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[III. Das Kapitel vom Kapital] [109]

[Erster Abschnitt: Der Produktionsprozeß des Kapitals]

¦¦8¦ Das Kapitel vom Geld als Kapital

[Verwandlung von Geld in Kapital]

Was die Auffassung des Geldes in seiner vollen Bestimmtheit als Geld besonders schwierig macht - Schwierigkeiten, denen die politische Ökonomie dadurch zu entrinnen sucht, daß sie eine seiner Bestimmungen über die andre vergißt und, wenn ihr die eine entgegengehalten wird, an die andre appelliert -, ist, daß hier ein Gesellschaftsverhältnis, eine bestimmte Beziehung der Individuen aufeinander, als ein Metall, ein Stein, eine rein körperliche Sache außer ihnen erscheint, die als solche in der Natur vorgefunden wird und an der auch nicht mehr eine Formbestimmung zu unterscheiden bleibt von ihrer natürlichen Existenz. Gold und Silber ist nicht Geld an und für sich. Die Natur produziert kein Geld, sowenig wie sie einen Wechselkurs oder Bankiers produziert. In Peru und Mexiko diente Gold und Silber nicht als Geld, obgleich es als Schmuck vorkommt und ein ausgebildetes Produktionssystem sich hier vorfindet. Geld zu sein ist keine natürliche Eigenschaft des Gold und Silbers und ist daher dem Physiker, Chemiker etc. als solchem durchaus unbekannt. Aber Geld ist unmittelbar Gold und Silber. Als Maß betrachtet, ist das Geld noch als Formbestimmung vorherrschend; noch mehr als Münze, wo dies auch äußerlich in seinem Gepräge erscheint; aber in der dritten Bestimmung, d.h. in seiner Vollendung, wo Maß und Münze zu sein nur als Funktionen des Geldes erscheinen, ist alle Formbestimmung verschwunden, oder sie fällt unmittelbar mit seinem Metallsein zusammen. Es erscheint durchaus nicht an ihm, daß die Bestimmung, Geld zu sein, bloß Resultat des gesellschaftlichen Prozesses; es i s t Geld. Dies um so härter, da sein unmittelbarer Gebrauchswert für das lebendige Individuum in gar keinem Verhältnis zu dieser Rolle steht und überhaupt in ihm als der Inkarnation des reinen Tauschwerts die Erinnerung an den Gebrauchswert im Unterschied von demselben ganz ausgelöscht

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ist. Es tritt daher hier in der ganzen Reinheit hervor der Grundwiderspruch, der im Tauschwert und der ihm entsprechenden Produktionsweise der Gesellschaft enthalten ist. Die Versuche, diesen Widerspruch aufzuheben, dadurch, daß dem Geld seine metallne Form entzogen und es auch äußerlich als von der Gesellschaft G e s e t z t e s, als Ausdruck eines gesellschaftlichen Verhältnisses gesetzt wird, wovon die letzte Form die von Arbeitsgeld wäre, ist schon oben kritisiert worden. Es muß jetzt ganz klar geworden sein, daß dies eine Stümperei ist, solange die Basis des Tauschwerts beibehalten wird, und daß nun gar die Illusion, als wenn das Metallgeld den Tausch verfälschte, aus einer gänzlichen Unbekanntschaft mit seiner Natur hervorgeht. Andrerseits ist es ebenfalls klar, daß in dem Maße, wie der Gegensatz gegen die herrschenden Produktionsverhältnisse wächst und diese selbst zur Umhäutung gewaltsamer hindrängen, die Polemik gegen das Metallgeld oder das Geld überhaupt sich richtet, als die frappanteste, widerspruchsvollste und härteste Erscheinung, worin das System handgreiflich gegenübertritt. Durch allerlei Künsteleien an demselben sollen dann die Gegensätze, deren bloße sinnfällige Erscheinung es ist, aufgehoben werden. Ebenso klar, daß manche revolutionäre Operationen mit demselben gemacht werden können, insofern ein Angriff auf dasselbe alles andre beim alten zu lassen und nur zu rektifizieren scheint. Man schlägt dann auf den Sack und meint den Esel. Indes, solang der Esel das Schlagen auf den Sack nicht fühlt, trifft man in der Tat nur den Sack und nicht den Esel. Sobald er fühlt, schlägt man den Esel und nicht den Sack. Solange die Operationen gegen das Geld als solches gerichtet sind, ist es bloß ein Angriff auf Konsequenzen, deren Ursachen bestehn bleiben; also Störung des produktiven Prozesses, die der solide Grund dann auch die Kraft besitzt, durch mehr oder minder gewaltsame Reaktion als bloße vorübergehende S t ö r u ng e n zu setzen und zu beherrschen.

Andrerseits liegt es in der Bestimmung des Geldverhältnisses, soweit es bisher in seiner Reinheit entwickelt und ohne Bezug auf höher entwickelte Produktionsverhältnisse, daß in den einfach gefaßten Geldverhältnissen alle immanenten Gegensätze der bürgerlichen Gesellschaft ausgelöscht erscheinen, und nach dieser Seite wird wieder zu ihm geflüchtet, von der bürgerlichen Demokratie mehr noch als von den bürgerlichen Ökonomen (diese sind dann wenigstens so konsequent, zu noch einfachem Bestimmung des Tauschwerts und Austauschs zurückzugehn) zur Apologetik der bestehenden ökonomischen Verhältnisse. In der Tat, soweit die Ware oder die Arbeit nur noch als Tauschwert bestimmt ist und die Beziehung, wodurch die verschiednen Waren aufeinander bezogen werden als Austausch dieser Tauschwerte gegeneinander, ihre Gleichsetzung, sind die Individuen, die Subjekte, zwischen

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denen dieser Prozeß vorgeht, nur einfach bestimmt als Austauschende. Es existiert absolut kein Unterschied zwischen ihnen, soweit die Formbestimmung in Betracht kommt, und dies ist die ökonomische Bestimmung, die Bestimmung, worin sie in dem Verkehrsverhältnis zueinander stehn; der indicator ihrer gesellschaftlichen Funktion oder gesellschaftlichen Beziehung zueinander. Jedes der Subjekte ist ein Austauschender; d.h., jedes hat dieselbe gesellschaftliche Beziehung zu dem andren, die das andre zu ihm hat. Als Subjekte des Austauschs ist ihre Beziehung daher die der G l e i c h h e i t. Es ist unmöglich, irgendeinen Unterschied oder gar Gegensatz unter ihnen auszuspüren, nicht einmal eine Verschiedenheit. Ferner, die Waren, die sie austauschen, sind als Tauschwerte Äquivalente oder gelten wenigstens als solche (es könnte nur subjektiver Irrtum in der wechselseitigen Schätzung stattfinden, und sofern das eine Individuum etwa das andre prellte, geschähe es n i c h t d u r c h d i e N at u r d e r s o z i a l e n F u n k t i o n, i n d e r s i e e i n a n d e r gegenüberstehn, denn diese ist d i es e l b e; in ihr sind sie g l e i c h; sondern nur [durch] die natürliche Schlauheit, Überredungskunst etc., kurz, nur die rein individuelle Überlegenheit des einen Individuums über das andre. Der Unterschied wäre ein natürlicher, der die Natur des Verhältnisses als solchen nichts angeht und der, wie mit Hinsicht auf weitre Entwicklung gesagt werden kann, sogar durch die Konkurrenz etc. noch abgeschwächt und seiner originellen Potenz beraubt wird).

Soweit die reine Form, die ökonomische Seite des Verhältnisses betrachtet wird - der Inhalt außerhalb dieser Form fällt hier eigentlich noch ganz außerhalb der Ökonomie oder ist als von dem ökonomischen unterschiedner natürlicher Inhalt gesetzt, von dem gesagt werden kann, daß er noch ganz von dem ökonomischen Verhältnis getrennt ist, weil er noch unmittelbar mit ihm zusammenfällt [110] -, so treten nur drei Momente hervor, die formell unterschieden sind: Die Subjekte des Verhältnisses, die A u st a u s c h e n d e n; in derselben Bestimmung gesetzt; die Gegenstände ihres Austauschs, Tauschwerte, Ä q u i v a ¦¦9¦l e n t e, die nicht nur gleich sind, sondern ausdrücklich gleich sein sollen und als gleich gesetzt sind; endlich der Akt des Austauschs selbst, die Vermittlung, wodurch die Subjekte eben als Austauschende, Gleiche, und ihre Objekte als Äquivalente, Gleiche, gesetzt werden. Die Äquivalente sind die Vergegenständlichung des einen Subjekts für andre; d.h., sie selbst sind gleich viel wert und bewähren sich im Akt des Austauschs als Gleichgeltende und zugleich als Gleichgültige gegeneinander. Die Subjekte sind im Austausch nur füreinander durch die Äquivalente als Gleichgeltende und bewähren sich als solche durch den Wechsel der Gegenständlichkeit, worin das eine für andre ist. Da sie nur so als Gleichgeltende, als Besitzer von Äquivalenten und Bewährer dieser Äquivalenz im Austausche füreinander sind, sind sie als Gleichgeltende

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zugleich Gleichgültige gegeneinander; ihr sonstiger individueller Unterschied geht sie nichts an; sie sind gleichgültig gegen alle ihre sonstigen individuellen Eigenheiten.

