Seitenzahlen verweisen auf: Karl Marx/ Friedrich Engels - Werke. (Karl) Dietz Verlag, Berlin. Band 26.3. Berlin/DDR. 1962. »Theorien über den Mehrwert - Dritter Teil«

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[ZWANZIGSTES KAPITEL] Auflösung der Ricardoschen Schule

1. [R. Torrens]

[a) Smith und Ricardo über das Verhältnis von Durchschnittsprofitrate und Wertgesetz]

¦¦782¦ R. Torrens, "An Essay on the Production of Wealth etc.", London 1821.

Beobachtung der Konkurrenz - der Phänomene der Produktion zeigt, daß Kapitalien von gleicher Größe, on an average 1*)

gleich viel Profit liefern, oder daß, den average rate of profit 2*) gegeben (und weiter heißt average rate of profit nichts), die Masse des Profits von der Größe des vorgeschoßnen Kapitals abhängt.

A. Smith registrierte dies fact. Es machte ihm weiter keine Gewissensskrupel über seinen Zusammenhang mit der von ihm aufgestellten Werttheorie, um so weniger, als er neben seiner sozusagen esoterischen Theorie noch verschiedne andre aufgestellt hatte und nach Belieben sich an die eine oder andre erinnern konnte.

Die einzige Reflexion, zu der die Sache ihn veranlaßt, ist eine Polemik gegen die Ansicht, die den Profit in wages of superintendence 3*) auflösen will, since, apart from any other circumstance 4*), die Arbeit of superintendence nicht im selben Maß wächst wie die Stufenleiter der Produktion, und zudem der Wert des vorgeschoßnen Kapitals (infolge z.B. der Teuerkeit des Rohmaterials)

wachsen kann, ohne daß die Stufenleiter der Produktion wächst.

5*) Ein immanentes Gesetz für die Bestimmung des average profit 6*) und seiner Größe selbst hat er nicht. Er sagt bloß, daß die Konkurrenz dies x verkleinert.

Ricardo identifiziert (einige wenige und nur zufällige Bemerkungen abgerechnet)

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1*) im Durchschnitt - 2*) Durchschnittsprofitrate - 3*) Lohn der Oberaufsicht - 4*) da, abgesehen von jedem anderen Umstand 5*) vgl. 1. Teil dieses Bandes, S. 62-64 6*) Durchschnittsprofits

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überall den Profit unmittelbar mit der surplus value 1*). Die Waren verkaufen sich daher bei ihm mit P r o f i t, nicht weil sie ü b e r ihrem Wert, sondern weil sie z u i h r e m W e r t verkauft werden. Bei der Betrachtung der value 2*) jedoch (ch. I der "Principles") ist er der erste, der überhaupt nachdenkt über das Verhältnis der W e r t e b e s t i m m u n g der Waren zu der Erscheinung, daß gleich große Kapitalien gleiche Profite liefern. Sie können dies nur, soweit die Waren, die sie produzieren, zwar nicht zu gleichen Preisen verkauft werden (es kann jedoch gesagt werden, daß ihr Resultat gleichen Preis hat, insofern der Wert des nicht konsumierten Teils des capital fixe mit zum Produkt gerechnet wird), wohl aber g l e i c h e s u r p l u s v a l u e, gleichen Überschuß des Preises über den Preis der Avancen liefern. Nun aber machte Ric[ardo] zuerst darauf aufmerksam, daß gleich große Kapitalien durchaus nicht von gleicher organischer Komposition sind. Den Unterschied dieser Komposition nahm er so, wie er ihn von A. Smith überliefert fand - circulating und fixed capital 3 -, also nur die Unterschiede, die aus dem Zirkulationsprozeß entspringen.

Er spricht es durchaus nicht direkt aus, daß es dem Gesetz der Werte prima facie 4*) widerspricht, daß Kapitalien von ungleicher organischer Komposition, die also ungleiche Massen of immediate labour 5*) in Bewegung setzen, Waren vom selben Wert produzieren und dieselbe surplus value (was er identifiziert mit Profit) abwerfen. Vielmehr geht er an die Untersuchung des Werts unter Voraussetzung des Kapitals und einer allgemeinen Profitrate. Er identifiziert von vorn[herein] K o s t e n p r e i s e und W e r t e und sieht nicht, daß diese Unterstellung von vornherein prima facie dem Gesetz des Werts widerspricht. Erst auf Basis dieser Unterstellung, die den Hauptwiderspruch und die eigentliche Schwierigkeit einschließt, kömmt er zu einem partikularen Fall - der V a r i a t i o n d e s A r b e i t s l o h n s, Steigen oder Fallen desselben. Damit die Profitrate nun gleichbleibt, muß das Steigen oder Fallen des Arbeitslohns, dem Fallen oder Steigen des Profits entspricht, ungleich wirken auf Kapitalien von verschiedner organischer Komposition. Steigt der Arbeitslohn, fällt also der Profit, so fallen die Preise der Waren, die in größrem Verhältnis mit fixem Kapital produziert werden.

Wenn umgekehrt, umgekehrt. Die "exchangenble values" 6*) der Waren sind daher nicht in diesem Fall bestimmt durch die zu ihrer wechselseitigen Produktion erheischte Arbeitszeit. Mit andren Worten: Diese Bestimmung gleicher Profitrate (aber nur im einzelnen Fall und auf diesem Umweg kommt Ric[ardo]

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1*) dem Mehrwert - 2*) des Werts - 3*) zirkulierendes und fixes Kapital - 4*) auf den ersten Blick - 5*) unmittelbarer Arbeit 6*) "Tauschwerte"

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hierzu) bei Kapitalien von verschiedner organischer Zusammensetzung w i d e r s p r i c h t dem Gesetz des Werts oder, wie Ric[ardo] sagt, bildet A u s n a h m e davon, worauf M[althus] richtig bemerkt, daß die Regel die Ausnahme und die Ausnahme die Regel im progress of ¦¦783¦ industry 1*) wird. 2*) Der Widerspruch selbst wird bei R[icardo] nicht klar ausgesprochen, nämlich nicht in der Form: Obgleich die eine Ware mehr unbezahlte Arbeit enthält wie die andre - denn das Quantum unbezahlter Arbeit hängt [ab] von dem Quantum bezahlter, also dem Quantum der angewandten immediate labour bei gleicher Rate der Exploitation der Arbeiter -, liefern sie dennoch dieselben Werte oder denselben Überschuß der unbezahlten über die bezahlte Arbeit. Vielmehr kommt der Widerspruch bei ihm nur in der singulären Form vor: In gewissen Fällen affiziert der A r b e i t s l o h n - Variation im Arbeitslohn - die Kostpreise (exchangeable values, sagt er) der Waren.

Ebenso verschiedne Umlaufszeiten des Kapitals - ob es länger im Produktionsprozeß (wenn auch nicht im Arbeitsprozeß) oder im Zirkulationsprozeß verharrt, nicht mehr Arbeit, sondern mehr Zeit zu seinem return 3*) braucht - affizieren ebensowenig die Gleichheit der Profite; und dies widerspricht wieder - ist nach Ricardo wieder A u s n a h m e - dem Gesetz der Werte.

Er hat also die Sache sehr einseitig dargestellt. Stellte er sie im allgemeinen Ausdruck dar, so hatte er auch die allgemeine Lösung.

Aber das große Verdienst bleibt ihm: Ric[ardo] ahnt den Unterschied zwischen Werten und Kostpreisen, und er spricht für bestimmte Fälle den Widerspruch aus, wenn auch nur als Ausnahmen vom Gesetz, daß Kapitalien von ungleicher organischer Komposition (also in letzter Instanz immer Kapitalien, die nicht gleich viel lebendige Arbeit exploitieren) gleiche surplus values (Profite) liefern und - abgezogen, daß beim fixen Kapital ein Teil in den Arbeitsprozeß eingeht, ohne in den Verwertungsprozeß einzugehn gleiche Werte, Waren von gleichen Werten (vielmehr K o s tp r e i s e n, aber er verwechselt das).

[b) Torrens' Verwirrung bei der Bestimmung des "Werts der Arbeit" und der Quelle des Profits]

Malthus nun, wie wir sahn 4*), benutzt das, um das R[icardo]sche Gesetz des Werts zu leugnen.

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1*) Fortschritt der Industrie - 2*) siehe vorl. Band, S. 25 3*) Umlauf - 4*) siehe vorl. Band, S. 8 und 23-25

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Torrens geht gleich im Beginn seiner Schrift von diesem Fund Ricardos aus; keineswegs, um das Problem zu lösen, sondern um das "Phänomen" als das Gesetz des Phänomens auszusprechen.

"Gesetzt, Kapital von verschiedenen Graden der Dauerhaftigkeit werde angewandt. Wenn ein Tuch- und ein Seidenmanufakturist jeder ein Kapital von 2000 l. anwenden und der erste 1500 l. in dauernden Maschinen und 500 l. in Arbeitslohn und Materialien anwendet, während der letztre nur 500 l. in dauernden Maschinen anwendet und 1500 in Arbeitslohn und Materialien ... Gesetzt, 1/10 dieses fixen Kapitals sei jährlich konsumiert und die Rate des Profits 10%, dann - da das Kapital des Tuchmanufakturisten von 2000l. £ 2200 einbringen muß, um ihm diesen Profit zu geben, und da der Wert des fixen Kapitals durch den Prozeß der Produktion reduziert ist, von 1500 auf 1350 - müssen die produzierten Waren verkauft werden für 850 l. Und in gleicher Weise, da das fixe Kapital des Seidenmanufakturisten durch den Produktionsprozeß um 1/10 reduziert ist, oder von 500 auf 450, so muß die produzierte Seide, um ihm die h e r k ö m m l i c h e P r o f i t r a t e auf sein Gesamtkapital von 2000 l. abzuwerfen, für 1750 l. verkauft werden... Wenn Kapitalien von gleicher Größe, aber von verschiedenen Graden der Dauerhaftigkeit angewandt werden, werden die produzierten Artikel z u s a m m e n m i t d e m R e s t d e s K a p i t a l s in dem e i n e n P r o d u k t i o n sz w e i g im Tauschwert gleich sein den produzierten Dingen und dem Rest des Kapitals in einem a n d e r e n P r o d u kt i o n s z w e i g." (p. 28, 29.)

Hier ist nur die Erscheinung, die sich in der Konkurrenz zeigt, ausgesprochen, registriert. Ditto a "customary rate of profit" 1*) u n t e r s t e l l t, ohne zu zeigen, woher sie kommt, oder auch nur zu ahnen, daß dies gezeigt werden müsse.

"G l e i c h e K a p i t a l i e n oder in andren Worten, g l e i c h e M e n g e n a u f g e h ä u f t e r A r b e i t w e r d e n o f t v e r s c h i e l e n e M e n g e n u nm i t t e l b a r e r A r b e i t i n B e w e g u n g s e tz e n; dies ändert aber nichts an der Sache" (p. 29, 30),

nämlich an der Sache, daß der Wert des Produkts plus dem residue of the capital not consumed 2*) gleiche Werte liefern - oder, was dasselbe, gleiche Profite.

Das Verdienst in diesem Satz besteht nicht darin, daß T[orrens] auch hier wieder bloß die Erscheinung registriert, ohne sie zu erklären, sondern darin, daß er - was er jedoch dadurch wieder spoils 3*), daß er dies als "besondren" Fall hinstellt - den Unterschied dahin bestimmt, daß gleiche Kapitalien ungleiche Massen lebendiger Arbeit in Bewegung setzen. Wenn der Wert = der Arbeit, die in einer Ware aufgearbeitet, realisiert ist, so klar, daß wenn die Waren zu ihrem Wert verkauft werden - die in ihnen enthaltne surplus value nur = sein kann der in ihnen enthaltnen

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1*) eine "herkömmliche Profitrate" - 2*) Rest des nicht konsumierten Kapitals - 3*) verdirbt

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unbezahlten Arbeit oder surplus labour. Aber diese surplus labour - bei derselben Rate der Exploitation des Arbeiters - kann nicht gleich sein bei Kapitalien, which put in motion different quantities of immediate labour 1*), sei es, daß der unmittelbare Produktionsprozeß, sei es, daß die Zirkulationszeit diesen Unterschied verursacht. Dies also das Verdienst T[orrens]', daß er diesen Ausdruck hat. Was schließt er daraus? Daß hier ¦¦784¦ in der kapitalistischen Produktion ein Umschlag im Gesetz des Werts stattfindet. D.h., daß das Gesetz des Werts, das aus der kapitalistischen Produktion abstrahiert ist, ihren Erscheinungen widerspricht. Und was setzt er an die Stelle? Absolut nichts als den rohen gedankenlosen sprachlichen Ausdruck des Phänomens, das zu erklären ist.

"In der frühen Periode der Gesellschaft"

(also grade, wenn der Tauschwert überhaupt - das Produkt als Ware - kaum entwickelt ist, also auch das Gesetz des Werts nicht)

"ist es die G e s a m t m e n g e d e r i n d e r P r od u k t i o n v e r a u s g a b t e n A r b e i t, a u fg e h ä u f t e r u n d u n m i t t e l b a r e r, die den relativen Wert der Waren bestimmt. Sobald aber K a p i t a l a n g e h ä u f t und eine K l a s s e v o n K a p i t al i s t e n sich unterscheidet von einer K l a s s e v o n A r b e i t e r n, sobald derjenige, der in irgendeinem Gewerbszweig als Unternehmer auftritt, seine eigene Arbeit nicht selbst verrichtet, sondern dazu Subsistenzmittel und Materialien an andere vorschießt, dann ist es die in der Produktion aufgewendete S u m m e K a p i t a l oder die M e n g e a u f g e h ä u ft e r A r b e i t, die die Tauschkraft der Waren bestimmt." (l.c.p. 33, 34.) "Solange zwei Kapitalien gleich, [sind] ihre Produkte von gleichem Wert, w i e a u c h i m m e r w i r d i e M e n g e u n m i t t e l b a r e r A r b e i t v e rä n d e r n m ö g e n, d i e s i e i n B e w e g u n g s e t z e n oder die i h r e P r o d u k t e e r h e is c h e n. Sind sie ungleich, [werden] ihre Produkte von ungleichem Wert [sein], auch wenn die Gesamtmasse der auf sie aufgewandten Arbeit genau gleich sein sollte." (p. 39.) "Also nach dieser T r e n n u n g v o n K a p i t a l i s t e n u n d A r b e i t e r n ist es die S u m m e K a p i t a l, die Menge aufgehäufter Arbeit und nicht, w i e v o r d i e s e r T r e n n u n g, die Summe aufgehäufter und unmittelbarer in der Produktion aufgewandter Arbeit, die den Tauschwert bestimmt." (l.c.p. 39, 40.)

Hier haben wir wieder nichts als die Erscheinung ausgesprochen, daß gleich große Kapitalien gleich große Profite abwerfen, oder daß der Kostenpreis der Ware gleich dem Preis des avancierten Kapitals plus dem average 2*) Profit; zugleich mit dem hint 3*), daß diese E r s c h e i n u n g, since equal capitals put in motion different quantities of immediate labour 4*), prima facie 5*) nicht vereinbar ist mit der Wertbestimmung der Ware durch die in ihr enthaltne Arbeitszeit. Die Bemerkung, daß diese Erscheinung der kapitalistischen

1*) die verschiedene Mengen unmittelbarer Arbeit in Bewegung setzen - 2*) durchschnittlichen - 3*) Hinweis - 4*) da gleiche Kapitalien verschiedene Mengen unmittelbarer Arbeit (in der Handschrift of profit) in Bewegung setzen - 5*) auf den ersten Blick

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Produktion sich erst zeigt, sobald Kapital existiert - Klassen von Kapitalisten und Arbeitern, Verselbständigung der objektiven Arbeitsbedingungen als Kapital-, ist Tautologie.

W i e aber die Trennung der zur Produktion der Ware [notwendigen Faktoren] - als Kapitalisten und Arbeiter, Kapital und Lohnarbeit - das Wertgesetz der Ware umwirft, ist bloß "geschlossen" aus der unbegriffenen Erscheinung.

Ric[ardo] hatte nachzuweisen gesucht, daß die Trennung zwischen Kapital und Lohnarbeit nichts ändert - mit gewissen Ausnahmen an der Wertbestimmung der Waren. Auf die R[icardo]schen Ausnahmen gestützt, leugnet T[orrens] das Gesetz. Er kehrt zurück zu A. Smith (gegen den sich die R[icardo]sche Demonstration kehrt) und nach dem zwar "in the early period" 1*), wo die Menschen sich nur noch als Warenbesitzer und Warenaustauscher gegenübertreten, der Wert der Ware durch die in ihr enthaltne Arbeitszeit bestimmt wird, nicht aber, sobald Kapital und Grundeigentum sich gebildet haben. Es heißt dies (wie ich schon im ersten Teil bemerkte [19]), daß das Gesetz, was für die Waren als Waren gilt, nicht für sie gilt, sobald sie als Kapital oder als Produkte des Kapitals betrachtet werden, sobald überhaupt von der Ware zum Kapital fortgegangen wird. Andrerseits nimmt das Produkt erst allseitig die Gestalt der Ware an - sowohl dadurch, daß das ganze Produkt in Tauschwert verwandelt werden muß, als daß die Ingredienzien seiner Produktion selbst als Waren in es eingehn -, es wird erst allseitig Ware mit der Entwicklung und auf Grundlage der kapitalistischen Produktion. Also das Gesetz der Ware soll da sein in einer Produktion, die keine Waren (oder nur teilweise) erzeugt, und soll nicht da sein auf Grundlage der Produktion, deren Basis das Dasein des Produkts als Ware. Das Gesetz selbst wie die Ware als allgemeine Form des Produkts ist abstrahiert aus der kapitalistischen Produktion, und grade für sie soll es nicht gelten.

Der Einfluß der Trennung zwischen "capital und labour" auf die Wertbestimmung ist übrigens - abgesehn von der Tautologie, daß, solang kein Kapital existiert, Kapital nicht die Preise bestimmen kann - wieder eine ganz flache Übersetzung einer an der Oberfläche der kapitalistischen Produktion sich zeigenden Tatsache. Solang jeder selbst mit seinen Instrumenten arbeitet, das Produkt, das er produziert, selbst verkauft {nur daß in der Wirklichkeit die Notwendigkeit des Verkaufs des Produkts auf ¦¦785¦ gesellschaftlicher Stufenleiter nie zusammenfällt mit dem mit seinen eignen

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1*) "in der frühen Periode"

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Arbeitsbedingungen Produzieren}, gehören zu s e i n e n Kosten sowohl die Kost des Instruments als der A r b e i t, die er selbst verrichtet. D i e K o s t d e s K a p i t a l is t e n b e s t e h t i n d e m a v a n c i e r t e n K ap i t a l 1*), in der Wertsumme, die er auf die Produktion expends 2*), n i c h t i n d e r A r b e i t, d i e e r n i c h t v e r r i c h t e t 1*), und die i h m nur das kostet, was er für sie gezahlt hat. Dies ist ein sehr guter Grund für die Kapitalisten, die surplus value (gesellschaftliche) untereinander zu berechnen und zu verteilen, nicht nach dem Quantum of immediate labour which a given capital puts in motion 3*), sondern nach der Größe des von ihnen avancierten Kapitals.

Es ist aber durchaus kein Erklärungsgrund, woher diese so zu verteilende und verteilte surplus value herkommt.

T[orrens] hält noch soweit an R[icardo] fest, daß der Wert der Ware bestimmt sein soll durch Arbeitsquantität, aber [es ist] nur "the quantity of accumulated labour" expended upon the production of commodities 4*), die ihren Wert bestimmen soll. Hier gerät T[orrens] aber in schönen Wirrwarr.

Also z.B. der Wert des Wollenzeugs ist bestimmt durch die in der Webmaschine und der Wolle etc. und den wages, die die Ingredienzien seiner Produktion 5*) bilden, accumulated labour, was hier nichts heißt als realized labour, vergegenständlichte Arbeitszeit. Wenn aber nun das Wollzeug fertig, die Produktion am Ende ist, so hat sich die in dem Wollenzeug expended immediate labour 6*) ebenfalls in accumulated oder realized labour verwandelt.

Warum soll also der Wert des Webstuhls und der Wolle durch die in ihnen enthaltne realized labour (die nichts als immediate labour realized in an object, in a result, in a useful thing 7*)) bestimmt sein und der Wert des Wollzeugs nicht? Geht das Wollzeug wieder ein als Ingredienz of production, z.B. in Färberei oder Schneiderei, so ist es "accumulated labour", und der Wert des Rocks ist bestimmt durch den Wert der wages der Arbeiter, ihrer Instrumente und des Wollzeugs, dessen Wert selbst durch in ihm "accumulated labour" bestimmt ist. Betrachte ich die Ware als K a p i t a l, d.h. hier zugleich als Produktionsbedingung, so löst sich ihr Wert in immediate labour auf, die "accumulated labour" heißt, weil sie in [ver]gegenständlichter Form existiert.

Betrachte ich dieselbe Ware dagegen als Ware, als Produkt und Resultat des Prozesses, so ist sie bestimmt nicht durch die labour, die in ihr selbst akkumuliert ist, sondern durch die in ihren Produktionsbedingungen akkumulierte labour.

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1*) In der Handschrift ist die hier kursiv gegebene Textstelle mit Bleistift unterstrichen - 2*) verausgabt - 3*) unmittelbarer Arbeit, das ein gegebenes Kapital in Bewegung setzt - 4*) "die Menge aufgehäufter Arbeit", die auf die Produktion der Waren verausgabt wird - 5*) in der Handschrift: ihrer Akkumulation 6*) verausgabte unmittelbare Arbeit - 7*) unmittelbare Arbeit ist, vergegenständlicht in einem Objekt, in einem Resultat, in einem nützlichen Ding

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In der Tat schöner cercle vicieux 1*), den Wert der Ware durch den Wert des Kapitals bestimmen zu wollen, da der Wert des Kapitals gleich dem Wert der Waren, woraus es besteht. Diesem Burschen gegenüber [hat James Mill recht, wenn er sagt:

"Capital is commodities 2*), und zu sagen, daß der Wert der Waren durch den Wert des Kapitals bestimmt sei, heißt sagen, daß der Wert der Ware durch den Wert der Ware bestimmt ist." [James Mill, "Elements of Political Economy", London 1821, p. 74,] [20]

Es ist hier noch eins zu merken. Da [nach Torrens] der Wert der Ware bestimmt ist durch den Wert des Kapitals, das sie produziert, oder, in andren Worten, durch die Masse labour, die labour, accumulated und realized 3*) in diesem Kapital, so ist nur zweierlei möglich:

Erstens, die Ware enthält den Wert des aufgenutzten capital fixe; zweitens, den Wert des Rohmaterials oder die in capital fixe und Rohmaterial enthaltne Arbeitsquantität. Drittens, die Arbeitsquantität, die in dem Geld oder den Waren vergegenständlicht ist, die als wages funktionieren.

Nun zweierlei [möglich].

Die in dem capital fixe und Rohmaterial enthaltne "akkumulierte" Arbeit bleibt dieselbe nach dem Produktionsprozeß, die sie vor demselben war. Was aber den dritten Teil der advanced "accumulated labour" 4*) betrifft, so ersetzt der Arbeiter ihn durch seine immediate labour -, d.h. die dem Rohmaterial etc. zugesetzte "immediate Arbeit" stellt in der Ware, dem Produkt, ganz so viel accumulated labour vor, wie in den wages enthalten war.

Oder sie stellt mehr vor. Stellt sie mehr vor, so enthält die Ware mehr accumulated labour wie das vorgeschoßne Kapital. Dann entspringt der Profit grade aus dem Überschuß der accumulated labour, die in der Ware enthalten, Über die accumulated [labour], die in dem capital advanced 5*) enthalten. Und dann ist der W e r t der ¦¦786¦ Ware nach wie vor durch die in ihr enthaltne Quantität Arbeit (accumulated plus immediate) bestimmt (welche letztre in der Ware auch als accumulated, nicht mehr immediate existiert. Immediate ist sie im Produktionsprozeß, accumulated ist sie im Produkt).

Oder sie stellt nur das in den wages vorgeschoßne Quantum [Arbeit] vor, ist nur ein Äquivalent desselben. (Wäre sie weniger als das, so wäre nicht zu erklären, warum der Kapitalist gewinnt, sondern wie es kömmt, daß er nicht verliert.) Woher kommt im letztern Fall der Profit? Woher entspringt die surplus value, der Überschuß des Werts der Ware über den

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1*) Zirkelschluß - 2*) Kapital ist gleich Waren - 3*) Arbeit, aufgehäuft und vergegenständlicht - 4*) vorgeschossenen "aufgehäuften Arbeit" - 5*) vorgeschossenen Kapital

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Wert der Produktionsingredienzien, oder der Wert des vorgeschoßnen Kapitals? Nicht aus dem Produktionsprozeß selbst, so daß er sich im exchange 1*) oder Zirkulationsprozeß nur realisierte, sondern aus dem exchange, aus dem Zirkulationsprozeß. Dann kommen wir zu Malthus und der merkantilistischen rohen Vorstellung des "profit upon expropriation" 2*) zurück. Und damit kömmt denn auch Herr Torrens konsequent, obgleich er wieder so inkonsequent ist, diesen Z a h l w e r t nicht aus einem unerklärlichen vom Himmel gefallenen funds zu erklären, nämlich dem funds, das nicht nur ein Äquivalent für die Ware, sondern ein Surplus über diesem Äquivalent bildet, aus means 3*) des Käufers, der stets fähig ist, die Ware über ihrem Wert zu zahlen, ohne daß er sie über ihrem Wert verkauft, wodurch sich die Sache in nichts auflöst. Er 4*) ist nicht so konsequent wie Malthus, zu einer solchen Fiktion zu greifen, sondern behauptet umgekehrt, die "effectual demand" 5*) - also die Wertsumme, die das Produkt zahlt - entspringe nur aus der supply 6*), sei also ebenfalls Ware; wobei absolut nicht abzusehn, da beide Seiten Verkäufer und Käufer, wie sie sich wechselseitig at the same rate 7*) prellen können.

"Die effektive Nachfrage nach einer Ware wird immer bestimmt und entspricht bei einer gegebenen Profitrate stets der Menge der Bestandteile des Kapitals oder der zu ihrer Produktion erheischten Dinge, die die Konsumenten in Austausch für sie zu bieten imstande und geneigt sind." (l.c.p. 344.)

"Wachsende Zufuhr ist die einzige Ursache des Anwachsens der effektiven Nachfrage" (p. 348).

wogegen Malthus, den Satz aus Torrens zitierend, denn auch ihm gegenüber mit Recht Protest einlegt. ("Def. in P. Ec.", Lond. 1827, p. 59.) 8*)

Daß Torrens aber zu jener abgeschmackten Konsequenz kommt, zeigen folgende Sätze über die Produktionskosten etc.:

"Der M a r k t p r e i s" (bei Malthus der Kaufwert, purchasing value) "schließt stets ein die herkömmliche Profitrate für die gegebene Zeit. Der n a t ü r l i c h e P r e i s, der aus den P r o d u k t i o n s k o s t e n besteht oder, in anderen Worten, a u s d e r K a p i t a l a u s l a g e in der Produktion oder Fabrikation von Ware, kann nicht die Profitrate einschließen." (l.c.p. 51.)

"Es wäre dasselbe, als wenn ein Pächter für 100 qrs. Korn 120 qrs. zurückerhielte, dann wären 20 qrs. der Profit; es wäre absurd, diesen Exzeß oder Profit einen Teil seiner Auslagen zu nennen... Ebenso erhielte der Manufakturist eine Menge fertiger Produkte von einem höheren T a u s c h w e r t zurück als die [vorgeschossenen] Materialien etc. (p. 51-53.)

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1*) Austausch - 2*) "Entäußerungsprofits" - 3*) Mitteln 4*) Torrens - 5*) "effektive Nachfrage" - 6*) Zufuhr - 7*) in dem gleichen Maße - 8*) siehe vorl. Band, S. 53

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"Die effektive Nachfrage besteht in dem Vermögen und der Neigung d e r K o n s u m e n t e n, sei es durch unmittelbaren oder vermittelten Austausch für Waren, e i n e g e w i s s e g r ö ß e r e P o r t i o n aller Ingredienzien des Kapitals zu geben, als deren Produktion kostet." (l.c.p.349.)

120 qrs. Korn sind unbedingt mehr als 100 qrs. Aber es wäre falsch zu sagen - wenn man, wie hier der Fall, bloß den Gebrauchswert betrachtet und den Prozeß, den er durchläuft, also eigentlich den vegetativen oder physiologischen ¦¦787¦ Prozeß -, daß zwar nicht die 20 qrs., wohl aber die sie bildenden Elemente nicht in den P r o d u k t i o n s p r o z e ß eingehn. Andrerseits könnten sie nicht aus ihm herauskommen. Außer den 100 qrs.

Korn - dem Samen - gehn von dem Dünger zugeführte chemische Bestandteile, in der Erde enthaltne Salze, Wasser, Luft, Licht alle ein in den Prozeß, der 100 qrs. Korn in 120 verwandelt. Die Verwandlung und das Eingehn der Elemente, der Ingredienzien, der Bedingungen - der expenditure of nature 1*), die 100 qrs. in 120 verwandelt - geht im P r o d u k t i o n s p r o z e ß selbst vor, und die Elemente dieser 20 qrs. gehn als "expenditure" 2*), physiologische, in diesen Prozeß selbst ein, als dessen Resultat die Verwandlung von 100 qrs. in 120 qrs. erscheint.

Diese 20 qrs. sind kein bloßer Profit, vom bloßen Standpunkt des Gebrauchswerts behandelt. Es ist nur von dem organischen Teil Unorganisches assimiliert und in Organisches verwandelt worden.

Ohne das Hinzukommen von Stoff - und dieser ist die physiologische expenditure - würden nie und nimmer 120 qrs. aus 100. Es kann also in der Tat gesagt werden selbst von dem bloßen Standpunkt des Gebrauchswerts aus, des Korns als Korn, daß in unorganischer Form als expenditure in es einging, was in o r g a n i s c h e r Form als vorhandnes Resultat erscheint in den 20 qrs., als Überschuß des geernteten Korns über das gesäte.

Diese Betrachtungsweise an und für sich hat aber mit der Frage über den Profit so wenig zu tun, als wollten wir sagen, daß Drahtfäden, die tausendmal länger gezogen sind durch den Arbeitsprozeß als das Metall, aus dem sie gezogen wurden - da ihre Länge sich vertausendfacht -, einen tausendfachen P r o f i t darstellen. Im case 3*) der Fäden die Länge vermehrt; im case des Korns die Anzahl. Aber weder der Überschuß der Länge noch der Überschuß der Anzahl bildet P r o f i t, der sich nur auf den Tauschwert bezieht, obgleich sich dieser Tauschwert in einem surplus produce darstellt.

Was aber den Tauschwert betrifft, braucht wohl nicht weiter erläutert

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1*) des Aufwandes der Natur - 2*) "Ausgabe" - 3*) Fall

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zu werden, daß 90 qrs. Korn 50 viel (und mehr) wert sein können als 100, 100 mehr als 120 und 120 mehr als 500.

Aus einem Beispiel also, was n i c h t s mit dem Profit zu tun, mit dem Überschuß des W e r t s des Produkts über den W e r t der avances 1*), schließt T[orrens] auf den Profit. Und selbst physiologisch - dem Gebrauchswert nach - betrachtet, sein Beispiel falsch, da in der Tat die 20 qrs. Korn, die als surplus produce eingehn, d'une manière ou d'une autre 2*), wenn auch in andrer Form, im Produktionsprozeß selbst schon vorhanden sind.

Übrigens platzt T[orrens] schließlich denn auch mit der alten genialen Vorstellung heraus, daß der Profit profit upon expropriation.

[c) Torrens und der Begriff der Produktionskosten]

Ein Verdienst bei T[orrens], daß er überhaupt die Streitfrage über das, was Produktionskosten sind, anregt. Ric[ardo] verwechselt fortwährend den W e r t der Ware mit den P r o d u k t i o n s k o s t e n (soweit sie gleich dem Kostenpreis) und daher seine Verwunderung, daß Say, obgleich er den Preis durch die Produktionskosten bestimmt, andre Konsequenzen zieht. 3*) Malthus behauptet wie R[icardo], daß der Preis der Ware durch die Produktionskosten bestimmt ist, und er rechnet den Profit wie R[icardo] in die Produktionskosten ein. Dennoch bestimmt er den Wert ganz verschieden, nicht durch das Quantum Arbeit, das in der Ware enthalten, sondern durch das Quantum Arbeit, das sie kommandieren kann.

Die Zweideutigkeiten des Begriffes P r o d u k t i o n sk o s t e n gehn aus der Natur der kapitalistischen Produktion selbst hervor.

E r s t e n s: Die Kosten der (von ihm produzierten) Ware für den Kapitalisten sind natürlich das, was sie ihm kostet. Ihm kostet sie nichts - d.h., er expends no value upon it 4*) -, außer dem Wert des capital advanced. Wenn er 100 l. in Rohmaterial, Instrumenten, wages etc. auslegt, um die Ware zu produzieren, so kostet sie ihm 100 l., ni plus ni moins 5*). Außer der Arbeit, die in diesen advances enthalten - außer der akkumulierten Arbeit, die im vorgeschoßnen Kapital enthalten, den Wert der vorgeschoßnen Waren bestimmt -, kostet sie ihm keine Arbeit. Was ihm die immediate labour kostet, sind die wages, die er für sie zahlt. Außer den wages kostet ihm die, immediate labour nichts, und außer der immediate labour hat er überhaupt nichts vorgeschossen, except the value of the constant capital 6*).

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1*) Vorschüsse - 2*) auf die eine oder andere Weise - 3*) vgl. 2. Teil dieses Bandes. S. 470 - 4*) verausgabt auf sie keinen Wert 5*) nicht mehr, nicht weniger - 6*) ausgenommen den Wert des konstanten Kapitals

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¦¦788¦ In diesem Sinn nimmt T[orrens] die Produktionskosten, und in diesem Sinn nimmt sie jeder Kapitalist, wenn er den Profit, whatever its rate may be 1, berechnet.

Produktionskosten hier = advances of the capitalist, = the value of the capital advanced, = the quantity of labour contained in the advanced comodities 2*). Und als advances, extenses 3*) etc. braucht jeder Ökonom, auch Ricardo, diese Bestimmung der Produktionskosten. Es ist das, was Malthus the producing price 4*) im Gegensatz zum Preis des purchasers 5*) nennt. Dieser Bestimmung der advances entspricht die Verwandlung der surplus value in die Form des Profits.

Z w e i t e n s: Die Produktionskosten in der ersten Bestimmung sind der Preis, den der Kapitalist z a h l t für die Herstellung der Ware during the process of production 6*); was i h m daher die Ware kostet. Was aber die Produktion der Ware dem Kapitalisten k o s t e t und was die P r o d u k t i o n d e r W a r e s e l b s t k o s t e t, sind zwei ganz verschiedne Dinge. Die Arbeit (realized und immediate), die er für die Produktion der Ware z a h l t, und die Arbeit, die nötig ist, um die Ware zu p r o d u z i e r e n, sind durchaus verschieden.

Ihre Differenz bildet die Differenz zwischen der value advanced 7*) und der value earned 8*); zwischen dem Kaufpreis der Ware für ihn und ihrem Verkaufspreis (wenn sie nämlich zu ihrem Wert verkauft wird). Existierte diese Unterschied nicht, so würden sich Geld oder Ware nie in Kapital verwandeln. Mit der surplus value hörte die Quelle des Profits auf. Die P r o d u k t i o n sk o s t e n d e r W a r e s e l b s t bestehn aus dem Wert des in ihrem Produktionsprozeß konsumierten Kapitals, d.h. der Quantität vergegenständlichter Arbeit, die in sie eingeht + der Q u a n t i t ä t o f i m m e d i a t e l a b o u r which is expended upon it 9*). Die Totalsumme der in ihr konsumierten "realized" + "immediate labour" 10*) bildet die P r o d u kt i o n s k o s t d e r W a r e s e l b s t. Sie kann nur hergestellt werden durch die industrielle Konsumtion dieses Quantums of realized and immediate labour. Es ist dies die Bedingung, damit sie als Produkt, als Ware und selbst als Gebrauchswert aus dem Produktionsprozeß hervorgeht. Und wie immer Profit oder Arbeitslohn variieren mögen, diese immanente Produktionskost der Ware bleibt dieselbe, solange die technologischen Bedingungen des realen Arbeitsprozesses dieselben bleiben oder was dasselbe, solange keine Variation stattfindet in der gegebnen Entwicklung

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1*) was immer dessen Rate sein mag - 2*) den Vorschüssen des Kapitalisten, = dem Wert des vorgeschossenen Kapitals, = der in den vorgeschossenen Waren enthaltenen Menge Arbeit - 3*) Vorschüsse, Auslagen - 4*) den Produktionspreis - 5*) Käufers - 6*) während des Produktionsprozesses - 7*) vorgeschossenen Wert 8*) erzielten Wert - 9*) unmittelbarer Arbeit, die dabei verausgabt wurde - 10*) "vergegenständlichten" plus "unmittelbaren Arbeit"

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der Produktivkraft der Arbeit. In diesem Sinn ist P r o d u kt i o n s k o s t d e r W a r e gleich ihrem W e r t. Die lebendige Arbeit, expended upon the commodity 1*), und die lebendige Arbeit, paid by the capitalist 2*), sind verschiedne Dinge. Hence de prime abord 3*) verschieden die Produktionskost der Ware für den capitalist (his advances) und die Produktionskost der Ware selbst, ihr Wert. The excess of its value 4*) (also dessen, was die Ware selbst kostet) over and beyond the value of the advances 5*) (also dessen, was sie dem Kapitalisten kostet), b i l d e t d e n P r o f i t, w h i c h, t h e r e f o r e, r e s u l t s, n o t f r o m s e l l i n g t h e c o m m o d i t y b e y o n d i t s v a l u e, b u t b e y o n d t h e v a l u e o f t h e a d v a n c e s p a i d b y t h e c a p i t a l i s t 6*).

Diese Bestimmung der Produktionskosten, d e r i m m a n e nt e n P r o d u k t i o n s k o s t e n der Ware, gleich ihrem Wert, i.e. der zu ihrer Produktion erheischten Totalsumme von Arbeitszeit (realized and immediate), bleibt Fundamentalbedingung ihrer Produktion und bleibt unveränderlich, solange die Produktivkraft der Arbeit unverändert bleibt.

D r i t t e n s: Ich habe aber früher nachgewiesen 7*), daß der Kapitalist in jedem besondren trade or particular occupation 8*) - also auch die Ware, die das Produkt des besondren trade oder der besondren occupation oder sphere of production 9*) - keineswegs die Ware zu dem Wert verkauft, der in ihr selbst enthalten ist, also daß der amount of its profit is not identical with the amount of surplus value, of surplus labour oder unpaid labour realized in the commodities he sells 10*). Er kann vielmehr - on the average 11*) - nur so viel surplus value in der Ware realisieren, als ihr zufällt als Produkt eines aliquoten Teils des gesellschaftlichen Kapitals. Wenn das gesellschaftliche Kapital = 1000 und das Kapital in einer besondren ¦¦789¦ occupation = 100, und wenn der total amount of surplus value (hence of the surplus produce, in which that surplus value is realized) 12 = 200, also 20 p.c., so würde das Kapital 100 in der besondren occupation seine Ware zum Preis von 120 verkaufen, whatever might be the value of that commodity, whether 120, less or more; whether, therefore, the unpaid labour contained in his

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1*) verausgabt auf die Ware - 2*) bezahlt vom Kapitalisten - 3*) Daher sind von vornherein - 4*) Der Überschuß ihres Wertes 5*) über den Wert der Vorschüsse - 6*) der also nicht daher rührt, daß die Ware über ihrem Wert, sondern daher, daß sie über dem Wert der vom Kapitalisten gezahlten Vorschüsse verkauft wird (in der Handschrift ist die hier kursiv gegebene Textstelle mit Bleistift unterstrichen) - 7*) siehe 2. Teil dieses Bandes, S. 21-24, 29, 59-65 und 172-234 - 8*) Gewerbszweig oder besonderen Produktion - 9*) Produktionssphäre - 10*) die Masse seines Profits nicht identisch ist mit der Masse des Mehrwerts, der Mehrarbeit oder unbezahlten Arbeit, die in den von ihm verkauften Waren vergegenständlicht ist - 11*) im Durchschnitt - 12*) die Gesamtmasse des Mehrwerts (also des Mehrprodukts, in dem dieser Mehrwert vergegenständlicht ist)

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commodity, form 1/5th of the labour advanced upon it, or wether it do not 1*).

D i e s ist der K o s t p r e i s, und wenn von P r o d u kt i o n s k o s t e n im eigentlichen Sinn (ökonomischen, kapitalistischen) gesprochen wird, so ist es the value of the advances plus the value of the average profits 2*).

Es ist klar, daß, wie immer dieser Kostpreis der besondren Ware divergiere von ihrem Wert, er bestimmt ist durch den Wert der Gesamtprodukte des gesellschaftlichen Kapitals. Es ist durch die Ausgleichung der Profite der besondren Kapitalien, daß sie sich als aliquote Teile des gesellschaftlichen Gesamtkapitals zueinander verhalten, und als solche aliquote Teile dividends aus dem common funds of surplus value (surplus produce) oder surplus labour or unpaid labour 3*) ziehn. Es ändert dies nichts am Wert der Ware; es ändert dies nichts daran, that whether its costprice be equal to, greater or smaller than its value, it can never be produced w i t h o u t i t s v a l u e being produced, that is to say, without the total amount of realized and immediate labour, required for its production, being expended upon it 4*). Diese Masse von Arbeit muß darauf verwandt werden, not only of paid, but of unpaid labour 5*), und es ändert an dem allgemeinen Verhältnis von capital und labour nichts, that in some occupations part of the unpaid labour is appropriated by "brother capitalists" instead of by the capitalist who puts the labour in motion in that peculiar department of industry 6*). Es ist ferner klar, that whatever be the relation between the value and the costprice of a commodity, the latter will always change, rise or fall, according with the changes of value, that is to say the quantity of labour required for the production of the commodity 7*). Es ist ferner klar: part of the profit must always represent surplus value, unpaid labour, realized in the commodity

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1*) welches immer der Wert jener Ware, ob 120, ob weniger oder mehr; ob also die in seiner Ware enthaltene unbezahlte Arbeit 1/5 der auf sie angewandten Arbeit ausmacht oder nicht - 2*) der Wert der Vorschüsse plus dem Wert des Durchschnittsprofits 3*) Dividenden aus dem gemeinsamen Fonds des Mehrwerts (Mehrprodukts) oder der Mehrarbeit oder unbezahlter Arbeit 4*) daß, mag ihr Kostenpreis gleich, größer oder kleiner sein als ihr Wert, sie niemals produziert werden kann, o h n e d a ß i h r W e r t produziert wird, das heißt, ohne daß der Gesamtbetrag der für ihre Produktion erheischten vergegenständlichten und unmittelbaren Arbeit auf sie verwandt wird - 5*) nicht bloß von bezahlter, sondern auch von unbezahlter Arbeit - 6*) daß in manchen Produktionszweigen ein Teil der unbezahlten Arbeit von "Bruderkapitalisten" angeeignet wird und nicht von jenem Kapitalisten, der die Arbeit in diesem besonderen Industriezweig in Bewegung setzt - 7*) daß, wie immer das Verhältnis zwischen dem Wert und dem Kostenpreis einer Ware sein mag, der letztere immer wechseln, steigen oder fallen wird, wie der Wert wechselt, das heißt die Arbeitsmenge, die für die Produktion der Ware erheischt ist

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itself, because on the basis of capitalistic production, in all commodities there is more labour worked up than has been paid by the capitalist putting that labour in motion. Some part of the profit may consist of labour not worked up in the commodity yielded by a definite trade, or resulting from a given sphere of production; but, then, there is some other commodity, resulting from some other sphere of production, whose cost-price falls below its value, or in whose cost-price less unpaid labour is accounted for, paid for, than is contained in it. 1*)

Es ist daher klar, daß, obgleich cost-prices of most commodities must differ from their values, and hence their "costs of production" from the total quantity of labour contained in them, nevertheless those costs of production and those cost-prices are not only determined by the values of commodities, confirm the law of value instead of contradicting it, but, moreover, that only on the foundation of value and its law, the very existence of costs of production, and cost-prices can be conceived, and becomes a meaningless absurdity without that premise 2*).

Man sieht zugleich, wie die Ökonomen, die einerseits die tatsächliche Erscheinung in der Konkurrenz sehn, andrerseits die Vermittlung between the law of value and the law of cost-price 3*) nicht begreifen, zu der Fiktion flüchten, das Kapital, nicht die Arbeit bestimme den Wert der Waren oder rather 4*), es gebe keinen Wert.

¦¦790¦ Der Profit geht in die P r o d u k t i o n s k o s t d e r W a r e ein; wird mit Recht von A. Smith in den "naturel prix" 5*) der Ware eingerechnet als Element, weil auf Grundlage der kapitalistischen Produktion die Ware - in the long run, on the average - is not brought to market, if it does not yield

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1*) ein Teil des Profits muß immer Mehrwert, unbezahlte Arbeit darstellen, die in der Ware selbst vergegenständlicht ist, da auf der Grundlage der kapitalistischen Produktion in jeder Ware mehr Arbeit aufgespeichert ist, als von dem Kapitalisten bezahlt wurde, als er jene Arbeit in Bewegung setzte. Ein Teil des Profits kann in Arbeit bestehen, die nicht auf die Ware verwandt wurde, die ein bestimmter Gewerbszweig liefert oder die einer gegebenen Produktionssphäre entspringt; aber dann gibt es irgendeine andere Ware, die aus einer anderen Produktionssphäre hervorgeht, deren Kostenpreis unter ihren Wert fällt oder in deren Kostenpreis weniger unbezahlte Arbeit berechnet und bezahlt wird, als in ihr enthalten ist. - 2*) Kostenpreise der meisten Waren von ihren Werten und daher ihre "Produktionskosten" von der Gesamtmenge der in ihnen enthaltenen Arbeit abweichen müssen, dennoch jene Produktionskosten und jene Kostenpreise nicht nur durch den Wert der Waren bestimmt werden, entsprechend dem Wertgesetz und nicht im Gegensatz dazu, sondern daß sogar nur auf der Grundlage des Wertes und seines Gesetzes das Bestehen der Produktionskosten und der Kostenpreise selbst begriffen werden kann und daß sie ohne diese Voraussetzung eine sinnlose Absurdität werden 3*) zwischen dem Wertgesetz und dem Gesetz des Kostenpreises 4*) vielmehr - 5*) "natürlichen Preis"

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the cost-price = the value of the advances + the average profit 1*). Oder wie Malthus, obgleich er den Ursprung des Profits, its real causation 2*) nicht versteht, weil der Profit, also der Kostpreis, which involves it, is a condition of the s u p p l y of the commodity 3*) (auf Basis der kapitalistischen Produktion).

To be produced, to be brought to the market, the commodity must fetch that market-price at least, that cost-price to the seller 4*), whether its own value be great or smaller than that costprice. 5*) Dem Kapitalisten ist es gleichgültig, ob seine Ware mehr unpaid labour 6*) enthält oder weniger als andere Waren, if into its price enters so much of the general stock of unpaid labour, or the surplus produce in which it is fixed, as every other equal quantity of capital will draw from that common stock 7*).

In der Art s i n d d i e K a p i t a l i s t e n "K o m m un i s t e n" 8*). In der Konkurrenz bestrebt sich jeder natürlich, m e h r a l s d e n a v e r a g e p r o f i t z u z i e h n, w a s n u r m ö g l i c h, i n d e m d e r a n d r e w e n i g e r z i e h t 8*). Es ist grade durch diesen Kampf, daß der average profit hergestellt wird.

In der Form des Zinses auf das vorgeschoßne Kapital (sei es geliehn oder nicht) erscheint auch dem Kapitalisten ein Teil der im Profit realisierten surplus value als avance, als P r o d u k t i o n s k o s t, die er als K a p i t a l i s t hat, wie ja überhaupt der Profit der unmittelbare Zweck der kapitalistischen Produktion. Aber im Zins (namentlich bei geborgtem Kapital) erscheint dies auch als faktische Voraussetzung seiner Produktion.

Es zeigt dies zugleich, was die Unterscheidung zwischen Produktionsund Distributionsformen auf sich [hat]. Profit, Distributionsform, ist hier zugleich Produktionsform, eine Bedingung der Produktion, a necessary ingrediency of the process of production 9*). Wie albern daher - später darauf zurückzukommen - J. St.

Mill etc., die die bürgerlichen Produktionsformen als absolut, die bürgerlichen Distributionsformen aber als relativ historisch, hence transitory 10*) auffassen. Die Distributionsform ist nur die Produktionsform sub alia specie 11*). Die differentia specifica 12*) - also auch

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1*) auf die Dauer. im Durchschnitt - nicht auf den Markt gebracht wird, wenn sie nicht den Kostenpreis abwirft = dem Wert der Vorschüsse + dem Durchschnittsprofit - 2*) seine wirkliche Ursache 3*) der ihn einschließt, eine Bedingung der Z u f u h r der Ware ist - 4*) in der Handschrift: purchaser (Käufer) - 5*) Um produziert, um auf den Markt gebracht zu werden, muß die Ware wenigstens den Marktpreis, den Kostenpreis dem Verkäufer einbringen, mag ihr eigener Wert größer oder kleiner sein als dieser Kostenpreis. - 6*) unbezahlte Arbeit - 7*) wenn in ihren Preis soviel von dem allgemeinen Fonds unbezahlter Arbeit oder von dem Mehrprodukt, in dem sie fixiert ist, eingeht, als jede andere gleiche Menge Kapital aus diesem gemeinsamen Fonds zieht - 8*) in der Handschrift ist die hier kursiv gegebene Textstelle mit Bleistift unterstrichen - 9*) ein notwendiger Bestandteil des Produktionsprozesses - 10*) also vergänglich - 11*) unter anderem Gesichtspunkt - 12*) der spezifische Unterschied

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spezifische Borniertheit -, die die Schranke der bürgerlichen Distribution ausmacht, geht in die Produktion selbst als über sie übergreifende und beherrschende Bestimmtheit ein. Daß sie aber durch ihre eignen immanenten Gesetze gezwungen ist, einerseits die Produktivkräfte so zu entwickeln, als ob sie nicht Produktion auf einer bornierten gesellschaftlichen Grundlage sei, anderseits sie doch wieder nur in den Schranken dieser Borniertheit entwickeln kann, ist der innerste und geheimste Grund der Krisen, der in ihr eklatierenden Widersprüche, innerhalb deren sie sich bewegt und die sie selbst dem groben Blick als bloß historische Übergangsform kennzeichnen.

Es wird dies dann roh aufgefaßt und doch anderseits gewissermaßen richtig, von Sismondi z.B., als Widerspruch der Produktion um der Produktion willen und einer auf eine absolute Entwicklung der Produktivität eo ipso 1*) ausschließenden Distribution.

2. [James Mill]

¦¦791¦ James Mill, "Elements of Polit. Econ.", Lond. 1821 (2.

Aufl., Lond. 1824).

Mill war der erste, der R[icardo]s Theorie in systematischer Form darstellte, wenn auch nur in ziemlich abstrakten Umrissen. Was er anstrebt ist formell logische Konsequenz. Mit ihm beginnt "daher" auch die Auflösung der Ric[ardo]schen Schule. Bei dem Meister entwickelt sich das Neue und Bedeutende mitten im "Dünger" der Widersprüche, gewaltsam aus den widersprechenden Erscheinungen.

Die Widersprüche selbst, die zugrunde liegen, zeugen von dem Reichtum der lebendigen Unterlage, aus der die Theorie sich herauswindet. Anders mit dem Schüler. Sein Rohstoff ist nicht mehr die Wirklichkeit, sondern die neue theoretische Form, wozu der Meister sie sublimiert hat. Teils der t h e o r e t i s c h e W i d e r s p r u c h d e r G e g n e r d e r n e u e n T h e o r i e, teils das o f t p a r a d o x e V e r h ä l tn i s d i e s e r T h e o r i e z u d e r R e a l i t ä t spornen ihn zum Versuch, die ersten zu widerlegen, das letztre w e g z u e r k l ä r e n. Bei diesem Versuch verwickelt er sich selbst in Widersprüche und stellt mit seinem Versuch, sie zu lösen, zugleich die beginnende A u f l ö s u n g d e r T h e o r i e dar, die er dogmatisch vertritt. Mill will einerseits die bürgerliche Produktion als absolute Form der Produktion darstellen und sucht daher zu beweisen, daß ihre wirklichen Widersprüche nur scheinbare sind. Andrerseits die R[icardo]sche Theorie als die absolute theoretische

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1*) eben dadurch

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Form dieser Produktionsweise darzustellen und die teils von andren geltend gemachten, teils ihm selbst sich aufdrängenden theoretischen Widersprüche ditto wegzubeweisen. Indes ist Mill in gewisser Weise auch noch Fortschritt der R[icardo]schen Ansicht über die Schranken hinaus, worin R[icardo] sie dargestellt. Er hat noch dasselbe geschichtliche Interesse, das Ricardo hat d a s d e s i n d u s t r i e l l e n K a p i t a l s g eg e n d a s G r u n d e i g e n t u m -, und er zieht rücksichtsloser die praktischen Konsequenzen der Theorie, der der Grundrente z.B. gegen die Existenz des Grundeigentums, das er mehr oder minder direkt in Staatseigentum verwandelt wissen will.

Hier haben wir es mit der letztren Konsequenz und dieser Seite Mills nicht zu tun. 1*)

[a) Verwechslung von Mehrwert und Profit]

Der Unterschied von M e h r w e r t und P r o f i t findet sich bei den Schülern R[icardo]s so wenig als bei ihm selbst. Er selbst wird dessen nur gewahr durch den verschiednen Einfluß, den die Variation des Arbeitslohns auf Kapitalien von verschiedner organischer Komposition (und diese selbst nur mit Rücksicht auf den Zirkulationsprozeß) haben kann. Daß - selbst wenn wir nicht Kapitalien in different occupations 2*) betrachten, sondern jedes Kapital für sich, soweit es nicht ausschließlich aus variablem Kapital besteht, nur in Arbeitslohn ausgelegtes Kapital ist Profitrate und Rate des Mehrwerts verschieden, also auch der Profit eine weiter entwickelte, spezifisch modifizierte Form des Mehrwerts sein muß, fällt ihnen nicht ein. Sie werden des Unterschieds nur gewahr, soweit es sich von gleichem Profit - average rate of profit 3*) - für Kapitalien in different spheres of production and differently composed of fixed and circulating ingrediences 4*) handelt. Mill wiederholt in dieser Beziehung, vulgarisiert nur das von Ric[ardo] in ch. I "On Value" 5*) Beigebrachte. Das einzige neue Bedenken, das ihm aufstößt, mit Bezug auf diese Frage, ist dieses:

Mill bemerkt, daß "time as such" 6*) (also nicht Arbeitszeit, sondern Zeit) nichts produziert, also auch nicht "value" 7*). Wie stimmt es also mit dem Gesetz des Werts, daß Kapital deswegen, wie Ricardo sagt, weil es längre Zeit zu seinen returns 8*) braucht, denselben Profit abwirft wie Kapital, auf das mehr unmittelbare Arbeit verwandt, aber rascher retourniert? Man sieht, daß Mill hier nur einen ganz einzelnen Fall auflaßt, der, allgemein

_____

1*) In der Handschrift sind alle in diesem Absatz kursiv gegebenen Textstellen mit Bleistift unterstrichen - 2*) verschiedenen Zweigen - 3*) Durchschnittsprofitrate - 4*) verschiedenen Produkionssphären und mit verschiedener Zusammensetzung aus fixen und zirkulierenden Bestandteilen - 5*) "Über den Wert" - 6*) "Zeit als solche" - 7*) "Wert" - 8*) Umlauf

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ausgedrückt, dahin lauten würde: Wie stimmt der Kostenpreis und die von ihm vorausgesetzte ¦¦792¦ average rate of profit (hence 1*) Gleichwert von Waren, die sehr unequale Quanta Arbeit enthalten) damit, daß der Profit nichts ist als ein Teil der in der Ware enthaltnen Arbeitszeit, aber der Teil der vom Kapitalist ohne Äquivalent angeeignet wird? Bei dem average rate of profit und Kostenpreis werden dagegen der Wertbestimmung ganz fremde und äußerliche Gesichtspunkte geltend gemacht, z.B., daß der Kapitalist, dessen Kapital längre returns durchzumachen, weil es wie wine 2*) z.B. länger im Produktionsprozeß verharren muß (oder länger im Zirkulationsprozeß in andren Fällen), entschädigt werden muß für die Zeit, worin er sein Kapital nicht verwerten kann.

Aber wie kann die Zeit der Nichtverwertung Wert schaffen?

Mills Stelle über die "Zeit" lautet: 3*)

"Die Zeit kann nichts tun, ... wie kann sie also Wert vermehren; Die Zeit ist bloß ein abstrakter Ausdruck, ein Wort, ein Laut.

Und es ist die gleiche logische Absurdität, von einer abstrakten Einheit als Wertmaß und von der Zeit als Schöpferin von Wert zu reden. ("Elements etc.", 2nd ed., p. 99.) [21]

In der Tat handelt es sich bei den K o m p e n s a t i o n sg r ü n d e n 4*) zwischen den capitals in different spheres of production 5*) nicht um Produktion des Mehrwerts, sondern um V e r t e i l u n g d e s s e l b e n u n t e r d i e v e rs c h i e d n e n K a t e g o r i e n v o n K a p i t a l is t e n. Es machen sich hier also Gesichtspunkte geltend, die mit d e r W e r t b e s t i m m u n g a l s s o l c h e r 6*) a b s o l u t nichts zu schaffen haben. Es ist hier alles K o m p e n s a t i o n s g r u n d, was ein Kapital in a peculiar sphere of production 7*) zwingt, auf die Bedingungen zu verzichten, worunter es in andren Sphären größren Mehrwert produzieren könnte. Also z.B., wenn es mehr fixes, weniger zirkulierendes Kapital anwendet, wenn es mehr konstantes als variables Kapital anwendet, wenn es länger im Zirkulationsprozeß verharren muß, wenn es endlich länger im Produktionsprozeß verharren muß ohne einem Arbeitsprozeß unterworfen zu sein, was jedesmal eintritt, wo der Produktionsprozeß seiner technologischen Natur gemäß Unterbrechungen erleidet, um das werdende Produkt den Wirkungen natürlicher Kräfte auszusetzen, z.B. der Wein im Keller. In allen diesen Fällen - der letztre ist der, den Mill herausgreift, also ganz borniert und vereinzelt die Schwierigkeit

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1*) daher - 2*) wein - 3*) der vorstehende Satz und das folgende Zitat finden sich in der Handschrift quer am Rande und sind von Marx zur Einfügung an diese Stelle bezeichnet - 4*) in der Handschrift ist das hier kursiv gegebene Wort mit Bleistift unterstrichen - 5*) Kapitalien in den verschiedenen Produktionssphären - 6*) in der Handschrift ist die hier kursiv gegebene Textstelle mit Bleistift unterstrichen - 7*) einer besondern Produktionssphäre

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greifend - tritt Kompensation ein. Es wird von dem in andren Sphären produzierten Mehrwert (die Konkurrenz bewirkt diese Ausgleichung, worin jedes besondre Kapital nur als aliquoter Teil des gesellschaftlichen Kapitals erscheint) ein Teil auf diese der direkten Exploitation der Arbeit ungünstiger situierten Kapitalien, im Verhältnis zu ihrer bloßen Größe, übertragen. Das Phänomen ist sehr einfach, sobald das Verhältnis von Mehrwert und Profit und ferner die Ausgleichung der Profite zur allgemeinen Profitrate begriffen ist. Soll es aber ohne alle Vermittlung aus dem Gesetz des Werts begriffen werden, also der Profit, den ein besondres Kapital in einem besondren trade 1*) macht, aus dem in den von ihm produzierten Waren enthaltnen Mehrwert, [der] u n b e z a h l t e n A r b e i t (also auch aus der direkt in ihnen selbst worked up labour 2*)) erklärt werden, so ist dies ein Problem, viel unmöglicher als die Quadratur des Zirkels, die algebraisch gefunden werden kann. Es ist einfach der Versuch, das, was nicht ist, als seiend darzustellen. In dieser u n m i t t e l b a r e n Form aber ist es, daß Mill das Problem zu lösen sucht. Es ist hier also keine Lösung in der Sache, sondern nur ein sophistisches Wegräsonieren der Schwierigkeit möglich, also nur S c h o l a s t i k 3*). Mill beginnt das. Bei einem g e w i s s e n l o s e n F l a c h k o p f 4*) wie McCulloch nimmt diese Manier breitmacherische Unverschämtheit an.

Mills Lösung kann nicht besser charakterisiert werden als in den Worten Bailegs:

"Herr Mill hat einen sonderbaren Versuch gemacht, die W i rk u n g e n d e r Z e i t in V e r a u s g a b u n g v o n A r b e i t a u f z u l ö s e n. 'Wenn', sagt er (p. 97, 2nd ed.

der "Elements", 1824), 'der Wein, der im Keller gehalten wird, im Werte dadurch im Jahre um 1/10 steigt, so darf man mit Fug a n n e h m e n, es sei 1/10 mehr Arbeit auf ihn verwandt worden.' ... Eine Tatsache kann nur dann mit Fug als eingetreten betrachtet ¦¦793¦ werden, wenn sie in Wirklichkeit eingetreten ist. In dem angeführten Beispiel hat sich nach der Voraussetzung kein menschliches Wesen dem Weine genähert oder auch nur einen Augenblick oder eine einzige Muskelbewegung auf ihn verwandt." ("A critical Dissertation on the Nature, Measures anl Causes of Value etc.", London 1825, p. 219, 220.)

Der Widerspruch zwischen dem allgemeinen Gesetz und weiter entwickelten konkreten Verhältnissen soll hier nicht gelöst werden durch Auffindung der Mittelglieder, sondern durch direkte Subsumtion und unmittelbare Anpassung des Konkreten an das Abstrakte.

Und zwar soll dies durch eine s p r a c h l i c h e F i kt i o n 4*) bewirkt werden, by changing vera rerum

_____

1*) Gewerbszweig - 2*) realisierten Arbeit - 3*) in der Handschrift ist das hier kursiv gegebene Wort mit Bleistift unterstrichen - 4*) in der Handschrift sind die hier kursiv gegebenen Worte mit Bleistift unterstrichen

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vocabula 1*). (Hier in der Tat "verbal disputes" [22], aber "verbal", weil reelle Widersprüche, die nicht reell gelöst worden sind, durch Phrasen gelöst werden sollen.) Daß diese Manier, die bei Mill nur noch im Keim auftritt, die ganze Grundlage der R[icardo]schen Theorie viel mehr aufgelöst hat als alle Angriffe der Gegner, wird sich bei McCulloch zeigen.

Mill flüchtet zu diesem Verfahren nur, wo er sich absolut nicht anders zu helfen weiß. Seine durchgehende Methode jedoch ist verschieden. Wo das ökonomische Verhältnis - also auch die Kategorien, die es ausdrücken Gegensätze einschließt, Widerspruch und eben die Einheit von Widersprüchen ist, hebt er das Moment der E i n h e i t der Gegensätze hervor und leugnet die Gegensätze.

Er macht die Einheit von G e g e n s ä t z e n zur unmittelbaren Identität dieser Gegensätze.

Z.B. die Ware hüllt den Gegensatz von Gebrauchswert und Tauschwert ein. Dieser Gegensatz entwickelt sich weiter, stellt sich dar, realisiert sich als die Verdopplung der Ware in Ware und Geld. Diese ihre Verdopplung erscheint als Prozeß in der Metamorphose der Ware, worin Verkauf und Kauf verschiedne Momente eines Prozesses sind, jeder Akt dieses Prozesses aber zugleich sein Gegenteil einschließt. Ich habe im ersten Teil dieser Schrift erwähnt, wie Mill mit dem Gegensatz dadurch fertig wird, daß er nur die Einheit von Kauf und Verkauf festhält, die Zirkulation daher in Tauschhandel verwandelt, in den Tauschhandel aber wieder der Zirkulation entlehnte Kategorien einschmuggelt. [23] Sieh noch, was ich daselbst über seine G e l d t h e o r i e entwickelt, wo er ähnlich zu Werk geht. [24] Es findet sich bei J. Mill die schlechte Einteilung "De la Production", "De la Distribution", "Des Exchanges", "De la Consommation" 2*). [25]

[b) Mills fruchtlose Versuche, den Austausch zwischen Kapital und Arbeit mit dem Wertgesetz in Übereinstimmung zu bringen]

Salaire:

"Statt zu warten, bis die Produkte erhalten sind und ihr Wert realisiert ist, hat man es für die Arbeiter bequemer gefunden, ihren Teil im Vorschuß auszuzahlen" (a l'avance). "Die Form, worunter man passend gefunden, daß sie ihn erhielten, ist die der Salaire. Wenn der Anteil der Produkte, welcher dem Arbeiter unter der Form des Salairs zukömmt, ganz von ihm erhalten ist, gehören diese Produkte ausschließlich dem Kapitalisten, weil er faktisch den A n t e i l d e s A r b e i t e r s g e k a u f t und denselben ihm als Vorschuß gezahlt hat." (Französische Übersetzung der "Elements" von Parisot. Paris 1823, p. 33, 34.)

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1*) indem man die richtigen Namen der Dinge ändert - 2*) "Über die Produktion", "Über die Verteilung", "Über den Austausch, "Über die Konsumtion"

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Es ist höchst charakteristisch für Mill, daß, wie ihm das G e l d bloß ein für die Bequemlichkeit erfundnes Auskunftsmittel, so das K a p i t a l v e r h ä l t n i s selbst für die Bequemlichkeit erfunden ist. Diese spezifischen gesellschaftlichen Produktionsverhältnisse sind der "Bequemlichkeit" halber erfunden. Ware und Geld verwandeln sich dadurch in Kapital, daß der Arbeiter aufgehört hat, als Warenproduzent und Warenbesitzer auszutauschen, vielmehr gezwungen ist, statt Ware zu verkaufen, seine Arbeit selbst (unmittelbar sein Arbeitsvermögen) als Ware zu verkaufen an den Besitzer der objektiven Arbeitsbedingungen.

Diese Scheidung ist die Voraussetzung des Verhältnisses von Kapital und Lohnarbeit, wie sie die Voraussetzung für die Verwandlung des Gelds (oder der Ware, die es repräsentiert) in Kapital ist.

