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[SECHZEHNTES KAPITEL] Ricardos Profittheorie

[1. Einzelne Fälle der Unterscheidung von Mehrwert und Profit bei Ricardo]

Es ist schon ausführlich nachgewiesen worden, daß die Gesetze des Mehrwerts - oder vielmehr der Rate des Mehrwerts - (der Arbeitstag als gegeben vorausgesetzt) nicht so unmittelbar und einfach zusammenfallen mit den, oder anwendbar sind auf die Gesetze des Profits, wie Ric[ardo] dies tut, daß er fälschlich Mehrwert und Profit identifiziert, daß diese nur identisch, soweit das gesamte Kapital aus variablem Kapital besteht oder unmittelbar in Arbeitslohn ausgelegt wird, daß daher, was R[icardo] unter dem Namen "Profit" behandelt, überhaupt nur der Mehrwert ist. Nur in diesem Fall löst sich auch das Gesamtprodukt einfach auf in Arbeitslohn und Mehrwert. Ric[ardo] teilt offenbar Smiths Ansicht, daß der G e s a m t w e r t des jährlichen Produkts sich in Revenuen auflöst. Daher auch seine Verwechslung von Wert und Kostenpreis.

Es braucht hier nicht wiederholt zu werden, daß die Profitrate nicht von denselben Gesetzen unmittelbar beherrscht wie die Rate des Mehrwerts.

E r s t e n s haben wir gesehn, daß die Profitrate steigen oder fallen kann infolge des Fallens oder Steigens der Rente, unabhängig von any change in the value of labour 1*).

Z w e i t e n s: Die absolute amount of profit 2*) = der absolute amount of surplus value 3*). Die letztre aber nicht nur bestimmt durch die Rate des Mehrwerts, sondern ebensosehr durch die Anzahl der angewandten Arbeiter. Derselbe amount of profit daher möglich bei fallender Rate des Mehrwerts und steigender Arbeiteranzahl und umgekehrt etc.

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1*) irgendeinem Wechsel im Wert der Arbeit - 2*) absolute Masse des Profits - 3*) absoluten Masse des Mehrwerts

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D r i t t e n s: Die Profitrate hängt ab bei g e g e b n e r R a t e d e s M e h r w e r t s von der organic composition of capital.

V i e r t e n s: Die Profitrate hängt ab bei g e g e b n e m M e h r w e r t (womit pro 100 auch die o r g a n i c c o mp o s i t i o n of capital als gegeben vorausgesetzt ist) von dem W e r t v e r h ä l t n i s der differenten Teile des Kapitals, die verschieden affiziert werden können, teils durch economy of power 1*) etc. in der Anwendung der Produktionsbedingungen, teils durch variations of value 2*), die einen Teil des Kapitals berühren können, während sie die ändern unberührt lassen.

Endlich wären noch in Rechnung zu bringen die aus dem Zirkulationsprozeß entspringenden Unterschiede in der composition des Kapitals.

¦¦667¦ Einige bei Ric[ardo] selbst unterlaufenden Reflexionen hätten ihn auf den Unterschied von Mehrwert und Profit bringen müssen. Dadurch, daß er ihn nicht macht, scheint er, wie schon bei der Analyse des eh. "On Value" angedeutet, stellenweise in die Vulgäransicht zu fallen, daß der Profit bloßer Zuschlag über den Wert der Ware hinaus, so wenn er von Bestimmung des Profits von Kapital spricht, worin das fixe Kapital vorherrscht etc. 3*)

Daher großer Blödsinn bei seinen Nachfolgern. Die Vulgäransicht muß hereinkommen, wenn der Satz - der praktisch richtig ist, daß im Durchschnitt K a p i t a l i e n v o n g l e i c h e r G r ö ß e g l e i c h e P r o f i t e l i e f e r n oder daß der Profit von der Größe des angewandten Kapitals abhängt - nicht durch eine Reihe Zwischenglieder vermittelt ist mit den allgemeinen Gesetzen über Werte etc., kurz, wenn Profit und Mehrwert identifiziert werden, was nur richtig für das Gesamtkapital. Es fehlt daher auch bei Ric[ardo] aller Weg und Steg für die Bestimmung einer a l l g e m e i n e n P r o f i t r a t e.

Ric[ardo] sieht ein, daß die P r o f i t r a t e n i c h t affiziert wird durch solche variations of the value of commodities 4*), die auf alle Teile des Kapitals g l e i c h m ä ß i g wirken, wie z. B. Variation in the value of money 5*). Er hätte also daher schließen müssen, daß s i e a f f i z i e r t wird durch solche variations in the value of commodities, die n i c h t g l e i c h m ä ß i g auf alle Teile des Kapitals wirken; daß also variations der Profitrate möglich sind bei gleichbleibender value of labour und selbst in entgegengesetzter Richtung mit den variations in the value of labour. Vor allem aber hätte er festhalten müssen, daß er hier das s u r p l u s p r o d u c e oder, was bei ihm dasselbe, s u r p l u s v a l u e oder, was wieder dasselbe, s u r p l u s l a b o u r, sobald er es sub specie 6*) des Profits betrachtet, nicht in Proportion zum variablen Kapital allem, sondern in Proportion zum g a n z e n v o r g e s c h o b n e n K a p i t a l berechnet.

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1*) Kraftersparnis - 2*) Variationen des Werts - 3*) vgl. vorl.

Band, S. 178/179 - 4*) Variationen des Werts der Waren 5*) Variation im Wert des Geldes - 6*) unter dem Gesichtspunkt

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Er sagt mit Bezug auf einen change 1*) in der value of money:

"Die Veränderung im Geldwert, wie groß sie auch immer sein mag, ergibt noch keinen Unterschied in der P r o f i t r a t e; denn angenommen, die Waren des Fabrikanten steigen von 1000 l. auf 2000 l. oder um 100 Prozent, so wird seine Profitrate die gleiche sein, wenn s e i n K a p i t a l, auf das die Veränderungen des Geldes die gleiche Wirkung wie auf den Produktenwert haben, wenn seine Maschinerie, die Gebäude und sein Warenvorrat ebenfalls um 100Prozent steigen... Wenn er mit einem Kapital von bestimmtem Wert durch Arbeitsersparnis die Produktenmenge verdoppeln kann, und sie auf die Hälfte ihres früheren Preises sinkt, so w i r d s i e i m g l e i c h e n V e r h ä l t n i s wie früher z u d e m K a p i t a l s t e h e n, d a s s i e h e r v o r b r a c h t e, und die Profitrate d a h e r immer noch die gleiche sein. Wenn der Geldwert zur gleichen Zeit, da der Fabrikant unter Verwendung desselben Kapitals die Produktenmenge verdoppelt, durch irgendeinen Zufall um die Hälfte sinkt, so wird das Produkt für den doppelten Geldwert als vorher verkauft werden. Das für seine Erzeugung aufgewendete Kapital wird aber ebenfalls das Doppelte seines früheren Geldwertes besitzen, darum wird auch in diesem Fall d e r W e r t d e s P r od u k t s z u m W e r t d e s K a p i t a l s i m g l e ic h e n V e r h ä l t n i s w i e v o r d e m stehen." (l.c.p. 51, 52.)

Versteht Ric[ardo] hier unter p r o d u c e das s u r p l u s p r o d u c e, so die Sache richtig. Denn die surplus produce (value)

Profitrate = -------------------------.

Kapital

So wenn das surplus produce = 10 und das Kapital = 100, die Profitrate = 10/100 = 1/10 = 10 p.c. Versteht er aber das Gesamtprodukt, so ist die Sache nicht exakt ausgedrückt. Er meint dann offenbar unter der Proportion der value of the produce to the value of capital 2*) nichts andres als den Überschuß des Werts der Ware über den Wert des vorgeschoßnen Kapitals. Unter allen Umständen sieht man, daß er h i e r den Profit nicht mit dem Mehrwert identifiziert und die Profitrate nicht mit der Rate des Mehrwerts,

surplus value surplus value = --------------- oder -----------------.

value of labour variables Kapital

Ric[ardo] sagt (ch. XXXII):

"Aber es wurde unterstellt, daß die R o h p r o d u k t e, aus denen die Waren hergestellt werden, im Preis gesunken sind, und aus diesem Grund werden die Waren sinken. Zugegeben, sie werden sinken, aber ihr Sinken wird nicht von einem Rückgang des Geldeinkommens des Produzenten begleitet sein. Wenn er seine Ware für weniger Geld verkauft, so nur deswegen, weil eines d e r M a t e r i a l i e n, a u s d e n e n s i e h e r g es t e l l t w u r d e, i m W e r t g e s u n k e n i s t.

Wenn der Tuchmacher sein Tuch für 900 l. anstatt für 1000 l.

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1*) Wechsel - 2*) des Wertes des Produkts zum Wert des Kapitals

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verkauft, so wird sein Einkommen nicht geringer sein, falls die Wolle, aus der es produziert wurde, 100 l. an Wert verloren hat." (l.c.p. 518.)

(Der Punkt, den R[icardo] hier eigentlich behandelt, die Wirkung in einem praktischen case 1*), geht uns hier nichts an. Plötzliche Depreziation der Wolle würde allerdings das money income der clothiers 2*) affizieren (schädlich), die einen großen stock in trade 3*) fertigen Zeugs auf Lager hätten, gemacht zu einer Zeit, wo die Wolle teurer, und zu verkaufen, nachdem sie ¦¦668¦ depreziiert.)

Wenn, wie Ric[ardo] hier voraussetzt, die clothiers dieselbe Masse Arbeit nach wie vor in Bewegung setzen {sie könnten viel mehr in Bewegung setzen, weil ein Teil des freigesetzten Kapitals, der früher b l o ß in Rohmaterial expended 4*), jetzt in Rohmaterial + labour expended werden kann}, ist es klar, daß ihr "money income", absolut betrachtet, "will not be less" 5*), aber ihre P r o f i t r a t e wird g r ö ß e r sein als früher; denn dieselben, sage 10 p.c. wie früher, also 100 l., wären jetzt statt auf 1000 auf 900 l. zu berechnen. Im ersten Fall die Profitrate = 10 p.c. Im zweiten = 1/9 = 11 1/9 p.c. Da nun gar R[icardo] unterstellt, daß das raw produce of which commodities are made 6*), überhaupt fiele, so stiege die general rate of profit 7*) und nicht nur die rate of profit in einem trade 8*). Es ist um so sonderbarer, daß Ric[ardo] dies nicht einsieht, da er den umgekehrten case einsieht.

Nämlich in dem Abschnitt, ch. VI "On Profits", behandelt Ric[ardo] den case, daß infolge einer Verteuerung der necessaries 9*), infolge von Bebauung von schlechtrem Land und folglich Steigen der Differentialrente, erstens der Arbeitslohn steigt, zweitens alles raw produce 10 von der surface of the earth 11*).

(Eine keineswegs nötige Unterstellung. Baumwolle kann sehr gut fallen, Seide, sogar Wolle und Leinen, obgleich Korn im Preis steigt.)

Er sagt erstens, daß der M e h r w e r t (er sagt Profit) des Pächters fallen wird, weil der Wert des Produkts der 10 Mann, die er anwendet, nach wie vor = 720 l., und er von diesem funds 12*) von 720 mehr in wages 13*) abgeben muß. Und er fährt fort:

"Allem die P r o f i t r a t e wird noch mehr sinken, da das K a p i t a l des Farmers ... zum großen Teil aus Agrarprodukten besteht, wie Getreide, Heu, ungedroschenem Weizen und Gerste, seinen Pferden und Kühen, die alle im Preise als Folge der allgemeinen P r e i s e r h ö h u n g d e r P r o d u k t e gestiegen sind. Sein a b s o l u t e r P r o f i t wird von 480 l. auf

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1*) Fall - 2*) Geldeinkommen der Tuchmacher - 3*) Vorrat - 4*)

ausgegeben wurde - 5*) "nicht geringer sein wird" - 6*) Rohprodukt, aus dem Waren hergestellt sind - 7*) allgemeine Profitrate - 8*) Gewerbezweig - 9*) lebenswichtigen Artikel - 10*) Rohprodukt - 11*) Oberfläche, der Erde - 12*) Fonds - 13*) Löhnen

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445 l. 15 sh. fallen. Wenn sich jedoch aus der eben erwähnten Ursache sein Kapital von 3000 l. auf 3200 l. erhöht, so wird s e i n e P r o f i t r a t e bei einem Getreidepreis von 5 l. 2 sh. 10 d. unter 14 Prozent liegen. Wenn ein Fabrikant gleichfalls 3000 l. in seinem Unternehmen angelegt hat, so muß er infolge des Steigens der Löhne sein Kapital erhöhen, um imstande zu sein, sein Unternehmen weiter zu führen. Falls seine Waren vorher für 720 l. verkauft wurden, so werden sie weiterhin zum gleichen Preis abgesetzt, aber die Arbeitslöhne, die vorher 240 l. ausmachten, werden bei einem Getreidepreis von 5 l. 2 sh. 10 d. auf 274 l. 5 sh. steigen. Im ersteren Fall erhält er die Differenz von 480 l. als Profit auf sein Kapital von 3000 l., im zweiten erzielt er einen Profit von nur 445 l. 15 sh. auf ein erhöhtes Kapital, der dadurch mit der veränderten Profitrate des Farmers übereinstimmt." (l.c.p. 116, 117.)

Hier also unterscheidet Ric[ardo] zwischen a b s o l u t e P r o f i t s (gleich s u r p l u s v a l u e) und r a t e o f P r o f i t s und zeigt auch, daß infolge des Wertwechsels im vorgeschoßnen Kapital die Profitrate mehr fällt, als die absolute profits (surplus value) fällt infolge des rise in the value of labour 1*). Die rate of profits wäre hier ebenso gefallen, wenn die value of labour d i e s e l b e geblieben, weil d e r s e l b e absolute Profit auf ein größres Kapital zu berechnen wäre. Der umgekehrte Fall von einem Steigen der Profitrate (verschieden vom Steigen des surplus value oder des absolute profit) fände also in dem erst aus ihm zitierten Fall statt, wo der Wert des raw produce fällt. Es zeigt sich also, daß Steigen und Fallen der Profitrate noch durch andre Umstände bestimmt wird als Steigen und Fallen des absolute profits und Steigen und Fallen von dessen Rate, berechnet nach dem in Arbeitslohn ausgelegten Kapital.

Ric[ardo] fährt an der letztzitierten Stelle fort:

"Schmuckstücke, Eisen-, Silber- und Kupferwaren werden nicht s t e i g e n, weil keines der von der Erdoberfläche gewonnenen Rohprodukte in sie eingeht." (l.c.p. 117.)

Die Preise dieser Waren werden nicht steigen, aber die Profitrate in diesen trades würde über die der ändern steigen. Denn in den letzten kommt ein kleinerer Mehrwert (wegen Steigen des Arbeitslohns) auf ein vorgeschoßnes Kapital, das aus doppelten Gründen gewachsen ist im Wert; einmal, weil die Auslage für Arbeitslohn gestiegen, zweitens, weil die Auslage für Rohmaterial gestiegen.

Im zweiten Fall kommt ein ¦1669¦ kleinerer Mehrwert auf ein vorgeschoßnes Kapital, das nur gewachsen in seinem variablen Teil wegen des Steigens des Arbeitslohns.

In diesen Stellen wirft Ric[ardo] seine ganze Profittheorie, die auf der falschen Identifikation zwischen Rate des Mehrwerts und Profitrate beruht, selbst über den Haufen.

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1*) Steigens im Wert der Arbeit

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"So werden also in jedem Falle die agrikolen wie die industriellen Profite durch eine Preissteigerung d e r R o h p r od u k t e herabgesetzt, falls diese von einer Erhöhung der Löhne begleitet wird." (l.c.p. 113, 114.)

Aus dem von R[icardo] selbst Gesagten geht hervor, daß, selbst wenn nicht accompanied by a rise of wages, die r a t e o f p r o f i t s would be lowered by an enhancement of that part of the advanced capital, consisting of raw produce 1*).

"Angenommen aber, der Preis von Seide, Samt, Möbeln und einer Reihe anderer Waren, die nicht vom Arbeiter benötigt werden, steigt infolge des f ü r s i e v e r a u s g a b t e n größeren Arbeitsquantums, w i r d, d a s n i c h t d e n P r of i t b e r ü h r e n? Sicherlich nicht; denn n i c h t s a l s eine E r h ö h u n g d e s L o h n e s k a n n d e n P r o f i t b e e i n t r ä c h t i g e n. Seide und Samt werden nicht vom Arbeiter konsumiert, und sie können daher den Lohn nicht in die Höhe treiben." (l.c.p. 118.)

Certainly; the r a t e o f P r o f i t s in those peculiar trades would fall, although the value of labour - wages - remained the same 2*). Das Rohmaterial für die Seidenfabrikanten, Klavierfabrikanten, Möbelfabrikanten etc. würde verteuert, also würde die Proportion desselben Mehrwerts zum ausgelegten Kapital und hence the rate of profit 3*) fallen. Und die a l l g e m e i n e P r o f i t r a t e besteht aus dem average 4*) der besondren Profitraten in allen branches of business 5*).

Oder jene Fabrikanten würden, um den Durchschnittsprofit nach wie vor zu machen, den Preis ihrer Waren erhöhen. Solche nominelle Steigerung der Preise affiziert nicht direkt die Profitrate, aber die expenditure of profit 6*).

Ric[ardo] kommt noch einmal zurück auf den oben behandelten Fall, wo der Mehrwert (absolute profit) fällt, weil der Preis der necessaries (und damit die Grundrente) steigt.

