzter Arbeit. Wenn also die ersten 4 Ellen Leinwand (letztzugesetzte Arbeit und capital constant) ausschließlich durch neuzugesetzte Arbeit bezahlt worden sind, so diese 8 Ellen Leinwand ersetzt durch ihre eignen neuproduzierten Produktionselemente, die zum Teil aus neuzugesetzter Arbeit, zum Teil aus konstantem Kapital bestehn. So scheint also, daß wenigstens ein Teil des konstanten Kapitals gegen konstantes Kapital in einer andren

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1*) In der Handschrift: entfalten - 2*) in der Handschrift: sie

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Form sich austauscht. Das Ersetzen der Produkte ist reell, weil gleichzeitig, wo das Garn in Leinwand verarbeitet wird, Flachs in Garn und Flachssamen in Flachs, ditto wo der Webstuhl vernutzt, neuer Webstuhl fabriziert wird, und während der letztre fabriziert, neues Holz und Eisen zu Tag gefördert wird. Die Elemente werden gleichzeitig produziert in einer Produktionssphäre, während sie in der andren verarbeitet werden. Aber auf allen diesen g l e i c h z e i t i g e n Produktionsprozessen, obgleich jeder derselben eine höhere Phase des Produkts darstellt, wird gleichzeitig capital constant in verschiednen Verhältnissen verbraucht. Der W e r t d e s f e r t i g e n P r o d u k t s, d e r L e i n w a n d, l ö s t s i c h a l s o i n 2 T e i l e a u f, wovon der eine die gleichzeitig produzierten Elemente des capital constant wiederkauft, der andre in Konsumtionsartikel ausgelegt wird. Der Vereinfachung wegen wird hier ganz von der Rückverwandlung eines Teils des Profits in Kapital abstrahiert; also, wie in dieser ganzen Untersuchung, angenommen, daß Salair + Profit, d.h. die Summe der dem capital constant zugesetzten Arbeit, als Revenue verzehrt wird. Die Frage bleibt nur, wer kauft den Teil des Gesamtprodukts, mit dessen Wert die unterdes neuproduzierten Elemente des capital constant wiedergekauft werden? Wer kauft die 8 Ellen Leinwand? Wir nehmen, um alle faux fuyants 1*) abzuschneiden, an, daß es eine Sorte Leinwand ist, die speziell für individuelle Konsumtion, nicht für industrielle Konsumtion wie etwa Segeltuch, bestimmt ist. Auch müssen hier die bloßen Zwischenoperationen des Handels, soweit sie nur vermittelnd sind, ganz außer acht gelassen werden. Z.B., wenn die 8 Ellen Leinwand an einen Kaufmann verkauft würden und selbst nicht durch die Hände von 1, sondern 20 Kaufleuten durchliefen, 20mal gekauft und wieder verkauft würden, so müssen sie das 20ste Mal schließlich von dem Kaufmann an den wirklichen Konsumenten verkauft werden, der also wirklich den Produzenten zahlt oder den l e t z t e n, 20sten Kaufmann, der dem Konsumenten gegenüber den ersten Kaufmann, d.h. den wirklichen Produzenten, vertritt. Diese Zwischentransaktionen verschieben oder, wenn man will, vermitteln die definitive Transaktion, erklären sie aber nicht. Die Frage bleibt ganz dieselbe: Ob wer kauft die 8 Ellen Leinwand vom Leinwandfabrikanten, oder ¦¦277¦ wer kauft sie von dem 20sten Kaufmann, in dessen Hand sie durch eine Reihe von échanges 2*) übergegangen ist? Die 8 Ellen Leinwand, ganz wie die 4 ersten Ellen, müssen in den Konsumtionsfonds übergehn. D.h., sie können nur bezahlt werden von Salair

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1*) Ausflüchte - 2*) Tauschhandlungen

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und Profit, denn dies sind die einzigen Revenuequellen der Produzenten, die hier auch allein als Konsumenten figurieren. 8 Ellen Leinwand enthalten 24 Arbeitsstunden. Nehmen wir also an (12 Arbeitsstunden als allgemein gültigen Normaltag gesetzt), Arbeiter und Kapitalist in zwei andren Branchen legen ihr ganzes Salair und Profit in Leinwand aus, wie es der Arbeiter und Kapitalist in der Weberei mit ihrem ganzen Arbeitstag (der Arbeiter seine 10 Stunden, der Kapitalist die 2 Stunden Mehrwert, die er auf seinen Arbeiter gemacht, d.h. auf 10 Stunden) getan haben. Dann hätte der Leinweber die 8 Ellen verkauft, der Wert seines capital constant für 12 Ellen wäre ersetzt, und dieser Wert könnte in den bestimmten Waren, aus denen das capital constant besteht, wieder ausgelegt werden, weil diese Waren, Garn, Webstuhl etc., auf dem Markt befindlich, produziert wurden zur selben Zeit, wo Garn und Webstuhl in Leinwand verarbeitet wurden. D i e g l e i c hz e i t i g e P r o d u k t i o n von Garn und Webstuhl als Produkten neben dem Produktionsprozeß, woraus sie nicht als Produkte hervorgehn, sondern worin sie als Produkte eingehn, erklärt, daß der Teil des Werts der Leinwand, der gleich dem Wert des in ihm aufgearbeiteten Materials, Webstuhl usw., von neuem in Garn, Webstuhl usw., aufgelöst werden kann. Ginge diese Produktion der Elemente der Leinwand nicht gleichzeitig voran mit der Produktion der Leinwand selbst, so könnten die 8 Ellen Leinwand, selbst wenn sie verkauft, in Geld verwandelt sind, aus dem Geld nicht wieder in die konstanten Elemente der Leinwand rückverwandelt werden. Wie dies jetzt infolge des Amerikanischen Bürgerkriegs z.B. der Fall ist mit dem yarn oder cloth 1*) der Baumwollfabrikanten. Der bloße Verkauf ihres Produkts sichert ihnen nicht die Rückverwandlung, indem kein cotton 2*) auf dem Markt 3*).

Andrerseits aber, obgleich neues Garn, neuer Webstuhl usw. auf dem Markt, also Produktion von neuem Garn, neuem Webstuhl stattfand, während fertiges Garn und fertiger Webstuhl in Leinwand verwandelt wurden trotz dieser gleichzeitigen Produktion von Garn und Webstuhl neben der Produktion der Leinwand, können die 8 Ellen Leinwand nicht in diese stofflichen Elemente des capital constant der Weberei rückverwandelt werden, bevor sie verkauft, bevor sie in Geld verwandelt sind. Die beständige reale Produktion von den Elementen der Leinwand, fortlaufend neben der Produktion der Leinwand selbst, erklärt uns also noch nicht die Reproduktion des capital constant, bevor wir wissen, woher der fonds kommt, um die

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1*) Garn oder Gewebe - 2*) keine Baumwolle - 3*) die vorstehenden zwei Sätze finden sich in der Handschrift quer am Rande und sind von Marx zur Einfügung an diese Stelle bezeichnet

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8 Ellen Leinwand zu kaufen, ihnen die Form des Gelds, des selbständigen Tauschwerts zurückzugeben. Um die letztre Schwierigkeit zu lösen, haben wir angenommen, daß B und C, worin wir etwa Schuster und Metzger verstehn, die Summe ihrer Salaire und Profite, also die 24 Stunden Arbeitszeit, über die sie zu verfügen haben, ganz in Leinwand verausgaben. So sind wir mit A, dem Leinweber, aus der Verlegenheit heraus. Sein ganzes Produkt, die 12 Ellen Leinwand, worin 36 Arbeitsstunden realisiert, ist ersetzt worden durch bloße Salaire und Profite, d.h. durch die ganze Summe der in den Produktionssphären A, B und C dem capital constant neuhinzugesetzten Arbeitszeit. Alle in der Leinwand enthaltne Arbeitszeit, sowohl die in ihrem capital constant präexistierende als die im Prozeß des Webens neuhinzugefügte, hat sich ausgetauscht gegen Arbeitszeit, die nicht vorher als capital constant in irgendeiner Produktionssphäre präexistierte, sondern die in den 3 Produktionssphären A, B und C gleichzeitig dem capital constant i n l e t z t e r I n s t a n z zugesetzt worden.

Wenn es also nach wie vor falsch bliebe, zu sagen, daß der ursprüngliche Wert der Leinwand sich in bloße Salaire und Profite auflöste - denn er löst sich vielmehr auf in den Wert = der Summe des salaire und profit, = 12 Webstunden und den 24 Arbeitsstunden, die unabhängig vom Webprozeß in Garn, Webstuhl, kurz, dem capital constant enthalten waren - so wäre es dagegen richtig, daß das Äquivalent der 12 Ellen Leinwand, die 36 sh., wofür sie verkauft worden sind, sich in bloße Salaire und Profite auflöst, also nicht nur die Webarbeit, sondern auch die in Garn und Webstuhl enthaltne Arbeit durch bloße neuhinzugesetzte Arbeit ersetzt werden, nämlich 12 Stunden Arbeit in A, 12 Stunden in B und 12 Stunden in C.

Der Wert der verkauften Ware selbst löste sich ¦¦278¦ auf in neuhinzugesetzte Arbeit (Salair und Profit) und präexistierende Arbeit (Wert des capital constant): also der Wert des Verkäufers (in fact der Ware). Dagegen der Kaufwert, das Äquivalent, was der Käufer dem Verkäufer gibt, löste sich bloß in neuzugesetzte Arbeit, in Salaire und Profite auf. Da aber jede Ware, bevor sie verkauft ist, die zu verkaufende Ware ist und durch bloße Formveränderung Geld wird, so bestünde jede Ware als verkaufte Ware aus andren Wertbestandteilen denn als kaufende Ware (als Geld), was abgeschmackt ist. Ferner: Die in einem Jahr z.B. von der Gesellschaft verrichtete Arbeit deckte nicht nur sich selbst - so daß, wenn man die ganze Warenmasse in zwei gleiche Teile teilte, die eine Hälfte der Jahresarbeit ein Äquivalent für die andere Hälfte bilden würde -, sondern das 1/3, Arbeit, welches die laufende Jahresarbeit in der Gesamtarbeit bildet, die im Jahresprodukt

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enthalten ist, deckte 3/3 Arbeit, wäre gleich einer Größe, die 3mal größer als sie selbst ist. Dies ist noch abgeschmackter. In dem obigen Beispiel haben wir die Schwierigkeit shifted 1*), weitergeschoben von A auf B und C. Sie ist aber damit nur gewachsen, nicht vereinfacht. Erstens hatten wir bei A den Ausweg, daß 4 Ellen, die ebensoviel Arbeitszeit enthalten, als dem Garn zugesetzt wurde, also die Summe von Profit und Salair in A, in Leinwand selbst konsumiert werden, in dem Produkt der eignen Arbeit. Dies ist bei B und C nicht der Fall, denn sie konsumieren die Summe der von ihnen zugesetzten Arbeitszeit, die Summe von Salair und Profit in dem Produkt der Sphäre A, in Leinwand, also nicht in dem Produkt B oder C. Sie haben also nicht nur den Teil ihres Produkts zu verkaufen, der die 24 Arbeitsstunden des capital constant vertritt, sondern auch den Teil ihres Produkts, der die 12 dem capital constant neuzugesetzte Arbeitszeit repräsentiert. B muß 36 Arbeitsstunden verkaufen, nicht nur 24 wie A. Ebenso wie mit B verhält es sich mit C. Zweitens, um das capital constant von A zu verkaufen, an den Mann zu bringen, in Geld zu verwandeln, brauchen wir die ganze letztzugesetzte Arbeit nicht nur von B, sondern auch von C. Drittens: B und C können keinen Teil ihres Produkts an A verkaufen, da der ganze Teil von A, der sich in Revenue auflöst, bereits in A selbst von den Produzenten von A verausgabt ist. Sie können auch durch keinen Teil ihres eignen Produkts den konstanten Teil von A ersetzen, da nach der Voraussetzung ihre Produkte nicht Produktionselemente von A, sondern in die individuelle Konsumtion eingehende Waren sind. Bei jedem weiteren Schritt wächst die Schwierigkeit. Um die 36 Stunden, die das Produkt von A enthält (nämlich 2/3 oder 24 Stunden in capital constant, 1/3 oder 12 Stunden in neuzugesetzter Arbeit), auszutauschen gegen bloß dem capital constant zugefügte Arbeit, hatten Salair und Profit von A, die 12 Stunden zugesetzte Arbeit in A, 1/3 des Produkts von A selbst zu konsumieren. Die übrigen 2/3 des Gesamtprodukts = 24 Stunden stellten den im capital constant enthaltnen Wert vor. Dieser Wert tauschte sich aus gegen die Gesamtsumme der Salaire und Profite oder neuzugesetzte Arbeit in B und C. Damit aber B und C mit den 24 Stunden ihrer Produkte, die sich in Salair und Profit auflösen, Leinwand kaufen können, müssen sie diese 24 Stunden in der Gestalt ihrer eignen Produkte verkaufen - außerdem, um das capital constant zu ersetzen, = 48 Stunden ihrer eignen Produkte. Sie haben also Produkte von B und C zum Betrag von 72 Stunden zu verkaufen, gegen die Gesamtsumme von Profit

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1*) verschoben

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und Salair der andren Sphären D, E etc., und zwar (den Normaltag zu 12 Stunden) müssen 12 x 6 Stunden (= 72) oder die in 6 andren Produktionssphären zugesetzte Arbeit in den Produkten B und C ¦¦279¦ realisiert werden; also Profit und Salair oder die Summe der ihrem respektiven capital constant zugesetzten Arbeit von D, E, F, G, H, I.