Mill unterstellt die T r e n n u n g, die S c h e i d u n g, unterstellt das Verhältnis von Kapitalist und Lohnarbeiter, um es dann als eine Sache der Bequemlichkeit hinzustellen, daß der Arbeiter k e i n P r o d u k t verkauft, keine Ware, sondern seinen Anteil am Produkt (dessen Produktion er gar nicht bestimmt und die u n a b h ä n g i g von ihm vorgeht) verkauft, bevor er produziert ¦¦794¦ hat. Oder auch, nur noch näher: daß der Anteil des Arbeiters am Produkt vom Kapitalist ausgezahlt - in Geld verwandelt wird -, bevor der Kapitalist das Produkt, an dem der Arbeiter Anteil hat, versilbert hat, has disposed of 1*).

Durch diese Auffassung soll die spezifische Schwierigkeit - mit der spezifischen Form des Verhältnisses - umgangen werden. Nämlich die Schwierigkeit des Ric[ardo]schen Systems, das den Arbeiter seine A r b e i t verkaufen läßt direkt (nicht sein Arbeitsvermögen). Die [Schwierigkeit]: der Wert der Ware durch die Arbeitszeit bestimmt, die ihre Produktion kostet. Woher kömmt es, daß dies Gesetz der Werte sich nicht in dem größten aller Austäusche, der Grundlage der kapitalistischen Produktion bewährt, dem Austausch zwischen Kapitalist und Lohnarbeiter? Warum ist das Quantum of realized labour, das der Arbeiter empfängt als wages, nicht gleich dem Quantum immediate labour, das er in Austausch für die wages gibt? To shift this difficulty 2*), verwandelt Mill den Lohnarbeiter in einen Warenbesitzer, der s e i n Produkt, s e i n e W a r e - denn sein A n t e i l an dem Produkt, der Ware, ist s e i n Produkt, seine W a r e, ein in der Form von besondrer Ware von ihm produzierter Wert - dem Kapitalisten verkauft. Er löst die Schwierigkeit dadurch, daß er die Transaktion zwischen Kapitalist und Lohnarbeiter, die den Gegensatz von realized und immediate labour einschließt, als die common 3*)

Transaktion von Besitzern von realized labour, von Warenbesitzern umdichtet.

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1*) verwertet hat - 2*) Um diese Schwierigkeit beiseite zu schieben - 3*) gemeinsame

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Durch diese Finte hat Mill zwar sich unmöglich gemacht, die spezifische Natur, die differentia specifica 1*) des Prozesses, der zwischen Kapitalist und Lohnarbeiter vorgeht, zu begreifen, aber er hat sich keineswegs die Schwierigkeit vermindert, sondern sie vermehrt, weil die Eigentümlichkeit des Resultats jetzt nicht mehr zu begreifen aus der Eigentümlichkeit der Ware, die der Arbeiter verkauft (und die das Spezifische besitzt, daß ihr Gebrauchswert selbst das Element des Tauschwerts ist, weshalb ihr Gebrauch einen größren Tauschwert schafft, als in ihr selbst enthalten war).

Der Arbeiter bei Mill ist Warenverkäufer wie jeder andre. Z.B., er produziert 6 Ellen Leinwand. Von diesen 6 Ellen sollen 2 einen Wert darstellen = der von ihm zugesetzten Arbeit. Er ist also der Verkäufer von 2 Ellen Leinwand an den Kapitalisten. Warum soll er nun von dem Kapitalisten nicht den Wert der 2 Ellen Leinwand ganz erhalten wie jeder andre Verkäufer von 2 Ellen Leinwand, da er jetzt Leinwandverkäufer wie jeder andre ist? Vielmehr tritt jetzt der Widerspruch gegen das Gesetz der Werte viel krasser hervor.

Er verkauft keine spezifische, von allen andren verschiedne Ware.

Er verkauft Arbeit, realisiert in einem Produkt, also Ware, die sich als Ware von keiner andren spezifisch unterscheidet. Wenn nun der Preis der Elle - d.h. das Quantum Geld, das die in der Elle enthaltne Arbeitszeit enthält - = 2 sh., warum erhält der Arbeiter 1 sh. statt 2? Erhält er aber 2 sh., so realisiert der Kapitalist keine surplus value, und das ganze Ric[ardo]sche System fiele über den Haufen. Wir wären zu dem profit upon expropriation 2*) zurückgeschleudert. Die 6 Ellen kosteten dem Kapitalisten ihren Wert = 12 sh. Er verkaufte sie aber zu 13 sh.

Oder Leinwand oder jede andre Ware verkauft sich zu ihrem Wert, wenn der Kapitalist sie verkauft; aber sie verkauft sich u n t e r ihrem Wert, wenn der Arbeiter sie verkauft. Das Gesetz der Werte wäre also aufgelöst durch die Transaktion zwischen Arbeiter und Kapitalist. Und grade um das zu vermeiden, flüchtet Mill zu seiner Fiktion. Er will das Verhältnis von Arbeiter und Kapitalist verwandeln in das gewöhnliche Verhältnis von Warenverkäufern und Käufern. Aber warum soll dann hier nicht das gewöhnliche Gesetz der Warenwerte die Transaktion bestimmen? Aber der Arbeiter ist "en avance" 3*) bezahlt. Also doch nicht das gewöhnliche Verhältnis von Warenkauf und Verkauf. Was soll dies "Avancieren" hier heißen? Der Arbeiter, der z.B. wöchentlich bezahlt wird, hat seine Arbeit "avanciert" und den Anteil an dem wöchentlichen Produkt, der ihm gehört, geschaffen ----1*) den spezifischen Unterschied - 2*) Entäußerungsprofit 3*) "auf Vorschuß" (in der Handschrift ist die hier kursiv gegebene Textstelle mit Bleistift unterstrichen)

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seine Wochenarbeit realisiert in einem Produkt - (nach der Unterstellung Mills und nach der Praxis), bevor er diesen Anteil vom Kapitalisten "gezahlt" erhält. Der Kapitalist hat Rohmaterial und Instrumente "avanciert", der Arbeiter "die Arbeit", und sobald der Lohn am Ende der Woche gezahlt wird, v e r k a u f t er Ware, seine Ware - seinen Anteil an der Gesamtware - an den Kapitalisten. Aber der Kapitalist, wird Mill sagen, zahlt, i.e. versilbert, verwandelt in Geld dem Arbeiter die 2 ¦¦795¦ Ellen Leinwand, bevor er selbst die 6 Ellen Leinwand in Geld verwandelt, verkauft hat! Und wenn der Kapitalist auf Bestellung gearbeitet, wenn er die Ware verkauft hat, bevor er sie produziert hat? Und allgemeiner: Was geht es den Arbeiter - hier Verkäufer von 2 Ellen Leinwand - an, daß der Kapitalist ihm diese 2 Ellen abkauft, um sie wieder zu verkaufen, nicht um sie zu konsumieren? Was gehn den Verkäufer die Motive des Käufers an? Und wie sollen letztre nun gar das Gesetz des Werts modifizieren? Konsequent müßte dann jeder Verkäufer seine Ware unter ihrem Wert verkaufen, denn er gibt dem Käufer das Produkt in der Form eines Gebrauchswerts, während der Käufer ihm den Wert in Form des Gelds gibt, die versilberte Form des Produkts. In diesem Falle hätte der Leinwandfabrikant auch den Leinengarnhändler und den Maschinenfabrikant und den Kohlenproduzenten etc. u n t e r z a h l e n müssen. Denn sie verkaufen ihm Waren, die er erst in Geld verwandeln will, während er ihnen "en avance", nicht nur bevor die Ware verkauft, sondern bevor sie produziert, den Wert der Ingredienzien seiner Ware zahlt. Der Arbeiter liefert ihm Leinwand, die Ware in ihrer verkaufbaren Form; dagegen jene Warenverkäufer Maschinerie, Rohstoff etc., die erst einen Prozeß durchmachen müssen, um ihre verkaufbare Form zu erhalten. Am schönsten ist es für einen absoluten Ric[ardianer] wie Mill, bei dem Kauf und Verkauf, offre und demande 1*) einfach identisch und das Geld bloße Formalität ist, wenn die Verwandlung von Ware in Geld - und weiter geht doch nichts vor im Verkauf der 2 Ellen Leinwand an den Kapitalisten einschlösse, daß der Verkäufer die Ware unter dem Wert verkaufen und der Käufer mit seinem Geld über dem Wert kaufen muß.

Kommt also auf die Absurdität hinaus, daß in dieser Transaktion der Käufer kauft, um mit Profit wieder zu verkaufen, daher der Verkäufer die Ware unter ihrem Wert verkaufen muß, womit die ganze Werttheorie über den Haufen geworfen. Dieser zweite Versuch Mills, einen R[icardo]schen Widerspruch zu lösen, hebt in der Tat die ganze Basis des Systems auf und speziell seinen Vorzug, das Verhältnis von Kapital und Lohnarbeit als

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1*) Zufuhr und Nachfrage

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direkten Austausch zwischen hoarded und immediate labour 1*) zu fixieren, d.h., es in seiner spezifischen Bestimmtheit aufzufassen.

Um sich zu helfen, müßte Mill weitergehn und sagen, es handle sich nicht um eine einfache Transaktion von Kauf und Verkauf von Waren. Das Verhältnis zwischen Arbeiter und Kapitalist sei vielmehr das des lending capitalist or discounting capitalist (monied capitalist) zum industrial capitalist 2*), soweit es sich hier um Zahlung, Versilberung des Produkts des Arbeiters = seinem Anteil am Gesamtprodukt, handle. Es wäre dies schöne Entwicklung, das zinstragende Kapital vorauszusetzen - eine besondre Form des Kapitals -, um das Profit produzierende Kapital (die allgemeine Form des Kapitals) zu entwickeln; eine abgeleitete Form des Mehrwerts (die schon das Kapital voraussetzt) als Grund der Entstehung des Mehrwerts darzustellen. Außerdem müßte Mill dann auch konsequent sein und statt aller bestimmten Gesetze über den Arbeitslohn und den rate of wages 3*), die R[icardo] entwickelt hat, sie vielmehr aus dem rate of interest 4*) herleiten, wobei in der Tat wieder nicht zu sagen wäre, wodurch der rate of interest zu bestimmen, da er nach den Ricardians and all other economists, worth naming, is determined by the rate of profit 5*).

Die Phrase mit dem "Anteil" des Arbeiters an seinem eignen Produkt beruht in der Tat darauf: Betrachtet man nicht die vereinzelte Transaktion zwischen Kapitalist und Arbeiter, sondern den exchange 6*) zwischen beiden in dem course of reproduction 7*); sieht man auf den wirklichen Inhalt dieses Prozesses, statt auf die Form seiner Erscheinung, so zeigt sich in der Tat, daß das, womit der Kapitalist den Arbeiter zahlt (und auch der Teil des Kapitals, der als capital constant dem Arbeiter gegenübertritt), nichts ist als ein Teil vom Produkt des Arbeiters selbst und zwar ein Teil des Produkts das nicht erst in Geld verwandelt werden soll, sondern bereits verkauft bereits in Geld verwandelt ward, da die wages in Geld und nicht in naturalibus 8*) ausgezahlt werden. Bei der Sklaverei etc., wo nicht der falsche Schein durch die vorherige Verwandlung des Produkts - soweit es in wages ausgelegt wird - in Geld bewirkt wird, ist es auch handgreiflich, daß das, was der Sklave als Lohn erhält, in der Tat nichts ist, was der slave owner 9*) ihm "advances" 10*), sondern nur der Teil der realisierten Arbeit des slave 11*), der ihm in der Form von Lebensmitteln wieder zuströmt. Ebenso beim

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1*) aufgespeicherter und unmittelbarer Arbeit - 2*) geldverleihenden oder diskontierenden Kapitalisten (Geldkapitalisten) zum industriellen Kapitalisten - 3*) die Lohnrate - 4*) der Zinsrate - 5*) Ricardianern und allen anderen Ökonomen, die der Rede wert sind, durch die Profitrate bestimmt wird - 6*) Austausch 7*) Laufe der Reproduktion - 8*) Naturalien - 9*) Sklavenhalter 10*) "vorschießt" - 11*) Sklaven

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capitalist. Er "avanciert" nur dem Schein nach. Was er dem Arbeiter als wages avanciert oder vielmehr ¦¦796¦ zahlt, da er die Arbeit erst zahlt, nachdem sie verrichtet, ist ein Teil des von dem Arbeiter produzierten und bereits in Geld verwandelten Produkts.

Ein Teil des Produkts des Arbeiters, das sich der Kapitalist angeeignet, das v o r w e g g e n o m m e n ist, fließt ihm in der Form der wages - als avance 1*) auf das neue Produkt, wenn man will - zu.

Es ist Mills durchaus unwürdig (so etwas paßt für McCulloch, Say oder Bastiat), an diesem S c h e i n der Transaktion festzuhalten, um die Transaktion selbst zu erklären. Der Kapitalist hat nothing to advance to the labourer except what he before has taken from the labourer, has been advanced to him by the other people's labour 2*). Sagt doch Malthus selbst, daß das, was der Kapitalist avanciert, nicht consists "of cloth" und "other commodities" but "of labour" 3*) [26], also grade aus dem, was er nicht verrichtet. Er schießt dem Arbeiter des Arbeiters eigne Arbeit vor.

Indessen nützt diese ganze Periphrase dem Mill nichts, nämlich nichts, um die Lösung der Frage zu umgehn: Wie der Austausch zwischen hoarded und immediate labour (und so faßt Ric[ardo] und nach ihm M[ill] etc. den Austauschprozeß zwischen Kapital und Arbeit) dem Gesetz der Werte, dem er direkt widerspricht, entspricht? Daß es dem Mill nichts nützt, sieht man aus folgenden Sätzen:

"Nach w e l c h e m V e r h ä l t n i s teilen sich die Produkte zwischen ouvrier 4*) und Kapitalist oder welche Proportion regelt die Taxe des Salaire?" (p. 34 Parisot ed.) "Die Fixation der Teile zwischen ouvrier und capitalist ist der Gegenstand eines Handels, M a r k t e n s zwischen ihnen. Jeder freie Handel ist geregelt durch die Konkurrenz, und die Bedingungen wechseln nach dem wechselnden V e r h ä l t n i s z w i s c h e n N a c h f r a g e u n d Z u f u h r." (l.c.p. 34, 35)

Der Arbeiter erhält seinen "Anteil" am Produkt gezahlt. Dies wurde gesagt, um ihn in einen gewöhnlichen Verkäufer von W a r e (Produkt) dem Kapital gegenüber zu verwandeln und das Spezifische des Verhältnisses auszulöschen. Sein Anteil am Produkt ist s e i n Produkt, also der Teil des Produkts, worin seine neuzugesetzte Arbeit realisiert ist. Quod non. 5*) Wir fragen vielmehr jetzt, welches ist sein "Anteil" am Produkt, also w e l c h e s ist s e i n Produkt? Denn das Teilprodukt, das ihm gehört, ist ja s e i n Produkt, das er verkauft. Jetzt hören wir, daß sein Produkt und sein P r o d u k t zwei

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1*) Vorschuß - 2*) nichts, was er dem Arbeiter vorschießen könnte, außer dem, was er vorher dem Arbeiter genommen hat, was ihm durch die Arbeit anderer Leute vorgeschossen wurde besteht "in Tuch" und "anderen Waren", sondern "in Arbeit" - 4*) Arbeiter 5*) Was nicht (der Fall ist).

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ganz verschiedne Dinge sind. Wir müssen erst festsetzen, was sein Produkt (i.e. sein Anteil am Produkt, also das Teilprodukt, das ihm gehört) ist. Sein Produkt war also eine bloße Phrase, da die Bestimmung des Werts, den er vom Kapitalisten erhält, nicht durch seine eigne Produktion bestimmt ist. Mill hat also die Schwierigkeit nur einen Schritt weitergeschoben. Er ist jetzt so weit, wie er am Anfang war.

Es ist hier ein Quidproquo. Den Austausch zwischen Kapital und Lohnarbeit als kontinuierlichen Akt gesetzt - wie er es ist, wenn man nicht einen einzelnen Akt, Moment der kapitalistischen Produktion fixiert, isoliert -, erhält der Arbeiter einen Teil vom Wert seines Produkts, den er ersetzt hat, + den Teil des Werts, den er umsonst dem Kapitalisten gab. Dies wiederholt sich beständig. Er erhält also in der Tat beständig einen Wertteil seines eignen Produkts, einen Teil des oder Anteil an dem von ihm geschaffnen Wert. Wie groß oder klein seine wages, ist nicht bestimmt durch seinen Anteil am Produkt, sondern umgekehrt, sein Anteil am Produkt ist durch die Größe seiner wages bestimmt. Er erhält faktisch einen Anteil vom Wert des Produkts. Aber der Anteil, den er erhält, ist bestimmt durch die value of labour 1*); nicht umgekehrt die value of labour durch den Anteil am Produkt.

Die value of labour ist fixiert, d.h. die Arbeitszeit, die er zur Reproduktion seiner selbst braucht; sie ist fixiert durch den Verkauf seines Arbeitsvermögens an den Kapitalisten. Damit ist denn auch faktisch sein Anteil am Produkt fixiert. Aber nicht umgekehrt wird erst sein Anteil am Produkt fixiert und dadurch die Höhe oder die value seiner wages. Es ist dies ja einer der wichtigsten und meist betonten Sätze Ric[ardos], da sonst der Preis der Arbeit durch den Preis der von ihr produzierten Ware bestimmt wäre, während der Preis der Arbeit nach R[icardo] nichts bestimmt als d i e R a t e d e s P r o f i t S. Und wie setzt Mill nun den "Anteil" fest, den der Arbeiter vom Produkt erhält? Durch Nachfrage und Zufuhr, Konkurrenz zwischen Arbeitern und Kapitalisten. Die Phrase Mills ist auf alle Waren anwendbar:

"Die Fixation der Teile" (lies des Warenwerts) "zwischen ouvrier und Kapitalist" (Verkäufer und Käufer) "ist der Gegenstand eines Handels, Marktens zwischen ¦¦797¦ ihnen. Jeder freie Handel ist geregelt durch die Konkurrenz, und die Bedingungen wechseln nach dem wechselnden Verhältnis zwischen Nachfrage und Zufuhr." [l.c.p. 34, 35.]

Also das des Pudels Kern! Mill, der als eifriger Ric[ardianer] nachweist, daß Nachfrage und Zufuhr wohl die Schwankungen des Marktpreises über

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1*) den Wert der Arbeit

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oder unter den W e r t der Ware, aber nicht diesen Wert selbst bestimmen können, daß es sinnlose Worte sind, wenn angewandt zur Bestimmung des Werts, da ihre eigne Bestimmung die Wertbestimmung voraussetzt! Und jetzt - was Say dem Ric[ardo] schon vorhält flüchtet er, um die value of labour, um den W e r t einer Ware zu bestimmen, zu der Fixation durch Nachfrage und Zufuhr!

Aber noch mehr.

Mill sagt es nicht - was der Sache nach hier auch gleichgültig -, welche der beiden Parteien die offre 1*), welche die demand 2*)

repräsentiert. Doch da der Kapitalist das Geld, der Arbeiter dagegen etwas für das Geld anbietet, wollen wir die demand auf seiten des Kapitalisten und die offre auf seiten der Arbeiter voraussetzen. Aber was "verkauft" der Arbeiter dann? Wovon bringt er eine Zufuhr? In seinem "Anteil" am Produkt, das nicht existiert?

Aber sein Anteil an dem zukünftigen Produkt soll ja eben erst bestimmt werden durch die Konkurrenz zwischen ihm und [dem] Kapitalisten, durch das "Nachfrage-und-Zufuhr"-Verhältnis! Die eine Seite des Verhältnisses, die Zufuhr, kann nicht in etwas bestehn, was selbst erst das Resultat des Kampfes zwischen Nachfrage und Zufuhr ist. Also was bietet der Arbeiter zum Verkauf an? Seine Arbeit? Aber dann ist Mill wieder bei der ursprünglichen Schwierigkeit, die er umgehn wollte, angekommen, bei dem e xc h a n g e z w i s c h e n h o a r d e d u n d i m m ed i a t e l a b o u r 3*). Und wenn er sagt daß sich hier nicht Äquivalente austauschen oder daß der Wert der verkauften Ware, der labour, nicht durch "die Arbeitszeit" selbst gemessen ist, sondern durch die Konkurrenz, durch Nachfrage und Zufuhr bestimmt wird, so gibt er zu, daß die Theorie R[icardo]s zusammenbricht, daß seine Gegner recht haben, daß die Bestimmung des Werts der Ware durch die Arbeitszeit falsch ist, weil der Wert der wichtigsten Ware, der Arbeit selbst, diesem Gesetz des Warenwerts widerspricht. Wir werden später sehn, daß Wakefeld dies direkt sagt.

Mill kann sich drehn und wenden wie er will. Er kommt nicht aus dem Dilemma heraus. Im besten Fall, um seine eigne Ausdrucksweise zu brauchen, verursacht die Konkurrenz der Arbeiter, daß sie b e s t i m m t e M a s s e A r b e i t für einen Preis anbieten, der, je nach dem Verhältnis von Nachfrage und Zufuhr, gleich einem größren oder geringren Teil des Produkts ist, das sie produzieren werden mit dieser Masse Arbeit. Daß dieser P r e i s, diese G e l d s u m m e, die sie so erhalten, gleich einem größren oder kleinren Teil des Werts des zu schaffenden Produkts ist, hindert aber in keiner Weise

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1*) Zufuhr - 2*) Nachfrage - 3*) Austausch zwischen aufgespeicherter und unmittelbarer Arbeit

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de prime abord 1*), daß eine b e s t i m m t e M a s s e l e b e n d i g e r Arbeit (immediate labour) für eine größre oder geringre Masse G e l d (accumulated labour 2*) und in der Form des Tauschwerts existierender labour) ausgetauscht wird. Es hindert also nicht, daß ungleiche Quanta Arbeit gegeneinander ausgetauscht werden, weniger hoarded labour gegen mehr immediate labour. Dies war eben das Phänomen, das Mill zu erklären hatte und, ohne das Wertgesetz zu verletzen, wegerklären wollte. Das Phänomen wird dadurch in keiner Weise verändert, und noch weniger erklärt, daß am Schluß des Produktionsprozesses das Verhältnis, worin der Arbeiter seine immediate labour gegen Geld ausgetauscht, sich nun d a r s t e l l t in der Proportion, die der ihm bezahlte Wert zum Wert des von ihm geschaffnen Produkts hat.

Der ursprüngliche u n g l e i c h e Austausch zwischen Kapital und labour erscheint damit nur in einer andren Form.

Wie sehr Mill sich sträubt vor dem direkten exchange zwischen labour und capital, von dem Ric[ardo] noch ungeniert ausgeht, zeigt auch sein Fortgehn zum Folgenden. Er sagt nämlich:

¦¦798¦ "Man unterstelle eine bestimmte Zahl von Kapitalisten und eine bestimmte Zahl von Arbeitern. D i e P r o p o r t i o n, i n w e l c h e r s i e d a s P r o d u k t t e i l e n, s e i a u f i r g e n d e i n e W e i s e f i x i e r t.

Wächst die Zahl der ouvriers, ohne daß die M a s s e d e r K a p i t a l i e n wächst, so muß der hinzugekommene Teil der ouvriers den ursprünglich beschäftigten Teil zu verdrängen suchen. Er kann es nur durch d a s A n e r b i e t e n, für e i n e g e r i n g r e R e t r i b u t i o n zu arbeiten. Die Taxe der Salaire sinkt notwendig..." (wenn umgekehrt, umgekehrt)

... "Bleibt das Verhältnis zwischen der Masse der Kapitalien und der Bevölkerung gleich, so bleibt auch die Taxe der Salaire dieselbe." (l.c.p. 35 sqq. passim.)

Was bestimmt werden sollte, war "die Proportion, in welcher sie" (Kapitalisten und Arbeiter) "das Produkt teilen". Um dies durch die Konkurrenz zu fixieren, u n t e r s t e l l t Mill, daß diese Proportion "auf irgendeine W e i s e f i x i e r t sei".

Um den "Anteil" des Arbeiters durch die Konkurrenz zu bestimmen, unterstellt er, daß er vor der Konkurrenz "auf irgendeine Weise" bestimmt ist. Nicht genug. Um zu zeigen, wie die Konkurrenz "die auf irgendeine Weise" bestimmte Teilung des Produkts alteriert, unterstellt er, daß Arbeiter sich "a n e r b i e t e n, f ü r e i n e g e r i n g r e R e t r i b u t i o n z u a r b e it e n", wenn ihre Zahl rascher wächst als die Masse der Kapitalien. Hier sagt er also gradeheraus, daß das Angebot der Arbeiter in "A r b e i t" besteht und daß sie diese Arbeit anbieten gegen "Retribution", i.e. Geld, eine bestimmte Summe of "hoarded labour" 3*). Um den direkten Austausch zwischen Arbeit und Kapital zu umgehn, den direkten V e r k a u f d e r A r b e i t, flüchtet er zur

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1*) von vornherein - 2*) aufgehäufter Arbeit - 3*) von "aufgespeicherter Arbeit"

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Theorie der "Teilung des Produkts". Und um die Proportion der Teilung des Produkts zu erklären, setzt er den d i r e k t e n V e r k a u f der Arbeit gegen Geld voraus, so daß dieser ursprüngliche exchange zwischen capital und labour später sich a u s d r ü c k t im Verhältnis des [Anteils des] Arbeiters an seinem Produkt, nicht aber sein Anteil am Produkt jenen ursprünglichen exchange bestimmt. Und schließlich, wenn Anzahl der Arbeiter und Masse der Kapitalien sich gleichbleiben, bleibt die "Taxe der Salaire" dieselbe. Aber welches ist die Taxe der Salaire, wenn Nachfrage und Zufuhr sich entsprechen? Das soll ja eben erklärt werden. Es wird nicht dadurch erklärt, daß diese Taxe s i c h ä n d e r t, wenn jenes Gleichgewicht zwischen Nachfrage und Zufuhr sich aufhebt. Die tautologischen Windungen Mills beweisen nur, daß er hier einen Haken in der R[icardo]schen Theorie fühlt, dessen er nur Herr wird, indem er überhaupt aus der Theorie herausfällt.

Gegen Malthus, Torrens etc. Gegen die Bestimmung des Werts der Waren durch den Wert des Kapitals bemerkt M[ill] richtig:

"Kapital i s t gleich Waren. Wenn der Wert der Waren also durch den Wert des Kapitals bestimmt wird, wird er vom Werte der Waren bestimmt; der Wert der Waren wird durch sich selbst bestimmt." ("Elements etc.", Lond. 1821, p. 74.)

{Mill vertuscht den Gegensatz von Kapital und Arbeit nicht. Es ist nötig, daß die P r o f i t r a t e groß sei, damit die von unmittelbarer Arbeit unabhängige Gesellschaftsklasse bedeutend sei; dazu muß also das Salair relativ klein sein. Es ist nötig, daß die Arbeitermasse nicht Herr ihrer Zeit und Sklave ihrer Bedürfnisse sei, damit sich die menschlichen (gesellschaftlichen)

Fähigkeiten frei in Klassen entwickeln können, denen diese Arbeiterklasse nur als Unterlage dient. Die letztren repräsentieren die Entwicklungslosigkeit, damit andre Klassen die menschliche Entwicklung repräsentieren. Dies in fact der Gegensatz, in dem sich die bürgerliche ¦¦799¦ Gesellschaft entwickelt und alle bisherige Gesellschaft entwickelt hat, als n o t w e n d i g e s G e s e t z, i.e. das Bestehende als das absolute Vernünftige ausgesprochen.

"Die m e n s c h l i c h e p e r f e c t i b i l i t é 1*)

oder das Vermögen, beständig von einer Stufe der Wissenschaft und des Glücks zu einer andren, größern fortzuschreiten, scheint großenteils von einer Klasse von Menschen abzuhängen, die H e r r e n i h r e r Z e i t sind, i.e., die reich genug sind, um aller Sorge für die Mittel, in einem gewissen Zustand von Genuß

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1*) Vervollkommnungsfähigkeit

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zu leben, überhoben zu sein. Durch diese Menschenklasse wird die Domäne der Wissenschaft kultiviert und vergrößert; sie verbreiten Licht; ihre Kinder empfangen beßre Erziehung und bereiten sich vor, die wichtigsten und delikatesten Funktionen der Gesellschaft auszuüben; sie werden Gesetzgeber, Richter, Verwalter, Lehrer, Erfinder in den Künsten, Leiter aller großen und nützlichen Arbeiten, worauf sich die Herrschaft der Menschengattung über die Naturkräfte erstreckt." ([ed. Parisot, Paris 1823] p. 65.) "Das I n t e r e s s e d e r K a p i t a l i e n muß s e h r s t a r k sein, damit ein beträchtlicher Teil der Gesellschaft à même 1*) ist, die Vorteile zu genießen, die die M u ß e verschafft." (l.c.p. 67.)}

Noch zum obigen.

Mill als Ricardian unterscheidet labour und capital als bloß verschiedne Formen der Arbeit:

"Arbeit und Kapital - das eine u n m i t t e l b a r e A r b e i t, ... das andere a u f g e s p e i c h e r t e Arbeit. (1st Engl. edit., Lond. 1821, p. 75.)

Nun sagt er an einer andern Stelle:

"In bezug auf diese beiden A r t e n A r b e i t zu bemerken.

Sie sind n i c h t i m m e r z u d e r s e l b e n T a x e b e z a h l t." (ed. Parisot, p. 100.)

Hier kommt er also zur Sache. Da das, was die immediate Arbeit zahlt, immer hoarded labour, capital ist, so heißt das, daß sie nicht zu gleicher Taxe bezahlt sind, weiter nichts als, daß sich mehr immediate labour gegen weniger hoarded labour austauscht und zwar "immer", da sonst die hoarded labour sich nicht als "Kapital" gegen die immediate labour austauschte, und nicht nur nicht das von Mill gewünschte s e h r s t a r k e I n t er e s s e, sondern gar keins abwürfe. Hier also zugegeben, da Mill mit Ric[ardo] den Austausch von capital und labour als direkten Austausch von hoarded und immediate labour faßt, daß sie sich in u n g l e i c h e n P r o p o r t i o n e n austauschen und bei ihnen das Gesetz des Werts - daß gleiche Quanta Arbeit sich gegen, einander austauschen - in die Brüche geht.

[c) Mills Unverständnis der regulierenden Rolle des industriellen Profits]

Mill hebt als ein Hauptgesetz hervor, was Ric[ardo] in der Tat zur Entwicklung seiner Renttheorie unterstellt. 2*)

"Die Profittaxe in der Agritultur regelt die Taxe der andren Profite" (2nd edit., Lond. 1824, p. 78).

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1*) in der Lage - 2*) siehe 2. Teil dieses Bandes, S. 467/468

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Was grundfalsch ist, indem die kapitalistische Produktion in der Industrie, nicht in der Agrikultur beginnt und die letztre erst nach und nach ergreift, so daß auch erst im Fortschritt der kapitalistischen Produktion the agricultural profits become equalized to the industrial 1*) und nur erst infolge dieser Equalisation die erstren die letztren [beeinflussen]. Erstens also historisch falsch. Zweitens aber, einmal diese Equalisation vorhanden - also den Zustand der Entwicklung der Agrikultur vorausgesetzt, daß das Kapital [sich] je nach der Rate des Profits von der Industrie auf die Agrikultur und vice versa 2*) wirft -, so ist ebenso falsch, daß von da an die agricultural profits regelnd würden, statt daß Wechselwirkung stattfände. Um übrigens die Rente zu entwickeln, nimmt Ricardo selbst das Umgekehrte an. Der Getreidepreis steigt; dadurch f a l l e n d i e P r o f i t e nicht in der Agrikultur (solange nicht neue Zufuhr von schlechtren Ländereien oder zweiten, minder produktiven Kapitaldosen stattfindet) - denn das Steigen des Getreidepreises entschädigt den Pächter für mehr als ihm das Steigen der Salaire infolge des Steigens des Getreidepreises kostet -, sondern in der Industrie, wo keine solche Kompensation oder Überkompensation statt[findet]. Damit fällt die i n d u s t r i e l l e P r o f i t r a t e und hence 3*) kann Kapital, das diese niedre Profitrate abwirft, be employed 4*) auf schlechtren Ländereien. Bei der alten Profitrate wäre das nicht der Fall. Und erst infolge dieser Rückwirkung des Sinkens des industriellen Profits auf den agrikolen on the worse lands 5*)

fällt der agricultural profit generally 6*) ¦¦800¦ und löst sich ein Teil desselben on the better soils 7*) vom Profit in der Form der Rente ab 8*). Dies ist R[icardo]s Darstellung des Prozesses, wonach also der industrial profit den agricultural regelt.

Stiege nun der agricultural profit wieder infolge von Verbeßrungen der Agrikultur, so würde dann auch der industrielle steigen.

Aber das schließt keineswegs aus, daß, wie die A b n a h m e d e s i n d u s t r i e l l e n P r o f i t s ursprünglich die des agricultural bedingt, so auch ein Steigen desselben ein Steigen des agricultural profit nach sich zieht. Dies jedesmal, wenn der industrial profit steigt u n a b h ä n g i g v o n d e m P r e i s v o n K o r n und andren agricultural necessaries 9*), die in das Salair der Arbeiter eingehn, also infolge des Fallens des Werts der Waren, die das konstante Kapital bilden etc. Die Rente ist vielmehr absolut nicht zu erklären, wenn der industrielle Profit nicht den agricultural regulierte. The a v e r a g e r a t e o f p r o f i t 10*) ist in der Industrie gegeben

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1*) die landwirtschaftlichen Profite mit den industriellen ausgeglichen werden - 2*) umgekehrt - 3*) daher - 4*) beschäftigt werden - 5*) auf den schlechteren Ländereien 6*) landwirtschaftliche Profit im allgemeinen - 7*) auf den besseren Böden - 8*) in der Handschrift: vor - 9*) zum Leben notwendigen landwirtschaftlichen Dingen - 10*) Die Durchschnittsprofitrate

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durch Ausgleichung der Profite der Kapitalien und daherige Verwandlung der Werte in K o s t p r e i s e. Diese Kostpreise der Wert des avancierten Kapitals + average profit - bilden die V o r a u s s e t z u n g, die die Agrikultur von der Industrie erhält, da in der Agrikultur wegen des Grundeigentums nicht jene Ausgleichung stattfinden kann. Ist dann der Wert des agricultural produce 1*) höher als der Kostpreis sein würde, bestimmt durch den i n d u s t r i a l a v e r a g e p r o f i t 2*), so bildet der Überschuß dieses Werts über den Kostpreis die absolute Rente. Aber damit dieser Überschuß des Werts über den Kostpreis gemessen werden könne, muß der K o s t p r e i s das Prius sein, also der Agrikultur von der Industrie als Gesetz aufgezwängt werden.

Zu notierender Satz von Mill:

"Was man produktiv konsumiert, ist immer Kapital. Das ist eine besonders merkwürdige Eigenschaft der produktiven Konsumtion. Was produktiv konsumiert wird, ist Kapital, und es wird Kapital durch die Konsumtion." (edit. Par[isot], l.c.p. [241], 242.)

[d)] Nachfrage, Zufuhr, Überproduktion

"Eine demande 3*) bezeichnet die B e g i e r d e und die M i t t e l z u k a u f e n ... Das ä q u i v a l e n t e O b j e k t" (Mittel zu kaufen), "welches ein Mensch hinzubringt, ist das Instrument der Nachfrage. Die Ausdehnung seiner Nachfrage mißt sich am Wert dieses Gegenstandes. Die Nachfrage und der äquivalente Gegenstand sind Termini, welche man einen dem andren substituieren kann ... Sein" (eines Menschen) "Wille zu k a u f e n und seine M i t t e l, e s z u t u n, sind also gleich, oder seine Nachfrage ist exakt = seinem Totalprodukt, sofern er es nicht selbst verzehren will." (ed. Par[isot], l.c.p. 252, 253.)

Wir sehn hier, wie die unmittelbare Identität von Nachfrage und Zufuhr (hence die Unmöglichkeit eines general glut 4*)) bewiesen wird. Die Nachfrage besteht in dem Produkt, und zwar ist der Umfang dieser Nachfrage gemessen durch den Wert dieses Produkts.

Dieselbe abstrakte "Beweisführung", wodurch Mill nachzeigt, daß Kauf und Verkauf nur identisch und nicht unterschieden sind; dieselben tautologischen Phrasen, wodurch er zeigt, daß die Preise von der Masse des zirkulierenden Gelds abhängen; dieselbe Manier, um zu beweisen, daß offre und demande sich decken müssen (was nur weiterentwickelte Form von Käufer und Verkäufer). Es ist immer dieselbe Logik. Wenn ein Verhältnis Gegensätze einschließt,

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1*) landwirtschaftlichen Produkts - 2*) industriellen Durchschnittsprofit - 3*) Nachfrage - 4*) einer allgemeinen überfüllung

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so ist es also nicht nur Gegensatz, sondern E i n h e i t von Gegensätzen. Es ist daher E i n h e i t o h n e G e g e ns a t z. Dies ist Mills Logik, wodurch er die "Widersprüche" aufhebt.

Gehn wir zunächst von der Z u f u h r aus. Was ich zuführe, ist W a r e, Einheit von Gebrauchswert und Tauschwert, z.B. bestimmtes Quantum Eisen = 3 l. (was = bestimmtem Quantum Arbeitszeit).

Ich bin Eisenfabrikant nach der Voraussetzung. Ich führe einen Gebrauchswert zu, Eisen, und ich führe einen Wert zu, nämlich den im Preis des Eisens, in den 3 l. ausgedrückten Wert. Nur findet dieser kleine Unterschied statt. Bestimmtes Quantum Eisen ist w i r k l i c h von mir auf den Markt geworfen. Dagegen existiert der W e r t des Eisens nur als sein P r e i s, der erst realisiert werden soll von dem Käufer des Eisens, der für mich die N a c h f r a g e nach Eisen darstellt. Die Nachfrage des Eisenverkäufers besteht in der Nachfrage nach dem T a u s c hw e r t des Eisens, der zwar im Eisen steckt, aber nicht realisiert ist. Es ist möglich, daß derselbe T a u s c h w e r t sich in sehr verschiednen Quantitäten Eisen darstellt. Die Zufuhr von Gebrauchswert und die Zufuhr von zu realisierendem Wert sind also keineswegs identisch, da ganz verschiedne Quantitäten von Gebrauchswert dieselbe Quantität Tauschwert darstellen darstellen können.

Derselbe Wert von 3 l. mag sich in 1, 3 oder 10 Tonnen darstellen. Die Quantität Eisen (Gebrauchswert), die ich zuführe, und die Quantität Wert, die ich zuführe, stehn also in gar keinem Verhältnis zueinander, da die letztre Quantität unverändert bleiben mag, so sehr die erstre wechselt. Wie groß oder klein das Quantum von mir zugeführten Eisens sei, ich will, in der Unterstellung, stets den von dieser seiner eignen Quantität - seinem Dasein als Gebrauchswert überhaupt - u n a b ä n g i g e n Wert des Eisens verwirklichen. Der zugeführte (aber noch nicht realisierte) Wert und die zugeführte Quantität Eisen, die realisiert ist, stehn also in keinem Verhältnis zueinander. Es ist also durchaus kein Grund vorhanden, daß die Verkaufsfähigkeit einer Ware zu ihrem Wert in irgendeinem Verhältnis stehe zu der von mir zugeführten Masse Ware. Für den Käufer existiert meine Ware zunächst als Gebrauchswert. Er kauft sie als solchen. Aber was er braucht, ist ein bestimmtes Quantum Eisen. Sein Bedürfnis nach Eisen ist ebenso wenig durch die von mir produzierte Quantität bestimmt, als der Wert meines Eisens selbst ein Verhältnis zu dieser Quantität hat.

Allerdings der, der kauft, hat in seiner Hand bloß die v e r w a n d e l t e G e s t a l t einer Ware, Geld - die Ware in der Gestalt des Tauschwerts -, und er kann nur als Käufer auftreten, weil er oder andre vorher als Verkäufer aufgetreten sind der Ware, die jetzt in der Gestalt des Gelds existiert. Dies ist

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aber durchaus kein Grund, daß er sein Geld in meine Ware rückverwandelt oder daß sein Bedürfnis nach meiner Ware durch die Quantität bestimmt ist, in der ich sie produziert habe. Soweit er demandeur 1*) für meine Ware ist, mag er entweder geringre Quantität verlangen, als ich zuführe, oder die ganze Quantität, aber unter ihrem Wert. Seine demand braucht sowenig meiner Zufuhr zu entsprechen als die Quantität, die ich zuführe, und der Wert, zu dem ich sie zuführe, identisch sind.

Jedoch die ganze Untersuchung über Nachfrage und Zufuhr gehört nicht hierher.

Soweit ich Eisen zuführe, frage ich nicht nach Eisen nach, sondern nach Geld. Ich führe einen besondren Gebrauchswert zu und frage nach dem Wert desselben. Meine Zufuhr und Nachfrage sind also so verschieden als Gebrauchswert und Tauschwert. Soweit ich in dem Eisen selbst einen W e r t zuführe, frage ich nach nach der R e a l i s a t i o n d i e s e s W e r t s. Meine Zufuhr und Nachfrage sind also ebenso verschieden wie Ideelles und Reelles. Ferner die Quantität, die ich zuführe, und ihr Wert stehn in keinem Verhältnis zueinander. Die Nachfrage nach der von mir zugeführten Quantität Gebrauchswert richtet sich aber nicht nach dem Wert, den ich realisieren will, sondern nach der Quantität, die der Käufer 2*) zu einem bestimmten Preis braucht.

Folgende Sätze Mills noch:

"Es ist klar, daß jeder Mensch zu der allgemeinen Masse [der Produkte], welche die Zufuhr konstituieren, die Totalität dessen, was er produziert hat und nicht verzehren will, hinzuträgt. Unter welcher Form nun auch ein Teil des jährlichen Produkts in die Hände eines Menschen gefallen sei, wenn er sich vornimmt, nichts davon selbst zu verzehren, so will er sich alles dessen entledigen, und dies Ganze kömmt daher dazu, die Zufuhr zu vermehren.

Wenn er einen Teil davon verzehrt, will er sich des ganzen Restes entledigen, und der ganze Rest wird zur Zufuhr geschlagen." (l.c.p. 253.)

Dies heißt in andren Worten nichts, als alle auf den Markt geworfnen Waren bilden die Zufuhr.

"Weil also die Nachfrage jedes Menschen = der Portion des jährlichen Produkts ist oder, anders ausgedrückt, = der Portion von Reichtum, dessen er sich entledigen will"

{Halte-là! 3*) Seine Nachfrage ist gleich dem W e r t (sobald er realisiert ist) der Portion von Produkten, deren er sich entledigen will; wessen er sich entledigen will, ist ein bestimmtes Quantum Gebrauchswert; was er haben will, ist der W e r t dieses Gebrauchswerts. Beide Sachen sind anything but identical 4*)},

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1*) Nachfragender - 2*) in der Handschrift: Verkäufer - 3*) Halt! - 4*) alles andere als identisch

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"und weil die Zufuhr jedes Menschen exakt dieselbe Sache ist.

{keineswegs; seine Nachfrage besteht nicht in dem, dessen er sich entledigen will, nämlich dem Produkt, sondern in der Nachfrage nach dem Wert dieses Produkts, und seine Zufuhr besteht dagegen realiter in diesem Produkt, während der Wert desselben nur idealiter zugeführt wird},

"so sind offre und demande eines Individuums notwendig gleich." [l.c.p. 253, 254.]

(D.h., der W e r t der von ihm zugeführten Ware und der Wert, den er für sie verlangt, aber nicht hat, sind gleich; w e n n er die Ware zu ihrem Wert verkauft, sind zugeführter Wert (in der Form der Ware) und erhaltner Wert (in der Form des Gelds) gleich.

Aber daraus, daß er die Ware zu ihrem Wert verkaufen will, folgt nicht, daß dies geschieht. Das Quantum Ware ist von ihm zugeführt, befindet sich auf dem Markt. Den Wert dafür sucht er.)

"Offre und demande haben eine ¦¦802¦ eigentümliche Beziehung zueinander. Jede dargebotne, zugeführte, ausgebotne Ware ist immer zu gleicher Zeit das O b j e k t einer Nachfrage, und eine Ware, welche das Objekt einer Nachfrage ist, macht immer zu derselben Zeit einen Teil der allgemeinen Produktenmasse aus, welche das offre, die Zufuhr konstituieren. Jede Ware ist immer z u g l e i c h Gegenstand der Nachfrage und der Zufuhr. Wenn zwei Menschen einen Austausch machen, so kömmt der eine nicht, um nur eine Zufuhr, und der andre nicht, um nur eine Nachfrage zu tun; das O b j e k t, der G e g e n s t a n d s e i n e r Z u f u h r muß ihm das seiner Nachfrage verschaffen, und folglich sind seine demande und offre, seine Nachfrage und Zufuhr vollständig gleich. Sind aber offre und demande eines jeden Individuums immer gleich, so ist es auch die aller Individuen einer Nation in Masse genommen. Wie hoch daher der Betrag des jährlichen Produkts sei, er kann niemals die Höhe der jährlichen Nachfrage überschreiten. Die Totalität des jährlichen Produkts ist geteilt in eine Anzahl von Portionen = der Anzahl von Individuen, worunter das Produkt verteilt ist. Die Totalität der Nachfrage = der Summe dessen, was auf alle Teile die Besitzer nicht für ihre eigne Konsumtion behalten; aber die Totalität der Teile ist = dem ganzen jährlichen Produkt." (l.c.p. 254, 255.)

Hat Mill einmal u n t e r s t e l l t, daß offre und demande jedes Individuums gleich sind, so der ganze weitläufige Scharfsinn, daß dann auch offre und demande a l l e r Individuen gleich, sehr überflüssig.

Wie die contemporaneous Ricardians 1*) den Mill auffaßten, z.B. aus folgendem zu ersehn:

"Da haben wir also mindestens einen Fall" {heißt es mit Bezug auf M[ill]s Bestimmung der valeur du travail 2*)}, "wo der Preis (der Preis der Arbeit) durch das Verhältnis

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1*) zeitgenössischen Ricardianer - 2*) des Wertes der Arbeit

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von Angebot und Nachfrage auf eine dauerhafte Weise geregelt ist." ("Discours sur l'écon. polit." Par McCulloch, traduit par Gme Prévost. Genève 1825; in Prévosts angehängten "Réflexions sur le système de Ricardo", p. 187.)

McCulloch in dem zitierten "Discours" sagt, daß M[ill]s Zweck,

"eine l o g i s c h e D e d u k t i o n der Prinzipien der politischen Ökonomie zu geben". (p. 88.) Mill "untersucht fast alle Fragen, die zur Diskussion stehen. Er versteht es, die verwickeltsten und schwierigsten Fragen klarzumachen und zu vereinfachen und die verschiedenen Prinzipien der Wissenschaft in ihre natürliche Ordnung zu bringen." (l.c.)

Man kann das aus seiner Logik schließen, daß er die ganz unlogische Struktur Ricardos, früher von uns auseinandergesetzt 1*) naiv im ganzen als "ordre naturel" 2*) beibehält.

[e)] Prévost. [Ablehnung einiger Schlußfolgerungen Ricardos und James Mills. Versuche, zu beweisen, daß eine ständige Verringerung des Profits nicht unvermeidlich ist]

Was den zitierten Prévost betrifft, der bei seinen "Réflexions etc." Mills Exposition des R[icardo]schen Systems zugrunde legt, so beruhen einige seiner Einwendungen auf bloßem schülerhaften Mißverständnis R[icardo]s. Folgendes über die Rente aber zu bemerken:

"Man kann einen Zweifel hegen über den Einfluß der schlechteren Boden auf die Bestimmung der Preise, wenn man, wie es sich gehört, ihre relative Ausdehnung in Betracht zieht." (Prévost, l.c.p. 177.)

Prevost führt folgendes von Mill an, was auch für meine Entwicklung wichtig, indem Mill hier selbst ein Beispiel sich denkt, wo die D i f f e r e n t i a l r e n t e dadurch entsteht, daß die new demand - die additional demand is supplied by a better, not by a worse soil, also die ascending line 3*).

"Herr Mill gebraucht diesen Vergleich: 'Nehmen wir an, daß alle bebauten Ländereien in einem bestimmten Land von derselben Qualität seien und dieselben Profite auf die darauf angewandten Kapitalien abwerfen, mit Ausnahme eines einzigen Acre, der das sechsfache Produkt von dem der anderen produziert.'" (Mill", Elements etc.", 2nd ed., p. 71.) "Es ist sicher, wie Herr Mill es beweist, daß der Pächter dieses letzten Acre sein Pachteinkommen nicht erhöhen könnte" (d.h. nicht höhren Profit machen könnte als die autres fermiers 4*); die Sache ist sehr schlecht ausgedrückt [27]), "und daß die fünf Sechstel des Produkts dem Grundeigentümer zufließen würden."

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1*) Siehe 2. Teil dieses Bandes, S. 161-166 - 2*) "natürliche Ordnung" - 3*) neue Nachfrage die zusätzliche Nachfrage befriedigt wird durch Übergang zu einem besseren, nicht schlechteren Boden, also die aufsteigende Linie - 4*) anderen Pächter

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(Hier also Differentialrente, ohne Erniedrigung der Profitrate und ohne Steigen des Preises des produit agricole 1*).) (Dies muß um so öfter passieren, als die S i t u a t i o n ¦¦803¦ mit der industriellen Entwicklung eines Landes, mit den Kommunikationsmitteln und der wachsenden Bevölkerung sich beständig v e rb e s s e r n muß, wie es immer mit der naturelle fertilité 2*) stehe und [die] Situation (relativ beßre) wirkt wie [größere] naturelle fertilité.)

"Aber hätte der scharfsinnige Autor daran gedacht, sich eine derartige Annahme für den umgekehrten Fall vorzustellen, so hätte er erkannt, daß das Ergebnis ein anderes wäre. Nehmen wir an, alle Ländereien wären von gleicher Güte, ausgenommen ein Acre schlechteren Bodens. Auf diesem einzigen Acre betrage der Profit des Kapitals den sechsten Teil des Profits von jedem anderen Acre.

Glaubt man, daß der Profit mehrerer Millionen Acres auf den sechsten Teil seines herkömmlichen Profits gesenkt würde? Es ist wahrscheinlich, daß dieser einzige Acre gar keine Wirkung hätte, weil die verschiedenen Produkte (namentlich das Getreide), wenn sie auf den Markt kommen, von der Konkurrenz einer so m i n i m a l e n Menge nicht merklich betroffen würden. Darum sagen wir, daß die Behauptung der Ricardo-Anhänger über die Wirkung der schlechteren Böden durch die Berücksichtigung der r e l a t i v e n A u s d e h n u n g der Böden von verschiedener Fruchtbarkeit zu modifizieren ist." (Prévost, l.c.p. 177, 178.)

{Say in seinen Anmerkungen zu R[icardo]s traduction de Constancio 3*) hat nur e i n e richtige Bemerkung über den c o mm e r c e é t r a n g e r 4 . [28] Profit kann auch durch Prellerei gemacht werden, daß der eine gewinnt, was der andre verliert. Verlust und Gewinn innerhalb eines Landes gleichen sich aus. Nicht so zwischen verschiednen Ländern. Und selbst die Theorie R[icardo]s betrachtet - was Say n i c h t bemerkt -, können sich 3 Arbeitstage eines Landes gegen einen eines andren austauschen. Das Gesetz des Werts erhält hier wesentliche Modifikation.

Oder wie sich innerhalb eines Landes skilled, composed labour zur unskilled, simple 5*) verhält, so können sich die Arbeitstage verschiedner Länder verhalten. In diesem Fall exploitiert das reichere Land das ärmre, selbst wenn letztres durch den Austausch gewinnt, wie auch J. St. Mill in seinen "Some Unsettled Questions etc." entwickelt hat. [29]}

"Wir geben zu, daß im allgemeinen die Rate des landwirtschaftlichen Profits die des industriellen bestimmt. Aber wir müssen zu gleicher Zeit bemerken, daß der

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1*) landwirtschaftlichen Produkts - 2*) natürlichen Fruchtbarkeit - 3*) Übersetzung von Constancio - 4*) auswärtigen Handel 5*) qualifizierte, komplizierte Arbeit zur unqualifizierten, einfachen

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letztere notwendigerweise auch auf den ersten reagiert. Wenn der Getreidepreis auf einen gewissen Punkt gestiegen ist, wenden sich die industriellen Kapitalien der Landwirtschaft zu und drücken notwendigerweise die landwirtschaftlichen Profite herab." (Prévost, l.c.p. 179.)

Der Einwand richtig, aber ganz borniert gefaßt. Sieh oben. 1*)

Die Ricardians wollen, daß der Profit nur fallen kann durch Wachsen des Arbeitslohns, indem die necessaries 2*) mit [dem Wachstum] der Bevölkerung im Preis steigen, was aber Folge der Akkumulation des capital, indem mit dieser Akkumulation schlechtre Ländereien bebaut werden. Aber Ric[ardo] gibt selbst zu, daß auch die Profite sinken können, wenn die Kapitalien rascher wachsen als die Bevölkerung, die Konkurrenz der Kapitalien unter sich also den Arbeitslohn steigen macht. Dies das A. Smithsche. Prévost sagt:

"Wenn die wachsende Nachfrage der Kapitalien den Preis der Arbeiter, das heißt den L o h n, erhöht, scheint es dann nicht, daß man keinen Grund hat, zu behaupten, die wachsende Zufuhr dieser selben Kapitalien vermöge niemals den Preis der Kapitalien, mit andren Worten, den Profit zu senken?" (l.c.p. 188.)

Prévost sucht auf der falschen Ric[ardo]schen Grundlage, die sich baisse des profits 3 nur erklären kann aus abnehmender surplus value, also surplus labour, also größrem Wert, [aus der] V e r t e u r u n g d e r v o m A r b e i t e r v e rz e h r t e n n e c e s s a r i e s, also [dem] Steigen der value of labour, although real retribution of the labourer, instead of being ascending, declines 4*); auf dieser Grundlage sucht er zu beweisen, daß keine continual 5*) Abnahme des Profits nötig.

E r s t e n s sagt er:

"Der Zustand des Gedeihens erhöht zuerst den Profit"

(nämlich die profits agricoles 6*); mit dem état prospère 7*)

wächst die Bevölkerung, hence 8*) die Nachfrage nach agricultural produce, hence surplus profits des farmer 9*)),

"und zwar lange bevor man dazu übergeht, neue Ländereien in Anbau zu nehmen. Wohl übt diese Ausdehnung des Bodenanbaus eine Wirkung auf die Rente aus, die den Profit verringert. Aber wenn auch dadurch unmittelbar verringert, bleibt der Profit doch ebenso hoch, wie er vor dem Fortschritt war ... Warum geht man zu irgendeiner Zeit zum Anbau von Böden schlechterer Qualität über? Das geschieht nur in Erwartung eines Profits, d e r d e n ü bl i c h e n P r o f i t m i n d e s t e n s e r r e i c h t.

Und welcher Umstand vermag

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1*) Siehe vorl. Band, S. 94-96 - 2*) zum Leben notwendigen Dinge - 3*) Sinken des Profits - 4*) des Werts der Arbeit, obwohl der Reallohn des Arbeiters statt zu steigen, sinkt - 5*) ständige 6*) landwirtschaftlichen Profite - 7*) Zustand des Gedeihens 8*) daher - 9*) landwirtschaftlichen Produkten, daher Surplusprofit des Pächters

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diese Profitrate auf solchem Boden herbeizuführen? Die Zunahme ¦¦804¦ der Bevölkerung. Sie drückt ... auf die Schranken der Subsistenzmittel, bewirkt dadurch ein Steigen der Lebensmittelpreise (besonders des Getreides) und wirft auf diese Weise den landwirtschaftlichen Kapitalien hohe Profite ab. Die anderen Kapitalien strömen auf die Ländereien; aber da der Boden in seiner Ausdehnung beschränkt ist, findet diese Konkurrenz ihre Grenzen; und es kommt zu einem Punkt, daß man durch den Anbau schlechteren Bodens immer noch h ö h e r e n P r o f i t e r r e i c h t a l s i m H a n d e l o d e r i n d e r M a n u f a k t u r. Sind die schlechteren Böden in genügender Ausdehnung vorhanden, dann müssen sich von da an die landwirtschaftlichen Profite nach den zuletzt auf die Ländereien angewandten Kapitalien richten. Geht man von der Profitrate aus, die zu Beginn des zunehmenden Wohlstandes bestand (der Teilung des Profits in Profit und Rente), so wird man finden, daß der Profit keinerlei Tendenz hat, zu sinken.

Er steigt mit zunehmender Bevölkerung, bis der landwirtschaftliche Profit so gewachsen ist, daß er durch neue Kulturen eine erhebliche Verminderung erfahren kann, ohne daß er jemals unter seine ursprüngliche Rate herabsinkt oder, um genauer zu sprechen, unter die mittlere Rate, die durch verschiedene Umstände bestimmt wird." (p. 190 -192.)

Prévost faßt offenbar falsch die R[icardo]sche Ansicht. Infolge der prospérié 1*) steigt die Bevölkerung, hence the price of agricultural products, hence agricultural profits 2*). (Obgleich nicht einzusehn, wenn dies Steigen konstant, warum nach Ablauf der Pacht die Renten nicht erhöht werden sollten und diese agricultural surplus profits in der Form der Rente einkassiert werden sollten, selbst ehe die terres inférieures 3*) bebaut.) Aber dasselbe Steigen des agricultural produce, das die agricultural profits steigen macht, erhöht den Arbeitslohn in all industries, und macht daher die industrial profits fallen. Es bildet sich so a new rate of profit 4*) in der Industrie. Wenn nun die schlechtren Länderen bei dem existierenden Marktpreis auch nur diese l o w e r r a t e o f p r o f i t 5*) zahlen, können sich Kapitalien auf die schlechtren Ländereien werfen. Sie werden dahin attrahiert durch die hohen agricultural profits und den hohen Marktpreis des blé 6*). Sie mögen, eh hinreichende Anzahl von Kapitalien so übergewandert, auch noch, wie Prévost sagt, höhre Profite als den gesunkenen industrial profit abwerfen. Sobald aber die additional supply 7*) hinreichend, fällt der Marktpreis, so daß er auf den schlechtern Ländereien nur the ordinary industrial profit 8*) abwirft. Was das Produkt mehr abwirft, auf den beßren, verwandelt sich in Rente. Dies die R[icardo]sche Vorstellung, deren Grundlage P[révost] akzeptiert, auf der er räsoniert.

Das Getreide nun teurer als vor dem Steigen des agricultural profit. Aber der surplus profit, den es dem Pächter abwarf,

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1*) des Wohlstandes - 2*) daher der Preis der landwirtschaftlichen Produkte, daher die landwirtschafzlichen Profite 3*) schlechteren Ländereien - 4*) eine neue Profitrate - 5*) niedere Profitrate - 6*) Getreides - 7*) zusätzliche Zufuhr 8*) den gewöhnlichen industriellen Profit

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in Rente verwandelt. Auf diesem Wege also sinkt der Profit auch der beßren Ländereien zu der infolge des rise 1*) des agricultural produce eingetretnen lower rate of industrial profit 2*).

Nicht abzusehn, wie hierdurch, wenn keine andren Umstände modifizierend eintreten, die Profite nicht unter ihren "taux primitif" 3*) fallen müssen. Es k ö n n e n natürlich andre Umstände eintreten. Unter allen Umständen steht nach der Voraussetzung der agricultural profit höher nach dem rise der necessaries 4*) als der industrial. Sollte hier aber der Teil der necessaries der Arbeiter, der von der Industrie herstammt, durch Entwicklung der Produktivkraft so gefallen sein, daß der Arbeitslohn (selbst wenn zu seiner average value 5*) gezahlt) nicht so hoch stiege, als er, ohne diese paralysierenden Umstände, verhältnismäßig mit dem rise des agricultural produce steigen müßte; sollte ferner dieselbe Entwicklung der Produktivkraft den Preis der von der extraktiven Industrie gelieferten Produkte so gesenkt haben, ditto der agricultural raw materials 6*), die nicht in die Nahrung eingehn, so brauchte der industrial profit nicht zu fallen (obgleich die Voraussetzung nicht wahrscheinlich), obgleich er tiefer wie der agricultural profit stünde. Ein Herabsenken des letztren durch transfer of capital to agriculture 7*) und Bildung von Rente würde dann ¦¦805¦ nur den alten taux of profit 8*) wiederherstellen.

[Z w e i t e n s] Prévost versucht es noch in andrer Weise:

"Die Böden von schlechterer Qualität... werden nur dann in Anbau genommen werden, wenn sie ebenso hohen oder höheren Profit abwerfen wie die industriellen Kapitalien. Oft bleibt unter solchen Umständen der Preis des Getreides oder der sonstigen landwirtschaftlichen Produkte noch sehr hoch, trotz der neuen Kulturen.

Diese hohen Preise bedrücken die arbeitende Bevölkerung, da das Steigen des Arbeitslohns nicht genau dem Preis jener Gegenstände folgt, die von den Lohnarbeitern gebraucht werden. Sie bilden mehr oder weniger eine Last für die ganze Bevölkerung, da fast alle Waren vom Steigen der Löhne und des Preises der zum Leben notwendigen Dinge betroffen werden. Dieser allgemeine Druck, verbunden mit dem durch eine zu zahlreiche Bevölkerung herbeigeführtes Steigen der Sterblichkeit, verursacht eine Abnahme der Zahl der Lohnarbeiter und infolgedessen ein Steigen der Löhne und ein Sinken des landwirtschaftlichen Profits. Von da an vollzieht sich die weitere Entwicklung in umgekehrter Weise als bis dahin. Die Kapitalien ziehen sich von den schlechteren Ländereien zurück und wenden sich wieder der Industrie zu. Aber das Prinzip der Bevölkerung wirkt bald wieder von neuem. Sobald das Elend aufgehört hat, wächst die Zahl der Arbeiter, ihr Lohn sinkt, und daher steigt der Profit. Solche Schwankungen müssen mehrfach aufeinander folgen, ohne daß der Durchschnittsprofit eine Änderung

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1*) Steigens - 2*) niederen Rate des industriellen Profits 3*) ihre "ursprüngliche Rate" - 4*) Steigen der zum Leben notwendigen Dinge - 5*) seinem Durchschnittswert - 6*) landwirtschaftlichen Rohmaterialien - 7*) Übertragung von Kapital in die Landwirtschaft - 8*) Profitrate

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erfährt. Der Profit kann aus anderen Ursachen sinken oder steigen oder aus dieser Ursache selbst: er kann abwechselnd sich in entgegengesetztem Sinne ändern, ohne daß der Durchschnitt seines Sinkens oder Steigens der Notwendigkeit zuzuschreiben wäre, neue Ländereien in Anbau zu nehmen. Die Bevölkerung ist der Regulator, der die natürliche Ordnung herstellt und den Profit innerhalb bestimmter Schranken hält." (l.c.p. 194-196.)

Obgleich konfus, richtig nach dem "Populationsprinzip". Nur nicht übereinstimmend mit der Voraussetzung, daß die profits agricoles solang steigen, bis die der Population entsprechende additional supply 1*) geschaffen. Ist dadurch konstantes Erhöhn des Preises des agricultural produce gegeben, so folgt daher nicht Abnahme der Bevölkerung, sondern general lowering of the rate of profit, hence of accumulation 2*) und deswegen of population. Die Population würde nach der R[icardo]-Malthusschen Ansicht langsamer wachsen. Aber was bei P[révost] zugrunde liegt: Der Prozeß würde den Arbeitslohn unter sein average niveau 3*) herabdrücken; mit diesem Fallen des Arbeitslohns und der misere der Arbeiter Fallen der Getreidepreise und hence wieder Steigen des Profits.

Dies letztre aber Untersuchung, die nicht hierher gehört, wo unterstellt, [daß] die value of labour 4*) stets bezahlt, d.h. die zur Reproduktion der Arbeiter nötigen Lebensmittel.

Dies Prévostsche wichtig, weil es zeigt, daß die R[icardo]sche Ansicht - zusammen mit der von ihm adoptierten Malthusschen zwar Schwankungen in der Profitrate, aber kein Fallen (konstantes) derselben ohne Reperkussion erklären kann, indem auf gewisser Höhe der Getreidepreise und gewisser Tiefe der Profite der Arbeitslohn unter sein Niveau gedrückt und gewaltsame Verminderung der Bevölkerung, daher auch der Getreidepreise und necessaries 5*), daher wieder Steigen des Profits herbeigeführt würde.

3. Streitschriften

¦¦806¦ Die Zeit zwischen 1820 und 1830 ist die metaphysisch bedeutendste Periode in der Geschichte der englischen Nationalökonomie. Theoretisches Lanzenbrechen für und wider die Ric[ardo]sche Theorie, Reihe anonymer Streitschriften; die wichtigsten hier angeführt und namentlich nur

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1*) zusätzliche Zufuhr findet Handschrift additional demand) 2*) allgemeine Verringerung der Profitrate, daher der Akkumulation - 3*) durchschnittliches Niveau - 4*) der Wert der Arbeit 5*) zum Leben notwendigen Dinge

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über die Punkte, die in unser Thema gehören. Es ist aber zugleich das Charakteristische jener Streitschriften, daß sie sich alle in der Tat bloß um die Bestimmung des Wertbegriffs und sein Verhältnis zum Kapital drehen.

a) ["Observations on certain verbal disputes..." Skeptizismus in der politischen Ökonomie]

"Observations on certain verbal disputes in Political Economy, particularly relating to value and to demand and supply", London 1821.

Nicht ohne gewisse Schärfe. Der Titel charakteristisch - "Verbal Disputes" 1*).

Zum Teil gegen Smith, Malthus, aber auch Ricardo.

Der eigentliche sense 2*) dieser Schrift, daß die "Diskussionen... ausschließlich davon herrühren, daß Worte von verschiedenen Personen in verschiedenem Sinn gebraucht werden, daß die Disputierenden wie die Ritter in der Erzählung den Schild von verschiedenen Seiten betrachten" (p. 59, 60).

Ein derartiger Skeptizismus ist immer der Ankündiger der Auflösung einer Theorie, der Vorläufer eines gedanken- und gewissenlosen, auf den Hausbedarf eingerichteten Eklektizismus.

Mit Bezug auf R[icardo]s Werttheorie zunächst:

"Es besteht eine offenbare Schwierigkeit, sich vorzustellen, daß A r b e i t das ist, was wir im Sinne haben, wenn wir vom Wert oder vom wirklichen Preis im Gegensatz zum nominellen Preis sprechen; denn oft wünschen wir vom W e r t o d e r P r e i s d e r A r b e i t s e l b s t z u s p r e c h e n. Wo wir unter Arbeit als dem wirklichen Preis eines Dinges die Arbeit verstehen, die das Ding p r o d u z i e r t, kommt eine andere Schwierigkeit hinzu; denn oft wünschen wir von d e m W e r t o d e r P r e i s d e s B o d e n s zu sprechen, aber der Boden ist nicht durch Arbeit produziert. Diese Definition kann also nur auf W a r e n Anwendung finden." (l.c.p. 8.)