"Ich muß nochmals betonen, daß die P r o f i t r a t e viel rascher sinken würde, als ich bei meiner Berechnung unterstellt habe: denn bei einem W e r t d e s P r o d u k t e s, wie ich ihn unter den angenommenen Bedingungen angegeben habe, wird sich der Wert des K a p i t a l s d e s F a r m e r s e r h e bl i c h e r h ö h e n, d a e s n o t w e n d i g e r w e is e a u s v i e l e n i n i h r e m P r e i s e g es t i e g e n e n W a r e n b e s t e h t. Ehe Getreide von 4 l. auf 12 l. steigen kann, wird sich der Tauschwert s e i n e s K a p i t a l s wahrscheinlich verdoppeln, und es wird anstatt 3000 l. 6000 l. wert sein. Wenn also sein Profit 180 l. oder 6 Prozent auf sein u r s p r ü n g l i c h e s K a p i t a l beträgt, ist die R a t e des Profits in Wirklichkeit zu dieser Zeit nicht h ö h e r als

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1*) begleitet ist von einer Erhöhung der Löhne, die Profitrate gesenkt würde durch eine Erhöhung jenes Teils des vorgeschossenen Kapitals, der aus Rohprodukt besteht - 2 Es ist gewiß; die Profitrate in jenen besonderen Gewerbezweigen würde fallen, obwohl der Wert der Arbeit - die Löhne - dieselben blieben - 3*) daher die Profitrate - 4*) Durchschnitt - 5*) Geschäftszweigen 6*) Verausgabung des Profits

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3 Prozent, da 6000 l. zu 3 Prozent 180 l. einbringen, und unter d i e s e n B e d i n g u n g e n e i n n e u e r F a r m e r s i c h n u r m i t 6 0 0 0 l. i n s e i n e r T a s c h e i n d e r L a n d w i r t s c h a f t b e t ä t i g e n k ö n n t e. Viele Gewerbezeige werden aus derselben Quelle mehr oder weniger Vorteile schöpfen. Der Brauer, der Destillateur, der Tuch- oder Leinenfabrikant werden z u m T e i l d u r c h d i e W e r t s t e i g e r u n g i h r e r V o r r ä t e a n R o h m a t e r i a l u n d F e r t i g w a r e n f ü r d i e V e r m i n d e r u n g i h r e s P r o f i t s e n ts c h ä d i g t werden; jedoch der Fabrikant von Eisenwaren, von Schmuck und von vielen anderen Waren würde gleich denen, deren Kapital vollständig aus Geld besteht, dem g e s a m t e n F a l l d e r P r o f i t r a t e ausgesetzt sein, ohne irgendeinen Ausgleich zu erhalten." (l.c.p. 123, 124.)

Das Wichtigste ist hier nur das, was Ric[ardo] übersieht, nämlich, daß er seine Identifikation von Profit und Mehrwert über den Haufen wirft, und daß, unabhängig von der value of labour 1*), die Profitrate affiziert werden kann durch eine Variation in the value of the constant capital 2*). Im übrigen seine Illustration nur teilweis richtig. Der Gewinn, den farmer, clothier 3*)

etc. vom Steigen des Preises ihres vorhandnen und auf dem Markt befindlichen stock of commodities 4*) machen würden, hörte natürlich auf, sobald sie diese Waren losgeschlagen. Die Werterhöhung ihres Kapitals wäre ebenfalls kein Gewinn mehr für sie, sobald dies Kapital konsumiert ist und reproduziert werden müßte. Sie befinden sich dann alle in der Lage des von R[icardo] selbst zitierten neuen Pächters, der ein Kapital von 6000 l. avancieren müßte, um einen Profit von 3 p.c. zu machen. Dagegen ¦¦XIII-670¦ würden jeweller, manufacturer of hardware, money dealer 5*) etc., obgleich sie im Anfang keine Kompensation für den Verlust, eine höhere Profitrate als 3 p.c. realisieren, da nur ihr in Arbeitslohn ausgelegtes Kapital, nicht ihr konstantes Kapital an Wert gewachsen.

Wichtig hier noch bei dieser von Ric[ardo] erwähnten Kompensation des fallenden Profits durch Steigen des Werts des Kapitals, daß es sich für den Kapitalisten - und überhaupt bei Teilung des Produkts der jährlichen Arbeit - nicht nur um die Verteilung des Produkts zwischen den verschiedenen shareholders 6*) der Revenue handelt, sondern auch um Teilung dieses Produkts in Kapital und Revenue.

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1*) dem Wert der Arbeit - 2*) Veränderung im Wert des konstanten Kapitals - 3*) Tuchfabrikant - 4*) Warenvorrats - 5*) Juwelier, Fabrikant von Eisenwaren, Geldkapitalist - 6*) Teilhabern

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[2.] Bildung der allgemeinen Profitrate (average profits) (oder "general rate of Profits") ("usual profits")

[a) Die gegebene Durchschnittsprofitrate als Ausgangspunkt der Ricardoschen Profittheorie]

Ric[ardo] ist hier keineswegs theoretisch klar.

"Ich habe bereits bemerkt, daß der M a r k t p r e i s einer Ware ihren n a t ü r l i c h e n o d e r n o t w e n d i g e n P r e i s ü b e r s t e i g e n kann, da sie vielleicht in geringerem Umfang produziert wird, als die neue Nachfrage nach ihr erheischt. Das ist jedoch nur eine z e i t w e i l i g e Erscheinung. Der hohe Profit auf das in der Produktion dieser Ware angelegte Kapital wird selbstverständlich Kapital in diesen Zweig ziehen, und sobald der erforderliche Fonds vorhanden und die Warenmenge entsprechend erhöht ist, w i r d d e r P r e i s f a l l e n und der P r o f i t d i e s e s Z w e i g e s w i r d s i c h d e m a l l g e m e i n e n N i v e a u a n g l e i c h e n. Ein S i n k e n d e r a l l g em e i n e n P r o f i t r a t e ist keineswegs unvereinbar mit e i n e m a u f b e s t i m m t e Z w e i g e b es c h r ä n k t e n S t e i g e n d e s P r o f i t s.

D u r c h d i e U n g l e i c h h e i t d e r P r o f i t e w i r d d a s K a p i t a l v o n e i n e r A n l a g e z u r a n d e r e n ü b e r g e l e i t e t. Während also der Profit im allgemeinen fallen und sich allmählich auf einem niedrigeren Niveau stabilisieren kann infolge der Erhöhung des Lohnes und der wachsenden Schwierigkeiten, eine sich vergrößernde Bevölkerung mit lebenswichtigen Gütern zu versorgen, kann der Profit des Farmers für einen Zeitraum von kurzer Dauer über dem früheren Stand liegen. Einer außerordentlichen Belebung kann sich eine Zeitlang auch ein bestimmter Zweig des auswärtigen oder kolonialen Handels erfreuen." (l.c.p. 118, 119.)

"Man muß sich erinnern, daß Preise auf dem Markt andauernd schwanken, und zwar in erster Linie wegen des relativen Verhältnisses zwischen Nachfrage und Angebot. Obwohl Tuch zu 40 sh. pro Yard angeboten wird und den n o r m a l e n K a p i t a lp r o f i t abwerfen könnte, kann es doch durch einen allgemeinen Modewechsel auf 60 oder 80 sh. ansteigen... Die Tuchfabrikanten werden zeitweise ungewöhnliche Profite machen, aber Kapital wird natürlich in diesen Zweig einströmen, bis Angebot und Nachfrage wieder auf ihrem richtigen Stand sind, worauf der Preis des Tuches wieder auf 40 sh., seinen natürlichen und notwendigen Preis, sinken wird. In gleicher Weise kann Getreide bei jeder erhöhten Nachfrage so hoch steigen, daß es dem Farmer mehr als den allgemeinen Profit einbringt. Falls reichlich fruchtbarer Boden vorhanden ist, wird der Preis des Getreides wieder auf seinen früheren Stand sinken, nachdem die zu seiner Produktion erforderliche Menge Kapital angelegt wurde, und der Profit wird derselbe wie früher sein. Ist jedoch nicht genügend fruchtbarer Boden vorhanden und wird zur Erzeugung dieser zusätzlichen Quantität mehr als die übliche Menge Kapital und Arbeit benötigt, so wird das Getreide nicht auf seinen früheren Stand sinken. Sein natürlicher Preis wird in die Höhe getrieben und, anstatt erhöhte Profite einzustreichen, wird sich der Farmer gezwungen sehen, mit der reduzierten Rate zufrieden zu sein, welche die unausbleibliche Folge der durch das Steigen der lebenswichtigen Güter verursachten Erhöhung der Löhne ist." (l.c.p. 119, 120.)

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Ist der A r b e i t s t a g gegeben (oder finden nur solche differences in the working days in different trades 1*) statt as are compensated by the peculiarities of different labour 2*)) so, da der Arbeitslohn on an average 3*) derselbe, ist die a l l g e m e i n e R a t e d e s M e h r w e r t s gegeben, i.e. of s u r p l u s l a b o u r 4*). Dies liegt Ric[ardo] im Kopf. Und er verwechselt diese g e n e r a l r a t e o f s u r p l u s v a l u e 5*) mit der g e n e r a l r a t e o f p r o f i t s. Ich habe gezeigt, daß bei derselben g e n e r a l r a t e o f s u r p l u s v a l u e die P r o f i t r a t e n in different trades durchaus verschieden sein müssen, würden die Waren zu ihren resp. W e r t e n verkauft. Die a l l g e m e i n e P r o f i t r a t e entsteht dadurch, daß der gesamte produzierte Mehrwert auf das Gesamtkapital der Gesellschaft (Klasse der Kapitalisten) berechnet wird; jedes Kapital in jedem besondren trade daher dargestellt wird als a l i q u o t e r Teil eines Gesamtkapitals von derselben ¦¦671] o r g a n i s c h e n K o m p o s i t i o n, sowohl was die Zusammensetzung in konstantes und variables Kapital als in zirkulierendes und fixes angeht. Als solcher aliquote Teil zieht es im Verhältnis seiner Größe seine Dividende aus dem von der Summe des Kapitals erzeugten surplus value. Der so verteilte Mehrwert, Portion Mehrwert, die auf ein Kapitalstück von gegebner Größe, z.B.

100, fällt, während eines gegebnen Zeitraums, z.B. 1 Jahr, bildet den a v e r a g e p r o f i t oder g e n e r a l r a t e o f p r o f i t, wie sie in die Produktionskosten of every trade 6*) eingeht. Ist die Portion [pro 100] =15, so ist der usual profit = 15 p.c. und der Kostenpreis = 115. Er kann geringer sein, wenn z.B. nur ein Teil des vorgeschoßnen Kapitals in den Verwertungspozeß als déchet eingeht. Aber er ist immer = dem konsumierten Kapital + 15, dem average profit auf das vorgeschoßne Kapital. Ginge in einem Fall 100 ein in das Produkt, in dem andren nur 50, so wäre in dem einen Fall der Kostenpreis = 100 + 15 = 115 und in dem andren = 50 + 15 = 65; beide Kapitalien hätten in diesem Fall ihre Waren zu d e m s e l b e n K o s t e n p r e i s verkauft, d.h. zu einem Preis, der beiden dieselbe rate of profit abwürfe. Es ist klar, daß die Darstellung, Verwirklichung, Herstellung der a l l g e m e i n e n P r o f i t r a t e die V e r w a n d l u n g d e r W e r t e in von ihnen v e r s c h i e d n e K o s t e n p r e i s e ernötigt. Ric[ardo] unterstellt umgekehrt die Identität von Werten und Kostenpreisen, weil er Profitrate und Rate des Mehrwerts verwechselt. Er hat daher nicht die leiseste Ahnung von dem general change 7*), der in den p r i c e s der Waren vorgeht, infolge der Herstellung einer general rate of profit, bevor von einer general rate of profit die Rede sein kann. Er nimmt diese rate of profits als ein Prius an, das daher sogar in die

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1*) Verschiedenheiten in den Arbeitstagen in verschiedenen Gewerbezweigen - 2*) die kompensiert werden durch die Eigenheiten verschiedener Arbeit - 3*) im Durchschnitt - 4*) d.h. der Mehrarbeit - 5*) allgemeine Mehrwertsrate - 6*) jedes Gewerbezweiges 7*) allgemeinen Wechsel

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Bestimmung des W e r t e s bei ihm eingeht. (Sieh ch. I "On Value".) D i e g e n e r a l r a t e o f p r o f i t v o r a u s g e s e t z t, betrachtet er bloß die ausnahmsweisen Modifikationen in den Preisen, die die E r h a l t u n g dieser g e n e r a l r a t e ernötigt, den Fortbestand dieser general rate of profit. Er hat keine Ahnung davon, daß vorher eine Verwandlung der values in cost-prices vorgehn muß, um die general rate of profits zu s c h a f f e n, daß er also auf der Basis einer general rate of profits nicht mehr unmittelbar mit den values of commodities operiert.

Auch in dem vorstehenden Passus n u r die A. Smithsche Vorstellung, aber selbst diese einseitig, weil Ric[ardo] am Hintergedanken seiner g e n e r a l r a t e o f s u r p l u s v a l u e festhält. Die Profitrate steigt bei ihm nur in besondren trades über das l e v e l 1*), weil der market price über den natural price steigt, infolge der Verhältnisse von supply und demand 2*), der Unterproduktion oder Überproduktion in besondren trades. Die Konkurrenz, Zufuhr von neuem Kapital zu einem trade, oder Entziehung von altem Kapital aus einem ändern trade, gleicht dann market price und natural price miteinander aus und r e d u z i e r t den Profit des besondren trade auf das general level 3*). Hier ist das real level of profits 4*) als k o n s t a n t und gegeben vorausgesetzt, und es handelt sich nur darum, [ihn] in besondren trades, die sich infolge von supply and demand über das level erheben oder unter es sinken, darauf zu r e d u z i e r e n. Es ist sogar bei R[icardo] dabei immer unterstellt, daß die Waren, deren Preise mehr als den average profit liefern, ü b e r, und die weniger liefern, u n t e r ihrem Wert stehn. Wird durch die Konkurrenz ihr M a r k t w e r t ihrem W e r t adäquiert, so ist das level hergestellt.

Das l e v e l selbst kann nach Ric[ardo] nur steigen oder fallen, wenn der Arbeitslohn fällt oder steigt (relativ permanent), d.h. die R a t e d e s r e l a t i v e n M e h r w e r t s, was ohne Alteration der Preise geschieht. (Obgleich R[icardo] selbst eine sehr bedeutende Alteration der Preise in different trades, je nach ihrer Zusammensetzung aus zirkulierendem und fixem Kapital, hier zugibt.)

Aber selbst wenn eine g e n e r a l r a t e o f p r o f i t s hergestellt ist und daher K o s t e n p r e i s e, kann die r a t e o f p r o f i t s in bes. trades steigen, weil hier l ä n g r e Z e i t g e a r b e i t e t w i r d , die r a t e o f a b s o l u t e s u r p l u s v a l u e steigt. Daß die Konkurrenz der Arbeiter dies nicht ausgleichen kann, beweist das E i n m i s c h e n d e s S t a a t s. Ohne daß hier der market price über den natural price steigt, wird hier die Rate des Profits in diesen bes. trades steigen. Die Konkurrenz der Kapitalien kann und wird auf die Dauer allerdings bewirken, daß dieser

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1*) Niveau - 2*) Zufuhr und Nachfrage - 3*) allgemeine Niveau 4*) wirkliche Niveau des Profits

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Surplusprofit nicht ganz den Kapitalisten in diesen besondren trades zufällt. Sie werden ihre Waren unter ihre "natural prices" senken müssen, oder die andren trades werden i h r e P r e i s e etwas erhöhn (jedenfalls, wenn nicht faktisch erhöhn, was durch Sinken des W e r t s dieser Waren paralysiert sein kann, doch ¦¦672¦ nicht so tief senken, als es die Entwicklung der Produktivkraft der Arbeit in ihren eignen trades erheischte). Das general level wird steigen, und die Kostenpreise werden sich ändern.

Ferner: kommt ein neuer trade auf, worin unverhältnismäßig viel lebendige Arbeit im Verhältnis zur akkumulierten angewandt wird, wo also die Komposition des Kapitals tief unter der average composition 1*) steht, die den average profit bestimmt, so können die Verhältnisse von supply und demand bei einem neuen trade erlauben, ihn über seinem K o s t e n p r e i s, mehr seinem w i r k l i c h e n W e r t annähernd zu verkaufen. Gleicht die Konkurrenz dies aus, so nur möglich durch Hebung des g e n e r a l l e v e l, weil das Kapital überhaupt mehr größres Quantum u n b e z a h l t e r S u r p l u s a r b e i t realisiert, in Bewegung setzt. Die Verhältnisse von supply und demand bewirken in dem ersten Fall nicht, wie Ricardo meint, daß die Ware ü b e r i h r e m W e r t verkauft wird, sondern nur, daß sie annähernd z u i h r e m W e r t über ihrem Kostenpreis verkauft wird. Die Ausgleichung kann also nicht bewirken, daß sie zu dem alten level reduziert wird, sondern daß ein n e u e s l e v e l hergestellt wird.

[b) Ricardos falsche Auffassung vom Einfluß des Kolonialhandels wie überhaupt des Außenhandels auf die Profitrate]

Ebenso c o l o n i a l t r a d e 2*) z.B., wo infolge von Sklaverei und Fruchtbarkeit der Natur value of labour 3*) niedriger steht als in dem alten country 4*) (oder auch wegen faktischer oder legaler Nichtentwicklung des Grundeigentums). Sind die Kapitalien des Mutterlandes beliebig transferable to this new trade 5*), so werden sie zwar den spezifischen surplus profit in diesem trade senken, aber das general level of profit heben (wie A.Smith ganz richtig bemerkt).

Ric[ardo] hilft sich hier immer mit der Phrase: Aber in den alten trades ist doch das Quantum der angewandten Arbeit dasselbe geblieben, ditto der Arbeitslohn. Aber die general rate of profit ist bestimmt durch das Verhältnis der unbezahlten Arbeit zur bezahlten und zum vorgeschoßnen Kapital nicht in diesem oder jenem trade, sondern in allen trades, wozu das Kapital

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1*) durchschnittlichen Zusammensetzung - 2*) Kolonialhandel 3*) Wert der Arbeit - 4*) Land - 5*) auf diesen neuen Zweig übertragbar

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freely may be transferred 1*). Das Verhältnis mag in 9/10 dasselbe bleiben; ändert es sich in 1/10, so muß die general rate of profit in den 10/10 changieren. So oft die Masse der unbezahlten Arbeit, die vom Kapital von gegebner Größe in Bewegung gesetzt wird, wächst, kann die Konkurrenz doch nur das herstellen, daß Kapitalien von gleicher Größe gleiche Dividenden beziehn, gleiche Anteile an dieser vermehrten Surplusarbeit, aber nicht, daß trotz der gewachsnen Surplusarbeit, im Verhältnis zum vorgeschoßnen Gesamtkapital, die Dividende jedes einzelnen Kapitals dieselbe bleibt, auf den alten Anteil an Surplusarbeit reduziert wird.