Unter diesen Umständen würde der Wert des Gesamtprodukts von B + C bezahlt werden durch bloß neuhinzugesetzte Arbeit, also Summe der Salaire und Profite, in den Produktionssphären D, E, F, G, H, I. Aber in diesen 6 Sphären wäre nun (da kein Teil dieser Produkte von ihren Produzenten selbst verzehrt würde, indem diese ihre ganze Revenue bereits in den Produkten B und C placiert) das Gesamtprodukt zu verkaufen, und kein Teil desselben wäre innerhalb derselben selbst in Rechnung zu bringen. Also Produkt von 6 x 36 Arbeitsstunden = 216, wovon 144 für capital constant und 72 (6 x 12) für neuzugesetzte Arbeit. Um die Produkte von D etc. nun wieder in ähnlicher Weise in Salair und Profit, d.h. neuzugesetzte Arbeit, zu verwandeln, müßte in den 18 Sphären K1-K18 alle neuhinzugesetzte Arbeit, d.h. die Gesamtsumme der Salaire und Profite in diesen 18 Sphären, ganz ausgelegt werden in den Produkten der Sphären D, E, F, G, H, I. Diese 18 Sphären K1-K18 hätten zu verkaufen, da sie keinen Teil ihres Produkts selbst verzehrten, vielmehr ihre ganze Revenue bereits in den 6 Sphären D-I verausgabt, 18 x 36 Arbeitsstunden oder 648 Arbeitsstunden, wovon 18 x 12 oder 216 letztzugesetzte Arbeit und 432 im capital constant enthaltne Arbeit. Um also dies Gesamtprodukt von K1-K18 in die in andren Sphären zugesetzte Arbeit oder Summe der Salaire und Profite aufzulösen, wäre die zugesetzte Arbeit erfordert von den Sphären L1-L54; nämlich 12 x 54 648 Arbeitsstunden. Die Sphären L1-L54, um ihr Gesamtprodukt = 1944 (wovon 648 = 12 x 54 = neuzugesetzte Arbeit und 1296 Arbeitsstunden = der im capital constant enthaltnen Arbeit) gegen neuzugesetzte Arbeit auszutauschen, hätten zu absorbieren die neuzugesetzte Arbeit von den Sphären M1-M162, denn 162 x 12 = 1944; diese ihrerseits die neuzugesetzte Arbeit von den Sphären N1-N486 usw. Dieses ist der schöne Progreß in infinitum 1*), auf den wir kommen, wenn alle Produkte sich in Salair und Profit, neuzugesetzte Arbeit auflösen und nicht nur die einer Ware zugesetzte Arbeit, sondern auch ihr capital constant von der in einer andren Produktionssphäre neuzugesetzten Arbeit bezahlt werden muß.

Um die in Produkt A enthaltne Arbeitszeit, 36 Std. (1/3 neuzugesetzte Arbeit, 2/3 capital constant), in neuzugesetzte Arbeit aufzulösen, d.h. von

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1*) ins Unendliche

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Salair und Profit zahlen zu lassen, ließen wir erstens 1/3 des Produkts (dessen Wert = der Summe des Salairs + Profit) von den Produzenten von A selbst verzehren oder kaufen, was dasselbe. Der Fortgang war der [45]: 1. P r o d u k t i o n s s p h ä r e A. Produkt = 36 Arbeitsstunden. 24 Arbeitsstunden capital constant. 12 zugesetzte Arbeitsstunden. 1/3 des Produkts konsumiert von den shareholders 1*) der 12 Stunden, salaire und profit, Arbeiter und Kapitalist.

Bleiben zu verkaufen 2/3 des Produkts von A gleich den 24 Arbeitsstunden, die im capital constant enthalten sind.

2. P r o d u k t i o n s s p h ä r e B1-B2. Produkt = 72 Arbeitsstunden; wo von 24 zugesetzte Arbeit, 48 capital constant.

Kaufen damit die 2/3 des Produkts A, die den Wert des capital constant von A ersetzen. Haben aber nun zu verkaufen 72 Arbeitsstunden, woraus der Wert ihres Gesamtprodukts besteht.

3. P r o d u k t i o n s s p h ä r e C-C6. Produkt = 216 Arbeitsstunden; wovon 72 zugesetzte Arbeit (Salair und Profit). Kaufen damit Produkt B1-B2 ganz. Haben aber nun zu verkaufen 216, wovon 144 capital constant.

¦¦280¦ 4. P r o d u k t i o n s s p h ä r e D1-D18. Produkt = 648 Arbeitsstunden, 216 zugefügte Arbeit und 432 capital constant. Kaufen mit der zugefügten Arbeit das gesamte Produkt von Produktionssphäre C1-C6 = 216. Haben aber zu verkaufen 648.

5. P r o d u k t i o n s s p h ä r e E1-E34. P r o d u k t = 1944 Arbeitsstunden; 648 zugefügte Arbeit und 1296 capital constant. Kaufen das gesamte Produkt von Produktionssphäre D1-18.

Haben aber zu verkaufen 1944.

6. P r o d u k t i o n s s p h ä r e F1-F162. Produkt = 5832, wovon 1944 zugesetzte Arbeit und 3888 capital constant. Kaufen mit den 1944 das Produkt von E1-E54. Haben zu verkaufen 5832.

7. P r o d u k t i o n s s p h ä r e G1-G486.

Der Vereinfachung wegen ist in jeder Produktionssphäre immer nur ein Arbeitstag von 12 Stunden angenommen, der zwischen Kapitalist und Arbeiter geteilt wird. Die Vervielfachung dieser Arbeitstage löst die Frage nicht, sondern kompliziert sie nutzlos.

Also, um das Gesetz dieser Reihe klarer vor Augen zu haben: 1. A. Produkt = 36 Std. Capital constant = 24 Std. S u m m e v o n S a l a i r u n d P r o f i t o d e r n e u z u g es e t z t e r A r b e i t = 12 Std. Letztre im Produkt von A selbst verzehrt von Kapital und Arbeit.

Verkaufbares Produkt von A = seinem capital constant = 24 Std.

2. B1-B2. Wir brauchen hier 2 Arbeitstage, also 2 Produktionssphären. um die 24 Std. von A zu zahlen.

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1*) Teilhabern

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Produkt = 2 x 36, oder 72 Std., wovon 24 Std. Arbeit und 48 capital constant.

Verkaufbares Produkt von B1 und B2 = 72 Arbeitsstunden, kein Teil davon selbst verzehrt.

6. C1-C6 Wir brauchen hier 6 Arbeitstage, weil 72 = 12 x 6 und das ganze Produkt von B1-B2 von der in C1-C6 zugesetzten Arbeit verzehrt werden soll. Produkt = 6 x 36 = 216 Arbeitsstunden, wovon 72 neuzugesetzt, 144 capital constant.

18. D1-D18. Wir brauchen hier 18 Arbeitstage, weil 216 = 12 x 18; also, da 2/3 capital constant auf einen Arbeitstag kommt, 18 x 36 das Gesamtprodukt = 648. (432 capital constant.) Usw.

Die vorgesetzten Ziffern 1, 2 [usw.] bedeuten die Arbeitstage oder die verschiednen Arbeiten in verschiednen Produktionssphären, da wir in jeder Sphäre 1 Arbeitstag annehmen.

Also: 1. A. P r o d u k t 36 Std. Zugesetzte Arbeit 12 Stunden.

Verkaufbares Produkt (capital constant) = 24 Std.

Oder: 1. A. V e r k a u f b a r e s P r o d u k t oder c a p i t a l c o n s t a n t = 24 Std. Gesamtprodukt 36 Std. Zugesetzte Arbeit 12 Std. V e r z e h r t i n A s e l b s t.

2. B1-B2 Kauft mit zugesetzter Arbeit = 24 Std. A. Capital constant 48 Std. Gesamtprodukt 72 Std.

6. C1-C6. Kauft mit zugesetzter Arbeit 72 Std. B1-B2 (= 12 x 6).

C a p i t a l c o n s t a n t 144, Gesamtprodukt = 216. etc.

¦¦281¦ Also: 1. A. P r o d u k t = 3 Arbeitstagen (36 Std.). 12 Std. zugesetzte Arbeit. 24 Std. C a p i t a l c o n s t a n t.

2. B1-2. [Produkt] = 2 x 3 = 6 Arbeitstagen (72 Std.). Zugesetzte Arbeit 12 x 2 = 24 Std. C a p i t a l c o n s t a n t = 48 = 2 x 24 Std.

6. C1-6 P r o d [u k t] = 3 x 6 Arbeitstagen = 3 x 72 Std. = 216 Arbeitsstd. Zugesetzte Arbeit = 6 x 12 = 72 Arbeitsstd.

C a p i t a l c o n s t a n t = 2 x 72 = 144.

18. D1-18. P r o d u k t = 3 x 3 x 6 Arbeitstagen = 3 x 18 Arbeitstage = 54 Arbeitstagen = 648 Arbeitsstd. Zugesetzte Arbeit = 12 x 18 = 216. <Capital constant> = 432 Arbeitsstd.

54. E1-54. P r o d u k t = 3 x 54 Arbeitstage = 162 Arbeitstage = 1944 Arbeitsstunden. Zugesetzte Arbeit = 54 Arbeitstagen = 648 Arbeitsstunden; 1296 capital constant.

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162. F1-162. P r o d u k t = 3 x 162 Arbeitstagen (= 486) = 5832 Arbeitsstunden, wovon 162 Arbeitstage oder 1944 Arbeitsstunden zugesetzte Arbeit und 3888 Stunden capital constant. 486. G1-486. P r o d u k t = 3 x 486 Arbeitstagen, wovon 486 Arbeitstage oder 5832 Arbeitsstunden zugesetzte Arbeit und 11 664 capital constant. Etc.

Hier hätten wir schon die artige Summe von 1 + 2 + 6 + 18 + 54 + 162 + 486 verschiednen Arbeitstagen in verschiednen Produktionssphären = 729 verschiedne Produktionssphären, was schon eine bedeutend geteilte Gesellschaft. Um das Gesamtprodukt von A (wo nur 12 Stunden Arbeit = 1 Arbeitstag zugefügt wird dem capital constant von 2 Arbeitstagen und salaire und profit ihr eignes Produkt verzehren), also nur das konstante Kapital von 24 Std. zu verkaufen - und zwar bloß wieder in neuzugesetzte Arbeit, in Salair und Profit aufzulösen -, brauchen wir 2 Arbeitstage in B1 und B2, die aber ein konstantes Kapital von 4 Arbeitstagen erheischen, so daß das Gesamtprodukt von B1-2 = 6 Arbeitstagen. Diese müssen g a n z verkauft werden, weil von hier an vorausgesetzt, daß jede nachfolgende Sphäre nichts von ihrem eignen Produkt verzehrt, sondern nur in das Produkt der vorhergehenden Sphären Profit und Salair auslegt. Um diese 6 Arbeitstage des Produkts B1-2 zu ersetzen, sind 6 Arbeitstage nötig, die aber ein capital constant von 12 Arbeitstagen voraussetzen. Das Gesamtprodukt von C1-6 daher = 18 Arbeitstagen. Um diese durch Arbeit zu ersetzen, 18 Arbeitstage D1-18 nötig, die aber konstantes Kapital von 36 Arbeitstagen voraussetzen, also Produkt = 54 Arbeitstage. Um diese zu ersetzen, 54 Arbeitstage nötig, E154, die konstantes Kapital von 108 voraussetzen. Produkt = 162 Arbeitstagen. Endlich, um diese zu ersetzen, 162 Arbeitstage nötig, die aber capital constant von 324 Arbeitstagen voraussetzen, also 486 Arbeitstage das Gesamtprodukt. Dies ist F1-F162. Endlich, um dies Produkt von F1-162 zu ersetzen, sind 486 Arbeitstage nötig (G1-486), die aber konstantes Kapital von 972 Arbeitstagen voraussetzen. Also Gesamtprodukt von G1-486 = 972 + 486 = 1458 Arbeitstage.

Aber nehmen [wir] nun an, bei der Sphäre G seien wir ans Ende des shifting 1*) gelangt; und ¦¦282¦ durch unsren Progreß werden wir in jeder Gesellschaft bald ans Ende kommen. Wie verhält sich die Sache nun? Wir haben ein Produkt, worin 1458 Arbeitstage enthalten sind, davon 486 neuzugesetzte Arbeit und 972 in capital constant realisierte Arbeit. Die 486 Arbeitstage können nun in der vorigen Sphäre F1-F162 ausgelegt werden. Aber

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1*) Verschiebens

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womit sollen die 972 Arbeitstage, die im capital constant enthalten sind, gekauft werden? Jenseits G486 liegt keine neue Produktions- und daher keine neue Austauschsphäre. Mit den hinter ihm liegenden, mit Ausnahme von F1-F162, ist nichts auszutauschen.

Auch hat G1 alles in ihm enthaltne Salair und Profit bis zum letzten Centime in F1-162 ausgelegt. Also bleiben die im Gesamtprodukt von G1-486 realisierten 972 Arbeitstage, gleich dem Wert des in ihm enthaltnen capital constant, unverkäuflich. Es hat uns also nichts genützt, daß wir die Schwierigkeit, die 8 Ellen Leinwand von A oder die 24 Arbeitsstunden, die 2 Arbeitstage, die in seinem Produkt den Wert des capital constant vorstellten, durch beinahe 800 Produktionszweige verschoben haben.

Es nützt nichts, sich einzubilden, die Rechnung käme anders heraus, wenn A etwa nicht seinen ganzen Profit und Salair in Leinwand auslegte, sondern einen Teil davon in dem Produkt von B und C. Die Grenzen der Auslagen, die Stunden zugesetzte Arbeit, die in A, B, C enthalten sind, können immer nur über eine Arbeitszeit kommandieren, die ihnen selbst gleich. Kaufen sie mehr von dem einen Produkt, so weniger von dem andren. Es würde dies die Rechnung nur verwirren, in keiner Weise das Resultat ändern. Que faire donc? 1*) In der obigen Rechnung finden wir

Arbeits- zugesetzte capital tage Arbeit constant

A Produkt = 3 1 2 (verzehren selbst 1/3 des Produkts von A)

B = 6 2 4

Wären in dieser Rechnung die

C = 18 6 12

D = 54 18 36

E =162 54 108

F =486 162 324

-----------------------------------

Total: 729 243 486

Wären in dieser Rechnung die letzten Arbeitstage (das konstante Kapital [von F]) = dem capital constant, das der Ackerbauer sich selbst ersetzt, von seinem Produkt abzieht und der Erde wiedergibt, das also nicht durch neue Arbeit zu zahlen ist, so stimmte die Rechnung. Das Rätsel wäre aber nur gelöst, weil ein Teil des capital constant sich selbst ersetzt.