Was nun den Inhalt angeht außerhalb dem Akt des Austauschs, der sowohl Setzen als Bewähren der Tauschwerte wie der Subjekte als Austauschender ist, so kann dieser Inhalt, der außerhalb der ökonomischen Formbestimmung fällt, nur sein: 1. Die natürliche Besonderheit der Ware, die ausgetauscht wird. 2. Das besondre natürliche Bedürfnis der Austauschenden oder, beides zusammengefaßt, der verschiedne Gebrauchswert der auszutauschenden Waren.

Dieser, der Inhalt des Austauschs, der ganz außerhalb seiner ökonomischen Bestimmung liegt, so, weit entfernt, die soziale Gleichheit der Individuen zu gefährden, macht vielmehr ihre natürliche Verschiedenheit zum Grund ihrer sozialen Gleichheit.

Wenn das Individuum A dasselbe Bedürfnis hätte wie das Individuum B und in demselben Gegenstand seine Arbeit realisiert hätte wie das Individuum B, so wäre gar keine Beziehung zwischen ihnen vorhanden; sie wären gar nicht verschiedne Individuen, nach der Seite ihrer Produktion hin betrachtet. Beide haben das Bedürfnis zu atmen; für beide existiert die Luft als Atmosphäre; dies bringt sie in keinen sozialen Kontakt; als atmende Individuen stehn sie nur als Naturkörper zueinander in Beziehung, nicht als Personen. Die Verschiedenheit ihres Bedürfnisses und ihrer Produktion gibt nur den Anlaß zum Austausch und zu ihrer sozialen Gleichsetzung in ihm; diese natürliche Verschiedenheit ist daher die Voraussetzung ihrer sozialen Gleichheit im Akt des Austauschs und dieser Beziehung überhaupt, worin sie zueinander als produktiv treten. Nach dieser natürlichen Verschiedenheit betrachtet, ist das Individuum [A] als Besitzer eines Gebrauchswerts für B und B als Besitzer eines Gebrauchswerts für A. Nach dieser Seite setzt die natürliche Verschiedenheit sie wieder wechselseitig in das Verhältnis der Gleichheit. Demnach sind sie aber nicht gleichgültig gegeneinander, sondern integrieren sich, bedürfen einander, so daß das Individuum B als objektiviert in der Ware ein Bedürfnis für das Individuum A ist und vice versa; so daß sie nicht nur in gleicher, sondern auch in gesellschaftlicher Beziehung zueinander stehn. Dies ist nicht alles. Daß das Bedürfnis des einen durch das Produkt des andren und vice versa befriedigt werden kann und der eine fähig ist, den Gegenstand dem Bedürfnis des andren zu produzieren und jeder dem andren als Eigentümer des Objekts des Bedürfnisses des andren gegenübersteht, zeigt, daß jeder als M e n s c h über sein eignes besondres Bedürfnis etc.

übergreift und daß sie sich als Menschen zueinander verhalten; daß ihr gemeinschaftliches Gattungswesen von allen gewußt ist. Es kömmt sonst nicht vor, daß Elefanten für Tiger oder Tiere für andre Tiere produzieren. Z.B.: Ein Bienenschwarm

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bildet au fond 1*) nur eine Biene, und sie produzieren alle dasselbe. Ferner. Soweit nun diese natürliche Verschiedenheit der Individuen und der Waren derselben (Produkte, Arbeit etc. sind hier noch gar nicht verschieden; sondern existieren nur in der Form von Waren oder, wie Herr Bastiat nach Say will, D i e n s t e n [111]; Bastiat bildet sich ein, indem er die ökonomische Bestimmung des Tauschwerts auf den natürlichen Inhalt desselben, Ware oder Dienst, reduziert, also unfähig ist, das ökonomische Verhältnis des Tauschwerts als solchen festzuhalten, habe er einen großen Fortschritt gemacht über die klassischen Ökonomen der englischen Schule, die fähig sind, die Produktionsverhältnisse in ihrer Bestimmtheit als solche festzuhalten, in ihrer reinen Form) das Motiv bildet zur Integrierung dieser Individuen, zu ihrer gesellschaftlichen Beziehung als Austauschende, worin sie sich als Gleiche v o r a u s g e s e t z t sind und b e w ä h r e n, kömmt zur Bestimmung der Gleichheit noch die der F r e i h e i t hinzu. Obgleich das Individuum A Bedürfnis fühlt nach der Ware des Individuums B, bemächtigt es sich derselben nicht mit Gewalt, noch vice versa, sondern sie erkennen sich wechselseitig an als Eigentümer, als Personen, deren Willen ihre Waren durchdringt. Danach kommt hier zunächst das juristische Moment der Person herein und der Freiheit, soweit sie darin enthalten ist. Keines bemächtigt sich des Eigentums des andren mit Gewalt. Jedes entäußert sich desselben freiwillig.

Aber dies ist nicht alles: Das Individuum A dient dem Bedürfnisse des Individuums B vermittelst der Ware a, nur insofern und weil das Individuum B dem Bedürfnis des Individuums A vermittelst der Ware b dient und vice versa. Jedes dient dem andren, um sich selbst zu dienen; jedes bedient sich des andren wechselseitig als seines Mittels. Es ist nun beides in dem Bewußtsein der beiden Individuen vorhanden: 1. daß jedes nur seinen Zweck erreicht, soweit es dem andren als Mittel dient; 2. daß jedes nur Mittel für das andre (Sein für andres) wird als Selbstzweck (Sein für sich); 3. daß die Wechselseitigkeit, wonach jedes zugleich Mittel und Zweck, und zwar nur seinen Zweck erreicht, insofern es Mittel wird, und nur Mittel wird, insofern es sich als Selbstzweck setzt, daß jeder sich also als Sein für andres setzt, insofern er Sein für sich und der andre als Sein für ihn, insofern er Sein für sich - daß diese Wechselseitigkeit ein notwendiges fact 2*) ist, vorausgesetzt als natürliche Bedingung des Austauschs, daß sie aber als solche jedem der beiden Subjekte des Austauschs gleichgültig ist und ihm diese Wechselseitigkeit nur Interesse hat, soweit sie sein Interesse, als das des andren ausschließend, ohne Beziehung darauf, befriedigt. D.h., das gemeinschaftliche Interesse, was als Motiv des Gesamtakts

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1*) im Grunde - 2*) eine notwendige Tatsache

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erscheint, ist zwar als fact von beiden Seiten anerkannt, aber als solches ist es nicht Motiv, sondern geht sozusagen nur hinter dem Rücken der in sich selbst reflektierten Sonderinteressen, dem Einzelinteresse im Gegensatz zu dem des andren vor. Nach dieser letzten Seite kann das Individuum höchstens noch das tröstliche Bewußtsein haben, daß die Befriedigung seines gegensätzlichen Einzelinteresses grade die Verwirklichung des aufgehobnen ¦¦10¦ Gegensatzes, des gesellschaftlichen allgemeinen Interesses ist.

Aus dem Akt des Austauschs selbst ist das Individuum, jedes derselben, in sich reflektiert als ausschließliches und herrschendes (bestimmendes) Subjekt desselben. Damit ist also die vollständige Freiheit des Individuums gesetzt: Freiwillige Transaktion; Gewalt von keiner Seite; Setzen seiner als Mittel, oder als dienend, nur als Mittel, um sich als Selbstzweck, als das Herrschende und Übergreifende zu setzen; endlich das selbstsüchtige Interesse, kein darüberstehendes verwirklichend; der andre ist auch als ebenso sein selbstsüchtiges Interesse verwirklichend anerkannt und gewußt, so daß beide wissen, daß das gemeinschaftliche Interesse eben nur in der Doppelseitigkeit, Vielseitigkeit und Verselbständigung nach den verschiednen Seiten, der Austausch des selbstsüchtigen Interesses ist. Das allgemeine Interesse ist eben die Allgemeinheit der selbstsüchtigen Interessen.

Wenn also die ökonomische Form, der Austausch, nach allen Seiten hin die Gleichheit der Subjekte setzt, so der Inhalt, der Stoff, individueller sowohl wie sachlicher, der zum Austausch treibt, die F r e i h e i t. Gleichheit und Freiheit sind also nicht nur respektiert im Austausch, der auf Tauschwerten beruht, sondern der Austausch von Tauschwerten ist die produktive, reale Basis aller G l e i c h h e i t und F r e i h e i t. Als reine Ideen sind sie bloß idealisierte Ausdrücke desselben; als entwickelt in juristischen, politischen, sozialen Beziehungen sind sie nur diese Basis in einer andren Potenz. Dies hat sich denn auch historisch bestätigt. Die Gleichheit und Freiheit in dieser Ausdehnung sind grade das Gegenteil der antiken Freiheit und Gleichheit, die eben den entwickelten Tauschwert nicht zur Grundlage haben, vielmehr an seiner Entwicklung kaputtgehn. Sie setzen Produktionsverhältnisse voraus, die in der alten Welt noch nicht realisiert waren; auch nicht im Mittelalter. Direkte Zwangsarbeit ist die Grundlage der ersten; das Gemeinwesen ruht auf dieser als existierender Unterlage; Arbeit selbst als Privilegium, als noch in ihrer Besonderung, nicht als allgemein Tauschwerte produzierend, geltend die Grundlage des zweiten. Weder ist die Arbeit Zwangsarbeit; noch, wie im zweiten Fall, findet sie statt mit Rücksicht auf ein Gemeinsames als ein Höhres (Korporationen).