Nimmt Ricjardo] dies an, so hat er durchaus keinen Grund, A.

Smiths Ansicht zu bestreiten, daß bloß die wachsende Konkurrenz der Kapitalien infolge ihrer Akkumulation die Profitrate erniedrigt. Denn er nimmt hier selbst an, daß die Profitrate erniedrigt wird durch die bloße Konkurrenz, obgleich die rate of surplus value wächst. Allerdings hängt dies zusammen mit seiner zweiten falschen Voraussetzung, daß die rate of profits (Erniedrigung oder Erhöhung des Arbeitslohns abgerechnet) nie steigen oder fallen kann, außer durch temporäre Abweichungen des market price vom natural price. Und was ist der natural price? Der Preis = advances2 + average profit. Dies kommt also wieder auf die Voraussetzung heraus, daß der average profit nie Inders fallen oder steigen kann als der relative surplus value.

Es ist daher falsch, wenn R[icardo] im Gegensatz zu Smith sagt:

"Nach meiner Meinung kann irgendein Wechsel von einem auswärtigen Handel zu einem anderen oder vom Binnen- zum Außenhandel die Profitrate nicht ändern." (l.c.p. 413.)

Es ist ebenso falsch, wenn er meint, die rate of profits affiziere die Kostenpreise nicht, weil sie die values nicht affiziert.

Es ist falsch, wenn Ric[ardo] glaubt, daß in consequence of a favoured foreign trade das general level 3 muß stets herbeigeführt werden durch Reduktion auf den alten level und nicht durch seine Erhöhung.

"Sie behaupten, daß die Gleichheit der Profite durch das allgemeine Steigen der Profite zustande gebracht werden wird, und ich bin der Meinung, daß die Profite des bevorzugten Gewerbes schnell auf den allgemeinen Stand sinken werden." (l.c.p. 132, 133.)

Durch seine ganz falsche Auffassung der Profitrate mißversteht Ricardo völlig den Einfluß des foreign trade 4*), wenn er nicht direkt die food der

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1*) frei übertragen werden kann - 2*) Auslagen - 3*) infolge eines begünstigten auswärtigen Handels das allgemeine Niveau 4*) auswärtigen Handels

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labourers 1*) erniedrigt. Er sieht nicht, von welcher enormen Wichtigkeit für England z.B. das Beschaffen ¦¦673¦ wohlfeileren Rohmaterials für die Industrie, und daß in diesem Fall, wie ich früher gezeigt 2*), o b g l e i c h d i e P r e i s e s i nk e n, die P r o f i t r a t e steigt, während im umgekehrten Fall bei s t e i g e n d e n P r e i s e n die Profitrate fallen kann, selbst wenn in beiden Fällen der Arbeitslohn derselbe bleibt.

"N i c h t infolge der Ausdehnung des Marktes erhöht sich daher die Profitrate." (l.c.p. 136.)

Die rate of profit hängt nicht vom Preis der einzelnen Ware ab, sondern von der Masse Surplusarbeit, die mit einem gegebnen Kapital realisiert werden kann. Ric[ardo] verkennt auch sonst die Wichtigkeit des m a r k et, weil er das Wesen des Geldes nicht versteht.

(Zu dem obigen noch zu merken: Ricardo begeht alle diese blunders 3*), weil er seine Identität von Rate des Mehrwerts und Profitrate durch gewaltsame Abstraktionen durchsetzen will. Der Vulgus daher geschlossen, daß die theoretischen Wahrheiten Abstraktionen sind, die den wirklichen Verhältnissen widersprechen.

Statt umgekehrt zu sehn, daß Ric[ardo] nicht weit genug in der richtigen Abstraktion geht und daher zu der falschen getrieben wird. [76])

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1*) Nahrungsmittel der Arbeiter - 2*) siehe 3. Teil dieses Bandes, S. 214-222 - 3*) Fehler

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[3.] Gesetz vom Fall der Profitrate

[a) Falsche Voraussetzungen in der Ricardoschen Auffassung vom Fall der Profitrate]

Dies ist einer der wichtigsten Punkte im R[icardo]schen System.

Profitrate hat Tendenz zu fallen. Woher? A. Smith sagt: infolge der wachsenden Akkumulation und der sie begleitenden wachsenden Konkurrenz der Kapitalien. R[icardo] erwidert: Die Konkurrenz kann die Profite ausgleichen (wir haben oben gesehn, daß er hier nicht konsequent) in den different trades 4*); sie kann aber die allgemeine Rate des Profits nicht senken. Dies wäre nur möglich, wenn infolge der Akkumulation des Kapitals die Kapitalien sich soviel schneller vermehrten als die Population, daß die Nachfrage

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4*) verschiedenen Gewerbezweigen

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nach Arbeit b e s t ä n d i g größer als ihr supply, daher der Arbeitslohn beständig nominell, reell und dem Gebrauchswert nach - im Wert und Gebrauchswert - beständig stiege. Dies nicht der Fall. Ric[ardo] ist kein Optimist, der dergleichen Fabeleien glaubt.

Da ihm nun P r o f i t r a t e und R a t e d e s M e h rw e r t s identisch - des relativen Mehrwerts, indem er den Arbeitstag als gleichbleibend voraussetzt -, so kann ein permanenter Fall des Profits oder die Tendenz des Profits zum Fallen nur erklärt werden aus d e n s e l b e n G r ü n d e n, die einen permanenten Fall oder Tendenz zum Fall in der R a t e d e s M e h r w e r t s, i.e. des Teils des Tages, den der Arbeiter nicht für sich, sondern für den Kapitalisten arbeitet, bedingen werden. Welches aber sind diese Bedingungen? Den Arbeitstag als gegeben vorausgesetzt, kann der Teil desselben, den der Arbeiter gratis für den Kapitalisten arbeitet, nur fallen, abnehmen, wenn der Teil, den er für sich arbeitet, wächst. Und dies nur möglich (vorausgesetzt, daß der v a l u e of labour gezahlt wird), wenn der W e r t der necessaries, der Lebensmittel, worin sein Arbeitslohn sich auslegt, zunimmt. Nun nimmt aber der Wert der Manufakturwaren, infolge der Entwicklung der Produktivkräfte der Arbeit, beständig ab. Die Sache also nur dadurch zu erklären, daß der Hauptbestandteil der Lebensmittel - food - beständig im Wert steigt. Dies daher, daß die Agrikultur beständig unfruchtbarer wird. Dieselbe Voraussetzung, die nach R[icardo]s Erklärung der Grundrente ihre Existenz und ihr Wachstum erklärt.

Das fortwährende Fallen des Profits ist daher mit fortwährendem Steigen in der Rate der Grundrente verknüpft. Ich habe bereits gezeigt, daß R[icardo]s Auffassung der Grundrente falsch ist. Damit fällt also die eine Grundlage seiner Erklärung für den fall in the rate of profits. Aber zweitens beruht sie auf der falschen Voraussetzung, daß r a t e o f s u r p l u s v a l u e und r a t e o f p r o f i t identisch. Daß also ein Fall in der rate of profit identisch ist mit einem Fall in der rate of surplus value, der in der Tat nur in der R[icardo]schen Weise erklärlich wäre. Damit ist seine Theorie beseitigt. Die Profitrate fällt - obgleich die rate of surplus value identisch bleibt oder steigt -, weil das variable Kapital abnimmt mit der Entwicklung der Produktivkräfte der Arbeit im Verhältnis zum konstanten Kapital. Sie fällt also, nicht weil die Arbeit unproduktiver, sondern weil sie produktiver wird. Nicht weil der Arbeiter weniger, sondern mehr exploitiert wird, sei es nun, daß die absolute surplus time 1*) wächst oder sobald der Staat dies hemmt, die kapitalistische Produktion damit identisch ist, daß der relative value of labour fällt und daher die relative surplus time wächst.

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1*) Mehrzeit

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R[icardo]s Theorie beruht also auf zwei falschen Voraussetzungen: 1. der falschen Voraussetzung, daß Existenz und Wachsen der Grundrente abnehmende Fruchtbarkeit der Agrikultur bedingen; 2. der falschen Voraussetzung, daß Rate des Profits = der Rate des relativen Mehrwerts nur steigen oder fallen kann im umgekehrten Verhältnis, wie der Arbeitslohn fällt oder steigt.

¦¦674¦ Ich werde nun zunächst die Sätze zusammenstellen, worin R[icardo] die eben entwickelte Ansicht auseinandersetzt.

[b) Die Vorstellung Ricardos, daß die wachsende Rente die Profitrate nach und nach verschlingt]

Vorher noch einige Bemerkungen über die Art, wie, die Ric[ardo]sche Vorstellung der Grundrente vorausgesetzt, er sich denkt, daß die Rente die Profitrate nach und nach verschlingt.

Wir wollen die Tabelle S. 574 1*) benutzen, aber mit der nötigen Modifikation.

In jenen Tabellen unterstellt, daß das angewandte Kapital = C60 V40, der Mehrwert = 50 p.c., der W e r t des Produkts also, welches immer die Produktivität der Arbeit, = 120 l. Davon waren 10 l. = Profit, 10 l. = absolute Rent. Nimm an, die 40l. seien für 20 Mann (Wochenarbeit z.B.) (oder nimm des Profitsatzes wegen lieber Jahresarbeit; doch ist das hier ganz gleichgültig). Nach Tabelle A, wo Boden I den Marktwert bestimmt, die Anzahl der Tonnen = 60, also 60 Tonnen = 120 l., 1 t = 120/60 l. = 2 l. Der Arbeitslohn 40 l., also = 20 t oder qrs. Getreide. Dies also der notwendige Arbeitslohn für die von dem Kapital 100 beschäftigte Arbeiteranzahl. Wäre es nun nötig, zu einer schlechteren Bodenart herabzusteigen, wo das Kapital von 110 (60 konstantes Kapital und die davon in Bewegung gesetzten 20 Arbeiter) nötig wäre, um 48 t zu produzieren. (Nämlich 60 konstantes Kapital und 50 variables Kapital.) In diesem Falle Mehrwert = 10 l. Und der Preis der Tonne = 2 1/2 l. Gingen wir zu einer noch schlechtem Bodenart, wo 120 l. = 40 t, so der Preis der Tonne = 120/40 = 3 l. Hier fiele aller Mehrwert auf der schlechtesten Bodenart weg. Was die 20 Mann produzieren, immer = dem Wert von 60 l. (3 l. = 1 Arbeitstag von beliebiger Größe). Wächst also der Arbeitslohn von 40 auf 60, so verschwindet aller Mehrwert. Es ist stets unterstellt, daß 1 qr. das notwendige Salair for one man 2*).

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1*) Siehe die Einlage zwischen den Seiten 260 und 261 des vorl.

Bandes - 2*) für einen Mann

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Gesetzt, in diesen beiden Fällen solle nur das Kapital von 100 ausgelegt werden. Oder, was dasselbe ist, welches Kapital auch immer ausgelegt werde, welches ist das Verhältnis für 100? Statt nämlich zu rechnen, das ausgelegte Kapital ist 110, 120, wenn nach wie vor dieselbe Arbeiteranzahl und dasselbe konstante Kapital angewandt werden, berechnen wir, wieviel bei demselben organischen Verhältnis (nicht dem Wert nach, sondern der Masse angewandter Arbeit und der Masse konstanten Kapitals) auf 100 konstantes Kapital und Arbeitermasse angewandt werden können. (Damit die Vergleichung der 100 mit den andren Klassen bleibt.) Es verhält sich 110 zu 60 = 100 : 54 6/11 und 110 zu 50 = 100 : 45 5/11. 20 Mann setzten in Bewegung 60 capital constant; also wieviel [Mann] 54 6/11?

Die Sache ist die. 60 l. ist der auf die beschäftigte Arbeiteranzahl (meinetwegen 20) erhaltne Wert. Es kömmt dabei auf die beschäftigte Zahl 20 qrs. oder Tonnen = 40 l., wenn die Tonne oder qr. = 2 l. Steigt der Wert der Tonne auf 3 l., so verschwindet der Mehrwert. Steigt er auf 2 1/2, so verschwindet x/2 des Mehrwerts, das die absolute Rente bildete.

Im ersten Fall ist bei ausgelegtem Kapital von 120 l. (60 c und 60 v) das Produkt = 120 l. = 40 l (40 x 3). Im zweiten Fall ist bei ausgelegtem Kapital von 110 (60 c und 50 v) das Produkt = 120 = 481 (48 x 2 1/2).

Im ersten Fall ist bei ausgelegtem Kapital von 100 l. (50 c und 50 v) das Produkt = 100 l. = 33 1/3 t (3 x 33 1/2 = 100). Und zwar, da nur der Boden sich verschlechtert hat, keine Änderung im Kapital vorgeht, wird das konstante Kapital von 50 verhältnismäßig von ebensoviel [Arbeit] in Bewegung gesetzt wie früher das von 60. Wenn das letztre also von 20 Mann (die 40 l. erhalten, solange der Wert 1 t = 2 l.), so jetzt von 16 2/3 Mann, die 50 l. erhalten, seit der Wert der Tonne gestiegen auf 3 l. Es erhält nach wie vor 1 Mann 1 t oder 1 qr. = 3 l., denn 16 2/3 x 3 = 50. Wenn der von 16 2/3 Mann geschaffne Wert = 50, so der von 20 Mann = 60 l. Es bleibt also nach wie vor die Voraussetzung, daß die Tagesarbeit der 20 Mann = 60 l.

Nehmen wir nun den zweiten Fall. Bei ausgelegtem Kapital von 100 das Produkt = 109 1/11 l. = 43 7/11 t (2 1/2 x 43 7/11 = 1091/11). Das konstante Kapital = 54 6/11 und das variable = 45 5/11. Wieviel Mann repräsentieren die 45 5/11 l.? 18 2/11 Mann. ¦¦675¦ Und zwar, wenn der Wert der Tagesarbeit von 20 Mann = 60 l., so der von 18 2/11 Mann = 54 6/11 und daher der Wert des Produkts =109 1/11. l.

Man sieht, in beiden Fällen setzt dasselbe Kapital weniger Menschen in Bewegung, die aber mehr kosten. Sie arbeiten dieselbe Zeit, aber geringre oder gar keine Surpluszeit, da sie mit derselben Arbeit weniger Produkt produzieren (und dieses Produkt aus ihren n e c e s s a r i e s besteht), sie also

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[gewachsen ist], obgleich sie nach wie vor d i e s e l b e Zeit arbeiten, [da] die von ihnen zur Herstellung von 1 Tonne oder l qr. verwandte Arbeitszeit gewachsen ist.

Ric[ardo] in seinen Berechnungen unterstellt immer, daß m e h r A r b e i t vom Kapital in Bewegung gesetzt und daher g r ö ß t e s Kapital, also 120, 110 statt früher 100 ausgelegt werden muß. Dieses nur richtig, sofern d a s s e l b e Q u a n t u m produziert werden soll, also 60 t in den oben angegebnen Fällen, statt daß in case 1*) I 401 produziert werden mit einer Auslage von 120 l. und 48 im zweiten Fall mit Auslage von 110. Mit Auslage von 100 werden daher im ersten Fall produziert 33 1/3 Tonnen und im zweiten Fall 43 7/11 t. Ric[ardo] bringt dadurch den richtigen Gesichtspunkt weg, der nicht darin besteht, daß mehr Arbeiter angewandt werden müssen, um dasselbe Produkt zu erzeugen, sondern daß von einem gegebnen Arbeiterquanturn ein geringres Produkt erzeugt, wovon wieder ein größrer Teil den Arbeitslohn bildet.

Wir wollen nun die beiden Tabellen zusammenstellen, erst die Tabelle A von Seite 574 und die aus den bisher gemachten Angaben folgende neue Tabelle.

[Klasse] I II III

Kapital l. 100 100 100 300 Tonnen 60 65 75 200 GW [Gesamtwert] l. 120 130 150 400 MW [Marktwert pro Tonne] l. 2 2 2 IW [individueller Wert] pro Tonne l. 2 1 11/13 1 3/5 DW [Differentialwert] pro Tonne l. 0 2/13 2/5 KP [Kostenpreis] pro Tonnne l. 1 5/6 1 9/13 1 7/15 AR [Absolute Rente] l. 10 10 10 30 DR [Differentialrente] l. 0 10 30 40 AR [Absolute Rente] Tonnen 5 5 5 15

[Klasse] I II III DR [Differentialrente] Tonnen 0 5 15 20 Rental l. 10 20 40 70 Rental Tonnen 5 10 20 35 Komposition des Kapitals C60 V40 C60 V40 C60 V40 Mehrwertsrate p.c. 50 50 50 Anzahl der Arbeiter 20 20 20 Arbeitslohn l. 40 40 40 Arbeitslohn Tonnen 20 20 20 Profitrate p.c. 10 10 10

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1*) Fall

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Würde diese Tabelle nun umgekehrt dargestellt nach Ric[ardos] descending line 1*), also von III begonnen und zugleich angenommen, daß der zuerst bebaute fruchtbarere Boden keine Rente zahlt, so hätten wir zuerst das Kapital von 100 in III, produziert Wert von 120, nämlich 60 capital constant und 60 neuzugesetzte Arbeit.

Es wäre ferner nach Ric[ardo] anzunehmen, daß die Profitrate höher stand, als sie in A angegeben ist, indem mit dem Fall der Tonne Kohle (qr. Weizen) die 20 Mann bekommen 20 Tonnen = 40 l., solange die Tonne = 2 l. Da sie aber jetzt = 1 9/15 l. oder l l.