Mit Bezug auf die Arbeit der Einwand gegen R[icardo] soweit richtig, als er Kapital unmittelbar Arbeit kaufen läßt, also unmittelbar von value of labour spricht, während es das Arbeitsvermögen, selbst ein Produkt, ist, dessen temporärer Gebrauch gekauft und verkauft wird. Statt das Problem zu lösen, hier nur betont, daß ein Problem ungelöst ist.

Ganz so richtig, daß "the value or price of land" 3*), welcher nicht das Produkt der Arbeit, unmittelbar dem Wertbegriff zu widersprechen scheint und sich nicht unmittelbar aus ihm ableiten läßt. Diese Phrase [ist um] so unbedeutender gegen R[icardo], als der Verfasser dessen Renttheorie nicht

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1*) "Streitigkeiten um Worte" - 2*) Sinn - 3*) "der Wert oder Preis des Bodens"

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angreift, worin dieser eben entwickelt, wie sich der Nominalwert des Bodens auf Grundlage der kapitalistischen Produktion bildet und der Wertbestimmung nicht widerspricht. Der Wert des Bodens ist nichts als der Preis, der gezahlt wird für die kapitalisierte Grundrente. Es sind hier also viel weitergehende Entwicklungen [zu] unterstellen, als sich aus der einfachen Betrachtung der Ware und ihres Werts prima facie 1*) ergeben können; ganz wie das fiktive Kapital, worin das Börsenspiel handelt, [das] in der Tat nichts [ist] als das Verkaufen und Kaufen gewisser Titel auf Teile der jährlichen Steuern, nicht aus dem einfachen Begriff des produktiven Kapitals zu entwickeln ist.

Der zweite Einwurf, daß Ricardo den Wert, der etwas R e l a t i v e s ist, in etwas A b s o l u t e s verwandelt, ist in einer andren, später erschienenen Streitschrift (von Bailey) zum Punkt des Angriffs gegen das ganze Ric[ardo]sche System gemacht worden. Wir werden bei Erwähnung der letztren Schrift auch das in den "Observations" darauf Bezügliche beibringen.

In einer beiläufigen Bemerkung findet sich, aber ohne Bewußtsein auf Seite des Verfassers (er will vielmehr dadurch nachweisen, was in dem nicht unterstrichnen Nachsatz steht, daß die supply of labour 2*) selbst check 3*) gegen die Tendenz of labour to sink to its natural price 4*)), ein treffendes Wort über die Quelle, woraus das Kapital, das die Arbeit zahlt, entspringt.

"<E i n e g e w a c h s e n e Z u f u h r d e r A r b e i t i s t e i n e g e w a c h s e n e Z u f u h r d e s s e n, w a s b e s t i m m t i s t, A r b e i t z u k a u f e n.> Wenn wir also mit Herrn Ricardo sagen, daß Arbeit stets die T e n d e n z hat, sich dem anzugleichen, was er als ihren natürlichen Preis bezeichnet, müssen wir uns nur erinnern, daß die Zunahme, die in ihrer Zufuhr erfolgte, um diese T e n d e n z zu bewirken, selbst eine Ursache der entgegenwirkenden Kraft ist, die die Tendenz hindert, w i r k s a m zu werden." (l.c.p. 72, 73.)

Wird nicht vom average price of labour 5*), i.e. der value of labour 6*) ausgegangen, so keine Entwicklung möglich; ebensowenig, wenn nicht von der v a l u e of commodities 7*) überhaupt ausgegangen wird. Erst dann [sind] die wirklichen Phänomene der Preisschwankungen zu begreifen.

¦¦807¦ "Es bedeutet nicht, er" (Ricardo) "habe behauptet, daß sich zwei einzelne Posten von zwei verschiedenen Artikeln, wie ein Hut und ein Paar Schuhe, gegeneinander austauschen, wenn j e n e z w e i e i n z e l n e n P o s t e n mit gleichen Arbeitsmengen hergestellt wurden. Unter 'W a r e' müssen wir hier die 'W a r e n g a t t u n g' verstehen, nicht einen einzelnen Hut für sich, ein einzelnes Paar Schuhe usw. Die gesamte Arbeit, die alle Hüte in England herstellt, muß zu diesem Zweck als auf alle Hüte verteilt

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1*) auf den ersten Blick - 2*) Zufuhr der Arbeit - 3*) Hemmnis 4*) der Arbeit, auf ihren natürlichen Preis herabzusinken 5*) Durchschnittspreis der Arbeit - 6*) des Werts der Arbeit 7*) dem Wert der Waren

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betrachtet werden. Das, scheint mir, ist zuerst und in den allgemeinen Darlegungen dieser Lehre nicht ausgedrückt worden." (l.c.p. 53, 54.) "Z.B. Ricardo spricht von 'einem Teil der Arbeit des Maschinen bauenden Arbeiters', enthalten z.B. in einem Paar Strümpfe. Jedoch die 'ganze Arbeit', die jedes einzelne Paar Strümpfe hergestellt hat, wenn es ein einzelnes Paar ist, von dem wir sprechen, schließt die g a n z e Arbeit des Maschinenbauers ein, und nicht nur 'einen Teil'; denn eine Maschine macht zwar viele Paare, aber keines dieser Paare hätte unter Verzicht auf irgendeinen Teil der Maschine angefertigt werden können. (l.c.p. 54.)

Der letztre Passus beruht auf Mißverständnis. Die ganze Maschine geht in den Arbeitsprozeß, nur ein Teil derselben geht in den Verwertungsprozeß ein. Sonst etwas Richtiges in der Bemerkung.

Wir gehn von der W a r e - von dieser spezifischen gesellschaftlichen Form des Produkts - als Grundlage und Voraussetzung der kapitalistischen Produktion aus. Wir nehmen einzelne Produkte in die Hand und analysieren die Formbestimmtheiten, die sie als Ware enthalten, die sie zur Ware stempeln. Vor der kapitalistischen Produktion - in frühren Produktionsweisen tritt ein großer Teil des Produkts nicht in Zirkulation, wird nicht auf den Markt geworfen, nicht als Ware produziert, nicht zur Ware. Andrerseits ist dann ein großer Teil der Produkte, die in die Produktion eingehn, nicht Ware und geht nicht als Ware in den Prozeß ein. Die Verwandlung der Produkte in Waren findet nur an einzelnen Punkten statt, erstreckt sich nur auf den Überschuß der Produktion etc. oder nur auf einzelne Sphären derselben (Manufakturprodukte) etc.

Die Produkte gehn weder dem ganzen Umfang nach als Handelsartikel in den Prozeß ein, noch kommen sie ihrer ganzen Breite nach als solche aus ihm heraus. Dennoch ist die Entwicklung des Produkts zur Ware, Warenzirkulation und daher Geldzirkulation in bestimmten Grenzen, daher ein bis zu gewissem Grad entwickelter Handel Voraussetzung, Ausgangspunkt der Kapitalbildung und der kapitalistischen Produktion. Als solche Voraussetzung behandeln wir die Ware, indem wir von ihr als dem einfachsten Element der kapitalistischen Produktion ausgehn. Andrerseits aber ist das Produkt, das Resultat der kapitalistischen Produktion, Ware. Was als ihr Element erscheint, stellt sich später als ihr eignes Produkt dar.

Erst auf ihrer Basis wird es allgemeine Form des Produkts, Ware zu sein, und je mehr sie sich entwickelt, desto mehr gehn auch die Produkte in der Gestalt der Ware als Ingredienzien in ihren Prozeß ein. Die Ware, wie sie aus der kapitalistischen Produktion herauskömmt, ist verschieden von der Ware, wie von ihr als Element der kapitalistischen Produktion ausgegangen wird. Wir haben nicht mehr die einzelne Ware, das

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einzelne Produkt vor uns. Die einzelne Ware, das einzelne Produkt erscheint nicht nur reell als Produkt, sondern auch als Ware, als nicht nur reeller, sondern auch ideeller T e i l der Gesamtproduktion. Jede einzelne Ware [erscheint] als Träger eines bestimmten Teils des Kapitals und des von ihm geschaffnen Mehrwerts.

Der Wert des vorgeschoßnen Kapitals + der angeeigneten Surplusarbeit, also z.B. der Wert von 120 l. (wenn 100 für das Kapital und die Surplusarbeit = 20 l.) ist dem Wert nach in dem Gesamtprodukt, z.B. 1200 Ellen Kattun enthalten. Jede Elle = 120/1200 l. = 1/10 l. = 2 sh. Nicht die einzelne Ware erscheint als Resultat des Prozesses, sondern die Masse Waren, in denen der Wert des Gesamtkapitals + einem Mehrwert sich reproduziert hat. Der produzierte Gesamtwert, dividiert durch die Anzahl der Produkte, bestimmt den Wert des einzelnen Produkts, und nur als solcher aliquoter Teil wird es Ware. Es ist nicht mehr die auf die einzelne peculiar 1*) Ware verwandte Arbeit, die in den meisten Fällen gar nicht mehr zu berechnen wäre, und die bei einer Ware mehr als bei der andren sein mag, sondern die Gesamtarbeit, von der ein aliquoter Teil, der Durchschnitt des Gesamtwerts durch die Anzahl der Produkte [dividiert], den Wert des einzelnen Produkts bestimmt und es als Ware konstituiert. Es muß daher auch die Gesamtmasse der Waren, jede zu ihrem so bestimmten Wert verkauft werden, damit sich das Gesamtkapital mit Surpluswert ersetze.

Würden von den 1200 Ellen nur 800 verkauft, so wäre das Kapital nicht ersetzt, noch weniger Profit [gemacht]. Aber die Elle wäre a u c h unter ihrem Wert verkauft, denn ihr Wert ist bestimmt, nicht isoliert, sondern als aliquoter Teil des Gesamtprodukts.

¦¦808¦ "Wenn ihr Arbeit eine Ware nennt, so ist sie doch nicht einer Ware gleich, die zuerst zum Zweck des Tausches produziert und dann auf den Markt gebracht wird, wo sie mit anderen Waren, die grade auf dem Marke sind, in entsprechendem Verhältnis ausgetauscht wird; Arbeit wird in dem Augenblick geschaffen, in dem sie auf den Markt gebracht wird, ja sie wird auf den Markt gebracht, bevor sie geschaffen ist." (l.c.p. 75, 76.)

Was auf den Markt gebracht wird, ist in der Tat nicht labour 2*), sondern der labourer 3*), Was er dem Kapitalisten verkauft, ist nicht seine Arbeit, sondern der temporary use of himself as a working power 4*). In dem Kontrakt, den Kapitalist und Arbeiter schließen, dem Kauf und Verkauf, den sie kontrahieren, dies der unmittelbare Gegenstand.

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1*) besondere - 2*) Arbeit - 3*) Arbeiter - 4*) zeitweilige Gebrauch seiner selbst als Arbeitskraft

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Wo nach Stückwerk bezahlt wird, task-work, statt nach der Zeit, worin das Arbeitsvermögen zur Disposition gestellt wird, ist dies bloß eine andre Manier, diese Zeit zu bestimmen. Sie wird gemessen am Produkt, indem ein bestimmtes Quantum Produkt als Darstellung der gesellschaftlich notwendigen Arbeitszeit gilt. In vielen Londoner Industriezweigen, wo taskwork herrscht, wird so nach Stunden bezahlt, aber es entstehn oft Streitigkeiten, ob dies oder jenes Stück Arbeit "Stunde" darstellt oder nicht.

Abgesehn von den einzelnen Formen, so wird nicht nur in task work, sondern generally 1*), obgleich das Arbeitsvermögen verkauft wird zu bestimmten terms 2*) vor seinem use 3*), b e z a h l t nach vollbrachter Arbeit, ob täglich, wöchentlich etc. Das Geld wird hier zum Z a h l u n g s m i t t e l, nachdem es vorher ideell als Kaufmittel gedient hat, weil das nominelle Übergehn der Ware an den Käufer 4*) von dem reellen verschieden ist. Der Verkauf der Ware - des Arbeitsvermögens -, das juristische Überlassen des Gebrauchswerts und seine wirkliche Entäußerung fallen hier der Zeit nach auseinander. Die Realisierung des Preises findet daher später statt als der Verkauf der Ware (sieh p. 122, [den] e r s t e n T e i l meiner Schrift [30]). Es zeigt sich hier auch, daß nicht der Kapitalist vorschießt, sondern der Arbeiter; so wie beim Vermieten eines Hauses nicht der Mieter, sondern der Vermieter den Gebrauchswert vorschießt. Der Arbeiter wird zwar (oder kann wenigstens, wenn die Ware nicht vorher bestellt ist usw.) bezahlt werden, bevor die von ihm kreierte Ware verkauft ist. Aber seine Ware, sein Arbeitsvermögen, ist, industriell konsumiert, in die Hände des Käufers, des Kapitalisten übergegangen, bevor er, der Arbeiter, bezahlt ist. Und es handelt sich nicht darum, was der Käufer einer Ware mit ihr anfangen will, ob er sie kauft, um sie als Gebrauchswert zu halten oder wieder zu verkaufen. Es handelt sich um die d i r e k t e Transaktion zwischen dem ersten Käufer und Verkäufer.

"In verschiedenen Stadien der Gesellschaft ist die Akkumulation des K a p i t a l s oder der M i t t e l, A r b e i t a n z u w e n d e n 5*), mehr oder weniger rasch und muß in allen Fällen von den Produktivkräften der Arbeit abhängen. Die Produktivkräfte der Arbeit sind im allgemeinen am größten, wo Überfluß von fruchtbarem Boden existiert." (Ric[ardo, "Principles of political economy..."], 3rd edit., 1821, p. 92.)

Zu diesem Satz R[icardo]s wird bemerkt:

"Bedeuten in diesem ersten Satz d i e P r o d u k t i vk r ä f t e d e r A r b e i t d i e K l e i n h e i t d e s a l i q u o t e n T e i l s j e d e s P r o d u k t s, d e r d e n e n z u f ä l l t, d e r e n H a n d a r b e i t e s p r o d u z i e r t, so ist

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1*) allgemein - 2*) Bedingungen - 3*) Gebrauch - 4*) in der Handschrift: Verkäufer - 5*) in der Handschrift sind die hier kursiv und gesperrt gegebenen Worte mit Tinte und Bleistift unterstrichen

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der Satz tautologisch, weil der ü b r i g b l e i b e n d e a l i q u o t e T e i l d e r F o n d s i s t, w o r a u s, w e n n e s s e i n e m E i g n e r b e l i e b t, K a p it a l akkumuliert werden kann.

(Dies wird also als selbstverständlich zugegeben, daß vom Standpunkt des Kapitalisten "p r o d u c t i v e p o w e r s o f l a b o u r mean the smallness of that aliquot part of any produce tkat goes to those whose manual labour produced it" 1*). Dieser Satz ist sehr schön.)

"Aber dies ist meistens nicht der Fall, wo das Land am fruchtbarsten ist." ["Observations on certain verbal disputes in political economy...", p. 74.]

(Dies silly 2*). Ric[ardo] unterstellt die kapitalistische Produktion. Er untersucht nicht, ob sie sich leichter mit fertile or relatively unfertile land 3*) entwickelt. Wo sie ist, ist sie am produktivsten, wo der Boden am fruchtbarsten.) Wie die gesellschaftlichen, so erscheinen die natürlichen Produktivkräfte der Arbeit, d.h., die sie in der unorganischen Natur vorfindet, als productive power des Kapitals. (Ric[ardo] selbst in dem obigen Satz identifiziert, was richtig, productive power of labour mit labour productive of capital, productive of the wealth that commands labour, not of the wealth that belongs to labour 4*).

S e i n A u s d r u c k "C a p i t a l, o r t h e m e a n s o f e m p l o g i n g l a b o u r" 5*) ist in der Tat der einzige, worin er die wirkliche Natur des Kapitals auflaßt. Er selbst befindet sich so sehr befangen vom ¦¦809¦ kapitalistischen Standpunkt, daß sich ihm diese Verkehrung, dies Quidproquo von selbst versteht. Die objektiven Bedingungen der Arbeit - zudem von ihr selbst geschaffen -, raw materials and working instruments are not m e a n s e m p l o y e d b y l a b o u r a s i t s m e a n s, but, on the contrary, they are t h e m e a n s o f e m p l o g i n g l a b o u r 6*). Sie werden nicht angewandt von der Arbeit; sie wenden die Arbeit an. Die Arbeit ist ein means für diese Dinge, sich als Kapital zu akkumulieren, nicht Mittel, dem Arbeiter Produkte, wealth 7*) zu verschaffen.)

"Es ist der Fall in Nordamerika, aber das ist ein künstlicher Zustand der Dinge" d. h. a capitalistic state of things 8*)).

"Es ist nicht der Fall in Mexiko. Es ist nicht der Fall in Neuholland. Die Produktivkräfte der Arbeit sind in einem anderen Sinne tatsächlich größer dort, wo viel fruchtbares

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1*) "Produktivkräfte der Arbeit die Kleinheit des aliquoten Teils jedes Produkts bedeuten, der denen zufällt, deren Handarbeit es produziert" - 2*) albern - 3*) fruchtbarem oder relativ unfruchtbarem Land - 3*) Arbeit, die Kapital produziert, jenen Reichtum produziert, der Arbeit kommandiert, nicht jenen Reichtum, der der Arbeit gehört 5*) "Kapital, oder die Mittel, Arbeit anzuwenden" 6*) Rohmaterial und Arbeitsinstrumente sind nicht die Mittel, die die Arbeit als ihre Mittel anwendet, sondern im Gegenteil, sie sind die Mittel, Arbeit anzuwenden - 7*) Reichtum - 8*) ein kapitalistischer Zustand der Dinge

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Land ist, nämlich [verstanden als] das Vermögen des Menschen, wenn er es wünscht, viel R o h p r o d u k t im Verhältnis zur gesamten Arbeit, die er verrichtet, zu gewinnen. E s i s t i n d e r T a t e i n e G a b e d e r N a t u r, d a ß d i e M e n s c h e n m e h r N a h r u n g s m i t t e l g e w i nn e n k ö n n e n a l s j e n e k l e i n s t e M e n g e, m i t d e r s i e d i e e x i s t i e r e n d e B e v ö lk e r u n g e r n ä h r e n u n d e r h a l t e n k ö n nt e n."

(Dies die Grundlage der p h y s i o k r a t i s c h e n Doktrin. Die physische Grundlage der surplus value ist diese "gift of nature" 1*), die in der Agrikulturarbeit, die ursprünglich fast alle Bedürfnisse befriedigt, am handgreiflichsten erscheint.

In der Manufakturarbeit nicht, weil das Produkt erst als Ware verkauft werden muß. Die Physiokraten, die zuerst die surplus value entwickeln, fassen sie in ihrer Naturalform);

"aber das 'M e h r p r o d u k t' (der Terminus wird von Herrn Ricardo benutzt, p. 93) bedeutet im allgemeinen den Überschuß des gesamten Preises eines Dinges über den Teil hinaus, der den Arbeitern zufällt, die es herstellen"

(der Esel sieht nicht, daß, wo das Land fertile, also der part that goes to the labourer of the price of the produce buys a sufficient quantity of necessaries, although that part be small, that part that goes to the capitalist is greatest 2*));

"eine Eigentümlichkeit, die bestimmt wird durch Übereinkommen der Menschen und die nicht [durch die Natur] festgesetzt ist". (l.c.p. 74, 75.)

Wenn der letzte Schlußpassus irgendeinen Sinn haben soll, so ist es der, daß "surplus produce" im kapitalistischen Sinn sehr zu unterscheiden ist von der Produktivität der Industrie als solcher. Letztre interessiert den Kapitalisten bloß, soweit sie sich als Profit für ihn realisiert. Darin liegt die Borniertheit, die Schranke der kapitalistischen Produktion.

"Wenn die Nachfrage nach einem Artikel das überschreitet, was mit Beziehung auf den gegebenen Stand der Zufuhr die wirksame Nachfrage ist; und wenn daher der Preis gestiegen ist, so kann die Höhe der Zufuhr entweder vergrößert werden unter Aufwendung derselben Rate der Produktionskosten wie bis dahin; in diesem Falle wird das so lange geschehen, bis der Artikel mit anderen Artikeln in demselben Verhältnis ausgetauscht wird wie vorher; oder, zweitens, es ist nicht möglich, die frühere Höhe der Zufuhr zu steigern, und dann wird der Preis, der gestiegen ist, nicht wieder sinken, sondern fortfahren, wie Smith sagt, eine größere Rente oder Profit, oder Arbeitslohn (oder alle drei) dem besonderen Boden, Kapital oder Arbeit abzuwerfen, die bei der Produktion des Artikels angewandt wurden; oder drittens, die Steigerung, die erfolgen kann, wird verhältnismäßig mehr Land oder Kapital oder Arbeit oder alle drei

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1*) "Gabe der Natur" - 2*) fruchtbar, auch der Teil des Preises des Produkts, der dem Arbeiter zufällt, eine ausreichende Menge von zum Leben notwendigen Dingen kauft, mag dieser Teil auch klein, der Teil dagegen, der dem Kapitalisten zufällt, am größten sein

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erheischen als f ü r d i e p e r i o d i s c h e P r o d u kt i o n (d i e s e s W o r t i s t z u m e r k e n!) "der vorher zugeführten Masse. Dann wird die Steigerung nicht erfolgen, bis die Nachfrage stark genug ist, 1), den erhöhten Preis für die Steigerung zu zahlen, 2), den erhöhten Preis für die alte Menge der Zufuhr zu zahlen. Denn die Person, die die zusätzliche Menge produziert, wird nicht in höherem Grade fähig sein, einen hohen Preis dafür zu erhalten, als jene, die die frühere Menge produzierten... In diesem Gewerbe wird es dann einen Mehrprofit geben... Der M e h r p r o f i t wird entweder in die Hände bloß von einigen besonderen Produzenten fallen ... oder, wenn das z u s ä t z l i c h e Produkt vom Rest nicht u n t e rs c h i e d e n werden kann, werden am Surplus alle Anteil haben ... Die Leute werden einiges ausgeben, um einem Gewerbe anzugehören, in dem ein solcher M e h r p r o f i t gemacht werden kann ... Was sie so ausgeben, ist R e n t e." (p. 79 sqq.)

Hier nur das zu bemerken, daß in dieser Schrift zuerst Rent als die allgemeine Form von konsolidierten surplus profits aufgefaßt.

¦¦810¦ "'Verwandlung von Revenue in Kapital' ist eine andere dieser aus Worten entspringenden Quellen der Polemik. Der eine meint damit, daß der Kapitalist einen Teil des mit seinem Kapital erzielten Profits dazu anlegt, einen Zuwachs zu seinem Kapital zu erlangen, statt es für seinen privaten Gebrauch zu benutzen, wie er es ebenfalls hätte tun können. Ein anderer meint damit, daß jemand etwas als Kapital anlegt, was er niemals als Profit aus seinem eigenen Kapital erhielt, sondern als Rente, Arbeitslohn, Besoldung bekam." (l.c.p. 83, 84.)

Diese letztre Phrase - "another of these verbal sources of controversy. One man means by it... another man means by it" 1*) zeigt die Manier dieses Klugscheißers.

b) ["An Inquiry into those Principles..." Unverständnis der Widersprüche der kapitalistischen Produktion, die Krisen hervorrufen]

"An Inquiry into those Principles, respecting the Nature of Demand and the Necessitg of Consumption, lately advocated by Mr.

Malthus etc.", London 1821.

Ricardian. Gut gegen Malthus. Zeigt die unendliche Borniertheit der Kerls, worin sich ihre clairvoyance 2*) auflöst, wenn sie statt des landed property 3*) das Kapital betrachten. Eine der besten Streitschriften, nevertheless 4*), im erwähnten Dezennium.

"Wenn das in der Messerfabrikation angewandte Kapital von 100 auf 101 vermehrt wird und nur in demselben Verhältnis mehr Messer produzieren kann, so wird für deren Produzenten ihre Verfügung über andere Dinge im allgemeinen i n e i n e n g e r i n g er e n

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1*) "eine andere dieser aus Worten entspringenden Quellen der Polemik. Der eine meint damit... ein anderer meint damit" - 2*) ihr Scharfblick - 3*) Grundeigentums - 4*) dessen ungeachtet

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V e r h ä l t n i s steigen, wenn wir annehmen, daß d e r e n Produktion nicht vermehrt wurde. Diese Verfügung aber, und nicht die Vermehrung der Menge von Messern, bildet den Profit des Unternehmers oder die Vermehrung seines Reichtums. Aber wenn die gleiche Vermehrung von 1% g l e i c h z e i t i g i n d e n K a p i t a l i e n a l l e r a n d e r e n G e w e r b e a u c h s t a t t f a n d und m i t d e m g l e i c h e n E r g e b n i s h i n s i c h t l i c h d e s P r o d u kt e s, so wäre das Ergebnis ein anderes, denn das Verhältnis, in dem sich jeder Artikel mit den anderen austauschte, bliebe unverändert, und ein bestimmter Teil von jeder Warenart würde die Verfügung über ebensoviel von allen anderen Waren gewähren wie vorher." (l.c.p. 9.)

D'abord 1*), wenn keine Vermehrung der Produktion (und des der Produktion gewidmeten Kapitals) außer in cutlery trade 2*) stattgefunden, wie unterstellt, so wird das return 3*) nicht "in a less proportion" 4*) sein, sondern an absolute loss. There are then only three courses open to the cutlerymonger. Either he must exchange his increased produce as he would have done his less produce, and so his increased production would result in a positive loss. Or he must try to get new consumers; if amongst the old circle, this could be only done by withdrawing customers from another trade and shift his loss upon other shoulders; or he must enlarge his market beyond his former limits, but neither the one nor the other operation depends on his good will, nor on the mere existence of an increased quantity of knives. Or, in the last instance, he must carry over his production to another year and diminish his new supply for that year, which, if his addition of capital did exist not only in additional wages, but in additional fixed capital, will equally result in a loss.

Furthermore: If all other capitals have accumulated at the same rate, it does not follow at all that their production has increased at the same rate. But if it has, it does not follow that they want one percent more of cutlery, as their demand for cutlery is not at all connected, neither with the increase of their own produce, not with their increased power of buying cutlery. 5*) Es folgt bloß die Tautologie: Ist das increased capital adaptive to every

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1*) Zunächst - 2*) Messerfabrikation - 3*) die Einnahme - 4*) "in einem geringeren Verhältnis" - 5*) ein absoluter Verlust. Dem Messerhändler bleiben hier nur drei Wege offen. Entweder er tauscht sein vermehrtes Produkt ebenso aus, wie er das geringere Produkt ausgetauscht hätte dann wird seine vermehrte Produktion zu einem positiven Verlust führen. Oder er muß trachten, neue Kunden zu bekommen. Bleibt er auf den alten Kreis beschränkt so kann dies nur dadurch geschehen, daß er Kunden einem anderen Gewerbe abspenstig macht und seinen Verlust auf andere Schultern schiebt; oder er muß seinen Markt über seine früheren Grenzen ausdehnen. Aber weder die eine noch die andere dieser Operationen hängt von seinem guten Willen ab oder von der Existenz einer vermehrten Menge Messer. Oder, endlich, muß er seinen Produktionsüberschuß in das nächste Jahr übertragen und seine neue Zufuhr für jenes Jahr vermindern, was ebenfalls zu einem Verlust führt, wenn sein

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peculiar trade proportionate to the rate in which the wants of society will increase the demand for every peculiar commodity, then the increase of one commodity secures a market for the increased supply of other commodities. 1*)

Hier also unterstellt 1. K a p i t a l i s t i s c h e P r od u k t i o n, worin die Produktion of every peculiar trade and its increase is not regulated i m m e d i a t e l y, by the wants of society, and ¦¦811¦ c o n t r o l l e d by it, but by the powers of production disposed of by every peculiar capitalist, independent of the wants of society 2*). 2. Ist unterstellt, daß dennoch so p r o p o r t i o n a t e l y 3*) produziert wird, als ob das Kapital direkt von der Gesellschaft, ihren Bedürfnissen entsprechend, in the different trades employed 4*) wäre. Unter dieser Unterstellung - contradictio in adjecto 5*) -, wenn die kapitalistische Produktion absolut sozialistische Produktion wäre, könnte in der Tat keine Überproduktion stattfinden.

Übrigens ist in den verschiednen trades, worin dieselbe A k k u m u l a t i o n von Kapital stattfindet (auch dies wieder eine schlechte Voraussetzung, daß das capital accumulated at an equal rate in different trades 6*)), die Masse des Produkts, die dieser Vermehrung des angewandten Kapitals entspricht, sehr verschieden, indem die Produktivkraft in den different trades sehr verschieden oder die Masse der produzierten Gbrauchswerte im Verhältnis zur angewandten Arbeit. Derselbe Wert wird auf beiden Seiten produziert, aber die Quantität Waren, worin er sich darstellt, sehr verschieden. Warum also, weil im trade A der Wert gewachsen ist wie 1 p.c., während die Masse der Waren wie 20 p.c. wuchs, [diese] einen Markt finden muß im trade B, worin der Wert ebenfalls um 1 p.c. gewachsen, die Masse der Waren aber nur wie 5 p.c., ist absolut nicht einzusehn. Die Differenz von Gebrauchswert und Tauschwert hier übersehn. Zusatz zum Kapital nicht nur aus zusätzlichem Arbeitslohn, sondern aus zusätzlichem fixem Kapital besteht. - Ferner: Wenn alle Kapitale im gleichen Verhältnis vermehrt wurden, so folgt daraus keineswegs, daß ihre Produktion in demselben Verhältnis zunimmt.

Aber wenn das der Fall wäre, folgt daraus nicht, daß sie ein Prozent mehr Messer brauchten, da ihre Nachfrage nach Messern weder mit der Zunahme ihres eignen Produkts, noch mit ihrer vermehrten Fähigkeit, Messer zu kaufen, irgendwie zusammenhängt.

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1*) angestiegene Kapital, das jedem besonderen Gewerbe eigen, [angestiegen] im Verhältnis zu der Rate, in der die Bedürfnisse der Gesellschaft die Nachfrage nach jeder besonderen Ware steigern, dann sichert die Vermehrung der einen Ware einen Markt für die vermehrte Zufuhr anderer Waren. - 2*) jedes besonderen Gewerbszweiges und ihre Zunahme nicht unmittelbar durch die Bedürfnisse der Gesellschaft geregelt und kontrolliert wird, sondern durch die Produktivkräfte, über die jeder einzelne Kapitalist unabhängig von den Bedürfnissen der Gesellschaft verfügt _ 3*) proportioniert - 4*) den verschiedenen Gewerbszweigen angewandt 5*) - Widerspruch in sich selbst - 6*) Kapital im g l e i c h e n V e r h ä l t n i s in den verschiedenen Gewerbezweigen akkumuliert

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Says gewaltige Entdeckung, "daß sich Waren nur mit Waren kaufen" 1*), heißt nur, daß Geld selbst die verwandelte Form der Ware. Es beweist durchaus nicht, daß, weil ich nur mit Ware kaufen kann, ich mit meiner Ware kaufen kann, oder daß mein Kaufvermögen im Verhältnis zu der Quantität der von mir produzierten Waren steht.

Derselbe W e r t kann sich in sehr verschiednem Quantum darstellen. Aber der Gebrauchswert - die Konsumtion - hat nicht mit dem Wert, sondern mit dem Quantum zu tun. Warum ich 6 Messer kaufen soll, weil ich sie so wohlfeil haben kann wie früher 1, ist absolut nicht abzusehn. Abgesehn, daß die Arbeiter nicht Waren verkaufen, sondern Arbeit, so kaufen eine Masse mit Geld, die keine Waren produzieren. Käufer und Verkäufer von Ware sind nicht identisch. Der landlord, moneyed capitalist 2*) etc. bekommen die Ware andrer Produzenten als Geld in die Hand. Sie sind Käufer, ohne Verkäufer von "Ware" zu sein. Es findet nicht nur Kauf und Verkauf unter industriellen Kapitalisten statt, sondern ihr Verkauf an Arbeiter, zweitens ihr Verkauf an Revenuebesitzer, die keine Warenfabrikanten sind. Endlich sind ihre Käufe und Verkäufe als Kapitalisten sehr verschieden von ihren Käufen als Revenuespenders 3*).

"Herr Ricardo (p. 359, 2. Auflage) fügt, nachdem er die Lehre von Smith über die Ursache des Sinkens des Profits angeführt, hinzu 'Herr Say hat indessen in durchaus zufriedenstellender Weise gezeigt, daß es keine Kapitalsumme gibt, die nicht in einem Lande verwendet werden kann, da die Nachfrage nur durch die Produktion beschränkt wird.'"

(Dies sehr weis. Limited 4*) allerdings. Nothing can be demanded which cannot be produced upon demand, or which the demand finds not ready made in the market. Hence, because demand is limited by production, it does by no means follow that p r o d u c t i o n i s, o r w a s, l i m i t e d b y d e m a n d, and can never overstep the demand, peculiarly the demand at the market price. 5*) Dies Sayscher Scharfsinn.)

"'Es kann in einem Land keine Menge von Kapital akkumuliert werden (p. 360), das nicht p r o d u k t i v angewandt werden könnte' (das bedeutet, wie ich annehme", sagt der Mann incluse 6*) "'mit einem Profit für den Eigentümer') 'solange die Löhne i n f o l g e des Steigens der Preise für die zum Leben notwendigen Dinge nicht so hoch steigen

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1*) Vgl. 2. Teil dieses Bandes, S. 493/495 - 2*) Geldkapitalist 3*) Verausgaber von Revenne - 4*) Beschränkt - 5*) Nach etwas, was auf Nachfrage zu produzieren u n m ö g l i c h, oder was die Nachfrage nicht fertig auf dem Mark vorfindet, kann keine Nachfrage bestehen. Aber deshalb, weil die Nachfrage b es c h r ä n k t ist durch die Produkion, folgt daraus keineswegs, daß die P r o d u k t i o n d u r c h d i e N a c hf r a g e b e s c h r ä n k t i s t o d e r w a r und daß sie niemals die Nachfrage überschreiten kann, besonders die Nachfrage zum Marktpreis. 6*) in Klammern

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und infolgedessen für den Kapitalprofit so wenig übrigbleibt, daß der Antrieb zur Akkumulation aufhört.'" [p. 18, 19.]

(Ricardo assimiliert hier "productively und "profitably", während grade darin, daß in der kapitalistischen Produktion "profitably" allein "productively ist, ihr Unterschied von der absoluten Produktion liegt und ihre Schranke. Um "produktiv" zu produzieren, muß so produziert werden, daß die Masse der producers von einem Teil der demand für das produce ausgeschlossen wird; es muß im Gegensatz zu einer Klasse produziert werden, ¦¦812¦ deren Konsumtion in keinem Verhältnis zu ihrer Produktion steht - da grade in dem Überschuß ihrer Produktion über ihre Konsumtion der Profit des Kapitals besteht. Andrerseits muß für Klassen produziert [werden], die konsumieren, ohne zu produzieren. Es gilt nicht nur dem surplus produce eine Form zu geben, worin es Gegenstand der Nachfrage für diese Klasse wird. Der Kapitalist selbst, wenn er akkumulieren will, muß andrerseits nicht demander 1*) für seine Produkte [sein], soweit sie in die Revenue eingehn, in dem Verhältnis wie er ihr producer ist. Sonst kann er nicht akkumulieren. Daher Malthus ihm gegenüber Klassen setzt, deren Aufgabe nicht accumulation, sondern expenditure 2*). Und während auf der einen Seite alle diese Widersprüche vorausgesetzt werden, wird auf der anderen vorausgesetzt, daß die Produktion ganz so ohne Friktion voranginge, als wenn diese Widersprüche nicht existierten. Kauf und Verkauf sind getrennt, Ware von Geld, Gebrauchswert von Tauschwert. Es wird vorausgesetzt dagegen, daß die Trennung nicht stattfindet, sondern Tauschhandel. Konsumtion und Produktion sind getrennt; Produzenten, die nicht konsumieren, und Konsumenten, die nicht produzieren. Vorausgesetzt, daß Konsumtion und Produktion identisch sind. Der Kapitalist produziert direkt, um seinen Profit zu vermehren, den Tauschwert, nicht des Genusses wegen. Vorausgesetzt, daß er unmittelbar und nur des Genusses wegen produziert. Vorausgesetzt, daß die in der bürgerlichen Produktion existierenden Widersprüche - die sich allerdings ausgleichen, ein Prozeß der Ausgleichung, der aber zugleich als Krise erscheint, gewaltsame Zusammenfügung der zerrißnen, gleichgültig gegeneinander existierenden und doch zusammengehörigen Momente nicht existieren, so können diese Widersprüche natürlich auch nicht sich geltend machen. In jedem trade produziert jeder einzelne Kapitalist in proportion to h i s capital 3*), gleichgültig gegen die wants of society 4*) und namentlich gleichgültig gegen die competitive supply 5*) der Kapitalien in demselben trade. Vorausgesetzt, er produziert

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1*) Nachfragender - 2*) Verausgabung - 3*) Verhältnis zu s e i n e m Kapital - 4*) Bedürfnisse der Gesellschaft 5*) konkurrierende Zufuhr

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so, als ob er nach ordre der Gesellschaft produziere. Wenn kein auswärtiger Handel wäre, so könnten ja die luxuries, at whatever cost, at home 1*) produziert werden. Dann würde in der Tat mit Ausnahme der necessaries 2*) die Arbeit sehr unproduktiv sein.

Hence 3*) die Akkumulation des Kapitals. So kann jedes Land alles in ihm akkumulierte Kapital verwenden, da nach der Voraussetzung nur wenig Kapital in ihm akkumuliert würde.)

"Der letztere Satz schränkt den ersteren ein (um nicht zu sagen, stößt ihn um), wenn im ersteren 'das nicht angewandt werden könnte' bedeutet 'produktiv angewandt' oder vielmehr 'profitabel'. Und wenn es einfach 'angewandt' bedeutet, ist die Behauptung zwecklos, denn weder A. Smith noch irgend jemand hat, glaube ich, bestritten, daß es 'angewandt werden' kann, wenn man sich nicht darum kümmert, welchen Profit es bringen mag." (l.c.p. 19.)

In der Tat sagt R[icardol, daß alles Kapital in einem Land, at what rate accumulated, may be employed profitably; andrerseits, that the very fact of the accumulation of capital checks its "profitable" employment, because it must result in lessening profits, that is the rate of accumulation 4*).

"Eine vermehrte Nachfrage ihrerseits" (der Arbeiter) "bedeutet die Neigung, selbst weniger zu nehmen und einen größeren Anteil ihren Anwendern zu lassen; und wenn man sagt, daß dies durch Verminderung der Konsumtion die Überfüllung des Marktes vermehrt, so kann ich nur antworten, daß Überfüllung des Marktes gleichbedeutend ist mit hohem Profit." (l.c.p. 59.)

Dies ist in der Tat die geheime Basis des glut 5*).

"Die Arbeiter haben als Konsumenten während der Prosperität (wie Herr Say sagt, 'Treité d'économie politique', ed. 4, vol. I, p. 60 6*)) keinerlei Vorteil von den Maschinen, wenn nicht der Artikel, den die Maschine billiger herstellt, einer ist, der durch Billigerwerden ihrem Gebrauch zugänglich werden kann. Dreschmaschinen, Windmühlen mögen von diesem Standpunkt aus für sie eine große Sache sein; aber die Erfindung einer Furniermaschine, einer Blockmaschine oder eines Spitzenwebstuhls, verbessert ihre Lage nicht sehr erheblich." (l.c.p. 74, 75.)

"Bei entwickelter Teilung der Arbeit ist das Geschick der Arbeiter nur in dem besonderen Zweig anwendbar, worin sie angelernt wurden; s i e s e l b s t s i n d e i n e A r t v o n M a s c h i n e n. Außerdem gibt es eine lange Periode der Untätigkeit, das heißt von verlorener Arbeit, von Reichtum, der an seinen Wurzeln abgeschlagen ist. Es hilft daher absolut nichts, papageimäßig zu plappern, daß die Dinge eine Tendenz haben, ihr

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1*) Luxusartikel, zu welchen Kosten immer, im Lande - 2*) zum Leben notwendigen Dinge - 3*) Daher - 4*) in welchem Maße es immer akkumuliert werden mag, profitabel angewandt werden kann; andrerseits, daß gerade die Akkumulation des Kapitals seine "profitable" Anwendung hindert, weil sie zu einer Verminderung des Profits, das heißt der Rate der Akkumulation führen muß 5*) der Überfüllung - 6*) in der Handschrift: Letters to Malthus, ed. 4, p. 60

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Niveau zu finden. Wir müssen um uns schauen und sehen, daß sie ¦¦813¦ für lange Zeit ihr Niveau n i c h t finden k ö n n e n; daß, wenn sie es finden, das Niveau niedriger steht als beim Anfang des Prozesses." (l.c.p. 72.)

Dieser Ricardian, nach R[icardo]s Vorgang, erkennt richtig die Krisen from a sudden change in the channels of trade. [31]. Dies in England der Fall nach dem Krieg von 1815. Und so haben alle späteren Ökonomen jedesmal als einzig möglichen Grund der Krisen das zugegeben, was der h a n d g r e i f l i c h s t e A nl a ß der jedesmaligen Krise war.

Kreditsystem gibt er auch als Grund der Krise zu. (p. 81 sqq.)

(Als ob das Kreditsystem selbst nicht aus der difficulty 1*) hervorginge, to employ capital "productively", i.e. "profitably" 2*).) Die Engländer müssen z.B. ihr eignes Kapital without 3*) verpumpen, um sich einen Markt zu schaffen. In der Überproduktion, Kreditsystem etc. sucht die kapitalistische Produktion ihre eigne Schranke zu durchbrechen und über ihr M a ß hinaus zu produzieren. Sie hat einerseits diesen Trieb. Andrerseits erträgt sie nur eine der profitablen Anwendung des existierenden Kapitals entsprechende Produktion. Hence die Krisen, die zugleich sie immer hinaustreiben und in Siebenmeilenstiefeln erreichen lassen mit Bezug auf die Entwicklung der Produktivkräfte -, was sie innerhalb ihrer borne 4*) nur sehr langsam realisieren würde.

Den Say beurteilt er sehr richtig. Dies bei Say beizubringen (sieh p. 134, Heft VIII [32]).

"Er" (der Arbeiter) "ist bereit, e i n e n T e i l s e i n e r Z e i t f ü r d e n K a p i t a l i s t e n z u a r b e it e n oder, was auf das gleiche hinausläuft, einen Teil des Gesamtprodukts, wenn es hergestellt und ausgetauscht ist, als dem Kapitalisten gehörend zu betrachten. Er muß das tun, oder der Kapitalist würde ihm nicht seine Hilfsmittel dargeboten haben.

(Nämlich das Kapital. Sehr schön, daß es comes to the same thing whether the capitalist owns the whole produce and pays part of it as wages to the labourer, or whether the labourer leaves, makes over to the capitalist part of his (the labourer's) produce 5*).)

"Aber da der B e w e g g r u n d des Kapitalisten d e r G e w i n n ist und diese Vorteile in einem gewissen Grade immer ebenso von dem W i l l e n zu sparen als von dem V e rm ö g e n dazu abhängen, wird der Kapitalist geneigt sein, eine zusätzliche Menge dieser Hilfsmittel darzubieten; und da er weniger Leute finden wird, die diese zusätzliche Menge henötigen, als jene, die der ursprünglichen Menge bedurften, muß er einen kleineren

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1*) Schwierigkeit - 2*) Kapital "produktiv", d.h. "profitabel" anzuwenden - 3*) nach außerhalb - 4*) Grenzen - 5*) auf das gleiche hinausläuft, ob der Kapitalist das ganze Produkt besitzt und einen Teil davon als Arbeitslohn an den Arbeiter zahlt oder ob der Arbeiter dem Kapitalisten einen Teil seines (des Arbeiters) Produkts überläßt

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Anteil des Gewinns für sich erwarten; er muß bereit sein, dem Arbeiter (gleichsam) ein Geschenk" (!!!) "zu machen, ihm einen Teil des Gewinns zu überlassen, den seine Hilfsmittel veranlaßten, sonst würde er nicht den anderen Teil erhalten; der Profit wird so durch die Konkurrenz beschnitten." (l.c.p. 102, 103.)

Dies sehr schön. Akkumuliert das Kapital infolge der Entwicklung der Produktivkraft der Arbeit so schnell, daß die Nachfrage nach Arbeit die wages 1*) erhöht und der Arbeiter less time 2*) für den capitalist gratis arbeitet und shares to some degree in the benefits of his more productive labour - the capitalist makes him a "present" 3*)!

Derselbe Mann zeigt ausführlich, daß starke Salaire schlechtes encouragement 4*) für Arbeiter, obgleich er den landlords gegenüber low profit a discouragement of capitalists considers 5*) (sieh p. 13, Heft XII [33]).

"A. Smith glaubte, daß Akkumulation oder Zunahme des Kapitals im allgemeinen die Rate des Profits im allgemeinen herabdrückt, nach demselben Prinzip, das bewirkt, daß das Wachstum des Kapitals in jedem besonderen Gewerbszweig den Profit in diesem Gewerbszweig herabdrückt. Aber eine derartige Zunahme von Kapital in einem besonderen Gewerbszweig bedeutet mehr eine Zunahme im Verhältnis zur gleichzeitigen Zunahme des Kapitals in anderen Gewerbszweigen. (l.c.p. 9.)

Gegen Say (Heft XII, p. 12 [34]).

"Man kann sagen, der unmittelbare Markt für das Kapital oder das Feld für das Kapital ist die Arbeit. Die Masse Kapital, die zu einer gegebenen Zeit, in einem gegebenen Land oder in der Welt so investiert werden kann, daß es nicht weniger als eine gegebene Profitrate ergibt, scheint hauptsächlich von der Menge Arbeit abzuhängen, zu deren Verrichtung die zu jener Zeit vorhandene Menge Menschen durch Verausgabung jenes Kapitals bewogen werden kann. (l.c.p. 20.)

¦¦814¦ "Profite hängen nicht vom Preis ab, sie hängen ab vom Preis, verglichen mit den Ausgaben." (l.c.p. 28.)

"Die Behauptung des Herrn Say [35] beweist durchaus nicht, daß sich das K a p i t a l selbst einen Markt öffnet, sondern nur, daß Kapital und Arbeit sich gegenseitig einen Markt öffnen." (l.c.p. 111.)

c) [Thomas De Quincey. Unfähigkeit, die Mängel des Ricardoschen Standpunktes zu überwinden]

"Dialogues of Three Templars on Political Economy, chiefly in relation to the Principles of Mr. Ricardo" ("London Magazine", vol. IX, 1824) (Verfasser: Thomas De Quincey).

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1*) Löhne - 2*) weniger Zeit - 3*) in gewissem Grade Anteil an dem Gewinn seiner produktiveren Arbeit hat - macht ihm der Kapitalist ein "Geschenk" - 4*) schlechte Aufmunterung 5*) niedrigen Profit als eine Entmutigung der Kapitalisten betrachtet

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Versuch einer Widerlegung aller gegen Ric[ardo] vorgebrachten Angriffe. Daß er weiß, worum sich's handelt, sieht man aus dem einen Satz:

"Alle Schwierigkeiten der politischen Ökonomie darauf reduzierbar: Was ist der Grund des Tauschwerts? (l.c.p. 347.)

Es ist hier oft scharf das Unzulängliche der Ric[ardo]schen Ansicht auseinandergesetzt, obgleich mit mehr Affektation als Realität von dialektischer Tiefe. Die wirklichen Schwierigkeiten, die nicht aus der Bestimmung der value 1*) hervorgehn, sondern aus Ric[ardo]s unzulänglicher Entwicklung auf dieser Grundlage, und seinem Versuch, gewaltsam und unmittelbar konkretere Verhältnisse dem einfachen Wertverhältnis anzupassen, sind in keiner Weise gelöst oder auch nur herausgefühlt. Die Schrift aber charakteristisch für die Periode ihres Erscheinens. Man sieht, daß es damals noch ernst [war] mit der Konsequenz und dem Denken in der politischen Ökonomie.

(Die spätere Schrift von demselben Verfasser: "The Logic of Political Economy", Edinburgh 1844, schwächer.)

Quincey stellt den Unterschied der R[icardo]schen Ansichten von den frühern scharf hin und sucht nicht durch Umdeutung abzuschwächen oder das Spezifische in der Sache aufzugeben, es in der Phrase beibehaltend, wie das später geschah und einem bequemen haltlosen Eklektizismus Tür und Tor öffnete.

Ein Punkt der R[icardo]schen Doktrin, den Q[uincey] besonders urgiert, und der hier zu erwähnen, weil er in der gleich zu erwähnenden Polemik gegen R[icardo] Rolle spielt, ist, daß das Kommando einer Ware über andre Waren (ihre Kaufkraft; in der Tat, ihr Wert als realisiert in einer andren Ware ausgesprochen) durchaus verschieden ist von ihrem r e a l e n W e r t.

"Es ist durchaus falsch zu schließen, daß der reale Wert groß ist, weil die Menge, die er kauft, groß ist, oder klein, weil die Menge, die er kauft, klein ist... Wenn A seinen Wert verdoppelt.

wird er deshalb nicht das Doppelte der früheren Menge von B kommandieren. Es kann so sein, und er kann auch fünfhundertmal mehr oder fünfhundertmal weniger kommandieren... Niemand wird leugnen, daß A durch Verdopplung seines eigenen Wertes eine doppelte Menge aller Dinge kommandieren wird, die im Wert konstant blieben. Aber die Frage ist die, ob A ausnahmslos bei Verdopplung seines Wertes eine doppelte Menge kommandieren wird." (l.c.p. 552 sqq. passim.)

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1*) des Werts

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d) Samuel Bailey.

[alpha) Oberflächlicher Relativismus in "Observations on certain Verbal Disputes..." und bei Bailey in der Definition des Werts.

Ablehnung der Arbeitswerttheorie]

"A Critical Dissertation on the Nature, Measures and Causes of Value; chiefly in Reference to the Writings of Mr Ricardo and his Followers. By the Author of Essays on the Formation and Publication of Opinions" (Samuel Bailey), London 1825.

Dies die Hauptschrift gegen Ric[ardo]. (Auch gegen Malthus gerichtet.) Sucht die Grundlage der Doktrin - value - umzuwerfen.

Positiv ohne allen Wert, mit Ausnahme der Bestimmung der "measure of value" 1*) oder rather 2*) des Geldes in dieser Funktion. Vgl. auch vom selben Verfasser: "A Letter to a Political Economist; occasioned by an Article in the Westminster Review on the Subject of Value etc.", London 1826.

Da diese Schrift, wie schon früher bemerkt 3*), der Grundlage nach an die "Observations on certain Verbal Disputes in Pol. Ec." sich anschließt, so das Betreffende dieser "Observations" hier nachzuholen.

Der Verfasser der "Observations" wirft R[icardo] vor, daß er v a l u e aus einer relativen Eigenschaft der Waren in ihrem Verhältnis zueinander in etwas Absolutes verwandelt.

Das, was Ric[ardo] in dieser Hinsicht vorzuwerfen ist, ist bloß, daß er nicht die verschiednen Momente in der Entwicklung des Wertbegriffs streng sondert; der Tauschwert der Ware, wie er sich d a r s t e l l t, e r s c h e i n t im Austauschprozeß der Waren, von dem Dasein der Ware als W e r t in ihrem Unterschied von ihrem Dasein als Ding, Produkt, Gebrauchswert.

¦¦815¦ Es heißt in den "Observations":

"Wenn die absolute Menge Arbeit wächst, durch die der größere Teil der Waren oder alle, eine ausgenommen, produziert wird, würde man dann sagen, daß der Wert der einen unverändert bleibe?

[In welchem Sinne?] da sie sich überdies für weniger von jeder anderen Ware austauschen wird. Wenn behauptet werden soll, daß unter dem Wachstum oder der Verminderung des Werts das Wachstum oder die Verminderung der Menge Arbeit zu verstehen sei, die die in Rede stehende Ware produziert, könnte der Schluß, gegen den ich mich eben wendete, einigermaßen richtig sein. Aber zu sagen, wie es Herr Ricardo tut, daß die relativen Mengen Arbeit, durch die zwei Waren produziert werden, die Ursache des Verhältnisses sind, in dem sich die beiden Waren austauschen, d.h. die Ursache des Tauschwerts einer jeden, ist sehr verschieden davon, zu sagen, daß der Tauschwert einer jeden die Menge Arbeit b e d e u t e t, die sie produzierte,

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1*) des "Wertmaßes" - 2*) vielmehr - 3*) siehe vorl. Band. S. 107

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wohlgemerkt, ohne irgendwelche Beziehung auf die andere oder auf die Existenz der anderen." ("Observations etc.", p. 13.)

"Herr R[icardo] erzählt uns tatsächlich, daß 'die Untersuchung, auf die er des Lesers Aufmerksamkeit hinzulenken wünsche, sich auf die Wirkung der Variationen im r e l a t i v e n Wert der Waren bezieht und nicht in ihrem a b s o l u t e n Wert', als ob er hier meint, daß es da ein solches Ding wie den Tauschwert gäbe, der nicht relativ ist." (l.c.p. 9, 10.)

"Daß Herr Ricardo von seinem ursprünglichen Gebrauch des Terminus Wert abgewichen ist und d a r a u s e t w a s A b s o l ut e s s t a t t R e l a t i v e s g e m a c h t h a t, tritt noch augenscheinlicher in seinem 'Die unterschiedlichen Eigenschaften von Wert und Reichtum' betitelten Kapitel hervor. Die dort diskutierte Frage wurde auch von anderen diskutiert und ist eine pure Wortklauberei und nutzlos." (l.c.p. 15 sq.)

Bevor wir auf den Mann eingehn, noch dies über Ricardo. In seinem chapter on "Value and Riches" 1*) setzt er auseinander, daß der gesellschaftliche Reichtum nicht vom Wert der produzierten Waren abhängt, obgleich der letztre Punkt entscheidend für every individual producer 2*). Um so mehr hätte er einsehn müssen, daß eine Produktionsform, die bloß auf surplus value gerichtet ist, d.h. auf der relativen Armut der Masse der producers basiert, unmöglich die absolute Form der Produktion des Reichtums sein kann, wie er sie beständig darstellt.

Nun zu den "Observations" des "verbal" 3*) Klugscheißers.

Wenn alle Waren mit Ausnahme einer im Wert wachsen, weil sie mehr Arbeitszeit als früher kosten, tauscht sich die eine, deren Arbeitszeit keine Variation untergangen, mit weniger von allen andren Waren aus. Ihr Tauschwert, soweit er sich in andren Waren realisiert, hat sich vermindert; d.h. ihr Tauschwert, ausgedrückt in den G e b r a u c h s w e r t e n aller andren Waren. "Soll man dennoch sagen, daß ihr Tauschwert u n v e r ä n d e r t geblieben?" Dies ist nur eine Stellung der Frage, um die es sich handelt, und spricht weder für bejahende noch verneinende Antwort. Dasselbe Resultat fände statt, wenn sich die zur Produktion der einen Ware erheischte Arbeitszeit vermindert und die aller andren unverändert geblieben wäre. Ein bestimmtes Quantum dieser einen Ware würde sich gegen geringre Quantität aller andren Waren austauschen. Wir haben hier beidemal dasselbe Phänomen, obgleich aus direkt entgegengesetzten Ursachen. Wäre umgekehrt die zur Produktion der einen Ware A erheischte Arbeitszeit unverändert geblieben, während die aller andren Waren sich verringert hätte, so würde sie sich gegen mehr von allen andren Waren austauschen.

Dasselbe fände

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1*) Kapitel über "Wert und Reichtum" - 2*) jeden individuellen Produzenten - 3*) "Bemerkungen" des "wortklaubenden"

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statt aus dem umgekehrten Grund, wenn die zur Produktion von A erheischte Arbeitszeit sich vermehrt und die aller andren Waren unverändert geblieben wäre. Die Ware A tauscht [sich] also das eine Mal gegen weniger von allen Waren aus, und zwar aus doppelten und entgegengesetzten Gründen. Sie tauscht sich das andre Mal gegen mehr von allen andren Waren aus und wieder aus doppelten und entgegengesetzten Gründen. Aber, notabene, sie tauscht sich jedesmal, nach der Voraussetzung, zu ihrem Wert aus, daher gegen ein Ä q u i v a l e n t. Sie realisiert jedesmal ihren Wert in dem Quantum der andren Gebrauchswerte, wogegen sie sich austauscht, wie auch das Quantum dieser Gebrauchswerte wechsle.

Daraus folgt offenbar: Daß das quantitative Verhältnis, worin sich Waren als Gebrauchswerte gegeneinander austauschen, zwar der Ausdruck ihres Werts, ihr realisierter Wert, aber nicht ihr Wert selbst ist, indem sich dasselbe Wertverhältnis in ganz verschiednen Quantis von Gbrauchswerten darstellt. Ihr Dasein als Wert ist nicht in ihrem eignen Gebrauchswert - ihrem Dasein als Gebrauchswert ausgedrückt. Er e r s c h e i n t in ihrem Ausdruck in andren Gbrauchswerten, d.h. in dem Verhältnis, worin sich diese andren Gbrauchswerte gegen sie austauschen. Wenn 1 Unze Gold = 1 Tonne Eisen, also kleine Quantität von Gold gegen große Quantität von Eisen sich austauscht, ist darum der Wert der Unze Gold in Eisen ausgedrückt größer als der Wert des Eisens in Gold ausgedrückt? Daß sich Waren austauschen im Verhältnis der in ihnen enthaltnen Arbeit, heißt, daß sie gleich sind, dasselbe sind, soweit sie dasselbe Quantum Arbeit darstellen. Es heißt also zugleich, daß jede Ware, für sich betrachtet, ein von ihrem ¦¦816¦ eignen Gebrauchswert, ihrem eignen Dasein als Gebrauchswert U n t e r s c h i e d n e s ist.

Der W e r t derselben Ware, ohne sich zu ändern, kann in unendlich v e r s c h i e d n e n Quantis von Gebrauchswerten dargestellt werden, je nachdem ich ihn in dem Gebrauchswert dieser oder jener Ware darstelle. Dies ändert den Wert nicht, obgleich es seine Darstellung ändert. Ebenso sind alle die verschiednen Quanta verschiedner Gebrauchswerte, in denen sich der Wert der Ware A darstellen läßt, Äquivalente und verhalten sich zueinander nicht nur als Werte, sondern als gleich große Werte, so daß, wenn sich diese sehr verschiednen Quanta Gebrauchswerte ersetzen, der Wert ebenso unverändert bleibt, als hätte er nicht Darstellung in ganz verschiednen Gebrauchswerten gewonnen.

Wenn die Waren sich austauschen in dem Verhältnis, worin sie gleich viel Arbeitszeit darstellen, so ist ihr Dasein als vergegenständlichte Arbeitszeit, ihr Dasein als verkörperte Arbeitszeit ihre E i n h e i t, ihr i d e n t i s c h e s

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E l e m e n t. Als solche sind sie q u a l i t a t i v dasselbe und unterscheiden sie sich nur noch q u a n t i t a t i v, je nachdem sie mehr oder weniger von demselben, der Arbeitszeit, darstellen. W e r t e sind sie als Darstellung dieses Identischen und gleich große Werte, Ä q u i v a l e n t e, soweit sie gleich viel Arbeitszeit darstellen. Um sie als Größen zu vergleichen, müssen sie vorher gleichnamige Größen sein, qualitativ identische.

Es ist als Darstellungen dieser Einheit, daß diese verschiednen Dinge Werte sind und sich als Werte zueinander verhalten, womit auch der Unterschied ihrer Wertgrößen, ihr immanentes Wertmaß gegeben ist. Und nur darum kann der Wert einer Ware in Gebrauchswerten andrer Waren als seinen Äquivalenten dargestellt, ausgedrückt werden. Also ist auch die e i n z e l n e W a r e selbst als W e r t, als D a s e i n d i e s e r E i nh e i t, von sich selbst als Gebrauchswert, als Ding verschieden - ganz abgesehn von dem Ausdruck ihres Werts in andren Waren.

Als Dasein der Arbeitszeit ist sie Wert überhaupt, als Dasein einer quantitativ bestimmten Arbeitszeit bestimmte W e r tg r ö ß e.

Es ist also charakteristisch für unsren Klugscheißer, wenn er sagt: If we m e a n that, we do n o t m e a n that and vice versa. Our "meaning" has nothing at all to do with the essential characters of the thing we consider. If we speak of the v a l u e i n e x c h a n g e of a thing, we m e a n in the first instance of course the r e l a t i v e q u a n t it i e s of every other commodities that can be exchanged with the first commodity. But, on further consideration, we shall find that for the proportion, in which one thing exchanges with an infinitive mass of other things, which have nothing at all in common with it - and even if there are natural or other similarities between those things, they are not considered in the exchange - to be a f i x e d p r o p o r t i o n all those heterogeneous various things must be considered as proportionate representations, expressions of the s a m e c o m m o n u n i t y, an element quite different from their natural existence or appearances. We shall then furthermore find, that if our meaning has any sense, the value of a commodity is something by which it not only differs from or is related to other commodities, but is a quality by which it differs from its own existence as a thing, a value in use. 1*)

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1*) Wenn wir das m e i n e n, m e i n e n w i r n i c h t das und umgekehrt. Unser "Meinen" hat nicht das mindeste mit den wesentlichen Merkmalen der Sache zu tun, von der wir sprechen.Wenn wir von dem T a u s c h w e r t eines Dinges sprechen, meinen wir darunter zunächst freilich die relativen Mengen aller anderen Waren, die gegen die erste Ware ausgetauscht werden können. Aber bei näherer Betrachtung werden wir folgendes finden: Soll das Verhältnis, in dem ein Ding mit einer unzähligen Menge anderer Dinge ausgetauscht wird, die gar nichts mit ihm gemein haben - und auch wenn es natürliche oder andere Ähnlichkeiten zwischen ihnen gibt werden sie beim Austausch nicht in Betracht gezogen -, soll dies V e r h ä l t n i s ein b e s t i m mt e s sein, dann müssen alle die verschiedenen heterogenen Dinge als verhältnismäßige Darstellungen, Ausdrücke d e r s e l b e n g e m e i n s a m e n E i n h e i t betrachtet werden, eines Elements, das vollständig verschieden ist von ihrer natürlichen Existenz oder Erscheinung. Wir werden dann weiterhin finden, daß, wenn unsere Anschauung einen Sinn hat, der Wert einer Ware etwas ist, wodurch sie nicht bloß von anderen Waren unterschieden oder mit ihnen verbunden ist, sondern daß er eine Eigenschaft ist, wodurch sie sich von ihrer eigenen Existenz als ein Ding, ein Gebrauchswert unterscheidet.

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"Das Steigen des Wertes des Artikels A bedeutet nur W e r t, g e m e s s e n in den Artikeln B, C usw., das heißt Tauschwert für die Artikel B, C usw." (l.c.p. 16.)

To e s t i m a t e the value of A, a book for instance, in B, coals, and C, wine, A, B, C must be as value something different from their existences as books, coals or wine. To estimate a value of A in B, A must have a value independent of the estimation of that value in B, and both must be equal to a third thing, expressed in both of them. 1*)

Es ist durchaus falsch zu sagen, daß dadurch der Wert der Ware aus etwas R e l a t i v e m in etwas A b s o l u t e s verwandelt werde. Umgekehrt. Als Gebrauchswert erscheint die Ware als etwas Selbständiges. Als Wert dagegen als bloß G e s e t zt e s, bloß bestimmt durch ihr Verhältnis zur gesellschaftlich notwendigen, gleichen, einfachen Arbeitszeit. So sehr relativ, daß, wenn die zur Reproduktion erheischte Arbeitszeit [sich] ändert, ihr Wert [sich] ändert, obgleich die in ihr wirklich enthaltne Arbeitszeit unverändert geblieben ist.

¦¦817¦ In welchem tiefen F e t i s c h i s m u s unser Klugscheißer steckt und wie er das Relative in etwas Positives verwandelt, zeigt am schlagendsten der folgende Satz:

"W e r t ist E i g e n s c h a f t d e r D i n g e, R e i c h t u m d e r M e n s c h e n. Wert in diesem Sinn schließt notwendig Austausch ein, Reichtum nicht." (l.c.p. 16.)

Riches 2*) sind hier Gebrauchswerte. Diese sind allerdings in bezug für die Menschen riches, aber es ist durch seine e i g n e p r o p e r t y, seine eignen Eigenschaften, daß ein Ding Gebrauchswert und daher ein Element des Reichtums für die Menschen ist. Nimm der Traube die Eigenschaften, die sie zur Traube machen, so hört der Gebrauchswert, den sie als Traube für die Menschen hat, auf; und sie hat aufgehört als Traube ein Element des Reichtums zu sein. Riches als identisch mit Gebrauchswerten sind p r o p e r t i e s

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1*) Um den Wert von A, zum Beispiel eines Buches, zu m e s s e n in B, Kohlen, und C, Wein, müssen A, B, C als W e r t e verschieden sein von ihren Existenzen als Buch, Kohlen oder Wein. Um den Wert von A in B zu messen, muß A einen Wert haben, unabhängig von der Messung dieses Werts in B, und beide müssen gleich sein einem dritten Dinge, das in beiden ausgedrückt wird. 2*) Reichtum

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o f t h i n g s that are made use of by men and which express a relation to their wants 1*). Dagegen soll "value" die "property of things" sein!

Als Werte sind die Waren gesellschaftliche Größen, also etwas von ihren "properties" as "things" 2*) absolut Verschiednes. Sie stellen als values nur Verhältnisse der Menschen in ihrer productive activity 3*) dar. Value "implies" 4*) in der Tat "exchanges, aber exchanges sind exchanges of things between men 5*); exchanges, die die Dinge als solche absolut nichts angehn. Das Ding behält dieselben "properties", ob in der Hand von A oder B. In der Tat unterstellt der Begriff der "value "exchanges" der Produkte.

Wo die Arbeit gemeinschaftlich ist, stellen sich die Verhältnisse der Menschen in ihrer gesellschaftlichen Produktion nicht als "values" of things dar. Exchanges of products as commodities is a certain method of exchanging labour, and of the dependence of the labour of each upon the labour of the others a certain mode of social labour or social production. 6*)

Ich habe in dem 1. Teil meiner Schrift [36] erwähnt, wie es die auf dem Privataustausch beruhende Arbeit charakterisiert, daß sich der gesellschaftliche Charakter der Arbeit als "property" der Dinge "darstellt" - verkehrt; daß ein gesellschaftliches Verhältnis als Verhältnis der Dinge unter sich erscheint (der products, values in use, commodities 7*)). Diesen S c h e i n nimmt unser Fetischdiener als etwas Wirkliches und glaubt in der Tat, daß der Tauschwert der Dinge durch ihre properties as things bestimmt ist, überhaupt a natural property 8*) derselben ist.

Bisher hat noch kein Naturforscher entdeckt, durch welche natürlichen Eigenschaften Schnupftabak und Gemälde in bestimmter Proportion "Äquivalente" füreinander sind.