In der Tat also haben wir verzehren lassen 243 Arbeitstage, die der neuzugesetzten Arbeit entsprechen. Der Wert des letztren Produkts, = 486 Arbeitstagen, ist = dem Wert des gesamten capital constant, was von A-F enthalten ist, ditto = 486 Arbeitstagen. Um dieses zu erklären, nehmen wir

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1*) Was also tun?

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in G 486 Tage neuer Arbeit an, woraus uns aber nur das Vergnügen entsteht, statt für ein capital constant von 486 Tagen ¦¦283¦ Rechenschaft ablegen zu müssen für ein capital constant von 972 Arbeitstagen in dem Produkt von G, welches gleich 1458 Arbeitstagen (972 capital constant + 486 Arbeit). Wollten wir uns nun damit helfen, daß in G ohne capital constant gearbeitet wird, so daß das Produkt nur = den 486 Tagen neuzugesetzter Arbeit 1*), so wäre allerdings die Rechnung im reinen, aber wir hätten das Problem, wer den im Produkt enthaltnen Wertbestandteil zahlt, der das capital constant bildet, dadurch gelöst, daß wir einen Fall gesetzt haben, wo das capital constant = 0, also auch keinen Wertbestandteil des Produkts bildet.

Um das Gesamtprodukt von A ganz zu verkaufen, gegen neuzugesetzte Arbeit, um es 2*) in Profit und Salair aufzulösen, mußte die g a n z e z u g e s e t z t e A r b e i t in A, B und C in der im Produkt A realisierten Arbeit verausgabt werden. [46] So um das ganze Produkt von B + C zu verkaufen, alle Arbeit, die in D1D18 neuzugesetzt ist. [47] Ebenso um das ganze Produkt von D1-D18 zu kaufen, alle Arbeit, die zugesetzt ist in E1-E54. Um das ganze Produkt von E1-E54 zu kaufen, alle Arbeit, die zugesetzt ist in F1-162. Und schließlich, um das ganze Produkt von F1-162 [zu kaufen], die ganze Arbeitszeit, die in G1-486 zugesetzt ist. In diesen 486 Produktionssphären, die G1-486 vorstellt, endlich ist die ganze zugesetzte Arbeitszeit = dem ganzen Produkt von den 162 Sphären F, und dies ganze Produkt, das durch Arbeit ersetzt wird, ist so groß wie das capital constant in A, B1-2, C1-6, D1-18, E154, F1-162. Aber das capital constant der Sphäre G, 2mal so groß als das von A-F162 angewandte capital constant, ist nicht ersetzt und nicht ersetzbar.

In fact haben wir gefunden, da nach unserer Voraussetzung das Verhältnis in jeder Produktionssphäre von der neuzugefügten Arbeit zu der präexistierenden Arbeit = 1:2, daß immer 2mal [soviel] neue Produktionssphären wie alle vorhergehenden zusammengenommen ihre ganze neue Arbeit zufügen müssen, um das Produkt der frühren zu kaufen - die zugefügte Arbeit von A und B1-2, C16, um das Gesamtprodukt von A zu kaufen; die zugefügte Arbeit von 18 D oder D1-18 (2 x 9) [48], um das Produkt von C1-C8 zu kaufen usw. -, kurz, daß immer 2mal soviel neuzugefügte Arbeit nötig ist, als in dem Produkt selbst enthalten, so daß in der letzten Produktionssphäre G die neuzugefügte Arbeit 2mal größer sein müßte, als sie ist, um das ganze Produkt zu kaufen. Kurz, im Resultat G finden wir, was schon vorhanden war im Ausgangspunkt A, daß von ihrem eignen

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1*) In der Handschrift: Rechnung - 2*) in der Handschrift: sie

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Produkt die neuzugefügte Arbeit kein größres Quantum, als sie selbst beträgt, kaufen kann, und daß sie die im capital constant präexistierende Arbeit n i c h t kaufen kann.

Es ist also unmöglich, daß der Wert der Revenue den Wert des ganzen Produkts decke. Da aber außer der Revenue kein Fonds existiert, woraus dies vom Produzenten an den Konsumenten (individuellen) verkaufte Produkt bezahlt werden kann, ist es unmöglich, daß der Wert des ganzen Produkts minus dem Wert der Revenue überhaupt verkauft, bezahlt oder (individuell) konsumiert wird. Andrerseits muß aber jedes Produkt verkauft und zu seinem Preis (der Voraussetzung nach Preis hier = Wert) bezahlt werden.

Es war übrigens von vornherein vorherzusehn, daß das Zwischenschieben der Austauschakte, die Verkäufe und Käufe zwischen verschiednen Waren oder den Produkten verschiedner Produktionssphären uns keinen Schritt weiterbringen werden. Bei A, der ersten Ware, der Leinwand. hatten wir 1/3 oder ¦¦283a¦ 12 Stunden neuhinzugesetzte Arbeit und 2 x 12 oder 24 Stunden im konstanten Kapital präexistierende Arbeit. Salair und Profit konnten nur von der Ware A, also auch von jedem Äquivalent der Ware A in irgendeinem andren Produkt, den Teil des Produkts wiederkaufen, der = 12 Arbeitsstunden. Sie konnten ihr eignes capital constant von 24 Std. nicht wiederkaufen, also auch nicht das Äquivalent dieses capital constant in irgendeiner andren Ware.

Es ist möglich, daß in der Ware B das Verhältnis von zugesetzter Arbeit und capital constant verschieden. Aber wie verschieden das Verhältnis von capital constant und neuzugesetzter Arbeit immerhin in den verschiednen Produktionssphären sei, so können wir die Durchschnittszahl berechnen, also sagen, im Produkt der ganzen Gesellschaft oder der ganzen Kapitalistenklasse, im Gesamtprodukt des Kapitals ist die neuzugesetzte Arbeit = a, die als capital constant präexistierende Arbeit = b. Oder das Verhältnis von 1:2, was wir in A, der Leinwand, annehmen, ist nur ein symbolischer Ausdruck von a:b und soll nichts besagen, als daß irgendein irgendwie bestimmtes und bestimmbares Verhältnis zwischen diesen beiden Elementen, der im laufenden Jahr oder irgendeinem beliebigen Zeitraum zugefügten lebendigen Arbeit und der als capital constant präexistierenden vergangnen Arbeit existiert. Kaufen die dem Garn zugesetzten 12 Stunden nicht bloß Leinwand, sondern z.B.

nur für 4 Stunden Leinwand, so können sie für 8 Stunden jedes andre Produkt kaufen, aber nie zusammen für mehr als 12 Stunden, und kaufen sie für 8 Stunden andres Produkt, so müssen für 32 Stunden Leinwand von A verkauft werden. Also das Beispiel A gilt für

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das Gesamtkapital der ganzen Gesellschaft, und das Problem kann durch Zwischenschieben vom Austausch verschiedner Waren zwar verwirrt, aber nicht geändert werden.

Nehmen wir an, A sei das Gesamtprodukt der Gesellschaft, so kann von diesem Gesamtprodukt 1/3 von den Produzenten für ihre eigne Konsumtion gekauft, mit der Summe ihrer Salaire und ihrer Profite = der Summe der neuzugefügten Arbeit = der Summe ihrer Gesamtrevenue gekauft und bezahlt werden. Die andren 2/3 zu zahlen, zu kaufen und zu verzehren, fehlt ihnen der Fonds. Wie also die neuzugefügte Arbeit, 1/3 auflösbar in Profit und Salair, sich selbst deckt mit seinem Produkt oder nur den Wertteil des Produkts zurückzieht, worin das 1/3der Gesamtarbeit, neuzugefügte Arbeit oder sein Äquivalent enthalten, so müssen die 1/3 präetierende Arbeit gedeckt werden mit ihrem eignen Produkt. D.h., das konstante Kapital bleibt sich selbst gleich und ersetzt sich selbst aus dem Werteil, der es im Gesamtprodukt repräsentiert. Der Austausch zwischen den verschiednen Waren, die Reihe der Käufe und Verkäufe zwischen den verschiednen Produktionssphären, bringt nur insoweit einen Unterschied in der Form herbei, daß das capital constant in den verschiednen Produktionssphären sich in dem Verhältnis wechselseitig deckt, worin es ursprünglich in ihnen enthalten ist. Dies ist nun näher zu bestimmen. ¦283a¦¦

[b) Unmöglichkeit des Ersatzes des ganzen konstanten Kapitals der Gesellschaft mittels Austausch zwischen den Produzenten von Konsumtionsmitteln und den Produzenten von Produktionsmitteln]

¦¦283b¦ Dieselbe Ansicht, daß das jährliche Produkt des Landes sich verteilt in salaires und profits (rentes, Zins etc. in die Letztem eingeschlossen), spricht A. Smith, I. II, ch. II, bei der Betrachtung der Geldzirkulation und des Kreditsystems aus (vgl. darüber nachher Tooke), wo er sagt:

"Die Zirkulation eines Landes läßt sich in zwei verschiedene Zweige geteilt betrachten: Die Zirkulation der Geschäftsleute" (dealers) "untereinander" (Garnier 1*) erklärt, daß er unter dealers hier versteht "alle Handeltreibenden, Manufakturisten, Handwerksleute usw.; mit einem Wort alle Agenten des Handels und der Industrie eines Landes") und die Zirkulation zwischen den Geschäftsleuten und den Konsumenten. Obgleich dieselben Geldzeichen, ob Metall- oder Papiergeld, bald in dem einen, bald in dem anderen Zweig der Zirkulation verwendet werden können, so erfordert

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1*) In der Handschrift: A. Smith

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doch jeder derselben, da beide stets zu gleicher Zeit vor sich gehen, einen bestimmten Geldvorrat der einen oder anderen Art, damit sie vor sich gehen kann. D e r W e r t d e r z w i s c h e n d e n v e r s c h i e d e n e n G es c h ä f t s l e u t e n z i r k u l i e r e n d e n W a r e n k a n n n i e m a l s d e n W e r t j e n e r ü b e rs t e i g e n, d i e z w i s c h e n d e n G e s c h ä f t sl e u t e n u n d d e n K o n s u m e n t e n z i r k ul i e r e n; d e n n a l l e s, w a s d i e G es c h ä f t s l e u t e k a u f e n, i s t s c h l i e ßl i c h z u m V e r k a u f a n d i e K o n s u m e n t e n b e s t i m m t." (t. II, l. II, ch. II, p. 292, 293.) [49]

Hierauf, nebst Tooke, im Fortgang zurückzukommen. [50] Kehren wir zurück zu unsrem Beispiel. Das Tagesprodukt von A, Leinenweberei, = 12 Ellen = 36 sh. = 36 Arbeitsstunden, wovon 12 neuzugefügte Arbeit, in Salair und Profit auflösbar, und 24 Std. oder 2 Tage = dem Wert des capital constant, das aber jetzt, statt in der alten Form von Garn und Webstuhl, in der Form Leinwand existiert, aber in einem Quantum Leinwand = 24 Std. = 24 sh., worin ebensoviel Arbeitsquantum enthalten als in Garn und Webstuhl, das es ersetzt, womit also dieselbe Quantität Garn und Webstuhl wiedergekauft werden kann (vorausgesetzt, daß der Wert von Garn und Webstuhl derselbe geblieben, die Produktivität der Arbeit in diesen Industriezweigen sich nicht verändert hat). Der Spinner und der Fabrikant des Webstuhls müssen ihr ganzes jährliches oder Tagesprodukt (was hier für unsren Zweck dasselbe) an den Weber verkaufen, denn er ist der einzige, für den ihre Ware Gebrauchswert hat. Er ist ihr einziger Konsument.

Wenn aber das capital constant des Webers = 2 Arbeitstagen (sein täglich konsumiertes capital constant), so kommen auf 1 Arbeitstag des Webers 2 Arbeitstage von Spinner und Maschinenmacher, 2 Arbeitstage, die sich in sehr verschiednen Verhältnissen ihrerseits wieder in zugesetzte Arbeit und capital constant auflösen mögen. Aber das tägliche Gesamtprodukt von Spinner und Maschinenfabrikant zusammen (gesetzt, der Maschinenfabrikant mache nur Webstühle) können, capital constant und zugesetzte Arbeit zusammen, nicht mehr als 2 Arbeitstage betragen, während das des Webers, infolge der von ihm neuzugesetzten 12 Stunden Arbeit, 3 Arbeitstage beträgt. Es ist möglich, daß Spinner und Maschinenfabrikant ebensoviel lebendige Arbeitszeit konsumieren wie der Weber. Dann muß die in ihrem capital constant enthaltne Arbeitszeit geringer sein. Eins oder das andre. Sie können auf keinen Fall dasselbe Arbeitsquantum (summa summarum), vergegenständlichte und lebendige, anwenden wie der Weber. Es wäre möglich, daß der Weber verhältnismäßig weniger lebendige Arbeitszeit anwendet als der Spinner (dieser z. B. sicher weniger als der Flachsbauer); dann muß der Überschuß seines capital constant über den variablen Teil des Kapitals um so größer sein.

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¦¦284¦ Das konstante Kapital des Webers ersetzt also das ganze Kapital von Spinner und Webstuhlfabrikant, nicht nur ihr eignes konstantes Kapital, sondern die im Spinnprozeß und der Maschinenfabrikation neuzugesetzte Arbeit. Das neue konstante Kapital ersetzt also hier andre konstante Kapitalien ganz und außerdem die Totalität der ihnen neuzugesetzten Arbeit. Durch den Verkauf ihrer Waren an den Weber haben Spinner und Webstuhlfabrikant nicht nur ihr konstantes Kapital ersetzt, sondern ihre neuzugesetzte Arbeit bezahlt erhalten. Sein konstantes Kapital ersetzt ihnen ihr eignes konstantes Kapital und realisiert ihre Revenue (Salair und Profit zusammen). Soweit ihnen das konstante Kapital des Webers nur ihr eignes konstantes Kapital ersetzt, was sie ihm in den Formen von Garn und Webstuhl Übermacht haben, hat sich nur konstantes Kapital in einer Form gegen konstantes Kapital in andrer ausgetauscht. Es ist in der Tat keine Wertveränderung an dem konstanten Kapital vorgegangen.