12 sh., so bekommen die 20 Mann nur noch 32 l. (= 20 Tonnen). Das vorgelegte Kapital für dieselbe Masse Arbeiter betrüge 60 c und 32 v= 92 l., deren Wert = 120, da nach wie vor der Wert der von den 20 Mann verrichteten Arbeit = 60 l. Nach diesem Verhältnis müßte ein Kapital von 100 Wert schaffen von 130 10/23, denn 92 : 120 = 100 : 130 10/23 (oder 23 : 30 = 100 : 130 10/23). Und zwar wäre dies Kapital von 100 zusammengesetzt wie folgt: 65 5/23 c und 34 18/23 v. Also das Kapital wäre C65 5/23 V34 18/32; Wert des Produkts = 130 10/23. Die A n z a h l d e r A r b e i t e r wäre 21 17/23. Die Rate des Mehrwerts wäre 87 1/2 p.c.

[Klasse] III

Kapital l. 100 Tonnenzahl 81 12/23 GW [Gesamtwert] l. 130 10/23 MW [Marktwert pro Tonne] l. 1 3/5 IW [Individueller Wert pro Tonne] l. 1 3/5 DW [Differentialwert pro Tonne] l. 0

Rente l. 0 Profit l. 30 10/23 Profitrate p.c. 30 10/23 Komposition des Kapitals C65 5/23 V34 18/23 Mehrwertsrate p.c. 87 1/2 Anzahl der Arbeiter 21 17/23

In Tonnen ausgedrückt der Arbeitslohn = 21 27/23 t und der Profit = 19 1/46 t.

¦¦676¦ Nehmen wir nun an, immer in der Ric[ardoschen] Voraussetzung, daß infolge der steigenden Bevölkerung der Marktpreis so hoch steigt, daß Klasse II, wo der Wert der Tonne = 1 11/13 l., bebaut werden muß.

Es geht hier durchaus nicht, wie Ric[ardo] will, daß die 2117/23 Arbeiter stets denselben Wert produzieren werden, nämlich 655/23 l. (Arbeitslohn und Mehrwert zusammengerechnet.) Denn die A n z a h l A r b e i t e r, die III beschäftigen, also exploitieren kann, vermindert sich nach seiner eignen Voraussetzung, also auch die Gesamtsumme des Mehrwerts.

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1*) absteigender Linie

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Dabei bleibt die Komposition des agricultural capital stets dieselbe. Um C60 in Bewegung zu setzen, sind stets 20 Arbeiter nötig (bei gegebnem Arbeitstag), wie sie immer bezahlt werden mögen.

Da diese 20 Arbeiter 20 Tonnen erhalten und die Tonne = 1 11/13 l., kosten 20 Arbeiter 20 (1 + 11/13) l. = 20 l. + 16 12/13 l. = 36 12/13 l.

Also der Wert, den diese 20 Arbeiter produzieren, welches immer die Produktivität ihrer Arbeit, = 60, also das vorgeschoßne Kapital = 96 12/13 und der Wert = 120, also Profit = 23 1/13 l. Der Profit des Kapitals 100 wird daher sein 23 17/21 und die Kapitalkomposition: C61 19/21 V38 2/21. Beschäftigt [sind] 20 40/63 Arbeiter.

Der Gesamtwert = 123 17/21, und da der individuelle Wert der Tonne in Klasse III = 1 3/5 l., so beträgt das Produkt wieviel Tonnen? 77 8/21 t. Die R a t e d e s M e h r w e r t s ist 62 1/2 p.c. Nun verkauft aber III die Tonne zu 1 11/13 l. Dies macht einen Differentialwert pro Tonne von 4 12/13 sh. oder 16/65 l. und macht auf 77 8/21 Tonnen = 77 8/21 x 16/65 = 19 1/21.

Statt das Produkt zu 123 17/21 zu verkaufen, verkauft III zu 123 17/21 + 19 1/21 = zu 142 6/7 l. Die 19 1/21 l. konstituieren die Rente. Wir hätten also für III:

[Klasse] III

Kapital l. 100 Tonnen 77 8/21 [WGW] Wirklicher Gesamtwert l. 123 17/21 [GMW] Gesamtmarktwert l. 142 6/7 MW [Marktwert pro Tonne] l. 1 11/13 IW [Individueller Wert pro Tonne] l. 1 3/5

DW [Differentialwert pro Tonne] [+16/65 l. =] 4 12/13 sh.

Rente l. 19 1/21 Rente in Tonnen 10 20/63 Profitrate p.c. 23 17/21 Komposition des Kapitals C61 19/21 V38 2/21 Mehrwertsrate p.c. 62 1/2 Anzahl der Arbeiter 20 40/63

Der Arbeitslohn in Tonnen = 20 40/63 t. Und der Profit = 12 113/126 t.

Gehn wir nun zu Klasse II über, so existiert hier keine Rente.

Marktwert und individueller Wert sind sich gleich. Die Tonnenzahl, die II produziert, ist = 67 4/63 Tonnen.

Für II haben wir also:

[Klasse] II

Kapital l. 100 Tonnen 67 4/63 GW [Gesamtwert] l. 123 17/21 MW [Marktwert pro Tonne] l. 1 11/13 IW [Individueller Wert pro Tonne] l. 1 11/13

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DW [Differentialwert pro Tonne] l. 0 Rente l. 0 Profitrate p.c. 23 17/21 Komposition des Kapitals C61 19/21 V38 2/21 Mehrwertsrate p.c. 62 1/2 Anzahl der Arbeiter 20 40/63

Arbeitslohn in Tonnen =20 40/63 und Profit = 12 113/126 t.

¦¦677¦ 2. Wir haben also für den zweiten case, wo Klasse II eintritt und Rente entsteht:

[Klasse] III II

Kapital l. 100 100 Tonnen 77 8/21 67 4/63 [WGW] Wirklicher Gesamtwert l. 123 17/21 123 17/21 [GMW] Gesamtmarktwert l. 142 6/7 123 17/21 MW [Marktwert pro Tonne] l. 1 11/13 1 11/13 IW [Individueller Wert pro Tonne] l. 1 3/5 1 11/13 DW [Differentialwert pro Tonne] l. [+16/65 l. =] 0 4 12/13 sh.

Komposition des Kapitals C61 19/21 C61 19/21 V38 2/21 V38 2/21 Anzahl der Arbeiter 20 40/63 20 40/63 Mehrwertsrate p.c. 62 1/2 62 1/2 Profitrate p.c. 23 17/21 23 17/21 Arbeitslohn in Tonnen 20 40/63 20 40/63 Profit in Tonnen 12 113/126 12 113/126 Rente l. 19 1/21 0 Rente in Tonnen 10 20/63 0

Gehn wir nun über zu dem 3. case und unterstellen mit Ric[ardo], daß schlechtre Mine I bebaut werden muß und kann, weil M a r k t w e r t gestiegen zu 2 l. Da auf capital constant von 60 erheischt sind 20 Arbeiter und diese jetzt 40 l. kosten, so haben wir eine Komposition des Kapitals wie in der Tabelle A, S.

574, = C60 V40, und der Wert, den die 20 Arbeiter produzieren, immer = 60, also Gesamtwert = 120 des von dem Kapital 100 produzierten Produkts, welches immer seine Produktivität. Profitrate hier = 20, Mehrwert = 50 p.c. In Tonnen der Profit = 10 t. Wir müssen nun sehn, wie III und II changieren infolge dieses Wechsels des Marktwerts und des Hereinkommens von I, das die Profitrate bestimmt.

III, obgleich er den fruchtbarsten Boden bearbeitet, kann mit 100l. nur 20 Arbeiter anwenden, die ihm 40 l. kosten, da auf ein capital constant von 60 l. 20 Arbeiter erheischt sind. Die Anzahl der mit Kapital von 100 angewandten Arbeiter sinkt daher auf 20.

Und der wirkliche Gesamtwert seines Produkts ist jetzt = 120. Da aber der individuelle Wert der von III produzierten Tonne = 1 9/15 l., so produziert er wieviel Tonnen? 75 Tonnen, da 120 dividiert durch 24/15 (1 9/15 l.) = 75. Die von ihm produzierte Tonnenzahl nimmt ab, weil er mit demselben Kapital w e n i g e r Arbeit anwenden kann, nicht m e h r (wie Ric[ardo] immer falsch darstellt, da er stets bloß im

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Auge hat, wieviel Arbeit nötig, um d a s s e l b e Produkt zu erzeugen; nicht, was das einzige Wichtige, w i e v i e l l e b e n d i g e A r b e i t bei der neuen Komposition des Kapitals angewandt werden kann). Diese 75 Tonnen verkauft er aber zu 150 (statt zu 120, was ihr Wert), und so steigt die Rente auf 30 l. in III.

Was II angeht, so ist hier der Wert des Produkts ditto = 120 etc.

Da aber der individuelle Wert der Tonne = 1 11/13, produziert er 65 t (da 120 dividiert durch 24/13 (1 11/13) = 65). Kurz, wir erhalten hier die Tabelle A von S. 574. Da wir aber hier neue Rubriken zu unsrem Zwecke brauchen, setzen wir die Tabelle neu her, jetzt, wo I eintritt und der Marktwert zu 2 l. gestiegen ist: 3. [Dritter Fall:]

[Klasse] III II I

Kapital l. 100 100 100 Tonnen 75 65 60 [WGW] Wirklicher Gesamtwert l. 120 120 120 [GMW] Gesamtmarktwert l. 150 130 120 MW [Marktwert pro Tonne] l. 2 2 2 IW [Individueller Wert pro Tonne] l. 1 3/5 1 11/13 2 DW [Differential- [2/5 l. =] [2/13 l. =] 0 wert pro Tonne] l. 8 sh. 3 1/13 sh.

Komposition des Kapitals C60 V40 C 60 V40 V60 V40 Anzahl der Arbeiter 20 20 20 Mehrwertsrate p.c. 50 50 50 Profitrate p.c. 20 20 20 Arbeitslohn in Tonnen 20 20 20 Profit in Tonnen 10 10 10 Rente l. 30 10 0 40 Rente in Tonnen 15 5 0 20

¦¦678¦ Kurz, dieser case III stimmt mit Tabelle A S. 574 (abgesehn von der absoluten Rente, die hier als Teil des Profits erscheint) und ist nur umgekehrt.

Gehn wir nun über zu den neu supponierten cases 1*).

Zunächst die Klasse, die noch einen Profit liefert, sie heiße Ib.

Sie liefert mit Kapital von 100 nur noch 43 7/11 Tonnen.

Der Wert der Tonne gestiegen zu 2 1/2 l. Die Komposition des Kapitals = C54 6/11 V45 5/11. Wert des Produkts = 109 1/11 l.

45 5/11 l. bezahlen 18 2/11 Mann. Und da der Wert der Tagesarbeit von 20 Mann = 60 l., so der von 18 2/11 Mann = 54 6/11. Daher der Wert des Produkts = 109 1/11. D i e P r o f i t r a t e = 9 1/11 l. = 3 7/11 t. Die R a t e d e s M e h r w e r t s = 20 p.c.

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1*) Siehe vorl. Band, S. 442-444

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Da die organische Komposition des Kapitals in III, II, I dieselbe wie in Ib und sie denselben Arbeitslohn zahlen müssen, können sie ebenfalls nur 18 2/11 Mann mit 100 l. anwenden, die einen Gesamtwert von 54 6/11 produzieren, also wie in Ib Mehrwert von 20 p.c.

und Profitrate von 9 1/11 p.c. Der Gesamtwert des Produkts hier wie in Ib = 109 1/11 l.

Da aber der individuelle Wert der Tonne in III = 1 3/5 l., so produziert es (oder ist 109 1/11 l. =) 109 1/11 l. dividiert durch 1 3/5 oder 24/15 = 68 2/11 t. Nun beträgt ferner die Differenz zwischen dem individuellen Wert der Tonne und dem Marktwert 2 1/2 l. - 1 3/5 l. Also 2 l. 10 sh. - 1 l. 12 sh. = 18 sh. Und dieses macht auf 68 2/11 t = 18 (68 + 2/11) sh. = 1227 3/11 sh. = 61 l. 7 3/11 sh. Statt zu 109 1/11 l. verkauft III zu 170 l.

9 5/11 sh. Und dieser Überschuß = der Rente von III. Diese Rente in Tonnen ausgedrückt ist = 24 6/11 Tonnen.

Da der individuelle Wert der Tonne in II = 1 11/13 l., so produziert es 109 1/11 dividiert durch 1 11/13, und dies ist = 59 1/11 t. Nun beträgt in II Differenz des Marktwerts der Tonne und ihres individuellen Werts 2 1/2 l. - 1 11/13 l. Dies ist = 17/26 l. Und dies macht auf 59 1/11 t 38 7/11 l.· Und dies die Rente. Der Gesamtmarktwert = 1478/n l. Die Rente in Tonnen ausgedrückt = 15 5/11 Tonnen.

Endlich, da der individuelle Wert der Tonne in I = 2 l., so 109 1/11 l. = 54 6/11 t. Die Differenz zwischen individuellem Wert und Marktwert = 2 1/2 l. - 2 l. = 10 sh. Und dies macht auf 54 6/11 t = (54 + 6/11) 10 sh. = 540 sh. + 60/11 sh. = 27 l. + 5 5/11 sh. Also Gesamtmarktwert = 136 l. 7 3/11 sh. Und der Wert der Rente in Tonnen ausgedrückt ist = 10 10/11 Tonnen.

Stellen wir nun die Sache zusammen, wie sie sich für case 4 ergibt, so haben wir: ¦¦679¦ 4. [Vierter Fall

[Klasse] III II I Ib

Kapital l. 100 100 100 100 Tonnen 68 2/11 59 1/11 54 6/11 43 7/11 WGW [Wirklicher Gesamtwert] l. 109 1/11 109 1/11 109 1/11 109 1/11 GMW [Gesamtmarkt- [170 5/11 147 8/11 [136 4/11 109 1/11 wert] l. l. =] l. [= l. =] l. [= 170 l. 147 l. 136 l. 109 l.9/11 sh. 14 6/11 sh.] 7 3/4 sh. 1 9/11 sh.

MW [Marktwert pro Tonne] l. 2 1/2 2 1/2 2 1/2 2 1/2 IW [Individueller Wert pro Tonne] l. 1 3/5 1 11/13 2 2 1/2 DW [Differential- [9/10 l. =] [17/26 l. [1/2 l. wert pro Tonne] 18 sh. =] 13 1/13 =] 10 sh. 0 sh.

<450>

Komposition C54 6/11 C54 6/11 C54 6/11 C54 6/11 des Kapitals V45 5/11 V45 5/11 V45 5/11 V45 5/11 Arbeiterzahl 18 2/11 18 2/11 18 2/11 18 2/11 Mehrwert[srate] p.c. 20 20 20 20 Profitrate p.c. 9 1/11 9 1/11 9 1/11 9 1/11 Arbeitslohn [in] Tonnen 18 2/11 18 2/11 18 2/11 18 2/11 Profit [in] Tonnen 3 7/11 3 7/11 3 7/11 3 7/11 Rente l. [61 4/11 l. [38 7/11 l. [27 3/11 l. 0 =] 61 l. =] 38 l. =] 27 l. 7 3/11 sh. 12 8/11 sh. 5 5/11 sh.

Rente [in] Tonnen 24 6/11 15 5/11 10 10/11 0

Setzen wir endlich den letzten case, worin nach Ricardo der g a n z e P r o f i t wegfällt, kein Mehrwert bleibt.

Hier steigt der Wert des Produkts auf 3 l., so daß bei Anwendung von 20 Mann ihr Lohn = 60 l., gleich dem von ihnen produzierten Wert. Komposition des Kapitals = C50 V50. Es sind dann angewandt 16 2/3 M a n n. Wenn der von 20 Mann produzierte Wert = 60, so der von 16 2/3 Mann produzierte Wert = 50 l. Der Arbeitslohn verschlingt also den ganzen Wert. Der Mann erhält nach wie vor 1 Tonne. Wert des Produkts = 100 und damit produzierte Tonnenzahl = 33 1/3 t, wovon 1/2 nur den Wert des konstanten Kapitals und die andre Hälfte nur den Wert des variablen Kapitals produziert.

Da in III der individuelle Wert der Tonne = 1 3/5 oder 24/15 l., so produziert es wieviel Tonnen? 100 dividiert durch 24/15, also 62 1/2 t, deren Wert = 100. Es ist aber Differenz zwischen individuellem Wert und Marktwert = 3 l. - 1 3/5 l. = 16/15 l.·oder 1 2/5 l. Dies macht auf 62 1/2 t = 87 1/2 l. Also Gesamtmarktwert des Produkts = 187 1/2 l. Und die Rente ist in Tonnen = 29 1/6 t.

In II ist der individuelle Wert der Tonne = 1 11/13 l.· Also der Differentialwert = 3 l. - 1 3/5 l. = 1 2/13 l. Da der individuelle Wert der Tonne hier = 1 11/13 l. oder 24/13 l., so produziert das Kapital von 100 = (100 dividiert durch 24/13 =) 54 1/6 t. Auf diese Tonnenzahl macht jene Differenz = 62 l. 10 sh. Und der Marktwert des Produkts = 162 l. 10 sh. In Tonnen ausgedrückt die Rente = 20 5/6 t.

In I der individuelle Wert der Tonne = 2 l. Also Differentialwert = 3 - 2 = 1 l. Da der individuelle Wert der Tonne hier = 2 l., so mit Kapital von 100 l. 50 Tonnen [produziert]. Dies macht 50 l. Differenz. Marktwert des Produkts = 150 l. und Rente in Tonnen = 16 2/3 t.

Wir kommen jetzt zu Ib, das bisher keine Rente trug. Hier der individuelle Wert = 2 1/2 l. Also Differentialwert = 3 - 2 1/2 l. = 1/2 l.·oder 10 sh.

<451>

Und da der individuelle Wert der Tonne hier = 2 1/2 oder 5/2 l., produziert 100 l. 40 t. Auf diese der differentielle Wert =20 l., so daß der Gesamtmarktwert = 120 l. Und in Tonnen die Rente = 6 2/3 t.

Jetzt also wollen wir case 5 zusammenstellen, wo der Profit nach Ric[ardo] verschwindet.