Er, der wiseacre 9*), verwandelt also den Wert in etwas Absolutes, "a property of things", statt darin nur etwas Relatives, die Relation der Dinge zur gesellschaftlichen Arbeit zu sehn, der auf Privataustausch beruhenden gesellschaftlichen Arbeit, in welcher die Dinge als nichts Selbständiges, sondern als bloße Ausdrücke der gesellschaftlichen Produktion bestimmt sind.

Daß aber die "value" nichts Absolutes ist, nicht als an entity 10*) aufgefaßt wird, ist ganz verschieden davon, daß die Waren ihrer value of exchange 11*) einen s e l b s t ä n d i g e n, von ihrer value of use 12*) oder ihrem Dasein als reales

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1*) E i g e n s c h a f t e n v o n D i n g e n, die sich die Menschen zunutze machen und die ein Verhältnis zu ihren Bedürfnissen ausdrücken - 2*) Eigenschaften als Dinge - 3*) produktiven Tätigkeit - 4*) Wert "schließt ein" - 5*) Austausche von Dingen zwischen Menschen - 6*) Austausch von Produkten als Waren ist eine bestimmte Methode, Arbeit auszutauschen, und der Abhängigkeit der Arbeit eines jeden von der Arbeit des anderen, eine bestimmte Art gesellschaftlicher Arbeit oder gesellschaftlicher Produktion. - 7*) Produkte, Gebrauchswerte, Waren - 8*) eine natürliche Eigenschaft - 9*) Neunmalkluge - 10*) eine Wesenheit 11*) Tauschwert - 12*) Gebrauchswert

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Produkt v e r s c h i e d n e n und u n a b h ä n g i g von ihm existierenden Ausdruck geben müssen, d.h. die Warenzirkulation zur Geldbildung fortgehn muß. Sie geben ihrem Tauschwert diesen Ausdruck im Geld, zunächst im P r e i s, worin sie sich alle als Materiatur d e r s e l b e n Arbeit, nur quantitativ verschiedne Ausdrücke d e r s e l b e n Substanz darstellen.

Die V e r s e l b s t ä n d i g u n g d e s T a u s c hw e r t s der Ware in Geld ist selbst das Produkt des Austauschprozesses, der Entwicklung der in der Ware enthaltnen Widersprüche von Gebrauchswert und Tauschwert und des nicht minder in ihr enthaltnen Widerspruchs, daß die bestimmte, besondre Arbeit des Privatindividuums sich als ihr Gegenteil, gleiche, notwendige, allgemeine und in dieser Form gesellschaftliche Arbeit darstellen muß. In der Darstellung der Ware als Geld ist nicht nur das enthalten, daß die verschiednen Wertgrößen der Waren durch Darstellung ihrer Werte in dem Gebrauchswert einer ausschließlichen Ware gemessen sind; sondern zugleich, daß sie sich alle in einer Form darstellen worin sie als Verkörperung der g e s e l l s c h a f t l i c h e n A r b e i t existieren und daher gegen jede andre Ware austauschbar, beliebig in jeden beliebigen Gebrauchswert übersetzbar sind. Es erscheint ihre Darstellung als Geld - im Preise - daher zuerst nur ideell; eine Darstellung, die sie erst durch den wirklichen Verkauf realisieren. Was bei Ricardo der Fehler ist, ist, daß er bloß mit der W e r t g r ö ß e beschäftigt ist. Daher nur sein Augenmerk richtet auf ¦¦818¦ das r e l a t i v e Q u a n t u m Arbeit, das die verschiednen Waren darstellen, als Werte verkörpert in sich enthalten. Aber die in ihnen enthaltne Arbeit muß als g e s e l l s c h a f t l i c h e Arbeit dargestellt werden, als entäußerte individuelle Arbeit. Im Preis ist diese Darstellung ideell. Erst im Verkauf wird sie realisiert. Diese Verwandlung der in den Waren enthaltnen Arbeiten der Privatindividuen in g l e i c h e g e s e l l s c h a f t l i c h e A r b e i t, daher als in allen Gebrauchswerten darstellbare, mit allen austauschbare Arbeit, diese qualitative Seite der Sache, die in der Darstellung des Tauschwerts als Geld enthalten ist, ist bei R[icardo] nicht entwickelt. Diesen Umstand - die Notwendigkeit, die in ihnen enthaltne Arbeit als g l e i c h e g e s e l l s c h a f t l i c h e A r b e i t darzustellen, i.e. als Geld - übersieht R[icardo].

Die Entwicklung des Kapitals ihrerseits u n t e r s t e l l t schon die volle Entwicklung des Tauschwerts der Ware und daher seine Verselbständigung in Geld. Im Produktions- und Zirkulationsprozeß des Kapitals wird von dem Wert als selbständiger Gestalt ausgegangen, der sich erhält, vermehrt, seine Vermehrung an seiner ursprünglichen Größe mißt in allen changes 1*), die die Waren, in denen er sich darstellt, durchlaufen, und abgesehn davon, ob er

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1*) Veränderungen

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sich selbst in den verschiedensten Gbrauchswerten darstellt, die Waren wechselt, die ihm als Leiber dienen. Das Verhältnis des der Produktion vorausgesetzten zu dem aus ihr resultierenden Werts als vorausgesetzter Wert ist das Kapital Kapital im Gegensatz zum Profit - bildet das Übergreifende und Bestimmende des ganzen kapitalistischen Produktionsprozesses. Es ist nicht nur selbständige Darstellung des Werts wie im Geld, sondern prozessierender Wert, Wert, der sich erhält in einem Prozeß, worin die Gebrauchswerte die verschiedensten Formen durchlaufen. Im Kapital tritt die Verselbständigung des Werts also in viel höhrer Potenz auf als im Geld.

Danach kann man die Weisheit unsres "verbal" wiseacre beurteilen, der die Verselbständigung des Tauschwerts als eine Redensart, manner of talking, scholastic invention 1*) behandelt.

"Wert oder valeur im Französischen wird nicht bloß absolut gebraucht, statt relativ, als eine Eigenschaft von Dingen, sondern wird sogar von manchen im Sinne einer meßbaren Ware benutzt.

'Einen Wert besitzen', 'einen Teil des Werts übertragen'" (ein so wichtiges Moment beim fixen Kapital), "'die Summe oder Gesamtheit der Werte' usw. - ich weiß nicht, was das alles sagen will." (l.c.p. 57.)

Daß der verselbständigte Wert im Geld selbst wieder nur einen relativen Ausdruck besitzt, weil das Geld selbst Ware, hence of a changeable value 2*), ändert nichts an der Sache, sondern ist eine Unvollkommenheit, die aus der Natur der Ware und der notwendigen Darstellung ihres Tauschwerts, im Unterschied von ihrem Gebrauchswert, entspringt. Daß our man does "not know" 3*) hat er vollständig gezeigt. Es zeigt uns dies die Art der Kritik, die die in den widersprechenden Bestimmungen der Dinge selbst liegenden Schwierigkeiten gern als Reflexionsprodukte oder Widerstreit der definitions wegschwatzen will.

"'Der r e l a t i v e Wert zweier Dinge' kann zweierlei bedeuten: das Verhältnis, in dem zwei Dinge sich u n t e r e i n a nd e r austauschen oder austauschen würden, oder die verhältnismäßigen Mengen e i n e s D r i t t e n, für die jede von ihnen sich austauscht oder austauschen würde." (l.c.p. 53.)

D'abord 4*) wäre dies eine sehr schöne Definition. Wenn 3 Pfd. Kaffee für 1 Pfd. Tee exchange to-day or would exchange to-morrow 5*), so ist durchaus nicht gesagt, daß Äquivalente have been exchanged for each other 6*). Hiernach könnte eine Ware immer nur zu ihrem Wert exchanged werden, denn ihr Wert wäre irgendein beliebiges Quantum andrer Ware, wogegen sie zufällig ausgetauscht worden. This, however, is not what people

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1*) Art Geschwätz, scholastische Erfindung - 2*) daher von einem wechselnden Wert - 3*) unser Mann es "nicht weiß" - 4*) Zunächst - 5*) sich heute austauschen oder morgen austauschen würden 6*) gegenseitig ausgetauscht wurden

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generally m e a n, when they say that 3 lbs. of coffee have been exchanged for their equivalent in tea. They suppose that after, as before, the exchange a c o m m o d i t y o f t h e s a m e v a l u e is in the hand of either of the exchangers.

The rate at which two commodities exchange does not determine their value, but their value determines the rate at which they exchange. 1*) Wenn Wert nichts als das Quantum Ware, wogegen Ware A zufällig ausgetauscht wird, wie to express the value of A in the commodity B, C etc.? Because ¦¦819¦ then, as there is no immanent measure between the two, the value of A could not be expressed in B before it had been exchanged against B. 2*)

R e l a t i v e r W e r t heißt erstens, W e r t g r ö ß e im Unterschied von der Qualität W e r t überhaupt zu sein. Deswegen ist der letztre auch nichts Absolutes. Es heißt zweitens: Der Wert einer Ware ausgedrückt im Gebrauchswert einer andren Ware.

Dies ist ein n u r r e l a t i v e r Ausdruck ihres Werts, nämlich in relation to the commodity in which it is expressed.

The value of a pound of coffee is only relatively expressed in tea; to express it absolutely - even in a relative way, that is to say, not in regard to the time of labour, but to other commodities - it ought to be expressed in an infinite series of equations w i t h a l l o t h e r c o m m o d i t i e s. This would be an a b s o l u t e expression of its r e l a t i v e v a l u e; its absolute expression would be its expression i n t i m e o f l a b o u r and by this absolute expression it would be expressed as something relative, but in the absolute relation, by which it i s value. 3*)

Kommen wir jetzt zu Bailey.

Positives Verdienst hat seine Schrift nur eins - daß er die measure of values 4*), also in der Tat eine der Funktionen des Gelds, oder das Geld in

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1*) Das m e i n t man jedoch in der Regel nicht, wenn man sagt. daß 3 Pfd. Kaffee für den gleichen Wert in Tee ausgetauscht wurden. Man nimmt in solchen Fällen an, daß sich nach dem Austausch wie vorher in den Händen jedes der Austauschenden eine W a r e v o n g l e i c h e m W e r t e b e f i n d e t. Das Verhältnis, in dem sich zwei Waren austauschen, bestimmt nicht ihren Wert, sondern ihr Wert bestimmt das Verhältnis, in dem sie sich austauschen. - 2*) soll dann der Wert von A ausgedrückt werden in der Ware B, C etc.? Denn da es kein i m m a n e n t e s Maß zwischen beiden gibt. kann der Wert von A nicht in B ausgedrückt werden, solange es nicht gegen B ausgetauscht wurde. - 3*) im Verhältnis zu der Ware, in der er ausgedrückt wird. Der Wert eines Pfundes Kaffee wird nur relativ in Tee ausgedrückt; um ihn absolut auszudrücken - selbst in relativer Weise, das heißt, nicht in bezug auf die Arbeitszeit, sondern auf andre Waren -, müßte man ihn in einer unendlichen Reihe von Gleichungen m i t a l l e n a n d e r e n W a r e n ausdrücken. Dies wäre ein a b s o l u t e r Ausdruck ihres r e l a t i v e n W e rt e s; sein absoluter Ausdruck wäre sein Ausdruck in Arbeitszeit, und durch diesen absoluten Ausdruck würde er als etwas Relatives ausgedrückt, aber in dem absoluten Verhältnis, durch das er Wert i s t. - 4*) das M a ß d e r W e r t e

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einer besondren Formbestimmtheit, zuerst richtiger bestimmt. Um die W e r t e der Waren zu messen - für ein ä u ß r e s Maß der Werte -, ist es nicht nötig, daß der Wert der Ware, worin sich die andren Waren messen, unveränderlich sei. (Er muß vielmehr, wie ich nachgewiesen habe im 1. Teil [37], veränderlich sein, weil das Maß der Werte selbst Ware ist und Ware sein muß, indem es sonst kein gemeinsames i m m a n e n t e s Maß mit den andren Waren hätte.) Verändert sich der Wert des Geldes z. B., so verändert er sich allen andren Waren gegenüber gleichmäßig. Ihre relativen Werte drücken sich daher ebenso richtig in ihm aus, als wäre es unveränderlich geblieben.

Damit war das Problem, ein "unveränderliches Maß der Werte" zu finden, beseitigt. Allein dieses Problem (das Interesse, Werte von Waren zu verschiednen Geschichtsperioden zu vergleichen, ist in der Tat kein ö k o n o m i s c h e s Interesse an und für sich, [sondern] ein gelehrtes Interesse) ging selbst aus einem Mißverständnis hervor und hüllte eine viel tiefere und wichtigere Frage ein. "Unveränderliches Maß der Werte" meint de prime abord 1*) ein Maß der Werte, das selbst von unveränderlichem Wert sei, also, da der Wert selbst eine Bestimmung der Ware, eine Ware von unveränderlichem Wert. Wären z.B. Gold und Silber oder Korn solche Waren oder auch Arbeit, so könnte man durch Vergleichung mit denselben das Verhältnis, worin sich die andren Waren zu ihnen austauschen, die Variationen im Wert dieser andren Waren exakt messen durch ihren Goldpreis, Silberpreis, Kornpreis oder ihr Verhältnis zum Arbeitslohn. In dem Problem, wie es so gestellt ist, ist also von vornherein unterstellt, daß im "Maß der Werte" es sich bloß von einer Ware handelt, worin alle andren Waren ihren Wert darstellen, sei es in der Ware, worin sie ihn wirklich darstellen - dem Geld, der Ware, die als Geld funktioniert -, oder eine Ware, die ihres unveränderlichen Werts wegen das Geld wäre, womit der Theoretiker rechnete. Es zeigt sich aber, daß es sich unter allen Umständen hier nur handelt von einem Geld, das als Maß der Werte - theoretisch oder praktisch - selbst nicht Wertveränderungen unterworfen wäre.

Aber damit die Waren ihren Tauschwert selbständig im Geld darstellen, in einer dritten Ware, der ausschließlichen Ware - sind schon die W a r e n w e r t e unterstellt. Es handelt sich nur noch darum, sie quantitativ zu vergleichen. Eine E i n h e i t, die sie zu denselben - zu Werten macht - als Wert qualitativ gleichmacht, ist schon unterstellt, damit ihre Werte und Wertunterschiede sich in dieser Weise darstellen. Drücken alle Waren ihre Werte in Gold z.B. aus, so ist dieser ihr Goldausdruck, ihr Goldpreis, ihre

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1*) vor allem

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Gleichung mit dem Gold, eine Gleichung, aus der ihr Wertverhältnis zueinander erhellt, berechnet werden kann, denn sie sind nun ausgedrückt als v e r s c h i e d n e Q u a n t a G o l d, und in dieser Art sind die Waren in ihren Preisen als ¦¦820¦ gleichnamige und vergleichbare Größen dargestellt.

Aber um sie so darzustellen, müssen sie als W e r t e s c h o n i d e n t i s c h sein. Sonst wäre das Problem, den Wert jeder Ware in Gold auszudrücken, unmöglich zu lösen, wenn nicht Ware und Gold oder jede zwei beliebige Waren als Werte, Darstellungen derselben Einheit, ineinander ausdrückbar wären. Oder im Problem selbst liegt schon diese Voraussetzung. Die Waren sind schon als Werte, als von ihren Gebrauchswerten unterschiedne W e r t e unterstellt, eh es sich von einer Darstellung dieses Werts in einer besondren Ware handeln kann. Damit zwei Quanta verschiedner Gebrauchswerte als Äquivalente sich gleichgesetzt werden, ist schon unterstellt, daß sie in einem Dritten gleich sind, qualitativ gleich sind und nur verschiedne quantitative Ausdrücke dieses qualitativ Gleichen.

Das Problem nach einem "unveränderlichen Maßstab des Werts" war in der Tat also nur ein falscher Ausdruck für das Aufsuchen des Begriffs, der Natur d e s W e r t s selbst, dessen Bestimmung selbst nicht wieder ein Wert sein könnte, also auch nicht den Veränderungen als Wert unterworfen. Dies war die Arbeitszeit die g e s e l l s c h a f t l i c h e A r b e i t, wie sie sich in der Warenproduktion spezifisch darstellt. Arbeitsquantum hat keinen Wert, ist keine Ware, sondern ist das, was die Waren in Werte verwandelt, ihre Einheit, als deren Darstellung sie q u a l i t a t i v g l e i c h und nur q u a n t i t a t i v v e r s c h i e d e n sind. Sie [erscheinen] als Ausdruck bestimmter Quanta gesellschaftlicher Arbeitszeit.

Gesetzt, Gold habe einen unveränderlichen Wert. Wären dann die Werte aller Waren in Gold ausgedrückt, so könnte ich die Wertvariationen der Waren an ihren Goldpreisen messen. Aber um die Werte der Waren in Gold auszudrücken, müssen Waren und Gold als W e r t e identisch sein. Nur als bestimmte quantitative Ausdrücke dieses Werts, als bestimmte Wertgrößen könnten Gold und Ware identisch gesetzt werden. Der unveränderliche Wert des Golds und der veränderliche Wert der übrigen Waren würde nicht hindern, daß sie als W e r t dasselbe wären, derselben Substanz. Erst müßte der Wert der Waren in Gold ausgedrückt, geschätzt sein also Gold und Waren als Ausdrücke d e r s e l b e n E i nh e i t dargestellt sein, als Äquivalente -, bevor uns der unveränderliche Wert des Golds einen Schritt weiter brächte.

{Damit die Waren an dem in ihnen enthaltnen Quantum Arbeit gemessen werden - und das Maß für das Quantum Arbeit ist die Zeit -,

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müssen die verschiedenartigen in den Waren enthaltnen Arbeiten auf gleiche einfache Arbeit reduziert sein, Durchschnittsarbeit, gewöhnliche, unskilled labour 1*). Erst dann kann das Quantum der in ihnen enthaltnen Arbeitszeit an der Zeit, einem gleichen Maß gemessen werden. Sie muß qualitativ gleich sein, damit ihre Unterschiede zu bloß quantitativen, bloßen Größenunterschieden werden. Diese Reduktion auf einfache Durchschnittsarbeit ist jedoch nicht die einzige Bestimmtheit der Q u a l i t ä t dieser Arbeit, worin als Einheit sich die Werte der Waren auflösen. Daß das Quantum der in einer Ware enthaltnen Arbeit das zu ihrer Produktion g e s e l l s c h a f t l i c h n o t w e n d i g e Quantum ist - die Arbeitszeit also n o t w e n d i g e A rb e i t s z e i t -, ist eine Bestimmung, die nur die W e r tg r ö ß e betrifft. Aber die Arbeit, die die Einheit der Werte bildet, ist nicht nur gleiche, einfache Durchschnittsarbeit. Die Arbeit ist Arbeit des Privatindividuums dargestellt in einem bestimmten Produkt. Als Wert soll jedoch das Produkt Verkörperung der g e s e l l s c h a f t l i c h e n Arbeit sein und als solches unmittelbar verwandelbar aus einem Gebrauchswert in jeden andren. (Der bestimmte Gebrauchswert, worin sie sich unmittelbar darstellt, soll gleichgültig sein, so daß es aus einer Form von Gebrauchswert in die andre übersetzbar.) Die P r i v a t a rb e i t soll sich also unmittelbar darstellen als ihr Gegenteil, g e s e l l s c h a f t l i c h e Arbeit; diese verwandelte Arbeit ist als ihr unmittelbares Gegenteil a b s t r a k t a l l g e m e i n e A r b e i t, die sich daher auch in einem all gemeinen Äquivalent darstelle. Nur durch ihre Veräußerung stellt sich die individuelle Arbeit wirklich als ihr Gegenteil dar. Aber die Ware muß diesen allgemeinen Ausdruck besitzen, bevor sie veräußert ist. Diese Notwendigkeit der Darstellung der individuellen Arbeit als allgemeiner ist die Notwendigkeit der Darstellung einer Ware als Geld. Soweit dies Geld als Maß dient und als Ausdruck des Werts der Ware im P r e i s, erhält die Ware diese Darstellung. Erst durch ihre wirkliche Verwandlung in Geld, den Verkauf, gewinnt sie diesen ihren adäquaten Ausdruck als Tauschwert. Die erste Verwandlung ist bloß theoretischer, die zweite wirklicher Prozeß.

¦¦821¦ Es ist also beim Dasein der Ware als G e l d nicht nur hervorzuheben daß die Waren im Geld sich ein bestimmtes M a ß ihrer Wertgrößen geben indem alle ihren Wert im Gebrauchswert d e r s e l b e n Ware ausdrücken sondern daß sie sich alle darstellen als Dasein der gesellschaftlichen, abstrakt allgemeinen Arbeit; eine Form, in der sie alle dieselbe Gestalt besitzen; alle als unmittelbare Inkarnation der gesellschaftlichen Arbeit erscheinen; und als solche alle die Wirkung des Daseins der gesellschaftlichen Arbeit

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1*) unqualifizierte Arbeit

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haben, unmittelbar - im Verhältnis ihrer Wertgröße - austauschbar sind gegen alle andren Waren; während sie in der Hand dessen, dessen Ware in Geld verwandelt ist, nicht das Dasein des Tauschwerts in einem besondren Gebrauchswert, sondern das Dasein des Gebrauchswerts (wie des Goldes z.B.) als bloßen Trägers des Tauschwerts. Eine Ware mag unter oder über ihrem Wert verkauft werden. Dies betrifft nur ihre W e r t g r ö ß e. Aber jedesmal, sobald sie verkauft, in Geld verwandelt ist, besitzt ihr Tauschwert ein selbständiges, von ihrem Gebrauchswert gesondertes Dasein. Sie existiert nur noch als ein bestimmtes Quantum gesellschaftlicher Arbeitszeit, und als solches bewährt sie sich, indem sie u n m i t t e l b a r gegen jede beliebige Ware austauschbar, in jeden beliebigen Gebrauchswert (im Maß ihres Quantums) verwandelbar ist. Dieser Punkt ist ebensowenig beim Geld zu übersehn, wie die formelle Verwandlung, die die in einer Ware enthaltne Arbeit untergeht als ihr Wertelement. Es zeigt sich aber im Geld - in dieser absoluten échangeabilité 1*), die die Ware als Geld besitzt, ihrer absoluten Wirksamkeit als valeur d'echange 2*), was mit der Wertgröße nichts zu tun hat k e i n e q u a n t i t a t i v e, s o n d e r n q u a l it a t i v e B e s t i m m u n g 3*), daß durch den Prozeß der Ware selbst ihr T a u s c h w e r t verselbständigt und in freier Gestalt neben ihrem Gebrauchswert real dargestellt wird, wie er es in ihrem Preise schon ideell ist.

Es zeigt also, daß der "verbal observer" 4*) so wenig wie Bailey irgend etwas vom Wert und Wesen des Gelds verstehn, wenn sie die Verselbständigung des Werts als eine scholastische Erfindung von Ökonomen behandeln. Noch mehr tritt diese Verselbständigung im Kapital hervor, was nach einer Seite hin prozessierender Wert also, da der Wert selbständig nur im Geld existiert -, prozessierendes Geld genannt werden kann, das eine Reihe Prozesse durchläuft, in denen es sich erhält, von sich ausgeht, zu sich zurückkehrt in vergrößertem Umfang. Daß das Paradoxon der Wirklichkeit sich auch in Sprachparadoxen ausdrückt, die dem common sense 5*) wider sprechen, dem what vulgarians mean and believe to talk off, versteht sich von selbst. Die Widersprüche, die daraus hervorgehn, daß auf Grundlage der Warenproduktion Privatarbeit sich als allgemeine gesellschaftliche darstellt, daß die Verhältnisse der Personen als Verhältnisse von Dingen und Dinge sich darstellen diese Widersprüche liegen in der Sache. nicht in dem sprachlichen Ausdruck der Sache.}

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1*) Austauschbarkeit - 2*) Tauschwert - 3*) in der Handschrift ist die hier kursiv gegebene Textstelle mit Bleistift unterstrichen -. 4*) "wortklaubende Beobachter" - 5*) gesunden Menschenverstand - 6*) was Vulgärökonomen meinen und zu sagen glauben

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Ric[ardo] hat oft das Ansehn und spricht in der Tat manchmal so, als sollte die quantity of labour 1*) eine Lösung des falschen oder falschgefaßten Problems von einem "unvariable measure of value" 2*) sein, in derselben Art wie Korn, Geld, Arbeitslohn etc. als dergleichen Nostra früher betrachtet und aufgestellt wurden.

Dieser falsche Schein kommt bei R[icardo] dadurch hervor, daß ihm die Bestimmung der Wertgröße die entscheidende Aufgabe. Weswegen er die spezifische Form, worin die Arbeit Element des Werts ist, nicht gefaßt hat, namentlich nicht, daß die einzelne Arbeit sich als abstrakt allgemeine und in dieser Form als gesellschaftliche darstellen muß. Den Zusammenhang der Geldbildung mit dem Wesen des Werts und mit der Bestimmung dieses Werts durch Arbeitszeit hat er deshalb nicht begriffen.

Baileys Schrift hat insofern ein Verdienst, als er die Verwechslung der "measure of value" 3*), wie sie sich im Geld darstellt, als eine Ware neben andren Waren, mit dem immanenten Maß und Substanz des Werts durch seine Einwendungen aufhellt. Hätte er aber selbst das Geld als "measure of value" analysiert, nicht nur als quantitatives Maß, sondern als qualitative Verwandlung der Waren, so wäre er selbst auf die richtige Analyse des Werts gekommen.

Statt dessen bleibt er bloß bei der oberflächlichen Betrachtung der äußren "measure of value" - die schon die value unterstellt stehn und bei dem rein Gedankenlosen.

¦¦822¦ Indes finden sich doch einzelne Stellen bei R[icardo], worin er direkt hervorhebt, daß die Quantität der in einer Ware enthaltnen Arbeit nur darum das immanente Maß ihrer Wert g r ö ß e n, der G r ö ß e n u n t e r s c h i e d e ihrer Werte [ist], weil die Arbeit das ist, worin die verschiednen Waren g l e i c h sind, ihre Einheit, ihre Substanz, der innre Grund ihres Werts. Was er vernächlässigt hat zu untersuchen, ist nur, in welcher bestimmten Form die Arbeit dies ist.

"Wenn wir die A r b e i t a l s G r u n d l a g e d e s W e r t e s der Waren u n d die zu ihrer Produktion erforderlichen v e r h ä l t n i s m ä ß i g e n Q u a n t i t ä t e n A r b e i t a l s R e g e l b e t r a c h t e n, n a c h d e r s i c h d i e e n t s p r e c h e n d e n Q u a n t it ä t e n v o n W a r e n b e m e s s e n, die beim Tausch füreinander hingegeben werden, so darf man uns doch nicht unterstellen, daß wir die zufälligen und zeitweiligen Abweichungen des tatsächlichen oder Marktpreises der Waren von diesem ihren ursprünglichen und natürlichen Preis in Abrede stellen." (3rd ed., 1821, p. 80.)

"Zu messen... heißt herauszufinden, wievielmal sie" (die gemessenen Dinge) "... E i n h e i t e n d e r s e l b e n G a tt u n g. Ein Franken ist kein Wertmaß für irgend etwas, außer für eine Quantität des M e t a l l s, aus dem Franken hergestellt werden, sofern nicht Franken und die zu messende Sache a u f e i n a n d e r e s M a ß, d a s b e i d e n g em e i n s a m i s t, bezogen

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1*) Menge Arbeit - 2*) "unveränderlichen Maß der Werte" - 3*) des "Wertmaßes"

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werden können. Ich glaube, daß sie das können, da sie beide Resultat von Arbeit sind, und daß daher" (weil labour ihre causa efficiens 1*)) "Arbeit ein g e m e i n s a m e s M a ß ist, durch das ihr wirklicher, als auch ihr r e l a t i v e r W e r t bestimmt werden kann." (l.c.p. 333, 334.)

Die Waren können alle aufgelöst werden in labour als ihre Einheit. Was Ric[ardo] nicht untersucht, ist die s p e z i f is c h e F o r m, worin labour als Einheit der Waren sich darstellt. Daher begreift er das Geld nicht. Daher er, scheint bei ihm die Verwandlung der Waren in Geld als etwas bloß Formelles, nicht tief in das Innerste der kapitalistischen Produktion Eingehendes. Aber das sagt er nur: Nur weil labour die Einheit von Waren, nur weil sie alle bloße Darstellungen derselben Einheit, der labour, ist labour ihre measure 2*). Es ist nur ihre measure, weil ihre S u b s t a n z als Werte. Es ist nicht gehörig unterschieden die labour, soweit sie sich in Gebrauchswerten und soweit sie sich im Tauschwert darstellt. Die labour als Grund des Werts ist nicht die besondre labour, von besondrer Beschaffenheit. Es geht bei Ric[ardo] Verwechslung durch zwischen labour, soweit sie sich im Gebrauchswert und soweit sie sich im Tauschwert darstellt. Allerdings ist die letztre Form der labour nur die erstre in einer abstrakten Form gefaßt.

Unter r e a l v a l u e 3*) versteht R[icardo] im obigen Passus die Ware als Darstellung einer bestimmten Arbeitszeit. Unter r e l a t i v e v a l u e den Ausdruck der in ihr enthaltnen Arbeitszeit in den Gebrauchswerten andrer Waren.

Nun zu Bailey.

B[ailey] hält fest an der Form, worin der Tauschwert der Ware als Ware sich darstellt, erscheint. A l l g e m e i n stellt er sich dar, wenn in dem Gebrauchswert einer dritten Ware ausgedrückt, worin alle andre Ware ebenfalls ihren Wert ausdrückt die als Geld dient, also im G e l d p r e i s der Ware.

B e s o n d e r s stellt er sich dar, wenn ich den Tauschwert irgendeiner Ware im Gebrauchswert irgendeiner andren Ware darstelle, also als K o r n p r e i s, L e i n l e a n d t r e i s etc. In der Tat erscheint der Tauschwert der Ware, stellt er sich für andre Waren dar, immer nur in dem quantitativen Verhältnis, worin sie sich austauschen. Die allgemeine Arbeitszeit kann die einzelne Ware als solche nicht darstellen, oder sie kann sie nur darstellen in ihrer Gleichung mit der Ware, die Geld ist, in ihrem G e l d p r e i s. Aber dann ist der Wert der Ware A stets dargestellt in bestimmtem Quantum Gebrauchswert G, der Ware, die als Geld funktioniert.

Dies ist die u n m i t t e l b a r e E r s c h e i n u n g.

Und daran hält B[ailey] fest. Die oberflächlichste Form, worin der Tauschwert sich zeigt, als q u a n t i t a t i v e s

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1*) Arbeit ihre wirkende Ursache - 2*) ihr Maß - 3*) realem Wert

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V e r h ä l t n i s, worin Waren sich austauschen, i s t nach B[ailey] ihr Wert. Von der Oberfläche in die Tiefe fortzugehn ist nicht erlaubt. Er vergißt sogar die einfache Reflexion, daß, wenn y Ellen Leinwand = x lbs. Stroh, diese Gleichheit zwischen den ungleichen Dingen Leinwand und Stroh sie zu gleichen Größen macht. Dies ihr Dasein als Gleiches muß doch verschieden ¦¦823¦ sein von ihrem Dasein als Stroh und Leinwand. Es ist nicht als Stroh und Leinwand, daß sie sich gleichgesetzt sind, sondern als Äquivalente. Die eine Seite der Gleichung muß daher denselben Wert ausdrücken wie die andre. Der Wert von Stroh und Leinwand muß also weder Stroh noch Leinwand sein, sondern etwas beiden Gemeinsames und von beiden als Stroh und Leinwand Unterschiednes.

Was ist das? Darauf antwortet er nicht. Statt dessen geht er alle Kategorien der Ökonomie durch, um stets die einförmige Litanei zu wiederholen, daß der Wert das Austauschverhältnis von Waren ist und daher nichts von diesem Verhältnis Unterschiednes.

"W e n n der W e r t eines Gegenstandes s e i n e K a u fk r a f t i s t, dann muß etwas zu kaufen da sein. Der Wert bezeichnet also nichts Positives oder der Ware Eigenes, sondern bloß die Relation, in der zwei Gegenstände zueinander als austauschbare Waren stehen." ([Bailey, "A Critical Dissertation on the Nature, Measures, and Causes of Value", London 1825], p. 4, 5.)

In dieser Phrase ist in der Tat seine ganze Weisheit enthalten.

"If v a l u e is n o t h i n g but p o w e r o f p u rc h a s i n g" (a very fine definition, since "purchasing" supposes not only value, but the representation of value as "money"), "it denotes" 1*) etc. Doch klären wir die Phrase B[ailey]s erst von ihrem abgeschmackten Hereinschmuggeln. "Purchasing" heißt "kaufen", heißt Verwandlung von Geld in Ware. Geld unterstellt schon die value und die Entwicklung of value. Also erst fort mit dem Ausdruck "purchasing". Sonst erklären wir value durch value. Für purchasing müssen wir sagen "exchanging against other objects". Daß "there must be something to purchase" 2*), ist eine ganz überflüssige Bemerkung. Würde das "object" als Gebrauchswert konsumiert von seinen Produzenten 3*), wäre es nicht bloß Mittel, andre Objekte anzueignen, nicht "Ware", so wäre von value natürlich nicht die Rede.

Erst ist von object die Rede. Dann aber wird die Relation, "in which two objects stand to each other" verwandelt in "the relation ... they stand

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1*) "Wenn W e r t n i c h t s ist als K a u f k r a f t" (eine sehr schöne Definition, da "kaufen" nicht nur Wert, sondern auch die Darstellung des Wertes als "Geld" voraussetzt), "bezeichnet er" - 2*) "austauschen gegen andere Gegenstände. Daß "etwas zu kaufen da sein muß" - 3*) in der Handschrift: Konsumenten

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to each other... as exchangeable commodities" 1*). Die objects standen ja nur in der Relation of exchange 2*) oder exchangeable objects to each other. Dadurch sind sie "commodities", was something else than "objects" 3*) ist. Dagegen die "Relation of exchangeable commodities" ist entweder ein Unsinn, da "not exchangeable objects keine commodities sind. Oder Herr B[ailey] schlägt sich selbst. Die objects shall not be exchanged in any proportion whatever 4*), sondern sie sollen als commodities exchanged werden, d.h. sich als exchangeable commodities zueinander verhalten, d.h. als Objekte, deren jedes einen valeur 5*) hat und die im Maß ihrer Äquivalenz zueinander ausgetauscht werden sollen. Damit hätte B[ailey] zugegeben, daß die rate 6*), worin sie ausgetauscht werden, also die power 7*) jeder der Waren, die andre zu kaufen, bestimmt ist durch ihren W e r t, dieser Wert aber nicht durch diese power, die eine bloße Konsequenz.

Streifen wir der Phrase also alles Falsche, Hereingeschmuggelte oder Sinnlose ab, so lautet sie folgendermaßen:

Doch halt. Wir müssen noch einen andren Hinterhalt und Unsinn wegtun. Wir haben zweierlei Ausdrücke. "Power" of exchanging of an object 8*) etc. (da das "purchasing" unberechtigt und sinnlos ohne den Begriff des Gelds) und "relation in which an object exchanges with others 9*). Soll "power" was andres sein als "Relation, so dürfte nicht gesagt werden, daß "power of exchanging" is "m e r e l y t h e r e l a t i o n etc." 10*) Soll es d a s s e l b e sein, so ist es sinnstörend, dasselbe mit zwei verschiednen Ausdrücken, die nichts miteinander gemein haben, zu bezeichnen. Relation of a thing to another is a relation of the two things and cannot be said to belong to either. Power of a thing, on the contrary, is something intrinsic to the thing, although this its intrinsic quality may only ¦¦824¦ manifest itself in its relation to other things. F.i. power of attraction is a power of the thing itself, although that power is "latent" as long as there are there no things to attract. 11*) Es ist hier der Versuch gemacht, den Wert des "object" als etwas ihm Gehöriges und

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1*) "in der zwei Gegenstände zueinander stehen" verwandelt in "die Relation..., in der sie zueinander stehen... als a u s t a u s c h b a r e W a r e n" - 2 des Austausches 3*) "Waren", was etwas anderes ist als "Gegenstände" 4*) Gegenstände sollen nicht in irgendeinem Verhältnis ausgetauscht - 5*) Wert - 6*) das Verhältnis - 7*) Kraft 8*) Tausch"kraft" eines Gegenstandes - 9*) "Relation in der" sich ein Gegenstand gegen andere austauscht - 10*) Tauschkraft "bloß die Relation etc." ist - 11*) Relation eines Dinges zu einem anderen ist eine Relation beider Dinge, und es kann nicht gesagt werden, sie gehöre dem einen an. Die Kraft eines Dinges ist im Gegenteil etwas dem Dinge Innewohnendes, wenn auch diese innere Eigenschaft sich nur in ihrer Relation zu anderen Dingen offenbaren mag. So ist z.B. die Kraft der Anziehung eine Kraft des Dinges selbst, obwohl diese Kraft "latent" bleibt, solange kein Ding da ist, das angezogen werden könnte.

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doch bloß als "relation" Existierendes darzustellen. Daher erst das Wort power und dann das Wort relation.

Der exakte Ausdruck also dieser:

"I f the value of an object is the relation in which it exchanges with other objects value denotes, c o n s e q u e n t l y" (viz. in consequence of the "If") "nothing, but merely the relation in which two objects stand to each other as exchangeable objects." 1*)

Diese Tautologie wird niemand leugnen. Es folgt übrigens daraus, daß "value" of an object "denotes nothing" 2*). Z.B.: 1 lb. coffee = 4 lbs. cotton. Was ist nun der Wert von 1 lb. coffee? 4 lbs. cotton? Und der Wert von 4 lbs. cotton? 1 lb. coffee. Da nun der Wert von 1 lb. Kaffee 4 lbs. cotton sind, andrerseits der Wert von 4 lbs. cotton = 1 lb. coffee, so klar, daß der Wert von 1 lb. coffee = 1 lb. coffee ist (denn 4 lbs. cotton sind = 1 lb.

coffee). a = b, b = a. Hence 3*) a = a. Aus dieser Erklärung ergibt sich also, daß der Wert eines Gebrauchswerts = dem Quantum desselben Gebrauchswerts ist. Also ist der Wert von 1 lb. coffee nichts außer 1 lb. coffee. Wenn 1 lb. coffee = 4 lbs. Baumwolle, so klar, daß 1 lb. coffee > 3 lbs. cotton und 1 lb. coffee < 5 lbs. cotton. Daß 1 lb. coffee > 3 lbs. cotton und < 5 lbs. cotton, drückt ebenfalls eine relation zwischen coffee und cotton aus, ganz so gut, als daß 1 lb. coffee = 4 lbs. cotton. Das = drückt nicht mehr Relation aus als das > oder das <, sondern nur eine andre Relation. Warum drückt nun grade die Relation mit dem Gleichheitszeichen, mit dem =, den Wert des coffee in cotton und den Wert des cotton in coffee aus? Oder wird dies Gleichheitszeichen dadurch hervorgebracht, daß sich überhaupt diese Quanta gegeneinander austauschen? Drückt das = bloß das Faktum des Austauschs aus? Es kann nicht geleugnet werden, daß, wenn coffee in irgendwelcher ratio 4*) sich gegen cotton austauscht, sie gegeneinander ausgetauscht sind, und wenn das bloße fact des Austauschs die relation zwischen den Waren konstatiert, so ist der Wert von coffee ebensowohl in Baumwolle dargestellt, ob er gegen 2, 3, 4, 5 lbs. Baumwolle sich austauscht. Aber was soll dann das Wort r e l a t i o n? Der coffee hat durchaus nichts "intrinsic, positive" 5*) in sich, wodurch bestimmt wird, in w e l c h em V e r h ä l t n i s er sich mit dem cotton austauscht. Es ist keine Relation, die bestimmt wird durch irgendeine dem Kaffee intrinsic und von dem wirklichen Austausch verschiedne Bestimmung. Wozu also das Wort

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1*) "W e n n der wert eines Gegenstandes die Relation ist, in der er sich mit anderen Gegenständen austauscht, bezeichnet a l s o" (nämlich infolge des "Wenn") "der Wert nichts als bloß die Relation, in der zwei Gegenstände zueinander als austauschbare Gegenstände stehen." - 2*) "Wert" eines Gegenstandes "n i c h t s bezeichnet" - 3*) Daher - 4*) irgendwelchem Verhältnis - 5*) "Immanentes, Positives"

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Relation? Was ist die Relation? The quantity of cotton against which a quantity of coffee is exchanged. 1*) Es könnte nicht von einer Relation gesprochen werden, in which it exchanges, sondern bloß von einer relation, in which it is or h a s b e e n exchanged 2*). Denn ginge die Bestimmung der relation dem Austausch voraus, so wäre der Austausch durch die "relation" bestimmt und nicht die relation durch den Austausch. Wir müssen also auch die R e l a t i o n drop 3*), die etwas über den Kaffee und Cotton Uuergreifendes, von ihnen Getrenntes ist.

[So nimmt also der oben angeführte Satz von Bailey folgende Form an:]

"I f the value of an obiect is the quantity of another object exchanged with it, value denotes, consequently, nothing, but merely the quantity of the other object exchanged with it." 4*)

Als Ware kann eine Ware nur ihren Wert in einer andren Ware ausdrücken, denn für sie als Ware existiert die allgemeine Arbeitszeit nicht. Wenn sich der Wert einer Ware in einer andren Ware ausdrückt, ist der Wert der einen Ware nichts außer dieser ihrer Äquation mit einer andren Ware. Auf dieser Weisheit (wie er es auffaßt, ist es T a u t o l o g i e; denn er sagt: Wenn der Wert einer Ware nichts ist als ihr Austauschverhältnis mit einer andren Ware, ist er nichts außer diesem Verhältnis) reitet B[ailey] unermüdlich, um so mehr ermüdend, herum.

Seine philosophische Tiefe zeigt er in folgendem Satze:

"Wie wir nicht von der E n t f e r n u n g e i n e s G eg e n s t a n d e s reden können, ohne dabei auch einen anderen Gegenstand im Auge zu haben, z w i s c h e n d e m u n d d e m e r s t e r e n d i e s e s V e r h ä l t n i s b es t e h t, so können wir vom Werte einer Ware nur sprechen im Hinblick auf e i n e a n d e r e W a r e, ¦¦825¦ m i t d e r s i e v e r g l i c h e n w i r d. Ein Ding kann ebensowenig an sich wertvoll sein ohne Bezug auf ein anderes Ding" (Ist die social labour, to which the value of a commodity is related, not another thing? 5*), "wie ein Ding a n s i c h ohne Bezug auf ein anderes Ding entfernt sein kann." (l.c.p. 5.)

Wenn a thing is distant from another, the distance is in fact a relation between the one thing and the other; but at the same time the distance is something different from this relation between the two things. It is a dimension of the space, it is some length which may as well express the distance

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1*) Die Menge Baumwolle, gegen die eine Menge Kaffee ausgetauscht wird. - 2*) in der sie ausgetauscht wird oder wurde 3*) fallenlassen - 4*) "W e n n der Wert eines Gegenstandes die Quantität e nes anderen Gegenstandes ist, der mit ihm ausgetauscht wird, bezeichnet also der Wert nichts als bloß das Quantum des anderen Gegenstandes, der mit ihm ausgetauscht wird." 5*) gesellschaftliche Arbeit, auf die sich der Wert einer Ware bezieht, nicht ein anderes Ding?

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of two other things besides those compared. But this is not all.

If we speak of the distance as a relation between two things, we suppose something "intrinsic", some "property" of the things themselves, which enables them to be distant from each other.

What is the distance between the syllable A and a table? The question would be nonsensical. In speaking of the distance of two things, we speak of their difference in space. Thus we suppose both of them to be contained in the space, to be points of the space. Thus we equalize them as being both existences of the space, and only after having them equalized s u b s p e c i e s p a t i i we distinguish them as different points of space. To belong to space is their unity. 1*) *)

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*) ¦¦XV-887¦ {Mit Bezug auf Baileys Abgeschmacktheit noch zu bemerken:

Wenn er sagt, A ist distant Of 2*) B, so vergleicht er sie nicht, setzt sie nicht gleich, sondern unterscheidet sie räumlich. Sie nehmen n i c h t d e n s e l b e n Raum ein. Dennoch sagt er von beiden aus, daß sie r ä u m l i c h sind und als dem Raum Angehörige unterschieden werden. Er setzt sie also vorher gleich, gibt ihnen dieselbe Einheit. Hier handelt es sich aber vom Gleichsetzen.

Sage ich, der Flächeninhalt des Dreiecks A ist gleich dem des Parallelogramms B, so heißt das nicht nur, daß der Flächeninhalt des Dreieck im Parallelogramm und der Flächeninhalt des Parallelogramm im Dreieck ausgedrückt ist. Sondern es heißt, wenn die Höhe des Dreiecks = H und die Basis = B, daß [dann] A = (H x B)/ 2 ist, eine Eigenschaft, die ihm selbst zukömmt, ganz wie dem Paralellogramm zukömmt, daß es ebenfalls = (H x B) / 2 Als Flächeninhalt sind Dreieck und Parallelogramm hier als dasselbe, als Äquivalente gesetzt, obgleich sie als Dreieck und Parallelogramm verschieden sind. Um diese Verschiedenen einander gleichzusetzen, muß jedes, abgesehn vom andren, d i e s e l b e E i n h e i t ausdrücken. Begnügte sich die Geometrie damit, wie die Ökonomie des Herrn B[ailey], zusagen, die Gleichheit von Dreieck und Parallelogramm meine, daß das Dreieck im Parallelogramm und das Parallelogramm im Dreieck ausgedrückt ist, so käme sie weit.} ¦XV-887¦¦

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1*) ein Ding von einem anderen entfernt ist, bildet die Entfernung sicher eine Relation zwischen dem einen Ding und dem anderen; aber gleichzeitig ist die Entfernung etwas von dieser Relation zwischen den beiden Dingen Verschiedenes. Es ist eine Ausdehnung des Raumes, eine bestimmte Länge, die ebensogut die Entfernung zweier anderer Dinge bezeichnen kann als die der beiden verglichenen. Aber das ist nicht alles. Wenn wir von der Entfernung als einer Relation zwischen zwei Dingen sprechen, setzen wir etwas "Immanentes", eine "Eigenschaft" der Dinge selbst voraus, die sie instand setzt, voneinander entfernt zu sein. Was ist die Entfernung zwischen dem Buchstaben A und einem Tisch? Die Frage ist sinnlos. Wenn wir von der Entfernung zweier Dinge reden, sprechen wir von ihrem Unterschied im Raume. Wir setzen voraus, daß sie beide im Raum enthalten, beide Punkte des Raumes sind.

Wir machen sie einander gleich als Existenzen des Raumes, und erst nachdem wir sie einander gleichgemacht haben u n t e r d e m G e s i c h t s p u n k t d e s R a u m e s, unterscheiden wir sie als verschiedene Punkte des Raumes. In ihrer Zugehörigkeit zum Raume liegt ihre Einheit. 2*) entfernt von

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Was aber ist diese unity der objects exchanged against each other? 1*) Dieser exchange ist kein Verhältnis, das sie als natürliche Dinge zueinander haben. Es ist auch kein Verhältnis, das sie als natürliche Dinge zu menschlichen Bedürfnissen haben, denn es ist nicht the degree of their utility that determines the quantities in which they exchange 2*). Also was ist ihre Identität, die sie befähigt, in a certain measure to be exchanged against each other? Als was do they become exchangeable 3*) ?

In der Tat ist B[ailey] in alledem nur pedissequus des man of the "verbal observations" 4*).

"Er" (der Wert) "kann sich für den einen der verglichenen Gegenstände nicht ändern, ohne daß er sich für den anderen ändert." (l.c.p. 5.)

Dies heißt wieder nur: Der Ausdruck des Werts einer Ware in einer andren Ware kann [sich] nur als s o l c h e r A u s d r u c k ändern. Und der Ausdruck als solcher unterstellt nicht eine, sondern zwei Waren.

Herr Bailey meint, wenn man nur von zwei Waren spräche - im Austausch zueinander -, würde man die bloße Relativität des Werts in seinem Sinn von selbst gefunden haben. Der Esel. Als ob es bei Waren, die miteinander ausgetauscht werden - zwei Produkten, die sich als Waren zueinander verhalten -, nicht ebenso nötig sei, zu sagen, worin sie identisch sind, als bei 1000. Übrigens würde sich, wo nur zwei Produkte existieren, das Produkt nie zur Ware, daher auch nie der Tauschwert der Ware entwickeln. Die Notwendigkeit der Arbeit in Produkt I sich als gesellschaftliche Arbeit darzustellen, wäre nicht vorhanden. Weil das Produkt nicht als unmittelbarer Gegenstand der Konsumtion für die Produzenten produziert wird, sondern nur als Träger des Werts, sozusagen als Anweisung auf bestimmtes Quantum aller Darstellungen der gesellschaftlichen Arbeit, sind alle Produkte gezwungen, als Werte sich eine von ihrem Dasein als Gebrauchswerte unterschiedne Daseinsform zu geben. Und es ist diese Entwicklung der in ihnen enthaltnen Arbeit als gesellschaftlicher, es ist die Entwicklung ihres Werts, das die Geldbildung bedingt, die Notwendigkeit der Waren, sich als Geld füreinander darzustellen - was bloß heißt: [als] selbständige Daseinsformen des Tauschwerts -, und sie können dies nur, indem sie eine Ware aus dem lot 5*) ausschließen, alle ihre Werte in dem Gebrauchswert dieser ausgeschloßnen Ware messen, die in dieser ausschließlichen

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1*) Einheit der gegeneinander ausgetauschten Gegenstände? 2*) der Grad ihrer Nützlichkeit, der die Menge bestimmt, in der sie sich austauschen - 3*) in einem gewissen Ausmaß gegeneinander ausgetauscht zu werden? Als was werden sie austauschbar - 4*) Nachbeter des Mannes der "wortklaubenden Bemerkungen - 5*) der Gesamtheit

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Ware enthaltne Arbeit daher unmittelbar in a l l g e m e i n e, g e s e l l s c h a f t l i c h e Arbeit verwandeln.

Herr B[ailey] mit seinem queer 1*) Denkvermögen, das nur an der Oberfläche der Erscheinungen haftet, schließt umgekehrt: Der W e r t b e g r i f f wird nur gebildet - daher der Wert aus bloß quantitativem Verhältnis, worin Waren gegeneinander ausgetauscht werden, in etwas von diesem Verhältnis Unabhängiges verwandelt (was, [wie] er meint, verwandle den Wert der Waren in etwas Absolutes, in eine von den Waren getrennt existierende scholastische entity 2*)) -, w e i l außer den Waren G e l d existiert, und wir so gewohnt sind, die Werte von W a r e n nicht in ihrem Verhältnis zueinander, sondern als Verhältnis zu einem Dritten, als ein ¦¦826¦ von dem u n m i t t e l b a r e n Verhältnis unterschiednes drittes Verhältnis [zu betrachten]. Bei B[ailey] ist es nicht die Bestimmung des Produkts als Wert, das zur Geldbildung treibt und im G e l d sich ausdrückt, sondern es ist das Dasein des Gelds, das zur Fiktion des Wertbegriffs treibt. Historisch ist es ganz richtig, daß das Suchen nach dem Wert sich zunächst an den e r s c h e i n e n d e n Ausdruck der Waren als Wert, an das Geld sich anlehnt, und daher das Suchen nach der Wertbestimmung sich darstellt (fälschlich) als Suchen nach einer Ware von "unveränderlichem Wert" oder nach einer Ware als "unveränderliches Maß der Werte". Indem Herr B[ailey] nun nachweist, daß Geld als äußres Maß der Werte - und Darstellung des Werts - seinen Zweck erfüllt, obgleich es einen veränderlichen Wert hat, glaubt er die Frage nach dem Begriff des Werts - der von der Veränderlichkeit der Wertgröße der Waren nicht affiziert wird - beseitigt zu haben, und in der Tat nicht mehr nötig zu haben, [sich] überhaupt etwas unter Wert zu denken.

Weil die Darstellung des Werts einer Ware in Geld - in einer dritten ausschließlichen Ware - die Wertveränderung dieser dritten Ware nicht ausschließt, weil das Problem nach dem "unveränderlichen Maß der Werte" wegfällt, fällt das Problem der Wertbestimmung selbst weg. Dies seichte Geschwätz führt B[ailey] mit großer Selbstgefälligkeit über Hunderte von Seiten durch.

Die folgenden Sätze, worin er stets dasselbe wiederholt, sind zum Teil verbotenus abgeschrieben von dem "Verbal" one 3*).

"[Nehmen wir an] es gäbe nur zwei Waren, beide austauschbar verhältnismäßig zur Menge der Arbeit. Wenn ... A in einem späteren Zeitraum die doppelte Menge Arbeit für ihre Produktion erforderte, während B fortfährt, dieselbe Menge zu erheischen, wäre A doppelt soviel wert wie B... Aber obwohl B durch dieselbe Menge Arbeit wie früher produziert würde, bliebe sein Wert doch nicht derselbe, denn es

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1*) verschrobenen - 2*) Wesenheit - 3*) "Wortklaubenden"

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würde sich bloß gegen die halbe Menge von A austauschen, die einzige W a r e, nach der Voraussetzung, mit der es zu vergleichen wäre." (l.c.p. 6.)

"D i e s e r b e s t ä n d i g e H i n b l i c k a u f a n d e r e W a r e n" (statt Wert n u r a l s R e l at i o n z w i s c h e n z w e i W a r e n zu betrachten)

"oder auf G e l d, wenn wir v o n d e r R e l a t i o n z w i s c h e n z w e i W a r e n s p r e c h e n, b ew i r k t e s, daß die A u f f a s s u n g d e s W e r t e s als etwas I m m a n e n t e s u n d A b s o l u t e s entsteht." (l.c.p. 8.)

"Was ich behaupte, ist, daß - wenn alle Waren unter genau denselben Umständen produziert würden, z.B. durch Arbeit allein - eine Ware, die stets die gleiche Menge Arbeit erforderte, nicht u n v e r ä n d e r l i c h i m W e r t e bliebe" {d.h. invariable in the e x p r e s s i o n of its value in other commodities 1*). Tautologie.}, "wenn jede andere Ware einer Änderung unterläge. (l.c.p. 20, 21.)

"Der Wert ist nichts Immanentes und Absolutes." (l.c.p. 23.)

"Es ist unmöglich, d e n W e r t einer Ware z u b es t i m m e n oder a u s z u d r ü c k e n, es sei denn durch e i n e M e n g e i r g e n d e i n e r a n d e r e n W ar e." (l.c.p. 26.)

(As impossible as it is to "designate" or express" a thought except by a quantity of syllables. Hence B[ailey] concludes that a thought is - syllables. 2*))

"Anstatt den Wert als ein V e r h ä l t n i s z w i s c h e n z w e i D i n g e n anzusehen, betrachten sie" (Ric[ardo] und seine Nachfolger) "ihn als ein positives Resultat, das durch eine bestimmte Menge Arbeit produziert wird." (l.c.p. 30.)

"Da sich die Werte von A und B nach ihrer Lehre zueinander verhalten wie die Mengen Arbeit, die sie produzierten, oder ... bestimmt werden durch die Mengen Arbeit, die sie produzierten, scheinen sie zu schließen, daß der Wert von A allein, ohne Beziehung auf etwas anderes, so groß ist wie die Menge der ihn produzierenden Arbeit. In dieser letzten Behauptung steckt sicher kein Sinn." (l.c.p. 31, 32.)

Sie sprechen vom "Wert als eine Art allgemeiner und unabhängiger Eigenschaft". (p. 35.)

"Der Wert einer Ware muß ihr Wert in etwas sein." (l.c.[p. 35].)

Wir sehn, warum es für B[ailey] so wichtig ist, den Wert auf zwei Waren zu beschränken, als das Verhältnis z w e i e r W a r e n aufzufassen. Aber nun kommt eine Schwierigkeit:

"Da der W e r t e i n e r W a r e ihre R e l a t i o n i m A u s t a u s c h zu irgendeiner anderen Ware anzeigt"

(was soll hier die "relation ¦¦827¦¦ in exchange"? Why not its "exchange"? 3*) Aber zugleich soll in dem exchange ein b e s t i m m t e s Verhältnis ausgedrückt sein, nicht das b l o ß e f a c t d e s e x c h a n g e. Hence value = relation in exchange 4*)),

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1*) unveränderlich in dem Ausdruck ihres Wertes in anderen Waren - 2*) Wie es unmöglich ist, einen Gedanken zu "bestimmen" oder "auszudrücken", es sei denn durch eine Menge von Silben. Daher schließt B[ailey], daß ein Gedanke nichts anderes ist als - Silben. - 3*) "Relation in Austausch"? Warum nicht ihr "Austausch"? - 4*) Daher Wert = Relation im Austausch

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"können wir ihn bezeichnen als ihren Geldwert, Kornwert, Tuchwert, je nach der Ware, mit der sie verglichen wird; und dann gibt es t a u s e n d v e r s c h i e d e n e A r t e n v o n W e r t, so v i e l e, wie W a r e n v o r h a n d e n s i n d und alle sind gleich r e a l und gleich n o m in e l l." (l.c.p. 39.)

Hier haben wir's. V a l u e = p r i c e. There is no difference between them. Und there is no "intrinsic" difference between m o n e y p r i c e and any other expression of price, although it is the m o n e y p r i c e, and not the cloth price etc. which expresses the n o m i n a l v a l u e, the general value of the commodity. 1*)

Aber obgleich die Ware thousand different kinds of value hat oder thousand different prices, as many kinds of value as there are commodities in existence - all these thousand expressions always express the s a m e v a l u e 2*). Bester Beweis, daß alle diese different expressions are e q u i v a l e n t s 3*), die sich nicht nur im Ausdruck ersetzen können, sondern im exchange selbst ersetzen. Dieselbe R e l a t i o n der Ware, um deren Preis es sich handelt, drückt sich in 1000 different "relations in exchange" 4*) zu all den different Waren aus und drückt doch immer d i e s e l b e Relation aus. Also ist die relation, die sich gleichbleibt, verschieden von ihren 1000 different expressions 5*), oder value is different von price 6*), und die prices are only expressions of value: money price its g e n e r a l expression, other prices a p a r t i c u l a r expression 7*).

Es ist nicht einmal dieser einfache Schluß, zu dem B[ailey] kommt. Nicht Ricardo ist hier Fiktionist, sondern B[ailey] Fetischist, indem er den Wert, wenn auch nicht als Eigenschaft des einzelnen Dings (isoliert betrachtet), wohl aber als V e r h ä l t n i s d e r D i n g e u n t e r s i c h auffaßt, während er nur Darstellung in den Dingen, dinglicher Ausdruck eines Verhältnisses zwischen Menschen, eines gesellschaftlichen Verhältnisses ist, das Verhältnis der Menschen zu ihrer wechselseitigen produktiven Tätigkeit.

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1*) Wert = Preis. Es gibt keinen Unterschied zwischen ihnen. Und es gibt keinen "immanenten Unterschied zwischen dem G e l dp r e i s und jedem anderen Ausdruck des Preises, obwohl es der G e l d p r e i s ist und nicht der Tuchpreis usw., der den N o m i n a l w e r t, den allgemeinen Wert der Ware ausdrückt. - 2*) tausend verschiedene Arten von Wert hat oder tausend verschiedene Preise, so viele Arten von Wert als Waren vorhanden sind - so drücken alle diese tausend Ausdrücke stets d e ns e l b e n W e r t aus - 3*) verschiedenen Ausdrücke Ä q u iv a l e n t e sind - 4*) verschiedenen "Relationen im Austausch" - 5*) verschiedenen Ausdrücken 6*) Wert ist verschieden von Preis - 7*) P r e i s e sind nur Ausdrücke des Werts der Geldpreis sein a l l g e m e i n e r Ausdruck, andere Preise ein b es o n d e r e r Ausdruck

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[beta) Baileys Verwirrung in der Bestimmung des "Werts der Arbeit" und des Profits. Verwechslung des immanenten Wertmaßes mit dem Ausdruck Warenwert oder Geldwert]

[Über den Wert der Arbeit sagt Bailey:]

"Ricardo, geistreich genug, vermeidet eine Schwierigkeit, die auf den ersten Blick seiner Theorie entgegenzustehen scheint, daß der Wert von der in der Produktion verwandten Arbeitsmenge abhängig ist. Hält man an diesem Prinzip streng fest, so folgt daraus, daß der W e r t d e r A r b e i t a b h ä n g t v o n d e r z u i h r e r P r o d u k t i o n a u f g e w a n d t e n A r b e i t s m e n g e - was offenbar Unsinn ist. Durch eine geschickte Wendung macht deshalb Ricardo den W e r t d e r A r b e i t abhängig von d e r M e n g e d e r A r b e i t, d i e z u r P r o d u k t i o n d e s L o h n e s erforderlich ist; oder, um mit seinen eigenen Worten zu sprechen, er behauptet, daß der Wert der Arbeit nach der Arbeitsmenge z u s c h ä t z e n s e i, die zur Erzeugung des Lohnes benötigt wird, worunter er die Arbeitsmenge versteht, die zur Produktion des Geldes oder der Ware notwendig ist, die dem Arbeiter gegeben werden. Gerade so gut könnte man sagen, daß der Wert von Tuch nicht nach der zu seiner Produktion verwandten Arbeitsmenge geschätzt werde, sondern nach der Arbeitsmenge, die zur Produktion des Silbers verwandt wurde, gegen welches das Tuch eingetauscht wird." (l.c.p. 50, 51.)

Dies richtig gegen den Fehler R[icardo]s, Kapital direkt mit Arbeit statt mit dem Arbeitsvermögen austauschen zu lassen. Es ist derselbe Einwand, den wir schon früher in andrer Form gehört. 1*)

Sonst nichts. Mit Bezug auf das Arbeitsvermögen taugt B[ailey]s simile 2*) nicht. Er muß nicht cloth 3*), sondern ein organisches Produkt, wie mutton 4*) z.B., vergleichen mit dem lebendigen Arbeitsvermögen. Außer der Arbeit, die die Wartung des Viehs kostet, und der Arbeit, die die Produktion seiner Lebensmittel kostet, versteht man unter der zu seiner Produktion nötigen Arbeit nicht die Arbeit, die ihm selbst der Akt der Konsumtion kostet, der Akt des Essens, Drinks 5*), kurz der Aneignung jener Produkte oder Lebensmittel. Ganz so mit dem Arbeitsvermögen. Die Arbeit, die seine Produktion kostet, besteht [worin]? Außer etwa der Arbeit, die die Bildung seines Arbeitsvermögens kostet, der Erziehung, der apprenticeship 6*) - ein Punkt, der bei der unskilled labour 7*) kaum in Betracht kommt -, kostet seine Reproduktion keine Arbeit außer der Arbeit, die die Reproduktion der von ihm konsumierten Lebensmittel kostet. Die Aneignung dieser Lebensmittel ist keine "Arbeit". ¦¦828¦ Sowenig wie die Arbeit, die im cloth enthalten ist, besteht außer der Arbeit des Webers, der Arbeit, die in der Wolle, den Farbstoffen etc. steckt, auch

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1*) Siehe vorl. Band, S. 105-107 - 2*) Gleichnis - 3*) Tuch 4*) Hammelfleisch - 5*) Trinkens - 6*) Lehre - 7*) unqualifizierten Arbeit

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noch in der chemischen oder physischen Aktion der Wolle selbst, wodurch sie den Farbstoff absorbiert etc., wie der Arbeiter oder das Vieh die Lebensmittel.

B[ailey] sucht nun das Gesetz R[icardo]s umzustoßen, daß der Wert der Arbeit und der Profit in u m g e k e h r t e m Verhältnis stehn. Und zwar sucht er es umzustoßen, soweit es richtig ist. Er identifiziert nämlich, wie R[icardo], surplus value und Profit.

Er erwähnt nicht die einzig mögliche Ausnahme des Gesetzes, nämlich, wenn der Arbeitstag verlängert wird und Arbeiter und Kapitalisten equally share in that prolongation, but even then, since the value of the working power will be more quickly - in fewer years - consumed, the surplus value rises at the expense of the workingman's life, and his working power is depreciated as compared with the surplus value it yields to the capitalist 1*).

B[ailey]s reasoning is of the most superficial description. 2*)

Er geht aus von seinem Begriff des Werts. Der Wert der Ware ist der Ausdruck ihres Werts in a certain quantity of other values in use 3*) (dem Gebrauchswert anderer Waren). Also der Wert der Arbeit ist = dem Quantum andrer Waren (Gebrauchswerte), wogegen sie sich austauscht. {The real problem, how it is possible to express the value of exchange of A in the value in use of B 4*) - kommt ihm gar nicht in den Sinn.} Solange also der Arbeiter dieselbe Quantität Waren erhält, ist die value of labour 5*) unverändert, because, after as before, it is expressed in the same quantity of other useful things 6*). Der Profit dagegen drückt ein Verhältnis zum Kapital oder auch ein Verhältnis zum Gesamtprodukt aus. Die P o r t i o n der Arbeiter kann aber dieselbe bleiben, obgleich jene P r o p o r t i o n der Kapitalisten steigt, wenn nämlich die Produktivität der Arbeit wächst. Wie wir auf einmal beim Kapital zur Proportion kommen und was dem Kapitalisten diese P r o p o r t i o n nutzen soll da der Wert dessen, was er bekommt, nicht durch Proportion bestimmt ist sondern durch its "expression in other commodities 7*), ist nicht abzusehn Der Witz also in der Tat der bei Malthus schon erwähnte. 8*) Arbeitslohn = a quantity of 9*) G e b r a u c h s w e r t e n.

Profit dagegen (was B[ailey] aber

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1*) gleichmäßig am Produkt der Verlängerung Anteil haben, aber selbst dann steigt der Mehrwert auf Kosten des Arbeiterlebens, da der Wert der Arbeitskraft schneller - in weniger Jahren - verbraucht wird, und seine Arbeitskraft wird entwertet in dem Verhältnis zum Mehrwert, den sie dem Kapitalisten liefert a B[ailey]s Argumentation ist von der oberflächlichen Art. - 3*) einer bestimmten Menge anderer Gebrauchswerte - 4*) Das wirkliche Problem, wie es möglich ist, den Tauschwert von A in dem Gebrauchswert von B auszudrücken 5*) der Wert der Arbeit - 6*) weil er nach wie vor in derselben Menge anderer nützlicher Dinge ausgedrückt wird - 7*) ihren "Ausdruck in anderen Waren" - 8*) siehe vorl. Band, S. 27/28 - 9*) einer Menge von

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vermeiden muß zu sagen) a relation of v a l u e 1*). Messe ich den Arbeitslohn nach dem Gebrauchswert und den Profit nach dem Tauschwert, so ist sehr evident, daß zwischen beiden weder ein umgekehrtes noch irgendein Verhältnis existiert, because I should then compare incommensurable magnitudes, things which have no common unity 2*).