Gehn wir nun weiter zurück. Das Produkt des Spinners löst sich in 2 Teile auf, Flachs, Spindeln, Kohlen etc., kurz, sein capital constant und die neuzugefügte Arbeit, ditto das Gesamtprodukt des Maschinenfabrikanten. Wenn der Spinner sein konstantes Kapital ersetzt, so zahlt er nicht nur das Gesamtkapital des Spindelfabrikanten etc., sondern auch das des Flachsbauers. Sein konstantes Kapital zahlt einen Teil ihres konstanten Kapitals plus der zugefügten Arbeit. Was nun den Flachsbauer betrifft, so, nach Abzug der Ackerbaugeräte etc., löst sich sein konstantes Kapital in Samen, Dünger etc. auf. Wir wollen annehmen, was in der Agrikultur, plus ou moins 1*) vermittelt, stets der Fall sein muß, daß dieser Teil des konstanten Kapitals des Pächters einen jährlichen Abzug von seinem eignen Produkt bildet, der jährlich aus seinem eignen Produkt der Erde, d.h. der Produktion selbst, wiedergegeben wird. Hier finden wir einen Teil des konstanten Kapitals, der sich selbst ersetzt und nie verkauft, also auch nie bezahlt wird, auch nie konsumiert wird, nicht in die individuelle Konsumtion eingeht. Samen etc. = soviel Arbeitszeit. Der Wert des Samens etc. geht in den Wert des Gesamtprodukts ein; aber derselbe Wert, weil dieselbe Produktenmasse (unterstellt, daß die Produktivität der Arbeit dieselbe geblieben), wird auch wieder vom Gesamtprodukt abgezogen und der Produktion wiedergegeben, tritt nicht in die Zirkulation. <Der Teil des Produkts, der also in die Zirkulation geht und der, der in die Konsumtion, stellt nur eine zugesetzte Arbeit dar {im Verschleiß oder déchet der Ackerbauwerkzeuge

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1*) mehr oder weniger

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etc.} und löst sich in den obengenannten items, in Salair, Profit und Grundrente auf.> Hier haben wir wenigstens einen Teil des capital constant - das, was als Rohstoff der Agrikultur betrachtet werden kann -, der sich selbst ersetzt. Hier also bedeutender Zweig - der bedeutendste Zweig dem Umfang nach und der Kapitalmasse, die drinsteckt der jährlichen Produktion, wo ein bedeutender Teil des capital constant, der aus Rohstoff bestehende (mit Ausnahme des künstlichen Düngers usw.), sich selbst ersetzt und nicht in die Zirkulation eingeht, also durch keine Form der Revenue ersetzt wird. Der Spinner hat also dem Flachsbauer nicht diesen (von dem Flachsbauer sich selbst ersetzten und gezahlten Teil des capital constant) Teil des capital constant zurückzuzahlen, ditto der Weber nicht dem Spinner, und der Käufer der Leinwand nicht dem Weber. Das konstante Kapital des Webers löst sich also auf in der zugesetzten Arbeit von Spinner und Webstuhlfabrikant, wie zugesetzter Arbeit von Flachsbauer und Spinnmaschinenfabrikant und zugesetzter Arbeit von Eisen- und Holzproduzent. Nehmen wir an, daß alle, die mittelbar oder unmittelbar an der Produktion der 12 Ellen Leinwand = 36 sh. = 3 Arbeitstagen oder 36 Arbeitsstunden, beteiligt sind, in Leinwand selbst gezahlt würden. Es ist zunächst klar, daß die Produzenten der Elemente der Leinwand, des capital constant der Leinwand, ihr eignes Produkt nicht verzehren können, da diese Produkte für die Produktion produziert sind und nicht in die unmittelbare ¦¦285¦ Konsumtion eingehn. Sie müssen also ihre Salaire und Profite in Leinwand auslegen - in dem Produkt, das schließlich in die individuelle Konsumtion eingeht. Was sie nicht in Leinwand verzehren, müssen sie in einem andren konsumierbaren, gegen Leinwand ausgetauschten Produkt verzehren. Soviel wird also von der Leinwand von andern verzehrt, als sie statt der Leinwand in andren konsumierbaren Produkten verzehren (dem Wert nach). Es ist dasselbe, als hätten sie es selbst in Leinwand verzehrt, denn soviel sie in andrem Produkt verzehren, verzehren die Produzenten andrer Produkte in Leinwand. Das ganze Rätsel muß also, ohne alle Rücksicht auf den Austausch, sich aufklären durch die Betrachtung, wie die 12 Ellen Leinwand sich zwischen allen Produzenten verteilen, die an ihrer 1*) Produktion oder der Produktion ihrer 1*) Elemente teilgenommen haben. <Spinner und Webstuhlfabrikant, der zugleich der Fabrikant der Spinnmaschine sein soll>, haben 1/3 Arbeit zugesetzt, ihr capital constant = 2/3 von Garn und Webstuhl. Also können sie von den 8 Ellen Leinwand (oder

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1*) In der Handschrift: seiner

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24 Std.) oder 24 sh., die ihr Gesamtprodukt ersetzen, 8/3 Ellen) verzehren, = 2/3 [Ellen] Leinwand oder 8 Stunden Arbeit oder 8 sh. Es bleibt also Rechenschaft abzulegen für 5 1/3 Ellen oder 16 Arbeitsstunden.

<Das capital constant des Spinners löse sich auf in Flachs und Spinnmaschinerie (Kohle und dgl. tut nichts zum Paradigma) 1/3 in Rohstoff = Flachs = 16/3 Arbeitsstunden = 5 1/3 Arbeitsstunden oder (17/3)/3. 17/9 Ellen = 1 8/9 Ellen. Diese kann der Flachsbauer ganz kaufen, denn sein capital constant (wenigstens was den Samen betrifft, einstweilen vom déchet 1*) seines capital fixe, Arbeitswerkzeuge abgesehen) ersetzt er sich selbst, zieht es gleich von seinem Produkt ab. Bleibt also Rechenschaft abzulegen für 5 2/3 - 1 8/9 Ellen (oder 16 - 5 1/3 Arbeitsstunden). 5 2/3 Ellen 17/3 = 51/9. Also 51/9 - 17/9 = 34/9 Ellen = 3 7/9 Ellen (oder 10 1/3 Arbeitsstunden).>

5 1/3 Ellen oder 16 Arbeitsstunden stellen das capital constant des Spinners dar und des Webstuhlfabrikanten. <Dies capital constant löse sich auf in Spinnmaschine und Flachs.> Nehmen wir an, von dem capital constant des Spinners betrage der Rohstoff 2/3 und 2*) werde in Flachs ausgelegt, so kann der Flachsbauer diese 2/3 ganz in Leinwand verzehren, denn sein capital constant (aber dabei setzen wir das déchet seiner Arbeitswerkzeuge etc. = 01 wirft er überhaupt nicht in Zirkulation, sondern hat er schon abgezogen und der Reproduktion reserviert. Er kann also kaufen 2/3 von den 5 1/3 Ellen Leinwand [51] oder 16 Arbeitsstunden, gleich 3 5/9 Ellen, oder 10 2/3 Arbeitsstunden. Es bliebe also nur Rechenschaft abzulegen für 5 1/3 - 3 5/9 Ellen oder 16 - 10 2/3 Arbeitsstunden, d.h. für 1 7/9 Ellen oder 5 1/3 Arbeitsstunden. Diese 1 7/9 Ellen oder 5 1/3 Arbeitsstunden lösen sich auf in das capital constant des Webstuhlfabrikanten und das Gesamtprodukt des Spinnmaschinenfabrikanten, die eine Person sein sollen.

Von den 8 Ellen, die das capital constant des Webers ersetzen, werden also konsumiert 2 Ellen = 6 sh. = 6 Std. vom Spinner und 2/3 Ellen (2 sh. 2 Arbeitsstunden) vom Webstuhl- etc. -fabrikanten.

Es bleibt uns also Rechenschaft abzulegen für 8 - 2 2/3 Ellen = 5 1/3 Ellen 16 sh. = 16 Arbeitsstd.). Diese restierenden 5 1/3 Ellen = 16 sh. = 16 Arbeitsstunden lösen sich auf wie folgt: Wir nehmen an, daß in den 4 Ellen, die das capital constant des Spinners, also die Elemente seines Garns repräsentieren, 3/4 gleich Flachs und 1/4 gleich Spinnmaschine, <andrerseits

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1*) Verschleiß - 2*) in der Handschrift: oder

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in die 4/3 Ellen des Maschinisten, die Holz, Eisen, Kohle etc., kurz, die Elemente seiner Maschine repräsentieren, sei 2/3 von dem Rohmaterial von Maschine und 1/3 von Arbeit zugesetzt>. Die Elemente des ¦¦281¦ Spinnmaschine wollen wir nachher zugleich berechnen mit dem capital constant des Webstuhlmaschinisten. Beide seien dieselbe Person.

¦¦286¦ Also noch einmal:

Gesamtprodukt capital constant zugesetzte Konsumtion Weberarbeit

Weber { 12 Ellen Lein- 8 Ellen 12 Std. 12 Std. =

wand (36 sh.) (24 Std.) 12 sh. =

(36 Arbeitzstd.) (24 sh.) 4 Ellen

Von dem capital constant des Webers sei 3/4 = Garn und 1/4 = Webstuhl (Produktionsmittel überhaupt). Der Weber zahlt also 6 Ellen an den Spinner oder 18 Std. und 2 Ellen oder 6 Stunden an den Maschinisten etc.

Spinner Maschinist

Gesamt- capital zuge- Konsum-¦Gesamt- capital zuge- Konsumprodukt const. setzte tion ¦produkt const. setzte sumtion

Spinn- ¦ Spinn arbeit ¦ arbeit

6 Ellen 4 Ellen 2 Ellen 2 Ellen¦2 Ellen 4/3 2/3 2/3

18 sh. 12 sh. 6 sh. 2 sh. ¦6 sh. Ellen Ellen Ellen

18 Std. 12 Std. 6 Std. ¦6 Std.

Von den 4 Ellen, die das capital constant des Spinners ersetzen, lösen Sich also 3/4 = 3 Ellen in F l a c h s auf. Im Flachs nun ist ein bedeutender Teil des capital constant, das in seiner Produktion angewandt wird, nicht wieder zu ersetzen; denn bereits vom Flachsbauer selbst in der Form von Samen, Dünger, Viehfutter, Vieh etc. dem Boden wiedergegeben. In den Teil seines Produkts also, das er verkauft, nur einzurechnen als capital constant das déchet seiner Arbeitswerkzeuge etc. Hier müssen wir die zugesetzte Arbeit auf wenigstens 2/3 anschlagen und das zu ersetzende capital constant auf höchstens 1/3.

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Also: Gesamtprodukt capital constant Ackerbauarbeit konsumierbar

Flachs 3 Ellen 1 Elle 2 Ellen 2 Ellen

9 sh. 3 sh. 6 sh. 6 sh.

9 Arbeitsstd. 3 Arbeitsstd. 6 Arbeitsstd. 6 Arbeitsstd

Es bleiben uns also noch zu berechnen:

1 Elle (3 sh., 3 Arbeitsstd.) = dem capital constant des Flachsbauers; 1 1/3 Elle (4 sh., 4 Arbeitsstd.) = dem capital constant für den Webstuhl. Endlich 1 Elle (3 ah., 3 Arbeitsstd.) für das G e s a m t p r o d u k t, das in der Spinnmaschine enthalten.

Zunächst also das vom Maschinisten für die Spinnmaschine Verzehrbare abzuziehn:

Gesamtprodukt capital constant Maschinenarbeit konsumierbar zugesetzte Arbeit

Spinn- 1 Elle 2/3 Ellen 1/3 Elle 1/3 Elle

maschine 3 sh. 2 sh. 1 sh. 1 sh.

3 Arbeitsstd. 2 Arbeitsstd. 1 Arbeitsstd. 1 Arbeitsstd

Ferner die A c k e r b a u m a s c h i n e, das capital constant des Flachsbauers, aufzulösen in seinen konsumierbaren etc. Teil:

Gesamtprodukt capital constant Maschinenarbeit konsumierbar

Acker- 1 Elle 2/3 Ellen 1/3 Elle 1/3 Elle

bau- 3 sh. 2 sh. 1 sh. 1 sh.

maschine 3 Arbeitsstd. 2 Arbeitsstd. 1 Arbeitsstd. 1 Arbeitsstd

 

Nehmen wir also den- Teil des Gesamtprodukts zusammen, der sich in Maschinerie auflöst, so sind es 2 Ellen für den Webstuhl, 1 Elle für die Spinnmaschine, 1 Elle für die Ackerbaumaschine, zusammen 4 Ellen (12 sh., 12 Arbeitsstunden oder 1/3 des Gesamtprodukts der 12 Ellen Leinwand). Von diesen 4 Ellen verzehrbar vom Maschinisten am Webstuhl 2/3 Ellen, an der Spinnmaschine 1/3, an der Ackerbaumaschine ditto 1/3, zusammen 1 1/3 Ellen. Bleiben 2 2/3 Ellen, nämlich 4/3 capital constant für den Webstuhl, 2/3 für die Spinnmaschine und 2 1/3 für die Ackerbaumaschine = 8/3 = 2 2/3 Ellen (= 8 sh. = 8 Arbeitsstunden). Dieses also bildet das zu ersetzende konstante Kapital des Maschinisten. Worin löst sich nun dies konstante Kapital auf? Einerseits in sein Rohmaterial, Eisen, Holz, Riemen usw. Andrerseits aber in den Teil seiner Arbeitsmaschine (die er selbst gebaut

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haben mag), die er zum Maschinenbauen braucht und die sich abnutzt. Nehmen wir an, daß das Rohmaterial 2/3 dieses konstanten Kapitals beträgt und die maschinenbauende Maschine 1/3. Dies letztere 1/3 später zu betrachten. Die 2/3 für Holz und Eisen ¦¦288¦ betragen 2/3 von den 2/3 Ellen oder 2 2/3 Ellen = 8/3 Ellen = 24/9 Ellen. Davon ist 1/3 = 8/9 Also 2/3 = 16/9 Ellen. Nehmen wir also an, daß hier die Maschinerie 1/3 und die zugesetzte Arbeit 2/3 (da nichts für Rohmaterial), so ersetzen 2/3 von den 16/9 Ellen zugefügte Arbeit und 1/3 davon Maschinerie. Bleiben also wieder für Maschinerie 16/27 Ellen. Das konstante Kapital des Eisen-, Holzproduzenten, kurz, der extraktiven Industrie besteht nur aus Produktionswerkzeugen, was wir hier im allgemeinen Maschinerie nennen, nicht aus Rohmaterial. Also 8/9 Ellen für die maschinenbauende Maschine. 16/27 Ellen für die Maschinerie, die der Eisen- und Holzproduzent aufnutzen. Also 24/27 + 16/27 = 40/27 = 1 13/27 Ellen. Diese wären also wieder dem Maschinenbauer in Rechnung zu bringen.