Nun ist es zwar richtig, daß die [Beziehung der] Austauschenden nach der Seite der Motive, d.h. der natürlichen, außerhalb des ökonomischen Prozesses

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fallenden, auch auf einem gewissen Zwang beruht; aber diese ist nach der einen Seite selbst nur die Gleichgültigkeit des andren für mein Bedürfnis als solches, gegen meine natürliche Individualität, also seine Gleichheit mit mir und Freiheit, die aber ebensosehr die Voraussetzung der meinigen ist; andrerseits, soweit ich bestimmt werde, forciert durch meine Bedürfnisse, ist es nur meine eigne Natur, die ein Ganzes von Bedürfnissen und Trieben ist, das mir Gewalt antut, nichts Fremdes (oder mein I n t er e s s e in allgemeiner, reflektierter Form gesetzt). Aber es ist ja auch eben diese Seite, wodurch ich dem andren Zwang antue, ihn in das Tauschsystem treibe.

Im römischen Recht ist der s e r v u s 3*) daher richtig bestimmt als einer, der nicht für sich durch den Austausch erwerben kann (sieh I n s t i t u t. [112]). Es ist daher ebenso klar, daß dies R e c h t, obgleich es einem Gesellschaftszustand entspricht, in welchem keineswegs der Austausch entwickelt war, doch, insofern er in bestimmtem Kreise entwickelt war, die B es t i m m u n g e n d e r j u r i s t i s c h e n P e r s o n, e b e n d e s I n d i v i d u u m s d e s A u st a u s c h s, entwickeln konnte und so das Recht (nach den Grundbestimmungen hin) für die industrielle Gesellschaft antizipieren, vor allem aber dem Mittelalter gegenüber als das Recht der aufkommenden bürgerlichen Gesellschaft geltend gemacht werden mußte. Seine Entwicklung selbst fällt aber auch vollständig mit der Auflösung des römischen Gemeinwesens zusammen.

Da das Geld erst die Realisierung des Tauschwerts ist und erst bei entwickeltem Geldsystem das System der Tauschwerte sich realisiert hat, oder umgekehrt, so kann das Geldsystem in der Tat nur die Realisation dieses Systems der Freiheit und Gleichheit sein. Als Maß gibt das Geld nur dem Äquivalent den bestimmten Ausdruck, macht es erst zum Äquivalent auch der Form nach. In der Zirkulation tritt zwar noch ein Unterschied in der Form hervor: Die beiden Austauschenden erscheinen in den unterschiednen Bestimmungen als Käufer und Verkäufer; der Tauschwert erscheint einmal als allgemeiner in der Form des Geldes, dann als besondrer in der natürlichen Ware, die einen Preis hat; aber erstens wechseln diese Bestimmungen; die Zirkulation selbst ist nicht ein Ungleichsetzen, sondern nur ein Gleichsetzen, ein Aufheben des nur vermeinten Unterschieds. Die Ungleichheit ist nur eine rein formelle. Endlich im Geld als zirkulierendem selbst, so daß es bald in der einen Hand, bald in der andren erscheint, und gleichgültig gegen dies Erscheinen ist, setzt [sich] nun gar die Gleichheit sachlich. Jeder erscheint als Besitzer des Geldes dem andren gegenüber, selbst als Geld, soweit der Prozeß des Austauschs betrachtet wird. Darum ist die Gleichgültigkeit und Gleichgeltendheit in der

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3*) Sklave

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Form der Sache ausdrücklich vorhanden. Die besondre natürliche Verschiedenheit, die in der Ware lag, ist ausgelöscht und wird beständig durch die Zirkulation ausgelöscht. Ein Arbeiter, der für 3 sh Ware kauft, erscheint dem Verkäufer in derselben Funktion, in derselben Gleichheit - in der Form von 3 sh, wie der König, der es tut. Aller Unterschied zwischen ihnen ist ausgelöscht. Der Verkäufer qua solcher erscheint nur als Besitzer einer Ware zum Preis von 3 sh, so daß beide vollkommen gleich sind; nur daß die 3 sh einmal in Silber, das andre Mal in Zucker etc. existieren. In der dritten Form des Geldes könnte eine verschiedne Bestimmung zwischen den Subjekten des Prozesses hereinzukommen scheinen. Aber soweit das Geld hier als Material, allgemeine Ware der Kontrakte erscheint, ist vielmehr aller Unterschied zwischen Kontrahenten und 4*) Kontrahenten ausgelöscht.

Soweit es Gegenstand der Akkumulation wird, scheint das Subjekt hier nur Geld, die allgemeine Form des Reichtums, der Zirkulation zu ¦¦11¦ entziehn, insofern es ihr nicht Waren zum gleichen Preis entziehe. Akkumuliert also das eine Individuum, das andre nicht, so tut dies keins auf Unkosten des andren. Das eine genießt den realen Reichtum, das andre setzt sich in Besitz der allgemeinen Form des Reichtums. Wenn das eine verarmt, das andre sich bereichert, so ist das ihr freier Wille und geht keineswegs aus dem ökonomischen Verhältnisse, aus der ökonomischen Beziehung selbst, in die sie zueinander gesetzt sind, hervor. Selbst die Erbschaft und dergleichen juristische Verhältnisse, die so entstehende Ungleichheiten verewigen, tun dieser natürlichen Freiheit und Gleichheit keinen Eintrag. Wenn das ursprüngliche Verhältnis des Individuums A nicht im Widerspruch steht zu diesem System, so kann dieser Widerspruch sicher nicht dadurch hervorgebracht werden, daß das Individuum B an die Stelle des Individuums A tritt, es verewigt. Es ist dies vielmehr ein Geltendmachen der sozialen Bestimmung über die natürliche Lebensgrenze hinaus: eine Befestigung derselben gegen die zufällige Wirkung der Natur, deren Einwirkung als solche vielmehr Aufhebung der Freiheit des Individuums wäre. Zudem, da das Individuum in diesem Verhältnis nur die Individuation von Geld ist, so ist es als solches ebenso unsterblich als das Geld, und seine Repräsentation durch Erben ist vielmehr die Durchführung dieser Bestimmung.

Wenn diese Auffassungsweise nicht in ihrer historischen Bedeutung hervorgehoben wird, sondern als Widerlegung entgegengehalten wird den entwickeltren ökonomischen Verhältnissen, in denen die Individuen nicht mehr bloß als Austauschende oder Käufer und Verkäufer, sondern in bestimmten

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4*) In der Handschrift: Kontrakten und

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Verhältnissen zueinander hervortreten, nicht mehr alle in derselben Bestimmtheit gesetzt sind; so ist das dasselbe, als wollte behauptet werden, daß kein Unterschied noch weniger Gegensatz und Widerspruch zwischen den Naturkörpern existiert, weil sie, z.B.

in der Bestimmung der Schwere gefaßt, alle schwer und demnach gleich sind; oder gleich sind, weil sie alle drei Raumdimensionen einnehmen. Der Tauschwert selbst wird hier ebenfalls in seiner einfachen Bestimmtheit festgehalten gegen seine entwickeltren gegensätzlichen Formen. Im Gang der Wissenschaft betrachtet, erscheinen diese abstrakten Bestimmungen grade als die ersten und dürftigsten; wie sie zum Teil auch historisch vorkommen; das Entwickeltre als das Spätre. Im Ganzen der vorhandnen bürgerlichen Gesellschaft erscheint dieses Setzen als Preise und ihre Zirkulation etc. als der oberflächliche Prozeß, unter dem aber in der Tiefe ganz andre Prozesse vorgehn, in denen diese scheinbare Gleichheit und Freiheit der Individuen verschwindet.

Einerseits wird vergessen, daß von vornherein die V o r a u ss e t z u n g des Tauschwerts als der objektiven Grundlage des Ganzen des Produktionssystems schon in sich schließt den Zwang für das Individuum, daß sein unmittelbares Produkt kein Produkt für es ist, sondern ein solches erst w i r d im gesellschaftlichen Prozeß und diese allgemeine und doch äußerliche Form annehmen m u ß; daß das Individuum nur noch als Tauschwert produzierendes Existenz hat, also schon die ganze Negation seiner natürlichen Existenz eingeschlossen ist; es also ganz durch die Gesellschaft bestimmt ist; daß dies ferner Teilung der Arbeit etc. voraussetzt, worin das Individuum schon in andren Verhältnissen als denen der bloß A u s t a u s c h e n d e n gesetzt ist etc. Daß also nicht nur die Voraussetzung keineswegs weder eine aus dem Willen noch der unmittelbaren Natur des Individuums hervorgehende, sondern eine g e s c h i c h t l i c h e ist und das Individuum schon als durch die Gesellschaft b e s t i m m t setzt.