Was B[ailey] hier von der value of labour sagt, gilt aber nach seinem Prinzip von der value of every other commodity. It is nothing else but a certain quantity of other things exchanged against it. 3*) Wenn ich für 1 l. St. 20 lbs. Twist erhalte, so bleibt der Wert des 1 l. stets derselbe, ist also stets gezahlt, obgleich das eine Mal die Arbeit, um 1 lb. Twist zu produzieren, doppelt so groß als das andre Mal. Der ordinärste Kaufmann glaubt nicht, daß er denselben Wert für sein 1 l. St. erhält, wenn er 1 qr. Getreide bekommt in der Zeit der Teurung und in [der] Zeit des Überflusses. Aber Begriff des Werts hört hier auf. Und es bleibt bloß das unerklärte und unerklärliche factum, daß Quantum von A gegen Quantum von B ausgetauscht ist in any proportion whatever. And whatever that proportion may be it is an equivalent.

4*) Selbst B[ailey]s Ausdruck, the value of A expressed in B loses thus every sense. If the value of A is expressed in B, it is supposed that the same value is expressed once in A, and the other time in B, so that, if in B expressed, the value of A remains the same as it was before. But with Bailey there is no value of A to be expressed in B, because neither A nor B have a value besides that expression. The value of A in B must be something quite different from the value of A in C, as different as B and C are. And it is not the same value, identical in both expressions, but it is two relations of A which have nothing in common with each other, and of which it would be nonsense to say that they are equivalent expressions. 5*)

¦¦829¦ "Ein Steigen oder Fallen im Werte der Arbeit schließt eine Zunahme oder Abnahme der Menge von Ware ein, die im Austausch dafür gegeben wird." (l.c.p. 62.)

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1*) eine Relation des W e r t e s - 2*) weil ich dann inkommensurable Größen miteinander vergleiche, Dinge, die keine gemeinsame Einheit haben - 3*) dem Wert jeder anderen Ware. Er ist nichts als eine bestimmte Menge anderer Dinge, die man dafür eintauscht. - 4*) irgendeinem Verhältnis. Und wie immer das Verhältnis sein mag, stets drückt es ein Äquivalent aus. - 5*) der Wert von A, ausgedrückt in B, verliert so jeden Sinn. Wenn der Wert von A in B ausgedrückt wird, so wird vorausgesetzt, daß derselbe Wert einmal in A und dann in B ausgedrückt wird, so daß der Wert von A, wenn in B ausgedrückt, derselbe bleibt, der er vorher war.

Aber nach Bailey gibt es keinen Wert von A, der in B auszudrücken wäre, weil weder A noch B einen Wert außerhalb dieses Ausdruckes haben. Der Wert von A in B muß etwas ganz anderes sein als der Wert von A in C, so verschieden wie B und C sind. Und wir haben da nicht denselben Wert, identisch in beiden Ausdrücken, sondern zwei Verhältnisse von A, die nichts miteinander gemein haben und von denen es unsinnig wäre zu behaupten, sie seien äquivalente Ausdrücke.

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Nonsense! 1*) [Vom Standpunkt Baileys] there can be no rise or fall in the value of labour, nor of any other thing. I get to-day 3 Bs for one A, tomorrow 6 Bs and to aftermorrow 2 Bs. But in all these cases the value of A is nothing but the quantity of B, for which it has exchanged. It was 3 Bs, it is now 6 Bs. How can its value be said to have risen or fallen? The A expressed in 3 Bs had another value as that expressed in 6 or 2 Bs. But then it is not the identical A which at the identical time has been exchanged for 3 or 2 or 6 Bs. The identical A at the identical time has always been expressed in the same quantity of B. It is only with regard to different times that it could be said the value of A had changed. But it is only with "contemporaneous" commodities that A can be exchanged, and it is only the fact (not even the mere possibility of exchange) of exchange with other commodities which constitutes A to be a value. It is only the actual "relation in exchange" which constitutes its value; and the actual "relation in exchange" can of course only take place for the same A at the identical time. 2*) Die Vergleichung des Warenwerts in verschiednen Perioden erklärt Bailey daher für Unsinn. [38] Damit hätte er aber auch das rise or fall of value - impossible, if there is no comparison between its value at one time and its value at another time 3*) - für Unsinn erklären sollen, und daher auch das "rise or fall in the value of labour".

"Die Arbeit ist ein austauschbares Ding, oder eines, das andere Dinge im Austausch kommandiert. Dagegen bezeichnet der Ausdruck Profit nur einen Anteil oder ein V e r h ä l t n i s v o n W a r e n, n i c h t e i n e n A r t i k e l, d e r g e g e n a n d e r e A r t i k e l a u s g e t a u s c h t w e r d e n k a n n. Wenn wir fragen, ob der Arbeitslohn gestiegen ist, fragen wir, ob eine bestimmte Menge Arbeit sich gegen eine größere Menge anderer Dinge austauscht als früher."

(Also wenn Korn teurer wird, ist der Wert der Arbeit gefallen, weil weniger Korn dafür exchanged 4*); andrerseits, wenn gleichzeitig cloth wohlfeiler

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1*) Unsinn! - 2*) kann es kein Steigen oder Fallen im Werte der Arbeit oder irgendeines anderen Dinges geben. Ich bekomme heute 3 B für 1 A, morgen 6 B und übermorgen 2 B. Aber in allen diesen Fällen ist der Wert von A nichts als die Menge B, die ich dafür eintauschen kann. Er war 3 B, ist jetzt 6 B. Wie kann man sagen, sein Wert sei gestiegen oder gefallen? Das A, das in 3 B ausgedrückt wird, hat einen anderen Wert als das in 6 B oder 2 B ausgedrückte. Aber dann ist es nicht dasselbe A, das zur selben Zeit für 3 oder 2 oder 6 B ausgetauscht wurde. Das gleiche A wurde zur gleichen Zeit immer in der gleichen Menge B ausgedrückt. Nur in Hinblick auf verschiedene Zeiten kann man sagen, der Wert von A habe gewechselt. Aber A kann bloß gegen "gleichzeitige" Waren ausgetauscht werden, und nur die Tatsache des Austausches (nicht etwa die bloße Möglichkeit des Austausches) mit anderen Waren läßt A zu einem Werte werden. Nur die wirkliche "Relation im Austausch bestimmt seinen Wert, und die wirkliche "Relation im Austausch kann natürlich nur für dasselbe A zur identischen Zeit stattfinden. - 3*) Steigen oder Fallen des Wertes - das unmöglich ist, wenn es keinen Vergleich gibt zwischen dem Wert zu einer Zeit und ihrem Wert zu einer anderen Zeit - 4*) ausgetauscht wird

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geworden, ist der Wert der Arbeit gleichzeitig g e s t i eg e n, weil mehr cloth dagegen exchanged. Der Wert der Arbeit ist also zugleich gestiegen und gefallen, und die beiden expressions of its value - in corn and cloth - are not identical, not equivalent 1*), weil sein g e s t i e g n e r Wert can not be equal 2*) seinem g e f a l l n e n W e r t.)

"Aber wenn wir fragen, ob der Profit gestiegen ist, meinen ...

wir ..., ob der Gewinn des Kapitalisten in einem höheren Verhältnis zu dem angewandten Kapital steht." (p. 62, 63.)

"Der Wert der Arbeit hängt nicht ausschließlich von dem Anteil am Gesamtprodukt ab, der den Arbeitern im Austausch für ihre Arbeit gegeben wird, sondern auch von der Produktivität der Arbeit." (p. 63, 64.)

"Der Satz, daß der Profit fallen muß, wenn der Arbeitslohn steigt, ist nur wahr, wenn sein Steigen nicht einem Wachstum der Produktivkräfte geschuldet ist. (p. 64.)

"Wenn diese Produktivkraft wächst, das heißt, wenn dieselbe Arbeit mehr Waren in gleicher Zeit erzeugt, kann der Wert der Arbeit steigen, ohne daß der Profit sinkt, ja, dieser kann ebenfalls steigen." (p. 66.)

(Danach kann auch von jeder andren Ware gesagt werden, daß a rise in its value does not imply a fall in the value of the other commodity with which it exchanges, nay, may even imply a rise in value on the other side 3*). F.i. 4*), dieselbe Arbeit, die 1 qr.

Korn produzierte, soll 3 qrs. produzieren. Die 3 qrs. have cost 1 l. as the one qr. did before. If 2 qrs. be now exchanged against one lb., the value of money has risen, because it is expressed in 2 qrs. instead of one. Thus the purchaser of corn gets a greater value for his money. But the seller who sells for one lb., what has cost him ouly 2/3 gains 1/3. And thus the value of his corn has risen at the same time that the money price of corn has fallen. 5*))

¦¦830¦ "Welches immer das Produkt der Arbeit von 6 Mann sein mag, ob 100 oder 200 oder 300 qrs. Korn, solange der Anteil des Kapitalisten am Produkt ein Viertel ist, wird dieser vierte Teil, in Arbeit gemessen, stets der gleiche bleiben.

(And so would the 3/4 of the produce, accruing to the labourer, if estimated in labour. 6*))

_____

1*) Ausdrücke ihres Wertes - in Korn und Tuch - sind nicht identisch, nicht äquivalent 2*) nicht gleich sein kann - 3*) ein Steigen ihres Wertes nicht ein Fallen des Wertes der anderen Waren mit sich bringen muß, gegen die sie ausgetauscht wird, ja, daß es sogar ein Steigen im Wert der anderen Partie mit sich bringen kann - 4*) Z.B. - 5*) kosten nun 1 l., wie vorher das eine qr. kostete. Wenn 2 qrs. jetzt gegen ein Pfund [Sterling] ausgetauscht werden, ist der Wert des Geldes gestiegen, weil er in 2 qrs. ausgedrückt ist, statt in einem. Der Käufer von Korn erhält so einen größeren Wert für sein Geld. Aber der Verkäufer, der für 1 £ verkauft, was ihn nur 2/3 kostete, gewinnt 1/3. Und so ist der Wert seines Korns gestiegen, während gleichzeitig der Geldpreis des Korns gefallen ist. - 6*) Und so würde es sein mit den 3/4 des Produkts, die den Arbeitern zufallen, wenn sie in Arbeit gemessen werden.

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"Betrüge das Produkt 100 qrs., so würden, da 75 qrs. den 6 Mann gegeben werden, die 25, die dem Kapitalisten zufallen, die Arbeit von zwei Mann kommandieren."

(And that given to the labourers would command the labour of 6 1*) men. 2*))

"Betrüge das Produkt 300 qrs., würden die 6 Mann 225 qrs. erhalten, und die 75, die auf den Kapitalisten entfallen, würden immer noch nur 2 Mann kommandieren und nicht mehr."

(So would the 225 qrs. falling to the 6 men still command 6 1*) men and no more.) (Why does the allmighty B[ailey] then forbid R[icardo] to estimate the portion of the men, as well as that of the capitalist, in labour, and compare their mutual value as expressed in labour?) 3*)

"Eine solche Zunahme des verhältnismäßigen Anteils, der dem Kapitalisten zufällt, würde das gleiche sein wie ein Wachsen des i n A r b e i t g e m e s s e n e n W e r t s d e s P r of i t s,

(How can he speak of the v a l u e o f p r o f i t s, and an increase in their value, if "profits denotes..., not an article which can be exchanged against other articles" (see before) and, consequently, denote no "value"? And on the other hand, is a rise in the p r o p o r t i o n which went to the capitalist possible without a fall i n t h e p r o p o r t i o n that goes to the labourer? 4*))

"oder, in anderen Worten, eine Zunahme des Vermögens, Arbeit zu kommandieren." (p. 69.)

(And is this i n c r e a s e in the power of the capitalist to appropriate foreign labour not exactly identical with the d e c r e a s e in the power of the labourer to appropriate his own labour? 5)

"Gegen die Lehre vom gleichzeitigen Wachsen des Profits und des Wertes der Arbeit wird man vielleicht einwenden, daß d i e p r o d u z i e r t e W a r e d i e e i n z i g e Q u e l l e i s t, a u s d e r K a p i t a l i s t u n d A r b e i t e r i h r e V e r g ü t u n g b e k o m m e n, und daß daher notwendigerweise der eine verlieren muß, was der andere gewinnt. Die Antwort darauf liegt nahe.

_____

1*) In der Handschrift: 4 - 2*) Und die, die den Arbeitern zufallen, würden die Arbeit von 6 Mann kommandieren. - 3*) (So würden die 225 qrs., die den 6 Mann zufallen, immer noch nur 6 Mann kommandieren und nicht mehr.) (Warum will denn der allmächtige B[ailey] es R[icardo] verbieten, den Anteil der Arbeiter ebensogut wie den der Kapitalisten in Arbeit zu messen und ihre Werte in Arbeit ausgedrückt miteinander zu vergleichen?) - 4*) Wie kann er vom W e r t e d e s P r o f i t s und einem Anwachsen seines Wertes sprechen, wenn "der Profit ... nicht einen Artikel bezeichnet, der gegen einen anderen Artikel ausgetauscht werden kann" (siehe oben) und daher keinen "Wert" bezeichnet? Und ist andrerseits eine Zunahme des v e r h ä l t n i s m ä ß i g e n A n t e i l s, der dem Kapitalisten zufällt, möglich ohne eine Abnahme des v e r h ä l t n i s m ä ß i g e n A n t e i l s, der dem Arbeiter zufällt? - 5*) Entspricht diese Zunahme des Vermögens des Kapitalisten, sich fremde Arbeit anzueignen, nicht ganz genau der A b n a h m e des Vermögens des Arbeiters, sich seine eigene Arbeit anzueignen?

<152>

Solange das Produkt dasselbe bleibt, ist dies unleugbar richtig; aber ebenso ist es unleugbar, daß, wenn das Produkt verdoppelt wird, d i e j e d e m z u f a l l e n d e M e n g e w a c hs e n k a n n, wenn auch d e r v e r h ä l t n i s m ä ß ig e A n t e i l d e s e i n e n a b n i m m t u n d d e r d e s a n d e r e n a n s t e i g t. (l.c.p. 70.)

(Das ist ja, was R[icardo] sagt. Die proportion of both cannot increase, and if the p o r t i o n of both increases, it cannot increase in the same proportion, as otherwise portion and proportion would be identical. The proportion of the one cannot increase but by that of the other decreasing. 1*) Daß Herr B[ailey] nun die portion of the labour "value" of "wages" 2 nennt und die proportion value of "profits", that the same commodity has 2 values for him, one in the hand of the labourer, and the other in the hand of the capitalist, is a nonsense of his own 3*).)

"Solange das Produkt dasselbe bleibt, ist dies unleugbar richtig; aber ebenso ist es unleugbar, daß, wenn das Produkt verdoppelt wird, die jedem zufallende Menge wachsen kann, auch wenn der v e r h ä l t n i s m ä ß i g e A n t e i l des einen abnimmt und der des anderen ansteigt. Nun ist es ein Wachsen der P o r t i o n des Produkts, die dem Arbeiter zufällt, was eine Zunahme im W e r t e seiner Arbeit bildet" (because we here understand by value a certain quantity of a r t i c l e s 4*));

"aber es ist ein Wachstum der dem Kapitalisten zufallenden P r o p o r t i o n, was ein Wachsen des Profits bedeutet"

(because we here understand by v a l u e the same articles not estimated by their quantity, but by the labour worked up in them 5*));

"daher"

(nämlich aus dem abgeschmackten doppelten Maß, das eine Mal articles, das andre Mal the value of those same articles 6*))

"folgt es klar, daß die Annahme eines g l e i c h z e i t ig e n A n w a c h s e n s b e i d e r in keiner Weise ungereimt ist." (p. 70.)

_____

1*) Der v e r h ä l t n i s m ä ß i g e A n t e i l beider kann nicht gleichzeitig wachsen, und wenn die z u f a ll e n d e Menge beider anwächst, kann sie nicht in demselben Verhältnis wachsen, andernfalls wären zufallende Menge und verhältnismäßiger Anteil identisch. Der verhältnismäßige Anteil des einen kann nicht wachsen, ohne daß der des anderen abnimmt. 2*) dem Arbeiter zufallende Portion "Wert" des "Arbeitslohnes" 3*) P r o p o r t i o n Wert des "Profits", daß dieselbe Ware 2 Werte für ihn hat, einen in der Hand des Arbeiters und den anderen in der Hand des Kapitalisten, ist sein eigener Unsinn 4*) weil wir hier unter W e r t eine bestimmte Menge Artikel verstehen - 5*) weil wir hier unter Wert dieselben Artikel verstehen, nicht nach ihrer Menge, sondern nach der in ihnen aufgespeicherten Arbeit gemessen - 6*) der Wert derselben Artikel

<153>

Diese abgeschmackte Ausführung dem Ric[ardo] gegenüber ganz ¦¦831¦ nutzlos, da dieser nur behauptet 1*), daß die v a l u e beider shares 2*) in umgekehrtem Verhältnis muß rise und fall. Es kömmt bloß darauf hinaus, daß B[ailey] wiederholt: value is the quantity of articles exchanged for an article 3*). Bei dem P r o f i t hätte er nun notwendig müssen in Verlegenheit kommen. Denn hier wird der Wert des Kapitals mit dem Wert des Produkts verglichen. Hier flüchtet er denn auch dazu, unter W e r t zu verstehn die value of an article estimated in labour (in Malthusscher Manier).

"Der Wert ist ein Verhältnis zwischen g l e i c h z e i t ig e n Waren, da nur solche gegeneinander ausgetauscht werden können; und wenn wir den Wert einer Ware in der einen Zeit mit ihrem Werte zu einer anderen Zeit vergleichen, so ist dies bloß eine Vergleichung des Verhältnisses, in dem sie in diesen verschiedenen Zeiten zu irgendeiner anderen Ware stand." (l.c.p. 72.)

Es gibt daher, wie gesagt, neither rise not fall [of] value 4*), denn dies ist always comparing the value of a commodity at one time with its value at another 5*). Eine Ware kann ebensowenig unter wie [über] ihrem Wert verkauft werden, denn ihr Wert ist das, wozu sie verkauft wird. Value und prix courant 6*) sind identisch. Es kann in der Tat auch nicht von "c o n t e mp o r a r y" commodities 7*) gesprochen werden, nicht von present values, sondern only von past ones 8*). Was ist der Wert of 1 qr. of wheat 9*)? Das 1 l., wozu er gestern verkauft worden ist. Denn its value is only what is got in exchange for it, and as long as it is not exchanged, its "relation to money" is only imaginary 10*). Sobald aber der exchange is past 11*), haben wir statt 1 qr. 1 l., und man kann nicht mehr von dem Wert des 1 qr. sprechen. B[ailey] denkt bei der Vergleichung der Werte in verschiednen Perioden bloß an die gelehrten Untersuchungen über den verschiednen Wert der Waren z.B. im 18. und 16. Jahrhundert.

Wo die Schwierigkeit daher kömmt, that the same monetary expression of value - owing to the vicissitudes in the value of money itself - denotes [in different times] different values 12*). Die Schwierigkeit besteht hier darin, money prices in value 13*) zu reduzieren. Aber der

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1*) In der Handschrift: leugnet - 2*) Anteile - 3*) W e r t ist die Menge Artikel, die für einen Artikel ausgetauscht werden 4*) weder ein Steigen noch ein Fallen des Wertes - 5*) immer das Vergleichen des Wertes einer Ware in einer Zeit mit ihrem Wert zu einer anderen Zeit - 6*) Wert und Marktpreis 7*) "gleichzeitigen" waren - 8*) g e g e n w ä r t i g e n Werten, sondern nur von v e r g a n g e n e n - 9*) Weizen 10*) Sein wert ist nur das, was man im Austausch dafür erhielt, und solange er nicht ausgetauscht wurde, ist seine "Relation zum Geld" bloß imaginär 11 Austausch vollzogen ist 1a daß der gleiche Geldausdruck des wertes, infolge der Veränderungen im Werte des Geldes selbst, [zu verschiedenen Zeiten] verschiedene Werte bezeichnet - 12*) Geldpreise auf Werte

<154>

Esel! In dem Zirkulationsprozeß oder Reproduktionsprozeß des Kapitals ist da nicht beständig das comparing the value of one period to that of another an operation upon which production itself is based 1*)?

Herr B[ailey] versteht absolut nicht, was es heißen soll: Den Wert der Waren durch Arbeitszeit oder durch value of labour 2*) bestimmen. Er versteht die Differenz absolut nicht.

"Ich bitte, mich nicht so zu verstehen, als bestritte ich, daß die Werte der Waren sich zueinander verhalten wie die Mengen Arbeit, die zu ihrer Produktion erheischt sind: oder daß die Werte der Waren sich zueinander verhalten wie die Werte der Arbeit. Ich behaupte bloß, daß, wenn das erste richtig ist, das letzte nicht falsch sein kann. (l.c.p. 92.)

Den Wert der Waren durch den Wert einer Ware bestimmen (und sofern sie durch die "value of labour" bestimmt werden, werden sie durch eine andre Ware bestimmt; value of labour unterstellt Arbeit als Ware) oder ihn bestimmen durch ein Drittes, was weder Wert hat, noch selbst Ware ist, sondern die Substanz des Werts ist und die Produkte erst zu Waren macht - ist für B[ailey] identisch. Im ersten Sinn handelt es sich um ein M a ß der W e r t e der Waren; d.h. in fact 3*) um G e l d um eine Ware, in der die andren Waren ihren Wert a u s d r ü c k e n. Damit dies geschehe, müssen die W e r t e der Waren schon v o r a u s g e s e t z t sein. Die messende Ware wie die gemessene müssen schon in einem D r i t t e n identisch sein. Im andren Fall wird dagegen erst diese I d e n t i t ä t selbst gesetzt, die später im price, money price or other price, an expression 4*) findet.

B[ailey] identifiziert das "unveränderliche Maß der Werte" mit der Aufsuchung eines immanenten Maßes der Werte, d.h. dem Begriff des Werts selbst. Solange die beiden Sachen zusammengeworfen werden, ist es sogar Instinkt der Vernunft, nach einem "unveränderlichen Maß der Werte" zu suchen. Veränderlichkeit ist grade das Charakteristische des Werts. Das "Unveränderliche" drückt aus, daß das immanente Maß der Werte nicht selbst wieder Ware, Wert sein darf, sondern vielmehr etwas, was den Wert konstituiert und daher auch das immanente Maß seines Werts ist.

B[ailey] zeigt nach, ¦¦832¦ daß die Warenwerte a monetary expression 5*) finden können, daß, wenn das W e r t v e r h ä l tn i s d e r W a r e n gegeben ist, alle Waren ihren Wert in einer Ware ausdrücken können, obgleich

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1*) Vergleichen des Wertes einer Periode mit dem einer anderen Periode, eine Operation, auf der die Produktion selbst beruht 2*) Wert der Arbeit - 3*) tatsächlich - 4*) Preis, Geldpreis oder sonstigen Preis einen Ausdruck - 5*) einen Geldausdruck

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diese ihren Wert wechselt. Er bleibt damit doch immer derselbe für die andren Waren zur selben Zeit, denn er wechselt simultaneously 1*) im Verhältnis zu allen. Daraus schließt er, daß kein Wertverhältnis der Waren nötig ist und auch nicht gesucht zu werden braucht. Weil er es in der monetary expression ausgedrückt findet, braucht er nicht zu "begreifen, wodurch dieser Ausdruck möglich wird, wie er bestimmt wird, und was er in der Tat ausdrückt.

Dies gilt im allgemeinen gegen ihn wie gegen Malthus, wenn er glaubt, man bewege sich in d e r s e l b e n Frage, auf demselben Feld, ob man quantity of labour or valu of labour 2*) zum Maß der Werte macht. Im letztren Fall unterstellt man die Werte, deren Maß gesucht wird, [deren] äußres Maß, [deren] Darstellung als Wert. Im erstren Fall untersucht man die Genesis und immanente Natur des Werts selbst. Im zweiten die Entwicklung der Ware zum Geld oder die Form, die der Tauschwert gewinnt im Austauschprozeß der Waren. Im ersten 3*) den Wert, unabhängig von dieser Darstellung, der vielmehr dieser Darstellung v o r a u s g e s e t z t ist. B[ailey] hat das mit den andren Eseln gemein: Wert der Ware bestimmen heißt ihren Geldausdruck finden, an external measure of their values 4*). Nur sagen sie, von Vernunftinstinkt geleitet, daß dieses Maß dann unveränderlichen Wert haben, also in fact selbst außer der Kategorie des Werts stehn muß. Während er sagt, daß man nichts weiter sich zu denken braucht, da man in der Praxis den W e r t a u s d r u c k vorfindet, und daß dieser Ausdruck selbst variablen Werts ist und sein kann, ohne seiner Funktion zu schaden.

Im besondren hat er uns selbst gesagt, daß 100 qrs. or 200 qrs. oder 300 qrs. das Produkt der Arbeit von 6 Mann sein können, also derselben Quantität Arbeit; während "value of labour only means 5*) bei ihm selbst den aliquot part 6*), den die 6 Mann von den 100, 200 oder 300 qrs. bekommen. Dies mag 50 qrs. sein oder 60 oder 70 pro Mann. [39] Die quantity of labour und die value of that same quantity of labour 7*) sind also nach ihm selbst sehr verschiedne expressions 8*). Und wie soll es dasselbe sein, ob der Wert in dem einen oder in dem von ihm wesentlich verschiednen ausgedrückt wird? Wenn dieselbe Arbeit 1 qr. Korn gibt, die früher 3 qrs. [gab], während dieselbe Arbeit, die früher 20 Ellen cloth gab (oder 3 qrs. 9*) Korn) nach wie vor 20 Ellen cloth gibt, so wäre nach der Arbeitszeit geschätzt [jetzt] 1 qr. Korn = 20 Ellen cloth, oder 20 Ellen cloth = 1 qr. Korn, und 3 qrs. corn

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1*) gleichzeitig - 2*) Menge Arbeit oder Wert der Arbeit - 3*) in der Handschrift: zweiten - 4*) ein äußeres Maß ihrer Werte 5*) "Wert der Arbeit" nur bedeutet - 6*) aliquoten Teil 7*) Menge Arbeit und der Wert derselben Menge Arbeit 8*) Ausdrücke - 9*) in der Handschrift: und 1 qr.

<156>

= 60 Ellen statt = 20. Die Werte des qr. Korn und der Elle Leinwand wären also verändert relatively. Sie wären aber keineswegs verändert nach der "value of labour", denn das 1 qr. Korn und die 20 Ellen cloth sind nach wie vor dieselben Gebrauchswerte. Und es ist möglich, daß der 1 qr. Korn nicht mehr Arbeit kommandiert als früher.

Nehmen wir die einzelne Ware, so hat B[ailey]s Behauptung gar keinen Sinn. Nimmt die zur Produktion eines Stiefels nötige Arbeitszeit ums Zehnfache ab, so vermindert sich der Wert des Stiefels um [das] 10fache, auch v e r g l i c h e n, expressed in all other commodities, when the labour required for their production has remained the same or has not decreased at the same rate 1*). Nichtsdestoweniger kann der Wert der Arbeit - z.B., der Tageslohn in der Stiefelmacherei so gut wie in allen andren industries - derselbe geblieben sein; er kann sogar gestiegen sein.

In dem einzelnen Stiefel ist weniger Arbeit enthalten, also auch weniger bezahlte Arbeit. Wenn man aber vom Wert der Arbeit spricht, so meint man nicht, daß [für] eine Stunde Arbeit, ein geringres Quantum Arbeit, weniger bezahlt ist als [für] ein größres. Einen Sinn könnte der B[ailey]sche Satz nur haben bezogen auf das Gesamtprodukt des Kapitals. Die 200 Stiefel seien das Produkt desselben Kapitals (und derselben Arbeit), wie früher 100 Stiefel. In diesem Fall ist der Wert der 200 Stiefel derselbe wie der der 100. Und es könnte gesagt werden, daß die 200 Stiefel sich zu 1000 Ellen Leinwand (sage das Produkt von 200 l. Kapital) verhalten, wie der W e r t der von beiden Kapitalien in Bewegung gesetzten Arbeit. In welchem Sinn? In einem Sinn, worin es auch vom ¦¦833¦ Verhältnis des einzelnen Stiefels zur Elle Leinwand gesagt werden könnte?

Der W e r t der Arbeit ist der Teil der in einer Ware enthaltnen Arbeitszeit, den der Arbeiter sich selbst aneignet; er ist der Teil des Produkts, worin die ihm s e l b s t a n g eh ö r i g e A r b e i t s z e i t v e r k ö r p e r t ist.

Löst sich also der ganze Wert einer Ware in bezahlte und unbezahlte Arbeitszeit auf - und ist das Verhältnis der unbezahlten zur bezahlten Arbeitszeit dasselbe, d.h., bildet in allen Waren der Mehrwert dieselbe Proportion des Gesamtwerts -, so ist klar, daß, wenn die Waren sich zueinander verhalten wie die Gesamtarbeitsquanta, die in ihnen enthalten sind, sie sich auch verhalten müssen wie g l e i c h e a l i q u o t e T e i l e dieser Gesamtarbeitsquanta, also auch wie die bezahlte Arbeitszeit in der einen Ware zur bezahlten Arbeitszeit in der andren.

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1*) in allen andren Waren ausgedrückt, wenn die zu deren Produktion notwendige Arbeit die gleiche blieb oder nicht in demselben Maße abnahm

<157>

W:W' = GA (Gesamtarbeitszeit [verkörpert in W]) zu G'A' (Gesamtarbeitszeit [verkörpert in W']).

GA/x = der bezahlten Arbeitszeit in W, und G'A'/x = der bezahlten Arbeitszeit in W', da unterstellt, daß in beiden Waren die bezahlte Arbeitszeit derselbe a l i q u o t e T e i l der Gesamtarbeitszeit.

W:W' = GA:G'A'.

GA:G'A' =GA/x : G'A'/x.

und W:W' = GA/x : G'A'/x, oder die Waren verhalten sich wie d i e i n i h n e n e n th a l t n e n b e z a h l t e n A r b e i t s z e i t e n, d.h. wie die values of labour contained in them 1*).

Die v a l u e o f l a b o u r ist aber dann nicht bestimmt wie B[ailey] will, sondern selbst durch die Arbeitszeit.

Ferner, abgesehn von der Verwandlung der Werte in Produktionspreise - bloß die Werte betrachtet -, bestehn die Kapitalien aus verschiednen aliquot parts of variable and constant capitals.

Hence, as far as values are conside red, the surplus values are not equal, or the paid labour is not an equal aliquot part of the total labour advanced. 2*)

Überhaupt wären wages 3*) - oder values of labour - hier indices der values of commodities 4*), nicht als values, nicht insofern wages steigen oder fallen, sondern sofern das in einer Ware enthaltne Quantum bezahlter Arbeit, das sich in wages darstellt, ein Index wäre von dem Gesamtquantum der in den relativen Waren enthaltnen Arbeit.

Mit einem Wort, der Witz kömmt darauf hinaus, wenn sich die Werte der Waren zueinander verhalten = A:A' (die in ihnen enthaltnen Quanta Arbeitszeit), so verhalten sie sich auch = A/x : A'/x, die in ihnen enthaltnen Quanta bezahlter Arbeitszeit, wenn die Proportion der bezahlten zur unbezahlten Arbeitszeit in allen Waren dieselbe, die bezahlte Arbeitszeit also immer = der ganzen Arbeitszeit, welche diese immer sei, dividiert durch x.

_____

1*) in ihnen enthaltenen Werte der Arbeit - 2*) aliquoten Teilen von variablem und konstantem Kapital. Daher sind, soweit die Werte in Betracht kommen, die Mehrwerte nicht gleich, oder die bezahlte Arbeit ist nicht ein aliquoter Teil der vorgeschossenen Gesamtarbeit. - 3*) Löhne - 4*) Indizes der Werte der Waren

<158>

Aber das "Wenn" entspricht dem wirklichen Sachverhältnis nicht.

Gesetzt, daß die Arbeiter gleiche Surplusarbeitszeit in den verschiednen Industrien arbeiten, so ist dennoch das Verhältnis der bezahlten zur angewandten Arbeitszeit verschieden in den verschiednen Industrien, weil das Verhältnis der i m m e d i a t e l a b o u r employed 1*) verschieden ist zur a c c u m ul a t e d l a b o u r employed 2*). V50 + C50 und V10 + C90 z.B. In beiden sei die unbezahlte Arbeitszeit =1/10. So wären in der ersten Ware enthalten 105; in der zweiten 101. Die bezahlte Arbeitszeit in der ersten = 1/2 der vorgeschoßnen Arbeit, in der zweiten bloß = 1/10.

¦¦834¦ B[ailey] sagt:

"Wenn die Waren sich zueinander verhalten wie die Mengen, müssen sie sich auch verhalten wie die Werte der sie produzierenden Arbeit; denn das Gegenteil würde bedeuten, daß zwei Waren A und B im Werte gleich sein könnten, obwohl der Wert der angewandten Arbeit in der einen größer oder kleiner wäre als in der anderen; oder daß A und B ungleich im Werte sein könnten, obwohl die für jede angewandte Arbeit gleich im Wert wäre. Aber dieser U n t e r s c h i e d i m W e r t e z w e i e r W a r e n, die d u r c h A r b e i t g l e i c h e n W e r t e s p r o d u z i e r t wurden, wäre unvereinbar mit d e r a ne r k a n n t e n G l e i c h h e i t d e r P r o f i t e, die Herr R i c a r d o i n Ü b e r e i n s t i m m u n g m i t a n d e r e n S c h r i f t s t e l l e r n a n e rk e n n t." (l.c.p. 79, 80.)

In der letzten Phrase tappt er bewußtlos auf einen richtigen Einwand gegen Ric[ardo], der Profit mit surplus value unmittelbar identifiziert und values mit cost-prices. Der Einwurf richtig formuliert, der: Wenn die Waren zu ihren W e r t e n verkauft werden, werfen sie u n g l e i c h e P r o f i t e ab, da dann der Profit = dem Mehrwert, der in ihnen selbst steckt. Und dies richtig. Spricht nicht gegen die Theorie des Werts, sondern a blunder of 3*) Ricardos in der Anwendung dieser Theorie.

Wie wenig B[ailey] aber selbst im obigen das Richtige gedacht haben kann, geht aus der folgenden Phrase hervor:

"Meint Ric[ardo] dagegen, daß Arbeit im Werte steigen oder fallen kann, ohne den Wert der Ware zu beeinflussen. Diese Behauptung ist offenbar sehr verschieden von der anderen, und ihre Richtigkeit hängt tatsächlich von der Falschheit der anderen oder der entgegengesetzten Behauptung ab." (l.c.p. 81.)

Der Esel hat selbst vorhin gesagt, daß das Resultat derselben Arbeit 100, 200, 300 qrs. sein kann. Diese bestimmt das Verhältnis des qr. zu andren Waren, wie der Wert der Arbeit wechseln mag, d.h., wieviel von den 100, 200 oder 300 qrs. dem Arbeiter selbst zukommen mag. Einige Konsequenz

_____

1*) angewandten unmittelbaren Arbeit - 2*) angewandten aufgehäuften Arbeit - 3*) ein Irrtum

<159>

wäre noch in dem Esel gewesen, wenn er gesagt: die values of labour mögen steigen der fallen, dennoch verhalten sich die values of commodities wie die values of labour, weil - nach falscher Voraussetzung - das Steigen oder Fallen of wages being general, and the value of wages being always the same proportionate part of the whole quantity of labour employed 1*).

[gamma.) Baileys Verwechslung von Wert und Preis]

"Das Vermögen, den Wert der Waren a u s z u d r ü c k e n, hat nichts zu tun mit der B e s t ä n d i g k e i t i h r e r W e r t e"

{Indeed, not! but it has much to do with first finding the value, before expressing it; finding in what way the values in use, so different from each other, fall under the common category and denomination of values, so that the value of the one may be expressed in the other 2*)},

"weder im Vergleich untereinander, noch mit dem angewandten Tauschmittel. Auch hat das Vermögen, diese Wertausdrücke miteinander zu vergleichen, nichts damit zu tun.

{If the values of different commodities are expressed in the same third commodity, however variable its value may be, it is of course very easy to compare these e x p r e s s i o n s, already possessed of a common denomination. 3}

"Ob A 4B oder 6B wert ist"

(the difficulty consists in equalising A with any portion of B; and this is only possible if there exists a common unity for A and B, or if A and B are different representations of the same unity. If all commodities are to be expressed in gold, money, the difficulty remains the same. There must be a common unity between the gold and each of the other commodities 4*)),

_____

1*) des Arbeitslohns allgemein ist und der Wert des Arbeitslohns stets den gleichen v e r h ä l t n i s m ä ß i g e n Anteil an der Gesamtmenge der angewandten Arbeit ausmacht - 2*) Allerdings nicht! Aber es hat viel zu tun mit dem Erkennen des Wertes, ehe er zum Ausdruck gelangt; mit dem Erkennen, auf welche Weise die Gebrauchswerte, die voneinander so verschieden sind, unter die gleiche Kategorie und die gleiche Benennung von W e r t e n fallen, so daß der Wert des einen durch den anderen ausgedrückt werden kann - 3*) Wird der Wert verschiedener Waren in derselben dritten Ware ausgedrückt, wie veränderlich auch deren Wert sei, so ist es natürlich sehr leicht, diese Ausdrücke miteinander zu vergleichen, die bereits eine gleiche Benennung besitzen. 4*) die Schwierigkeit liegt darin, A mit irgendeiner Menge B gleichzusetzen, und dies ist nur möglich, wenn eine gemeinsame Einheit für A und B besteht oder wenn A und B verschiedene Darstellungen derselben Einheit sind. Die Schwierigkeit bleibt dieselbe, wenn alle Waren in Gold, Geld auszudrücken sind. Es muß eine gemeinsame Einheit zwischen dem Golde und jeder der anderen Waren bestehen

<160>

"und ob C 8B oder 12B wert ist, das sind Umstände, die keinen Unterschied i n d e m V e r m ö g e n machen, den Wert von A und C in B a u s z u d r ü c k e n, und sicher keinen Unterschied in dem Vermögen, den Wert von A und C zu vergleichen, wenn er ausgedrückt ist." (p. 104, 105.)

But how to e x p r e s s A in B or C? A, B, C must all be considered as something different from what they are as things, products, values in use, to express "them" in each other, or, what comes to the same thing, to treat them as equivalent expressions of the same unity. A = 4B. Then the value of A is e x p r e s s e d in 4B, and the value of 4B in A, so that both sides express the same. They are equivalents. They are both e q u a l expressions of value. It would be the same if they were unequal ones or A > 4B, A < 4B. In all these cases they are as far ¦¦835¦ as they are values, only different or equal in quantity, but always quantities of the same quality. The difficulty is to find this quality. 1*)

"Die notwendige Bedingung bei dem Vorgehen ist die, die zu messenden Waren auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen"

{z.B., um ein Dreieck und alle andern Vielecke zu vergleichen, ist es nur nötig, die letztren in Dreiecke zu verwandeln, to express them in triangles. But to do this the triangle and the polygon are in fact supposed as identities, different figurations of the same - space 2*},

"was jederzeit mit gleicher Leichtigkeit getan werden kann; oder vielmehr, was fertig vorliegt, da es die Preise der Waren sind, die verzeichnet werden, oder ihr Verhältnis in Geld." (l.c.p. 112.)

"Den Wert m e s s e n ist dasselbe wie ihn a u sd r ü c k e n." (l.c.p. 152.)

Hier haben wir den Burschen. Wir finden die values gemessen, ausgedrückt in den prices vor. Wir können uns also damit begnügen, [behauptet Bailey] - nicht zu wissen, was der Wert ist. Die Entwicklung des Maßes der Werte zum Geld und weiter die Entwicklung des Geldes als Maßstab der

_____

1*) Aber wie A in B oder in C a u s d r ü c k e n? A, B, C müssen als etwas betrachtet werden, das verschieden ist von dem, was sie als Dinge, Produkte, Gebrauchswerte sind, sollen "sie" eines im anderen ausgedrückt oder, was auf dasselbe hinausläuft, sollen sie als gleichwertige Ausdrücke derselben Einheit behandelt werden. A = 4B; also wird der Wert von A ausgedrückt in 4B und der Wert von 4B in A, so daß beide Seiten dasselbe ausdrücken. Sie sind Äquivalente, sie sind beide gleiche Ausdrücke von Wert. Es machte nichts aus, wenn sie ungleiche Ausdrücke wären, etwa A > 4B oder A < 4B. In allen diesen Fällen sind sie, sofern sie Werte sind, nur in der Quantität verschieden oder gleich, sind aber stets Quantitäten der gleichen Qualität. Die Schwierigkeit besteht darin, diese Qualität zu finden. - 2*) sie in Dreiecken auszudrücken. Aber um das zu tun, werden die Dreiecke und die Vielecke tatsächlich als I d e n t i t ä t e n aufgefaßt, als verschiedene Formerscheinungen des gleichen - Raumes

<161>

Preise verwechselt er mit dem Auffinden des B e g r i f f e s d e s W e r t s selbst in seiner Entwicklung als immanentes Maß der Waren im exchange. Er hat darin recht, daß dies Geld keine Ware von unveränderlichem Wert zu sein braucht; er schließt daraus, daß keine von der Ware selbst unabhängige, unterschiedne Bestimmung des Werts notwendig.

Sobald der Wert der Waren als ihre gemeinschaftliche Einheit gegeben ist, fällt das Messen ihres relativen Werts und das Ausdrücken desselben zusammen. Aber wir kommen nicht zum A u s d r u c k, solange wir nicht zu einer Einheit kommen, die von dem unmittelbaren Dasein der Waren verschieden ist.

Selbst bei seinem Beispiel 1*): Distance between A und B. To speak of their distance they are already supposed as being both points (or lines) of space. Being commuted in points, and points of the same line, their distance may be expressed in inches, or feet etc. The unity of the two commodities A and B is, at the first view, their exchangeability. They are "exchangeable" objects. As "exchangeable" objects they are magnitudes of the same denomination. But this "their" existence as an "exchangeable" object must be different from their existence as values in use.

What is it? 2*)

Geld ist selbst schon D a r s t e l l u n g des Werts, supponiert ihn. Geld als M a ß s t a b der Preise unterstellt seinerseits schon die Verwandlung (theoretische) der Ware in Geld.

Sind die Werte aller Waren als Geldpreise dargestellt, so kann ich sie vergleichen; sie sind in fact schon verglichen. Um aber die Werte als Preise darzustellen, muß vorher der Wert der Waren als Geld sich dargestellt haben. Geld ist bloß die Form, wie der Wert der Waren im Zirkulationsprozeß erscheint. Wie kann ich aber x cotton in y Geld darstellen? Diese Frage löst sich darin auf, wie kann ich überhaupt eine Ware in einer andren oder Waren als Äquivalente darstellen? Es ist nur die Entwicklung des Werts, unabhängig von der Darstellung der einen Ware in der andren, die die Antwort gibt.

"Irrtum..., daß das Wertverhältnis möglich sei zwischen Waren verschiedener Perioden, was der Natur der Sache nach unmöglich ist; und wenn kein Verhältnis möglich ist, kann es auch nicht gemessen werden." (p. 113.)

_____

1*) Siehe vorl. Band, S. 140 - 2*) Entfernung zwischen A und B.

Wenn man von ihrer Entfernung spricht, wird bereits angenommen, daß beide Punkte (oder Linien) im Raume sind. Sind sie in Punkte und Punkte derselben Linie verwandelt, dann kann ihre Entfernung ausgedrückt werden in Zoll, Fuß usw. Die Einheit der beiden Waren A und B ist auf den ersten Blick ihre Austauschbarkeit. Sie sind "austauschbare" Dinge. Als "austauschbare Dinge sind sie Größen derselben Art. Aber diese "ihre" Existenz als "austauschbare" Dinge muß verschieden sein von ihrer Existenz als Gebrauchswerte. Was ist dies?

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Derselbe Blödsinn schon oben. 1*) Schon bei dem Geld als Zahlungsmittel exists "the relation of value between commodities at different periods" 2*). Der ganze Zirkulationsprozeß ist beständig Vergleichung der values between commodities at different periods.

"Wenn es" (Geld) "nicht ein gutes Mittel der Vergleichung zwischen Waren in verschiednen Perioden ist..., ist es unfähig, eine Funktion zu verrichten in einem Falle, in dem es keine Funktion zu erfüllen hat." (p. 118.)

Als Zahlungsmittel und Schatz hat das Geld diese function to perform 3*).

R e i n a b g e s c h r i e b e n v o n d e m "v e r b a l o b s e r v e r" und in der Tat das Geheimnis des ganzen Unsinns oozes out in the following phrase 4*), die mich auch überzeugt, daß B[ailey] die sorgfältig von ihm verheimlichten "verbal observations" 5*) als Plagiarius vernutzt hat:

¦¦836¦ "Reichtum ist ein Attribut des Menschen, Wert ein Attribut der Waren. Ein Mensch oder ein Gemeinwesen ist reich; eine Perle oder ein Diamant ist wertvoll." (p. 165.)

A pearl or a diamond is valuable as a pearl or a diamond, that is by their qualities, as values in use for men, that is as r i c h e s. But there is nothing in a pearl or a diamond by which a relation of exchange between them is given 6*) etc.

B[ailey] wird nun tiefer Philosoph:

"Unterschied zwischen Arbeit als U r s a c h e und M a ß, überhaupt zwischen U r s a c h e und M a ß des Wertes." (p. 170 sqq.)

Es ist in der Tat ein sehr bedeutender Unterschied (und von B[ailey] übersehn) zwischen "measure" 7*) (im Sinn des Gelds) und "cause of value" 8*). Die "cause" of value verwandelt Gebrauchswerte in v a l u e. Das äußre measure of value unterstellt schon die Existenz der value. Gold z.B. kann die value of cotton nur measure 9*), wenn Gold und cotton als value eine von beiden verschiedne Einheit besitzen. Die "cause" of value ist die Substanz der value und daher auch ihr immanentes Maß.

"Alle Umstände..., die mit einem nachweisbaren Einfluß, mittelbar oder unmittelbar, auf das B e w u ß t s e i n beim Austausch der Waren einwirken, können als Ursachen des Wertes betrachtet werden. (p. 182, 183.)

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1*) Siehe vorl. Band, S. 148/149 und 153 - 2*) besteht "das Wertverhältnis zwischen Waren verschiedener Perioden" - 3*) Funktion zu verrichten - 4*) sickert durch in dem folgenden Satz 5*) siehe vorl. Band, S. 126/127 - 6*) Eine Perle oder ein Diamant ist wertvoll als Perle oder Diamant, das ist durch ihre Eigenschaften als Gebrauchswerte für den Menschen, das ist als R e i c h t u m. Aber in einer Perle oder einem Diamanten ist nichts, wodurch eine Relation des Austausches zwischen ihnen gegeben wäre - 7*) "Maß" - 8*) "Ursache des Wertes" - 9*) den Wert der Baumwolle nur messen

<163>

Dies heißt in der Tat weiter nichts als: Die U r s a c h e des Werts einer Ware oder der Äquivalenz zwischen zwei Waren sind die Umstände, die den Verkäufer oder auch Käufer und Verkäufer bestimmen, irgend etwas für den Wert oder das Äquivalent einer Ware zu halten. Die "Umstände, die den Wert einer Ware bestimmen, sind dadurch keinen Schritt weiter erkannt, daß sie als Umstände qualifiziert werden, die auf den "mind" 1*) der Austauschenden wirken, die als solche Umstände auch im Bewußtsein (vielleicht auch nicht, vielleicht auch verkehrt vorgestellt) der Austauschenden liegen.

Dieselben (von dem mind unabhängigen, obgleich auf ihn wirkenden)

Umstände, die die Produzenten zwingen, ihre Produkte als W a r e n zu verkaufen - Umstände, die eine Form der gesellschaftlichen Produktion von der andren unterscheiden -, geben ihren Produkten (auch für ihren mind) einen vom Gebrauchswert unabhängigen Tauschwert. Ihr "mind", ihr Bewußtsein, mag durchaus nicht wissen, für es mag nicht existieren, wodurch in fact der Wert ihrer Waren oder ihre Produkte als Werte bestimmt sind. Sie sind in Verhältnisse gesetzt, die ihren mind bestimmen, ohne daß sie es zu wissen brauchen. Jeder kann Geld als Geld brauchen, ohne zu wissen, was Geld ist. Die ökonomischen Kategorien spiegeln sich im Bewußtsein sehr verkehrt ab. Er schiebt es ins Gewissen, da er mit der Theorie nicht weiter kann.

Statt zu sagen, was er selbst sich unter "Wert" vorstellt (oder "cause of value"), sagt uns B[ailey]: es sei das, was Käufer und Verkäufer sich im Akt des Austausches vorstellen.

In der Tat aber liegt der philosophisch sein sollenden Phrase folgendes zugrunde:

1. Der prix courant 2*) ist durch verschiedne Umstände bestimmt, die sich im Verhältnis von Nachfrage und Zufuhr ausdrücken, und als solche influence "the mind" of the operators on the market 3*). Dies eine sehr wichtige Entdeckung!

2. Bei der V e r w a n d l u n g d e r W a r e n w e r t e i n K o s t p r e i s e kommen "verschiedne circumstances 4*)" in Betracht, die als "Kompensationsgründe" on the mind wirken, oder sich ihm so darstellen. Alle diese Kompensationsgründe wirken jedoch nur auf den mind des capitalist als capitalist und gehn aus der Natur der kapitalistischen Produktion selbst hervor, nicht aus der subjektiven Auffassung von Käufer und Verkäufer. In deren Köpfen existieren sie vielmehr als sich von selbst verstehende "ewige Wahrheiten".

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1*) das "Bewußtsein" - 2*) Marktpreis - 3*) "das Bewußtsein" der auf dem Markte Handelnden beeinflussen - 4*) Umstände

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B[ailey], wie seine Vorgänger, catches at 1*) Ric[ardo]s Verwechslung von values und cost-prices, in order to prove that value is not determined by labour, because cost-prices are deviations from values 2*). Dies ganz richtig gegen R[icardo]s Identifikation, nicht gegen die Sache selbst.

B[ailey] zitiert dazu erstens das von R[icardo] selbst Angeführte über den change in the relative values of ¦¦837¦ commodities, in consequence of a rise in the value of labour 3*). Er zitiert ferner die "Wirkung der Zeit" (Unterschied in der Produktionszeit, ohne Verlängerung der Arbeitszeit), derselbe case, der schon dem Mill Skrupel gemacht 4*). Den wahren a l l g e m e i n e n Widerspruch - the very existence of a n a v e r a g e r a t e of profit, despite the different composition of capital, its different times of circulation 5*) etc. - findet er nicht. Er wiederholt nur die einzelnen Formen, in denen der Widerspruch erscheint, auf die Ric[ardo] selbst und seine Nachfolger schon aufmerksam geworden. Hier also bloßer Nachbeter: führt die Kritik keinen Schritt weiter.

Er hebt ferner hervor: Die Produktionskosten seien die Hauptcause of "value", also das Hauptelement des Werts. Er hebt jedoch richtig hervor, wie schon frühere nach Ric[ardo] [aufgetretene Autoren], daß der Begriff der P r o d u k t i o n s k o s t e n selbst verschieden. Er selbst erklärt sich in letzter Instanz mit Torrens dahin, daß die Werte durch das vorgeschoßne Kapital bestimmt, was richtig für die cost-prices, aber sinnlos ist, wenn dies nicht aus dem Wert selbst entwickelt, also der W e r t d e r W a r e aus einem weiterentwickelten Verhältnis, dem W e r t d e s K a p i t a l s, statt umgekehrt, abgeleitet werden soll.

Sein letzter Einwurf der: Die Warenwerte können nicht durch Arbeitszeit gemessen werden, wenn die Arbeitszeit in einem trade nicht gleich der Arbeitszeit in den andren, so daß dieselbe Ware, in der sich z.B. 12 Stunden eines Ingenieurs verkörpern, doppelten Wert als die Ware, worin sich 12 Stunden eines field labourers 6*) verkörpern. Dies kömmt darauf hinaus: Ein einfacher Arbeitstag z.B. nicht Maß des Werts, wenn es andre Arbeitstage gibt, die sich als composite days to the days of simple labour 7*) verhalten. R[icardo] hat nachgewiesen, daß dies fact nicht verhindert, die Waren an der Arbeitszeit zu messen, wenn das Verhältnis zwischen simple

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1*) hängen sich an - 2*) Werten und Kostenpreisen, um zu beweisen, daß der Wert nicht durch Arbeit bestimmt wird, weil die Kostenpreise von den Werten abweichen - 3*) Wechsel in den relativen Werten der Waren infolge eines Steigens in dem Wert der Arbeit - 4*) siehe vorl. Band, S. 81-83 - 5*) die Existenz einer D u r c h s c h n i t t s r a t e des Profits selbst, trotz der unterschiedlichen Komposition des Kapitals, seiner unterschiedlichen Umschlagszeiten - 6*) Landarbeiters - 7*) Tage komplizierter Arbeit zu den Tagen einfacher Arbeit

<165>

und composite labour 1*) gegeben. [40] Er hat allerdings unterlassen, darzu" stellen, wie dies Verhältnis sich entwickelt und bestimmt wird. Dies gehört in die Darstellung vom A r b e i t sl o h n und, in letzter Instanz, reduziert sich auf den v e rs c h i e d n e n W e r t d e r A r b e i t s v e r m ö g e n s e l b s t, d.h. ihre verschiednen Produktionskosten (durch Arbeitszeit bestimmt).

Die Sätze, worin B[ailey] das oben Zusammengestellte ausspricht, sind folgende:

"Es wird in der Tat nicht bestritten, daß die Produktionskosten der wichtigste Umstand sind, der die Mengen bestimmt, in denen Artikel dieser Klasse" (wo kein monopoly und möglicher increase bei increase of industry 2*)) ausgetauscht werden; aber unsere besten Ökonomen stimmen nicht genau darin überein, was unter Produktionskosten zu verstehen sei; einige meinen, die A r b e i t s m e n g e, die in der Produktion eines Artikels verausgabt werde, bilde seine Kosten; andere, daß das d a r a u f v e r w a n d t e K a p i t a l diese Bezeichnung verdiene." (l.c.p. 200.)

"Was der Arbeiter ohne Kapital produziert, kostet ihn seine Arbeit; was der Kapitalist produziert, kostet ihn sein Kapital." (p. 201.)

(Dies der Grund, der den Torrens bestimmt. Dem capitalist kostet die Arbeit nichts, die er anwendet, sondern nur das Kapital, das er in Arbeitslohn auslegt.)

"Der Wert der Masse der Waren wird bestimmt durch das auf sie verwendete Kapital." (p. 206.)

Gegen die Bestimmung des Werts der Waren bloß durch die quantity of labour contained in them 3*):

"Dies kann nun nicht richtig sein, wenn wir einige Beispiele folgender Natur finden: 1. Fälle, in denen zwei Waren durch eine gleiche Menge Arbeit produziert und doch für verschiedene Mengen Geld verkauft wurden. 2. Fälle, in denen zwei Waren, die früher gleich im Werte waren, ungleich im Werte wurden, ohne daß sich die für jede aufgewandte Menge Arbeit irgendwie veränderte." (p. 209.)

"Es ist keine ausreichende Antwort (gegen 1. case), "wenn man mit Herrn Ricardo sagt, daß 'die Schätzung, in der die verschiedenen Qualitäten von Arbeit stehen, auf dem Markte sehr bald mit einer für alle praktischen Zwecke genügenden Genauigkeit bestimmt wird'; oder mit Herrn Mill, daß bei 'der Schätzung gleicher Mengen Arbeit natürlich die verschiedenen Grade von Beschwerlichkeit und Geschicklichkeit berücksichtigt werden'. Beispiele dieser Art zerstören vollständig die Allgemeingültigkeit der Regel." (p. 210.)

"Es gibt nur zwei mögliche Methoden, eine Menge Arbeit mit einer anderen zu vergleichen; die eine besteht darin, sie n a c h d e r v e r a u s g a b t e n Z e i t zu vergleichen, die

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1*) einfacher und komplizierter Arbeit - 2*) Zuwachs bei Ausdehnung der Produktion - 3*) in ihnen enthaltne Arbeitsmenge

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andere nach dem p r o d u z i e r t e n R e s u l t a t (letztres bei task-work 1*)). "Die erstere ist auf alle Arten Arbeit anwendbar; die letztere kann nur in Anwendung kommen, wenn man Arbeit vergleicht, die auf gleichartige Artikel angewandt wird. Wenn daher bei der Schätzung zweier verschiedener Arten Arbeit die Zeit nicht das Verhältnis zwischen den ¦¦839¦ [41] Arbeitsmengen bestimmt, muß es unbestimmt und unbestimmbar bleiben. (p. 215.)

In bezug auf 2: "Nehmen wir zwei Waren irgendwelcher Art von gleichem Werte, A und B; die eine wurde mit fixem Kapital produziert, die andere durch Arbeit ohne Anwendung von Maschinen, und setzen wir voraus, daß ohne irgendeine Veränderung im fixen Kapital oder der Menge Arbeit ein Steigen im Werte der Arbeit einträte. Nach Herrn R[icardo]s eigener Auseinandersetzung würde sofort das Verhältnis zwischen A und B geändert, das heißt, sie würden ungleich im Werte werden." (p. 215, 216.)

Zu diesen Fällen können wir die W i r k u n g der Zeit auf den Wert hinzufügen. Wenn eine Ware mehr Zeit für ihre Produktion erfordert als eine andere, so wird ihr Wert ein größerer sein, auch wenn sie nicht mehr Kapital und Arbeit erheischt. Herr Ricardo gibt den Einfluß dieser Ursache zu. Herr Mill dagegen bestreitet ihn usw." (l.c.[p. 217.])

Schließlich bemerkt B[ailey] noch, und dies ist das einzig Neue, was er in dieser line 2*) beibringt:

"Die 3 Sorten Waren" {dies wieder von dem Mann der "verbal observations, ich meine die 3 Sorten} (nämlich wo absolutes Monopol oder beschränktes wie bei Korn, oder völlige Konkurrenz) "nicht absolut zu trennen. Sie werden nicht bloß unter schiedslos gegeneinander ausgetauscht, sondern auch i n d e r P r o d u kt i o n miteinander v e r m i s c h t. Eine Ware kann daher einen Teil ihres Wertes dem Monopol schulden und einen Teil jenen Ursachen, die den Wert nicht monopolisierter Produkte bestimmen.

Ein Artikel kann z.B. unter freiester Konkurrenz produziert sein aus Rohmaterial, das sein Besitzer dank einem völligen Monopol um das 6fache seiner wirklichen Kosten zu verkaufen vermag. (p. 223.) "In diesem Falle ist es klar, daß man wohl mit Recht sagen kann, der Wert des Artikels werde bestimmt durch die für ihn vom Fabrikanten verausgabte Menge Kapital, daß aber keine Untersuchung es ermöglichte, den Wert des Kapitals in Arbeitsmenge aufzulösen. (p. 223, 224.)

Diese Bemerkung richtig. Monopol geht uns jedoch hier nichts an, wo wir nur mit zweierlei zu tun haben, W e r t oder K o s tp r e i s. Es ist klar, daß die Verwandlung der Werte in Kostpreise doppelt wirkt. Erstens: der Profit, der auf das vorgeschoßne Kapital geschlagen wird, mag über oder unter dem M e h r w e r t stehn, der in der Ware selbst enthalten ist, d.h. mehr oder weniger u n b e z a h l t e Arbeit darstellen, als in ihr selbst enthalten ist. Dies gilt von variablen Teil des Kapitals und seiner Reproduktion in der Ware.

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1*) Stück-(Akkord-)arbeit - 2*) Richtung

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Aber hiervon abgesehn, kann ebenso der Kostpreis des konstanten Kapitals - oder der Waren, die als Rohmaterial, matières instrumentales 1*) und Arbeitsinstrumente, Arbeitsbedingungen in den Wert der neuproduzierten Ware eingehn - über oder unter ihrem Wert stehn. Es geht so ein vom Wert variierender Preisteil in sie ein, der unabhängig ist von dem Quantum neuzugesetzter Arbeit oder der Arbeit, wodurch diese Produktionsbedingungen von gegebnen Kostpreisen in ein neues Produkt verwandelt werden. Es ist überhaupt klar, daß, was von der Differenz zwischen Kostpreis und Wert der W a r e als solcher gilt - als Resultat des Produktionsprozesses, ebenso von der W a r e gilt, soweit sie als Ingredienz, in der Form von konstantem Kapital, als Voraussetzung in den Produktionsprozeß eingeht. Das variable Kapital, welches immer seine Differenz von Wert und Kostpreis, wird ersetzt durch bestimmtes Quantum Arbeit, das einen Wertbestandteil der neuen Ware bildet, ob in ihrem Preis dieser Wert gleich, über oder unter ausgedrückt wurde. Dagegen die Differenz des Kostpreises vom Wert wird als schon vorausgesetztes Element in den Wert der neuen Ware übertragen, insofern es, unabhängig von ihrem eignen Produktionsprozeß, in ihren Preis eingeht.

Die Differenz zwischen Kostpreis und Wert der Ware wird so zweifach herbeigeführt; durch die Differenz zwischen Kostpreis und Wert der Waren, die Voraussetzungen des Produktionsprozesses der neuen Ware bilden; durch die Differenz des Mehrwerts, der wirklich zugesetzt ist den Produktionsbedingungen, und des Profits, der berechnet wird [auf das vorgeschossene Kapital]. Jede Ware jedoch, die als capital constant in eine Ware eingeht, kommt selbst als Resultat, Produkt, aus einem andren Produktionsprozeß heraus. Und so erscheint die Ware wechselseitig als Voraussetzung für die Produktion andrer Waren und als Resultat eines Prozesses, worin das Dasein andrer Waren als Voraussetzung für ihre eigne Produktion da ist. In der Agrikultur (Viehzucht) erscheint dieselbe Ware das eine Mal als Produkt und das andere Mal als Produktionsbedingung.

Diese bedeutende Variation der Kostpreise von den Werten - die die kapitalistische Produktion bedingt - ändert nichts, daß die Kostpreise nach wie vor durch die Werte bestimmt werden.

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1*) Hilfsstoffe

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4. McCulloch

[a) Vulgarisierung und völlige Auflösung des Ricardoschen Systems unter dem Schein seiner konsequenten Ausführung. Zynische Apologetik der kapitalistischen Produktion. Gwissenloser Eklektizismus]

¦¦840¦ [McCulloch] der Vulgarisateur der Ric[ardo]schen Ökonomie und zugleich das kläglichste Bild ihrer Auflösung.

Vulgarisateur nicht nur von Ricardo, sondern auch von James Mill.

Sonst in allem Vulgarökonom; Apologet des Bestehenden. Seine einzige Angst, ins Komische getrieben, die Tendenz des Profits zum Fall; mit der Lage der Arbeiter ist er völlig zufrieden, überhaupt mit allen Widersprüchen der bürgerlichen Ökonomie, die auf der Arbeiterklasse lasten. Hier ist alles grün. Hier weiß er sogar, daß

"die Einführung von Maschinen in einen Produktionszweig notwendigerweise eine gleiche oder größere Nachfrage n a c h d e n f r e i g e s e t z t e n A r b e i t e r n in irgendeinem anderen Produktionszweig schafft." [42]

Hier he deviates from 1*) Ric[ardo], wie in seinen spätren Schriften auch er sehr mealy-mouthed 2*) in bezug auf die Grundeigentümer wird. Aber his whole tender anxiety for the poor capitalists, considering the tendency of the rate of profit to fall 3*)!

"Herr McCulloch scheint nicht, wie andre Darsteller einer Wissenschaft, nach c h a r a k t e r i s t i s c h e n U n t e rs c h i e d e n auszuschauen, sondern nur nach Ä h n l i c hk e i t e n; und indem er nach diesem Prinzip vorgeht, wird er veranlaßt, materielle mit immateriellen Dingen, produktive mit unproduktiver Arbeit, Kapital mit Revenue, die Nahrungsmittel der Arbeiter mit den Arbeitern selbst, die Produktion mit Konsumtion und Arbeit mit Profit zu verwechseln." (Malthus, "Defin. in Pol. Ec. etc.", London 1827, p. 69, 70)

"Herr McCulloch unterscheidet in seinen 'Princ. of Pol. Econ.', Edinburgh 1825, zwischen r e a l e m und r e l a t i v e m W e r t o d e r T a u s c h w e r t. Der erstere, sagt er auf Seite 211, 'hängt ab von der Menge Arbeit, die zu seiner Aneignung oder Produktion verausgabt wurde, und letzterer von der M e n g e A r b e i t o d e r i r g e n d e i n e r a n d er e n W a r e, gegen die er sich a u s t a u s c h t'; und diese beiden Werte, sagt er weiter (p. 215), sind in dem gewöhnlichen Zustand der Dinge i d e n t i s c h, das heißt dann, wenn die Zufuhr der Waren auf dem Markte genau der wirksamen Nachfrage nach ihnen entspricht. Nun, wenn sie identisch sind, müssen die beiden Mengen Arbeit, von denen er spricht, auch identisch

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1*) weicht er ab von - 2*) zartbesaitet - 3*) seine ganze zärtliche Besorgnis gilt den armen Kapitalisten, angesichts der Tendenz der Profitrate zu fallen

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sein. Aber auf der Seite 221 erzählt er uns, daß sie nicht identisch sind, weil die eine den Profit einschließt, indes ihn die andere ausschließt." ([Cazenove,] "Outlines of Polit. Econ. etc.", London 1832, p. 25.)

McCulloch sagt nämlich l.c. ("P[rinciples] of P[olitical] E[conomy]"), p. 221:

~ In Wirklichkeit wird sie" (eine Ware) "immer gegen mehr" {Arbeit als jene, durch die sie produziert wurde} "ausgetauscht werden; u n d e s i s t d i e s e r Ü b e r s c h u ß, d e r d e n P r o f i t b i l d e t."

Hier hat man ein glänzendes Beispiel der Verfahrungsart dieses schottischen Erzhumbugs.

Die Streitigkeiten von Malthus, Bailey etc. zwingen ihn, zwischen r e a l v a l u e und e x c h a n g e a b l e oder r e l at i v e v a l u e 1*) zu unterscheiden. Aber er tut das - in principle 2*) - wie er den Unterschied bei R[icard]o findet.

R e a l value, die Ware betrachtet in bezug auf die Arbeit, die zu i h r e r Produktion nötig ist; r e l a t i v e value, die Proportion v e r s c h i e d n e r W a r e n betrachtet, die in derselben Zeit produziert werden können, die daher Äquivalente sind, und von denen 3*) der Wert der einen daher in dem Quantum Gebrauchswert der andern Ware ausgedrückt werden kann, die dieselbe Arbeitszeit kostet. Die r e l a t i v e v a l u e der Ware, in diesem R[icardo]schen Sinne, ist nur ein andrer Ausdruck ihrer r e a l v a l u e und heißt weiter nichts, als daß die Waren im Verhältnis zu der in ihnen enthaltnen Arbeitszeit sich austauschen, also die in b e i d e n e n t h a l t n e A r b e i t s z e i t gleich ist. Ist der Marktpreis einer Ware daher gleich ihrer exchangeable value (wie der Fall, wenn demand und supply 4*) sich decken), so enthält die gekaufte Ware so viel Arbeit wie die verkaufte. Sie realisiert bloß ihre exchangeable value, oder sie ist nur zu ihrem e x c h a n g e a b l e v a l u e verkauft, wenn im Austausch dafür d a s s e l b e Q u a n t u m A r b e i t zurückerhalten wird, das in ihr fortgegeben ist.