¦¦680¦ 5. [Fünfter Fall:]

[Klasse] III II I Ib Ia

Kapital l. 100 100 100 100 100 Tonnen 62 1/2 54 1/6 50 40 33 1/3 WGW [Wirklicher Gesamtwert] l. 100 100 100 100 100 GMW [Gesamtmarktwert] l. 187 1/2 162 1/2 150 120 100 MW [Marktwert pro Tonne] l. 3 3 3 3 3 IW [Individueller Wert pro Tonne] l. 1 3/5 1 11/13 2 2 1/2 3 DW [Differentialwert pro Tonne] l 1 2/5 1 2/13 1 1/2 0

Komposition des Kapitals C50 V50 C50 V50 C50 V50 C50 V50 C50 V50 Arbeiterzahl 16 2/3 16 2/3 16 2/3 16 2/3 16 2/3 Mehrwert[srate] p.c. 0 0 0 0 0 Profitrate p.c. 0 0 0 0 0 Arbeitslohn in Tonnen 16 2/3 16 2/3 16 2/3 16 2/3 16 2/3 Rente l. 87 1/2 62 1/2 50 20 0 Rente in Tonnen 29 1/6 20 5/6 16 2/3 6 2/3 0

Ich werde nun auf der ändern Seite die 5 cases tabellarisch zusammenstellen.

[c) Verwandlung eines Teiles des Profits und eines Teiles des Kapitals in Rente. Veränderung der Größe der Rente in Abhängigkeit von der Menge der in der Landwirtschaft angewandten Arbeit]

¦¦683¦ Betrachten wir zunächst auf vorstehender Seite Tabelle E, so ist hier in der letzten Klasse Ia die Sache sehr klar. Der Arbeitslohn verschlingt hier das ganze Produkt und den ganzen Wert der Arbeit. Es existiert kein Mehrwert und daher weder Profit noch Rente. Der Wert des Produkts ist = dem Wert des vorgeschoßnen Kapitals, so daß die Arbeiter, die hier im Besitz ihres eignen Kapitals sind, beständig ihren Arbeitslohn und die Bedingungen ihrer Arbeit reproduzieren können, aber nicht mehr. In dieser letzten Klasse kann nicht gesagt werden, daß die Rente den Profit

<452>

verschlingt. Es existiert keine Rente und kein Profit, weil kein Mehrwert. Der Arbeitslohn verschlingt den Mehrwert, daher den Profit.

In den 4 andren Klassen ist die Sache prima facie 1*) keineswegs klar. Wenn kein Mehrwert existiert, wie soll Rente existieren?

Zudem hat sich die Produktivität der Arbeit in den Bodenarten Ib, I, II und III keineswegs geändert. Die N i c h t e x i s t e n z des Mehrwerts muß also bloßer Schein sein.

Ferner zeigt sich ein andres, nicht minder prima facie unerklärliches Phänomen. Die Tonnen- oder Kornrente beträgt für III 29 1/6 Tonnen oder qrs., während in Tabelle A, wo nur noch der Boden III bebaut, keine Rente existierte, außerdem 21 17/23 Mann employed 2*) waren, während jetzt nur 16 2/3 Mann, der Profit (der den ganzen Mehrwert absorbierte) nur 19 1/46 Tonnen betrug.

Derselbe Widerspruch zeigt sich in II, wo die Rente in Tabelle E = 20 5/6 Tonnen oder qrs., während in Tabelle B der Profit, der den ganzen Mehrwert absorbierte (während 20 40/63 statt jetzt 16 2/3 Mann angewandt wurden), nur 12 113/126 t oder qrs. betrug.

Ebenso in I, wo die Rente in Tabelle E = 16 2/3 t oder qrs., während in Tabelle C der Profit von I, der den ganzen Mehrwert absorbierte, nur = 10 Tonnen (während 20 Mann employed, statt 16 2/3 jetzt).

Endlich in I b, wo die Rente in Tabelle E = 6 2/3 t oder qrs., während der Profit von Ib in Tabelle D, wo der Profit den ganzen Mehrwert absorbierte, nur = 3 7/11 t oder qrs. (während 18 2/11 men employed 3*), statt 16 2/3 jetzt).

Nun ist aber klar, daß das Steigen des Marktwerts über den individuellen Wert der Produkte von III, II, I, Ib zwar die Verteilung des Produkts alterieren und statt einer Klasse von shareholders 4*) der andren zuschieben, keineswegs aber das Produkt, worin sich der Mehrwert über den Arbeitslohn darstellt, selbst vermehren kann. Da die Produktivität der Bodenarten dieselbe geblieben, ferner die des Kapitals, wie sollen III - Ib fruchtbarer in Tonnen oder qrs. werden dadurch, daß die unfruchtbarere Bodenart oder Mine Ia auf den Markt tritt?

Das Rätsel löst sich wie folgt. Wenn 20 Mann Tagesarbeit = 60 l., so produzieren 16 2/3 Mann 50l. Und da in der Bodenklasse III, die in 1 3/5 oder 8/5 l. enthaltne Arbeitszeit sich in 1 t oder 1 qr. darstellt, stellen sich 50 l. dar in 311/4 Tonnen oder qrs. Es gehn davon ab 16 2/3 Tonnen oder qrs. für Arbeitslohn, bleiben also als M e h r w e r t 14 7/12 Tonnen.

Ferner, weil der Marktwert der Tonne von 1 3/5 oder 8/5 l. gestiegen ist

_____

1*) auf den ersten Blick - 2*) angewandt - 3*) Mann angewandt wurden - 4*) Teilhabern

¦¦681/682¦ Gang der Rente nach Ricardo rektifiziert

A. Beste Klasse III allein bebaut. Nicht-Existenz der Rente. Bloß das fruchtbarste Land oder Mine bebaut.

[Klasse] III

Kapital l. 100 Tonnenzahl 81 12/23 Wirklicher Gesamtwert l. 130 10/23 Gesamtmarktwert l. 130 10/23 Marktwert pro Tonne l. 1 3/5 Individueller Wert pro Tonne l. 1 3/5 Differentialwert pro Tonne l. 0

Komposition des Kapitals 65 5/23c+34 18/23 Arbeiterzahl 21 17/23 Mehrwertsrate p.c. 87 1/2 Profit l. 30 10/23 Profit in Tonnen 19 1/46 Arbeitslohn in Tonnen 21 17/23 Geldrente l. 0 Rente in Tonnen 0

B. Zweite Klasse II tritt ein. Entstehung der Rente auf Boden (Mine) III.

[Klasse] III II Total

Kapital l. 100 100 200 Tonnen 77 8/21 67 4/63 114 4/9 Wirklicher Gesamtwert l. 123 17/21 123 17/21 247 13/21 Gesamtmarktwert l. 142 6/7 123 17/21 Marktwert pro Tonne l. 1 11/13 1 11/13 Individueller Wert pro Tonne l. 1 3/5 1 11/13 Differentialwert l. [16/65 =] 0 pro Tonne 4 12/13 sh.

Komposition des Kapitals 61 19/21c+ 61 19/21c+ 38 2/21 38 2/21 Arbeiterzahl 20 40/63 20 40/63 41 17/63 Mehrwertsrate p.c. 62 1/2 62 1/2 Profit l. 23 17/21 23 17/21 47 13/21 Profit in Tonnen 12 113/126 12 113/126 25 50/63 Arbeitslohn in Tonnen 20 40/63 20 40/63 41 17/63 Geldrente l. 19 1/21 0 19 1/21 Rente in Tonnen 10 20/63 0 10 20/63

C. Dritte Klasse III tritt ein. Entstehung der Rente auf Boden (Mine) II.

[Klasse] III II I Total

Kapital l. 100 100 100 300 Tonnen 75 65 60 200 Wirklicher Gesamtwert l. 120 120 120 360 Gesamtmarktwert l. 150 130 120 400 Marktwert pro Tonne l. 2 2 2 Individueller Wert pro Tonne l. 1 3/5 1 11/13 2 Differential- [2/5 l. =] [2/13 l. =] 0 wert pro Tonne l. 8 sh. 3 1/13 sh.

Komposition des Kapitals 60c+40v 60c+40v 60c+40v Arbeiterzahl 20 20 20 60 Mehrwertsrate p.c. 50 50 50 Profit l. 20 20 20 60 Profit in Tonnen 10 10 10 30 Arbeitslohn in Tonnen 20 20 20 60 Geldrente l. 30 10 0 40 Rente in Tonnen 15 5 0 20

D. Vierte Klasse Ib tritt ein. Entstehung der Rente auf Boden (Mine) I.

[Klasse] III II I Ib Total

Kapital l. 100 100 100 100 400 Tonnen 68 2/11 59 1/11 54 6/11 43 7/11 225 5/11 Wirklicher 436 Gesamtwert l. 109 1/11 109 1/11 109 1/11 109 1/11 4/11 Gesamt- [170 5/11 147 8/11 [136 4/11 109 1/11 [563 marktwert l. l. =] l. [= l. =] l. [= 7/11 l.

170 l. 147 l. 136 l. 109 l. =] 12 9/11 sh. 14 6/11 sh.] 7 3/4 sh. 1 9/11 sh. 8/11 sh.

Marktwert pro Tonne l. 2 1/2 2 1/2 2 1/2 2 1/2 Individueller Wert pro Tonne l. 1 3/5 1 11/13 2 2 1/2 Differentialwert [9/10 l. =] [17/26 l. [1/2 l.

pro Tonne l. 18 sh. =] 13 1/13 =] 10 sh. 0 sh.

Komposition 54 6/11c 54 6/11c 54 6/11c 54 6/11c des Kapitals +45 5/11v +45 5/11v +45 5/11v +45 5/11v Arbeiterzahl 18 2/11 18 2/11 18 2/11 18 2/11 72 8/11 Mehrwertsrate p.c. 20 20 20 20 Profit l. 9 1/11 9 1/11 9 1/11 9 1/11 36 4/11 Profit in Tonnen 3 7/11 3 7/11 3 7/11 3 7/11 14 6/11 Arbeitslohn in Tonnen 18 2/11 18 2/11 18 2/11 18 2/11 72 8/11 Geldrente l. [61 4/11 l. [38 7/11 l. [27 3/11 l. 0 [127 3/11 =] 61 l. =] 38 l. =] 27 l. l. =] 127 7 3/11 sh. 12 8/11 sh. 5 5/11 sh. 5/11 sh.

Rente in Tonnen 24 6/11 15 5/11 10 10/11 0 50 10/11

E. Fünfte Klasse Ia tritt ein Wegfall von Mehrwert und Profit generally 1*).

[Klasse] III II I Ib Ia Total

Kapital l. 100 100 100 100 100 500 Tonnen 62 1/2 54 1/6 50 40 33 1/3 240 Wirklicher Gesamtwert l. 100 100 100 100 100 500 Gesamtmarktwert l. 187 1/2 162 1/2 150 120 100 720 Marktwert pro Tonne l. 3 3 3 3 3 Individueller Wert pro Tonne l. 1 3/5 1 11/13 2 2 1/2 3 Differentialwert pro Tonne l 1 2/5 1 2/13 1 1/2 0

Komposition des Kapitals 50c+50v 50c+50v 50c+50v 50c+50v 50c+50c Arbeiterzahl 16 2/3 16 2/3 16 2/3 16 2/3 16 2/3 83 1/3 Mehrwertsrate p.c. 0 0 0 0 0 Profit l. 0 0 0 0 0 Profit in Tonnen 0 0 0 0 0 Arbeitslohn 83 in Tonnen 16 2/3 16 2/3 16 2/3 16 2/3 16 2/3 1/3 Geldrente l. 87 1/2 62 1/2 50 20 0 220 Rente in Tonnen 29 1/6 20 5/6 16 2/3 6 2/3 0 73 1/3

_____

1* insgesamt (hier im Sinne von:) in allen Klassen

<453>

auf 3 l., genügen vom Produkt, den 62 1/2 Tonnen oder qrs., 16 2/3 Tonnen oder qrs., um den Wert des konstanten Kapitals zu ersetzen. Solange dagegen die Tonne oder qr., die auf III produziert ist, selbst den Marktwert bestimmte, dieser daher gleich ihrem individuellen Wert war, waren erheischt 31 1/4 t oder qrs., um ein konstantes Kapital von 50 l. zu ersetzen. Von den 31 1/4 t oder qrs., diesem aliquoten Teil des Produkts, der nötig war, bei dem Wert der Tonne von 1 3/5 l. das Kapital zu ersetzen, sind jetzt nur noch 16 2/3 nötig. Es bleiben also disponibel und fallen der Rente ¦¦684¦ anheim 31 1/4 - 16 2/3 t oder qrs. Also 14 7/12 t oder qrs. Rechnen wir nun zusammen, den von 16 2/3 Arbeitern mit konstantem Kapital von 50 l. auf III erzeugten Mehrwert in Tonnen oder qrs. von 14 7/12 t oder qrs. und den Teil des Produkts von 14 7/12 t oder qrs., der jetzt, statt das capital constant zu ersetzen, in der Form eines surplus produce erscheint, so beträgt das gesamte surplus produce 28 14/12 t oder qrs. = 29 2/12 = 29 1/6 qrs. oder Tonnen. Und dies ist exactly 1*) die Tonnen- oder Kornrente von III in Tabelle E. Ganz ebenso löst sich der scheinbare Widerspruch in der Größe der Tonnen- oder Kornrente der Klassen II, I, Ib in Tabelle E.

Es zeigt sich also, daß die D i f f e r e n t i a l r e n t e, die auf den beßren Bodenarten entsteht, infolge der Differenz zwischen Marktwert und dem individuellen Wert der auf ihnen erzeugten Produkte, in ihrer r e a l e n G e s t a l t als P r o d u k t e n r e n t e, S u r p l u s p r o d u k t, T o n n e n- oder K o r n r e n t e im obigen Beispiel, aus z w e i E l e m e n t e n zusammengesetzt und zwei V e rw a n d l u n g e n geschuldet ist. [Erstens:] Das Surplusprodukt, worin sich die Surplusarbeit der Arbeiter, der Surpluswert darstellt, wird aus der Form des Profits in die Form der Rente verwandelt und fällt daher dem landlord statt dem Kapitalisten anheim. Zweitens, ein Teil des Produkts, der früher, solange das Produkt der beßren Bodenart oder Mine zu seinem eignen Wert verkauft wird, nötig war, um den W e r t d e s k o n s t a n t e n K a p i t a l s z u e r s e t z e n, wird jetzt, wo jeder aliquote Teil des Produkts einen höhren Marktwert besitzt, frei und erscheint ebenfalls in der Form von surplus produce, fällt daher dem landlord statt dem Kapitalisten anheim.

Verwandlung des surplus produce in Rente statt in Profit und Verwandlung eines früher zum Ersatz des konstanten Kapitalswerts bestimmten a l i q u o t e n Teils des Produkts in surplus produce, daher in Rente -, diese beiden Prozesse konstituieren die P r o d u k t e n r e n t e, soweit sie Differentialrente. Der letztre Umstand, daß ein Teil des Produkts statt in Kapital in Rente

_____

1*) genau

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verwandelt wird, ist von Ric[ardo] und allen seinen Nachfolgern übersehn worden. Sie sehn nur die Verwandlung des surplus produce in Rente, aber nicht die Verwandlung eines früher dem Kapital (nicht dem Profit) anheimfallenden Teiles des Produkts in surplus produce.

Der N o m i n a l w e r t des so konstituierten s u r p l u s p r o d u c e oder der D i f f e r e n t i a l r e n t e ist bestimmt (unter der Voraussetzung) durch den Wert des auf dem schlechtesten Boden oder Mine produzierten Produkts. Aber dieser Marktwert veranlaßt nur die andre Verteilung dieses Produkts, macht es nicht.

Dieselben zwei Elemente sind bei allem Surplusprofit [vorhanden], also wenn z.B. infolge neuer Maschinerie etc. wohlfeiler produziertes Produkt zu höhrem Marktwert als seinem eignen Wert verkauft wird. Ein Teil der Surplusarbeit der Arbeiter erscheint als Surplusprodukt (Surplusprofit), statt als Profit. Und ein Teil der Produktenmasse, die, würde das Fabrikat zu seinem eignen niedrigem Wert verkauft, nötig wäre, um dem Kapitalisten den Wert seines konstanten Kapitals zu ersetzen, wird jetzt frei, hat nichts zu ersetzen, wird Surplusprodukt und schwellt daher den Profit. ¦684¦¦ ¦¦688¦ {Wenn wir übrigens vom Gesetz des F a l l s d e r P r o f i t r a t e im Lauf der Entwicklung der kapitalistischen Produktion sprechen, so ist hier unter Profit verstanden die Gesamtsumme des Mehrwerts, dessen sich zunächst das industrielle Kapital bemächtigt, wie es sie später noch zu teilen habe mit dem geldverleihenden Kapitalisten (Zins) und dem Landlord (Rente).

Mehrwert Also hier ist Profitrate = ---------------------.

vorgeschoßnes Kapital Profitrate in diesem Sinn kann fallen, obgleich z.B. der industrielle Profit steigt im Verhältnis zum Zins oder umgekehrt, oder obgleich die Rente steigt im Verhältnis zum industriellen Profit oder umgekehrt. Wenn der Profit = P, der industrielle Profit = P', der Zins = Z und die Rente = R, so ist P = P' + Z + R.

Und es ist klar, daß, welches immer die absolute Größe von P sei, P', Z und R gegeneinander wachsen oder fallen können, unabhängig von der Größe von P oder vom Steigen und Fallen von P. Das wechselseitige Steigen von P', Z, R ist bloß verschiedne Verteilung von P unter verschiednen Personen. Die weitre Betrachtung dieser Umstände, die diese Verteilung von P ergeben, die aber mit dem Steigen oder Fallen von P selbst nicht identisch ist, gehört nicht hierher, sondern in die Betrachtung der Konkurrenz der Kapitalien. Wenn aber R steigen kann zu einer Höhe, die P selbst nicht hätte, würde es nur in P' und Z geteilt, so ist das, wie auseinandergesetzt, S c h e i n

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und kommt daher, daß ein Teil des Produkts, bei steigendem Wert desselben, statt m konstantes Kapital rückverwandelt zu werden, frei wird und in Rente verwandelt wird.} ¦688¦¦ ¦¦684¦ Es ist bei dieser ganzen Darstellung unterstellt, daß das verteuerte (dem Marktwert nach) Produkt nicht naturaliter in die Komposition des konstanten Kapitals, sondern nur in den Arbeitslohn eingeht, nur in das variable Kapital. Wenn das erste der Fall wäre, so sagt Ric[ardo], daß dadurch die Profitrate noch mehr fallen und die Rente steigen würde. Dies ist zu untersuchen.