Andrerseits wird vergessen, daß die höhren Formen, in denen nun der Austausch [erscheint], oder die Produktionsbeziehungen, die sich in ihm realisieren, keineswegs stehnbleiben bei dieser einfachen Bestimmtheit, wo der höchste Unterschied, zu dem es kömmt, ein formeller und darum gleichgültiger ist. Es wird endlich nicht gesehn, daß schon in der einfachen Bestimmung des Tauschwerts und des Geldes der Gegensatz von Arbeitslohn [113] und Kapital etc.

latent enthalten ist 5*). Diese ganze Weisheit kömmt also darauf heraus, bei den einfachsten ökonomischen Verhältnissen stehnzubleiben, die, selbständig gefaßt, reine Abstraktionen sind; die aber in der Wirklichkeit vielmehr durch

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5*) In der Handschrift: sind

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die tiefsten Gegensätze vermittelt sind und nur eine Seite darstellen, worin deren Ausdruck verwischt ist.

Andrerseits zeigt sich ebensosehr die Albernheit der Sozialisten (namentlich der französischen, die den Sozialismus als Realisation der von der französischen Revolution ausgesprochnen Ideen der b ü r g e r l i c h e n Gesellschaft nachweisen wollen), die demonstrieren, daß der Austausch, der Tauschwert etc. u rs p r ü n g l i c h (in der Zeit) oder ihrem 6*) B e g r i f f nach (in ihrer 7*) adäquaten Form) ein System der Freiheit und Gleichheit aller sind, aber verfälscht worden sind durch das Geld, Kapital etc. Oder auch, daß die Geschichte bisher noch verfehlte Versuche gemacht, sie in der ihrer Wahrheit entsprechenden Weise durchzuführen, und sie nun, wie Proudhon, z. B.

den wahren Jakob entdeckt haben, wodurch die echte Geschichte dieser Verhältnisse an der Stelle ihrer falschen geliefert werden soll. Ihnen ist zu antworten: daß der Tauschwert oder näher das Geldsystem in der Tat das System der Gleichheit und Freiheit ist und daß, was ihnen in der näheren Entwicklung des Systems störend entgegentritt, ihm immanente Störungen sind, eben die Verwirklichung der G l e i c h h e i t u n d F r e i h e i t, die sich ausweisen als Ungleichheit und Unfreiheit. Es ist ein ebenso frommer wie dummer Wunsch, daß der Tauschwert sich nicht zum Kapital entwickle oder die den Tauschwert produzierende Arbeit zur Lohnarbeit. Was die Herren von den bürgerlichen Apologeten unterscheidet, ist auf der einen Seite das Gefühl der Widersprüche, die das System einschließt; auf der andren der Utopismus, den notwendigen Unterschied zwischen der realen und idealen Gestalt der bürgerlichen Gesellschaft nicht "zu begreifen und daher das überflüssige Geschäft vornehmen zu wollen, den ideellen Ausdruck selbst wieder realisieren zu wollen, da er in der Tat nur das Lichtbild dieser Realität ist.

¦¦12¦ Das fade Beweisen nun gar, wie es geschieht im Gegensatz gegen diese Sozialisten von der heruntergekommnen neuesten Ökonomie (als deren klassischer Repräsentant, was Fadheit, Affektation von Dialektik, biedre Aufgeblasenheit, läppisch selbstzufriedne Gemeinplätzlichkeit und gänzliche Unfähigkeit, geschichtliche Prozesse aufzufassen [betrifft], Frederick Bastiat gelten kann, denn der Amerikaner Carey macht wenigstens die bestimmten amerikanischen Verhältnisse gegen die europäischen geltend), d i e n a c h w e i s t, daß die ökonomischen Verhältnisse überall d i e s e l b e n einfachen Bestimmungen ausdrücken und daher überall die Gleichheit und Freiheit des einfach bestimmten Austauschs von Tauschwerten, reduziert sich rein auf verkindete Abstraktion. Z.B. das Verhältnis von Kapital und Zins wird reduziert auf den

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6*) In der Handschrift: seinem - 7*) in der Handschrift: seiner

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Austausch von Tauschwerten. Nachdem also erst aus der Empirie hereingenommen ist, daß der Tauschwert nicht nur in dieser einfachen Bestimmtheit, sondern auch in der wesentlich verschiednen des Kapitals existiert, wird das Kapital wieder reduziert auf den einfachen Begriff des Tauschwerts, und der Zins, der nun gar ein bestimmtes Verhältnis des Kapitals als solchen ausdrückt, ebenfalls aus der Bestimmtheit herausgerissen, gleich Tauschwert gesetzt; von dem ganzen Verhältnisse in seiner spezifischen Bestimmtheit abstrahiert und zurückgegangen auf das unentwickelte Verhältnis des Austauschs von Ware gegen Ware. Soweit ich von dem abstrahiere, was ein Konkretum von seinem Abstraktum unterscheidet, ist es natürlich das Abstraktum, und gar nicht von ihm unterschieden. Danach sind alle ökonomischen Kategorien nur andre und andre Namen für immer dasselbe Verhältnis, und diese grobe Unfähigkeit, die realen Unterschiede aufzufassen, soll dann den reinen common sense als solchen darstellen. Die "ökonomischen Harmonien" des Herrn Bastiat belaufen sich au fond dann darauf, daß ein einziges ökonomisches Verhältnis existiert, das verschiedne Namen annimmt, oder daß nur dem Namen nach eine Verschiedenheit stattfindet. Die Reduktion ist nicht einmal soweit wenigstens formell wissenschaftlich, daß auf ein wirkliches ökonomisches Verhältnis alles reduziert würde, dadurch daß der Unterschied, der die Entwicklung ausmacht, fallen gelassen wird, sondern bald wird diese, bald jene Seite fallen gelassen, um die Identität bald nach dieser, bald nach jener Seite herauszubringen.

Z.B. Arbeitslohn ist Bezahlung für Dienst, den ein Individuum dem andren tut. (Die ökonomische Form als solche wird, wie schon oben bemerkt, hier fallen gelassen.) Profit ist auch Bezahlung für Dienst, den ein Individuum dem andren tut. Also sind Arbeitslohn und Profit identisch, und es ist eigentlich eine Verirrung der Sprache, die eine Bezahlung Arbeitslohn, die andre Profit zu nennen. Aber nun Profit und Zins. Im Profit ist die Bezahlung des Dienstes Chancen ausgesetzt; im Zins ist sie fixiert. Also da im Arbeitslohn relativement parlant 8*) die Bezahlung fixiert 9*) ist, während sie im Profit, im Gegensatz zur Arbeit Chancen ausgesetzt 10*) ist, ist das Verhältnis von Zins und Profit dasselbe wie das von Arbeitslohn und Profit, was, wie wir gesehn haben, der Austausch von Äquivalenten gegeneinander ist. Die Gegner nehmen dann diese Fadaise 11*) (die dadurch, daß sie von den ökonomischen Verhältnissen, da wo der Gegensatz ausgedrückt ist, zu denen zurückgeht, wo er noch bloß latent liegt und vertuscht ist) beim Wort und zeigen nach, daß z. B. im Kapital und Zins nicht

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8*) relativ gesehen - 9*) in der Handschrift: Chancen ausgesetzt - 10*) in der Handschrift: fixiert - 11*) Albernheit

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einfach ausgetauscht wird, indem nicht das Kapital durch Äquivalent ersetzt wird, sondern, nachdem der Besitzer 20mal das Äquivalent in der Form von Zinsen aufgegessen hat, er es immer noch in der Form von Kapital erhält und wieder gegen 20 neue Äquivalente austauschen kann. [114] Daher denn die unerquickliche Debatte, worin der eine behauptet, daß zwischen dem entwickelten und unentwickelten Tauschwert kein Unterschied ist, die andren aber, daß er leider da ist, aber nicht, der Billigkeit nach, da sein sollte.

--Das G e l d a l s K a p i t a l ist eine Bestimmung des Geldes, die über seine einfache Bestimmung als Geld hinausgeht.

Es kann als höhere Realisation betrachtet werden; wie gesagt werden kann, daß der Affe sich im Menschen entwickelt. Indes ist dann die niedre Form als das übergreifende Subjekt über die höhere gesetzt. Jedenfalls ist G e l d a l s K a p i t a l von G e l d a l s G e l d unterschieden. Die neue Bestimmung ist zu entwickeln. Andrerseits, das K a p i t a l a l s G e l d scheint der Rückgang des Kapitals in eine niedre Form. Es ist aber nur das Setzen desselben in einer Besonderheit, die als Nicht-Kapital schon vor ihm existiert und eine seiner Voraussetzungen ausmacht. Das Geld kommt in allen spätem Verhältnissen wieder vor; aber dann fungiert es eben nicht mehr als bloßes Geld. Wenn, wie hier, es zunächst darum zu tun ist, es bis zu seiner Totalität als Geldmarkt zu verfolgen, so wird die übrige Entwicklung vorausgesetzt und muß gelegentlich hereingenommen werden. So hier die allgemeine Bestimmung des Kapitals, eh wir zu seiner Besonderheit als Geld fortgehn.

Wenn ich sage, wie z.B. Say, daß das Kapital eine S u m m e v o n W e r t e n ist, so sage ich nichts, als daß das K a p i t a l = T a u s c h w e r t ist. [115] Jede Summe von Werten ist ein Tauschwert, und jeder Tauschwert ist eine Summe von Werten. Durch einfache Addition kann ich nicht vom Tauschwert zum Kapital kommen. In der bloßen Akkumulation von Geld ist, wie wir gesehn haben, noch nicht das Verhältnis des Kapitalisierens gesetzt.