Maschinerie. 24/27 Ellen bilden den Ersatz für die maschinenbauende Maschine. Diese aber löst sich wieder auf in Rohmaterial (Eisen, Holz etc.), den Teil Maschinerie, der zum Bau der maschinenbauenden Maschine benutzt wurde, und zugesetzte Arbeit. Also, wenn jedes der Elemente gleich 1/3, würden für zugesetzte Arbeit abgehn 8/27 Ellen, und es blieben 16/27 Ellen für das in der maschinenbauenden Maschine zu ersetzende capital constant, also 8/17 Ellen für Rohmaterial und 8/27 Ellen für den Ersatz des Wertbestandteils, der die zur Formung dieses Rohmaterials benützte Maschinerie betrifft. (Zusammen 16/27 Ellen).

Andrerseits die 16/27 Ellen, die die Maschinerie des Eisen- und Holzproduzenten ersetzen, lösen sich ebenfalls auf in Rohmaterial, Maschinerie und zugesetzte Arbeit. Letztre 1/3, so = 16/(27x3) = 16/81 Ellen, und das capital constant in diesem Teil der Maschinerie löst sich auf in 32/81 Ellen, wovon 16/81 für Rohmaterial, 16/81 das déchet der Maschinerie ersetzen.

Es blieben also in der Hand des Maschinisten als capital constant zum Ersatz des déchets seiner Maschinerie 8/27 Ellen, womit er ersetzt das déchet seiner maschinenbauenden Maschine, und 16/81 Ellen für das déchet der vom Eisen- und Holzproduzenten zu ersetzenden Maschinerie. Andrerseits hatte er von seinem capital constant zu ersetzen 8/27 Ellen für das Rohmaterial (das in der maschinenbauenden Maschine enthalten) und 16/81 für das Rohmaterial, das in Maschinen der Eisen- und Holzproduzenten enthalten. Davon würden sich aber wieder 2/3 in zugefügte Arbeit auflösen und 1/3 in abgenutzte Maschinerie. Also von den 24/81 + 16/81

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= 40/81 für Arbeit bezahlt 2/3, also (26 2/3)/81. Es bliebe von diesem Rohmaterial ¦¦289¦ wieder für Maschinerie zu ersetzen (13 1/3)/81. Diese (13 1/3)/81 Ellen kehrten also zum Maschinenbauer zurück. Es befänden sich jetzt wieder in der Hand des Maschinisten: 8/27 Ellen für den Ersatz des déchet der maschinenbauenden Maschine, 16/81 für das déchet der vom Eisen- etc. -produzenten zu ersetzenden Maschinerie, und (13 1/3)/81 für den Maschinerie ersetzenden Wertbestandteil im Rohmaterial, Eisen etc. Und so können wir in die Unendlichkeit weiterrechnen, mit immer kleineren Fraktionen, aber ohne daß je die 12 Ellen Leinwand aufgehn. Stellen wir kurz den bisherigen Gang unsrer Untersuchung zusammen. Erst sagten wir, in den verschiednen Produktionssphären existiert ein verschiednes Verhältnis zwischen der neuzugesetzten Arbeit (die teils das capital variable, das in Arbeitslohn ausgelegt ist, ersetzt, teils den Profit, die unbezahlte Surplusarbeit, bildet) und dem capital constant, dem diese Arbeit zugesetzt wird. Wir können aber ein Durchschnittsverhältnis annehmen, Z.B. a - zugesetzte Arbeit, b - konstantes Kapital, oder annehmen, daß das letztre sich im Durchschnitt zum ersteren verhalte = 2:1 = 2/3:1/3. Wenn dies in jeder Produktionssphäre des Kapitals sich so verhält, hieß es weiter, so kann in einer bestimmten Produktionssphäre die zugesetzte Arbeit (Salair und Profit zusammen) immer nur 1/3 ihres eignen Produkts kaufen, denn Salair und Profit zusammen bilden nur 1/3 der in dem Produkt realisierten Gesamtarbeitszeit. Dem Kapitalisten gehören allerdings auch die 2/3 des Produkts, die sein capital constant ersetzen. Will er die Produktion aber fortfahren, so muß er sein capital constant ersetzen, also 2/3 seines Produkts in capital constant rückverwandeln. Dazu muß er diese 2/3 verkaufen.

Aber an wen? Das 1/3 des Produkts, das mit der Summe von Profit und Salair gekauft werden kann, haben wir schon abgezogen. Stellte diese Summe 1 Arbeitstag oder 12 Std. vor, so stellt der Teil des Produkts, dessen Wert = dem capital constant, 2 Arbeitstage oder 24 Std. vor. Also nehmen wir an, daß das zweite 1/3 des Produkts von Profit und Salair in einem andren Produktionszweig und das letzte 1/3 wieder von Profit und Salair in einem dritten Produktionszweig gekauft werden. Aber dann haben wir das capital constant des Produkts I nur mit Salair und Profit ausgetauscht, d.h. gegen neuzugesetzte Arbeit, indem wir die ganze zugesetzte Arbeit des

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Produkts II und des Produkts III in Produkt I konsumieren ließen. Von den 6 Arbeitstagen, die in Produkt II und III enthalten, sowohl in neuzugefügter Arbeit wie in präexistierender, wurde keiner ersetzt, gekauft, weder durch die in Produkt 1 noch durch die in Produkt II und III enthaltne Arbeit. So müßten wir wieder die Produzenten andrer Produkte ihre ganze zugefügte Arbeit in Produkt II und III auslegen lassen usw. Schließlich müßten wir bei einem Produkt x stillstehn, worin die zugefügte Arbeit so groß wie das capital constant aller früheren Produkte; aber sein eignes um 2/3 größres capital constant wäre unverkaufbar. Das Problem wäre also um keinen Punkt aus der Stelle gerückt. Beim Produkt x wie bei Produkt I bliebe die Frage. An wen wird der Teil des Produkts verkauft 1*), der das capital constant ersetzt? Oder soll das dem Produkt zugefügte 1/3 neuer Arbeit die im Produkt enthaltnen 1/3 neuer Arbeit + 2/3 präexistierender Arbeit ersetzen? Soll 1/3 = 3/3 sein? Also zeigte sich hier, daß das shifting 2*) der Schwierigkeit von Produkt I zu Produkt II etc., kurz, die Vermittlung durch den bloßen Warenaustausch, nichts nützt.

¦¦290¦ Wir hatten also die Frage anders zu stellen.

Wir nahmen an, 12 Ellen Leinwand = 36 sh. = 36 Arbeitsstunden seien ein Produkt, worin 12 Arbeitsstunden oder 1 Arbeitstag des Webers enthalten (notwendige Arbeit und Surplusarbeit zusammen, also = Summe des Profits und Salairs), 2/3 aber den Wert des in der Leinwand enthaltnen capital constant, Garn und Maschinerie etc. vorstellen. Wir nahmen ferner an, um die Zuflucht zu Ausflüchten und Zwischentransaktionen abzuschneiden, die Leinwand sei derart, daß sie nur für die individuelle Konsumtion bestimmt sei, also nicht etwa wieder den Rohstoff eines neuen Produkts bilde. Wir nahmen damit an, daß sie ein Produkt sei, das von Salair und Profit bezahlt werden, sich gegen Revenue austauschen muß. Um endlich zu vereinfachen, unterstellen wir, daß kein Teil des Profits sich wieder in Kapital verwandelt, sondern daß der ganze Profit in Revenue ausgelegt wird.

Was die ersten 4 Ellen betrifft, das erste 1/3 des Produkts, = den 12 von dem Weber zugefügten Arbeitsstunden, so sind wir rasch damit fertig. Sie lösen sich in Salair und Profit auf; ihr Wert ist so groß wie der Wert der Summe von Profit und Salair des Webers. Sie werden also von ihm und seinen Arbeitern selbst konsumiert. Diese Lösung für die 4 Ellen ist absolut. Denn werden Profit und Salair nicht in Leinwand, sondern einem andren Produkt

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1*) In der Handschrift: ersetzt - 2*) Verschieben

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konsumiert, so dies nur, weil die Produzenten eines andren Produkts den von ihnen selbst konsumierbaren Teil desselben in Leinwand statt in ihrem eignen Produkt konsumieren. Werden von den 4 Ellen Leinwand z.B. nur 1 Elle von dem Leinweber selbst konsumiert, 3 Ellen aber in Fleisch, Brot, Tuch, so ist nach wie vor der Wert der 4 Ellen Leinwand von den Leinwebern selbst verzehrt, nur daß sie 3/4 dieses Werts in der Form andrer Waren konsumierten, während die Produzenten dieser andren Waren die von ihnen als Salair und Profit konsumierbaren Fleisch, Brot, Tuch in der Form Leinwand konsumiert haben. {Hier, wie bei dieser ganzen Untersuchung, natürlich immer unterstellt, daß die Ware sich verkauft und zu ihrem Wert verkauft.} Aber jetzt kommt das eigentliche Problem. Das capital constant des Webers existiert jetzt in der Form von 8 Ellen Leinwand = 24 Arbeitsstunden = 24 sh.); er muß, will er die Produktion fortsetzen, diese 8 Ellen Leinwand in Geld, 2 l., verwandeln und mit diesen 2 l. die auf dem Markt befindlichen, neuproduzierten Waren kaufen, aus denen sein capital constant besteht. Um die Frage zu vereinfachen, angenommen, daß er seine Maschinerie nicht in einem Umkreis von Jahren ersetzt, sondern daß er täglich aus dem Erlös seines Produkts in natura den Teil der Maschinerie zu ersetzen habe, der gleich ist dem täglich vernichteten Teil des Werts der Maschinerie. Er muß den Teil des Produkts, der gleich dem Wert des in ihm konsumierten capital constant, ersetzen durch die Elemente dieses capital constant oder durch die gegenständlichen Produktionsbedingungen seiner Arbeit. Andrerseits geht sein Produkt, die Leinwand, nicht ein als Produktionsbedingung in irgendeine andre Produktionssphäre, sondern in die individuelle Konsumtion. Er kann den Teil seines Produkts, der sein capital constant repräsentiert, also nur ersetzen, indem er es gegen Revenue austauscht oder gegen den Wertteil des Produkts der andren Produzenten, der sich in Salair und Profit, hinc 1*) in neuzugesetzte Arbeit auflöst. So ist das Problem in seiner richtigen Form gestellt. Es fragt sich nur, unter welchen Bedingungen es lösbar? Eine Schwierigkeit, die sich bei unsrer ersten Auffassung ergab, ist jetzt teilweis schon beseitigt. Obgleich in jeder Produktionssphäre die zugesetzte Arbeit = 1/3, das capital constant nach der Annahme = 2/3, so ist dies 1/3 zugesetzte Arbeit oder die Wertsumme der Revenue (der Salaire und Profite; von dem Teil des Profits, der sich wieder in Kapital verwandelt, wird hier, wie schon zuvor bemerkt, abstrahiert) nur verzehrbar in den Produkten

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1*) daher

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der Industriezweige, die unmittelbar für die individuelle Konsumtion arbeiten. Die Produkte aller andren Industriezweige können nur als Kapital verzehrt werden, nur in die industrielle Konsumtion eingehn.

¦¦291¦ Das capital constant, repräsentiert durch die 8 Ellen (= 24 Std. 24 sh.), besteht aus Garn (Rohstoff) und Maschinerie. Sagen wir 3/4 Rohstoff und 1/4 Maschinerie. (Unter den Rohstoff können hier außerdem alle matériaux instrumentaux 1*) gezählt werden wie Öl, Kohle etc., doch bleibt dies der Vereinfachung wegen besser ganz weg.) Das Garn würde kosten 18 sh. oder 18 Arbeitsstunden = 6 Ellen; die Maschinerie 6 sh. = 6 Arbeitsstunden = 2 Ellen.

Kauft der Weber also mit seinen 8 Ellen für 6 Ellen Garn und für 2 Ellen Maschinerie, so hätte er mit seinem capital constant von 8 Ellen nicht nur das capital constant des Spinners und des Webstuhlfabrikanten gedeckt, sondern auch die von ihnen neuzugefügte Arbeit. Ein Teil von dem, was als capital constant des Webers erscheint, stellt sich also als neuzugesetzte Arbeit auf Seite des Spinners und Maschinisten dar und löst sich daher für sie nicht in Kapital, sondern in Revenue auf.

Von den 6 Ellen Leinwand kann der Spinner 1/3 = 2 Ellen selbst verzehren (= neuzugesetzter Arbeit, Profit und Salair). Aber 4 Ellen ersetzen ihm nur Flachs und Maschinerie. Also sage 3 Ellen für Flachs, 1 Elle für Maschinerie. Die muß er weiterzahlen. Von den 2 Ellen kann der Maschinist 2/3 Ellen selbst verzehren; aber 4/3 ersetzen ihm nur Eisen und Holz, kurz, Rohmaterial und zum Bau der Maschine angewandte Maschinerie. Also sage, von den 4/3 Ellen 1 Elle für Rohmaterial und 1/3 Elle für Maschinen. Wir haben bisher von den 12 Ellen konsumiert: 1. 4 für den Weber, 2. 2 für den Spinner und 3. 2/3 für den Maschinisten; zusammen 6 2/3.

Bleiben also zu berechnen 5 1/3. Und zwar lösen sich diese 5 1/3 auf wie folgt:

Der Spinner hat zu ersetzen von dem Wert von 4 Ellen 3 für Flachs, 1 für Maschinerie.

Der Maschinist hat zu ersetzen von dem Wert von 4/3 Ellen 1 für Eisen etc., 1/3 für Maschinerie (die von ihm selbst im Maschinenbau benutzte).