Dies alles konstatiert Culloch denn auch richtig nachplaudernd.

Bloß geht er hier zu weit, indem ihm die Malthussche Definition of exchangeable value - das Quantum Lohnarbeit, das eine Ware kommandiert - schon im Magen steckt. Er erklärt also die relative value für die "quantity of labour o r of any other commodity, for which a commodity will exchange" 5*). Ric[ardo], bei der relative value, spricht immer bloß von commodities exclusive of labour, because in the exchange of commodities a profit is only realized, because in the exchange between commodity and labour

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1*) realem Wert und Tausch- oder relativem Wert - 3*) im Prinzip - 3*) in der Hanlschrift der - 4*) Nachfrage und Zufuhr 5*) "Menge Arbeit o d e r irgendeiner anderen Ware, gegen die eine Ware sich austauscht"

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equal quantities of labour are n o t exchanged 1*). Ric[ardo], indem er gleich im Beginn seiner Schrift [43] den Hauptnachdruck darauf legt, daß die Bestimmung des Werts ¦¦841¦ der Ware durch die in ihr enthaltne Arbeitszeit toto coelo 2*) verschieden ist von der Bestimmung dieses Werts durch das Quantum Arbeit, das sie kaufen kann, setzt einerseits den Unterschied zwischen der Quantität Arbeit, die eine Ware enthält, und der Quantität Arbeit, die sie kommandiert. Andrerseits schließt er den Austausch von Ware und Arbeit aus von der relative value of a commodity. Because, if a commodity exchanges with a commodity, equal quantities of labour are exchanged. If it exchanges with labour itself, unequal quantities of labour are exchanged, and capitalistic production rests on the inequality of this exchange. 3*) R[icardo] erklärt nicht, wie diese Ausnahme mit dem Begriff des Werts klappt. Daher die Streitigkeiten bei seinen Nachfolgern. Aber mit richtigem Instinkt macht er die A u s n a h m e. (In der Tat keine Ausnahme; wohl aber in seiner F a s s u n g eine.)

Culloch geht also weiter als R[icardo], ist scheinbar konsequenter als er.

Bei ihm gibt es keinen Riß. Alles aus einem Stück. Ob eine Ware gegen eine Ware sich austauscht oder gegen Arbeit, dies Austauschverhältnis ist gleichmäßig the r e l a t i v e v a l u e of a commodity. Und wenn die ausgetauschten Waren zu ihrem Wert verkauft werden (also Nachfrage und Zufuhr sich decken), ist diese relative value stets der Ausdruck der r e a l v a l u e. D.h., es sind gleiche Quanta Arbeit auf beiden Polen des Austauschs vorhanden. Also "in the ordinary state of things" 4*) tauscht sich auch eine Ware nur gegen ein Quantum Lohnarbeit aus, = dem Quantum Arbeit, das in ihr enthalten ist. Der Arbeiter erhält in den wages soviel materialised labour 5*), als er dem Kapital im Austausch in immediate labour 6*) zurückgibt. Damit fällt die Quelle der surplus value fort und die ganze R[icardo]sche Theorie über den Haufen. Zuerst stürzt sie also Herr Culloch unter dem Schein, sie zur Konsequenz zuzuspitzen.

Und wie dann weiter? Dann flüchtet er schamlos von R[icardo] zu Malthus, wonach der Wert der Ware bestimmt ist durch das Quantum Arbeit, das sie kauft, und das immer größer sein muß als das in ihr enthaltne. Nur

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1*) Waren unter Ausschluß der Arbeit, da in dem Austausch der Waren ein Profit nur realisiert wird, weil im Austausch zwischen Ware und Arbeit n i c h t gleiche Mengen Arbeit ausgetauscht werden - 2*) himmelweit - 3*) dem relativen Wert einer Ware. Denn wenn eine Ware mit einer Ware ausgetauscht wird, werden gleiche Mengen Arbeit ausgetauscht. Wird sie gegen Arbeit selbst ausgetauscht, werden ungleiche Mengen Arbeit ausgetauscht, und die kapitalistische Produktion beruht auf der Ungleichheit dieses Austausches. - 4*) "in dem gewöhnlichen Zustand der Dinge" 5*) verkörperte Arbeit - 5*) unmittelbarer Arbeit

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daß bei M[althus] dies als das, was es ist, als G e g e ns a t z zu R[icardo] ausgesprochen ist und Herr Culloch diesen Gegensatz adoptiert, nachdem er den R[icardo]schen Ausdruck mit einer scheinbaren Konsequenz adoptiert hat (d.h. mit der Konsequenz der Gedankenlosigkeit), die den Sinn der R[icardo]schen Theorie auflöst. Den innersten Kern der Ricardo]schen Lehre - wie Profit realisiert wird, weil die Waren sich zu i h r e m W e r t austauschen - versteht Culloch daher nicht und läßt ihn fahren. Da die exchangeable value - die in "the ordinary state of the market nach Culloch = der real value, "i n p o i n t o f f a c t" 1*) aber stets größer ist, indem auf diesem Überschuß der Profit beruht (schöner Gegensatz und schöne Entwicklung, die auf einem "in point of fact" beruht) - ist "the quantity of labour or of any other commodity", wogegen die Ware sich austauscht, so gilt "of any other commodity", was von der "labour" gilt. Das heißt, die Ware tauscht sich nicht nur gegen mehr immediate labour aus, als in ihr enthalten ist, sondern gegen mehr materialised labour in the other commodities, als in ihr selbst enthalten ist; d.h. der Profit ist "profit upon expropriation" 2*), und damit sind wir wieder bei den Merkantilisten angelangt. Malthus zieht diesen Schluß. Bei Culloch versteht er sich von selbst, nur mit der Prätention, daß dies die Entwicklung des Ric[ardo]schen Systems ist.

Und diese völlige Auflösung des R[icardo]schen Systems in Wischwasch - eine Auflösung, die sich dabei spreizt, die konsequente Ausführung zu sein - hat der Mob, namentlich der continental mob (darunter fehlt Herr Roscher natürlich nicht), als z u w e i t g e t r i e b n e, bis zur Spitze getriebne Konsequenz des R[icardo]schen Systems adoptiert, dem Herrn Culloch so glaubend, daß die R[icardo]sche Art "zu räuspern und spucken" [44], worunter er seinen hilfs-, gedanken- und gewissenlosen Eklektizismus versteckt, in der Tat ein wissenschaftlicher Versuch sei, dies System konsequent durchzuführen!

M c C u l l o c h i s t g a n z e i n f a c h e i n M a n n, d e r m i t d e r R [i c a r d o] s c h e n Ö k o n o m i e G e s c h ä f t e m a c h e n w o l l t e 3*), was ihm auch in bewunderungswürdiger Art gelungen ist. Ganz wie Say Geschäfte mit Smith machte, bloß daß er wenigstens das Verdienst hatte, es 4*) in eine gewisse formelle Ordnung zu bringen, und hin und wieder sich, außer seinen Mißverständnissen, auch theoretische Skrupel erlaubt. Da Culloch durch die R[icardo]sche Ökonomie zuerst einen Professorstuhl in London bekam, war es sein Geschäft, ursprünglich

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1*) "in Wirklichkeit"; in der Handschrift ist die hier kursiv gegebene Textstelle mit Bleistift unterstrichen 2*) "Entäußerungsprofit - 3*) in der Handschrift ist die hier kursiv gegebene Textstelle mit Bleistift unterstrichen - 4*) d.h. Smith' System

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als Ricardian aufzutreten, und namentlich auch sich an dem Kampf gegen die Grundeigentümer zu beteiligen. Sobald er Fuß gefaßt und auf R[icardo]s ¦¦842¦ Schultern eine Position gewannen hatte, war sein Hauptbestreben, die politische Ökonomie, speziell die R[icardo]sche, innerhalb der Grenzen of Whiggism vorzutragen und alle den Whigs unangenehmen Schlußfolgerungen zu entfernen. Seine letzten Schriften über Geld, Steuern etc. sind bloße plaidoyers für das jedesmalige Whig-Kabinett. Dadurch brachte es der Mann zu einträglichem Posten. Seine statistischen Schriften sind bloße catchpennies 1*). Die gedankenlose Auflösung und Vulgarisation der Theorie zeigt sich hier auch in dem Kerl selbst als "a vulgarian", worüber später noch einiges, before we have done with that speculating Scotchman 2*).

1828 gab McCulloch Smiths "Wealth of Nations" heraus, und der vierte Band dieser Ausgabe enthält seine eignen notes und dissertations, in denen er zum Teil früher von ihm publizierte schlechte Abhandlungen, die absolut nichts mit der Sache zu tun haben, wie über "entail" 3*) etc., wieder abdruckt, um den Band zu füllen; teils seine Vorlesungen über die Geschichte der politischen Ökonomie beinahe verbotenus wiederholt, wie er selbst sagt, "largely draws upon them" 4*), zum Teil aber das in der Zwischenzeit von Mill wie von den Gegnern Ricardos vorgebrachte Neue sich in seiner Art zu assimilieren sucht.

In seinen "Principles of Pol. Econ." tut Herr McCulloch nichts als abschreiben seine "notes" und "dissertations", die er selbst schon aus seinen frühren "zerstreuten Schriften" abgeschrieben hatte. Nur verschlechtert sich in den "Principles" die Sache noch etwas, weil es leichter ist, in "notes" inconsequences zu begehn als in einer angeblich methodischen Darstellung. So nehmen sich die obigen Sätze {seine "Principles" enthalten außerdem Abschreibereien aus Mill, durch die abgeschmacktesten Illustrations erweitert, und reprints 6*) von Aufsätzen über corntrade 6*) etc., die er schon vielleicht verbotenus unter 20 verschiednen Titeln in verschiednen periodischen Zeitschriften, oft auch at different periods 7*) in derselben Zeitschrift hatte abdrucken und wieder abdrucken lassen}, die zwar zum Teil wörtlich aus den "notes" etc. entlehnt sind, noch etwas weniger inkonsequent in diesen "notes" als in den "Principles" aus.

In dem angeführten vol. IV seiner Edition von A. Smith (London 1828) sagt Mac (er wiederholt dasselbe wörtlich in seinen "Principles of Pol.

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1*) Geldschneiderei - 2*) ehe wir von diesem spekulativen Schotten Abschied nehmen 3*) "Erblehen" - 4*) "vieles daraus entnahm" - 5*) Wiederabdrucke - 6*) Getreidehandel - 7*) zu verschiedenen Zeiten

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Econ.", aber ohne die Distinctions 1*), die er noch in den "notes" für nötig hielt):

"Es ist notwendig, zwischen dem T a u s c h w e r t und dem r e a l e n oder K o s t e n w e r t der Waren oder Produkte zu unterscheiden. Unter dem ersten oder dem Tauschwert einer Ware oder eines Produkts ist das Vermögen oder die Fähigkeit zu verstehen, sich entweder gegen andere Waren oder gegen Arbeit auszutauschen; und unter dem z w e i t e n oder unter seinem realen oder Kostenwert ist die Menge Arbeit zu verstehen, die für ihre Produktion oder Aneignung erforderlich ist, oder vielmehr die Menge, die für die Produktion oder Aneignung einer gleichartigen Ware zu der Zeit der Untersuchung erforderlich wäre. (l.c.p. 85, 86.) "Eine durch eine bestimmte Menge Arbeit produzierte W a r e wird" {wenn die Zufuhr der Waren gleich der effektiven Nachfrage ist} "regelmäßig eine andere Ware eintauschen oder kaufen, die durch die gleiche Menge Arbeit produziert wurde. Sie wird jedoch niemals genau die gleiche Menge Arbeit eintauschen oder kaufen, die sie produzierte; aber obwohl sie dies nicht tun wird, wird sie doch stets die gleiche Menge Arbeit eintauschen oder kaufen, wie irgendeine andere Ware, die unter denselben Umständen oder durch die gleiche Menge Arbeit, wie sie selbst, produziert wurde." (l.c.p. 96, 97.) "I n p o i n t o f f a c t 2*)" (diese Phrase wiederholt er wörtlich in den "Principles", da das "in point of fact" in point of fact seine ganze Deduktion ausmacht) "wird sie" (die Ware) "sich stets gegen mehr" {nämlich mehr Arbeit als jene, durch die sie produziert wurde} "austauschen; u n d e s i s t d i e s e r Ü b e r s c h u ß, d e r d e n P r o f i t b i l d e t. Kein Kapital hätte i r g e n d e i n M o t i v" (als ob es sich beim Austausch von Waren und der Untersuchung über ihren Wert um die "motives" des Käufers handelte), "das Produkt einer gegebenen Menge Arbeit, die schon verrichtet ¦¦843¦ wurde, gegen das Produkt der gleichen M e n g e A r b e i t auszutauschen, d i e z u v e rr i c h t e n i s t. Dies hieße v e r l e i h e n" {"austauschen" hieße "verleihen"} "ohne einen Zins für das Verliehene zu erhalten." (l.c.p. 96.)

Fangen wir von hinten an.

Wenn der Kapitalist nicht mehr Arbeit zurückerhielte, als er in den wages vorgeschossen hat, he would "lend" without "profit" 3*). Was erklärt werden soll, ist, wie Profit möglich, wenn Waren (labour or other commodities 4*)) sich zu ihrem Wert austauschen.

Und die Erklärung ist, daß kein Profit möglich wäre, wenn Äquivalente ausgetauscht würden. Es wird erst unterstellt, daß Kapitalist und Arbeiter "austauschen". Um dann den Profit zu erklären, wird unterstellt, daß sie "nicht" austauschen, sondern daß der eine verleiht (also Ware gibt) und der andre leiht, also erst zahlt, nachdem er die Ware erhalten. Oder um den Profit zu erklären, wird gesagt, daß der Kapitalist "keinen Zins" machte, wenn er keinen Profit machte.

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1*) Unterscheidungen - 2*) In Wirklichkeit - 3*) würde er ohne "Profit" "verleihen" - 4*) Arbeit oder andere Waren

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Dabei die Sache falsch. Die Ware, worin der Kapitalist die wages zahlt, und die Ware, die er zurückerhält als Resultat der Arbeit, sind verschiedne G e b r a u c h s w e r t e. Er erhält also nicht zurück, was er vorgeschossen hat, sowenig, als wenn er eine Ware gegen eine andre austauscht. Ob er eine andre Ware kauft, oder ob er die spezifische Arbeit kauft, die ihm die andre Ware schallt, ist dasselbe. Er erhält an der Stelle des Gebrauchswerts, den er gibt, einen andren Gebrauchswert, wie bei jedem Warenaustausch. Sieht man dagegen bloß auf den Wert der Ware, so ist es nicht mehr ein Widerspruch, to exchange "a given quantity of labour already performed" against "the same quantity to be performed" 1*) (obgleich der Kapitalist in fact erst zahlt, nachdem die labour i s performed 2*)), nor to exchange a quantity of labour performed against the same quantity of labour performed 3*). Das letzte ist eine abgeschmackte Tautologie. Das erste schließt ein, daß "the labour to be performed" ist materialised in another value of use as the labour performed 4*). Im letzten ist also ein Unterschied, daher ein aus dem Verhältnis selbst hervorgehendes Motiv des Austauschs, im ersten nicht, da nur a gegen a ausgetauscht wird, soweit es sich in dem exchange um die quantity of labour handelt. Herr Mac flüchtet daher zum M o t i v. Es ist das Motiv des Kapitalisten, mehr "quantity of labour" zurückzuerhalten als er gibt. Der Profit wird daraus erklärt, daß der Kapitalist das M o t i v hat, einen "Profit" zu machen. Ebenso könnte aber beim Warenverkauf des Kaufmanns gesagt werden, bei jedem Warenverkauf, der nicht Konsum bezweckt, sondern Gewinn: He has no motive to exchange the same quantity of performed labour against the same quantity of performed labour.

His motive is to get more performed labour in return than he gives away. Hence he m u s t get more performed labour in the form of money or commodities than he gives away in the form of a commodity or of money. He must, therefore, buy cheaper than he sells, and sell dearer than he has bought. 5*) Der Profit u p o n a l i e n a t i o n 6*) so dadurch erklärt, nicht, daß er dem Gesetz des Werts adäquiert ist, sondern daß Käufer und Verkäufer kein "Motiv"

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1*) "eine gegebene Menge Arbeit, die schon verrichtet wurde", auszutauschen gegen "die gleiche Menge, die zu verrichten ist" 2*) Arbeit verrichtet wurde - 3*) noch eine Menge verrichteter Arbeit gegen die gleiche Menge verrichteter Arbeit auszutauschen - 4*) "die zu verrichtende Arbeit in einem anderen Gebrauchswert verkörpert ist als die verrichtete Arbeit - 5*) Er hat kein Motiv, die gleiche Menge verrichteter Arbeit gegen die gleiche Menge verrichteter Arbeit auszutauschen. Sein Motiv ist es, mehr verrichtete Arbeit zu erhalten als er hingibt. Darum muß er mehr verrichtete Arbeit in der Form von Geld oder Waren erhalten, als er hingibt in der Form von waren oder Geld. Er muß daher billiger kaufen als verkaufen und teurer verkaufen als er gekauft hat. 6*) bei der Veräußerung

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haben, dem Gsetz des Werts gemäß zu kaufen oder zu verkaufen.

Dies die erste "erhabne" Erfindung Macs, sehr schöne im R[icardo]schen System, das nachzuweisen sucht, wie sich the law of value despite the "motives" of seller and buyer 1*) durchsetzt.

¦¦844¦ Im übrigen unterscheidet sich die Darstellung Macs in den "notes" von seiner Darstellung in den "Principles" nur durch folgendes:

In den "Principles" unterscheidet er zwischen "real value" und "relative value" und sagt, daß beide "under ordinary circumstances" 2*) sich gleich sind, "in point of fact sich aber nicht gleich sein dürfen, wenn ein Profit herauskommen soll. Er sagt also nur, daß das "fact" dem "Prinzip" widerspricht.

In den "notes" unterscheidet er dreierlei Art von values: "Real value", "relative value" of a commodity in its exchange in other commodities, and relative value of a commodity exchanged with labour. Die "relative value" of a commodity in its exchange with another commodity is its r e a l value e x p r e s s e d in another commodity. Or in an "equivalent". 3*) Dagegen its relative value in exchange with labour is its real value expressed in another real value, that is greater than itself 4*). D.h. sein Wert ist der Austausch mit einem größren Wert, einem Nichtäquivalent. Würde sie mit einem Äquivalent in labour ausgetauscht, so kein Profit. Der Wert einer Ware in its exchange with labour ist ein größrer Wert.

P r o b l e m: Die Ric[ardo]sche Bestimmung des Werts widerspricht dem exchange of a commodity with labour.

M a c s c h e L ö s u n g: In the exchange of a commodity with labour the law of value does not exist, but its contrary. 5*)

Sonst wäre der Profit nicht zu erklären. Der Profit soll für ihn, Ricardian, aus dem Gesetz des Werts erklärt werden.

L ö s u n g: Das Gesetz des Werts (in this case 6*)) ist der Profit. "In point of fact" spricht Mac nur aus, was die Gegner der R[icardo]schen Theorie sagen, daß, wenn das Gesetz des Werts im Austausch zwischen capital und labour herrschte, k e i n Profit existierte. Sie sagen, daß deswegen das

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1*) das Wertgesetz trotz der "Motive" von Verkäufer und Käufer 2*) "unter gewöhnlichen Umständen" - 3*) "Realen Wert", "relativen Wert" einer Ware in ihrem Austausch mit anderen Waren und relativen Wert einer Ware ausgetauscht mit Arbeit. Der "relative Wert" einer Ware in deren Austausch mit einer anderen Ware ist ihr r e a l e r Wert, a u s g e d r ü c k t in einer anderen Ware. Oder in einem "Äquivalent". - 4*) ist ihr relativer Wert im Austausch mit Arbeit ihr realer Wert, ausgedrückt in einem anderen realen Wert, der größer ist als er selbst - 5*) In dem Austausch einer Ware mit Arbeit besteht das Wertgesetz nicht, sondern sein Gegenteil. - 6*) in diesem Fall

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R[icardo]sche Gesetz des Werts falsch ist. Er sagt, daß es f ü r d i e s e n F a l l, den er aus ihm erklären soll, nicht existiert; daß man in diesem Fall "means" something else by "value" 1*).

Wie wenig er auch nur irgend die L a u s von dem R[icardo]schen Gesetz versteht, geht daraus hervor. Er müßte sonst sagen: Der Profit im Austausch von Waren, die im Verhältnis zur Arbeitszeit ausgetauscht werden, erklärt sich daraus, daß in den Waren "unbezahlte" Arbeit enthalten ist. Also der ungleiche Austausch von Kapital und Arbeit erklärt den Austausch der Waren zu ihrem Wert und den Profit, der in diesem Warenaustausch realisiert wird. Er sagt statt dessen: Waren, die gleich viel Arbeitszeit enthalten, kommandieren gleich viel surplus of Arbeit, das nicht in ihnen enthalten ist. In dieser Art meint er die Ric[ardo]schen Sätze mit dem Malthusschen auszusöhnen, indem eine Identität zwischen Bestimmung des Werts der Waren durch die Arbeitszeit und der Bestimmung des Werts der Waren durch command of labour hereingebracht wurde. Aber was heißt das: Waren, die gleich viel Arbeitszeit enthalten, kommandieren gleich viel mehr Arbeit, als Arbeit in ihnen enthalten ist? Es heißt weiter nichts als: Ware, in der eine bestimmte Arbeitszeit enthalten ist, kommandiert bestimmtes Quantum von Mehrarbeit, als in ihr enthalten ist. Daß dies nicht nur für die Ware A gilt, in der x Arbeitszeit enthalten ist, sondern für die Ware B, in der ditto x Arbeitszeit enthalten ist, liegt schon im Ausdruck der Malthusschen Formel.

Die Lösung des Widerspruchs bei Mac also die: Gälte das R[icardo]sche Gesetz der Werte, so wäre der Profit, hence 2*) das Kapital und die kapitalistische Produktion unmöglich. Dies ist grade, was die Gegner R[icardo]s behaupteten. Und das ist das, womit Mac ihnen antwortet, sie widerlegt. Dabei fällt ihm gar nicht die Schönheit einer Erklärung von exchangeable value in [exchange with] labour 3*) ein, die darin besteht: W e r t i s t d e r A u s t a u s c h g e g e n e i n e n N i c h tw e r t.

[b) Entstellung des Begriffes Arbeit durch seine Ausdehnung auf Naturprozesse. Identifizierung von Tauschwert und Gebrauchswert]

¦¦845¦ Nachdem Herr Mac so die Basis der R[icardo]schen Ökonomie hat fallenlassen, geht er indes noch weiter und löst die Basis dieser Basis auf.

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1*) unter "Wert" etwas anderes versteht - 2*) daher 3*) Tauschwert in [Austausch mit] Arbeit

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Die erste Schwierigkeit im R[icardo]schen System war der exchange of capital and labour - so as to be corresponding to the "l a w o f v a l u e" 1*).

Die zweite Schwierigkeit war, daß g l e i c h g r o ß e K a p i t a l i e n, wie immer ihre organische Zusammensetzung, g l e i c h e P r o f i t e abwerfen - oder den g e n e r a l r a t e o f p r o f i t 2*). In der Tat unbewußt das Problem, wie sich die values in cost-prices verwandeln?

Die Schwierigkeit kam daher, daß g l e i c h g r o ß e K a p i t a l i e n von ungleicher Komposition - whether unequal proportions of constant and variable capital, whether of fixed and circulated capital, whether of unequal times of circulation 3*) - n i c h t g l e i c h e Massen unmittelbarer Arbeit in Bewegung setzen, also auch nicht gleiche Massen unbezahlter Arbeit, also auch nicht gleiche surplus value oder surplus produce sich im Produktionsprozeß appropriieren können. Also nicht gleiche Profite, wenn der Profit nichts ist als die surplus value calculated in regard to the value of the whole capital advanced 4*). W a r d i e s u r p l u s v a l u e a b e r e t w a s a n d r e s a l s A r b e i t (u n b e z a h l t e), s o w a r d i e A r b e i t ü b e r h a u p t n i c h t d i e "f o u n d a t i o n a n d m e a s u r e" o f t h e v a l u e o f c o m m o d i t i e s 5*).

Die Schwierigkeiten, die sich hier bieten, hatte Ri[cardo] selbst (wenn auch nicht in ihrer allgemeinen Form) aufgefunden und als Ausnahmen von der rule of value 6*) konstatiert. Malthus warf mit diesen Ausnahmen die Regel über den Haufen, da die Ausnahmen die Regel bildeten. Torrens, ebenfalls polemisch gegen R[icardo], sprach das Problem wenigstens soweit aus, als er sagte, daß g l e i c h g r o ß e K a p i t a l i e n u n g l e i c h e M a s s e n A r b e i t i n B e w e g u n g s e t z e n, d e n n o c h W a r e n v o n g l e i c h e n "W e r t e n" p r o d u z i e r e n, h e n c e d e r W e r t n i c h t d u r c h d i e A r b e i t b e s t i m m t i s t. D i t t o B a i l e y 7*) etc. M i l l seinerseits nahm die von R[icardo] konstatierten Ausnahmen als Ausnahmen an, ohne daß sie ihm Skrupel machten, außer in einer einzigen Form. Es war ein einziger A u s g l e i c h u n g s g r u n d der Profite der Kapitalisten, den er im W i d e r s p r u c h mit der rule fand. Und der case war dieser: Gewisse Waren verharren im Produktionsprozeß (z.B. Wein im Keller), ohne daß Arbeit auf sie verwandt wird; eine Periode, während deren sie dem Spiel gewisser Naturprozesse ausgesetzt werden. (So z.B. lange Unterbrechung der Arbeit,

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1*) Austausch von Kapital und Arbeit - wie er vor sich geht in Übereinstimmung mit dem "Wertgesetz" - 2*) die allgemeine Profitrate - 3*) ob diese nun von ungleichen Verhältnissen des konstanten und variablen Kapitals, des fixen und zirkulierenden Kapitals oder von ungleichen Umschlagszeiten herrührt - 4*) der Mehrwert berechnet im Verhältnis zum Wert des gesamten vorgeschossenen Kapitals - 5*) "Grundlage und Maß" des Wertes der Waren; in der Handschrift ist die hier kursiv gegebene Textstelle mit Bleistift unterstrichen - 6*) Wertregel [d.h. Wertgesetz] 7*) in der Handschrift ist die hier kursiv gegebene Textstelle mit Bleistift unterstrichen

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nicht von Mill notiert, im Ackerbau, in der Gerberei, bevor gewisse neue chemische Agentien angewandt.) Dennoch wird diese Zeit berechnet als profitbringend. Die Zeit, in der die Ware nicht der Arbeit ausgesetzt ist, als Arbeitszeit. (Dasselbe überhaupt, wo die l ä n g r e Z i r k u l a t i o n s z e i t in Rechnung kommt.) M i l l "l o g" s i c h s o z u s a g e n a u s d e r V e r l e g e n h e i t h e r a u s, i n d e m e r s a g t e, m a n k ö n n e d i e Z e i t, w ä h r e n d d e r e n d e r W e i n 1*) z.B. im Keller liegt, als eine Zeit betrachten, worin er Arbeit einsaugt, o b g l e i c h dies, nach der Voraussetzung, in point of fact, nicht der Fall. 2*) Sonst müsse man sagen, die "Zeit schaffe Profit, und Zeit als solche sei "Schall und Rauch". An diesen Galimathias Mills knüpft Culloch an oder reproduziert ihn vielmehr in seiner gewöhnlichen gespreizten Plagiatormanier in einer allgemeinen Form, worin der latente Unsinn frei wird und der letzte Rest des Ric[ardo]schen Systems wie überhaupt alles ökonomischen Denkens, glücklich beseitigt wird.

Die obenerwähnten Schwierigkeiten lösen sich bei näherer Betrachtung alle wieder in die folgende Schwierigkeit auf:

Der Teil des Kapitals, der in der Form von Waren in den Produktionsprozeß eingeht, als Material oder Instrument, setzt dem Produkt nie mehr Wert zu, als er vor der Produktion besaß. Weil er nur Wert hat, soweit er verkörperte Arbeit, und die in ihm enthaltne Arbeit durch sein Eingehn in den Produktionsprozeß in no way is altered 3*). So sehr ist er von dem Produktionsprozeß, worin er eingeht, unabhängig und von der gesellschaftlich bestimmten Arbeit, required for its own production 4*), abhängig, daß sein eigner Wert changiert, wenn zu seiner Reproduktion mehr oder weniger Arbeitszeit erfordert ist, als in ihm enthalten ist.

Als Wert daher geht dieser Teil des Kapitals unverändert in den Produktionsprozeß ein und unverändert aus ihm hinaus. Soweit er überhaupt reell in ihn eingeht und sich ändert, ist dies eine Änderung, die sein Gebrauchswert, die er selbst als Gebrauchswert untergeht. Und alle Operationen, die entweder das Rohmaterial untergeht oder das Arbeitsinstrument vollführt, sind bloß Prozesse, die sie als bestimmtes Rohmaterial etc. und bestimmte Instrumente (Spindel etc.) untergehn, Prozesse ihres Gebrauchswerts, die als solche nichts mit ihrem Tauschwert zu tun haben. Der Tauschwert erhält sich in diesem ¦¦846¦ change 5*). Voilà tout. 6*)

Anders mit dem Teil des Kapitals, der sich gegen Arbeitsvermögen austauscht. Der Gebrauchswert des Arbeitsvermögens ist - Arbeit, das Tauschwert setzende Element. Indem die Arbeit, die das Arbeitsvermögen

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1*) In der Handschrift ist die hier kursiv gegebene Textstelle mit Bleistift unterstrichen 2*) Vgl vorl. Band. S. 81/82 - 3*) in keiner Weise verändert wird. - 4*) die für seine eigene Produktion erbeischt ist - 5*) dieser Veränderung. - 6*) Das ist alles.

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in der industriellen Konsumtion liefert, größer ist als die Arbeit, die zu seiner eignen Reproduktion erheischt, die ein Äquivalent für sein Salair liefert, ist der Wert, den der Kapitalist vom Arbeiter austauscht, größer als der Preis, den er für diese Arbeit gezahlt hat. Es folgt daher, gleiche Rate der Exploitation der Arbeit vorausgesetzt, daß von zwei gleich großen Kapitalien das, welches weniger lebendige Arbeit in Bewegung setzt, sei es, daß von vornherein der variable Teil desselben in kleinrem Verhältnis zum konstanten steht, sei es, daß die Zirkulationszeit oder die Produktionszeit [länger ist], worin es sich nicht gegen Arbeit austauscht, nicht in Kontakt mit ihr kommt, sie nicht absorbiert - daß dieses Kapital weniger Mehrwert und überhaupt Ware von geringerem Wert schafft. Wie können dann doch die geschaffnen W e r t e g l e i c h und die Mehrwerte im Verhältnis zum vorgeschoßnen Kapital stehn? Ric[ardo] konnte das nicht beantworten, weil die Frage so gestellt a b s u r d ist, indem in der Tat weder gleiche Werte noch Mehrwerte produziert werden. Ric[ardo] aber erkannte nicht die Genesis der allgemeinen Profitrate, daher auch nicht die Verwandlung der values in von ihnen spezifisch verschiedne cost-prices.

Aber Mac beseitigt die Schwierigkeit, gestützt auf die abgeschmackte "Ausflucht" Mills. Man hilft dem Übelstand ab, indem man den charakteristischen Unterschied, aus dem der Übelstand entspringt, durch eine Phrase wegplaudert. Der charakteristische Unterschied ist der: Der Gebrauchswert des Arbeitsvermögens ist Arbeit, daher Tauschwert schaffend. Der Gebrauchswert der andren Waren ist - Gebrauchswert im Unterschied von Tauschwert, weshalb kein change, den dieser Gebrauchswert durchläuft, ihren prädestinierten Tauschwert ändert. Man hilft dem Übelstand ab, indem man die Gebrauchswerte der Waren - Tauschwert nennt und die Operationen, die sie als Gebrauchswert durchlaufen, die Dienste, die sie als Gbrauchswerte in der Produktion leisten - A r b e i t nennt. So spricht man ja im gemeinen Leben von Arbeitstieren, Arbeitsmaschinen und sagt wohl auch poetisch, daß das Eisen unter der Glut arbeitet oder arbeitet wenn es unter der Wucht des Hammers stöhnt. Es schreit ja sogar. U n d n i c h t s l e i c h t e r z u b e w e i s e n, a l s d a ß j e d e "O p e r a t i o n" A r b e i t i s t, d e n n d i e A r b e i t i s t e i n e - O p e r a t i o n. E b e n s o k a n n m a n b e w e i s e n, d a ß a l l e s K ö r p e rl i c h e E m p f i n d u n g h a t, d e n n a l l e s E m p f i n d e n d e n i s t - k ö r p e r l i c h. 1*)

"Als A r b e i t kann mit R e c h t jede Art Aktion oder Operation definiert werden, ob sie nun von Menschen verrichtet wird, von niederen Tieren, Maschinerie oder Naturkräften, die dahin strebt, ein gewünschtes Resultat herbeizuführen." (l.c.p. 75.)

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1*) In der Handschrift ist die hier kursiv gegebene Textstelle mit Bleistift unterstrichen

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Und dies bezieht sich keineswegs [nur] auf Arbeitsinstrumente. Es gilt der Sache nach ebensosehr von dem Rohmaterial. Die Wolle untergeht a physical action or operation 1*), wenn sie Farbstoff aufnimmt. Überhaupt kann auf kein Ding physisch, mechanisch, chemisch etc. agiert werden, "to bring about a desirable result" 2*), ohne daß das Ding selbst reagiert. Es kann also nicht bearbeitet werden, ohne selbst zu arbeiten. Und so vermehren alle Waren, die in den Produktionsprozeß eingehn, den Wert, nicht nur, indem ihr eigner Wert erhalten bleibt, sondern indem sie dadurch neuen Wert schaffen, daß sie "arbeiten", nicht bloß vergegenständlichte Arbeit sind. Damit ist natürlich alle Schwierigkeit beseitigt. In der Tat ist das bloß eine Periphrase, Umtaufung der Sayschen "services productifs du capital", "services productivs de la terre" 3*) etc., wogegen R[icardo] beständig polemisiert; und wogegen Mac, mirabile dictu 4*), in derselben "Dissertation" oder "Note" polemisiert, worin er seine Mill entlehnte und verschönerte Erfindung wichtig auspatscht. Dem Say gegenüber wirft er mit Ri[cardo]schen Reminiszenzen um [sich] und erinnert sich, daß jene "services productivs" in der Tat nur die Eigenschaften sind, die Dinge als G e b r a u c h s w e r t e im Produktionsprozeß äußern. Aber natürlich, wenn er diese "services productivs" mit dem sakramentalen Namen "Arbeit" belegt, ändert sich das alles.

¦¦847¦ N a c h d e m M a c g l ü c k l i c h W a r e n i n A r b e i t e r v e r w a n d e l t h a t 5*), versteht es sich ganz von selbst, daß diese Arbeiter auch Salair beziehn, und daß ihnen außer ihrem Wert, den sie als "accumulated labour" 6*) besitzen, auch noch Arbeitslohn für ihre "Operationen" oder "Aktion" gezahlt werden muß. Diese wages der Waren werden procura von den Kapitalisten eingesteckt, sind "w a g e s o f a c c u m u l a t e d l a b o u r", alias P r o f i t 7*).

Und damit ist [nach Meinung McCullochs] nachgewiesen, daß der gleiche Profit gleicher Kapitalien, mögen sie viel oder wenig Arbeit in Bewegung setzen, unmittelbar folgt aus der Bestimmung des Werts durch die A r b e i t s z e i t.

Das Sonderbarste ist, wie schon bemerkt, daß in demselben Moment, wo Mac, von Mill ausgehend, den Say sich aneignet, er gegen den Say die Ric[ardo]schen Phrasen schleudert. Wie wörtlich er den Say abschreibt, bloß da, wo Say von a c t i o n spricht, er diese action - l a b o u r nennt, kann man am besten aus den folgenden Stellen aus Ric[ardo] sehn, wo letztrer gegen Say polemisiert:

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1*) eine physische Aktion oder Operation - 2*) "um ein gewünschtes Resultat herbeizuführen" - 3*) "produktiven Dienste des Kapitals", "produktiven Dienste des Bodens" - 4*) wunderbar zu sagen - 5*) in der Handschrift ist die hier kursiv gegebene Textstelle mit Bleistift unterstrichen - 6*) "aufgehäufte Arbeit" 7*) siehe auch vorl. Band, S. 185

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"Herr Say... beschuldigt ihn" (A. Smith) "des Irrtums, daß 'er a l l e i n d e r m e n s c h l i c h e n A r b e i t die Fähigkeit, Werte zu schaffen, zuschreibt. Eine genauere Untersuchung zeigt uns, daß Wert aus der Arbeit entsteht, oder besser, aus dem menschlichen Fleiß im Zusammenwirken mit jenen Faktoren, welche die Natur liefert, und dem Kapital. Seine Unkenntnis dieses Grundsatzes hinderte ihn daran, die wahre Theorie vom Einfluß der Maschinerie bei der Produktion von Reichtum aufzustellen.' [45] Say spricht im Gegensatz zur Auffassung von Adam Smith ... von dem Wert, der den Waren durch natürliche Faktoren usw. verliehen wird. Aber diese natürlichen Faktoren, obwohl sie beträchtlich zum G e b r a u c h s w e r t beitragen, fügen niemals einer Ware Tauschwert zu, wovon Say spricht. ("Principles", 3ed., p. 334-336.) "Maschinen und natürliche Faktoren können sehr beträchtlich zum Reichtum eines Landes beitragen..., aber nicht... dem Wert dieses Reichtums etwas hinzufügen." (p. 335, Note.)

-- Ricardo, wie alle Ökonomen worth naming 1*), [also auch] A. Smith (ob, gleich er einmal in einem Anfall von Humor den Ochsen a productive labourer nennt 2*)), hebt Arbeit als m e n s c hl i c h e, noch mehr als sozial bestimmte m e n s c h l i c h e T ä t i g k e i t, als die einzige Quelle des Werts hervor.

Ric[ardo] unterscheidet sich grade durch die Konsequenz, womit er den Wert der Waren als bloße "representations" 3*) der gesellschaftlich bestimmten Arbeit faßt, von den andren Ökonomen.

Alle diese Ökonomen sind soweit, mehr oder minder, klar, Ricardo mehr als die andren, den Tauschwert der D i n g e als bloßen Ausdruck, eine spezifisch gesellschaftliche Form der produktiven Tätigkeit der Menschen zu fassen, als etwas von den Dingen und ihren uses 4*) als Dinge, sei es in der industriellen, sei es in der nichtindustriellen Konsumtion t o t o g e n e r e 5*) Verschiednes. Wert ist ihnen in der Tat bloß dinglich ausgedrücktes Verhältnis der produktiven Tätigkeiten der Menschen, der Arbeiten, zueinander. Ricardo führt gegen Say ausdrücklich als seine Meinung ausdrückend die Worte von Destutt de Tracy an:

"Da es sicher ist, daß unsere körperlichen und geistigen Fähigkeiten allein unser ursprünglicher Reichtum sind, ist der G e b r a u c h d i e s e r F ä h i g k e i t e n" (der menschlichen Fähigkeiten). "e i n e g e w i s s e A r t A rb e i t" (also labour als Realisation m e n s c h l i c h e r Vermögen), "unser einziger ursprünglicher Schatz. Es ist immer dieser Gebrauch, welcher alle jene Dinge schafft, die wir Reichtum nennen... Zudem ist es gewiß, daß alle jene Dinge nur die Arbeit darstellen, die sie geschaffen hat, und wenn sie einen Wert haben oder sogar zwei unterschiedliche Werte, so können sie dies doch nur haben aus dem der Arbeit, der sie entspringen." (Ric[ardo], l.c.p. 334.)

Also Werte haben die Waren nur, die Dinge überhaupt nur als D a r s t e l l u n g e n menschlicher ¦¦848¦ Arbeit; nicht soweit sie etwas für sich als

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1*) von Bedeutung - 2*) siehe 1. Teil dieses Bandes, S. 235 3*) "Darstellungen" - 4*) ihrem Gebrauch - 5*) ganz allgemein

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Dinge sind, sondern soweit sie Inkarnationen gesellschaftlicher Arbeit sind.

Und man hat gewagt zu sagen, daß der elende Mac den Ric[ardo] auf die Spitze getrieben, er, der in seinem gedankenlosen Streben die Ric[ardo]sche Theorie eklektisch mit ihren Gegensätzen zu "vernützen", ihr Prinzip und das aller Ökonomie, die A r b e i t s e l b s t, als menschliche Tätigkeit und gesellschaftlich bestimmte menschliche Tätigkeit mit der physischen etc. Aktion i d e n t i f i z i e r t, die die Waren als G eb r a u c h s w e r t e, als Dinge haben! Er, der den Begriff der Arbeit selbst verliert!

Durch Mills "Ausflucht" frech gemacht, schreibt er den Say ab, während er gegen ihn mit R[icardo]schen Phrasen polemisiert, und [schreibt] grade die Phrasen Says ab, die Ricardo im zwanzigsten Kapitel "Value and Riches" 1*) als grundentgegengesetzt seinen und Smiths [Ansichten] bekämpft. (Roscher natürlich wiederholt, daß Mac der zum Extrem getriebne Ricardo. [46]) Nur ist er alberner als Say, der die "Aktion" von Feuer, Maschinerie etc. nicht A r b e i t nennt. Und inkonsequenter. Indem Say Wind Feuer etc.

"Wert" schaffen läßt, Mac nur die Gebrauchswerte, Dinge, die monopolisiert werden können, als könnten der Wind oder der Dampf oder das Wasser angewandt werden als treibende Kräfte ohne den Besitz von Windmühle, Dampfmaschine, Wasserrad! Als ob die, die die Dinge besitzen, monopolisieren, mit deren Besitz allein die natürlichen agents 2*) angewandt werden könnten, nicht auch diese natural agents monopolisierten! Ich kann Luft, Wasser etc. haben, soviel ich will. Aber als produktive Agenten habe ich sie nur, wenn ich die Waren, Dinge habe, mit deren Gebrauch sie als solche Agenten wirken! So also Mac noch unter Say.

In dieser Vulgarisation Ric[ardo]s sehn wir also die vollständigste gedankenloseste Auflösung seiner Theorie.

"Insofern jedoch jenes Resultat" (das durch Aktion oder Operation eines Dings bewerkstelligte Resultat) "durch die Arbeit oder Operation von Naturkräften bewirkt wird, die von einer größeren oder kleineren Zahl von Individuen unter Ausschluß der anderen weder monopolisiert noch angeeignet werden können, besitzt es keinen Wert. Was von diesen Kräften getan wird, tun sie umsonst." (Mc [Culloch], l.c.p. 75.)

Als ob das, what is done by cotton, wool, iron or machinery, were not also done "gratuitously" 3*). Die Maschine kostet, die Operation der Maschine wird nicht bezahlt. Kein Gebrauchswert irgendeiner Ware kostet etwas, nachdem ihr Tauschwert bezahlt ist.

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1*) "Wert und Reichtum" - 2*) Kräfte - 3*) was von Baumwolle, Wolle, Eisen oder Maschinerie verrichtet wird, nicht auch "umsonst" verrichtet würde

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"Der Mann, der Öl verkauft, fordert nichts für dessen natürliche Eigenschaften. Bei der Einschätzung seiner Kosten setzt er den Wert der in seinem Geschäft angewandten Arbeit in Rechnung, und das ist sein Wert. (Carey, "P. of Pol. Ec., Part I, Philadelphia 1837, p. 47.)

Ric[ardo] hatte dem Say gegenüber grade hervorgehoben, daß die Aktion der Maschine z.B. gradesowenig kostet wie die von Wind und Wasser 1*).

"Die Dienste..., die Naturkräfte und M a s c h i n e r i e uns leisten..., sind uns dienstbar... dadurch, daß sie den Gebrauchswert vermehren; aber da sie ihre Arbeit k o s t e n l o s tun..., setzt ihr uns geleisteter Beistand dem T a u s c hw e r t nichts zu. (Ric[ardo], p. 336, 337.)

Mac hat also nicht die einfachsten Sätze Ric[ardo]s verstanden.

Aber der Schlaukopf denkt: Wenn der Gebrauchswert von Baumwolle, Maschinerie etc. nichts kostet, nichts bezahlt wird außer ihrem Tauschwert, so wird dieser Gebrauchswert dagegen v e r k a u f t von denen, die Baumwolle, Maschinerie etc. anwenden. Sie verkaufen, was ihnen nichts kostet.

¦¦849¦ Man kann die brutale Gedankenlosigkeit dieses Burschen sehn, daß, nachdem er Says "Prinzip" angenommen, er danach die Grundrente, sehr weitläufig von Ricardo abschreibend, mit vieler Emphase entwickelt.

Da Land ist a 2*)

"Naturkraft..., die von einer größeren oder kleineren Zahl von Individuen unter Ausschluß der anderen monopolisiert oder angeeignet werden kann" [McCulloch, p. 75, Note I], so hat seine natural vegetative action o r "labour" 3*), seine Produktivkraft, W e r t, und so erklärt sich die Rente aus der productive power 4*) des Bodens, wie bei den Physiokraten. Dies Beispiel ist schlagend für die Manier Macs, den R[icardo] zu vulgarisieren. Einerseits schreibt er die Entwicklungen R[icardos] ab, die nur Sinn haben auf Grundlage der R[icardo]schen Voraussetzungen, und anderseits akzeptiert er von andren (sich nur die "Nomenklatur oder leise Veränderung darin vorbehaltend) die direkte Negation dieser Voraussetzungen. Er hätte sagen müssen:

"Rent is the wages of land pocketed by the landowner. 5*)

"Wenn ein Kapitalist die gleichen Summen für die Löhne der Arbeiter, für die Unterhaltung von Pferden oder für das Mieten einer Maschine ausgibt, und wenn die Männer, die Pferde und die Maschine alle d a s g l e i c h e S t ü c k A r b e i t herstellen können, wird, von wem immer von ihnen es hergestellt wird, d e s s e n Wert o f f e n b a r der gleiche sein. (l.c.p. 77.)

_____

1*) In der Handschrift Wetter - 2*) eine - 3*) natürliche vegetative Aktion o d e r "Arbeit" - Produktivkraft - 6 "Rente ist der Arbeitslohn des Bodens", eingesackt von dem Grundeigentümer.

<184>

Dies in andrer Phrase: Der Wert des Produkts richtet sich nach dem Wert des ausgelegten Kapitals. Dies das Problem, [das] zu lösen. Das Aussprechen des Problems nach Mac "obviously" 1*) die Lösung desselben. Da aber die Maschine z.B. a greater piece of work 2*) verrichtet als the men displaced by it 3*), so ist es noch mehr "obviously", daß die Produkte der Maschine, statt im Wert zu fallen, steigen müßten, verglichen mit men who "perform the same work" 4*). Da die Maschine vielleicht 10 000 pieces of work 5*) verrichtet, wo der man eins, und jedes piece d e n s e l b e n W e r t hat, so das Produkt der Maschine 10 000mal teurer als das "of man".

In seinem Streben übrigens, sich von Say zu unterscheiden, indem nicht die Aktion der natural agents, sondern nur die Aktion der monopolised 6*) oder durch Arbeit produzierten agents W e r t schaffe, ist es dem Mac unmöglich, sein Wasser zu halten, und fällt er in die Ric[ardo]sche Phrase zurück. Z.B. die l a b o u r of wind produces the desired effect auf ship 7*). (Produces a change in it. 8*))

"Aber der W e r t dieser Veränderung wird durch die Operation oder Arbeit der beteiligten Naturkräfte nicht vergrößert und ist in keinem Grad davon abhängig, sondern ist abhängig von der M a s s e d e s K a p i t a l s oder dem P r o d u k t f r ü h e r e r A r b e i t, die zu der Produktion dieses Ergebnisses beigetragen hat, geradeso wie d i e K o s t e n d e s M a h l e n s von Korn nicht von der Aktion des Windes oder Wassers abhängen, die die Mühle bewegen, sondern von der Masse des Kapitals, das bei dieser Operation a u f g eb r a u c h t wird." (p. 79.)

Hier auf einmal setzt das Mahlen nur soweit dem Korn Wert zu als Kapital, "the produce of previous labour, is "wasted" in the act of grinding 9*). Also nicht dadurch, daß der Mühlstein "arbeitet", sondern dadurch, daß mit dem "waste" 10*) des Mühlsteins auch der in ihm enthaltne Wert, die in ihm verkörperte Arbeit, is "wasted" 11*).

Nach diesen schönen Auseinandersetzungen faßt Mac die Weisheit, von Mill und Say angeeignet, wodurch er den Begriff des Werts in Einklang mit allen widersprechenden Erscheinungen bringt, so zusammen:

"Das Wort A r b e i t bedeutet... bei allen Diskussionen über den Wert... entweder die unmittelbare Arbeit des Menschen oder die Arbeit des vom Menschen produzierten Kapitals 12) oder beides. (l.c.p. 84.)

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1*) "offenbar": in der Handschrift ist das hier kursiv gegebene Wort mit Bleistift unterstrichen - 2*) ein größeres Stück Arbeit - 3*) die durch sie ersetzten Arbeiter - 4*) Männern, die "gleiche Arbeit verrichten" - 5*) Stücke Arbeit 6*) monopolisierten - 7*) Arbeit des Windes produziert die gewünschte Wirkung auf ein Schiff - 8*) Es produziert eine Veränderung in ihm. - 9*) "das Produkt früherer Arbeit" bei der Operation des Mahlens "verbraucht" wird - 10*) "Verbrauch" - 11*) "verbraucht" wird - 12*) in der Handschrift ist die hier kursiv gegebene Textstelle mit Bleistift unterstrichen

<185>

Unter labour ¦¦850¦ also zu verstehn die Arbeit des Menschen, dann seine accumulated labour und endlich die N u t z a n w e n d u n g e n - d.h. die in der Konsumtion (industriellen) entwickelten physischen etc. Eigenschaften der Gebrauchswerte. Von diesen Eigenschaften getrennt, ist der Gebrauchswert nichts. Der Gebrauchswert betätigt sich nur in der Konsumtion. Also: unter Tauschwert der Produkte der Arbeit verstehn wir den Gebrauchswert dieser Produkte, denn dieser Gebrauchswert besteht bloß in seiner B e t ä t i g u n g oder, wie Mac es nennt, "Arbeit" in der Konsumtion, sei diese Konsumtion nun industriell oder nicht. Die Arten "Operationen", "Aktionen" oder "Arbeiten" der Gebrauchswerte, ganz wie die natürlichen Maße derselben, sind aber ebenso verschieden wie diese Gebrauchswerte selbst. Was also die Einheit, das Maß derselben, wodurch wir sie vergleichen? Dies wird durch das gemeinschaftliche Wort "Arbeit, was diesen ganz verschiednen Betätigungen der Gebrauchswerte untergeschoben wird, hergestellt, nachdem Arbeit selbst auf das Wort "Operationen" oder "Aktion" reduziert ist.

Mit der Identität von Gebrauchswert und Tauschwert endet also diese Vulgarisation Ric[ardo]s, die wir daher als den letzten und schmierigsten Ausdruck der Auflösung der Schule als Schule betrachten müssen.

"Der P r o f i t d e s K a p i t a l s ist nur ein anderer Name für den L o h n f ü r a u f g e h ä u f t e A r b e i t" (Mc[Culloch], "Principles" etc., 1825, p. 291), d.h. für den Arbeitslohn, der den Waren für die Dienste gezahlt 1*) wird, die sie als G e b r a u c h s w e r t e in der Produktion leisten.

Mit diesen wages of accumulated labour hat es übrigens bei Herrn McCulloch noch eine eigne mysteriöse Bewandtnis. Wir haben schon erwähnt, daß - seine Abschreibereien von Ricardo, Mill, Malthus und Say abgerechnet, die den eigentlichen Fonds seiner Schriften bilden - er selbst seine "accumulated labour" unter verschiednen Titeln beständig wieder reprints 2*) und verkauft, immer "largely drawing upon what he had got paid before 3*). Diese Manier, "wages of accumulated labour zu ziehn, ist bereits 1826 in einer eignen Schrift weitläufig auseinandergesetzt worden, und was hat McCulloch von 1826-1862 nicht weiter geleistet in diesem drawing of wages for a accumulated labour 4*)! (Auch diese elende Phrase eignet sich Roscher als Thukydides 5*) an.)

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1*) In der Handschrift geleistet - 2*) nachdruckt - 3*) "vieles entnimmt", was er schon einmal bezahlt bekommen hat 4*) Entnehmen von Löhnen für aufgehäufte Arbeit - 5*) siehe vorl. Band, S. 492/493

<186>

Die Schrift heißt: Mordecai Mullion, "Some Illustrations of Mr.

McCulloch's Principles of Politic. Economy, Edinburgh 1826. [47] Hier wird nachgewiesen, wie unser chevalier d'industrie 1*) sich einen Namen gemacht. 9/10 schreibt er ab von A. Smith und Ricardo etc., das übrige 1/10 beständig von seiner eignen accumulated labour, "most shamelessly and damnably reiterated" 2*). Mullion zeigt z.B. nach, wie McCulloch d i e s e l b e n A r t i k e l nicht nur abwechselnd in der "Edinburgh Review" [48], "Scotsman" [49], "Encyclopaedia Britannica" verkauft, als eigne "Dissertations", als neue Arbeiten, sondern wie er z.B. in verschiednen Jahrgängen der "Edinburgh Review" d i e s e l b e n A r t ik e l wörtlich, nur mit einigen Transpositionen und unter neuem Aushängeschild wieder abdruckt. Mit Bezug hierauf sagt Mullion von "this most incredible cobbler", "this most Economical of all the Economists" 3*):

"Die Artikel des Herrn McCulloch sind den Himmelskörpern so unähnlich als nur möglich, aber in einer Beziehung ähneln sie diesen erhabenen Leuchten - sie haben bestimmte Zeiten der Wiederkehr." (p. 21.)

Kein Wunder, daß er an die "wages of accumulated labour" glaubt!

Der Ruf des Herrn Mac zeigt die Macht industrieritterlicher Gemeinheit.

¦¦850a¦ Wie McC[ulloch] einige Sätze R[icardo]s exploitiert, um sich wichtig zu machen, sieh unter anderem "Edinburgh Review", March 1824, wo dieser Freund der wages of accumulated labour ("Considerations on the accumulation of Capital" heißt der Wisch) eine wahre Jeremiade losläßt über den Fall der Profitrate.

"Der Verfasser ... gibt den Befürchtungen, die ihm der F a l l d e s P r o f i t s einflößt folgenden Ausdruck: 'Der Anschein des Gedeihens, den England bietet, ist trügerisch die Seuche der Armut hat heimlich die Menge der Bürger ergriffen, und die Grund mauern der Macht und Größe der Nation sind erschüttert... Wo der Zinsfuß niedrig ist, wie in England, ist die Profitrate ebenfalls niedrig, und das Gedeihen der Nation hat ihren Höhepunkt überschritten.' Diese Behauptungen müssen jeden überraschen, der den glänzenden Zustand Englands kennt." ([McCulloch, "Discours sur l'économie", traduit par] Prévost, l.c.p. 197.)

Herr Mac hatte sich nicht darüber zu beunruhigen, daß "land" gets better "wages" than "iron, bricks, etc." The cause must have been, that it labours" harder. 4*) ¦XIV-850a¦¦

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1*) Industrieritter - 2*) aufgehäuften Arbeit, "die er höchst schamlos und verwerflich immer wiederholt" - 3*) "diesem unglaublichen Schuhflicker", "diesem ökonomischsten aller Ökonomen" 4*) "Boden" besseren "Lohn" erhält als "Eisen, Ziegel etc." Die Ursache muß wohl darin liegen, daß er emsiger "arbeitet".

<187>

¦¦XV-925¦ {Eine blinde Sau findet auch manchmal eine Eichel, und so McCulloch in dem folgenden; doch selbst dies, wie er es faßt, nur eine Inkonsequenz, da er surplus value nicht scheidet vom Profit 1*). Zweitens wieder eins seiner gedankenlos eklektischen Plagiate. Nach den Kerls wie Torrens etc., wo die value durch das Kapital bestimmt, ebenso Bailey, [steht] der Profit im Verhältnis zum Kapital (vorgeschossenen). Sie identifizieren nicht wie Ric[ardo] Profit mit Mehrwert, aber nur, weil sie überhaupt kein Bedürfnis haben, den Profit auf der Basis des Werts zu erklären, weil sie die Form, worin der Mehrwert erscheint - P r o f i t, als Verhältnis der surplus value zum vorgeschoßnen Kapital -, für die ursprüngliche Form nehmen, in der Tat die erscheinende Form nur in Worte übersetzen.

Die Stellen bei Mac, der 1. Ricardian ist und 2. die Gegner R[icardo]s abschreibt - ohne Vermittlung -, lauten:

Ricardos Regel {"ein Steigen des Profits könne niemals auf eine andere Weise herbeigeführt werden als durch ein Fallen der Arbeitslöhne und ein Fallen des Profits nur durch ein Steigen des Lohnes"] nur wahr "in jenen Fällen, in denen die P r o d u kt i v i t ä t d e r I n d u s t r i e k o n s t a n t b l e i b t". (McCull[ochl, Princ. of P.E.", Edinburgh 1825, p. 373.) D.h. der Industrie, die das capital constant liefert. "Die Profite hängen von dem Verhältnis ab, die sie zum Kapital haben, wovon sie produziert sind und nicht von dem Verhältnis zu den Löhnen. Ist die Produktivität der Industrie allgemein verdoppelt, und wird dieser so erhaltne Überfluß zwischen Kapitalist und Arbeiter geteilt, so bleibt die Proportion zwischen Kapitalist und Arbeiter dieselbe, obgleich die Rate des Profits in bezug auf das ausgelegte Kapital gestiegen ist." (l.c.p. 373, 374.)

Selbst in diesem Fall, wie auch Mac bemerkt, könnte man sagen, die wages seien relativ gefallen im Verhältnis zum Produkt, weil die Profite gestiegen. (In diesem Falle aber das Steigen der profits Ursache des Fallens der wages.) Diese Rechnung aber beruht auf der falschen Manier, wages als Anteil am Produkt zu berechnen 2*), und Herr J. St. Mill, wie früher gesehn [50], sucht auf diesem sophistischen Weg das R[icardo]sche Gesetz zu verallgemeinern.} ¦XV-925¦¦

5. Wakefield. [Einwände gegen Ricardos Theorie über den Wert der Arbeit und über die Grundrente]

¦¦XIV-850a¦ Die eigentlichen Verdienste W[akefields] in der Auffassung des Kapitals beleuchtet in frührem Abschnitt über die "Verwandlung des Mehrwerts in Kapital" [51]. Hier nur direkt auf das "Topik" 3*) Bezügliches.

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1*) In der Handschrift labour - 2*) siehe vorl. Band, S. 220-222 - 3*) Thema

<188>

"Wenn man Arbeit als eine Ware und Kapital, das Produkt der Arbeit, als eine andere behandelt, dann würde sich, wenn die Werte jener beiden Waren durch gleiche Arbeitsmengen geregelt würden, eine gegebene Menge Arbeit unter allen Umständen gegen eine solche Menge Kapital austauschen, die durch die gleiche Arbeitsmenge erzeugt worden war; v e r g a n g e n e A r b e i t würde sich stets gegen den gleichen Betrag g e g e n w ä r t i g e r Arbeit austauschen. Aber der Wert der Arbeit, im Verhältnis zu anderen Waren, wird, wenigstens insofern, als der Arbeitslohn vom Anteil abhängt, nicht durch gleiche Arbeitsmengen bestimmt, sondern durch das Verhältnis zwischen Zufuhr und Nachfrage." (Wakefield. Edit. of Smiths "Wealth of Nations", London 1835, vol. I, p. 230, 231, Note.)

Nach W[akefield] also Profit unerklärlich, wenn der Wert der Arbeit bezahlt würde.

In vol. II seiner zitierten Ausgabe von A.Smith bemerkt W[akefield]:

"Mehrprodukt [52] bildet immer Rente: d e n n o c h k a n n R e n t e b e z a h l t w e r d e n, d i e n i c h t a u s M e h r p r o d u k t b e s t e h t 1*)." (l.c.p. 216.)

"Wenn, wie in Ireland, die Masse eines Volkes dahin gebracht wird, von Kartoffeln und in elenden Hütten und in Lumpen zu leben und, für die Erlaubnis so zu leben, alles hinzugeben, was sie außer Hütten, Lumpen und Kartoffeln produzieren können, dann erhält der Eigentümer des Bodens, auf dem sie leben, im selben Verhältnis mehr, in dem sie sich mit weniger begnügen, auch wenn der Ertrag von Kapital oder Arbeit unverändert bleiben sollte. W a s d i e a r m s e l i g e n P ä c h t e r a b g e b e n, e rg a t t e r t d e r L a n d l o r d. S o i s t e i n S i nk e n d e s L e b e n s s t a n d a r d s u n t e r d e n B e b a u e r n d e s B o d e n s e i n e a n d e r e U rs a c h e v o n M e h r p r o d u k t 1*)... Wenn die Löhne fallen, so ist die Wirkung auf das Mehrprodukt die gleiche, als sänke der Lebensstandard; das Gesamtprodukt bleibt das gleiche, der überschüssige Teil ist größer; die Produzenten erhalten weniger, der Landlord mehr." (p. 220, 221.)

In diesem Fall heißt der Profit Rent, ganz wie er Z i n s heißt, wenn der Arbeiter, wie z.B. in Indien, mit den Vorschüssen des Kapitalisten (wenn auch selbst nominell unabhängig) arbeitet und ihm alles surplus produce zu liefern.

6. Stirling.

[Erklärung des Profits aus Nachfrage und Zufuhr]

Stirling (Patrick James). "The Philosophy of Trade etc.", Edinburgh 1846.

"Die quantity jeder Ware muß so reguliert sein, daß die Zufuhr solch einer Ware in einer geringern Proportion steht zu der Nachfrage für sie als die Zufuhr von Arbeit

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1*) In der Handschrift ist die hier kursiv gegebene Textstelle mit Bleistift unterstrichen

<189>

zu der Nachfrage nach Arbeit. Die Differenz zwischen dem Preis oder dem Wert der Ware und dem Preis oder Wert der labour worked up in it 1*) konstituiert den P r o f i t oder S u r p l u s, den Ricardo nach seiner Theorie nicht erklären kann. (l.c.p. 72, 73.)

¦¦851¦ Derselbe Mann sagt uns:

"Wenn die Werte von Waren sich entsprechend ihren Produktionskosten verhalten, so kann man dies das p a r o f v a l u e 2*) nennen." (p. 18.)

Entsprechen sich also Nachfrage und Zufuhr der Arbeit, so würde die Arbeit zu ihrem W e r t verkauft (was Stirling sich immer unter diesem Wert denken mag). Und entsprechen sich Nachfrage und Zufuhr der Ware, in which the labour is worked up 3*), so würde die Ware zu ihren P r o d u k t i o n s k o s t e n verkauft, worunter Stirling the v a l u e o f l a b o u r versteht. Der Preis der Ware dann = der value of labour worked up in it. Und der Preis der Arbeit on a par mit ihrer eignen value. Hence the price of the commodity = the price of the labour worked up in it.

Hence, there would be no profit or surplus. 4*) Stirling erklärt also den Profit oder das surplus daraus:

Die Zufuhr der Arbeit im Verhältnis zur Nachfrage nach Arbeit muß größer sein als die Zufuhr der Ware, worin the labour is worked up im Verhältnis zur Nachfrage nach der Ware. Die Sache muß so eingerichtet werden, daß die Ware teurer verkauft wird, als die in ihr enthaltne Arbeit bezahlt wird.

Dies nennt Herr Stirling das Phänomen des surplus erklären, während es nur eine Paraphrase des zu Erklärenden ist. Weiter zugesehn, sind nur drei Fälle möglich: Der Preis der Arbeit steht on "the par of value", d.h., die Nachfrage und Zufuhr der Arbeit entsprechen dem Preis der Arbeit, = ihrem Wert. Dann muß die Ware ü b e r ihrem Wert verkauft werden oder es so eingerichtet werden, daß ihre Zufuhr u n t e r ihrer Nachfrage steht.

"P r o f i t u p o n a l i e n a t i o n" tout pur 5*), nur die Bedingung hinzugesetzt, unter der es möglich ist. Oder die Nachfrage nach Arbeit über ihrer Zufuhr und . der Preis über ihrem Wert. Dann hat der Kapitalist dem Arbeiter mehr gezahlt, als die Ware wert ist, und der Käufer muß dem Kapitalist ein doppeltes surplus zahlen, erstens das von ihm d'abord 6*) an den Arbeiter gezahlte und dann seinen Profit. Oder der Preis der Arbeit unter ihrem Wert, die Zufuhr von Arbeit über der Nachlrage nach Arbeit. Dann kommt das

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1*) in sie eingegangenen Arbeit - 2*) Niveau des Wertes - 3*) in die die Arbeit eingegangen ist - 4*) Daher ist der Preis der Ware gleich dem Preis der in sie eingegangenen Arbeit. Also gäbe es keinen Profit oder Surplus. - 5*) Das ist reiner "Veräußerungsprofit" 6*) zunächst

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surplus daher, daß die Arbeit u n t e r i h r e m W e r t bezahlt ist und [in der Ware] zu ihrem Wert oder wenigstens über ihrem P r e i s verkauft wird.

Schält man allen nonsense ab, so entspringt das surplus bei Stirling daher, daß die Arbeit unter ihrem Wert vom Kapitalisten gekauft und ü b e r ihrem Preis in der Form der Ware wieder verkauft wird.