Im sog. Detailhandel, dem täglichen Verkehr des bürgerlichen Lebens, wie er zwischen Produzenten und Konsumenten direkt vorgeht, dem Kleinhandel, worin der Zweck auf der einen Seite Austausch der Ware gegen Geld und auf der andren Austausch des Geldes gegen Ware, zur Befriedigung individueller Bedürfnisse - in dieser Bewegung, die an der Oberfläche der bürgerlichen Welt vorgeht, ist es allein, worin die Bewegung der Tauschwerte, ihre Zirkulation rein vorgeht. Ein Arbeiter, der ein Laib Brot kauft, und ein Millionär, der es kauft, erscheinen in diesem Akt nur als einfache Käufer, wie der Krämer ihnen gegenüber nur als Verkäufer erscheint. Alle andren Bestimmungen sind

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hierin ausgelöscht. Der I n h a l t ihrer Käufe wie der U m f a n g derselben erscheint ¦¦13¦ völlig gleichgültig gegen diese Formbestimmung.

Wenn in der Theorie der Begriff des Werts dem des Kapitals vorhergeht, andrerseits aber zu seiner reinen Entwicklung wieder eine auf das Kapital gegründete Produktionsweise unterstellt, so findet dasselbe in der Praxis statt. Die Ökonomen betrachten daher das Kapital auch notwendig bald als Schöpfer der Werte, Quelle derselben, wie andrerseits sie Werte für die Bildung des Kapitals voraussetzen und es selbst nur als eine Summe von Werten in einer bestimmten Funktion darstellen. Die Existenz des Werts in seiner Reinheit und Allgemeinheit setzt eine Produktionsweise voraus, worin das einzelne Produkt aufgehört hat, ein solches für den Produzenten überhaupt und noch mehr für den einzelnen Arbeiter zu sein, und ohne die Realisierung durch die Zirkulation nichts ist. Es ist keine formelle Bestimmung für den, der einen Infinitesimalteil einer Elle Kattun schafft, daß sie Wert ist, Tauschwert. Wenn er nicht einen Tauschwert, Geld geschaffen, hätte er überhaupt nichts geschaffen. Diese Wertbestimmung selbst hat also zu ihrer Voraussetzung eine gegebne historische Stufe der gesellschaftlichen Produktionsweise und ist selbst ein mit derselben gegebnes, also historisches Verhältnis.

Andrerseits entwickeln sich einzelne Momente der Wertbestimmung auf frühren Stufen des historischen Produktionsprozesses der Gesellschaft und erscheinen als dessen Resultat.

Innerhalb des Systems der bürgerlichen Gesellschaft daher folgt auf den Wert unmittelbar das Kapital. I n d e r G es c h i c h t e g e h n a n d r e S y s t e m e v o r, die die materielle Grundlage der unvollkommnern Wertentwicklung bilden. Wie der Tauschwert hier nur nebenherspielt neben dem Gebrauchswert, erscheint nicht das Kapital, sondern das Grundeigentumsverhältnis als seine reale Basis. Das moderne Grundeigentum kann dagegen gar nicht begriffen werden, weil es nicht existieren kann ohne die Voraussetzung des Kapitals, und es erscheint historisch in der Tat als eine durch das Kapital bewirkte, sich adäquat gesetzte Form der vorhergehenden historischen Gestalt des Grundeigentums. Es ist grade in der Entwicklung des Grundeigentums, worin daher der allmähliche Sieg und Herausbildung des Kapitals studiert werden kann, weswegen Ricardo, der Ökonom der modernen Zeit, mit großem historischen Sinn die Verhältnisse von Kapital, Lohnarbeit und Grundrente innerhalb der Grenzen des Grundeigentums betrachtet hat, um sie in ihrer spezifischen Form zu fixieren. Das Verhältnis des industriellen Kapitalisten zum Grundeigentümer erscheint als außerhalb des Grundeigentums liegende Beziehung. Aber als Verhältnis des modernen farmer zum Grundrentner erscheint es als immanentes Verhältnis des Grundeigentums selbst und das andre als nur in seiner Beziehung zum

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Kapital mehr existierend gesetzt. Die Geschichte des Grundeigentums, die die allmähliche Verwandlung des feudalen Landlords in den Grundrentner, des erbsässigen halbtributären und oft unfreien Leibpächters in den modernen Farmer und der dem Grunde angehörigen angesessenen Leibeignen und Fronbäuern in Ackerbautaglöhner nachwiese, wäre in der Tat die Geschichte der Bildung des modernen Kapitals. Sie würde die Beziehung zum städtischen Kapital, Handel etc. in sich schließen. Wir haben es aber hier mit der gewordnen, auf ihrer eignen Grundlage sich bewegenden bürgerlichen Gesellschaft zu tun.

Das Kapital kömmt zunächst aus der Zirkulation her, und zwar vom Geld als seinem Ausgangspunkt. Wir haben gesehn, daß das in die Zirkulation eingehende und zugleich aus ihr in sich zurückgehende Geld die letzte Form 12*) ist, worin das Geld sich aufhebt. Es ist zugleich der erste Begriff des Kapitals und die erste Erscheinungsform desselben. Das Geld hat sich negiert, als bloß in der Zirkulation aufgehend; es hat sich aber ebenso negiert, als selbständig ihr gegenübertretend. Diese Negation zusammengefaßt, in ihren positiven Bestimmungen, enthält die ersten Elemente des Kapitals. Geld ist die erste Form, worin das Kapital als solches erscheint. G-W-W-G; daß das Geld gegen Ware und die Ware gegen Geld ausgetauscht wird; d i e s e B e w e g u n g d e s K a u f e n s, u m z u v e r k a u f e n, d i e d i e F o r m b e s t i m m u n g d e s H a n d e l s b i l d e t, d a s K a p i t a l a l s H a n d e l s k a p i t a l, findet sich in den frühsten Zuständen der ökonomischen Entwicklung; ist die erste Bewegung, worin der Tauschwert als solcher den Inhalt bildet, nicht nur Form ist, sondern sein eigner Gehalt. Die Bewegung kann vorgehn innerhalb von Völkern und zwischen Völkern, für deren Produktion keineswegs der Tauschwert noch zur Voraussetzung geworden ist. Die Bewegung greift nur das Surplus ihrer auf unmittelbaren Gebrauch berechneten Produktion an und geht nur an ihrer Grenze vor sich. Wie die Juden innerhalb der altpolnischen oder überhaupt mittelaltrigen Gesellschaft, so können ganze Handelsvölker, wie im Altertum und später die Lombarden, diese Stellung zwischen Völkern einnehmen, deren Produktionsweise noch nicht der Tauschwert als Grundvoraussetzung bedingt hat. Das kommerzielle Kapital ist bloß zirkulierendes Kapital, und das zirkulierende Kapital ist die erste Form desselben; in der es n o c h k e i n e s w e g s z u r G r u n d l a g e d e r P r od u k t i o n g e w o r d e n. Eine weiterentwickelte Form ist d a s G e l d k a p i t a l u n d d e r G e l d z i n s, Wucher, dessen selbständiges Auftreten ebenfalls einer frühen Stufe angehört. Endlich die Form W-G-G-W, worin das Geld und die Zirkulation überhaupt als bloßes Mittel erscheint für die z i r k u l i e r e n d e W a r e, die ihrerseits wieder aus

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12*) In der Handschrift: Forderung

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der Zirkulation heraustritt und direkt das Bedürfnis befriedigt, ist selbst die Voraussetzung jenes ursprünglichen Erscheinens des Handelskapitals. Die Voraussetzungen erscheinen an verschiedne Völker verteilt oder innerhalb der Gesellschaft das kommerzielle Kapital als solches nur bedingt durch diese rein auf die Konsumtion gerichtete Zirkulation. Andrerseits ist die z i r k ul i e r e n d e W a r e, die Ware, die sich nur dadurch realisiert, daß sie die Form einer andren Ware annimmt, die aus der Zirkulation heraustritt und unmittelbaren ¦¦14¦ Bedürfnissen dient, ebenfalls als erste Form des Kapitals, das wesentlich W a r e n k a p i t a l ist.

Andrerseits ist es ebenso klar, daß die einfache Bewegung der Tauschwerte, wie sie in der reinen Zirkulation vorhanden ist, nie Kapital realisieren kann. Sie kann zum Entziehn und Aufhäufen des Geldes führen, aber sobald das Geld wieder in die Zirkulation tritt, löst es sich auf in eine Reihe von Tauschprozessen mit Waren, die verzehrt werden, geht daher verloren, sobald seine Kaufkraft erschöpft ist. Ebenso die Ware, die sich vermittelst des Geldes gegen Ware ausgetauscht hat, tritt aus der Zirkulation heraus, um konsumiert, vernichtet zu werden. Wird sie aber im Geld gegen die Zirkulation verselbständigt, so stellt sie nur mehr die substanzlose allgemeine Form des Reichtums dar. Da Äquivalente gegeneinander ausgetauscht werden, verschwindet die als Geld fixierte Form des Reichtums, sobald es gegen die Ware, und der in der Ware vorhandne Gebrauchswert, sobald er gegen Geld ausgetauscht wird. Durch den einfachen Akt des Austauschs kann jedes nur in seiner Bestimmung gegen das andre verlorengehn, sobald es sich in ihm realisiert. Keins kann sich in seiner Bestimmung erhalten, indem es in das andre übergeht. Gegen die Sophisterei der bürgerlichen Ökonomen, die das Kapital beschönigen, indem sie es auf den reinen Austausch reduzieren wollen, ist daher umgekehrt die ebenso sophistische, aber ihnen gegenüber berechtigte Forderung aufgestellt worden, das Kapital zum reinen Austausch w i r k l i c h zu reduzieren, wodurch es als Macht verschwände und, sei es in der Form der Ware oder des Geldes, vernichtet würde. *) Die Wiederholung des Prozesses von beiden Punkten, Geld oder Ware, ist nicht in den Bedingungen des Austauschs selbst gesetzt.