Die 3 Ellen für Flachs werden also von dem Spinner an den Flachsbauer gezahlt. Bei diesem findet aber die Eigentümlichkeit statt, daß 1 Teil seines capital constant (nämlich Samen, Dünger etc., kurz, alle Produkte der Erde, die er der Erde wiedergibt) gar nicht in Zirkulation tritt, also von dem Produkt das er verkauft, nicht abgezogen zu werden braucht; dies Produkt vielmehr bloß zugesetzte Arbeit ausdrückt und sich daher bloß in Salair und

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1*) Hilfsstoffe

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Profit auflöst (außer dem Teil, der Maschinerie, künstlichen Dünger etc. ersetzt). Nehmen wir also wie bisher an, daß 1/3 des Gesamtprodukts zugesetzte Arbeit, so würde 1 Elle von den 3 unter dieser Kategorie abgehn. Nehmen wir für die 2 andren Ellen wie früher 1/4 für Maschinerie, so wären das 2/4 Ellen. Die andren 6/4 dagegen wären ebenfalls für zugesetzte Arbeit, da in diesem Teil des Produkts des Flachsbauers kein konstantes Kapital enthalten ist, das er früher schon abgezogen hat. Also gingen bei dem Flachsbauer für Salair und Profit ab 2 2/4 Ellen. Es blieben für Maschinerie zu ersetzen 2/4 Ellen. (Von den 5 1/3 Ellen, die wir zu konsumieren hatten, gingen also ab 2 2/4 (5 4/12 - 2 16/12 = 2 10/12 = 2 5/6 Ellen).) Diese letzten 2/4 Ellen wären also von dem Flachsbauer anzuwenden, um Maschinerie zu kaufen.

Die Rechnung des Maschinisten stünde jetzt so: Er hat von dem capital constant für den Webstuhl 1 Elle für Eisen etc. ausgegeben; 1/3 Elle für die Abnützung der maschinenbauenden Maschine in der Produktion des Webstuhls.

Ferner kauft aber der Spinner vom Maschinisten für 1 Elle Spinnmaschine und der Flachsbauer für 2/4 Ellen Ackergerät. Von diesen 6/4 Ellen hat der Maschinist 1/3 zu konsumieren für zugesetzte Arbeit und 2/3 für das in der Spinnmaschine und dem Ackergerät ausgelegte capital constant zu verausgaben. 6/4 sind aber = 18/12. Also 6/12 Ellen hätte der Maschinist ¦¦292¦ wieder zu verzehren, 12/12 oder 1 Elle in capital constant aufzulösen. (Von den 2 5/6 noch nicht konsumierten Ellen geht also 1/2 Elle ab.

Bleibt 14/6 Ellen, oder 2 2/6 oder 2 1/3 Ellen.) Von dieser Elle hätte der Maschinist 3/4 in Rohmaterial, Eisen und Holz etc. auszulegen, 1/4 zum Ersatz sich selbst für die maschinenbauende Maschine zu zahlen.

Die Gesamtrechnung stünde also jetzt so:

Für den Webstuhl: 1 Elle Rohmaterial, 1/3 Elle für Abnutzung seiner eignen Maschinerie

Konstantes Kapital{ des Maschinisten Für Spinnmaschine und Ackerbaugerät: 3/4 Ellen Rohmaterial, 1/4 Elle für Abnutzung seiner eignen Maschinerie

---------------------------------------------

Hence 1*) = 1 3/4 Ellen für Rohmaterial; 1/3 + 1/4 für Abnutzung seiner eignen Maschinerie

Die 1 3/4 Ellen oder 7/4 Ellen kaufen also vom Eisen- und Holzfabrikanten Eisen und Holz zu diesem Wert. 7/4 = 21/12. Aber hier neue Frage. Bei dem

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1*) Demnach

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A.Smith

Flachsbauer ging das Rohmaterial, dieser Teil des capital constant, nicht in sein verkauftes Produkt ein, weil es bereits abgezogen war. Hier müssen wir das ganze Produkt auflösen in zugesetzte Arbeit und Maschinerie. Nähmen wir selbst an, daß hier die zugesetzte Arbeit = 2/3 des Produkts die Maschinerie = 1/3, so wären verzehrbar 14/12/. Und es bliebe als capital constant 7/12 für Maschinerie. Diese 7/12 würden zum Maschinisten zurückkehren.

Der Rest der 12 Ellen bestünde also aus 1/3 + 1/4 Ellen, die der Maschinist sich für Abnutzung seiner eignen Maschinerie zu zahlen hätte, und aus 7/12 Ellen, die ihm der Eisen- und Holzfabrikant für Maschinerie retourniert. Also 1/3 + 1/4 = 4/12 + 3/12 = 7/12. Dazu die vom Eisen- und Holzfabrikant retournierten 7/12. (Zusammen 14/12 = 1 2/12 = l 1/6).

Die Maschinerie und Arbeitsinstrumente des Eisen- und Holzfabrikanten müssen ganz so gut vom Maschinisten gekauft werden als die des Webers, Spinners und Flachsbauers. Also von den 7/12 Ellen sei 1/3 = 2/12 zugesetzte Arbeit. Diese 2/12 Ellen können also noch konsumiert werden.

Die übrigen 5/12 (eigentlich 4/12 und (2/3)/12, aber so genau kommt's nicht an) stellen das in der Axt des Holzhauers und der Maschine des Eisenfabrikanten enthaltne capital constant vor, 3/4 gleich Roheisen, Holz etc. und 1/4 = abgenutzter Maschinerie.

(Bleiben von den 14/12 Ellen 12/12 Ellen, oder 1 Elle = 3 Arbeitsstunden = 3 sh.) Also von der 1 Elle 1/4 Elle zur Ersetzung der maschinenbauenden Maschine und 3/4 Ellen für Holz, Eisen etc.

Also für déchet der maschinenbauenden Maschine 7/12 Ellen + 1/4 Elle = 7/12 + 3/12 = 10/12 Ellen. Andrerseits die 3/4 Ellen für Holz und Eisen wäre es nun ganz nutzlos wieder in ihre Bestandteile aufzulösen und einen Teil davon wieder dem Maschinisten zu retournieren, der einen Teil davon wieder dem Eisen- ¦¦293¦ und Holzfabrikanten retourniert. Es bliebe immer ein Rest und progressus in infinitum 1*).

[c) Austausch von Kapital gegen Kapital zwischen den Produzenten Von Produktionsmitteln. Jährliches Produkt der Arbeit und das Produkt jährlich neuzugesetzter Arbeit]

Nehmen wir also die Sache, wie sie jetzt steht.

10/12 oder 5/6 Ellen Wert hat der Maschinist sich selbst in der abgenutzten Maschine zu ersetzen.

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1*) Fortschreiten ins Unendliche

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3/4 oder 9/12 Ellen stellen soviel Wert an Holz und Eisen vor.

Der Maschinist hat sie dem Eisen- und Holzfabrikanten gegeben, um sein Rohmaterial zu ersetzen. 19/12 Ellen oder 1 7/12 Elle halten wir als Residuum.

Die 5/6 Ellen, die der Maschinist als Residuum behält, zum Ersatz seines déchet = 15/6 sh. = 15/6 Arbeitsstunden, also = 2 3/6 oder 2 1/2 sh., oder 2 1/2 Arbeitsstunden. Für diesen Wert kann der Maschinist keine Leinwand annehmen; er müßte sie selbst wieder verkaufen, um mit den 2 1/2 sh. das déchet seiner Maschinerie zu ersetzen, in einem Wort, neue maschinenfabrizierende Maschinen zu fabrizieren. Aber an wen verkaufen? Produzenten andrer Produkte? (außer Eisen und Holz?) Aber diese Produzenten haben alles in Leinwand verzehrt, was sie darin verzehren können. Austauschbar gegen andre Produkte (außer den in ihrem capital constant enthaltnen oder der Arbeit, worin sich dies Kapital auflöst) sind nur die 4 Ellen, die das Salair und Profit des Webers bilden. Und diese haben wir bereits in Rechnung gebracht. Oder soll er Arbeiter damit zahlen? Aber wir haben bereits alles von seinen Produkten abgezogen, was die Arbeit daran zusetzt, und es alles in Leinwand konsumieren lassen.

Um der Sache eine andre Form zu geben:

Der Weber hat zu ersetzen

für Maschinerie = 2 Ellen = 6 sh. = 6 Arbeitsstunden

Der Spinner ditto ditto = 1 = 3 sh. = 3 Arbeitsstunden

Der Flachsbauer ditto ditto = 2/4 = 1 1/2 sh = 1 1/2 Arb.std.

Der Eisen- und Holzproduzent ditto = 7/12 = 1 3/4 sh = 1 3/4 Arb.std.

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Summa der in Maschinerie ausgelegten Ellen oder des Teils des Werts der Leinwand, der aus Maschinerie besteht = 4 1/12 Ellen = 12 1/4 sh = 12 1/4 Arbeitestd.

Von diesen 4 1/12 Ellen (= 12 1/4 sh. = 12 1/4 Arbeitsstd.) wären 2/3 für Rohmaterial, Arbeit, 2/3 für capital constant. Also 4/3, 1/36 für Arbeit (Profit und Salair) = 1 1/3 + 1/36 = 1 39/108 Ellen werden verzehrt.

Um die Rechnung zu vereinfachen, sage 4 Ellen = 12 sh. = 12 Arbeitsstunden. Davon für Arbeit (Profit und Salair) 1/3 = 4/3 Ellen = 1 1/3 Ellen. Blieben für capital constant 2 2/3. Davon 3/4 für Rohmaterial, 1/4 für déchet der Maschinerie. 2 2/3 = 8/3 = 32/12. Davon 1/4 = 8/12.

Diese 8/12 Ellen für déchet der Maschinerie alles, was auf dem Buckel des Maschinisten bleibt. Denn 24/12 oder 2 Ellen zahlt er für den Rohstoff an den Eisen- und Holzfabrikanten.

¦¦294¦ Es ist nun falsch, die Eisen- und Holzfabrikanten wieder für Maschinerie zu belasten, da alles, was sie an Maschinerie zu ersetzen haben, nämlich 7/12 Ellen, bereits dem Maschinisten in Rechnung gebracht ist.

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Unter sein Item ist die ganze Maschinerie, die sie zur Produktion von Eisen und Holz brauchen, bereits eingerechnet, kann also nicht zum zweitenmal in Rechnung kommen. Die schließlichen 2 Ellen für Eisen und Holz (das Residuum von 2 8/12) lösen sich also rein in Arbeit auf, da hier kein Rohstoff, können also in Leinwand konsumiert werden.

Das ganze Residuum, was also bleibt, sind 8/12 Ellen oder 2/3 Ellen für déchet der vom Maschinisten angewandten Maschinerie.

Das ganze Problem ist zum Teil dadurch gelöst worden, daß der Teil des capital constant des Ackerbauers, der sich nicht selbst in neuzugesetzte Arbeit auflöst oder in Maschinerie, gar nicht zirkuliert, sondern schon abgezogen wird, in seiner eignen Produktion sich selbst ersetzt, also auch, mit Abzug der Maschinerie, sein ganzes z i r k u l i e r e n d e s Produkt sich in Salair und Profit auflöst, daher in Leinwand konsumiert werden kann. Dies war ein Teil der Auflösung.

Der andre Teil bestand darin, daß das, was in einer Produktionssphäre als capital constant erscheint, in den andren Produktionssphären als während desselben Jahrs zugesetzte neue Arbeit erscheint. Das, was in der Hand des Webers als capital constant erscheint, löst sich zum großen Teil in Revenue des Spinners, Maschinisten, Flachsbauers und Eisen- und Holzproduzenten auf (des Kohlengräbers etc. Doch der Vereinfachung halber dies nicht hereingebracht). (Dies ist so klar, daß z.B., wenn derselbe Fabrikant spinnt und webt, sein capital constant kleiner erscheint als das des Webers und die von ihm zugesetzte Arbeit größer, d.h. der Teil seines Produkts, der sich in zugesetzte Arbeit, Revenue, Profit und Salair, auflöst. So war beim Weber die Revenue = 4 Ellen = 12 sh.; das capital constant = 8 Ellen = 24 sh. Spinnt und webt er zugleich, so ist seine Revenue = 6 Ellen. Sein capital constant = 6 Ellen ditto; nämlich 2 Ellen = Webstuhl, 3 Ellen Flachs und 1 Elle Spinnmaschine.) Drittens aber bestand die bis jetzt gefundne Auflösung darin, daß alle Produktionsprozesse, die nur Rohstoff oder Produktionsmittel für das Produkt liefern, das schließlich in die individuelle Konsumtion eingeht, ihre Revenue, Profit und Salair, die neuzugesetzte Arbeit, nicht in ihrem eignen Produkt, sondern den Wertteil dieses Produkts, der sich in Revenue auflöst, nur in dem konsumierbaren Produkt verzehren können oder, was dasselbe, gegen konsumierbares Produkt andrer Produzenten zu demselben Wertbetrag [austauschen müssen]. Ihre neuzugesetzte Arbeit geht als Wertbestandteil in das schließliche Produkt ein, wird aber nur in ihm konsumiert, während es seinem Gebrauchswert nach in demselben als Rohstoff oder aufgezehrte Maschinerie enthalten ist.

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Der Teil des Problems, der also noch zu lösen bleibt, hat sich darauf reduziert: Was wird aus den 2/3 Ellen für das déchet nicht der angewandten Arbeitsmaschinen, denn diese lösen sich auf in neue Arbeit, nämlich neue Arbeit, die dem Rohmaterial, das als solches selbst kein kostendes Rohmaterial hat, die Form neuer Maschinerie gibt, sondern aus dem déchet der maschinenbauenden Maschine des Maschinisten? Oder in andrer Form: Unter welchen Bedingungen kann dieser Maschinist die 2/3 Ellen = 2 sh. 2 Arbeitsstunden in Leinwand konsumieren und zugleich seine Maschinerie ersetzen? Dies ist die wahre Frage. Das fact findet statt. Es findet notwendig statt. Also Problem: Wie erklärt sich dies Phänomen? ¦¦295¦ Den Teil des Profits, der sich in neues Kapital verwandelt (also sowohl zirkulierendes wie fixes, variables wie konstantes Kapital) lassen wir hier ganz außer acht. Er hat mit unsrem Problem nichts zu tun, denn hier wird das neue variable Kapital sowohl wie das neue konstante durch neue Arbeit (einen Teil der Surplusarbeit) geschaffen und ersetzt.