Die andern Fälle, der lächerlichen Form entkleidet, wonach der Produzent es so "einrichten" soll, daß er seine Ware über ihrem Wert verkauft oder über "the par of value", heißt nichts als: Ist die Nachfrage nach einer Ware größer als ihre Zufuhr, so steigt der Marktpreis über den Wert. Was sicher keine neue Entdeckung ist und eine Sorte von "surplus" erklärt, die weder Ricardo noch sonst jemand stets die geringste Schwierigkeit bereitet hat. ¦¦XIV-851¦

7. John Stuart Mill. [53]

[a) Verwechslung von Mehrwertrate und Profitrate. Elemente der Konzeption des "profit upon alienation". Verworrene Ansichten über "vorgeschoßne Profite"]

¦¦VII-319¦ In dem oben 1*) zitierten Schriftlein [54], das in der Tat alle originellen Ideen des Herrn J[ohn] St[uart] Mill über political economy enthält (im Unterschied von seinem starkleibigen Kompendium [55]), heißt es in Essay IV "On Profits and Interests" 2*):

"Werkzeuge und Rohstoffe haben ursprünglich, gleich andern Dingen, nichts als Arbeit gekostet... Die in der Fabrikation der Werkzeuge und Rohstoffe verwandte Arbeit, hinzugefügt zu der Arbeit, die später verwandt wurde, um die Rohstoffe vermittelst der Maschinen zu verarbeiten, gibt die Gsamtsumme der in der Produktion der fertigen Ware verwandten Arbeit... K a p i t a l e r s e t z e n, h e i ß t d a h e r n i c h t s a l s d i e w a g e s o f t h e l a b o u r e m p l o y e d 3*) e r s e t z e n." (l.c.p. 94.)

Dies an und für sich falsch, weil die employed labour und die bezahlten Salaire durchaus nicht identisch. Vielmehr die employed labour gleich der Summe von Salair und Profit. Kapital ersetzen heißt die bezahlte Arbeit (wages) und die vom Kapitalist unbezahlte, wohl aber verkaufte Arbeit (profit) ersetzen. Herr Mill verwechselt hier "employed labour" and that portion of the employed labour which is paid for by the capitalist that employs it 4*). Diese Verwechslung spricht an und für sich nicht sehr vorteilhaft für sein Verständnis der Ricardoschen Theorie, die er zu lehren vorgibt.

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1*) Siehe 1. Teil dieses Bandes, S. 152/153 - 2*) "Über Profit und Zinsen" - 3*) den Lohn der aufgewandten Arbeit - 4*) "aufgewandte Arbeit" und jenen Teil der aufgewandten Arbeit, den der Kapitalist zahlt, der sie anwendet

<191>

Mit Bezug auf das capital constant noch nebenbei zu merken, daß, wenn sich jeder Teil desselben in previous labour 1*) auflöst, also eingebildet werden kann, daß es zu irgendeiner Zeit profit oder salair oder beide vorstellte, sobald es einmal gebildet ist, ein Teil desselben sich nicht mehr weder in Profit noch in Salair auflösen kann, wie z.B. der Samen etc.

Mill unterscheidet den Mehrwert nicht vom Profit. Er erklärt also P r o f i t r a t e (was für den in Profit bereits verwandelten Mehrwert richtig) gleich dem Verhältnis des Preises des Produkts zu dem Preise seiner Produktionsmittel (Arbeit eingerechnet.)

(Sieh p. 92, 93.) Und zugleich will er die Gesetze der P r o f i t r a t e unmittelbar aus dem Ricardoschen Gesetz ableiten, wo Ricardo Mehrwert und Profit konfundiert, daß "profits depend upon wages rising as wages fall, and falling as wages rise" 2*). Herr Mill ist sich selbst nicht recht klar über die F r a g e selbst, die er zu lösen sucht. Wir wollen daher kurz s e i n e Frage formulieren, bevor wir seine Antwort hören. Die Profitrate ist das Verhältnis des Mehrwerts zur G e s a m t s u m m e des vorgeschoßnen Kapitals (capital constant und capital variable zusammengerechnet), während der Mehrwert selbst der Überschuß des Arbeitsquantums, das der Arbeiter works 3*), ist über das Arbeitsquantum, das ihm in Salair vorgeschossen; also der Mehrwert nur betrachtet in bezug auf das variable oder in Salair ausgelegte Kapital, nicht das ganze Kapital. Die Rate des Mehrwerts und die Rate des Profits sind daher zwei verschiedne Raten, obgleich der Profit selbst nur ein sub certa specie 4*) betrachteter Mehrwert ist. Von der Rate des Mehrwerts ist es richtig zu sagen, daß sie 5*) ausschließlich "depends upon wages; rising as wages fall, and falling as wages rise". (Von gross Mehrwert 6*) wäre es falsch, da dieser zugleich abhängt nicht nur von der Rate, worin Surplusarbeit des einzelnen Arbeiters angeeignet wird, sondern zugleich von der Masse (Anzahl) der gleichzeitig exploitierten Arbeiter.) Die Rate des Profits - da sie das Verhältnis vom Mehrwert zum Gesamtwert des vorgeschoßnen Kapitals wird natürlich affiziert und bestimmt durch Fallen oder Steigen des Mehrwerts, also durch das rise or fall of wages 7*); aber außer dieser Bestimmung schließt die Rate des Profits noch ¦¦320¦ davon unabhängige und nicht unmittelbar darauf reduzierbare ein.

Herr J. St. Mill, der einerseits mit Ricardo Profit und Mehrwert u n m i t t e l b a r identifiziert, andrerseits die P r of i t r a t e (durch polemische Rücksicht auf Anti-Ricardians bestimmt) nicht im Ricardoschen Sinn faßt, sondern in

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1*) vorhergehender Arbeit - 2*) "Profit abhängt vom Arbeitslohn, der, wenn der Arbeitslohn fällt, steigt und, wenn der Arbeitslohn steigt, fällt" - 3*) leistet - 4*) unter einem bestimmten Gesichtspunkt - 5*) in der Handschrift: er - 6*) Masse des Mehrwerts - 7*) Steigen oder Fallen des Arbeitslohns

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ihrem wirklichen Sinn, als V e r h ä l t n i s des Mehrwerts zum Gesamtwert des vorgeschoßnen Kapitals (capital variable + capital constant) faßt, müht sich ab zu beweisen, daß die Profitrate u n m i t t e l b a r bestimmt ist durch das Gesetz, das den Mehrwert bestimmt und sich einfach darin auflöst, daß je geringer der Teil seines Arbeitstags ist, den der Arbeiter sich selbst aneignet, desto größer der Teil, der dem Kapitalisten zufällt und vice versa. Nun wollen wir seine Abquälerei sehn, wobei das Schlimmste, daß er nicht klar, welches Problem er eigentlich lösen will. Hätte er das Problem selbst richtig formuliert, so konnte er es nicht in d i e s e r Weise falsch lösen.

Er sagt also:

"Obgleich Werkzeuge, Rohstoffe und Gebäude selbst das Produkt der Arbeit sind, ist dennoch das Ganze ihres Werts nicht auflösbar in die Löhne der Arbeiter, von denen sie produziert sind."

{Oben sagte er: Ersetzen von Kapital ist Ersetzen von wages.}

"Die Profite, die die Kapitalisten auf diese Löhne machten, sind einzurechnen. Der letzte produzierende Kapitalist hat nicht allein von dem Produkt zu ersetzen d i e L ö h n e, gezahlt von ihm selbst und dem Werkzeugmacher, sondern auch den Profit des Werkzeugmachers, vorgeschossen von ihm selbst von seinem eignen Kapital." (l.c.p. 98.)

"Profits" also "komponieren nicht rein das s u r p l u s nach Ersetzung der Auslage; sie gehn in die Auslage selbst ein. Kapital ist expendiert teils in Zahlen oder remboursieren von wages und teils im Zahlen der profits andrer Kapitalisten, deren Konkurrenz nötig war, um die Produktionsmittel zusammenzubringen." (l.c.p. 98, 99.) "Ein Artikel kann daher d a s P r o d u k t d e r s e l b e n Q u a n t i t ä t A r b e i t a l s z u v o r s e i n, und dennoch, wenn eine P o r t i o n d e s P r o f i t s, welche der letzte Produzent gutzumachen hat dem frühern Produzenten, gespart" (ökonomisiert) "werden kann, ist d i e P r o d u k t i o n s k o s t d e s A r t i k e l s v e r m i n d e r t... Dennoch bleibt es wahr, daß die Profitrate im umgekehrten Verhältnis zu den Produktionskosten des Arbeitslohns wechselt." (p. 102, 103.)

Wir gehn hier natürlich immer von der Voraussetzung aus, daß der Preis einer Ware gleich ihrem Werte. Auf dieser Basis führt Herr Mill selbst die Untersuchung.

D'abord 2*) haben in eben zitierter Darstellungsweise die Profite sehr stark das Aussehn von profits upon alienation; but passons outre 3*). Nichts ist falscher, als daß ein Artikel (wenn er zu seinem W e r t verkauft wird) "das Produkt derselben Quantität Arbeit als zuvor ist" und daß zugleich durch irgendeinen Umstand "die Produktionskost des Artikels vermindert" sein kann. {Es sei denn in dem von mir zuerst aufgestellten Sinn, wo ich die

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1*) hier im Sinne von Mitwirkung - 2*) Zunächst - 3*) Veräußerungsprofiten; aber lassen wir das

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Produktionskost des Artikels unterscheide von der Produktionskost des Kapitalisten, da dieser einen Teil dieser Produktionskosten nicht zahlt. [56] In diesem Falle ist es in der Tat auch richtig, daß er seinen Profit ebensogut macht aus der unbezahlten Surplusarbeit seiner eignen Arbeiter, als er ihn auch machen kann dadurch, daß er den Kapitalisten, der ihm sein capital constant liefert, unterzahlt, d.h. diesem Kapitalisten einen Teil der in seiner Ware enthaltnen und von diesem Kapitalisten nicht bezahlten Surplusarbeit (die eben dadurch seinen Profit bildet) nicht zahlt. Dies läuft immer darauf hinaus, daß er die Ware unter ihrem Wert zahlt. Die Rate des Profits (also das Verhältnis des Mehrwerts zum Gesamtwert des vorgeschoßnen Kapitals) kann ebensogut steigen dadurch, daß dasselbe Quantum des vorgeschoßnen Kapitals objektiv wohlfeiler wird (infolge der vergrößerten Produktivität der Arbeit in den Produktionssphären, die das capital constant produzieren 1*)), als dadurch, daß es subjektiv wohlfeiler wird für den Käufer, indem er es unter seinem Wert zahlt. F ü r i h n ist es dann immer das Resultat eines geringeren Quantums von Arbeit.} ¦¦321¦ Was Mill zunächst sagt, ist, daß das c a p i t a l c o n s t a n t des Kapitalisten, der die letzte Ware macht, sich nicht nur in wages auflöst, sondern auch in profits. Der Gedankengang ist dabei der:

Löste es sich nur in wages auf, so wäre also der Profit das Surplus des letzten Kapitalisten nach Ersetzung aller wages {und die ganze Auslage (bezahlte) des Produkts löste sich in wages auf}, woraus die Gesamtheit des vorgeschoßnen Kapitals bestünde. Der Gesamtwert des vorgeschoßnen Kapitals wäre = dem Gesamtwert der wages, die im Produkt enthalten sind. Der Profit wäre der Überschuß dadrüber. Und da die Profitrate = dem Verhältnis dieses Überschusses zu dem Gesamtwert des vorgeschoßnen Kapitals, so stiege oder fiele diese Rate offenbar im Verhältnis des Gesamtwerts des vorgeschoßnen Kapitals, d.h. des W e r t s d e r S a l a i r e, deren Gesamtheit das vorgeschoßne Kapital bildet 2*). {Dieser Einwurf selbst ist in der Tat albern, wenn das a l l g e m e i n e Verhältnis von Profit und Salair betrachtet wird. Von dem ganzen Produkt hätte Herr Mill ja nur den Teil, der sich in Profite auflöst (gleichgültig, ob d e m l e t z t e n oder den frühren Kapitalisten bezahlt, den Kofunktionären in der Produktion der Ware), auf die eine Seite zu stellen, und den, der sich in Salair auflöst, auf die andre, und so bliebe die Summe des Profits nach wie vor gleich dem Surplus über den Wert der Summe der Salaire, und das Ricardosche "umgekehrte Verhältnis" könnte direkt von der Profitrate behauptet werden. Allein es ist

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1*) In der Handschrift: produziert - 2*) in der Handschrift: bilden

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unwahr, daß sich die Gesamtheit des vorgeschoßnen Kapitals in Profit und Salair auflöst.} Aber das vorgeschoßne Kapital löst sich nicht nur in salaire auf, sondern auch in vorgeschoßne Profite. Der Profit bleibt also nicht nur als ein Surplus über vorgeschoßne Salaire, sondern auch über vorgeschoßne Profite. Also ist die Profitrate bestimmt nicht nur durch das Surplus über Salair, sondern durch Surplus des letzten Kapitalisten über die Summe von Salairen plus Profiten, deren Summe nach der Voraussetzung das ganze vorgeschoßne Kapital bildet. Diese Rate kann sich also offenbar ändern nicht nur durch Steigen oder Fallen von Salairen, sondern auch durch Steigen oder Fallen von Profit. Und ließen wir beiseite den Wechsel der Rate, soweit er vom Steigen oder Fallen der Salaire herrührt; unterstellten wir, was ja x-mal in der Praxis eintritt, daß der Wert der Salaire, d.h. ihre Produktionskosten, die in ihnen enthaltne Arbeitszeit sich gleichbliebe, konstant wäre - so kommen wir auf dem von Herrn Mill geleiteten Weg zu dem schönen Gesetz, daß das Steigen und Fallen der Profitrate vom Steigen und Fallen des Profits abhängt.

"Wenn eine Portion des Profits, welche der letzte Produzent gutzumachen hat den frühern Produzenten, ökonomisiert werden kann, ist die Produktionskost des Artikels vermindert."

Dies ist in der Tat sehr richtig. Nehmen wir an, daß keine Portion des Profits der früheren Produzenten bloße surcharge 1*) war - profit upon alienation, wie James Steuart sagt -, so ist jede Ökonomisierung einer "Portion des Profits" {soweit sie nicht dadurch erreicht wird, daß der spätere Produzent den früheren bescheißt, d.h., ihm nicht ganz den in seiner Ware enthaltenen Wert zahlt} eine Ökonomisierung in der Quantität der Arbeit, die zur Produktion der Ware erheischt ist. {Wir sehn hier ab von dem Profit, der gezahlt wird, z.B. für die Zeit, wo das Kapital brach während der Produktionszeit liegt etc. Waren z.B. 2 Tage nötig, um das Rohmaterial, die Kohle z.B., von der Grube bis zur Fabrik zu bringen, und ist jetzt nur noch ein Tag nötig, so wird 1 Arbeitstag "ökonomisiert"; aber dies gilt sowohl von dem Teil desselben, der sich in Salair auflöst, als von dem Teil, der sich in Profit auflöst.

Nachdem Herr Mill sich selbst klargemacht, daß die Rate [des] Surplus des letzten Kapitalisten oder überhaupt die Profitrate nicht nur von dem direkten Verhältnis von wages und profits abhängt, sondern von dem Verhältnis des letzten Profits oder des Profits jeden bestimmten Kapitals zum Gesamtwert des vorgeschoßnen Kapitals, = der Summe des (in salaires

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1*) Überforderung

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ausgelegten) capital variable plus dem konstanten Kapital, daß, in andren Worten, ¦¦322¦ die Profitrate bestimmt ist nicht allein durch das Verhältnis des Profits zu dem im Salair ausgelegten Teil des Kapitals, also nicht allein durch die Produktionskosten oder den Wert des Salairs, fährt er fort:

"Dennoch bleibt es wahr, daß die Profitrate im umgekehrten Verhältnis zu den Produktionskosten des Arbeitslohns wechselt."

Obgleich es falsch ist, ist es doch wahr.

Die Illustration, die er nun gibt, kann als klassisches Beispiel der Illustrationsmanier der Ökonomen gelten, um so frappanter, als ihr Verfasser zugleich eine Wissenschaft der Logik geschrieben hat [57].

"Vorausgesetzt, daß z.B. 60 Ackerbauarbeiter empfangen 60 qrs.

Korn als ihren Lohn, ferner fixes Kapital und Samen zum Wert von 60 qrs. verbrauchen und daß das Produkt ihrer Operationen = 180 qrs. ist. Den Profit zu 50 p.c. vorausgesetzt, müssen der Samen und die Werkzeuge sich auflösen in das Produkt der Arbeit von 40 Menschen; denn die Löhne dieser 40 zusammen mit dem Profit machen 60 qrs. B e s t e h t d a s P r o d u k t d a h e r a u s 1 8 0 q r s., s o i s t e s d a s R e s u l t a t v o n 1 0 0 M e n s c h e n.

Gesetzt nun, die Arbeiten blieben dieselben, aber d u r c h i r g e n d e i n e E r f i n d u n g f i e l e d i e A ss i s t e n z v o n f i x e m K a p i t a l u n d S a m e n w e g. Ein Ertrag von 180 qrs. konnte früher nicht erhalten werden ohne Auslage von 120, jetzt durch eine Auslage von nicht mehr als 100.

Die 180 qrs. noch das Resultat derselben Quantität von Arbeit wie früher, der Arbeit von 100 Mann. Ein Quarter Korn daher ist noch das Produkt von 10/18 von eines Mannes Arbeit. Denn ein Quarter Korn, welches die Remuneration eines einzelnen Arbeiters ist, ist in der Tat das Produkt derselben Arbeit als früher; aber seine Produktionskost hat sich nichtsdestoweniger vermindert; es ist nun das Produkt von 10/18 eines Mannes Arbeit und sonst nichts; während früher erfordert war für seine Produktion diese Quantität Arbeit plus einer Ausgabe in der Form von Wiedererstattung von Profit, was 1/5 mehr ausmachte. Wenn die Produktionskost des Arbeitslohnes dieselbe wie früher geblieben wäre, hätten Profite nicht steigen 1*) können. Jeder Arbeiter hätte 1 gr Korn empfangen; aber 1 gr Korn zu der Zeit war das Resultat derselben Produktionskost wie 1 1/5 Quarter jetzt. Zu dem Zweck daher, daß jeder Arbeiter dieselbe Produktionskost empfangen könne, muß jeder 1 gr Korn empfangen + 1/5." (p. 99-103.)

"Annehmend daher, daß der Arbeiter in demselben Artikel gezahlt wird, in dem er produziert, ist es evident, daß, wenn irgendeine Ersparnis an Kosten Platz greift in der Produktion dieses Artikels, wenn der Arbeiter ferner dieselbe Produktionskost empfängt wie zuvor, er eine vermehrte Quantität empfangen muß, in demselben Verhältnis, worin die produktive Macht des Kapitals gewachsen ist. Aber wenn so, wird die Auslage des Kapitalisten exakt dieselbe Proportion zu seinem Ertrag haben wie früher

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1*) In der Handschrift: fallen

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und Profite nicht steigen. Die Variationen daher in der Profitrate und in der Produktionskost der Löhne gehn Hand in Hand und sind unzertrennlich. Die Meinung Ricardos ist daher genau richtig, wenn er unter niederen Löhnen n i c h t n u r L ö h n e v e r s t e h t, d i e d a s P r o d u k t e in e r k l e i n e r n Q u a n t i t ä t v o n A r b e i t s i n d, sondern L ö h n e, d i e z u m i n d r e r Kost produziert sind, eingerechnet Arbeit und frühere Profite zusammen. (l.c.p. 104.)

Merken wir bei dieser schönen Illustration d'abord, daß unterstellt wird, daß Korn, durch eine Erfindung, ohne Samen (Rohstoff) und ohne capital fixe produziert wird; ohne Rohmaterial und ohne Arbeitsinstrument, also aus Luft, Wasser und Erde durch bloße Handarbeit fabriziert wird. Diese ¦¦323¦ abgeschmackte Voraussetzung birgt weiter nichts als die Voraussetzung, daß ein Produkt o h n e c a p i t a l c o n s t a n t produziert wird, also bloß durch neuhinzugesetzte Arbeit. In diesem Fall ist natürlich bewiesen, was zu beweisen war, nämlich, daß Profit und Mehrwert identisch, also auch die Profitrate nur abhängt von dem Verhältnis der Surplusarbeit zur notwendigen Arbeit. Die Schwierigkeit kam eben daher, daß durch das Verhältnis des Mehrwerts zum konstanten Teil des Kapitals - und dies Verhältnis nennen wir Profitrate - Rate des Mehrwerts und Rate des Profits sich unterscheiden. Setzen wir also das konstante Kapital = 0, so haben wir die Schwierigkeit, die durch die Existenz des capital constant hereinkam, dadurch gelöst, daß wir von der Existenz dieses capital constant abstrahieren. Oder wir haben die Schwierigkeit dadurch gelöst, daß wir u n t e r s t e l l e n, daß sie nicht existiert. Probatum est. 1*)

Arrangieren wir nun das Problem oder die Millsche Illustration des Problems richtig. In der ersten Voraussetzung haben wir:

Capital constant Capital variable Gesamtprodukt Profit (fixed capital (In Salair ausgeund seed 2*)) legtes Kapital) 60 qrs. 60 qrs. (60 Arbeiter) 180 qrs. 60 qrs

In diesem Beispiel vorausgesetzt, daß die dem konstanten Kapital zugesetzte Arbeit = 120 qrs., und da jedes qr. der Arbeitslohn eines Arbeitstages (oder der Jahresarbeit, was nur 1 Arbeitstag aus 365 Arbeitstagen), so enthalten die 180 qrs. nur 60 Arbeitstage, von denen 30 das Salair der Arbeiter ersetzen und 30 den Profit bilden. Wir nehmen also in der Tat an, daß 1 Arbeitstag sich realisiert in 2 qrs., weshalb die 60 Arbeiter ihre 60 Arbeitstage in 120 qrs. realisieren, wovon 60 ihr Salair, 60 den Profit bilden; In andren Worten: daß der Arbeiter 1/2 des Arbeitstags für sich

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1*) Es ist erwiesen. - 2*) Samen

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arbeitet, zum Ersatz des Salairs, und 1/2 für den Kapitalisten, dadurch die surplus value des Kapitalisten schaffend. Die Rate des Mehrwerts ist daher = 100 p.c. und nicht = 50 p.c. Dagegen beträgt die Rate des Profits, da das variable Kapital nur die Hälfte des ganzen vorgeschoßnen Kapitals bildet, nicht 60 qrs. zu 60, also nicht 100 p.c., sondern 60 qrs. zu 120, also nur 50 p.c.

Wäre der konstante Teil des Kapitals = 0, so bestünde das ganze vorgeschoßne Kapital nur aus 60 qrs., nur aus dem in Arbeitslohn vorgeschoßnen Kapital = 30 Arbeitstage; Profit und Mehrwert, also auch ihre Raten wären identisch. Der Profit betrüge dann 100 und nicht 50 p.c.; 2 qrs. Korn wären das Produkt von einem, 120 qrs. Korn das Produkt von 60 Arbeitstagen, obgleich 1 qr. Korn nur das Salair von einem Arbeitstag und 60 qrs. Korn nur das Salair von 60 Arbeitstagen wären. In andren Worten: der Arbeiter erhielte nur die Hälfte, 50 p.c. von seinem Produkt, während der Kapitalist das Doppelte, 100 p.c. von seiner Auslage erhielte.

Wie verhielte es sich nun mit dem c a p i t a l c o n s t a n t von 60 qrs.? Sie wären ebenfalls das Produkt von 30 Arbeitstagen und vorausgesetzt, daß sich in diesem capital constant die Elemente seiner Produktion ebenfalls so verhielten, daß 1/3 davon aus capital constant besteht, 2/3 aus neuzugesetzter Arbeit, daß ebenfalls der Mehrwert und die Rate des Profits dieselbe, hätten wir folgende Rechnung:

Capital constant Capital variable Gesamtprodukt Profit

20 qrs. 20 qrs. (Lohn für 20 Arbeiter) 60 qrs. 20 qrs.

Die Profitrate betrüge wieder 50 p.c., die Rate des Mehrwerts 100 p.c. Das Gesamtprodukt wäre das ¦¦324¦ Produkt von 30 Arbeitstagen, wovon aber 10 Arbeitstage (= 20 qrs.) die präexistierende Arbeit (capital constant) und 20 Arbeitstage neuzugesetzte Arbeit von 20 Arbeitern, von denen jeder aber nur die Hälfte seines Produkts als Salair erhalten hätte. 2 qrs. wären nach wie vor das Produkt von eines Mannes Arbeit, obgleich nach wie vor 1 qr. das Salair von eines Mannes Arbeit und 1 qr. der Profit des Kapitalisten wäre, der die Hälfte von des Mannes Arbeit sich angeeignet hat.

Die 60 qrs., die der letztproduzierende Kapitalist Mehrwert machte, bildeten eine Profitrate von 50 p.c., weil diese 60 qrs. Mehrwert berechnet wurden nicht nur auf die 60 in Arbeitslohn, sondern auch auf die 60 in seed und fixed capital vorgeschoßnen qrs., also zusammen 120 qrs.

Wenn also Mill ebenfalls 50 p.c. Profit rechnet bei dem Kapitalisten, der die seeds und capital fixe, zusammen = 60 qrs., produziert hat, wenn er ferner annimmt, daß das konstante und variable Kapital hier in derselben Proportion eingehn, wie bei dem Produzenten der 180 qrs., so wird er mit

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Recht sagen können, daß der Profit = 20 qrs., das Salair = 20 qrs. und das capital constant = 20 qrs. Da das Salair = 1 qr., so enthalten 60qrs. 30 Arbeitstage, ganz wie 120 ihrer 60 enthalten.

Was aber sagt Mill?

"Den Profit zu 50 p.c. vorausgesetzt, müssen der Samen und die Werkzeuge sich auflösen in das Produkt der Arbeit von 40 Menschen; denn die Löhne dieser 40, zusammen mit dem Profit, machen 60 qrs." [p. 99.]

Bei dem ersten Kapitalisten, der 60 Arbeiter anwandte, von denen er jedem 1 qr. per Tag Lohn zahlte (also 60 qrs. in Arbeitslohn ausgab), ferner 60 qrs. in capital constant, verwirklichten sich die 60 Arbeitstage in 120 qrs., wovon die Arbeiter aber nur 60 als Lohn erhalten. Oder der Arbeitslohn nur = der Hälfte des Produkts der Arbeit von 60 Menschen. Die 60 qrs. konstantes Kapital also nur noch = dem Produkt der Arbeit von 30 Menschen; lösten sie sich ganz in Profit und Salair, so betrüge das Salair 30 qrs. und der Profit 30 qrs., also das Salair = der Arbeit von 15 Menschen und der Profit ditto. Beträgt der Profit aber nur 50 p. c., so, weil angenommen, daß von den 30 Tagen, die in den 60 qrs. enthalten, 10 = präexistierender Arbeit (capital constant) und nur 10 in Salair aufgelöst. Also 10 Tage in capital constant enthalten, 20 in neuzugefügten Arbeitstagen, von denen indessen die Arbeiter nur 10 für sich, 10 für den Kapitalisten arbeiten. Herr Mill aber behauptet, daß diese 60 qrs. das Produkt von 40 Menschen, während vorhin 120 das Produkt von 60 waren. Im letztren Fall enthält 1 qr. 1/2 Arbeitstag (obgleich das Salair für einen ganzen Arbeitstag); im erstren würde 3/4 qr. = 1/2 Arbeitstag sein; während doch das 1/3 des Produkts (die 60 qrs.), die im capital constant ausgelegt, gradesoviel Wert haben, also soviel Arbeitszeit enthalten wie jedes andre 1/3 des Produkts. Wollte Herr Mill das capital constant von 60 qrs. ganz in Arbeitslohn und Profit auflösen, so änderte dies nichts an dem Quantum Arbeitszeit, das drin enthalten war. Es blieben nach wie vor 30 Arbeitstage; nur, da hier kein capital constant zu ersetzen war, fielen Profit und Mehrwert zusammen. Der Profit betrug also 100 p.c., nicht wie vorhin 50 p.c. Vorhin betrug der Mehrwert auch 100 p.c., aber der Profit nur 50 p.c.; eben wegen des Eingehens des capital constant in die Berechnung.

Hier also doppeltes falsches Manöver des Herrn Mill.

Bei den ersten 180 qrs. bestand die Schwierigkeit darin, daß Mehrwert und Profit nicht zusammenfielen, weil die 60 qrs. Mehrwert nicht nur auf 60 qrs. zu berechnen waren (den Teil des Gesamtprodukts, der = dem Salair), sondern ¦¦325¦ auf 120 qrs., i.e. das capital constant von 60 qrs. +

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dem Arbeitslohn von 60qrs. Der Mehrwert betrug daher 100 p.c., der Profit nur 50. Herr Mill beseitigt diese Schwierigkeit bei den 60 qrs., woraus das capital constant besteht, indem er annimmt, daß hier das ganze Produkt sich zwischen Kapitalist und Arbeiter verteilt, i.e. daß kein capital constant in die Bildung des capital constant eingeht, der 60 qrs. seed und Instrumente.

Der Umstand, der bei Kapital I zu erklären war, ist bei Kapital II als weggefallen u n t e r s t e l l t, womit das Problem am Ende ist.

Zweitens aber, nachdem er unterstellt hat, daß in den Wert der 60 qrs., die das capital constant von I bilden, bloße Arbeit eingeht, keine p r ä e x i s t i e r e n d e A r b e i t, kein capital constant, daß also Profit und Mehrwert zusammenfallen, also auch die Rate des Profits und Mehrwerts, daß kein Unterschied zwischen ihnen stattfindet, unterstellt er wieder umgekehrt, daß wie sub I e i n U n t e r s c h i e d z w is c h e n i h n e n s t a t t f i n d e t und daher der Profit, wie sub I, nur gleich 50 p.c. Hätte sub I das 1/3 des Produkts nicht aus capital constant bestanden, so war der Profit gleich Mehrwert; das gesamte Produkt bestand nur aus 120 qrs. = 60 Arbeitstagen, wovon 30 die Arbeiter (= 60 qrs.) und 30 der Kapitalist (= 60 qrs.) sich aneigneten. Die Profitrate war so groß wie die Mehrwertsrate, = 100 p.c. Sie war = 50 p.c., weil die 60 qrs. Mehrwert nicht auf 60 qrs. (Arbeitslohn), sondern auf 120 qrs. (Arbeitslohn, seed und capital fixe) berechnet wurden. Sub II nimmt er an, daß kein capital constant eingeht. Er nimmt auch an, daß der Arbeitslohn derselbe = 1 qr. Und dennoch nimmt er an, daß Profit und Mehrwert verschieden, i.e. daß der Profit nur 50 p.c. beträgt, obgleich der Mehrwert 100 p.c. beträgt. In der Tat nimmt er an, daß die 60 qrs., 1/3 des Gesamtprodukts, mehr Arbeitszeit enthalten als ein andres 1/3 Gesamtprodukts, diese 60 qrs. das Produkt von 40 Arbeitstagen sind, während die andren 120 qrs. das Produkt von nur 60 waren.

In der Tat aber peeps out the old delusion of profit upon alienation 1*), der mit der im Produkt enthaltnen Arbeitszeit gar nichts zu tun hat, ebenso nichts mit der Ricardoschen Wertbestimmung. Er nimmt nämlich an, daß der Lohn, den ein Mann für einen Arbeitstag erhält, = dem Produkt seines Arbeitstags ist, oder so viel Arbeitszeit enthält, als er arbeitet. Werden 40 qrs. für Lohn gezahlt und ist der Profit = 20 qrs., so enthalten die 40 qrs. 40 Arbeitstage. Die Zahlung der 40 Arbeitstage ist = dem Produkt der 40 Arbeitstage. Wenn auf 60 qrs. 50 p.c. oder 20 qrs.

Profit kommen, so folgt dann, daß 40 qrs. = dem Produkt der Arbeit von 40 Menschen, da nach der Voraussetzung 40 qrs. das Salair bilden und I Mann 1 qr. per

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1*) blickt hier der alte Irrtum des Veräußerungsprofits durch

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Tag erhält. Woher kommen dann die andren 20 qrs.? Die 40 Menschen arbeiten 40 Arbeitstage, weil sie 40 qrs. erhalten. Also ist 1 qr. das Produkt von 1 Arbeitstag. 40 Arbeitstage produzieren daher nur 40 qrs. und keinen Bushel mehr. Woher stammen dann die 20 qrs., die den Profit bilden? Die alte Delusion von dem profit upon alienation, einer bloß nominellen Preiserhöhung des Produkts über seinen Wert hinaus, liegt hier zugrunde. Erscheint hier aber g a n z u n d g a r a b g e s c h m a c k t und unmöglich, weil der Wert nicht in Geld, sondern in einem aliquoten Teil des Produkts selbst vorgestellt ist. Nichts ist leichter, als sich vorzustellen, daß, wenn 40 qrs. Getreide das Produkt von 40 Arbeitern, die jeder 1 qr. Arbeitslohn per Tag oder Jahr erhalten, also ihr ganzes Produkt zum Arbeitslohn erhalten, und daß, wenn 1 qr. Getreide, in Geld ausgedrückt = 3 £, also 40 qrs. = 120 l., der Kapitalist diese 40 qrs. verkauft zu 180 l., und so 60 l., 50 p.c., = 20 qrs. Profit macht. Aber ad absurdum führt sich diese Vorstellung selbst, wenn er von den 40 qrs., die 40 Arbeitstage produzieren und wofür er 40 qrs. zahlt, 60 qrs. verkauft. Es befinden sich in seiner Hand nur 40 qrs., und er verkauft 60, 20 mehr als er zu verkaufen hat.

¦¦326¦ In erster Instanz beweist also Mill das Ricardosche Gesetz, nämlich das falsche Ricardosche Gesetz, das Mehrwert und Profit verwechselt, durch folgende angenehme Unterstellungen:

1. daß er bei dem Kapitalisten, der das capital constant produziert, unterstellt, daß er selbst, in his turn, no capital constant 1*) braucht, also damit auch die ganze Schwierigkeit, die durch das capital constant hereingebracht ist, w e g u n t e rs t e l l t; 2. daß, obgleich er kein capital constant [braucht], der Unterschied zwischen Mehrwert und Profit, den das capital constant hereinbringt, dennoch fortexistiert, obgleich kein capital constant existiert; 3. daß jemand, der 40 qrs. Weizen produziert, 60 verkaufen kann, weil sein Gesamtprodukt als capital constant an einen andern Kapitalist verkauft wird, dessen capital constant = 60 qrs., und weil Kapitalist Nr. II auf diese 60 qrs. einen Profit von 50 p.c.

macht.

Die letztre Abgeschmacktheit löst sich in die Vorstellung des profit upon alienation auf, der hier nur so absurd erscheint, weil nicht der in Geld ausgedrückte Nominalwert, sondern ein Teil des verkauften Produkts selbst den Profit bilden soll. Damit hat Herr Mill also, um den Ricardo zu rechtfertigen, seine Grundanschauung aufgegeben und ist tief hinter Ricardo, A.Smith und die Physiokraten zurückgefallen.

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1*) von seiner Seite aus kein konstantes Kapital

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Seine erste Rechtfertigung der Ricardoschen Lehre besteht also darin, daß er sie de prime abord 1*) fallenläßt, nämlich das Grundprinzip fallenläßt, daß der Profit nur ein Teil des Werts der Ware, also nur der Teil der in ihr enthaltnen Arbeitszeit ist, den der Kapitalist zwar mit seinem Produkt verkauft, dem Arbeiter a b e r n i c h t g e z a h l t h a t. Mill läßt ihn dem Arbeiter seinen ganzen Arbeitstag zahlen und dennoch einen Profit machen.

Sehn wir, wie er weiter operiert.

Er läßt nun durch eine Erfindung die Notwendigkeit, Samen und Ackerbauinstrumente anzuwenden, um das Korn zu produzieren, wegfallen; d.h., er läßt, wie er es schon bei dem Produzenten der ersten 60 qrs. seed und capital fixe getan hatte, die Notwendigkeit des capital constant wegfallen für den letzten Kapitalisten. Nun hätte er so räsonieren müssen:

Kapitalist I hat jetzt keine 60 qrs. auszulegen in seed und capital fixe, da wir sein capital constant = 0 erklärt haben. Er hat also nur auszulegen 60 qrs. für den Lohn von 60 Arbeitern, die 60 Arbeitstage arbeiten. Das Produkt dieser 60 Arbeitstage = 120 qrs. Die Arbeiter erhalten nur 60 qrs. Also macht der Kapitalist 60 qrs. Profit, 100 p. c. Seine Profitrate ist exakt gleich der Rate des Mehrwerts, d.h. exakt = der Arbeitszeit, die die Arbeiter nicht für sich, sondern für ihn gearbeitet haben. Sie haben 60 Tage gearbeitet. Sie produzieren 120 qrs.; sie erhalten 60 qrs. als Lohn. Sie erhalten also als Lohn das Produkt von 30 Arbeitstagen, obgleich sie 60 gearbeitet haben. Das Quantum Arbeitszeit, was 2 qrs. kostet, ist nach wie vor = 1 Arbeitstag.

Der von dem Kapitalist b e z a h l t e Arbeitstag ist nach wie vor = 1 qr., i. e. gleich der Hälfte des gearbeiteten Arbeitstags. Das Produkt ist um 1/3 gefallen, von 180 qrs. auf 120; und dennoch ist der Profit um 50 p.c. gestiegen, nämlich von 50 auf 100. Und warum? Von den 180 qrs. ersetzte das 1/3 nur die Auslage des capital constant, ging also weder in Profit noch salaire ein.

Anderseits die 60 qrs. oder die 30 Arbeitstage, die die Arbeiter für den Kapitalisten produzierten oder arbeiteten, wurden berechnet nicht auf 60 qrs., die in Arbeitslohn ausgelegt waren, oder die 30 Arbeitstage, die sie für sich selbst arbeiteten, sondern auf die 120 qrs. oder 60 Arbeitstage, die in Arbeitslohn, Samen und capital fixe ausgelegt waren. Obgleich sie daher von 60 Tagen 30 für sich und 30 für den Kapitalisten arbeiten, obgleich eine Auslage von Kapital für Arbeitslohn von 60 qrs. ihm 120 abwerfen, so war seine Profitrate nicht 100, sondern nur 50 p.c., weil sie anders berechnet wurde, in dem einen Fall auf 2 x 60 und in dem andren auf 60. Der Mehrwert ¦¦327¦ war derselbe, aber die Profitrate verschieden.

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1*) von vornherein

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Aber wie fängt es Mill an?

Er unterstellt nicht, daß der Kapitalist [der durch eine Erfindung kein konstantes Kapital auslegt] mit 60 qrs. 120 erhält (von 60 Arbeitstagen 30), sondern, daß er nun 100 Mann anwendet, die ihm 180 qrs. liefern, immer vorausgesetzt, daß der Arbeitslohn für 1 Arbeitstag = 1 qr. Die Rechnung wird also die:

Ausgelegtes Kapital (bloß variabel, bloß in Arbeits- Gesamtprodukt Profit lohn ausgelegt)

100 qrs. (Lohn von 100 Arbeitstagen) 180 qrs. 80 qrs. D.h., der Kapitalist gewinnt 80 p.c. Profit. Profit ist hier gleich Mehrwert. Also auch die Rate des Mehrwerts nur = 80 p.c.; sie war früher gleich 100 p.c., also um 20 höher. Hier haben wir also das Phänomen, daß die Profitrate um 30 gestiegen ist und die Rate des Mehrwerts um 20 gefallen ist.

Hätte der Kapitalist nach wie vor nur 60 qrs. in Arbeitslohn ausgelegt, so hätten wir folgende Rechnung:

100 qrs. geben 80 qrs. Mehrwert, 10 qrs. " 8 " " 60 qrs. " 48 " "

Früher aber gaben uns 60 qrs. 60 (d.h. um 20 p.c. gefallen). Oder anders, früher gaben

Gesamtprodukt Mehrwert

60 qrs. 120 qrs. 60 qrs.

10 qrs. 20 qrs. 10 qrs.

100 qrs. 200 qrs. 100 qrs.

Der Mehrwert ist also gefallen (wir müssen in beiden [Fällen] auf 100 qrs. rechnen) von 100 auf 80, um 20 p.c.

(60:48 = 100:80; 60:48 = 10:8; 60:48 = 5:4; 4x60 = 240 und 48x5 = 240.)

Betrachten wir ferner die Arbeitszeit oder den Wert des qrs. Früher 2 qrs. = 1 Arbeitstag oder 1 qr. = 1/2 Arbeitstag oder 9/18 von eines Mannes Arbeit. Jetzt dagegen sind 180 qrs. das Produkt von 100 Arbeitstagen; also 1 qr. das Produkt von 100/180 Arbeitstag = 10/18 Arbeitstag. Oder das Produkt ist teurer geworden um 1/18 Arbeitstag, oder die Arbeit ist unproduktiver geworden, indem der Mann früher nur 9/18 Arbeitstag brauchte, um 1 qr. zu produzieren, während er jetzt 10/18 brauchte. Die Profitrate ist

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gestiegen, obgleich der Mehrwert gefallen und consequently 1*)

die Produktivität der Arbeit gefallen oder der reale Wert, die cost of production of wages gestiegen ist um 1/18 [Arbeitstag] oder 11 1/9 2*) p.c. Die 180 qrs. waren früher das Produkt von 90 Arbeitstagen (1 qr. 90/10 = 1/2 Arbeitstag = 9/18 Arbeitstag).

Sie sind jetzt das Produkt von 100 Arbeitstagen (1 qr. = 100/180 = 10/18 Arbeitstag). Nehmen wir an, der Arbeitstag sei gleich 12 Stunden = 60x12 Minuten = 720'. ¦¦328¦ Der 18.Teil eines Arbeitstages also = 720'/18 = 40'. Von diesen 720 Minuten gibt der Arbeiter in dem ersten Fall dem Kapitalisten 9/18 = 1/2 der 720 = 360'. Also geben ihm 60 Arbeiter 360x60. Von diesen 720 Minuten gibt der Arbeiter in dem zweiten Fall 8/18, also nur 320. Aber der erste Kapitalist wendet 60 Arbeiter an, gewinnt also 360'x60.

Der zweite wendet 100 an, gewinnt also 100x320' = 32 000'. Der erste 360x60 = 21 600'. Der zweite gewinnt also mehr als der erste, weil 100 Arbeiter zu 320 Minuten per Tag mehr machen als 60 zu 360. Also nur weil er 40 Arbeiter mehr anwendet; aber er gewinnt weniger verhältnismäßig auf den Arbeiter. Er gewinnt, obgleich die Rate des Mehrwerts gefallen, also die Produktivität der Arbeit, also die Produktionskosten der real wages, d.h., das in ihnen entkaltne Arbeitsquantum gestiegen ist. Nun w o l l t e H e r r M i l l a b e r g r a d e d a s e x a k t e G eg e n t e i l b e w e i s e n.

Gesetzt, Kapitalist Nr. I, der nicht die "Erfindung" gemacht hat, ohne Samen und capital fixe Korn zu produzieren, wende ebenfalls 100 Arbeitstage an (wie Kapitalist Nr. II), während er in der obigen Rechnung nur 90 Arbeitstage anwendet. Er müßte also 10 Arbeitstage mehr anwenden, wovon 3 1/3 für sein capital constant (Samen und capital fixe), 31/3 für Arbeitslohn. Das Produkt dieser 10 Arbeitstage auf seiner alten Produktionsstufe = 20 qrs., wovon aber 6 2/3 qrs. für capital constant 3*), 12 4/3 das Produkt von 6 2/3 Arbeitstagen. Davon Salair 6 2/3 und Mehrwert 6 2/3.

Wir hätten also folgende Rechnung:

Capital constant Arbeitslohn Gesamtprodukt Mehrwert Mehrwerts rate

66 2/3 qrs. 66 2/3 qrs. 200 qrs. 66 2/3 qrs. 100 p.c.

(33 1/3 Arbeitsbeitstage) (Lohn für (100 Arbeits- (33 1/3 Ar tage) 66 2/3 Ar-) tage) beitstage)

Auf ein Gsamtprodukt von 100 Arbeitstagen hätte er Profit von 33 1/3 Arbeitstagen. Oder auf 200 qrs. 66 2/3. Oder wenn wir sein ausgelegtes

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1*) infolgedessen - 2*) in der Handschrift: 5 5/9 - 3*) in der Handschrift: fixe

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Kapital in qrs. berechnen, auf 133 1/3 qrs. (das Produkt von 66 2/3 Arbeitstagen), hätte er 66 2/3 Profit; während der Kapitalist II auf 100 qrs. Auslage 80 Profit hätte. Der Profit des II so größer als der von I. Da aber I mit derselben Arbeitszeit 200 qrs. liefert, worin der andre 180 - 1 qr. von I = 1/2 Arbeitstag, 1 qr. von II = 10/18 oder 5/9 Arbeitstag, also um 1/2 Neuntel oder 1/18 mehr Arbeitszeit enthielte, also teurer wäre -, würde I den II aus dem Feld schlagen. Dieser müßte die Erfindung aufgeben und sich nach wie vor bequemen, zur Kornproduktion Samen und capital fixe anzuwenden.

Der Profit von I betrüge auf 120 qrs. 60 qrs. oder 50 p.c.

(dasselbe wie auf 133 1/3 qrs. 66 2/3).

Der Profit von II betrüge auf 100 qrs. 80 qrs. oder 80 p.c.

Der Profit von 11:1 = 80:50 = 8:5 = 1:5/8.

Dagegen Mehrwert von 11:1 = 80:100 = 8:10 = 1:10/8 = 1:1 2/8 = 1:1 1/4.

Die Profitrate von II ist um 30 p.c. größer als die von I.

Der Mehrwert von II ist um 20 p.c. kleiner als der von I.

II wendet 66 2/3 p.c. mehr Arbeiter 1*) an, während der andere auf dem I Arbeitstage nur 1/8 oder 12 1/2 p.c. 2*) mehr Arbeit aneignet.

¦¦329¦ Herr Mill hat also bewiesen, daß Kapitalist 1, der im ganzen 90 Arbeitstage anwendet, wovon 1/3 im capital constant (Samen und Maschinerie etc.), 60 Arbeiter anwendet, denen er aber nur 30 Tage zahlt, daß dieser Kapitalist das qr. Korn zu 112 Tag produziert oder 9/18 Tag; also mit den 90 Arbeitstagen 180 qrs., wovon 60 qrs. die 30 Arbeitstage decken, die das capital constant enthält, 60 qrs. den Lohn für 60 Arbeitstage oder das Produkt von 30 Arbeitstagen, und 60 qrs. den Mehrwert (oder das Produkt von 30 Arbeitstagen). Der Mehrwert dieses Kapitalisten I = 100 p.c. Sein Profit = 50; weil die 60 qrs. Mehrwert berechnet sind nicht auf 60 qrs., auf den in Salair ausgelegten Teil des Kapitals, sondern auf 120 qrs., d.h. das doppelte Kapital (= capital variable + constant).

Er hat ferner bewiesen, daß Kapitalist II, der 100 Arbeitstage anwendet, wovon er 0 in capital constant auslegt (vermöge seiner Erfindung), ein Produkt von 180 qrs. liefert; also das Quarter = 10/18 Tag oder 1/18 Tag (40') teurer als in Nr. 1. Seine Arbeit ist unproduktiver um 1/18. Sein Arbeitslohn, da der Arbeiter nach wie vor 1 qr. Lohn per Tag erhält, ist 1/18 gestiegen in real value, d.h. in der zu seiner Produktion erforderlichen Arbeitszeit.

Obgleich nun die Produktionskost of wages um 1/18 gestiegen ist

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1*) In der Handschrift: Arbeitstage - 2*) in der Handschrift: 1/18 oder 5 5/9 p.c.

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und sein Gesamtprodukt verhältnismäßig zur Arbeitszeit geringer ist, auch der von ihm produzierte Mehrwert nur 80 p.c. beträgt, wo der von I 100 betrug, ist seine Profitrate 80, während die des andern 50 war. Warum? Weil, obgleich die cost of wages bei II gestiegen, er mehr Arbeiter anwendet, und weil bei II die Rate des Mehrwerts = der Rate des Profits, indem sie nur auf das in Arbeitslohn ausgelegte Kapital bezogen wird, und das capital constant = 0. Mill wollte aber umgekehrt beweisen, daß das Steigen in der Rate des Profits aus einer V e r m i n d e r u n g i n d e r P r o d u k t i o n s k o s t d e s A r b e i t sl o h n s hervorgegangen gemäß dem Ricardoschen Gesetz. Wir sahn, daß dies Steigen stattfand t r o t z d e r V e r m e hr u n g i n d e r P r o d u k t i o n s k o s t des A rb e i t s l o h n s; daß also das Ricardosche Gesetz falsch ist, wenn Profit und Mehrwert u n m i t t e l b a r identifiziert werden, aber 1*) unter Profitrate das Verhältnis des Mehrwerts oder des Bruttoprofits (der = dem Mehrwert) zum Gesamtwert des vorgeschoßnen Kapitals verstanden wird.

Herr Mill fährt fort:

"Ein return von 180 qrs. konnte früher nicht erhalten werden ohne Auslage von 120 qrs., jetzt durch eine Auslage von nicht mehr als 100."

Herr Mill vergißt, daß im ersten Teil die Auslage von 120 qrs. = einer Auslage von 60 Arbeitstagen. Und daß im zweiten Fall die Auslage von 100 qrs. = einer Auslage von 55 5/9 Arbeitstagen.

(Also im ersten Fall 1 qr. = 9/18 Arbeitstag; im zweiten 10/18.)

"Die 180 qrs. noch das Resultat der Quantität von Arbeit wie früher, der Arbeit von 100 men.

(Pardon! Die 180 qrs. früher das Resultat von 90 Arbeitstagen und jetzt von 100.)

"Ein Quarter Korn daher ist noch das Produkt von 10/18 von eines Mannes Arbeit"

(Pardon! Es war früher das Produkt von 9/18 eines Mannes Arbeit),

"denn e i n Q u a r t e r K o r n, welches die R e m un e r a t i o n eines einzelnen Arbeiters ist, ist i n d e r T a t d a s P r o d u k t d e r s e l b e n A r b e i t a l s f r ü h e r"

(Pardon! Erstens ist 1 qr. Korn jetzt "in der Tat das Produkt" von 10/18 Tagen, während es früher das Produkt von 9/18 war, kostet also 1/18 Tag mehr Arbeit und zweitens ist die R e m u n e r a t i o n eines einzelnen Arbeiters, ob das qr.

9/18 oder 10/18 seines Tages koste, nie mit d e m P r o d u k t s e i n e r A r b e i t zu verwechseln, sondern stets nur ein Teil dieses Produkts);

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1*) In der Handschrift: also

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"es ist nun das Produkt von 10/18 eines Mannes Arbeit und s o n s t n i c h t s" (dies ist richtig), "während früher erfordert war für seine Produktion die Konjunktion dieser Quantität Arbeit + einer Ausgabe in der Form von Rückerstattung von Profit, was 1/5 mehr ausmacht." [p. 102, 103.]

Halt! Erstens ist, wie ¦¦330¦ wiederholt gesagt, falsch, daß das 1 qr. früher 10/18 des Arbeitstags kostete 1*); es kostete nur 9/18. Noch falscher (wäre eine Gradation im absolut Falschen möglich), daß zu diesen 9/18 Arbeitstag noch "die Konjunktion von reimbursement of profits amounting to 1/5 more 2*), hinzukam. In 90 (capital constant und capital variable zusammengerechnet) werden 180 qrs. produziert. 180 qrs. = 90 Arbeitstagen. 1 qr. = 90/180 = 1/2 Arbeitstag = 9/18. Es kommt also durchaus keine "Konjunktion" zu diesen 9/18 Arbeitstag oder dem 1/2 Arbeitstag hinzu, den 1 qr. in case Nr. I kostete.

Hier aber entdecken wir die eigentliche Delusion, um die sich der ganze Blödsinn versteckt bewegt. Mill machte erst a fool of himself, by supposing, that if 120 qrs. the produce of 60 days of labour, the produce of which was divided to equal parts between the 60 labourers and the capitalist, the 60 qrs., which represent the capital constant could be the produce of 40 days of labour.

They could only be the produce of 30 days, in whatever proportion the capitalist and the labourers, producing those 60 qrs., might happen to share in them. Mais, passons outre. 3*) Um die Delusion ganz klar zu machen, wollen wir unterstellen, nicht 1/3 von den 60 qrs. des capital constant oder 20 qrs. lösten sich in Profit auf, sondern the whole amount of the 60 qrs. 4*) Wir können diese Unterstellung, da sie nicht in unsrem Interesse, sondern im Interesse Mills ist, um so mehr machen, als sie das Problem vereinfacht. Außerdem ist dem capitalist, der das capital constant von 60 qrs. produziert, noch eher die E r f i n d u n g zuzutrauen, daß er 30 Arbeiter 30 Arbeitstage, die 60 qrs. produzieren oder ihren Wert, umsonst arbeiten macht, ohne irgendwelchen Lohn zu zahlen (wie sich dies ja in der Form der Fronarbeit findet), als dem Millschen Kapitalisten, der 180 qrs. Korn ohne Samen und capital fixe durch eine "Erfindung" produziert. Also gesetzt, in den

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1*) In der Handschrift: kostete des Arbeitstags - 2*) Rückerstattung von Profit, was 1/5 mehr ausmacht - 3*) sich selbst zum Narren, indem er voraussetzt, daß, wenn 120 qrs. das Produkt von 60 Arbeitstagen sind, das Produkt zu gleichen Teilen zwischen den 60 Arbeitern und dem Kapitalisten geteilt wird, die 60 qrs., die das konstante Kapital bilden, das Produkt von 40 Arbeitstagen sein könnten. Sie könnten aber bloß das Produkt von 30 Arbeitstagen sein, in welchem Verhältnis immer der Kapitalist und die Arbeiter, welche diese 60 qrs. produzieren, sie unter sich verteilen mögen. Aber lassen wir das. - 4*) der ganze Betrag der 60 qrs.

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60 qrs. sei nur Profit von Kapital II enthalten, dem Produzenten des capital constant von Kapital I, indem Kapital II das Produkt von 30 Arbeitstagen zu verkaufen hätte, ohne einen farthing den 30 Arbeitern, die jeder einen Tag arbeiteten, gezahlt zu haben.

Wäre es nun richtig zu sagen, daß diese 60 qrs., die sich in bloßen Profit auflösen, in die P r o d u k t i o n s k o s t e n d e s A r b e i t s l o h n s des Kapitalisten I eingehn und in "Konjunktion" mit der von diesen Arbeitern gearbeiteten Zeit treten?

Allerdings könnten Kapitalist und Arbeiter Nr. I keine 120 qrs., überhaupt kein Quarter produzieren ohne die 60 qrs., die ihr capital constant bilden und sich in bloßen Profit auflösen. Es sind notwendige Produktionsbedingungen für sie und Produktionsbedingungen, die überdies gezahlt werden müssen. Aber sie hatten die 60 qrs. nötig, um 180 zu produzieren. Von diesen 180 ersetzen 60 die 60. Ihre 120 qrs., das Produkt ihrer 60 Arbeitstage, bleiben davon unberührt. Hätten sie die 120 produzieren können ohne die 60, so wäre i h r Produkt, das Produkt der 60 Arbeitstage, dasselbe; aber das Gesamtprodukt wäre kleiner, weil eben die 60 präexistierenden Quarters 1*) nicht reproduziert wären. Die Profitrate des Kapitalisten wäre größer, weil in seine Produktionskosten nicht die Auslage, die Kosten für die Produktionsbedingungen, die ihn befähigen, einen Mehrwert von 60 qrs. zu machen, eingingen. Der absolute Profit wäre derselbe, = 60 qrs.

Diese 60 qrs. hätten ihm aber nur Auslage von 60 qrs. gekostet.

Sie kosten ihm jetzt Auslage von 120. Diese Auslage für das capital constant geht also in die Produktionskosten des Kapitalisten ein, aber nicht in die Produktionskosten des Salairs.

Unterstelle, durch irgendeine "Erfindung" könne Kapitalist III, ditto, ohne seine Arbeiter zu zahlen, 60 qrs. mit 15 Arbeitstagen produzieren [statt mit 30], teils weil er beßre Maschinen anwende etc. Dieser Kapitalist III würde den Kapitalisten II aus dem Markt jagen und sich die Kundschaft von Kapitalist I erwerben.

Jetzt also würden die Auslagen für den Kapitalisten gefallen sein ¦¦331¦ von 60 auf 45 Arbeitstage. Nach wie vor brauchten die Arbeiter 60 Arbeitstage, um aus den 60 qrs. 180 zu machen. Und sie brauchten 30 Arbeitstage, um ihr Salair zu produzieren. Für sie 1 qr. = 1/2 Arbeitstag. Aber die 180 qrs. kosteten dem Kapitalisten nur noch eine Auslage von 45 Arbeitstagen, statt von 60 2*). Da es aber abgeschmackt wäre zu unterstellen, daß Korn unter dem Namen Samen weniger Arbeitszeit kostet als unter dem Namen Korn schlechtweg, so müßten wir unterstellen, daß in den ersten 60 qrs. Korn der Samen soviel kostet als früher,

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1*) In der Handschrift: Arbeitstage - 2*) in der Handschrift: 90

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aber weniger Samen nötig ist oder der als capital fixe in den 60 qrs. enthaltne Wertbestandteil sich verwohlfeilert hat.

Halten wir zunächst das fest, was sich aus der bisherigen Analyse der Millschen "Illustration" ergab.

Es hat sich e r s t e n s gezeigt: Gesetzt, die 120 qrs. würden ohne alles capital constant 1*) erzeugt und seien nach wie vor das Produkt von 60 Arbeitstagen, während früher die 180 qrs., wovon 60 qrs. capital constant, gleich dem Produkt von 90 Arbeitstagen waren. In diesem Falle würde das in Arbeitslohn ausgelegte Kapital von 60 qrs. = 30 Arbeitstagen, das aber 60 Arbeitstage kommandiert, nach wie vor dasselbe Produkt liefern, 120 qrs. Auch wäre der Wert dieses Produkts unverändert geblieben, nämlich 1 qr. = 1/2 Arbeitstag. Früher war das Produkt zwar = 180 qrs.

statt jetzt gleich 120; aber die 60 qrs. mehr repräsentierten nur die in dem capital constant enthaltne Arbeitszeit. Also die Produktionskost der wages unverändert geblieben und die wages selbst, sowohl dem Gebrauchswert als dem Tausch wert nach unverändert geblieben, 1 qr. = 1/2 Arbeitstag. Ditto wäre der Mehrwert unverändert geblieben, nämlich 60 qrs. auf 60 qrs. oder 1/2 Arbeitstag auf 1/2 Arbeitstag. Der Rate nach ausgedrückt war der Mehrwert in beiden Fällen = 100 p.c. Nichtsdestoweniger betrug die Profitrate im ersten Fall nur 50 p.c., während sie jetzt 100 p.c. beträgt. Bloß weil 60:60 = 100 p.c. und 60:120= 50 p.c. Dieses Wachsen in der Profitrate hier aus keinem Wechsel in den Produktionskosten der wages, sondern einfach, weil das capital constant = 0 gesetzt; annähernd dasselbe, wenn der Wert des capital constant sich vermindert, also damit der Gegenwert des vorgeschoßnen Kapitals; also die Proportion von Mehrwert zu Kapital wächst, und diese Proportion ist die Profitrate.

Der Mehrwert wird als Profitrate nicht nur auf den Teil des Kapitals berechnet, der sich wirklich vermehrt und Mehrwert schafft, nämlich den in Arbeitslohn ausgelegten Teil des Kapitals, sondern auch auf den Wert von Rohmaterial und der Maschinerie, deren Wert nur im Produkt wiedererscheint. Außerdem auf den Wert der ganzen Maschinerie, nicht nur des Teils derselben, der in den Verwertungsprozeß wirklich eingeht, dessen déchet 2*) also zu ersetzen, sondern auch den Teil derselben, der nur in den Arbeitsprozeß eingeht.

Z w e i t e n s: Bei dem zweiten Beispiel wurde angenommen, daß, während Kapital I 180 qrs. liefert, = 90 Arbeitstagen, so daß 60 qrs. (30 Arbeitstage) = capital constant, 60 qrs. (für 60 Arbeitstage, wovon den Arbeitern

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1*) In der Handschrift: capital fixe - 2*) Verschleiß

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30 bezahlt werden) = variablem Kapital, Lohn = 60 qrs. (30 Arbeitstage), Mehrwert = 60 qrs. (30 Arbeitstage); dagegen Kapital II ditto 180 qrs. liefert, aber = 100 Arbeitstage, wovon 100 qrs. = Arbeitslohn, 80 = Mehrwert. Das ganze vorgeschoßne Kapital hier in Arbeitslohn ausgelegt. Hier ist das capital constant = 0; der reale Wert des Arbeitslohns ist gestiegen, obgleich der Gebrauchswert, den der Arbeiter empfängt, derselbe geblieben, = 1 qr.; aber 1 qr. jetzt = 10/18 Arbeitstag, während früher nur = 9/18. Der Mehrwert ist gefallen von 100 p.c. auf 80, also um 1/5 = 20 p.c. Die Profitrate ist gestiegen von 50 auf 80, also um 3/5 = 60 p.c. 1*) In diesem Fall also die reale Produktionskost der wages nicht nur nicht unverändert geblieben, sondern gestiegen.

Die Arbeit unproduktiver geworden, die Surplusarbeit daher gefallen. Und dennoch ist die Profitrate gestiegen. Warum? Erstens, weil hier kein capital constant, also die Rate des Profits = der Rate des Mehrwerts. In allen Fällen, wo Kapital nicht ausschließlich in Arbeitslohn ausgelegt wird, was bei der kapitalistischen Produktion fast unmöglich, muß sonst die Rate des Profits kleiner sein als die Rate des Mehrwerts, und sie muß in demselben Verhältnis kleiner sein, als der Gesamtwert des vorgeschoßnen Kapitals größer ist als der Wert des in Arbeitslohn ausgelegten Kapitalbestandteils. Zweitens wendet II in ungleich größerem Verhältnis mehr Arbeiter an denn I; in ungleich größerem Verhältnis, als die Differenz der Produktivität der respektiv von ihnen angewandten Arbeiten beträgt.

D r i t t e n s: Nach einer Seite hin erschöpfen die unter e r s t e n s und z w e i t e n s angefahrten Fälle den Beweis, daß die Variation in der Profitrate ganz unabhängig von der Produktionskost der wages stattfinden kann. Denn unter erstens wurde gezeigt, daß die Profitrate steigen kann, obgleich die Produktionskosten der Arbeit dieselben bleiben. Unter zweitens wurde gezeigt, daß für Kapital II, verglichen mit I, die Profitrate steigt, obgleich die Produktivität der Arbeit fällt, also die Produktionskosten der wages steigen. Es wurde also durch denselben ¦¦VIII-332¦ Fall bewiesen, daß, wenn wir umgekehrt Kapital I mit Kapital II vergleichen, die Profitrate fällt, obgleich die Mehrwertrate 2*) steigt, die Produktivität der Arbeit wächst, also die Produktionskosten der wages fallen. Sie betragen [pro Quarter] für I nur 9/18 Arbeitstag, für II aber 10/18 Arbeitstag, und doch die Profitrate bei II um 60 3*) p.c. höher als bei I.

In a l l e n d i e s e n F ä l l e n s i n d d i e V ar i a t i o n e n i n d e r P r o f i t r a t e n i c h t n u r n i c h t b e s t i m m t d u r c h d i e V a r ia t i o n e n i n d e n P r o d u k t i o n s k o s t e n d e r w a g e s, s o n d e r n f i n d e n i n d e n s e lb e n V e r h ä l t n i s s e n s t a t t. Es ist nun wohl zu bemerken, daß hieraus nicht folgt, daß die eine Bewegung die

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1*) In der Handschrift: von 60 auf 80, also um 1/3 = 33 1/3 p.c. - 2*) in der Handschrift: der Mehrwert - 3*) in der Handschrift: 33 1/2

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U r s a c h e der andren sei (also z. B. nicht, daß die Profitrate fällt, weil die Produktionskosten der wages fallen, oder nicht steigt, weil die Produktionskosten der wages steigen), sondern nur, daß andre Umstände die entgegengesetzten Wirkungen paralysieren. Jedenfalls ist aber das Ricardosche Gesetz falsch, daß die Variationen in der Profitrate in entgegengesetzter Richtung wie die Variationen im Arbeitslohn stattfinden, und daß die eine steigt, weil die andre fällt und umgekehrt. Dies Gesetz nur wahr für die R a t e d e s M e h r w e r t s. Indes ist selbst ein notwendiger Zusammenhang darin (nicht immer), daß Profitrate und Wert des Arbeitslohns, statt in entgegengesetzter, in derselben Richtung steigen und fallen. Es wird mehr Handarbeit angewandt, wo die Arbeit unproduktiver. Es wird mehr konstantes Kapital angewandt, wo die Arbeit produktiver. Dieselben Umstände hier, die ein Steigen der Mehrwertrate oder ein Fallen derselben 1*) veranlassen, müssen daher ein Fallen der Profitrate usw. in entgegengesetzter Richtung hervorbringen.

[b) Scheinbare Variation in der Profitrate, wenn der Kapitalist dazu übergeht, sein konstantes Kapital selbst zu produzieren]

Aber wir wollen jetzt den Fall setzen, wie Mill ihn sich eigentlich dachte, obgleich er ihn nicht richtig formuliert hat. Dies wird zugleich die eigentliche Meinung seines talks 2*) von dem vorgeschoßnen Profite des Kapitalisten erklären.

So wie Mill das Beispiel gesetzt hat, kann es trotz aller "Erfindung" und unter jeder möglichen "Konjunktion" nicht bleiben, weil es absoluten Widerspruch und Widersinn einschließt, seine eignen Voraussetzungen sich aufheben.

Von 180 qrs. sollen 60 qrs. (das seed und capital fixe) gleich sein 20 qrs. für Profit und 40 qrs. für 40 Arbeitstage, so daß, wenn die 20 qrs. für Profit fortfallen, dennoch die 40 Arbeitstage bleiben, nach welcher Voraussetzung also die Arbeiter das ganze Produkt für ihre Arbeit erhalten, also absolut nicht zu sehn ist, woher die 20 qrs. Profit herkommen und ihr Wert. Sind sie als bloß nominelle surcharge de prix 3 vorausgesetzt, stellen sie keine Arbeitszeit vor, die der Kapitalist sich angeeignet, so muß ihr Wegfallen ganz ebenso profitlich sein, als wenn in den 60 qrs. 20 qrs. Arbeitslohn berechnet wären für Arbeiter, die nicht gearbeitet haben. Ferner: 60 qrs. hier nur Ausdruck für den Wert des capital constant. Sie sollen aber das Produkt

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1*) In der Handschrift: des Mehrwerts oder ein Fallen desselben 2*) Geschwätzes - 3*) nomineller Aufschlag auf den Preis

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von 40 Arbeitstagen sein. Anderseits vorausgesetzt, daß die übrigen 120 qrs. das Produkt von 60 Arbeitstagen. Unter Arbeitstage hier aber gleiche Durchschnittsarbeit zu verstehn. Also die Voraussetzung absurd.