Wir haben bisher angenommen, daß der W e r t des Produkts den Wert des konstanten Kapitals ersetzen muß, also die 50 l. im oben angegebnen Fall. Also wenn l t oder qr. 3 l. kostet, natürlich nicht soviel t oder qrs. erfordert sind zu diesem Wertersatz, als wenn die t oder qrs. nur 1 9/15 l. etc. kostet. Nehmen wir aber jetzt an, die Kohle oder das Korn oder welches sonst das Produkt der Erde, das vom agricultural capital erzeugte Produkt, gehe selbst n a t u r a l i t e r in die Bildung des konstanten Kapitals ein. Z.B. zur Hälfte. In diesem Fall ist es klar, daß, welches immer der Preis der Kohle oder des Korns sei ¦[685¦ ein konstantes Kapital von bestimmter Größe, d.h., das von einer bestimmten Masse Arbeiter in Bewegung gesetzt wird - da die Zusammensetzung des agricultural capital in den Massenverhältnissen von akkumulierter und lebendiger Arbeit der Voraussetzung nach u n v e r ä n d e r t geblieben ist -, zu seinem Ersatz stets einen i n n a t u r a bestimmten aliquoten Teil des Gesamtprodukts braucht.

Wenn z.B. das konstante Kapital zu einer Hälfte aus andrer Ware, zu andrer Hälfte aus Kohlen oder Korn besteht, so besteht das konstante Kapital 50 aus 25 l. andrer Ware und 25 l. (oder 155/8 qrs. oder Tonnen) [Kohle oder Korn], solange der Wert der Tonne = 8/5 l. oder 13/s l. war. Und wie sich immer der Marktwert der t oder des qr. andre, 162/s Mann bedürfen eines konstanten Kapitals von 25 l. + 155/8 qrs. oder Tonnen, da die Natur des konstanten Kapitals dieselbe bleibt, ditto das Verhältnis der zu seiner Inwerksetzung erheischten Arbeiteranzahl.

Steigt nun wie in Tabelle E der Wert der t oder qr. zu 3 l., so wären für die 16 2/3 Mann erheischt konstantes Kapital = 25 l. + 3 (15 + 5/8) l. = 25 l. + 45 l. + 15/8 l. = 71 7/8 l. Und da die 16 2/3 Mann kosten 50 l., so wäre erheischt für sie Auslage in Gesamtkapital von 71 7/8 l.·+ 50 l. = 121 7/8 l.· Den W e r t v e r h ä l t n i s s e n nach, bei gleicher organischer Zusammensetzung, hätte sich das agricultural capital geändert.

Es wäre C71 7/8 V50 (für 16 2/3 Arbeiter). Für 100 wäre die Komposition

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C58 38/39 V41 1/39. Etwas über 13 2/3 Arbeiter. (Nämlich ohne die Bruchzahl 1/117). Da 16 2/3 Arbeiter in Bewegung setzen 15 5/8 qrs. oder Tonnen konstantes Kapital, so 13 79/117 Arbeiter 12 32/39 t oder qrs., = 38 6/13 l. Und der Rest des konstanten Kapitals, = 20 20/39 l., bestünde aus andren Waren. Unter allen Umständen wären immer 12 32/39 t oder qrs. von dem Produkt abzuziehn, um den Teil des konstanten Kapitals, in den sie in natura eingehn, zu ersetzen. Da der Wert, den 20 Arbeiter produzieren, = 60 l., so der, den 13 79/117 produzieren, = 41 1/39. Der Arbeitslohn aber betrüge ditto in Tabelle E 41 1/39. So kein Mehrwert.

Die Gesamttonnenzahl wäre [51 11/13 [77], davon sind] 12 32/39 t, die wieder reproduziert werden; ferner 13 79/117 für die Arbeiter. Für den andren Rest des konstanten Kapitals zu 3 l. die Tonne 6 98/117. Also zusammen 33 1/3. Bliebe für die Rente 17 37/39.

Um die Sache abzukürzen, nehmen wir den Ric[ardo] günstigsten, extremsten Fall an, d.h., daß das konstante Kapital ganz wie das variable bloß aus dem agricultural produce besteht, dessen Wert steigt zu 3 l. per qr. oder Tonne, infolge davon, daß Klasse Ia den Markt beherrscht.

Die technologische Komposition des Kapitals bleibt dieselbe, d.h. das V e r h ä l t n i s zwischen der durch das variable Kapital repräsentierten lebendigen Arbeit oder Arbeiterzahl (da der Normaltag als konstant vorausgesetzt, und der M a s s e v o n A r b e i t s m i t t e l n, die erheischt werden und die jetzt, nach unsrer Voraussetzung, aus Tonnen Kohle oder qrs. Korn bestehn für eine gegebne Arbeiteranzahl, bleibt konstant.

Da bei der ursprünglichen Zusammensetzung des Kapitals C60 V40 bei dem Preis der Tonne von 2 l. V40 20 Arbeiter repräsentierte oder 20 qrs. oder Tonnen, repräsentierte C60 30 Tonnen; und da diese 20 Arbeiter auf III 75 Tonnen produzierten, produzieren 13 1/3 Arbeiter (und V40 = 13 1/3 t oder Arbeiter, wenn die Tonne = 3 l.) 5 0 T o n n e n und setzen ein capital constant in ¦¦686¦ Bewegung von 60/3, = 20 Tonnen oder qrs.

Ferner, da 20 Arbeiter einen Wert von 60 l. produzieren, produzieren 13 1/3 40 l.

Da der Kapitalist für die 20 t 60 l. zahlen muß und für die 13 1/3 Arbeiter 40, letztre aber bloß 40 l. Wert produzieren, ist der Wert des Produkts = 100 l.; Auslage = 100 l. Mehrwert und Profit = 0.

Da aber die Produktivität von III dieselbe geblieben, produzieren wie gesagt 13 1/3 Mann 50 Tonnen oder qrs. Die Naturalauslage in Tonnen oder qrs. beträgt aber nur 20 für das konstante Kapital und 13 1/3 für den Arbeitslohn, also 33 1/3 Tonnen. Die 50 Tonnen lassen also ein surplus produce von 16 2/3, und dies bildet die Rente.

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Aber was stellen die 16 2/3 dar?

Da der W e r t des Produkts = 100 und das Produkt selbst = 50 Tonnen, so wäre der Wert der hier erzeugten Tonne in fact 1*) = 2 l. = 100/50. Und solange das Produkt in natura größer ist, als was zur Naturalersetzung des Kapitals nötig, muß der individuelle Wert der Tonne selbst auf diesem Maßstab kleiner bleiben als ihr Marktwert.

Der farmer muß 60 l. zahlen, um die 20 t zu ersetzen, und berechnet sich die 20 t zu 3 l., da dies der Marktwert der Tonne und die Tonne zu diesem Preis verkauft. Ebenso muß er 40 l. zahlen für die 13 1/3 Arbeiter oder Tonnen oder qrs., die er den Arbeitern zahlt. Diese erhalten damit aber nur 131/, t.

In der Tat aber, die Klasse III betrachtet, kosten die 20 Tonnen nur 40 l. und die 13 1/3 nur 26 2/3. Die 13 1/3 Arbeiter produzieren aber Wert von 40 l., also Mehrwert von 13 1/3 l.·Dies macht, die Tonne zu 2 l., = 6 4/6 oder 6 2/3 t.

Und da die 20 Tonnen nur 40 l. kosten auf III, so bleibt Überschuß von 20 l. = 10 t.

Die 16 2/3 Tonnen Rente also = 6 2/3 t für Mehrwert, der in Rente verwandelt, und 10 t Kapital, das in Rente verwandelt ist. Dadurch aber, daß der Marktwert der Tonne zu 3 l. gestiegen, kosten dem Pächter die 20 t 60 l. und die 13 1/3 40 l., während die 16 2/3 Tonnen als Überschuß des Marktwerts über den Wert seines Produkts, als Rente erscheinen = 50 l.

In der Klasse II liefern 13 1/3 Mann wieviel Tonnen? 20 Mann liefern hier 65, also 13 1/3 43 1/3 Tonnen. Der Wert des Produkts wie oben = 100. Von den 43 1/3 Tonnen sind aber zum Ersatz des Kapitals nötig 33 1/3. Bleibt als Surplusprodukt oder Rente 43 1/3 - 33 1/3 = 10 t.

Diese Rente von 10 t erklärt sich aber wie folgt: Der Wert des Produkts auf II = 100, das Produkt 43 1/3 [Tonnen], also der Wert der Tonne 100 / 43 1/3 = 2 4/13 l. Also kosten die 13 1/3 Arbeiter 30 10/13, und es bleiben für Mehrwert 9 3/13. Ferner kosten die 20 t konstantes Kapital 46 2/13, und es bleibt von den 60, die dafür gezahlt werden, 13 11/13. Mit dem Mehrwert zusammen 23 1/13 l., was bis auf den letzten Farthing stimmt.

Erst in der Klasse Ia, wo in der Tat in natura 33 1/3 t oder qrs., also das Gesamtprodukt, nötig, um konstantes Kapital und Arbeitslohn zu ersetzen, ist in fact weder Mehrwert, noch surplus produce, noch Profit, noch Rente enthalten. Solange das nicht der Fall ist, solange das Produkt größer als [nötig], um in natura das Kapital zu ersetzen, findet Verwandlung von Profit

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1*) tatsächlich

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(surplus value) und Kapital in Rente statt. Letztres, soweit ein Teil des Produkts, der entweder das Kapital ersetzen müßte bei niedrigem Wert, frei wird oder ein Teil des Produkts, der in Kapital und Mehrwert verwandelt worden wäre, der Rente zufällt.

Zugleich aber sieht man, daß Verteuerung des capital constant, wenn Folge der Verteuerung des agricultural produce, die Rente außerordentlich herabsetzt, z.B. die Rente von III und II [in Tabelle E] von 50 Tonnen = 150 l., bei dem Marktwert von 3 l., auf 26 2/3 t, also fast die Hälfte. Dies Fallen notwendig, ¦¦687¦ da hier die mit demselben Kapital 100 angewandte Arbeiterzahl doppelt verringert wird, einmal, weil der Arbeitslohn steigt, also der Wert des variablen Kapitals, zweitens, weil die Produktionsmittel, das konstante Kapital im Wert steigt. An und für sich erheischt das Steigen des Arbeitslohns, daß von 100 weniger in Arbeit, also verhältnismäßig (bei gleichbleibendem Wert der Waren, die in das konstante Kapital eingehn) weniger in konstantem Kapital ausgelegt werden kann, 100 l. also together 1*) weniger akkumulierte und weniger lebendige Arbeit repräsentieren. Die Wertsteigerung der Waren, die in das konstante Kapital eingehn, verursacht aber außerdem, da das technologische Verhältnis zwischen akkumulierter und lebendiger Arbeit dasselbe bleibt, daß für dasselbe Geld weniger akkumulierte, also aus diesem Grund weniger lebendige Arbeit angewandt werden kann. Da aber, bei gleicher Produktivität des Bodens und gegebner technologischer Zusammensetzung des Kapitals, das Gesamtprodukt von dem Quantum der angewandten Arbeit abhängt, diese abnimmt, muß auch die Rente abnehmen.

Dies zeigt sich erst, sobald der P r o f i t fortgefallen. Solange dieser noch existiert, kann die Rente zunehmen, trotz der absoluten Abnahme des Produkts auf a l l e n Klassen, wie dies die Tabelle S. 681 2*) zeigt. Es ist überhaupt klar, daß, sobald allein Rente existiert, die Abnahme des Produkts, hence 3*) des surplus produce, auf die Rente selbst fallen muß. Rascher würde dies von vornherein eintreten, wenn sich der Wert des capital constant mit dem des variablen Kapitals verteuerte.

Aber abgesehn hiervon zeigt die Tabelle S. 681, daß das Wachsen der Differentialrente bei abnehmender Fruchtbarkeit der Agrikultur a u c h a u f d e n b e ß r e n B o d e n k l a s s e n fortwährend begleitet ist von abnehmender Masse des Gesamtprodukts im Verhältnis zum vorgeschoßnen Kapital von bestimmter Größe, von 100 z.B. Davon hat R[icardo] keine Ahnung. Die Profitrate nimmt ab, weil dasselbe Kapital, z.B. 100, beständig w e n i g e r

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1*) zusammen - 2*) siehe die Einlage zwischen den Seiten 452 und 453 - 3*) daher

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Arbeit in Bewegung setzt und diese Arbeit teurer zahlt, also immer weniger Surplus akkumuliert. Das wirkliche Produkt aber, bei gegebner Produktivität, hängt, wie der Mehrwert, von der Anzahl der von dem Kapital beschäftigten Arbeiter ab. Dies übersieht Ric[ardo]. Ditto die Art und Weise, wie die Rente gebildet wird, nicht nur durch Verwandlung von surplus value in Rente, sondern von Kapital in surplus value. Natürlich ist diese Verwandlung von Kapital in surplus value nur scheinbar. Wäre der Mehrwert bestimmt durch den Wert des Produkts auf III etc., so stellte jeder Partikel surplus produce, surplus value oder Surplusarbeit dar.

Ric[ardo] hat ferner immer nur im Auge, daß, um dieselbe Masse Produkt zu erzeugen, mehr Arbeit angewandt werden muß, aber nicht, was für die Bestimmung sowohl der Profitrate als der Masse des erzeugten Produkts das Entscheidende, daß mit demselben Kapital ein beständig fallendes Quantum lebendiger Arbeit angewandt wird, wovon ein stets größrer Teil necessary labour 1*) und ein stets kleinrer surplus labour.

All this considered 2*), muß gesagt werden, daß, selbst die Rente als bloße Differentialrente gefaßt, Ric[ardo] nicht den geringsten Fortschritt gegen seine Vorgänger gemacht hat. Sein bedeutendes Verdienst in dieser Sache das von Quincey angegebne, also die w i s s e n s c h a f t l i c h e Formulierung der Frage.

In der Lösung akzeptiert R[icardo] das überlieferte.

Nämlich:

"Ric[ardo] hat das Neue in der Doktrin der Grundrente, daß er sie in die Frage auflöst, ob sie das law of value actually 3*) beiseite setzt." (p. 158 Th. de Q[uincey], "The Logic of Polit. Ec.", [Edinburgh and] Lond. 1844.)

Quincey sagt ferner in derselben Schrift p. 163:

"Rente ist jener Teil des Produkts des Bodens (oder e i n e s a n d e r e n F a k t o r s d e r P r o d u k t i o n), der dem Landlord für d i e B e n u t z u n g s e i n e r v e rs c h i e d e n e n K r ä f t e gezahlt wird, die gemessen werden durch den Vergleich mit den ähnlichen Faktoren, die auf demselben Markt operieren."

Ferner: p. 176:

Die Einwürfe gegen Ric[ardo], Eigentümer von Nr. I werden es nicht umsonst weggeben. Aber in der P e r i o d e {dieser m y t h o l o g i s c h e n Periode), wo nur Nr. I in Kultur gesetzt, "kann k e i n e b e s o n d e r e von der K l a s s e d e r G r u n d e i g e n t ü m e r unterschiedene K l a s s e v o n B e s i t z e r n u n d P ä c h t e r n ¦¦688¦ gebildet worden sein".

Also nach Quincey dies Gesetz des "Grundeigentums", solange k e i n Grundeigentum im modernen Sinn existiert. Jetzt zu den Belegstellen aus Ric[ardo].

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1*) notwendige Arbeit - 2*) Alles dies in Betracht gezogen 3*) Wertgesetz tatsächlich

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[d) Historische Illustration des Steigens der Profitrate bei gleichzeitigem Steigen der Preise für landwirtschaftliche Produkte. Möglichkeit des Wachsens der Produktivität der Arbeit in der Landwirtschaft]

(Vorher über die D i f f e r e n t i a l r e n t e noch diese Bemerkung: In der Wirklichkeit wechseln die ascending und descending line 1*) miteinander ab, durchkreuzen und verschlingen sich.

Es ist aber keineswegs gesagt, daß, wenn m einzelnen kurzen Perioden (wie von 1797-1813) die descending line stark vorherrscht, d e s w e g e n die Profitrate fallen muß (soweit letztre nämlich bestimmt ist durch die Rate des Mehrwerts). Ich glaube vielmehr, daß in jener Periode die Profitrate in England ausnahmsweise gestiegen ist, trotz der stark gestiegnen Weizenpreise und generally 2*) des agricultural produce. Es ist mir kein englischer Statistiker bekannt, der die Ansicht von dem Steigen der Profitrate während jener Periode nicht teilte. Einzelne Ökonomen, wie Chalmers, Blake usw., haben eigne Theorien auf jene Tatsache gestützt. Vorher muß ich noch bemerken, daß es ein törichter Versuch ist, das Steigen der Weizenpreise während jener Periode aus der Entwertung des Geldes erklären zu wollen. Niemand, der die Geschichte der Warenpreise während jener Zeit studiert hat, kann diese Ansicht teilen. Außerdem beginnt das Steigen der Preise lange vorher und erreicht hohes Maß, bevor irgendeine Depreziation des Geldes eintritt. Sobald letztre eintritt, ist sie einfach in Abzug zu bringen. Fragt man nun, warum die Profitrate stieg, trotz des Steigens der Kornpreise, so ist dies aus folgenden Umständen zu erklären: Verlängerung des Arbeitstags, die unmittelbare Folge der neu eingeführten Maschinerie; Verwohlfeilerung der in die Konsumtion der Arbeiter eingehenden Fabrik- und Kolonialwaren; Herabsetzung des Arbeitslohns (obgleich der nominelle Arbeitslohn stieg) u n t e r seine traditionelle Durchschnittshöhe {dies fact ist für jene Periode anerkannt; J.P.