Der Akt kann nur wiederholt werden, bis er vollendet ist, d. h., bis zum Betrag des Tauschwerts ausgetauscht ist. Er kann sich nicht an sich selbst von neuem entzünden. D i e Z i r k ul a t i o n t r ä g t d a h e r n i c h t i n s i c h s e l b s t d a s P r i n z i p d e r S e l b s t e r n e ue r u n g.

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*) Wie im Geld der Tauschwert, d.h. alle Beziehungen der Waren als Tauschwerte, als Ding erscheint, so in dem Kapital alle Bestimmungen der Tauschwerte schaffenden Tätigkeit, der Arbeit.

<S. 180 Grundrisse - Das Kapitel vom Kapital - Heft II>

D i e M o m e n t e d e r s e l b e n s i n d i h r v or a u s g e s e t z t, nicht von ihr selbst gesetzt. Waren müssen stets von neuem und von außen her in sie geworfen werden wie Brennmaterial ins Feuer. Sonst erlischt sie in Indifferenz.

Sie erlösche in dem Geld als indifferentes Resultat, das, insofern es nicht mehr in bezug auf Waren, Preise, Zirkulation stünde, aufgehört hätte, Geld zu sein, ein Produktionsverhältnis auszudrücken; von dem nur noch sein metallisches Dasein übriggeblieben, aber sein ökonomisches vernichtet wäre. Die Zirkulation, die also als das unmittelbar Vorhandne an der Oberfläche der bürgerlichen Gesellschaft erscheint, ist nur, sofern sie beständig vermittelt ist. In sich selbst betrachtet, ist sie die Vermittlung vorausgesetzter Extreme. Aber sie setzt diese Extreme nicht. Muß also doch nicht nur in jedem ihrer Momente, sondern als Ganzes der Vermittlung, als totaler Prozeß selbst vermittelt sein. Ihr unmittelbares Sein ist daher reiner Schein. S i e i s t d a s P h ä n o m e n e i n e s h i n t e r i h r v o r g e h e n d e n P r o z e s s e s. Sie ist jetzt negiert in jedem ihrer Momente - als Ware - als Geld - und als Beziehung von beiden, als einfacher Austausch und Zirkulation beider. Wenn ursprünglich der Akt der gesellschaftlichen Produktion als Setzen von Tauschwerten und dies in seiner weitren Entwicklung als Zirkulation erschien - als vollständig entwickelte Bewegung der Tauschwerte gegeneinander -, so geht jetzt die Zirkulation selbst zurück in die Tauschwert setzende oder produzierende Tätigkeit.

Sie geht darein zurück als in ihren Grund. Was ihr vorausgesetzt ist, sind Waren (sei es in der besondren Form, sei es in der allgemeinen des Gelds), die die Verwirklichung einer bestimmten Arbeitszeit und als solche Werte sind; ihre Voraussetzung ist also sowohl die Produktion von Waren durch Arbeit als ihre Produktion als Tauschwerte. Dies ist ihr Ausgangspunkt, und durch ihre eigne Bewegung geht sie in die Tauschwerte schaffende Produktion als ihr Resultat zurück. Wir sind also wieder beim Ausgangspunkt angelangt, bei der Tauschwerte setzenden, schaffenden P r o d u kt i o n, aber diesmal so, daß d i e s e d i e Z i r k ul a t i o n a l s e n t w i c k e l t e s M o m e n t v or a u s s e t z t und als beständiger Prozeß erscheint, der die Zirkulation setzt und aus ihr beständig in sich zurückkehrt, um sie von neuem zu setzen. Die Tauschwert setzende Bewegung erscheint hier also jetzt in viel kompliziertrer Form, indem sie nicht mehr nur die Bewegung der vorausgesetzten Tauschwerte oder sie formal als Preise setzend ist, sondern zugleich sie als Voraussetzungen schaffend, erzeugend. Die Produktion selbst ist hier nicht mehr vor ihren Resultaten vorhanden, d.h. vorausgesetzt; sondern sie erscheint als diese Resultate zugleich selbst hervorbringend; aber sie bringt sie nicht mehr hervor, wie auf der ersten Stufe, als bloß zur Zirkulation führend, sondern zugleich die Zirkulation, die entwickelte Zirkulation in ihrem Prozeß unterstellend. (Die Zirkulation besteht au fond nur in dem formalen

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Prozeß, den Tauschwert einmal in der Bestimmung der Ware, das andre Mal in der Bestimmung des Geldes zu setzen.) Diese Bewegung erscheint in verschiednen Gestalten, sowohl historisch, als zur wertproduzierenden Arbeit führend, wie auch andrerseits innerhalb des Systems der bürgerlichen, d.h. der Tauschwert setzenden Produktion selbst. Bei halb oder ganz barbarischen Völkern kommen zuerst die handeltreibenden Völker dazwischen, oder die Stämme, deren Produktion natürlich verschieden ist, geraten in Kontakt und tauschen ihren Überfluß aus. Der erste Fall ist die klassischere Form. Bleiben wir also bei demselben. Das Austauschen des Überflusses ist Austausch- und Tauschwert-setzender Verkehr. Er erstreckt sich aber bloß auf den Austausch [des Überflusses] und spielt neben der Produktion ¦¦15¦ selbst her. Wiederholt sich aber das Erscheinen der zum Austausch sollizitierenden Händler (die Lombarden, Normannen etc. spielen fast allen europäischen Völkern gegenüber diese Rolle) und entwickelt sich ein fortgehender Handel, worin das produzierende Volk nur noch sog. p a s s i v e n Handel treibt, indem der Anstoß zur Tauschwert setzenden Tätigkeit von außen kommt, nicht aus der innern Gestalt seiner Produktion, so muß das Surplus der Produktion nicht nur ein zufälliges, gelegentlich vorhandnes sein, sondern ein beständig wiederholtes, und so erhält die inländische Produktion selbst eine auf die Zirkulation, das Setzen von Tauschwerten gerichtete Tendenz. Zunächst ist die Wirkung mehr stofflich. Der Kreis der Bedürfnisse ist erweitert; der Zweck ist die Befriedigung der neuen Bedürfnisse und daher größre Regelmäßigkeit und Vermehrung der Produktion. Die Organisation der inländischen Produktion selbst ist bereits modifiziert durch die Zirkulation und den Tauschwert; aber noch nicht weder über ihre ganze Oberfläche noch in ihrer ganzen Tiefe von ihr ergriffen. Dies ist, was man die z i v i l i s i e r e n d e W i r k u n g des auswärtigen Handels nennt. Es hängt dann ab, teils von der Intensivität dieser Wirkung von außen, teils von dem Grade, worin die Elemente der inländischen Produktion - Teilung der Arbeit etc. - schon entwickelt sind, inwieweit die Tauschwert setzende Bewegung das Ganze der Produktion angreift.

In England z.B. im 16. Jahrhundert und Anfang des 17. macht die Einfuhr der niederländischen Waren das Surplus von Wolle, das England im Austausch zu geben, wesentlich entscheidend. Um nun mehr Wolle zu produzieren, wurde Ackerland in Schafweide verwandelt, das kleine Pachtsystem aufgebrochen etc., clearing von estates [40] fand statt etc. Die Agrikultur verlor also den Charakter der Arbeit für den Gebrauchswert und der Austausch ihres Überschusses den gegen sie, in ihrer innern Konstruktion betrachtet, gleichgültigen Charakter. Die Agrikultur ward an gewissen Punkten selbst rein durch die Zirkulation bestimmt, in Tauschwert setzende Produktion

<S. 182 Grundrisse - Das Kapitel vom Kapital - Heft II>

verwandelt. Damit wurde die Produktionsweise nicht nur verändert, sondern alle alten Populations- und Produktionsverhältnisse, ökonomische Verhältnisse, die ihr entsprachen, aufgelöst. So war der Zirkulation hier vorausgesetzt eine Produktion, die nur als Überschuß Tauschwerte schuf; aber sie ging zurück in eine Produktion, die nur noch mit Beziehung auf die Zirkulation stattfand, in Tauschwerte als ihren ausschließlichen Inhalt setzende Produktion.

Andrerseits, in der modernen Produktion, worin der Tauschwert und die entwickelte Zirkulation vorausgesetzt sind, bestimmen einerseits die Preise die Produktion; andrerseits bestimmt die Produktion die Preise.