Diesen case 1*) also beiseite gesetzt, wird die Summe der zugesetzten neuen Arbeit, des Jahres z.B., = der Summe des Profits und Salairs sein, i.e. = der Summe der jährlichen R e v e n u e, ausgegeben in Produkten, die in die individuelle Konsumtion eingehn, wie Nahrung, Kleidung, Feurung, Wohnung, Möbel etc.

Die Summe dieser in die Konsumtion eingehenden Produkte ist dem Wert nach = der Summe der jährlich zugesetzten Arbeit (der Wertsumme der Revenue). Dies Arbeitsquantum muß = sein der Summe der in diesen Produkten enthaltnen Arbeit, zugesetzter und präexistierender. Es muß in diesen Produkten nicht nur die neuzugesetzte Arbeit, sondern auch das in ihnen enthaltne konstante Kapital gezahlt werden. Ihr Wert ist also = der Summe der Profite und Salaire. Wenn wir die Leinwand als Beispiel nehmen, so repräsentiert uns die Leinwand die Summe der in die individuelle Konsumtion jährlich eingehenden Produkte. Diese Leinwand muß nicht nur dem Wert gleich sein aller ihrer Wertelemente, sondern ihr ganzer Gebrauchswert muß verzehrbar sein von den verschiednen Produzenten, die sich in sie teilen. Ihr ganzer Wert muß sich in Profit und Salair auflösen lassen, d.h. in neuzugesetzte jährliche Arbeit, obgleich sie aus zugesetzter Arbeit und konstantem Kapital besteht.

Dies erklärt sich zum Teil, wie gesagt, daraus: Erstens: Ein Teil des capital constant, der zur Produktion der Leinwand erfordert ist, geht nicht in sie ein, weder dem Gebrauchswert nach noch dem

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1*) Fall

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Tauschwert nach. Es ist dies der Teil des Flachses, der sich in Samen etc. auflöst; der Teil des konstanten Kapitals 1*) des Ackerbauprodukts, der nicht in Zirkulation tritt, sondern direkt oder indirekt der Produktion, der Erde, wiedergegeben wird. Dieser Teil ersetzt sich selbst, braucht also nicht von der Leinwand zurückgezahlt zu werden. {Ein Bauer mag seine ganze Ernte, sage 120 qrs., verkaufen. Dann muß er aber von einem andren Bauer z.B. 12 qrs. Samen kaufen, und dieser hat dann von seinen 120 qrs. statt 12 qrs. 24 qrs., statt 1/10, 1/5 von seinem Produkt als Samen zu verwenden. Nach wie vor sind von den 240 qrs. 24 qrs. als Samen der Erde zurückgegeben. Allerdings macht dies einen Unterschied in der Zirkulation. Im ersten Fall, wo jeder 1/10 abzieht, treten in Zirkulation 216 qrs. Im zweiten Fall treten in Zirkulation 120 qrs. von dem ersten und 108 qrs. von dem zweiten, also 228 qrs. An den wirklichen Konsumenten kommen nach wie vor nur 216 qrs. Hier also schon ein Beispiel, daß die Summe der Werte zwischen dealers und dealers größer ist als die Summe der Werte zwischen dealers und consumers. [52]} (Dieselbe Differenz ferner in allen Fällen, wo ein Teil des Profits sich in neues Kapital verwandelt, ferner die Transaktionen zwischen dealers und dealers sich über viele Jahre erstrecken etc.) (Dieser Teil des zur Produktion der Leinwand [erheischten konstanten Kapitals], d.h. der konsumablen Produkte, hat also einen bedeutenden Teil des zu ihrer Produktion erheischten konstanten Kapitals nicht zu ersetzen.

Zweitens. Ein großer Teil des in der Leinwand, d.h. dem jährlichen konsumablen Produkt, erheischten capital constant erscheint auf einer Stufe als capital constant, auf der andren als neuzugesetzte Arbeit und löst sich daher in der Tat in Profit und Salair, Revenue für den einen auf, während dieselbe Wertsumme als Kapital für den andren erscheint. So ein Teil des capital constant [des Webers] in der Arbeit des Spinners etc.

¦¦296¦ Drittens. In allen den Zwischenprozessen, die nötig sind, bis das konsumable Produkt hergestellt ist, geht von den Produkten, außer dem Rohstoff und einigen matériaux instrumentaux, ein großer Teil nie in den Gebrauchswert, sondern nur als Wertbestandteil in das konsumierbare Produkt ein, wie Maschinerie, Kohle, Öl, Talg, Riemen etc. In jedem dieser Prozesse, die in der Tat immer nur das konstante Kapital für die nächste Stufe produzieren - soweit sie durch Teilung der gesellschaftlichen Arbeit als besondre Geschäftszweige erscheinen -, löst sich das Produkt jeder Stufe auf in einen Teil, der neuzugesetzte Arbeit darstellt (sich in Profit und Salair und unter der obigen gemachten Klausel [53] in Revenue auflöst) und in

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1*) In der Handschrift: Teils

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einen andren Teil, der den Wert des konsumierten capital constant vertritt. Es ist also klar, daß in jeder dieser Produktionssphären auch nur der Teil des Produkts von seinem eignen Produzenten verzehrt werden könnte, der sich in Salair und Profit auflöst, der übrigbleibt nach Abzug der Produktenmasse gleich dem Wert des in ihnen enthaltnen capital constant. Aber keiner dieser Produzenten verzehrt irgendeinen Teil dieser Produkte der Vorstufe, der Produkte aller der Stufen, die in der Tat nichts als capital constant für eine weitre Stufe produzieren.

Obgleich also das schließliche Produkt - die Leinwand, die alle konsumablen Produkte repräsentiert - aus neuzugesetzter Arbeit und capital constant besteht, die letzten Produzenten dieses konsumablen Produkts also nur den Teil desselben verzehren können, der sich in letztzugesetzte Arbeit, in die Summe der Salaire und Profite, in ihre Revenue auflöst, so verzehren, realisieren alle Produzenten von konstantem Kapital ihre neuzugesetzte Arbeit nur in dem konsumablen Produkt. Obgleich dies also aus zugesetzter Arbeit und capital constant besteht, besteht sein Kaufpreis - außer dem Teil seines Produkts = dem Quantum der letztzugesetzten Arbeit - aus der Gesamtquantität aller in der Produktion seines capital constant zugesetzten Arbeit. Sie realisieren alle ihre zugesetzte Arbeit, statt in ihrem eignen Produkt, in dem konsumablen - so daß es soweit dasselbe ist, als ob es nur aus Salair und Profit, aus zugesetzter Arbeit bestünde.

Von dem konsumablen Produkt, der Leinwand (der Austausch der konsumablen Produkte unter sich und die Verwandlung der Waren vorher in Geld ändern nichts an der Sache), ziehn die Produzenten, aus deren Sphäre es finished 1*) hervorgeht, selbst den Teil des Produkts ab, der gleich ihrer Revenue, = der letzt von ihnen zugesetzten Arbeit, = der Summe der Salaire und Profite. Mit dem andren Teil des konsumablen Produkts zahlen sie den Wertbestandteil der Produzenten, die ihnen zunächst ihr capitat constant liefern.

Dieser ganze Teil ihres konsumablen Produkts deckt also den Wert der Revenue und des konstanten Kapitals der nächsten Produzenten dieses konstanten Kapitals. Diese halten aber nur den Teil des konsumablen Produkts, dessen Wert = ihrer Revenue. Mit dem andren zahlen sie wieder die Produzenten ihres konstanten Kapitals, = Revenue + konstantem Kapital. Die R e c h n u n g k a n n a b e r n u r a u f g e h n, wenn mit dem letzten Teil der Leinwand, des konsumablen Produkts, nur Revenue, neuzugesetzte Arbeit, nicht konstantes Kapital zu ersetzen ist. Denn die Leinwand geht der Voraussetzung nach nur in die Konsumtion ein und bildet nicht wieder das konstante Kapital einer andren Produktionsphase.

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1*) fertig

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Für einen Teil des Ackerbauprodukts dies bereits nachgewiesen.

Überhaupt sind es nur die als Rohstoff in das Schlußprodukt eingehnden Produkte, von denen gesagt werden kann, daß sie als Produkte konsumiert werden. Die andren gehn nur als Wertbestandtelle in das konsumable Produkt ein. Das konsumable Produkt wird von der Revenue gekauft, also von Salair und Profit. Die Summe seines Werts muß also in Salair und Profit, d.h. in die in allen seinen Stufen zugesetzte Arbeit, auflösbar sein. Es fragt sich nun, existiert außer dem Teil des Agrikulturprodukts, der von dem Produzenten selbst der ¦¦297¦ Produktion wiedergegeben wird, Samen, Vieh, Dünger etc., noch ein andrer Teil des konstanten Kapitals, der nicht als Werthestandteil in das konsumable Produkt eingeht, sondern im Prozeß der Produktion selbst sich in natura ersetzt? Es kann hier natürlich vom capital fixe in allen Formen nur soweit die Rede sein, als sein Wert selbst in die Produktion eingeht und konsumiert wird. Außer in der Agrikultur (darunter Viehzucht, Fischzucht, (wo Reproduktion künstlich betrieben), Holzzucht, (wo Reproduktion) etc.) - also außer für alle Rohstoffe der Kleidung, eigentlichen Nahrungsmittel und großen Teil der in das industrielle capital fixe eingehnden Produkte, wie Segel, Seile, Riemen etc. - in der Produktion der Minen, Gruben zum Teil Ersetzen des capital constant in natura aus dem Produkt, so daß der in die Zirkulation eingehnde Teil diesen Teil des capital constant nicht zu ersetzen hat. Z.B. in der Kohlenproduktion wird ein Teil der Kohle benutzt, um die Dampfmaschine in Bewegung zu setzen, die Wasser auspumpt oder Kohlen hervorzieht. Der Wert des jährlichen Produkts also teilweise = dem Teil der in Kohle präexistierenden und in der Kohlenproduktion konsumierten Arbeit, teilweise = dem Quantum zugesetzter Arbeit (von dem déchet der Maschinerie etc. abgesehn). Von dem Gesamtprodukt wird aber der in Kohle selbst bestehende Teil des capital constant direkt abgezogen und der Produktion wiedergegeben. Niemand hat diesen Teil dem Produzenten zu ersetzen, da er ihn sich selbst ersetzt. Ist die Produktivität der Arbeit weder gefallen noch gestiegen, so ist auch der Wertteil, den dieser Teil des Produkts vorstellt, unverändert geblieben, = einem bestimmten aliquoten Teil des im Produkt existierenden, teils als präexistierendes, teils im Jahr zugesetzten, Arbeitsquantums. Auch bei der sonstigen Minenindustrie zum Teil Ersetzen des capital constant in natura. Abfälle der Produkte, wie z.B. Baumwollabfälle etc., als Dünger wieder dem Acker zugeführt oder zum Rohmaterial andrer Industriezweige

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gemacht, wie z.B. Leinwandlumpen [bei Herstellung] des Papiers. In solchen Fällen, wie im ersten, kann der Teil des capital constant einer Industrie sich direkt mit dem capital constant der andren austauschen. Z.B. Baumwolle mit Baumwollabfall als Dünger. Im allgemeinen aber Hauptunterschied zwischen Maschinenfabrikation und Urproduktion (der Rohstoff 1*), Eisen, Holz, Kohlen) und den andren Produktionsphasen: In den andren findet keine Wechselwirkung statt. Leinwand kann nicht Teil des capital constant des Spinners werden. Garn nicht (als solches) des Flachsbauers oder des Maschinisten. Aber das Rohmaterial der Maschine ist, außer solchen Agrikulturprodukten wie Riemen, Seilen usw., Holz, Eisen, Kohle, während andrerseits die Maschinerie wieder als Produktionsmittel in das capital constant des Holz-, Eisen-, Kohlenproduzenten etc. eingeht. In der Tat also ersetzen sich beide einen Teil ihres capital constant in natura. Es findet hier Austausch von capital constant gegen capital constant statt.

Das bloße Berechnen ist hier nicht die Sache. Der Eisenproduzent berechnet dem Maschinisten das déchet der in der Eisenproduktion aufgenutzten Maschinerie und der Maschinenfabrikant dem Eisenproduzenten das déchet seiner im Maschinenbau aufgenutzten Maschinerie. Laß den Eisen- und Kohlenproduzenten eine Person sein. Erstens ersetzt er sich die Kohle selbst, wie wir gesehn haben.

Zweitens der Wert seines Gesamtprodukts von Eisen und Kohle = dem Wert der zugesetzten Arbeit + der in der aufgenutzten Maschinerie präexistierenden Arbeit. Von diesem Gesamtprodukt, nach Abzug des Eisenquantums, was den Wert der Maschinerie ersetzt, bleibt das Eisenquantum, was sich in zugesetzte Arbeit auflöst. Der letztre Teil bildet das Rohmaterial der Maschinenfabrikanten, Instrumentenmacher etc. Diesen letzten Teil zahlt ihm der Maschinenfabrikant mit Leinwand. Für den ersten liefert er ihm ersetzende Maschine.

Andrerseits der Teil des konstanten Kapitals des Maschinisten, der sich in déchet seiner maschinenbauenden Maschine, Instrumente etc. auflöst also weder in Rohmaterial (hier abgesehn von der [in der Kohlen- und Eisenproduktion] angewandten ¦¦298¦ Maschine und dem sich selbst ersetzenden Teil der Kohle) noch in zugesetzte Arbeit, also weder in Salair noch in Profit; dies déchet wird also faktisch ersetzt, indem der Maschinist von seinen eignen Maschinen eine oder ein paar als maschinenbauende Maschinen sich selbst aneignet. Dieser Teil seines Produkts löst sich bloß in überschüssigen Bedarf von Rohmaterial auf. Denn er 2*) repräsentiert nicht

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1*) In der Handschrift folgt: u. d. Kohle - 2*) in der Handschrift: sie

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neuzugesetzte Arbeit, da im Gesamtprodukt der Arbeit soviel Maschinen = dem Wert der zugesetzten Arbeit, soviel Maschinen = dem Wert des Rohmaterials, soviel Maschinen = dem Wertbestandteil, der in der maschinenbauenden Maschine enthalten war. Dieser letzte Bestandteil enthält zwar in der Tat zugesetzte Arbeit. Diese aber dem Wert nach = Zero 1*), da in dem Teil der Maschine, der die zugesetzte Arbeit repräsentiert, nicht die im Rohmaterial und der aufgenutzten Maschine enthaltne Arbeit gezählt ist; in dem 2ten Teil, der das Rohmaterial ersetzt, nicht der Teil, der neue Arbeit und Maschinerie ersetzt; also in dem 3ten Teil, dem Wert nach betrachtet, weder zugesetzte Arbeit noch Rohmaterial enthalten ist, sondern dieser Teil der Maschinen nur das déchet der Maschinerie darstellt.