Stirling in "The Philosophy of Trade. etc.", Edinburgh 1846, der im ganzen Ricardos Grundrenttheorie annimmt, sucht jedoch nachzuweisen, daß die u n m i t t e l b a r e Folge einer permanenten (d.h. nicht von den Jahreszeiten zufällig bestimmten) Kornverteuerung stets Herabsetzung des average 3*) Arbeitslohns ist [9]} endlich, da infolge der Anleihn und Staatsverwendungen die Nachfrage nach Kapitalien noch rascher wuchs als ihre Zufuhr, Steigerung des n o m i n e l l e n Preises der Waren, wodurch den Grundrenten und other fixed income men 4*) von den Fabrikanten

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1*) aufsteigende und absteigende Linie - 2*) allgemein 3*) durchschnittlichen - 4*) anderen Leuten mit festem Einkommen

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ein Teil des in der Form der Rente etc. gezahlten Teils des Produkts wieder abgenommen wird. Eine solche Operation kommt hier, wo wir die Grundverhältnisse betrachten, also nur 3 Klassen vor uns haben, landlords, capitalists und workmen, nicht in Betracht.

Dagegen spielt sie bedeutende Rolle - unter entsprechenden Umständen - in der Praxis, wie Blake nachgewiesen. [78]) ¦688¦¦

¦¦689¦ {Mr. Hallett von Brighton hat bei der Exhibition (1862)

[79] ausgestellt "pedigree nursery wheat" 1*). "Mr. Hallett hebt hervor, daß Getreideähren ebenso wie Rassepferde sorgfältig gezüchtet werden müssen, anstatt daß man sie, wie es gewöhnlich getan wird, ohne Rücksicht auf die Theorie der natürlichen Auswahl, wie Kraut und Rüben anbaut. Als Illustration dafür, was gute Aufzucht selbst beim Weizen vermag, werden einige bemerkenswerte Beispiele gebracht. 1857 pflanzte Mr. Hallett eine Ähre der ersten Qualität von rotem Weizen an, die genau 4 3/8 Zoll lang war und 47 Körner enthielt. Von dem Produkt dieser kleinen Auswahl wählte er 1858 wieder die schönste Ähre, 6 1/2 Zoll und mit 79 Körnern, aus. Und dieses wurde 1859 mit der besten Nachkommenschaft wiederholt, diesmal war sie 73/4 Zoll lang und enthielt 91 Körner. Das nächste Jahr, 1860, war eine schlechte Zeit für landwirtschaftliche Aufzucht, und der Weizen weigerte sich, größer und besser zu werden; aber das Jahr danach, 1861, wurde die beste Ähre 83/4 Zoll lang mit nicht weniger als 123 Körnern an einem einzigen Halm. So war der Weizen in fünf Jahren fast zu seiner doppelten Größe und zu einer dreifachen Ergiebigkeit an Körnern gewachsen. Diese Resultate wurden erreicht durch ein System, das Herr Hallett als das 'n a t ü r l i c h e System' des Weizenanbaus bezeichnet; das heißt durch die Pflanzung einzelner Körner in einem solchen Abstand - etwa 9 Zoll voneinander in jeder Richtung -, daß jedes genügend Platz zur vollen Entfaltung erhält...

Er behauptet, daß der Kornertrag Englands durch den Anbau von 'Stammbaumweizen' nach dem 'natürlichen System' verdoppelt werden könnte. Er stellt fest, daß er von einzelnen Körnern, die er zur gehörigen Zeit jedes auf einen Quadratfuß Boden gepflanzt hatte, im Durchschnitt Pflanzen mit 23 Ähren und etwa 36 Körnern in jeder Ähre erzielt habe. Das Produkt eines Acres betrug danach, genau gerechnet, 1 001 880 Weizenähren, während nach der gewöhnlichen Weise mit einem Aufwand von zwanzigmal mehr Samen die Ernte nur 934 120 Ähren lieferte, also 67 760 Ähren weniger..."}

[e) Ricardo über das Fallen der Profitrate und seine Rententheorie]

"Mit der Entwicklung der Gesellschaft hat der n a t ü r l ic h e P r e i s d e r A r b e i t immer eine s t e ig e n d e T e n d e n z, d a e i n e d e r h a u p ts ä c h l i c h s t e n W a r e n, durch die der natürliche Preis der

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1*) "Stammbaum-Saatweizen"

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A r b e i t b e s t i m m t w i r d, w e g e n d e r g r ö ß e r e n S c h w i e r i g k e i t i h r e r P r o d u k t i o n d i e T e n d e n z h a t, t e u r e r z u w e r d e n. Da jedoch die Verbesserungen der Landwirtschaft und das Auffinden neuer Märkte, von denen Nahrungsmittel eingeführt werden können, imstande sind, der Tendenz zur Steigerung der Preise der lebenswichtigen Güter zeitweilig entgegenzuwirken und sogar ein Sinken ihrer natürlichen Preise hervorzurufen, werden dieselben Ursachen die entsprechenden Wirkungen auf den natürlichen Preis der Arbeit ausüben.

Der natürliche Preis aller Waren, ausgenommen Rohprodukte und Arbeit hat mit der fortschreitenden Entwicklung des Reichtums und der Bevölkerung eine fallende Tendenz; denn obwohl sie einerseits durch das Steigen des natürlichen Preises des Rohmaterials, aus dem sie hergestellt werden, an wirklichem Wert zunehmen, so wird dies doch mehr als ausgeglichen durch die Verbesserungen der Maschinerie, durch die verbesserte Teilung und Verteilung der Arbeit und durch d i e b e s s e r e t e c h n i s c h e u n d w i s s e n s c h a f t l i c h e A u s b i l d u n g d e r P r o d u z e n t e n." ([Ricardo, "On the principles of political economy, and taxation"] p. 86, 87.)

"Mit der Vermehrung der Bevölkerung werden diese lebensnotwendigen Güter dauernd im Preise steigen, da zu ihrer Produktion mehr Arbeit erforderlich wird. ... Der Geldlohn der Arbeit wird, anstatt zu fallen, steigen, jedoch nicht genügend, um dem Arbeiter den Einkauf ebenso vieler Annehmlichkeiten und notwendiger Güter zu ermöglichen, wie er vor dem Preisanstieg jener Waren kaufen konnte. ... Obwohl der Arbeiter also tatsächlich schlechter bezahlt wird, w i r d d i e s e E r h ö h u n g s e i n e s L o h n e s doch n o t w e n d i g e r w e i s e d e n P r of i t d e s F a b r i k a n t e n v e r r i n g e r n, da dessen Waren zu keinem höheren Preis verkauft werden, die Kosten ihrer Produktion aber gestiegen sind. ...

D i e g l e i c h e U r s a c h e, w e l c h e d i e R e nt e e r h ö h t - d i e z u n e h m e n d e S c h w i er i g k e i t, e i n e z u s ä t z l i c h e M e n g e N a h r u n g s m i t t e l m i t d e r r e l a t i v g l e i c h e n M e n g e A r b e i t h e r z u s t e l l e n - scheint demnach a u c h d e n L o h n s t e i g e n z u l a s s e n; wenn daher der Wert des Geldes unverändert bleibt, werden sowohl die Rente als auch der Lohn mit dem Fortschritt des Reichtums und der Bevölkerung eine steigende Tendenz haben (l.c.p. 96, 97.)

Zwischen dem Steigen der Rente und dem des Lohnes besteht jedoch folgender wesentlicher Unterschied. Die Erhöhung des Geldwertes der Rente wird von einem ¦¦690¦ größeren Anteil am Produkt begleitet; nicht nur die Geldrente des Grundeigentümers ist größer.

... Das Los des Arbeiters wird weniger glücklich sein. Es stimmt zwar, daß er einen höheren Geldlohn erhält, aber sein Lohn in Getreide ist geringer und nicht nur sein Besitz an Getreide, sondern auch seine allgemeine Lage wird dadurch verschlechtert, da es für ihn schwieriger wird, die Marktrate des Lohnes über seiner natürlichen Rate zu halten." (l.c.p. 97, 98.)

"Vorausgesetzt, daß Getreide und Manufakturwaren stets zu unveränderten Preisen verkauft werden, so sind die Profite hoch oder niedrig, je nachdem die Löhne niedrig oder hoch sind. Angenommen aber, Getreide steigt im Preis, weil mehr Arbeit zu seiner Produktion erforderlich ist, so wird diese Ursache nicht den Preis jener Manufakturwaren erhöhen, zu deren Produktion keine zusätzliche Menge Arbeit benötigt wird. ... Wenn jedoch, wie es vollkommen sicher ist, die Löhne mit dem Getreidepreise steigen, so werden ihre Profite notwendigerweise sinken." (l.c.p. 108.)

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Aber es könnte gefragt werden, "ob nicht w e n i g s t e n s der F a r m e r dieselbe Profitrate erhält, obwohl er einen zusätzlichen Betrag an Löhnen auszahlt? Sicherlich nicht; denn er wird nicht nur ebenso wie der Fabrikant jedem von ihm beschäftigten Arbeiter eine Lohnerhöhung zu zahlen haben, sondern er wird auch g e z w u n g e n sein, e n t w e d e r e i n e R e nt e z u z a h l e n o d e r z u s ä t z l i c h e A r b e it e r z u b e s c h ä f t i g e n, u m d a s g l e i c h e P r o d u k t z u e r z i e l e n. Die Erhöhung des Preises der Rohprodukte wird aber nur dieser Rente, bzw. dieser zusätzlichen Zahl von Arbeitern entsprechen, ihn aber nicht für die Lohnerhöhung schadlos halten." (l.c.p. 108.)

"Wir haben gezeigt, daß in f r ü h e r e n G e s e l ls c h a f t s s t u f e n der Anteil des Grundeigentümers wie auch der des Arbeiters am W e r t e des Produktes der Erde nur sehr gering ist und daß er entsprechend der Vermehrung des Reichtums und der Schwierigkeit der Nahrungsmittelbeschaffung steigt." (l.c.p. 109.)

Dies ist sonderbare bürgerliche Phantasie von den "early stages of society" 1*). In diesen early stages ist der labourer entweder Sklave oder self sustaining peasant 2*) etc. Im ersten Falle gehört er mit dem Land dem landlord, im zweiten ist er sein eigner landlord. In beiden Fällen steht k e i n K a p i t a l i s t zwischen landlord und labourer. Was nur das letzte Resultat der kapitalistischen Produktion - die Unterwerfung der Agrikultur unter dieselbe, und d a h e r die Verwandlung der slaves oder peasants in wages-labourers und das Zwischentreten des Kapitalisten zwischen landlord und labourer -, erscheint Ricardo als ein den "early stages of society" angehöriges Phänomen.

"Die natürliche Tendenz des Profits ist also zu fallen, denn mit der fortschreitenden Entwicklung der Gesellschaft und des Reichtums kann die zusätzlich benötigte Menge Lebensmittel nur durch das Opfer von immer mehr Arbeit gewonnen werden. Diese Tendenz oder sozusagen Gravitation des Profits wird zum Glück häufig durch Verbesserungen der mit der Produktion von lebenswichtigen Gütern verbundenen Maschinen sowie durch Entdeckungen der Agrarwissenschaft gehemmt, die uns ermöglichen, einen Teil der früher erforderlichen Menge Arbeit freizusetzen und daher den Preis der wichtigsten lebensnotwendigen Güter zu senken." (l.c.p. 120, 121.)

Ric[ardo] sagt im folgenden Satz mit dürren Worten, daß er unter r a t e o f p r o f i t die r a t e o f s u r p l u s v a l u e versteht:

"Obwohl ein größerer W e r t produziert wird, so wird ein h ö h e r e r A n t e i l v o n d e m, w a s nach Zahlung der Rente v o n d i e s e m W e r t e ü b r i g b l e i b t, von den Produzenten konsumiert, und d a s - und n u r d a s - b e s t i m m t d e n P r o f i t." (l.c.p. 127.)

D.h., abgesehn von der Rente ist die Profitrate gleich dem Überschuß des Wertes der Ware über den Wert der während ihrer Produktion bezahlten Arbeit oder des Teils ihres Werts, den die p r o d u c e r s aufessen. Ric[ardo]

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1*) "früheren Gesellschaftsstufen" - 2*) sich selbst erhaltender Bauer

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nennt die Arbeiter allein producers. Er nimmt an, daß der p r o d u c e d v a l u e von ihnen produziert ist. Er erklärt hier also den Mehrwert als den Teil des von ihnen selbst produzierten Wertes, den sie für den Kapitalisten produzieren. *)

Identifiziert er aber rate of surplus value mit rate of profit und nimmt er, wie er tut, zugleich an, daß der Arbeitstag von gegebner Größe -, so kann die tendency zum Fall in der rate of profit nur aus den Ursachen erklärt werden, die die rate of surplus value fallen machen. Letztres aber - bei gegebner Größe des Arbeitstags - nur möglich, wenn die rate of wages permanently 1*)

steigt. Dies nur möglich, wenn die value der necessaries permanently 2*) steigt. Dies aber nur, wenn sich die Agrikultur fortwährend deterioriert, d.h., wenn R[icardo]s Theorie der Grundrente angenommen wird. Da Ric[ardo] rate of surplus value und rate of profit ¦¦691¦ identifiziert, da die rate of surplus value aber nur in bezug auf das variable, in Arbeitslohn ausgelegte Kapital zu berechnen ist, nimmt Ric[ardo], wie A. Smith, an, daß sich der W e r t d e s g a n z e n P r o d u k t s - nach Abzug der Rente - zwischen workmen und capitalists in wages und profit teilt. D.h., er macht die falsche Unterstellung, daß das ganze vorgeschoßne Kapital nur aus variablem Kapital besteht. So fährt er z.B. nach der oben zitierten Stelle fort:

"Sobald aber schlechte Böden in Bebauung genommen werden oder mehr Kapital und Arbeit mit einem geringeren Ertrage auf dem alten Boden aufgewendet wird, muß die Wirkung eine dauernde sein.

Ein größerer Anteil von dem verbleibenden Produkt, der nach Zahlung der Rente zwischem dem Eigentümer des Kapitals und dem Arbeiter aufzuteilen ist, wird dem letzteren zufallen." (l.c.p. 127, 128.)

Die Stelle fährt fort:

"Jeder Arbeiter kann, und wird wahrscheinlich auch, eine absolut geringere Menge haben; da aber mehr Arbeiter im Verhältnis zu dem gesamten Produkt, das dem Farmer verbleibt, beschäftigt werden, wird der Wert eines größeren Teiles des Gesamtprodukts --*) ¦¦691¦ Über die E n t s t e h u n g d e s s u r p l u s v a l u e: "In der Form von Geld ... erzeugt dieses Kapital keinen Profit; in der Form von Material, Maschinen und Nahrungsmitteln, für die es eingetauscht werden kann, b r i n g t e s e i n e R e v e n u e h e r v o r." (l.c.p. 267.) "Das Kapital des Geldkapitalisten kann ¦¦692¦ niemals produktiv gemacht werden, e s i s t i n W i r k l i c h k e i t k e i n K a p i t a l.

Falls er seine Papiere verkauft und das dafür erhaltene Geld produktiv anlegt, so kann er das nur tun, indem er das Kapital des Käufers seiner Papiere aus einer produktiven Verwendung abzieht." (l.c.p. 289, Note.) ¦692¦¦

_____

1*) Lohnrate ständig - 2*) der Wert der lebenswichtigen Güter ständig

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durch den Lohn in Anspruch genommen und daher der Wert eines kleineren Teiles auf den Profit entfallen." (l.c.p. 128.)

Und kurz vorher:

"Die vom Produkt des Bodens nach Bezahlung des Arbeiters und des Grundeigentümers übrigbleibende Menge gehört notwendigerweise dem Farmer und s t e l l t d e n P r o f i t s e i n e s K a p i t a l s d a r." (l.c.p. 110.)

Am Schluß des Abschnitts (ch. VI) "On Profits" sagt R[icardo], daß seine Entwicklung über den fall of profits wahr bleibt, selbst wenn - was falsch - vorausgesetzt würde, daß die P r e i s e d e r W a r e n steigen mit einem Steigen 1*) in den money wages des labourers 2*).

"Wir haben uns in dem Kapitel über den Lohn zu zeigen bemüht, daß d e r G e l d p r e i s d e r W a r e n n i c h t d u r c h e i n S t e i g e n d e s L o h n e s n a c h o b e n g e t r i e b e n w i r d... Wäre dem aber anders, würden die Warenpreise dauernd durch hohe Löhne nach oben getrieben, so wäre die Behauptung nicht weniger richtig, daß hohe Löhne unausweichlich den Unternehmer durch den Entzug eines Teiles seines wirklichen Profits treffen. Angenommen, der Hutmacher, der Strumpfwirker und der Schuhmacher zahlen jeder für die Herstellung einer bestimmten Quantität ihrer Waren 10 l. mehr Lohn und der Preis der Hüte, Strümpfe und Schuhe steigt um einen für die Rückzahlung der 10 l. an den Fabrikanten ausreichenden Betrag, d a n n i s t i h r e L a g e n i c h t b e s s e r, a l s w e n n k e i n e s o l c h e E r h ö h u n g e i n g e t r e t e n w ä r e. Falls der Strumpfwirker seine Strümpfe statt für 100 l.

für 110 l. verkauft, beläuft sich sein Profit auf genau den gleichen Geldbetrag wie früher. Da er jedoch im Austausch für die gleiche Summe ein Zehntel weniger Hüte, Schuhe sowie alle anderen Waren bekommt und m i t s e i n e r f r ü h e r e n S u m m e a n R ü c k l a g e n" (d.h. mit demselben Kapital) "z u d e n e r h ö h t e n L ö h n e n w e n i g e r A r b e i t e r b e s c h ä f t i g e n und weniger Rohmaterial zu erhöhten Preisen kaufen kann, wird er sich in keiner günstigeren Situation befinden, als wenn der Betrag seines Profits in Geld tatsächlich zurückgegangen und alles auf seinem früheren Preise geblieben wäre." (l.c.p. 129.)