Also erstens anzunehmen, daß in den 180 qrs. nur 90 und in den 60 qrs. = dem Wert des capital constant, nur 30 Arbeitstage enthalten sind. Die Voraussetzung, daß der Profit = 20 qrs. oder 10 Arbeitstagen wegfallen kann, wieder abgeschmackt; es müßte denn vorausgesetzt werden, daß die 30 Arbeiter, die zur Produktion des capital constant gebraucht werden, zwar nicht unter einem Kapitalisten arbeiten, aber anderseits so gefällig sind, sich nur den Arbeitslohn auszuzahlen, 1/2 ihrer Arbeitszeit, und die übrige Hälfte nicht in ihrer Ware zu berechnen. Mit einem Worte, daß sie ihre Arbeitstage 50 p.c. unter dem Wert verkaufen. Also auch diese Voraussetzung abgeschmackt.

Aber nehmen wir an, Kapitalist I, statt sein capital constant vom Kapitalist II zu kaufen, um es dann zu verarbeiten, verbinde in seiner eignen Produktion die Produktion des capital constant mit der Verarbeitung desselben. Er liefert sich also selbst Samen, Ackerbaugeräte etc. Lassen wir auch die Erfindung weg, wodurch Samen und capital fixe überflüssig werden. Also er gebe 2Oqrs. (= 10 Arbeitstagen) für capital constant (zur Produktion seines capital constant aus), 10 qrs. (als Lohn für 10 Arbeitstage, wovon die Arbeiter 5 umsonst arbeiten), so ist die Rechnung jetzt diese:

¦¦333¦ Capital Capital variable Mehrwert Gesamtprodukt constant für 80 Arbeiter

20 qrs. 60+20 = 80 qrs. 60+20 = 80 qrs. 180 qrs.

10 Arbeitsbeitstage (Lohn für 80 Arbeitstage (= 40 Arbeitsbeitstage (= 90 Arbeitstage) (=40 Arbeitstagen)

Die reale Produktionskost des Arbeitslohns ist dieselbe geblieben, also die Produktivität der Arbeit. Das Gesamtprodukt ist dasselbe geblieben, = 180 qrs., und hat denselben Wert nach wie vor von 180 qrs. Die Rate des Mehrwerts ist dieselbe geblieben, 80 qrs. auf 80 qrs. Der absolute amount 1*) oder die Größe des Mehrwerts ist gestiegen von 60 auf 80 qrs., also um 20 qrs. Das vorgeschoßne Kapital ist gefallen von 120 auf 100 qrs. Früher hatten wir auf 120 qrs. 60 qrs. oder Profitrate von 50 p.c. Jetzt haben wir 80 qrs. auf 100 qrs. oder Profitrate von 80 p.c. Der Gesamtwert des vorgeschoßnen Kapitals ist gefallen von 120 auf 100 qrs., und die Profitrate

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1*) Betrag

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ist gestiegen von 50 auf 80 p.c. Der Profit selbst, abgesehn von der Rate, beträgt jetzt 80 qrs., während er früher 60 betrug, ist also um 20 qrs. gestiegen, d.h. wie die Summe (nicht die Rate) des Mehrwerts.

Hier ist also kein Wechsel vorgegangen, keine Variation in den Produktionskosten der real wages. Das Steigen der Profitrate rührt hier erstens daher, daß zwar nicht die Rate des Mehrwerts, wohl aber der absolute amount des Mehrwerts gestiegen ist von 60 qrs. auf 80, also um ein Drittel; und diese ist gestiegen um 1/3 oder 331/3 p.c., weil der Kapitalist, statt früher 60, jetzt 80 Arbeiter direkt beschäftigt, also 1/3 oder 33 1/3 p.c. mehr lebendige Arbeit exploitiert und zwar zu derselben Mehrwertsrate jetzt 80 Arbeiter beschäftigt, wozu er früher nur 60 beschäftigt.

Z w e i t e n s. Während so die absolute Größe des Mehrwerts (also der gross profit 1*)) um 33 1/3 p.c. gestiegen ist, von 60 qrs. auf 80 qrs., ist die Profitrate gestiegen von 50 p.c. auf 80 p.c., um 30, also um 3/5 (da 1/5 von 50 = 10 und 3/5 = 30), d.h.

um 60 p.c. Nämlich der Wert des ausgelegten Kapitals ist gefallen von 120 auf 100, obgleich der Wert des in Arbeitslohn ausgelegten Bestandteils des Kapitals gestiegen ist von 60 auf 80 qrs. (von 30 auf 40 Arbeitstage). Dieser Teil des Kapitals ist um 10 Arbeitstage (= 20 qrs.) gestiegen. Dagegen ist der konstante Bestandteil des Kapitals gefallen von 60 auf 20 qrs. (von 30 Arbeitstagen auf 10), um 20 Arbeitstage. Rechnen wir also die 10 Arbeitstage ab, um die der in Arbeitslohn ausgelegte Teil des Kapitals gestiegen ist, so ist das ganze ausgelegte Kapital gefallen um 10 Arbeitstage (= 20 qrs.). Es betrug früher 120 qrs. (= 60 Arbeitstagen). Es beträgt jetzt nur noch 100 qrs. (= 50 Arbeitstagen). Es ist also gefallen um 1/6, d.h. um 16 2/3 p.c.

Übrigens ist diese ganze Variation in der Profitrate nur scheinbar und nur ein transfer 2*) von einem Rechnungsbuch in das andre. Kapitalist I hat statt 60 qrs. 80 Profit, d.h. 20 Profit mehr; dies ist aber der exakte Profit, den früher der Produzent des capital constant machte, und den er jetzt verloren hat, weil Kapitalist I, statt sein capital constant zu kaufen, es selbst produziert, also statt den ¦¦334¦ Mehrwert von 20 qrs. (10 Arbeitstagen), den jener Produzent aus den von ihm beschäftigten 20 Arbeitern zog, diesem zu zahlen, ihn selbst einsteckt.

Nach wie vor waren und sind auf die 180 qrs. 80 qrs. Profit, nur daß sie früher zwischen zwei Personen verteilt waren. Die Profitrate scheint größer, weil Kapitalist I früher die 60 qrs. nur als capital constant betrachtete, was sie für ihn waren, also nicht den Profit, den der Produzent des capital

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1*) Gesamtprofit - 2*) eine Übertragung

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constant bezog. Die Profitrate ist sowenig verändert, wie der Mehrwert oder irgendeine Produktionsbedingung, die Produktivität der Arbeit eingeschlossen. Früher das von dem Produzenten [des konstanten Kapitals] ausgelegte Kapital = 40 qrs. (20 Arbeitstagen), das von K a p i t a l i s t I ausgelegte [variable Kapital] = 60 qrs. (30 Arbeitstagen), zusammen 100 qrs. (50 Arbeitstagen) und der Profit 20 qrs. für den ersten, 60 für den andern, also 80 qrs. (40 Arbeitstagen). Das ganze Produkt = 90 Arbeitstagen (180 qrs.), 80 Profit zu 100 in Arbeitslohn und konstantem Kapital ausgelegten Wert. Für die Gesellschaft ist hier nach wie vor die aus dem Profit stammende Revenue konstant geblieben; ditto das Verhältnis von Mehrwert zu Arbeitslohn.

Der Unterschied kommt daher, daß, wenn der Kapitalist als Käufer in den Warenmarkt tritt, er einfacher Warenbesitzer ist; er hat den ganzen Wert der Ware, die ganze in ihr enthaltne Arbeitszeit zu zahlen, gleichgültig in welchen Proportionen Kapitalist und Arbeiter an den Früchten dieser Arbeitszeit teilgenommen haben oder teilnehmen. Tritt er dagegen als Käufer in den Arbeitsmarkt, so kauft er in der Tat mehr Arbeit, als er zahlt. Wenn er also, statt sein Rohmaterial und Maschinerie zu kaufen, sie eben falls selbst produziert, so eignet er sich selbst die Surplusarbeit an, die er sonst dem Verkäufer von Rohmaterial und Maschinerie zu zahlen hätte.

Für den einzelnen Kapitalisten - nicht für die Profitrate - ist dies allerdings ein Unterschied, ob er einen Profit selbst macht oder ihn einem andern zahlt. (Bei der Berechnung deshalb der Verminderung der Profitrate durch Wachsen des capital constant wird immer der Durchschnitt der Gesellschaft genommen; d.h. die Gesamtmasse, die die Gesellschaft in einem gegebnen Augenblick als capital constant anwendet, und das Verhältnis dieser Masse zur Masse des direkt in Arbeitslohn ausgelegten Kapitals.) Indes bestimmt dieser Gesichtspunkt und kann selten bestimmen selbst den einzelnen Kapitalisten bei solchen Kombinationen, wie sie z.B. vorkommen, wenn der Kapitalist zugleich spinnt und webt, selbst seine Ziegelsteine brennen läßt usw. Was hier bestimmt, ist die wirkliche Ersparung in den Produktionskosten durch Zeitersparung im Transport, Ersparung in Gebäulichkeit, Heizung, bewegender Kraft etc., größre Kontrolle über die Qualität des Rohmaterials etc. Wollte er selbst seine Maschinen bauen, die er selbst braucht, so fabrizierte er, wie der kleine Produzent, der für eignen Bedarf oder den persönlichen Bedarf einiger Kunden arbeitet, auf kleiner Stufenleiter, und die Maschine kostete ihm mehr, als wenn er sie bei dem Maschinenbauer kauft, der für den Markt arbeitet. Oder wollte er gleichzeitig spinnen, weben und Maschinen nicht nur für sich, sondern für den Markt

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bauen, so brauchte er größres Kapital, das er wahrscheinlich vorteilhafter (Teilung der Arbeit) in sein eignes Geschäft steckte.

Es kann dies nur ein Gesichtspunkt sein, wo er für sich selbst einen hinreichenden Markt bildet, um sein capital constant selbst auf vorteilhafter Stufenleiter produzieren zu können. Seine eigne Nachfrage muß dafür groß genug sein. In diesem Falle, selbst wenn seine Arbeit unproduktiver als die des eigentlichen Produzenten des capital constant, eignet er sich einen Teil der Surplusarbeit an, die er sonst einem andren Kapitalisten zu zahlen hätte.

Wir sehn, dies hat nichts mit der Profitrate zu tun. Wenn also, wie in dem Beispiel von Mill, früher 90 Arbeitstage angewandt waren, und 80 Arbeiter, so wird nichts an den Produktionskosten gespart, daß die im Produkt enthaltne Surplusarbeit von 40 Tagen (= 80 qrs.) früher von 2 und jetzt von einem Kapitalisten eingesackt werden. Die 20 qrs. Profit ( 10 Arbeitstage) verschwinden nur aus dem einen Rechnungsbuch, um in dem andern wieder zu erscheinen.

Dies Sparen auf frühere Profite, wenn es nicht mit Sparen von Arbeitszeit, also auch mit Sparen von Arbeitslohn zusammenfällt, daher bloße delusion, [58]

[c) Über den Einfluß von Wertwechsel des konstanten Kapitals auf Mehrwert, Profit und Arbeitslohn]

¦¦335¦ V i e r t e n s bleibt aber jetzt der Fall, wo der Wert des capital constant infolge vergrößerter Produktivität der Arbeit fällt, und es bleibt für diesen Fall zu untersuchen, ob und wieweit er mit der real Produktionskost of wages or value of labour 1*) zu tun hat. Es ist dies also die Frage, wieweit ein realer Wertwechsel des capital constant zugleich Variation im Verhältnis von Profit und Arbeitslohn hervorruft. Der Wert des capital constant kann konstant bleiben - seine Produktionskosten und doch kann mehr oder weniger davon in das Produkt eingehn.

Selbst seinen Wert als konstant vorausgesetzt, wird es wachsen im Maß, wie sich die Produktivität der Arbeit, die Produktion auf großer Stufenleiter entwickelt. Variationen in der v e rh ä l t n i s m ä ß i g e n M a s s e d e s a n g e w a n dt e n c a p i t a l c o n s t a n t, b e i g l e i c hb l e i b e n d e n o d e r s e l b s t s t e i g e n d e n P r o d u k t i o n s k o s t e n desselben - Variationen, die alle die Profitrate variieren - sind also de prime abord 2*) von dieser Untersuchung ausgeschlossen.

Ferner sind von der Frage alle Produktionszweige ausgeschlossen, deren Produkte weder direkt noch indirekt in den Konsum des Arbeiters eingehn.

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1*) der Löhne oder dem Wert der Arbeit - 2*) von vornherein

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Die Variationen in der wirklichen Profitrate (d.h. dem Verhältnis des wirklich in diesen Produktionszweigen produzierten Mehrwerts zum ausgelegten Kapital) dieser Produktionszweige wirken aber auf die allgemeine Profitrate, die aus dem Nivellement der Profite entsteht, ebensowohl ein, wie Variationen in der Profitrate der Industriezweige, deren Produkte direkt oder indirekt in den Konsum des Arbeiters eingehn.

Die Frage muß ferner darauf reduziert werden: Wie kann ein Wertwechsel im capital constant rückwirkend den Mehrwert selbst affizieren? Denn den Mehrwert einmal als gegeben vorausgesetzt, ist das Verhältnis von Surplusarbeit zu notwendiger Arbeit vorausgesetzt, also der Wert des Arbeitslohns, i.e. seine Produktionskosten. Unter diesen Umständen kann irgendwelcher Wertwechsel in dem capital constant den Wert des Arbeitslohns gar nicht berühren, ebensowenig wie das Verhältnis der Surplusarbeit zur notwendigen, obgleich er unter allen Umständen die Profitrate affizieren muß, die Produktionskosten des Mehrwerts für den Kapitalisten, und unter gewissen Umständen, nämlich wenn das Produkt in die Konsumtion des Arbeiters eingeht, die Quantität der Gebrauchswerte, worin sich das Salair auflöst, affiziert, obgleich nicht seinen Tauschwert.

Es sei der Arbeitslohn gegeben, also z.B. in der Baumwollfabrik Arbeitslohn = 10 Arbeitsstunden, surplus value = 2 Arbeitsstunden. Es falle infolge einer günstigen Ernte die Rohbaumwolle um die Hälfte des Preises. Dieselbe Quantität Baumwolle, die dem Fabrikanten früher 1001. kostete, kostet jetzt nur 50. Dieselbe Quantität Baumwolle absorbiert nach wie vor dieselbe Spinnarbeit und Webarbeit. Mit einer Auslage von 50 l. für Baumwolle kann der Kapitalist also jetzt ebensoviel Surplusarbeit absorbieren wie früher mit einer Auslage von 100 l., oder fährt er fort, 100 l.

in Baumwolle auszulegen, so erhält er jetzt für denselben Preis wie früher eine Quantität Baumwolle, worin er die doppelte Surplusarbeit absorbieren kann. In beiden Fällen würde die Rate des Mehrwerts, also sein Verhältnis zum Arbeitslohn, dieselbe bleiben; aber im zweiten Fall würde amount 1*) des Mehrwerts steigen, da doppelt so viele Arbeit mit derselben Rate von Surplusarbeit angewandt. In beiden Fällen würde die Profitrate steigen, obgleich keine Variation in den Produktionskosten des Salairs vorgegangen. Sie würde steigen, weil in der Profitrate die surplus value berechnet ist auf die Produktionskosten des Kapitalisten, den Gesamtwert des von ihm ausgelegten Kapitals, und weil diese gefallen. Es kostet ihm jetzt weniger Auslage, dieselbe surplus value zu produzieren wie früher. Im zweiten Fall

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1*) Betrag

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würde nicht nur die Profitrate steigen, sondern der amount of profit, weil der Mehrwert selbst gestiegen infolge von Mehranwendung von Arbeit, ohne daß diese Mehranwendung Mehrkost für das Rohmaterial verursacht hätte. Auch in diesem Falle fände das Steigen in der Rate und dem amount des Profits statt ohne irgendeine Variation im Wert der Arbeit.

Andrerseits steige infolge einer Mißernte der Wert der Baumwolle um das Doppelte, so daß dieselbe Quantität Baumwolle, ¦¦336¦ die früher 100 l kostete, jetzt 200 l. koste. In diesem Fall sinkt die Profitrate unter allen Umständen, kann aber auch unter gewissen Umständen die Masse oder die absolute magnitude of profit 1*) fallen. Wendet der Kapitalist nach wie vor dieselbe Masse Arbeiter an, die ebensoviel wie früher arbeiten - ganz unter den alten Verhältnissen -, so fällt seine Profitrate, obgleich das Verhältnis der Surplusarbeit zur notwendigen Arbeit und daher die Rate und der Betrag des Mehrwerts dieselben geblieben. Die Profitrate fällt, weil für den Kapitalisten die Produktionskosten des Mehrwerts gestiegen, i.e. 100 l. Auslage in Rohmaterial mehr nötig war, um ebensoviel fremde Arbeitszeit wie früher anzueignen. Ist der Kapitalist aber gezwungen, einen Teil des Geldes, das er früher in Arbeitslohn auslegte, jetzt in Baumwolle auszulegen, z.B. für 150 l. Baumwolle zu kaufen, wovon 50 l. früher in den Arbeitslohn gingen, so fällt Rate und amount des Profits, letztrer, weil weniger Arbeit, wenn auch zur selben Rate des Mehrwerts, angewandt worden. Dasselbe würde eintreffen, wenn infolge der Mißernte nicht Baumwolle genug da wäre, um dieselbe Quantität lebendiger Arbeit wie früher zu absorbieren. In beiden Fällen würden amount und Profitrate fallen, obgleich die value of labour dieselbe geblieben, also die Rate des Mehrwerts oder das Quantum unbezahlter Arbeit, das der Kapitalist im Verhältnis zu der von ihm im Arbeitslohn bezahlten Arbeit erhält.

Bei gleichbleibender R a t e d e s M e h r w e r t s, also gleichbleibender v a l u e o f l a b o u r, muß also ein Wertwechsel des capital constant einen Wechsel in der Profitrate erzeugen und kann begleitet sein von einem Wechsel im gross amount 2*) des Profits.

Was nun anderseits den Arbeiter betrifft:

Fällt die Baumwolle im Wert, also das Produkt, worin sie eingeht, so erhält er nach wie vor einen Arbeitslohn = 10 Arbeitsstunden.

Aber den Teil der Baumwollware, den er selbst konsumiert, erhält er wohlfeiler, kann also einen Teil des früher in Baumwolle Verausgabten nun anders verausgaben. Nur in diesem Verhältnis wächst die Quantität der ihm zugänglichen

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1*) Größe des Profits - 2*) Gesamtbetrag

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Lebensmittel, in dem Verhältnis, worin er an dem Preis der Baumwollware spart. Denn im übrigen erhält er jetzt für eine größre Quantität Baumwollware nicht mehr als früher für eine geringere.

Im selben Verhältnis, worin die Baumwollware gefallen, sind die andren Waren gestiegen. Kurz, eine größre Quantität Baumwollware hat jetzt keinen größren Wert als früher die kleinere. I n d i e s e m F a l l e a l s o w ü r d e d e r W e r t d e s A r b e i t s l o h n s d e r s e l b e b l e i b e n, a b e r e i n e g r ö ß r e Q u a n t i t ä t a n d r e r W a r e n (G e b r a u c h s w e r t e) d a r s t e l l e n. D e nn o c h w ä r e d i e P r o f i t r a t e g e s t i e g e n, o b g l e i c h d i e R a t e d e s M e h r w e r t s u nt e r d e r s e l b e n V o r a u s s e t z u n g n i c h t s t e i g e n k ö n n t e.

Umgekehrt im Fall der Verteurung der Baumwolle. Bliebe der Arbeiter dieselbe Zeit beschäftigt, und erhielte nach wie vor einen Arbeitslohn = 10 Stunden, so wäre der Wert seiner Arbeit derselbe, aber der Gebrauchswert wäre gefallen, soweit der Arbeiter selbst Baumwolle konsumiert. In diesem Falle der G eb r a u c h s w e r t d e s S a l a i r s g e f a l l e n, der W e r t d e r s e l b e, obgleich die Profitrate gefallen.

Wenn also Mehrwert und (realer) Arbeitslohn stets in entgegengesetzten Verhältnissen fallen und steigen (mit Ausnahme des Falls, daß der Arbeiter an der absoluten Verlängerung seiner Arbeitszeit teilnimmt; in diesem Fall nützt sich aber sein Arbeitsvermögen um so rascher ab), kann die Profitrate steigen oder fallen, im ersten Fall, obgleich die value des Arbeitslohns dieselbe bleibt und sein Gebrauchswert wächst, im zweiten Fall, obgleich die v a l u e d e s A r b e i t s l o h n s dieselbe bleibt, sein Gebrauchswert jedoch fällt.

Steigen der Profitrate, das Folge eines Falls im W e r t des konstanten Kapitals, hat daher unmittelbar nichts zu tun mit irgendeiner Variation im Realwert des Arbeitslohns (der in demselben enthaltnen Arbeitszeit).

Wenn also, wie oben unterstellt, die Baumwolle um 50 p.c. im Wert fällt so wäre nichts falscher als zu sagen, entweder, daß die Produktionskosten der wages gefallen sind oder daß, wenn der Arbeiter, in Baumwollware ausgezahlt, nach wie vor denselben Wert erhielte, also ein größres Q u a n t u m Baumwollware erhielte als früher (indem nach wie vor 10 Arbeitsstunden z.B. = 10 sh., ich für die 10 sh. aber mehr Baumwollware als früher kaufen kann, weil der Wert der Rohbaumwolle gefallen), die Profitrate dieselbe bliebe. Die Rate des Mehrwerts bleibt dieselbe, aber die ¦¦337¦ Profitrate steigt. Die P r o d u k t i o n s k o s t e n d e s P r o d u k t s wären gefallen, weil ein Bestandteil des Produkts - sein Rohmaterial - weniger Arbeitszeit kostet als früher.

Die Produktionskosten des Arbeitslohns wären dieselben geblieben wie früher, da nach wie vor der Arbeiter dasselbe Quantum Arbeitszeit f ü r s i c h und dasselbe Quantum Arbeitszeit f ü r d e n K a p i t a l i s t e n arbeitet. (Die Produktionskosten des Salairs aber hängen ab nicht von der Arbeitszeit, die die

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Produktionsmittel kosten, mit denen der Arbeiter arbeitet, sondern von der Arbeitszeit, die er arbeitet, um sein Salair zu ersetzen. Bei Herrn Mill wären die Produktionskosten des Salairs eines Arbeiters deswegen teurer, weil er z.B. Kupfer statt Eisen oder Flachs statt Baumwolle bearbeitet; oder sie wären teurer, wenn er Flachssamen, als wenn er Baumwollsamen sät; oder 1*) wenn er mit einer teuren Maschine, als wenn er mit gar keiner Maschine, sondern bloßem Handwerkszeug arbeitet.) Die P r o d u kt i o n s k o s t e n d e s P r o f i t s wären gesunken, weil die Gsamtheit, die Totalsumme des vorgeschoßnen Kapitals, um den Mehrwert zu produzieren, gesunken wäre. Die Kosten des Mehrwerts sind nie größer als die Kosten des Teils des Kapitals, der in Salair ausgelegt ist. Die Kosten des Profits sind dagegen = den Gesamtkosten des Kapitals, das vorgeschossen wurde, um diesen Mehrwert zu schaffen. Sie sind also bestimmt nicht nur durch den Wert des Kapitalbestandteils, der in Salair ausgelegt ist und den Mehrwert schafft, sondern auch durch den Wert der Kapitalbestandteile, die nötig sind, um diesen einen Kapitalbestandteil, der sich gegen lebendige Arbeit austauscht, in Aktion setzen zu können. Herr Mill verwechselt die Produktionskosten des Profits mit den Produktionskosten des Mehrwerts, oder er verwechselt Profit und Mehrwert.

Aus dem Entwickelten ergibt sich die Wichtigkeit von Wohlfeilheit oder Teurung des Rohmaterials für die Industrie, die diese Rohmaterialien bearbeitet (von der relativen Verwohlfeilerung der Maschinerie gar nicht zu reden *), selbst vorausgesetzt, daß der Marktpreis gleich dem Wert der Ware, d.h. daß der Marktpreis der Ware exakt in demselben Verhältnis fällt, wie das in ihr enthaltne Rohmaterial.

Colonel Torrens bemerkt daher mit Recht in bezug auf England:

Für ein Land in der Lage Englands muß die Bedeutung eines Außenmarktes nicht nach der Menge Fertigwaren gemessen werden, die er erhält, sondern nach der Menge der Elemente der Reproduktion, die er zurückgibt." (R. Torrens, "A letter to Sir R. Peel etc. on the condition of England etc. , 2nd ed., Lond. 1843, p. 275.)

{Die Art, wie Torrens dies beweist, dagegen schlecht. Das gewöhnliche Gerede von supply and demand 3*). Die Sache kömmt bei ihm darauf hinaus, daß, wenn das englische Kapital z.B. das cotton fabriziert, rascher wächst

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*) Unter relativer Verwohlfeilerung der Maschinerie verstehe ich, daß der absolute Wert der angewandten Maschineriemasse steigt, aber nicht steigt im Verhältnis zur Masse und größren efficiency 2*) derselben.

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1*) In der Handschrift als - 2*) Leistungsfähigkeit - 3*) Zufuhr und Nachfrage

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als das Kapital which grows cotton, in the United States for instance 1*), der Preis der Baumwolle steigt, und dann sagt er,

"der Wert der Baumwollfabrikate wird sinken in dem Verhältnis zu den einfachen Kosten ihrer Produktion". [l.c.p. 240.]

Nämlich während das Rohmaterial durch die wachsende Nachfrage von England steigt, werden die cotton fabrics 2*), verteuert durch die steigenden Preise des Rohmaterials, im Preis fallen; wie wir in der Tat z.B. sehn, daß jetzt (Frühling 1862) der Twist kaum teurer als die Rohbaumwolle und das Geweb kaum teurer als das Garn. Indes unterstellt Torrens, daß genug, wenn auch teures cotton, da ist für den englischen industriellen Konsum. Der Preis des cotton steigt über seinen Wert. Werden daher die cotton fabrics zu ihrem Wert verkauft, so dies nur möglich, daß, wenn der cotton grower 3*) mehr surplus value von dem ganzen Produkt bezieht als ihm zukommt, er in der Tat partizipiert an einem Teil der dem cotton manufacturer 4*) zukommenden surplus value. Letzter kann nicht diesen Teil durch Steigerung des Preises ersetzen, da die demand infolge des steigenden Preises fiele. Im Gegenteil.

Infolge der fallenden Nachfrage kann sein Profit 5*) noch tiefer sinken, als es durch die surcharge 6*) des cotton growers sinkt.

Die Nachfrage nach Rohstoff, Baumwolle z.B., jedes Jahr geregelt, nicht nur durch die effektive, augenblicklich vorhandne Nachfrage, sondern durch die Durchschnittsnachfrage des Jahres, also nicht nur durch die Nachfrage der im Gang befindlichen Fabriken, sondern die Nachfrage, aber vermehrt während des kommenden Jahres durch die Anzahl der Fabriken, die erfahrungsgemäß sich auftun werden, d.h., durch den v e r h ä l t n i s m ä ß i g e n Z uw a c h s d e r F a b r i k e n w ä h r e n d d e s J a hr e s, oder durch die Surplusnachfrage, ¦¦338¦ die diesem verhältnismäßigen Zuwachs entsprechen wird.

Umgekehrt. Fällt der Preis der Baumwolle etc. z.B. infolge besonders fruchtbarer Ernte, so fällt dieser Preis meist unter seinen Wert; ebenfalls wieder durch das Gesetz von Nachfrage und Zufuhr.

Die Profitrate und eventuell, wie oben gezeigt, der gross amount of profit wächst daher nicht nur in dem Verhältnis, worin sie 7*) wachsen würde, wenn der Preis der wohlfeiler gewordnen Baumwolle = ihrem Wert; sondern sie 7*) wächst, weil das fertige Produkt sich nicht verwohlfeilert in dem ganzen Verhältnis, worin der cotton grower die Baumwolle unter ihrem Wert verkauft hat, weil also der

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1*) das Baumwolle anbaut, in den vereinigten Staaten zum Beispiel - 2*) Baumwollfabrikate - 3*) Baumwollpflanzer - 4*) Baumwollfabrikanten - 5*) in der Handschrift Produkt - 6*) den Aufschlag - 7*) in der Handschrift: er

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Fabrikant einen Teil der dem cotton grower gebührenden surplus value in die Tasche steckt. Dies vermindert die Nachfrage seines Produkts nicht, da dies ohnehin im Preis sinkt, weil der Wert der Baumwolle gesunken ist. Es sinkt aber nicht so tief im Preis, wie der Preis der Rohbaumwolle unter ihren eignen Wert gefallen ist.

Es kommt hinzu, daß in solchen Zeiten die Nachfrage wächst, weil die Arbeiter vollauf beschäftigt und bezahlt sind, also auch selbst als Konsumenten bedeutend eingreifen, als Konsumenten ihres eignen Produkts. In solchen Fällen, wo der Rohstoff sinkt, nicht durch permanenten und fortwirkenden Fall in seinen durchschnittlichen Produktionskosten, sondern durch besonders gute oder schlechte Jahreszeit (Witterung), fällt der Lohn der Arbeiter nicht, steigt vielmehr die Nachfrage nach denselben. Der effect dieser Nachfrage wirkt nicht nur in dem Verhältnis, worin sie 1*) steigt. Umgekehrt. Bei plötzlicher Verteurung des Produkts [werden] teils viele Arbeiter entlassen, teils sucht sich der Fabrikant schadlos zu halten durch Herabdrücken des Arbeitslohns unter sein Normalniveau. Die Normalnachfrage der Arbeiter fällt also und vermehrt also noch das schon allgemeine Sinken der Nachfrage und den Effekt, den dasselbe auf den Marktpreis hervorbringt.} Was Mill hauptsächlich zu dem Einfall verleitet, daß durch einen Wertwechsel im konstanten Kapital der Wert der Arbeit oder die Produktionskosten der Arbeit modifiziert werden, also z.B. ein Fall im Wert des vorgeschoßnen capital constant den Wert der Arbeit, ihre Produktionskosten, also auch das Salair fallen macht, ist seine (ricardische) Vorstellung von der Teilung des Produkts zwischen Arbeiter und Kapitalist. Durch einen Fall im Wert des Rohmaterials, der Rohbaumwolle z.B., fällt der Wert des Garns.

Seine Produktionskosten nehmen ab; das Quantum der in ihm enthaltnen Arbeitszeit hat sich verringert. Wäre z.B. ein Pfund Twist das Produkt der zwölfstündigen Tagesarbeit eines Mannes und fiele der Wert der in diesem Pfund Twist enthaltnen Baumwolle, so ist der Wert des lb. Twist gefallen exakt wie der Wert der zum Spinnen verwandten Baumwolle gefallen ist. Z.B. 1 lb. Nr. 40 Mule yarn 2nd quality 2*) betrug am 22. Mai 1861 12 d. (1 sh.). Es betrug am 22.Mai 1858 11 d. (in der Tat 11 6/8, da sein Preis nicht fiel ganz wie der der Rohbaumwolle). Aber im ersten Fall betrug der Preis des lb. fair 3*) Rohbaumwolle 8 d. (in der Tat 8 1/8), im zweiten 7 d. (in der Tat 7 3/8). Hier war also der Wert der Garne exakt gefallen wie der Wert der Rohbaumwolle, der Wert ihres Rohstoffs. Also,

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1*) In der Handschrift: er - 2*) Mulegarn zweiter Qualität 3*) guter

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sagt Mill, ist die Arbeit nach wie vor dieselbe; war sie 12 Stunden, so ist das Produkt nach wie vor das Resultat derselben 12 Stunden. Im zweiten Fall kam aber noch für 1 d. weniger präexistierende Arbeit hinzu als im ersten. Die Arbeit ist dieselbe, aber die Produktionskosten der Arbeit haben sich vermindert (nämlich um 1 d.). Nun ist zwar das lb. Twist, als Twist, als Gebrauchswert nach wie vor das Produkt der zwölfstündigen Arbeit, aber der Wert des lb. Twist ist weder jetzt, noch war er vorher das Produkt der zwölfstündigen Arbeit des Spinners. Im ersten Fall waren 2/3 von 12 d. = od. der Wert der Baumwolle, nicht sein Produkt; im zweiten Falle waren 2/3 von 11 d. nicht sein Produkt, also nicht 7 d. Im ersten Fall bleiben als das Produkt der zwölfstündigen Arbeit 4 d. und im zweiten Fall ganz ebenso 4 d. Die Arbeit setzte in beiden Fällen nur 1/3 dem Wert des Twistes hinzu. Also war im ersten Fall von dem 1 lb. Garn nur 1/3 lb.

Twist das Produkt des Spinners (von der Maschine abstrahiert), und ebenso im zweiten Fall. Arbeiter und Kapitalist haben zu teilen nach wie vor nur 4 d. = 1/3 lb. Twist. Kauft der Arbeiter Twist mit den 4 d., so erhält er im zweiten Fall mehr Twist als im ersten, aber mehr Twist ist jetzt gradesoviel wert als früher weniger Twist. Die Teilung aber der 4 d. zwischen Arbeiter und Kapitalist bleibt dieselbe. Ist die Zeit, die der Arbeiter zur Reproduktion oder Produktion seines Lohns arbeitet = 10 Stunden, so ist seine Surplusarbeit = 2. Nach wie vor. Nach wie vor erhält er 5/6 von 4 d. oder 1/3 lb. Twist und der Kapitalist 1/6 . Es ist also kein ¦¦339¦ change 1*) vorgegangen in der Verteilung des Produkts, des Twistes. Nichtsdestoweniger ist die Profitrate gestiegen, weil der Wert des Rohmaterials gefallen und daher das Verhältnis des Mehrwerts zum vorgeschoßnen Gesamtkapital oder den Produktionskosten des Kapitalisten gewachsen.

Abstrahieren wir zur Vereinfachung des Beispiels von den Maschinen etc., so stehen die beiden cases so:

Preis Capital Zu- Arbeits- Gesamt- Mehr- Profit von constant gesetz- lohn auslage gewinn rate 1 lb. te des Kapi Twist Arbeit talisten

I. case 12 d. 8 d. 4 d. 13 11 d. 2 5 1/3 f. 4/3 f. 2/3 f. 15/17 p.c.

II. case 11 d. 7 d. 4 d. 13 10 d. . 2 6 1/3 f. 4/3 f. 2/3 f. 14/31 p.c.

Die Profitrate ist hier also gestiegen, obgleich der W e r t der Arbeit derselbe geblieben und der Gebrauchswert der Arbeit in Twist ausgedrückt gestiegen ist. Die Profitrate ist b l o ß gestiegen, ohne irgendeine Variation der

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1*) keine Veränderung

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Arbeitszeit, die der Arbeiter sich aneignet, weil der Wert der Baumwolle und damit der Gesamtwert der Produktionskosten des Kapitalisten gefallen ist. 2 2/3 f. auf 11 d. 4/3 f. Auslage macht natürlich weniger als 2 2/3 f. auf 10 d. 4/3 f. Auslage.

Aus dem bisher Entwickelten ergibt sich die Falschheit der folgenden Sätze, womit Mill seine Illustration schließt:

"Wenn die Produktionskost des Arbeitslohns dieselbe wie früher geblieben wäre, hätten Profite nicht fallen (steigen?) 1*) können. Jeder Arbeiter hätte ein qr. Korn empfangen; aber 1 qr. Korn zu der Zeit war das Resultat derselben Produktionskost wie 1 1/3 qr. jetzt. Zu dem Zweck daher, daß jeder Arbeiter dieselbe Produktionskost empfangen könne, muß jeder 1 qr. empfangen + 1/5. l.c.p. 103.)

"Annehmend daher, daß der Arbeiter in demselben Artikel gezahlt wird, den er produziert, ist evident, daß, wenn irgendeine Ersparnis an Kosten Platz greift in der Produktion dieses Artikels, wenn der Arbeiter noch empfängt dieselben Produktionskosten als bevor, er eine vermehrte Quantität empfangen muß in demselben Verhältnis, worin die Produktivkraft des Kapitals angewachsen ist. Aber wenn so, wird die Auslage des Kapitalisten exakt dieselbe Proportion zu seinem Ertrag haben wie früher und Profite nicht steigen." (Dies eben falsch.) "Die Variationen daher in der Profitrate und denen in den Produktionskosten der Löhne gehn Hand in Hand und sind unzertrennlich. Die Meinung von Ricardo ist daher genau richtig, wenn er unter niederen Löhnen nicht nur Löhne versteht, die das Produkt einer geringren Quantität von Arbeit sind, sondern Löhne, die zu mindrer Kost produziert, eingerechnet Arbeit und frühere Profite zusammen." (l.c.p. 104.)

Die Ansicht von Ricardo ist also, nach Mills Illustration, genau richtig, wenn unter low wages 2*) (oder überhaupt unter Produktionskosten von wages) nicht nur das Gegenteil von dem verstanden wird, was er sagt, sondern absoluter Unsinn darunter verstanden wird; nämlich unter den Produktionskosten der wages nicht der Teil vom Arbeitstage des Arbeiters verstanden wird, den er zum Ersatz seines Salairs arbeitet, sondern auch die Produktionskosten des von ihm bearbeiteten Rohmaterials und der von ihm gebrauchten Maschinerie, also auch die Arbeitszeit, die er nicht, weder für sich noch für den Kapitalisten, gearbeitet hat.

F ü n f t e n s: Nun die eigentliche Frage. Wieweit kann ein Wertwechsel im capital constant auf den Mehrwert einwirken?

_____

1*) Bei Mill: steigen - 2*) niederen Löhnen

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Wenn wir sagen, der Wert des täglichen Durchschnittsarbeitslohns ist = 10 Stunden oder, was dasselbe, von dem gesamten Arbeitstag, z.B. 12 Stunden, den der Arbeiter arbeitet, sind 10 Stunden erheischt, um sein Salair zu produzieren und zu ersetzen und nur, was er darüber hinaus arbeitet, ist unbezahlte Arbeitszeit, bildet einen Wert, den der Kapitalist ¦¦340¦ erhält, ohne für denselben bezahlt zu haben, so heißt das weiter nichts, als daß in der Totalsumme der Lebensmittel, die der Arbeiter verzehrt, 10 Stunden Arbeitszeit enthalten sind. Diese 10 Arbeitsstunden drücken sich in einer gewissen Geldsumme aus, mit der er diese Lebensmittel kauft.

Nun ist aber der Wert der Waren bestimmt durch die in ihnen enthaltne Arbeitszeit, gleichgültig, ob diese Arbeitszeit in Rohmaterial, aufgenutzter Maschinerie oder dem Rohmaterial vermittelst der Maschinerie vom Arbeiter neuzugesetzten Arbeit enthalten ist.

Träte also ein konstanter (mehr als vorübergehender) Wertwechsel im Rohmaterial oder der Maschinerie, die in diese Ware eingehn, ein durch einen Wechsel in der Produktivität der Arbeit, die dieses Rohmaterial und diese Maschinerie, kurz das in der Ware entkaltne konstante Kapital produziert, wäre infolge dieses Wechsels mehr oder weniger Arbeitszeit erheischt, um diesen Bestandteil der Ware zu produzieren, so würde sie selbst infolge davon teurer oder wohlfeiler (bei gleichbleibender Produktivität der Arbeit, die das Rohmaterial in Produkt verwandelt und gleichbleibender Größe des Arbeitstags). Dadurch würden die Produktionskosten, i.e. der Wert des Arbeitsvermögens steigen oder fallen; d.h., wenn er früher von den 12 Stunden 10 für sich selbst arbeitete, müßte er jetzt 11 oder im umgekehrten Fall nur noch 9 für sich selbst arbeiten. Im ersten Fall wäre seine Arbeit für den Kapitalisten, i.e. der Mehrwert, um die Hälfte gefallen, von 2 Stunden auf 1; im zweiten Fall wäre er um die Hälfte gestiegen, von 2 Stunden auf 3. Im letzten Fall würde die Profitrate und der gross profit des Kapitalisten steigen, die erste schon, weil der Wert des konstanten Kapitals gefallen, beides, weil die Rate des Mehrwerts gewachsen wäre (und sein absolute amount).

Dies ist die einzige Art, worin ein Wertwechsel des capital constant die value of labour, die Produktionskost des Salairs oder die Teilung des Arbeitstages zwischen Kapitalist und Arbeiter affizieren kann, also auch den Mehrwert.

Indes heißt das nur, daß für den Kapitalisten, der z.B. Baumwolle spinnt, die notwendige Arbeitszeit seiner eignen Arbeiter bestimmt ist nicht nur durch die Produktivität der Arbeit in der Spinnindustrie, sondern ditto in der Produktion von Baumwolle, von Maschinerie etc., wie sie es ja

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auch ist durch die Produktivität in allen Industriezweigen, deren Produkte zwar nicht als constant capital - weder als Rohmaterial noch Maschinerie etc. - in sein Produkt eingehn (ein Produkt, von dem angenommen ist, daß es in die Konsumtion des Arbeiters eingeht), in das Garn, wohl aber einen Teil das capital circulant 1*) bilden, das in Arbeitslohn ausgelegt wird, also Produktivität in der Industrie, die Nahrungsmittel erzeugt usw. Was als Produkt in der einen Industrie, erscheint als Arbeitsmaterial oder Arbeitsmittel in der andern; das capital constant der einen Industrie besteht also aus dem Produkt der andern, erscheint in einem andern Industriezweig nicht als capital constant, sondern als das Resultat der Produktion innerhalb dieses Industriezweigs. Für den einzelnen Kapitalisten erscheint es verschieden, ob die gestiegene Produktivität der Arbeit (also auch das Fallen im Wert des Arbeitsvermögens) innerhalb seines eignen Industriezweigs stattfindet oder innerhalb deren, die das capital constant seiner Industrie liefern. Für die Kapitalistenklasse - für das Ganze des Kapitals ist dies dasselbe.

Also fällt dieser case {wo ein Fallen (oder umgekehrt) im Wert des konstanten Kapitals nicht hervorgeht daraus, daß auf großer Stufenleiter gearbeitet wird in der Industrie, die dies konstante Kapital anwendet, sondern daß die Produktionskosten des konstanten Kapitals selbst sich geändert} zusammen mit den über den Mehrwert entwickelten Gesetzen.

Wenn wir überhaupt von Profit sprechen und der Profitrate, so ist der Mehrwert als gegeben vorausgesetzt. Die Einflüsse, die den Mehrwert bestimmen, haben also alle gewirkt. Dies ist vorausgesetzt.

S e c h s t e n s: Es könnte jetzt noch hier entwickelt werden, wie das Verhältnis des konstanten Kapitals zum variablen Kapital und daher die Profitrate verändert wird durch eine spezielle Form der surplus value. Nämlich die Verlängerung der Arbeitszeit über die Grenzen des normalen Arbeitstags hinaus. ¦¦341¦ Dadurch wird der verhältnismäßige Wert des konstanten Kapitals verkleinert oder auch der proportionelle Wertteil, den es im Gesamtwert des Produkts bildet. Doch lassen wir dies für das III. Kapitel [68], wohin überhaupt der größte Teil des hier Entwickelten gehört.

Herr Mill, gestützt auf seine brillante Illustration, stellt den allgemeinen (Ricard[oschen]) Satz auf:

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1*) zirkulierenden Kapitale

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"Der einzige Ausdruck des Profitgesetzes... ist der, daß der Profit von den Produktionskosten des Arbeitslohns abhängt." (l.c.p. 104, 105.)

Nun ist grade umgekehrt zu sagen: Die Rate des Profits {und davon spricht Mill} hängt nur in einem einzigen Fall ausschließlich ab von der cost of production of wages 1*). Und dies ist der Fall, wenn die Rate des Mehrwerts und die Rate des Profits identisch sind. Dies aber nur möglich in dem in der kapitalistischen Produktion fast unmöglichen Fall, daß das ganze vorgeschoßne Kapital unmittelbar in Arbeitslohn vorgeschossen ist, kein konstantes Kapital, sei es als Rohmaterial, Maschinerie, Gebäulichkeit etc., in das Produkt eingeht oder daß das Rohmaterial etc., soweit es eingeht, nicht selbst Produkt der Arbeit ist, nichts kostet. Nur in diesem Fall sind die Variationen in der Profitrate identisch mit den Variationen in der Rate des Mehrwerts oder, was dasselbe, in den Produktionskosten der wages.

Im allgemeinen aber (und dies schließt auch den eben angeführten Ausnahmefall ein) ist die Profitrate gleich dem Verhältnis des Mehrwerts zu dem Gesamtwert des vorgeschoßnen Kapitals.

Nennen wir den Mehrwert M, den Wert des vorgeschoßnen Kapitals C, so ist der Profit = M:C oder M/C . Dies Verhältnis ist bestimmt sowohl durch die Größe vom M {und in die Bestimmung von M gehn alle Umstände ein, die die Produktionskosten der wages bestimmen} als durch die Größe von C. C, der Gesamtwert des vorgeschoßnen Kapitals, besteht aber aus dem konstanten Kapital c und dem variablen (in Arbeitslohn ausgelegten) Kapital v. Also ist die Profitrate = M:v + c = M:C. M selbst, der Mehrwert, ist aber bestimmt nicht nur durch seine eigne Rate, d.h. das Verhältnis der Surplusarbeit zur notwendigen oder die Teilung des Arbeitstags zwischen Kapital und Arbeit, seine Teilung in bezahlte und unbezahlte Arbeitszeit. Die Masse des Mehrwerts, d.h. die absolute Größe des Mehrwerts, ist ebenso bestimmt durch die Anzahl der Arbeitstage, die das Kapital gleichzeitig exploitiert. Und diese Masse der zu bestimmter Rate von unbezahlter Arbeit angewandten Arbeitszeit hängt für ein bestimmtes Kapital ab von der Zeit, worin das Produkt in dem eigentlichen Produktionsprozeß verharrt, ohne Arbeit oder ohne dasselbe Quantum Arbeit wie früher zu erheischen (z.B. Wein, bevor er seine Reife erlangt, Korn, das einmal gesät ist, Häute oder andre Stoffe, die während einer gewissen Zeit der Wirkung chemischer Kräfte ausgesetzt werden usw.), ebenso von der Dauer der Zirkulationszeit der Ware, der Dauer der Metamorphose der Ware oder der

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1*) den Produktionskosten der Löhne

<226>

Zwischenzeit zwischen ihrer Vollendung als Produkt und ihrer Reproduktion als Ware. Wieviel Arbeitstage gleichzeitig {die value of wages, also die Mehrwertsrate vorausgesetzt} angewandt werden können, hängt im allgemeinen von der Größe d e s K a p it a l s ab, das in Arbeitslohn ausgelegt wird. Aber die eben erwähnten Umstände modifizieren überhaupt die Gesamtmasse von lebendiger Arbeitszeit, die ein Kapital von irgendwelcher Größe während einer bestimmten P e r i o d e anwenden kann, z.B. innerhalb eines Jahres. Es sind Umstände, die das absolute Quantum der von einem gegebnen Kapital anwendbaren Masse von Arbeitszeit bestimmen. Dies ändert aber nichts daran, daß der Mehrwert ausschließlich bestimmt ist durch seine eigne Rate multipliziert mit der Anzahl der gleichzeitig angewandten Arbeitstage. Es sind nur Umstände, die den letztren Faktor, die Anzahl der angewandten Arbeitszeit bestimmen.

Die Rate des Mehrwerts ist gleich dem Verhältnis der Surplusarbeit in einem Arbeitstag, also gleich dem Mehrwert, den ein einzelner Arbeitstag produziert. Z.B.: Ist der Arbeitstag = 12 Stunden, die Surplusarbeit = 2 Stunden, so diese 2 Stunden = 1/6 von 12 Stunden, oder vielmehr müssen wir sie berechnen auf die notwendige Arbeit (oder den für sie gezahlten Salair, was dieselbe Quantität Arbeitszeit in vergegenständlichter Form ist) = 1/5 (1/5 von 10 Stunden = 2 Stunden; 1/5 = 20 p.c.). Hier ist die Größe des Mehrwerts (auf den einzelnen Arbeitstag) absolut bestimmt durch die Rate. Wendet der Kapitalist nun 100 solche ¦¦342¦ Arbeitstage an, so der Mehrwert (seine absolute Größe) = 200 Arbeitsstunden. Die Rate ist dieselbe geblieben; 200 Stunden auf 1000 Stunden notwendiger Arbeit = 1/5 = 20 p.c. Ist die Rate des Mehrwerts gegeben, so hängt seine Größe ganz ab von der Anzahl der angewandten Arbeiter, also von der absoluten Größe des in Arbeitslohn ausgelegten Kapitals, des variablen Kapitals. Ist die Anzahl der angewandten Arbeiter gegeben, d.h. die Größe des in Arbeitslohn ausgelegten Kapitals, des variablen Kapitals, so hängt die Größe des Mehrwerts absolut von seiner Rate ab, d. h. dem Verhältnis der Surplusarbeit zur notwendigen, den Produktionskosten der wages, der Teilung des Arbeitstags zwischen Kapitalist und Arbeiter. Geben mir 100 Arbeiter (die 12 Stunden arbeiten) 200 Arbeitsstunden, so ist die absolute Größe des Mehrwerts = 200, die Rate = 1/6 eines [bezahlten] Arbeitstags oder 2 Stunden. Und der Mehrwert = 2 Stunden x 100. Geben mir 50 Arbeiter 200 Arbeitsstunden, so ist die absolute Größe des Mehrwerts 200 Arbeitsstunden; die Rate = 2/6 eines (bezahlten) Arbeitstags, = 4 Stunden. Und der Mehrwert = 4 Stunden x 50 = 200. Da die absolute Größe des Mehrwerts = dem Produkt seiner Rate und der Anzahl der

<227>

Arbeitstage, so kann es dasselbe bleiben, obgleich die Faktoren wechseln in umgekehrtem Verhältnis.

Die Rate des Mehrwerts ist immer ausgedrückt durch das Verhältnis des Mehrwerts zum variablen Kapital. Denn das variable Kapital ist = der absoluten Größe der bezahlten Arbeitszeit; der Mehrwert ist gleich der absoluten Größe von unbezahlter Arbeitszeit. Das Verhältnis von Mehrwert zu variablem Kapital drückt also stets das Verhältnis des unbezahlten Teils des Arbeitstags zum bezahlten aus. Z.B. im vorigen Beispiele sei der Arbeitslohn für 10 Stunden = 1 Taler, wo 1 Taler ein Quantum Silber, das 10 Arbeitsstunden enthält. Also 100 Arbeitstage werden bezahlt mit 100 Talern. Ist nun der Mehrwert = 20 Talern, so die Rate 20/100 = 1/5 = 20 p.c. Oder, was dasselbe, auf 10 Arbeitsstunden (= I Taler) erhält der Kapitalist 2, auf 100 x 10 Arbeitsstunden oder 1000 aber 200 Arbeitsstunden = 20 Talern.

Obgleich also die Rate des Mehrwerts ausschließlich bestimmt ist durch das Verhältnis der Surplusarbeitszeit zur notwendigen, in andren Worten durch den aliquoten Teil des Arbeitstags, den der Arbeiter zur Produktion seines Salairs bedarf, durch die Produktionskosten des Salairs, so ist die Größe des Mehrwerts außerdem bestimmt durch die Anzahl der Arbeitstage, durch das absolute Quantum Arbeitszeit, das angewandt wird zu dieser bestimmten Rate von Mehrwert, also durch die absolute Größe des in Arbeitslohn ausgelegten Kapitals (wenn die Mehrwertsrate gegeben ist). Da der Profit aber das Verhältnis nicht der Rate des Mehrwerts, sondern der absoluten Größe des Mehrwerts zum Gesamtwert des vorgeschoßnen Kapitals, so ist seine Rate, offenbar nicht nur bestimmt durch die Rate, sondern ebenso durch die absolute Größe des Mehrwerts, eine Größe, die von dem zusammengesetzten Verhältnis der Rate und der Anzahl der Arbeitstage, der Größe des in Salair ausgelegten Kapitals und den Produktionskosten des Salairs abhängt.

Die Rate des Mehrwerts gegeben, hängt seine Größe ausschließlich ab von der Größe des vorgeschoßnen (in Arbeitslohn ausgelegten)

Kapitals. Nun ist der Durchschnittsarbeitslohn derselbe, d.h., es ist vorausgesetzt, daß in allen Industriezweigen der Arbeiter einen Arbeitslohn von z.B. 10 Stunden erhält. (In den Zweigen, wo der Arbeitslohn höher als der Durchschnittsarbeitslohn, ist es für unsern Gesichtspunkt und für die Sache dasselbe, als ob der Kapitalist mehr einfache Arbeiter anwendete.) Vorausgesetzt also, daß die Surplusarbeit, d.h., der gesamte normale Arbeitstag gleich (die Ungleichheiten gleichen sich zum Teil dadurch aus, daß 1 Stunde komplizierter Arbeit z.B. = 2 Stunden einfacher), ¦¦343¦ so

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hängt die Größe des Mehrwerts ausschließlich ab von der Größe des [für den Arbeitslohn] vorgeschoßnen Kapitals. So konnte gesagt werden, daß die Massen des Mehrwerts sich verhalten wie die Größen der vorgeschoßnen Kapitalien (in Arbeitslohn). Dies gilt jedoch nicht vom Profit, da dieser das Verhältnis des Mehrwerts zum Gesamtwert des vorgeschoßnen Kapitals und bei Kapitalien von gleicher Größe, die Bestandteile derselben, die in Arbeitslohn ausgelegt werden, oder das Verhältnis des variablen Kapitals zum Gesamtkapital sehr verschieden sein kann und sehr verschieden ist. Die Größen des Profits hängen hier vielmehr ab von dem Verhältnis - in den verschiednen Kapitalien - des variablen Kapitals zum Gsamtkapital, also von v/(c + v). Wenn also die Rate des Mehrwerts gegeben ist, und diese ist stets ausgedrückt durch m/v, das Verhältnis des Mehrwerts zum variablen Kapital, so ist die Profitrate ausschließlich bestimmt durch das Verhältnis des variablen Kapitals zum Gesamtkapital.

Die Profitrate ist also e r s t e n s b e s t i m m t d u r c h d i e R a t e d e s M e h r w e r t s oder das Verhältnis der unbezahlten Arbeit zur bezahlten; und sie wechselt, steigt oder fällt (soweit diese Wirkung nicht durch die Bewegungen in den andern Bestimmungsmomenten paralysiert wird) mit dem Wechsel der Rate des Mehrwerts. Diese steigt oder fällt aber d i r e k t wie die Produktivität der Arbeit und umgekehrt wie die Produktionskosten der wages oder das Quantum der notwendigen Arbeit, wie die value of labour.

Z w e i t e n s aber ist die Profitrate bestimmt durch das Verhältnis des variablen Kapitals zum Gesamtkapital, durch v/(c + v). Die absolute Größe des Mehrwerts, bei gegebner Rate desselben, hängt nämlich bloß ab von der Größe des variablen Kapitals, die bestimmt ist, unter der gemachten Voraussetzung, oder nur ausdrückt die Anzahl der gleichzeitig angewandten Arbeitstage, die absolute Größe der angewandten Arbeitszeit. Die Profitrate aber hängt ab von dem Verhältnis dieser absoluten Größe des Mehrwerts, die im variablen Kapital gegeben ist, zum Gesamtkapital, also vom Verhältnis des variablen Kapitals zum Gsamtkapital, von v/(c + v). Da der Mehrwert M bei der Berechnung der Profitrate als gegeben vorausgesetzt wird, also auch v als gegeben vorausgesetzt ist, so können alle Variationen in v/(c + v) nur von Variationen in c, d.h. dem konstanten Kapital herrühren.

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Denn wenn v gegeben ist, kann die Summe c + v = C nur changieren, wenn c changiert, und mit dem Changieren dieser Summe changiert das Verhältnis v/(c + v), oder v/C.

Wenn v = 100, c = 400, so v + c = 500 und v/(v + c) = 100/500 = 1/5 = 20 p.c. War also die Rate des Mehrwerts = 5/10 = 1/2, so = 50. Da aber das variable Kapital nur = 1/5 des Gesamtkapitals, so der Profit = 1/2 von 1/5 = 1/10, und in der Tat 1/10 von 500 = 50 = 100 p.c. Das Verhältnis v/(v + c) wechselt mit jedem Wechsel von c, aber natürlich nicht in derselben Zahlengröße. Setze, v und c seien ursprünglich beide gleich 10, d.h. das Gesamtkapital bestehe halb aus variablem und halb aus konstantem Kapital, so v/(v + c) = 10/(10 + 10) = 10/20 = 1/2. War also die Mehrrate gleich 1/2 v, so ist sie = 1/4 von C. Oder wenn der Mehrwert = 50 p.c., ist in diesem Falle, wo das variable Kapital = C/2, die Profitrate = 25 p.c. Gesetzt nun, das konstante Kapital verdopple sich, wachse von 10 auf 20, so v/(c + v) = 10/(20 + 10) = 10/30 = 1/3. (Die Mehrrate 1/2 von 10 wäre jetzt gleich 1/2 von 1/3 von C, d.h. = 1/6 von 30 = 5. Und so ist die Hälfte von 10 = 5. 5 auf 10 sind 50 p.c. 5 auf 30 sind 16 2/3 p.c. 5 auf 20 war dagegen = 1/4 = 25 p.c.) Das konstante Kapital hat sich verdoppelt, d.h. von 10 auf 20; aber die Summe von c + v ist nur um die Hälfte gewachsen, nämlich von 20 auf 30. Das konstante Kapital um 100 p.c., die Summe von c und v nur um 50. Das Verhältnis v/(c + v), ursprünglich = 10/20, ist nur gefallen auf 10/30, d. h. von 1/2 auf 1/3, d.h. von 3/6 auf 2/6, nur um 1/6 gefallen, während das konstante Kapital sich verdoppelt hat. Wie das Wachstum oder die Abnahme des konstanten Kapitals die Proportion v/(c + v), berührt, hängt offenbar von der Proportion ab, worin c und v ursprünglich Teile des ganzen Kapitals C (c + v) bilden.

¦¦344¦ Das k o n s t a n t e Kapital (d.h. sein Wert) nun kann e r s t e n s wachsen (oder fallen), obgleich die Massen des angewandten Rohmaterials, Maschinerie etc. dieselben bleiben. In diesem Falle sind die Variationen im konstanten Kapital also nicht bedingt durch die Produktionsbedingungen des industriellen Prozesses, worin es als konstantes Kapital eingeht, sondern

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sind 1*) unabhängig von denselben. Welches aber immer die U r s a c h e n, die diesen Wertwechsel herbeiführen, so influenzieren sie jedesmal die Profitrate. In diesem Fall hat dieselbe Masse Rohstoff, Maschinerie usw. mehr oder weniger Wert als früher, weil mehr oder weniger Arbeitszeit als früher erheischt war, um sie zu produzieren. Die Variationen sind dann bedingt durch die Produktionsbedingungen der Prozesse, woraus die Bestandteile des capital constant als Produkte hervorgehn. Wir haben vorhin 2*) unter, sucht, wie dies auf die Profitrate wirkt.

Ob aber in derselben Industrie konstantes Kapital, z.B. Rohmaterial, im Wert steigt oder fällt, weil seine eigne Produktion teurer etc. geworden, ist mit Bezug auf die Profitrate ganz dasselbe, als wenn in dem einen Industriezweig (oder auch in demselben) für diese Ware wertvollres Rohmaterial als für die andre angewandt wird, bei gleich großer Auslage in Lohnarbeit.

Wo bei gleicher Auslage in Lohnarbeit das Rohmaterial, das ein Kapital bearbeitet (z.B. Weizen), teurer ist als das Rohmaterial, das ein andres Kapital bearbeitet (z.B. Hafer) (oder Silber und Kupfer etc. oder Wolle und Baumwolle etc.), muß die Profitrate in beiden Kapitalien in umgekehrtem Verhältnis zur Teuerkeit des Rohmaterials stehn. Wird also derselbe Profit durchschnittlich in beiden Industriezweigen gemacht, so dies nur möglich dadurch, daß der Mehrwert gemeinschaftlich unter die Kapitalisten verteilt wird, nicht nach dem Verhältnis des Mehrwerts, den jedes Kapital in seiner besondren Produktionssphäre produziert, sondern im Verhältnis der Größen der Kapitalien, die sie anwenden. Dies kann doppelt geschehn. A, der das wohlfeilre Material bearbeitet, verkauft seine Ware zu ihrem wirklichen Wert, kassiert also auch den von ihm selbst produzierten Mehrwert. Der Preis seiner Ware ist gleich ihrem Wert. B, der das teurere Material bearbeitet, verkauft seine Ware über ihrem Wert, chargiert im Preis so viel, als hätte er wohlfeileres Material bearbeitet. Tauschen dann A und B ihre Waren aus, so ist es dasselbe für A, als wenn er weniger Mehrwert im Preis seiner Ware berechnet hätte, als sie wirklich enthält. Oder als wenn beide, A und B, von vornherein eine Profitrate im Verhältnis zur Größe des ausgelegten Kapitals chargiert hätten, d.h., den gemeinsamen Mehrwert unter sich im Verhältnis zur Größe der von ihnen ausgelegten Kapitalien verteilt hätten. Und das ist es, was die allgemeine Profitrate meint. [60] Diese Ausgleichung tritt natürlich nicht ein, wenn das capital constant eines bestimmten Kapitals, wie der Rohstoff z.B., vorübergehend fällt oder steigt durch Einfluß der Jahreszeiten etc.

Obgleich gar nicht zu zweifeln ist,

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1*) In der Handschrift: ist - 2*) siehe vorl. Band. S. 214-222

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daß die außerordentlichen Profite, die cotton spinners 1*) z.B.

in Jahren besonders fruchtbarer Baumwollernten machen, eine Masse neues Kapital in diesen Industriezweig hereinziehn, die Veranlassung geben zum Bau einer Masse neuer Fabriken und Baumwollmaschinerie. Kömmt also dann ein schlechtes Baumwolljahr, so der Verlust um so größer.

Z w e i t e n s aber, wenn die Produktionskosten von Maschinerie, Rohmaterial, kurz capital constant dieselben bleiben, kann größere Masse davon erheischt sein, also ihr Wert wachsen, wie die angewandte Masse wächst infolge der veränderten Produktionsbedingungen der Prozesse, worin jene Bestandteile als Produktionsmittel eingehn. In diesem Fall macht natürlich, wie im vorigen, das Wachsen des Werts des konstanten Kapitals die Profitrate fallen; andrerseits aber zeigen diese Variationen in den Produktionsbedingungen selbst an, daß die Arbeit produktiver geworden, also die Rate des Mehrwerts gestiegen ist. Denn es wird nur mehr Rohmaterial von derselben lebendigen Arbeit konsumiert, weil sie dasselbe in weniger Zeit verarbeitet, und es wird nur mehr Maschinerie angewandt, weil die Kost der Maschinerie kleiner ist als die Kost der Arbeit, die sie ersetzt. Hier also das Fallen der Profitrate mehr oder minder aufzuholen durch ein Steigen in der Rate des Mehrwerts und daher auch in der absoluten Größe des Mehrwerts.

Endlich können beide Umstände des Wertwechsels zusammenwirken in sehr verschiednen Kombinationen. Z.B. ¦¦345¦ der Durchschnittswert der Rohbaumwolle ist gefallen, aber zugleich ist der Wert der Masse, die in einer bestimmten Zeit bearbeitet wird, in größrem Maße noch gestiegen. Der Wert der Wolle gestiegen und der Wert der Masse Wolle, die in bestimmter Zeit bearbeitet wird.

Massenhaftre Maschinerie ist absolut teurer geworden, aber im Verhältnis zu ihrer efficiency 2*) ist sie wohlfeiler geworden etc.

Bisher wurde angenommen, daß das variable Kapital gleichbleibend sei. Das variable Kapital kann aber auch nicht nur relativ, sondern absolut abnehmen, wie in der Agrikultur z.B., d.h. nicht nur relativ abnehmen im Verhältnis zur Größe des konstanten Kapitals.

Oder das variable Kapital kann absolut wachsen. Dann aber ist es dasselbe, als ob es unverändert bliebe, sofern das konstante Kapital aus den oben gegebnen Ursachen in größrem Verhältnis oder in demselben Verhältnis wächst.

Bleibt das konstante Kapital gleich, so ist jedes Wachsen oder Fallen desselben im Verhältnis zum variablen Kapital nur dadurch erklärt, daß das konstante Kapital relativ wächst oder fällt, weil das variable absolut fällt oder wächst.

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1*) Baumwollspinner - 2*) Leistungsfähigkeit

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Bleibt das variable Kapital gleich, so ist jedes Wachsen oder Fallen des konstanten Kapitals nur aus seinem eignen absoluten Wachsen oder Fallen zu erklären.

Finden in beiden gleichzeitig Variationen statt, so ist es dasselbe nach Abzug der Variation, die in beiden gleich ist, als ob das eine gleichgeblieben, das andre gewachsen oder gefallen wäre.

Ist aber einmal die P r o f i t r a t e gegeben, so hängt die Masse des Profits von der Größe der angewandten Kapitalien ab.

Großes Kapital mit kleiner Profitrate liefert größren Profit als kleines Kapital mit großer Profitrate.

S o w e i t d i e s e A b s c h w e i f u n g.

Sonst in der Schrift von J. St. Mill nur noch die 2 folgenden Sätze zu merken:

"K a p i t a l hat, genaugenommen, keine p r o d u k t i v e M a c h t. Die einzige produktive Macht ist die der Arbeit, assistiert zweifelsohne von Werkzeugen und auf Maschinerie wirkend." (l.c.p. 90.)

Strictly speaking 2*) verwechselt er Kapital hier mit den stofflichen Bestandteilen, aus denen es besteht. Der Satz aber gut für die, die dasselbe tun und doch die produktive Kraft des Kapitals behaupten. Auch hier natürlich die Sache nur richtig, soweit of the production of value gesprochen wird. Im übrigen produziert auch die Natur, soweit es sich um bloßen Gebrauchswert handelt.

"P r o d u k t i v e M a c h t d e s K a p i t a l s ist nichts als die Quantität der realen produktiven Macht, welche der Kapitalist vermittelst seines Kapitals kommandieren kann." (l.c.p. 91.)

Hier das Kapital richtig als Produktionsverhältnis gefaßt.

¦VIII-345¦¦ ¦¦XIV-851¦ In einem frühern Heft [61l habe ich ausführlich die gewaltsamen Versuche nachgewiesen, die Mill macht, um R[icardo]s Gesetz über die P r o f i t r a t e (im umgekehrten Verhältnis zum Arbeitslohn) unmittelbar aus der Werttheorie abzuleiten, ohne zwischen M e h r w e r t und P r o f i t zu unterscheiden.

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1*) Bei Mill Material - 2*) genaugenommen

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8. [Schlußbemerkung zur Ricardoschen Schule]

Die ganze Darstellung der R[icardo]schen Schule zeigt, wie sie sich auflöst in zwei Punkten:

1. Austausch zwischen Kapital und Arbeit, dem Gesetz des Werts entsprechend;

2. Bildung der allgemeinen Profitrate. Identifikation von Mehrwert und Profit. Unverstandnes Verhältnis zwischen values und cost-prices.