Die Maschinerie des Maschinenfabrikanten selbst wird nicht verkauft. Sie wird in natura ersetzt, von dem Gesamtprodukt abgezogen. Also die Maschinen, die er verkauft, repräsentieren bloß Rohmaterial (was sich in bloße Arbeit auflöst, wenn ihm schon das déchet der Maschinerie des Rohfabrikanten berechnet) und zugesetzte Arbeit, lösen sich also in Leinwand für ihn selbst und den Rohfabrikanten auf. Was nun speziell ihn und den Rohfabrikanten angeht, so hat derselbe für den Teil seiner Maschinerie, der sich wasted 2*), soviel Eisen abgezogen, als ihr Wert beträgt. Diesen tauscht er aus mit dem Maschinenfabrikanten, so daß sich diese beiden in natura zahlen und dieser Prozeß nichts mit der Verteilung der Revenue zwischen ihnen zu tun hat.

Soweit diese Frage, auf die wir bei der Zirkulation des Kapitals zurückkommen. 3*) Ersetzt in der Realität wird das capital constant dadurch, daß es stets neu produziert wird und sich zum Teil selbst reproduziert. Bezahlt aber wird der in das konsumable Produkt eingehende Teil des capital constant aus der in die nicht konsumablen Produkte eingehenden lebendigen Arbeit. Weil diese Arbeit sich nicht in ihren eignen Produkten zahlt, kann sie das ganze konsumable Produkt in Revenue auflösen. Ein Teil des konstanten Kapitals ist, jährlich betrachtet, nur scheinbar. Ein andrer, obgleich er in das Gesamtprodukt eingeht, geht weder als Wertbestandteil noch als Gebrauchswert in das konsumable Produkt ein, sondern wird in natura ersetzt, bleibt stets der Produktion einverleibt.

Hier haben wir betrachtet, wie das gesamte konsumable Produkt sich verteilt und auflöst in sämtliche in es eingegangne Wertbestandteile und Produktionsbedingungen.

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1*) Null - 2*) verzehrt - 3*) siehe Band 24 unserer Ausgabe, S. 420-423

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Es ist aber beständig gleichzeitig nebeneinander das konsumable Produkt (was, soweit es sich in Salair auflöst, = dem variablen Teil des Kapitals), die Produktion des konsumablen Produkts und die Produktion aller Teile des konstanten Kapitals, das zu seiner Produktion erheischt, es mag nun in dasselbe eingehn oder nicht. So ist stets gleichzeitig jedes Kapital geteilt in konstantes und variables Kapital, und obgleich der konstante Teil wie der variable stets durch neue Produkte ersetzt wird, existiert er stets, solange die Produktion in derselben Art fortdauert, in gleicher Weise fort.

¦¦299¦ Zwischen dem Maschinenfabrikanten und dem Urproduzenten, Eisen-, Holzproduzenten etc., findet das Verhältnis statt, daß sie in der Tat einen Teil ihres capital constant gegeneinander austauschen (was mit der Auflösung eines Teils des capital constant des einen in Revenue des andren nichts gemein hat [54]), indem ihre Produkte, obgleich das eine Vorstufe für das andre bildet, wechselseitig als Produktionsmittel in ihr wechselseitiges konstantes Kapital eingehn. Für die Maschinerie, die der Eisen-, Holzproduzent etc. braucht, geben sie dem Maschinenbauer Eisen, Holz etc. zum Wertbetrag der zu ersetzenden Maschine.

Dieser Teil des capital constant des Maschinenbauers 1*) ist für ihn ganz dasselbe wie der Samen beim Bauer. Er ist ein Teil seines jährlichen Produkts, den er sich in natura ersetzt und der sich für ihn nicht in Revenue auflöst. Andrerseits wird dadurch dem Maschinenbauer in der Form von Rohmaterial ersetzt nicht nur das Rohmaterial, was in der Maschine des Eisenproduzenten enthalten ist, sondern auch der Wertbestandteil dieser Maschine, der aus zugesetzter Arbeit und déchet seiner eignen Maschinerie besteht. Es ersetzt ihm also nicht nur das déchet seiner eignen Maschinerie, sondern kann auf Rechnung (als Ersatz) eines Teils des déchets betrachtet werden, das in den andren Maschinen enthalten ist.

Zwar enthält auch diese an den Eisenproduzenten verkaufte Maschine Wertbestandteile, die = Rohstoff und zugefügter Arbeit. Aber dafür ist in den andren Maschinen im selben Verhältnis soviel weniger déchet anzurechnen. Dieser Teil ihres konstanten Kapitals oder des Produkts ihrer jährlichen Arbeit, der nur einen Wertteil des déchet repräsentierenden konstanten Kapitals ersetzt, geht also nicht ein in die Maschinen, die der Maschinenbauer an andre Industrielle verkauft. Was aber das déchet in diesen andren Maschinen betrifft, so wird es allerdings dem Maschinenbauer in den obigen 2/3 Ellen Leinwand = 2 Arbeitsstunden [ersetzt]. Er kauft dafür Roheisen, Holz etc. zum selben Wertbetrag und ersetzt es sich in einer

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1*) In der Handschrift: Eisenbauers

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andren Form seines konstanten Kapitals, des Roheisens. Ein Teil seines Rohmaterials ersetzt ihm so, außer dem Wertbetrag des Rohmaterials, den Wertbetrag seines déchets. Dieses Rohmaterial aber auf seiten des Roheisenproduzenten etc. löst sich in bloß zugefügte Arbeitszeit auf, da die Maschinerie dieser Rohproduzenten (Eisen, Holz, Kohle etc.) bereits in Rechnung gebracht ist. So lösen sich alle Elemente der Leinwand in eine Summe von Arbeitsquanten auf = der Summe der neuzugefügten Arbeit, aber nicht gleich der Summe der gesamten im capital constant enthaltnen und durch die Reproduktion verewigten Arbeit.

Daß das teils aus lebendiger Arbeit, teils aus präexistierender Arbeit bestehende Arbeitsquantum, das die Summe der in die individuelle Konsumtion jährlich eingehenden Waren bildet, also als Revenue verzehrt wird, nicht größer sein kann als die jährlich zugesetzte Arbeit, ist übrigens eine Tautologie. Denn die Revenue = Summe von Profit und Salair, = Summe der neuzugesetzten Arbeit, = Summe der Waren, die gleiches Arbeitsquantum enthalten.

Das Beispiel von Eisenproduzent und Maschinenbauer nur ein example 1*). Zwischen verschiednen Produktionssphären findet 2*) auch sonst, wo die Produkte derselben wechselseitig als Produktionsmittel eingehn, Austausch (wenn auch durch eine Reihe Geldtransaktionen versteckter) zwischen dem capital constant der einen und der andren in natura statt. Soweit dies der Fall ist, hat der Konsument des schließlichen Produkts, das in die Konsumtion eingeht, dies capital constant nicht zu ersetzen, da es bereits ersetzt ist>. ¦299¦¦ ¦¦304¦ {3*) Z.B.: Bei Fabrikation von Lokomotiven fallen täglich ganze Wagen voll Eisenhobelspäne ab. Sie werden gesammelt und wieder verkauft (oder bleiben in Rechnung) mit demselben Eisenfabrikanten, der dem Lokomotivenfabrikant sein Hauptrohmaterial liefert. Dieser gibt ihm wieder die solide Form, setzt ihm neue Arbeit zu. Indes in der Form, worin er sie dem Lokomotivenfabrikant zurückschickt, bilden diese Hobelspäne den Wertteil des Produkts, der das Rohmaterial ersetzt. Also gehn sie hin und her zwischen diesen beiden Fabriken, nicht dieselben Hobelspäne, aber stets bestimmtes Quantum derselben. Dieser Teil bildet abwechselnd das Rohmaterial beider Industriezweige und wandert, den Wert betrachtet, nur aus dem einen shop 4*) in den andren. Er geht daher nicht ein in das schließliche Produkt, sondern ist Ersetzung des capital constant in natura.

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1*) Beispiel - 2*) in der Handschrift: finden - 3*) in der Handschrift vorangestellt: Zu p. 300. [55] - 4*) Betrieb

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In der Tat, jede Maschine, die der Maschinenfabrikant liefert, wenn ihr Wert betrachtet wird, löst sich auf in Rohmaterial, zugesetzte Arbeit, déchet von Maschinerie. Aber die gesamte Summe, die eingeht in die Produktion der andren Sphären, kann ihrem Wert nach nur gleich sein dem Gesamtwert der Maschinerie minus dem Teil des capital constant, der stets zwischen Maschinenfabrikant und Eisenfabrikant hin- und hergeht.

Ein Quarter Weizen, das der Bauer verkauft, ist so teuer wie das andere, ein verkauftes Quarter Weizen nicht wohlfeiler als ein in der Form des Samens dem Boden zurückgegebenes. Still 1*) wäre das Produkt = 6 qrs., das qr. = 3 l. - jedes qr. enthalte Wertbestandteile für zugesetzte Arbeit, Rohmaterial und Maschinerie -, und müßte er 1 qr. als Samen verwenden, so würde er nur verkaufen an die Konsumenten 5 qrs. = 15 l. Sie würden also nicht zahlen für den in dem 1 qr. Samen enthaltnen Wertbestandteil. Dies ist eben der Witz. Wie der Wert des verkauften Produkts = allen in ihm enthaltnen Wertelementen, zugesetzte Arbeit und konstantes Kapital, und wie dennoch der Konsument das konstante Kapital nicht zahlt und dennoch das Produkt kauft?} ¦304¦¦ ¦¦300¦ {Vorher zum Vorhergehenden noch das. Wie wenig der fade Say auch nur die Frage selbst verstanden hat, zeige folgendes Zitat:

"Um die Frage der Revenuen vollständig zu begreifen, muß man in Betracht ziehen, daß der gesamte Wert eines Produkts in die Revenuen verschiedener Personen zerfällt; denn der G e s a m t w e r t eines jeden Produkts setzt sich zusammen aus den Profiten der Grundbesitzer, der Kapitalisten und der Gewerbfleißigen, die zu seiner Herstellung beigetragen haben. Dies macht, daß die Revenue der Gesellschaft gleich ist dem produzierten B r u t t o w e r t, nicht, wie die Sekte der Ökonomisten [22] meinte, nur gleich dem N e t t o p r o d u k t des Bodens... Wenn die Revenuen einer Nation nur in dem Überschuß der produzierten über die konsumierten Werte bestanden, so folgt daraus die ganz absurde Konsequenz, daß eine Nation, die in einem Jahr ebenso viele Werte konsumiert, wie sie produziert, keine Revenue hat." (l.c., t. II, p. 63, 64.)

Sie hätte in der Tat das vergangene Jahr eine Revenue gehabt, würde aber das nächste Jahr keine haben. Es ist falsch, daß das j ä h r l i c h e P r o d u k t d e r A r b e i t, w o v o n das P r o d u k t d e r j ä h r l i c h e n A r b e i t nur einen Teil bildet, sich in Revenue auflöst. Es ist dagegen richtig, daß dies mit dem in die jährliche individuelle Konsumtion eingehnden Teil des Produkts der Fall ist. Die Revenue, die nur aus zugesetzter Arbeit besteht, kann dies Produkt, was zum Teil aus zugesetzter, zum Teil aus präexistierender Arbeit besteht, zahlen, d.h., die zugesetzte Arbeit kann in diesen Produkten nicht nur sich

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1*) Dennoch

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selbst, sondern auch die präexistierende Arbeit zahlen, weil ein andrer Teil des Produkts, der auch aus zugesetzter Arbeit und präexistierender besteht, nur präexistierende Arbeit ersetzt, nur capital constant ersetzt.)

[11. Smith' widersprüchliche Ansichten über das Maß der Werte]

{Zu den eben bei Adam Smith erörterten Punkten noch hinzuzufügen, daß bei seinen Schwankungen in der Bestimmung des Werts - außer dem scheinbaren Widerspruch bezüglich des Arbeitslohns 1*) - noch die Verwechslung hinzukommt, soweit unter Maß der Werte das immanente Maß, das zugleich die Substanz der Werte bildet, verwechselt wird mit dem Maß der Werte in dem Sinne, wie Geld Maß der Werte heißt. Bei letztrem dann der Versuch - Quadratur des Zirkels -, eine Ware von unveränderlichem Wert zu finden, die andren als konstanter Messer diene. Über das Verhältnis des Messers der Werte als Geld zur Wertbestimmung durch die Arbeitszeit sieh den ersten Teil meiner Schrift. 2*) Auch bei Ricardo findet sich diese Verwechslung stellenweis.} ¦300¦¦

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¦¦299¦ Die Widersprüche A. Smiths haben das Bedeutende, daß sie Probleme enthalten, die er zwar nicht löst, aber dadurch ausspricht, daß er sich widerspricht. Sein richtiger Instinkt in dieser Beziehung dadurch am besten bewiesen, daß seine Nachfolger gegeneinander bald die eine, bald die andere Seite aufnehmen.

[56] Wir kommen jetzt zum letzten Streitpunkt, den wir bei ihm zu betrachten, - der ¦¦300¦ U n t e r s c h e i d u n g v o n p r o d u k t i v e r u n d u n p r o d u k t i v e r A rb e i t.

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1*) Vgl. dazu vorl. Band, S. 67/68 - 2*) siehe Band 13 unserer Ausgabe, S. 49-59