Wenn gesagt wird, daß das Kapital "aufgehäufte (realisierte) Arbeit (eigentlich v e r g e g e n s t ä n d l i c h t e Arbeit) ist, die als Mittel zu neuer Arbeit (Produktion) dient", [116] so wird die einfache Materie des Kapitals betrachtet, abgesehn von der Formbestimmung, ohne die es nicht Kapital ist. Es heißt weiter nichts, als Kapital ist - Produktionsinstrument, denn im weitesten Sinn muß jeder, auch der rein von Natur gelieferte Gegenstand, wie Steine z.B., durch irgendeine Tätigkeit erst angeeignet werden, eh er als Instrument, als Produktionsmittel dienen kann. Danach hätte Kapital in allen Formen der Gesellschaft existiert, ist etwas durchaus unhistorisches. Jedes Glied des Körpers ist danach Kapital, da jedes durch Tätigkeit, Arbeit nicht nur entwickelt, sondern genährt, reproduziert werden muß, um als Organ tätig sein zu können. Der Arm, die Hand namentlich, sind so Kapital. Kapital wäre nur ein neuer Name für eine Sache, so alt wie das Menschengeschlecht, da jede Art der Arbeit, auch die unentwickeltste, Jagd, Fischfang etc., voraussetzt, daß das Produkt vorhergegangner Arbeit als Mittel für unmittelbare, lebendige Arbeit verwandt wird. Die weitre Bestimmung, die in der obigen Definition enthalten ist, daß ganz von dem materiellen Stoff der Produkte abstrahiert und die vergangne Arbeit selbst als ihr einziger Inhalt (Stoff) betrachtet wird; wie ebenfalls abstrahiert wird von dem bestimmten, besondren Zweck, zu dessen Herstellung dieses Produkt nun wieder als Mittel dienen soll, und als Zweck vielmehr nur eine Produktion im allgemeinen gesetzt wird - alles dies schien nur Werk der Abstraktion, die gleich wahr in allen Gesellschaftszuständen ist und nur die Analyse weiterführt und abstrakter (allgemeiner) formuliert, als es sonst wohl zu geschehen pflegte. Wird so von der bestimmten Form des Kapitals abstrahiert und nur der I n h a l t betont, als welcher es ein notwendiges Moment aller Arbeit ist, so ist natürlich nichts leichter zu beweisen, als daß Kapital eine notwendige Bedingung aller menschlichen Produktion ist. Der Beweis wird eben geführt durch die Abstraktion von den spezifischen Bestimmungen, die es zum Moment einer besonders entwickelten h i s t o r i s c h e n Stufe der menschlichen Produktion machen. Der Witz ist, daß, wenn alles Kapital vergegenständlichte Arbeit ist, die als Mittel zu neuer Produktion dient, nicht alle

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vergegenständlichte Arbeit, die als Mittel zu neuer Produktion dient, Kapital ist. D a s K a p i t a l w i r d a l s S a c h e g e f a ß t , n i c h t a l s V e r h ä l t n i s.

Wird andrerseits gesagt, Kapital ist eine Summe von Werten, angewandt zur Produktion von Werten, so heißt das: Kapital ist der sich selbst reproduzierende Tauschwert. Aber formell reproduziert sich der Tauschwert auch in der einfachen Zirkulation. In dieser Erklärung ist zwar die Form festgehalten, wodurch der Tauschwert der Ausgangspunkt ist, aber die Beziehung zum Inhalt (die beim Kapital nicht wie beim einfachen Tauschwert g l e i c hg ü l t i g ist) ist fallen gelassen. Wird gesagt, Kapital ist Tauschwert, der einen Profit produziert oder wenigstens mit der Absicht, einen Profit zu produzieren, angewandt wird, so ist das Kapital zu seiner eignen Erklärung schon vorausgesetzt, denn Profit ist bestimmtes Verhältnis des Kapitals zu sich selbst. Das Kapital ist kein einfaches Verhältnis, sondern ein P r o z e ß, in dessen verschiednen Momenten es immer Kapital ist. Dieser zu entwickeln daher. In der a u f g e h ä u f t e n Arbeit ist auch schon etwas Erschlichnes, da ¦¦16¦ es in der Begriffsbestimmung nur v e r g e g e n s t ä n d l i c h t e Arbeit sein soll, in der allerdings ein bestimmtes Quantum Arbeit aufgehäuft ist. Die aufgehäufte Arbeit umfaßt aber schon ein Quantum solcher Gegenstände, in denen Arbeit realisiert ist.

"Im Anfang begnügte sich jeder, da sich der Austausch für jeden Austauschpartner nur auf Dinge ohne Wert richtete: Man maß dem keine Bedeutung bei, und jeder war zufrieden, wenn er im Austausch einen nützlichen Gegenstand für einen Gegenstand ohne Nutzen empfing. Als aber die Teilung der Arbeit jeden zum Kaufmann und die Gesellschaft zur Handelsgesellschaft gemacht hatte, wollte jeder seine Erzeugnisse nur gegen ihr Äquivalent übergeben; folglich war es, um dieses Äquivalent zu bestimmen, nötig, den Wert dessen zu kennen, das man empfing." (Ganilh. 12, b.) [117] D.h. in andren Worten, daß der Austausch nicht beim formalen Setzen von Tauschwerten stehenblieb, sondern notwendig dazu fortging, die Produktion selbst dem Tauschwert zu unterwerfen.

1. Die Zirkulation und der aus der Zirkulation herkommende Tauschwert - die Voraussetzung des Kapitals

Um den Begriff des Kapitals zu entwickeln, ist es nötig, nicht von der Arbeit, sondern vom Wert auszugehn, und zwar von dem schon in der Bewegung der Zirkulation entwickelten Tauschwert. Es ist ebenso unmöglich,

<S. 184 Grundrisse - Das Kapitel vom Kapital - Heft II>

direkt von der Arbeit zum Kapital überzugehen als von den verschiednen Menschenracen direkt zum Bankier oder von der Natur zur Dampfmaschine. Wir haben gesehen, daß im Geld als solchem der Tauschwert schon eine selbständige Form gegen die Zirkulation erhalten, aber nur eine negative, verschwindende oder illusorische, wenn fixiert. Es existiert nur in bezug auf die Zirkulation und als Möglichkeit, in sie einzugehn; aber es verliert diese Bestimmung, sobald es sich realisiert, und fällt zurück in die beiden frühern Bestimmungen als Maß der Tauschwerte und als Tauschmittel. Sobald das Geld als Tauschwert gesetzt wird, der sich verselbständigt nicht nur gegen die Zirkulation, sondern sich in ihr erhält 1*), ist es nicht mehr Geld, denn dies kommt als solches nicht über die negative Bestimmung hinaus, sondern ist K a p i t a l. Daß das Geld die erste Form ist, worin der Tauschwert zu der Bestimmung des Kapitals fortgeht, und daß daher die erste E r s c h e i n u n g s f o r m des Kapitals mit dem Kapital selbst verwechselt wird oder als die einzig adäquate Form desselben betrachtet wird, ist ein historisches fact, das so, weit entfernt, unsrer Entwicklung zu widersprechen, sie vielmehr bestätigt. Die erste Bestimmung des Kapitals ist also die: daß der aus der Zirkulation herstammende und sie daher voraussetzende Tauschwert sich in ihr und durch sie erhält; sich nicht verliert, indem er in sie eingeht; sie nicht als die Bewegung seines Verschwindens, sondern vielmehr als die Bewegung seines wirklichen Sichsetzens als Tauschwert, die Realisierung seiner als Tauschwerts ist.

Es kann nicht gesagt werden, daß in der einfachen Zirkulation der Tauschwert als solcher realisiert wird. Er wird immer nur realisiert im Moment seines Verschwindens. Wird die Ware vermittelst des Gelds gegen Ware ausgetauscht, so verschwindet ihre Wertbestimmung in dem Moment, worin sie sich realisiert, und sie tritt außer der Beziehung, wird indifferent dagegen und nur noch direktes Objekt des Bedürfnisses. Wird Geld gegen Ware ausgetauscht, so ist sogar gesetzt das Verschwinden der Form des Tauschs als bloß formeller Vermittlung, um des natürlichen Materials der Ware habhaft zu werden. Wird Ware gegen Geld ausgetauscht, so verharrt die Form des Tauschwerts, der als Tauschwert gesetzte Tauschwert, das Geld, nur solange, als es sich außerhalb des Tauschs hält, sich ihm entzieht, ist also rein illusorische Verwirklichung, rein ideell in dieser Form, worin die Selbständigkeit des Tauschwerts handgreiflich existiert. Wird endlich Geld gegen Geld ausgetauscht - die vierte Form, in der die Zirkulation analysiert werden kann, aber au fond 2*) nur die in der Form des Austauschs ausgedrückte dritte Form, so erscheint auch nicht mehr ein formeller Unterschied zwischen den Unterschiednen;

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1*) In der Handschrift: entfällt - 2*) im Grunde