Ric[ardo], der sonst bei der Ausführung immer nur hervorhob, daß bei schlechterem Boden m e h r A r b e i t e r bezahlt werden müssen, um d a s s e l b e Q u a n t u m P r o d u k t zu produzieren, hebt endlich hier das für die Profitrate Entscheidende hervor, daß mit demselben amount of capital f e w e r l a b o u r e r s a r e e m p l o y e d a t i n c r e a s e d w a g e s 3*). Sonst seine Sache nicht ganz richtig. Steigt der Preis von hats 4*) etc. um 10 p.c., so dasselbe für den Kapitalisten; aber der landlord hätte mehr wieder abzugeben von seiner Rente. Seine Rente stieg z.B. von 10 zu 20 l. Aber mit den 20 l.

erhält er weniger hats etc. proportionell als mit den 10.

Ricardo sagt ganz richtig:

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1*) In der Handschrift: Preis - 2*) Geldlöhnen der Arbeiter 3*) Kapitalbetrag zu erhöhten Löhnen weniger Arbeiter beschäftigt werden - 4*) Hüten

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"Mit fortschreitender Entwicklung der Gesellschaft geht das Nettoprodukt des Bodens im Verhältnis zu seinem Bruttoprodukt immer zurück." (l.c.p. 198.)

Dies meint er so, daß die Rente nicht steigt in an improving state of society 1*). Der wirkliche Grund ist, weil in an improving state of society das variable Kapital proportionell zum konstanten Kapital fällt. ¦691¦¦ ¦¦692¦ Daß mit dem Progreß der Produktion das konstante Kapital wächst im Verhältnis zum variablen, gibt Ric[ardo] selbst zu, aber nur in der Form, daß das fixed capital wächst im Verhältnis zum circulating.

"Eine größere Not wird durch einen Umschwung im Handel in reichen und mächtigen Ländern fühlbar werden, in denen viel Kapital in Maschinen investiert ist, als in armen Ländern, w o e i n e v e r h ä l t n i s m ä ß i g v i e l k l e i n e r e S u mm e v o n f i x e m K a p i t a l u n d e i n e v i e l g r ö ß e r e S u m m e z i r k u l i e r e n d e s K a p it a l v o r h a n d e n i s t und wo daher m e h r A rb e i t d u r c h M e n s c h e n h ä n d e g e l e i s t e t w i r d. Es ist weniger schwierig, zirkulierendes als fixes Kapital aus einer Anlage, an der es beteiligt war, herauszuziehen. Oft ist es unmöglich, die Maschinerie, die vielleicht für eine bestimmte Fabrikation aufgestellt wurde, für eine andere zu verwenden. Die Kleidung, die Nahrungsmittel und die Wohnung des Arbeiters in einer Beschäftigung können jedoch zum Unterhalt des Arbeiters in einer anderen verwendet werden"

(hier also unter zirkulierendem Kapital nur variables, in Arbeitslohn ausgelegtes Kapital),

"oder aber derselbe Arbeiter kann die gleiche Nahrung, Kleidung und Wohnung erhalten, während seine Beschäftigung wechselt. Das ist aber ein Übel, das eine reiche Nation in Kauf nehmen muß, und sich darüber zu beklagen, wäre nicht vernünftiger als das Jammern eines reichen Kaufmanns, daß sein Schiff den Gefahren des Meeres ausgesetzt ist, während die Hütte seines armen Nachbarn vor allen derartigen Gefahren bewahrt bleibt." (l.c.p. 311.)

Eine Ursache des Steigens der Rente, ganz unabhängig von dem rise in the price of agricultural produce 2*), führt Ric[ardo] selbst an:

"Wieviel Kapital sich auch immer mit dem Boden untrennbar verbindet, es muß bei Erlöschen der Pacht notwendigerweise dem Grundeigentümer und nicht dem Pächter gehören. Welche Entschädigung der Grundeigentümer auch bei der Wiederverpachtung des Landes für dieses Kapital erhalten mag, sie wird als Rente erscheinen. Jedoch wird keine Rente bezahlt werden, wenn mit einem bestimmten Kapital mehr Getreide aus dem Ausland bezogen werden kann als von diesem Boden bei uns zu ernten möglich ist." (l.c.p. 315, Note.)

Über denselben Gegenstand sagt Ric[ardo]:

"In einem früheren Teil dieses Werkes habe ich auf den Unterschied hingewiesen, der zwischen der eigentlichen Rente und der Vergütung besteht, die dem Grundeigentümer

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1*) mit fortschreitender Entwicklung der Gesellschaft 2*) Steigen im Preis der landwirtschaftlichen Produkte

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unter dieser Bezeichnung für die Vorteile bezahlt wird, welche die Verausgabung seines Kapitals dem Pächter verschafft hat. Ich habe aber vielleicht nicht genügend den Unterschied betont, der sich aus der verschiedenen Art und Weise, in der dieses Kapital verwendet werden kann, ergibt. Da ein Teil dieses Kapitals, sobald es einmal für die Verbesserung einer Farm verauslagt wurde, unlöslich mit dem Boden verbunden ist und die Tendenz hat, dessen produktive Fähigkeit zu erhöhen, entspricht die d e m G r u n d e i g e n t ü m e r f ü r s e i n e B e n u tz u n g g e z a h l t e V e r g ü t u n g g e n a u d e m C h a r a k t e r d e r R e n t e und ist allen Gesetzen der Rente unterworfen. Gleichgültig, ob die Verbesserung auf Kosten des Eigentümers oder des Pächters vorgenommen wurde, sie wird zunächst nicht erfolgen, wenn nicht eine große Wahrscheinlichkeit dafür vorhanden ist, daß der Gewinn daraus mindestens gleich dem P r o f i t sein wird, der durch die Anlage eines anderen, gleich großen Kapitals erzielt werden kann. Sobald sie aber einmal vorgenommen ist, wird der erzielte Gewinn d a n a c h s t e t s v ö l l i g d e n C h a r a k t e r d e r R e nt e besitzen und allen Veränderungen der Rente ausgesetzt sein.

Einige dieser Ausgaben gereichen dem Boden nur für begrenzte Zeit zum Vorteil und vermehren seine produktiven Fähigkeiten nicht auf die Dauer. Sofern sie für Gebäude und sonstige vergängliche Verbesserungen verwendet wurden, so erfordern sie ständige Erneuerung und bringen dem Eigentümer daher keine dauernde Erhöhung seiner tatsächlichen Rente ein." (l.c.p. 306, Note.)

Ric[ardo] sagt:

"In allen Ländern und zu allen Zeiten h ä n g t d e r P r o f i t von dem Quantum Arbeit ab, das zur Beschaffung der für die Arbeiter notwendigen Güter auf dem Boden oder mit dem Kapital erforderlich ist, das keine Rente abwirft." (l.c.p. 128.)

Danach regulierte der Profit des Pächters auf dem Land - dem schlechtesten Land, das nach Ricardo keine Rente zahlt - the general rate of profit. Das Räsonnement ist dies: Das Produkt des schlechtesten Bodens wird zu seinem W e r t verkauft und zahlt keine Rente. Wir sehn also hier genau, wieviel Surpluswert, nach Abzug des Wertteils des Produkts, der bloß Äquivalent für den Arbeiter, dem Kapitalisten übrigbleibt. Und dieser Surpluswert ist der Profit. Es beruht dies auf der Voraussetzung, daß K o s t e n p r e i s und W e r t identisch sind, daß dies Produkt, weil zum Kostenpreis, zum Wert verkauft wird.

Historisch und theoretisch die Sache falsch. Ich habe gezeigt 1*), daß, wo kapitalistische Produktion und Grundeigentum existiert, das Land oder die Mine schlechtester Klasse keine Rente zahlen kann, weil es u n t e r s e i n e m W e r t verkauft wird, wenn es zum Marktwert (der nicht von ihm reguliert ist) des Korns verkauft wird. Weil der Marktwert eben nur seinen K o s t e n p r e i s deckt. Aber wodurch ist dieser Kostenpreis reguliert? Durch die Profitrate des n o t a g r i c u l t u r a l c a p i t a l, in deren Bestimmung natürlich auch des

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1*) Siehe vorl. Band, S. 291

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Kornpreis eingeht, so weit letztrer auch entfernt ist, sie allein zu bestimmen. R[icardos] Behauptung nur richtig, wenn values und cost-prices identisch ¦¦693¦ wären. Auch historisch - wo die kapitalistische Produktion später in der Agrikultur als in der Manufaktur erscheint - wird der agricultural profit durch den industrial bestimmt, und nicht umgekehrt. Richtig nur, daß auf diesem Land, das Profit, aber keine Rente zahlt, das sein Produkt zum Kostenpreis verkauft, die average rate of profits 1*) e rs c h e i n t, sich handgreiflich darstellt, keineswegs aber, daß die average profits hierdurch r e g u l i e r t werden, was etwas sehr Verschiedenes wäre.

Die Profitrate kann fallen, ohne daß Z i n s r a t e und R e n t r a t e steigt.

"Aus den über den Kapitalprofit gegebenen Erläuterungen geht hervor, daß k e i n e K a p i t a l a k k u m u l a t i o n d e n P r o f i t *) a u f d i e D a u e r s e n k e n w i r d, s o f e r n n i c h t e i n e d a u e r n d e U r s a c h e f ü r e i n e E r h ö h u n g d e s L o h n e s v o rh a n d e n i s t. ... Wenn sich die notwendigen Konsumartikel des Arbeiters dauernd mit gleicher Leichtigkeit vermehren ließen, so könnte eine d a u e r n d e V e r ä n d e r u n g d e r P r o f i t- o d e r L o h n r a t e" (sollte heißen in the rate of surplus value and the value of labour 2*)) "nicht eintreten, gleichgültig, in welchem Ausmaß Kapital akkumuliert wird. Aber A d a m S m i t h s c h r e i b t d a s S i nk e n d e s P r o f i t s ausschließlich d e r K a p it a l a k k u m u l a t i o n u n d d e r s i c h d a r a u s e r g e b e n d e n K o n k u r r e n z z u, ohne jemals die steigende Schwierigkeit der Beschaffung von Nahrungsmitteln für die zusätzliche Zahl von Arbeitern zu berücksichtigen, die das Zusatzkapital beschäftigen wird." (l.c.p. 338, 339.)

Das Ganze wäre nur richtig, wenn Profit = surplus value.

Also A. Smith sagt, daß mit der Akkumulation des Kapitals rate of profit falle wegen der wachsenden Konkurrenz der Kapitalisten; Ric[ardo] sagt, wegen der wachsenden deterioration of agriculture 3*) (Verteuerung der necessaries). Wir haben seine Ansicht widerlegt, die nur richtig wäre, wenn rate of surplus value und rate of profit identisch, also rate of profit nicht fallen könnte, außer wenn rate of wages steigt (gleichbleibenden Arbeitstag vorausgesetzt). Smiths Ansicht beruht darauf, daß er die value (in seiner falschen und von ihm selbst widerlegten Ansicht) zusammensetzt aus wages, profits und rents. Die Akkumulation der Kapitalien zwingt nach ihm, die a r b i t r a r y profits 4*), für die gar kein immanentes Maß existiert, herabzusetzen durch Herabsetzung der Preise der Waren, auf die [sie] nach dieser Fassung bloß nomineller Aufschlag sind

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**) Unter p r o f i t s versteht Ric[ardo] hier, was der Kapitalist vom Mehrwert nimmt; keineswegs den Mehrwert, und so falsch, daß der Mehrwert, so richtig, daß Profit durch Akkumulation fallen kann.

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1*) Durchschnittsrate - 2*) in der Mehrwertsrate und dem Wert der Arbeit - 3*) Verschlechterung der Landwirtschaft - 4*) willkürlichen Profite

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Ric[ardo] hat natürlich theoretisch recht gegen S[mith], daß die Akkumulation der Kapitalien die Wertbestimmung der Waren nicht ändert; aber Ric[ardo] hat sehr unrecht, indem er den A. Smith dadurch zu widerlegen sucht, daß keine Ü b e r p r o d u kt i o n in einem Lande möglich sei. Ric[ardo] leugnet die plethora of capital 1*), die nach ihm stehendes Axiom in der englischen Ökonomie geworden.

Erstens übersieht er, daß in der Wirklichkeit, wo nicht nur Kapitalist und workman, sondern capitalist, workman, landlord, moneyed interest, fixed incomes 2*) vom Staat etc. sich gegenüberstehn, der Fall der Warenpreise, der beide, industriellen Kapitalisten und workmen, trifft, den andren Klassen zugut kommt.

Zweitens, daß die kapitalistische Produktion keineswegs auf einer willkürlichen Stufe produziert, sondern je mehr sie sich entwickelt, um so mehr gezwungen ist, auf einer Stufenleiter zu produzieren, die mit der immediate demand 3*) nichts zu tun hat, sondern von einer beständigen Erweiterung des Weltmarkts abhängt. Er flüchtet zu der abgeschmackten Sayschen Voraussetzung, als ob der Kapitalist nicht für den Profit, den Mehrwert, sondern für den Konsum, den Gebrauchswert - seinen eignen Konsum - direkt produziere. Er übersieht, daß die Ware in Geld verwandelt werden muß.

Die demand der Arbeiter genügt nicht, da der Profit ja grade dadurch herkommt, daß die demand der Arbeiter kleiner als der Wert ihres Produkts, und um so größer ist, je relativ kleiner diese demand. Die demand der capitalists untereinander genügt ebensowenig. Die Überproduktion bringt keinen p e r m a n e n t e n Fall des Profits hervor, aber sie ist permanent p e r i od i s c h. Es folgt ihr Unterproduktion usw. Die Überproduktion geht grade daraus hervor, daß die Masse des Volks nie mehr als die average quantity of necessaries 4*) konsumieren kann, ihre Konsumtion also nicht entsprechend wächst mit der Produktivität der Arbeit. Doch dieser ganze Abschnitt gehört in die K o n k u r r e n z d e r K a p i t a l i e n. Alles, was Ric[ardo] darüber sagt, ist keinen Schuß Pulver wert. (Es ist dies ch. XXI "Effects of Accumulation on Profits and Interest".)

"Es gibt nur einen Fall, und auch dieser wird nur z e i tw e i l i g auftreten, in dem die Akkumulation von Kapital bei niedrigem Nahrungsmittelpreis von einem Fall des Profits begleitet sein kann, und zwar dann, wenn die zum Unterhalt der Arbeit bestimmten Fonds sich sehr viel rascher als die Bevölkerung vermehren; dann werden die Löhne hoch und die Profite niedrig sein." (l.c.p. 343.)

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1*) den Überfluß an Kapital - 2*) Kapitalist, Arbeitsmann, Grundeigentümer, Geldkapitalist, [Empfänger von] festen Einkommen 3*) unmittelbaren Nachfrage - 4*) durchschnittliche Menge der lebenswichtigen Güter

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Gegen Say bemerkt Ric[ardo] ironisch mit Bezug auf das Verhältnis von profits und interests 1*):

"Say räumt ein, daß der Zinsfuß von der Profitrate abhängt. Es folgt daraus jedoch nicht, daß die Profitrate vom Zinsfuß abhängt. Das eine ist Ursache, das andere Wirkung, und es ist ausgeschlossen, daß irgendwelche Umstände sie die Plätze wechseln lassen." (l.c.p. 353.)

Indes, dieselben Ursachen, die den Profit fallen, können interest steigen machen und umgekehrt. [80]

"Say erkennt an, daß die P r o d u k t i o n s k o s t e n die Grundlage des Preises sind, und dennoch behauptet er in verschiedenen Teilen seines Buches, daß der Preis durch das Verhältnis zwischen Nachfrage und Angebot bestimmt wird." (l.c.p. 411.)

Daraus hätte eben Ric[ardo] sehn sollen, daß ¦¦694¦ die c o s t o f p r o d u c t i o n sehr verschieden ist von quantity of labour employed for the production of a commodity 2*). Statt dessen fährt er fort:

"Der wirkliche und letzte Regulator des relativen Wertes zweier beliebiger Waren sind ihre Produktionskosten." (l.c.)

"Und stimmt A. Smith dieser Auffassung nicht zu" {daß die Preise weder durch Löhne noch durch Profite bestimmt werden}, "wenn er sagt, daß 'die Waren p r e i s e oder der W e r t von Gold und Silber, verglichen mit anderen Waren, von dem Verhältnis zwischen dem Q u a n t u m A r b e i t abhängt, das notwendig ist, eine bestimmte Menge Gold und Silber auf den Markt zu bringen, und jenem, das erforderlich ist, um eine bestimmte Menge irgendeiner anderen Art Ware dorthin zu schaffen' ? Diese Menge wird nicht verändert, ob der Profit hoch oder niedrig oder der Lohn niedrig oder hoch ist. W i e k ö n n e n d a n n d i e P r e i s e d u r c h h o h e P r o f i t e e r h ö h t w e r d e n?" (l.c.p. 413, 414.)

A. Smith versteht in der angeführten Stelle unter p r i c e s nichts als the monetary expression of the v a l u e s of commodities 3*). Daß diese und das Gold und Silber, wogegen sie sich austauschen, durch die relative quantities of labour bestimmt sind required for producing those two sorts of commodities 4*)

{commodities on the one side, gold und silver on the other 5*)}, widerspricht dem durchaus nicht, daß die w i r k l i c h e n Preise der Waren, i.e. ihre cost-prices, "can be raised by high profits" 6*). Allerdings nicht, wie Smith meint, alle auf einmal. Aber durch high profits wird ein Teil der Warenmasse über seinen Wert mehr erhöht, als wenn die average profits low 7*), während ein andrer minder unter seinen Wert gesenkt wird. [81]

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1*) In der Handschrift: rates - 2*) dem Quantum Arbeit, das bei der Produktion einer Ware angewendet wird - 3*) den Geldausdruck des W e r t e s der Waren - 4*) die für die Produktion jener beiden Warensorten erheischt werden - 5*) Waren auf der einen Seite, Gold und Silber auf der anderen - 6*) durch hohe Profite erhöht werden können" - 7*) Durchschnittsprofite niedrig