<S. 185 Verwandlung von Geld in Kapital>

distinction without a difference 3*); nicht nur der Tauschwert verschwindet, sondern die formelle Bewegung seines Verschwindens verschwindet. Au fond sind diese vier Formbestimmungen der einfachen Zirkulation auf zwei zu reduzieren, die allerdings an sich zusammenfallen; der Unterschied besteht darin, auf welche der beiden der Ton gelegt wird, der Akzent; welches der beiden Momente - Geld und Ware - den Ausgangspunkt bildet. Nämlich Geld gegen Ware: d. h., der Tauschwert der Ware verschwindet gegen ihren materiellen Inhalt 4*); oder Ware gegen Geld, d.h., ihr Inhalt 5*) verschwindet gegen ihre Form als Tauschwert. In dem ersten Fall wird die Form des Tauschwerts ausgelöscht, im zweiten seine Substanz; in beiden also ist seine Realisation eine verschwindende. Im K a p i t a l erst ist der Tauschwert als Tauschwert gesetzt, dadurch, daß er sich in der Zirkulation erhält 6*), d.h. also weder substanzlos wird, sondern sich in stets anderen Substanzen, einer Totalität derselben verwirklicht; noch seine Formbestimmung verliert, sondern in jeder der verschiednen Substanzen seine Identität mit sich selbst erhält. Er bleibt also immer Geld und immer Ware. Er ist in jedem Moment beides der in der Zirkulation das eine in das andre verschwindenden Momente. Er ist dies aber nur, indem er selbst ein stets sich erneuernder Kreislauf von Austauschen ist. Auch in dieser Beziehung unterschieden seine Zirkulation von der der einfachen Tauschwerte als solche. Die einfache Zirkulation ist in der Tat nur Zirkulation vom Standpunkt des Beobachters aus oder a n s i c h, nicht als solche gesetzt. Es ist nicht derselbe Tauschwert - eben weil seine Substanz eine bestimmte Ware ist ", der erst Geld und dann wieder Ware wird; sondern es sind immer andre Tauschwerte, andre Waren, die dem Geld gegenüber erscheinen. Die Zirkulation, der Kreislauf, besteht bloß in der einfachen Wiederholung oder Abwechslung der ¦¦17¦ Bestimmung von Ware und Geld, nicht darin, daß der wirkliche Ausgangspunkt auch der Punkt der Rückkehr ist.

Deswegen, soweit die einfache Zirkulation als solche betrachtet wird, und nur das Geld das verharrende Moment ist, ist sie als bloße G e l d z i r k u l a t i o n, als bloßer G e l d u ml a u f bezeichnet worden.

"Die Kapitalwerte verewigen sich." (Say. 14.) [118] "Kapital - permanenter ("sich vervielfältigender" gehört noch nicht hierher) Wert, der nicht mehr unterging; dieser Wert reißt sich los von der Ware, die ihn geschaffen hatte; sie blieb gleich einer metaphysischen, unsubstantiellen Qualität immer im Besitze desselben cultivateur (hier gleichgültig: sage B e s i tz e r s), für den sie verschiedne Formen bekleidete." (Sismondi.

VI.) [119]

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3*) Unterscheidung ohne einen Unterschied - 4*) in der Handschrift steht über diesem Wort: Substanz - 5*) in der Handschrift steht über diesem Wort: Substanz - 6*) in der Handschrift: enthält

<S. 186 Grundrisse - Das Kapitel vom Kapital - Heft II>

Die Unvergänglichkeit, die das Geld erstrebte, indem es sich negativ gegen die Zirkulation setzte, sich ihr entzog, erreicht das Kapital, indem es sich grade dadurch erhält, daß es sich der Zirkulation preisgibt. Das Kapital als der der Zirkulation vorausgesetzte oder die Zirkulation voraussetzende und sich in ihr erhaltende Tauschwert ist nicht nur in jedem Moment idealiter 7*) jedes der beiden in der einfachen Zirkulation enthaltnen Momente, sondern es nimmt abwechselnd die Form des einen und des andren an, aber nicht mehr so, daß es wie in der einfachen Zirkulation nur aus dem einen in das andre übergeht, sondern in jeder der Bestimmungen zugleich Beziehung auf die entgegengesetzte ist, d.

h., sie ideell in sich 8*) enthält. Das Kapital wird abwechselnd Ware und Geld; aber 1. i s t e s s e l b s t d e r W e c h s e l d i e s e r b e i d e n B e s t i m m u n g e n; 2. es wird Ware; aber nicht diese oder jene Ware, sondern e i n e T o t a l i t ä t v o n W a r e n. Es ist nicht gleichgültig gegen die Substanz, aber gegen die bestimmte Form; erscheint nach dieser Seite als eine beständige Metamorphose dieser Substanz; sofern es also als besondrer Inhalt des Tauschwerts gesetzt ist, ist diese Besonderheit selbst eine Totalität von Besonderheit; daher gleichgültig nicht gegen die Besonderheit als solche, sondern gegen die einzelne oder vereinzelte Besonderheit.

Die Identität, die Form der Allgemeinheit, die es erhält, ist die, Tauschwert zu sein und als solcher Geld. Es wird daher noch als Geld gesetzt, es tauscht sich in fact als Ware gegen Geld aus. Aber als Geld gesetzt, d.h. als diese gegensätzliche Form der Allgemeinheit des Tauschwerts, ist zugleich an ihm gesetzt, daß es nicht wie in der einfachen Zirkulation die Allgemeinheit, sondern ihre gegensätzliche Bestimmung verlieren soll oder nur verschwindend annimmt, also wieder gegen die Ware sich austauscht, aber als Ware, die selbst in ihrer Besonderheit die Allgemeinheit des Tauschwerts ausdrückt, daher beständig ihre bestimmte Form wechselt.

Wenn wir hier von Kapital sprechen, so ist das hier nur noch ein Name. Die einzige Bestimmtheit, in der das Kapital im Unterschied vom unmittelbaren Tauschwert und vom Geld gesetzt ist, ist d i e d e s i n d e r Z i r k u l a t i o n u n d d u r c h d i e Z i r k u l a t i o n s i c h e r h a l t e n d e n u n d v e r e w i g e n d e n T a u s c h w e r t s. Wir haben bisher nur die eine Seite betrachtet, die der Selbsterhaltung in und durch die Zirkulation. Die andre ebenso wichtige Seite ist die, daß der Tauschwert v o r a u s g e s e t z t ist, nicht mehr als einfacher Tauschwert, wie er als bloß ideelle Bestimmung an der Ware existiert, bevor sie in die Zirkulation tritt, oder als vielmehr nur gemeinte Bestimmung, da sie erst, in der Zirkulation verschwindend, Tauschwert wird; noch als der Tauschwert, wie er als ein Moment in der Zirkulation existiert, als Geld; er existiert hier als Geld, als vergegenständlichter

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7*) in vorgestellter Weise - 8*) in der Handschrift: in ihr

<S. 187 Verwandlung von Geld in Kapital>

Tauschwert, aber so, daß an ihm gesetzt ist die eben beschriebne Beziehung. Das, was die zweite Bestimmung von der ersten unterscheidet, ist, daß er 1. in der Form der Gegenständlichkeit existiert; 2. aus der Zirkulation herkömmt, sie also voraussetzt, aber zugleich von sich als Voraussetzung ihr gegenüber ausgeht.

Es sind zwei Seiten, wonach das Resultat der einfachen Zirkulation ausgedrückt werden kann: D a s e i n f a c h N e g a t i v e: Die in Zirkulation geworfnen Waren haben ihren Zweck erreicht; sie sind gegeneinander ausgetauscht; jede wird Objekt des Bedürfnisses und verzehrt. Damit ist also die Zirkulation am Ende. Es bleibt nichts übrig als das Geld als einfaches Residuum. Als solches Residuum aber hat es aufgehört, Geld zu sein, verliert seine Formbestimmung. Es sinkt zusammen in seine Materie, die als unorganische Asche des ganzen Prozesses übrigbleibt.

D a s p o s i t i v N e g a t i v e: Das Geld ist negiert nicht als vergegenständlichter, für sich [seiender] - nicht bloß in der Zirkulation verschwindender - Tauschwert; sondern die g e g e n s ä t z l i c h e Selbständigkeit, die bloß abstrakte Allgemeinheit, in der es sich festgesetzt hat, ist negiert; aber d r i t t e n s: Der Tauschwert als die Voraussetzung und zugleich Resultat der Zirkulation, wie er unterstellt ist als aus ihr herausgetreten, muß ebenso wieder aus ihr heraustreten. Geschieht dies nur in formeller Weise, so würde er wieder einfach Geld; tritt er als wirkliche Ware heraus, wie in der einfachen Zirkulation, so würde er zum einfachen Gegenstand des Bedürfnisses, als solcher aufgezehrt und ebenfalls seine Formbestimmung verlieren. Damit das Heraustreten wirklich wird, muß er ebenfalls Gegenstand des Bedürfnisses und als solcher aufgezehrt werden, aber er muß von der Arbeit aufgezehrt werden und so sich neu reproduzieren.

Anders ausgedrückt: Der Tauschwert war ursprünglich seinem Inhalt nach vergegenständlichtes Quantum von Arbeit oder Arbeitszeit; als solcher ging er durch die Zirkulation in seiner Objektivierung fort bis zum Dasein als Geld, handgreifliches Geld. Er muß jetzt selbst wieder den Ausgangspunkt der Zirkulation, der außer ihr lag, ihr vorausgesetzt war und für den sie selbst als eine von außen ihn ergreifende und innerhalb ihrer umwandelnde Bewegung erschien, setzen, nämlich die Arbeit; aber jetzt nicht mehr als einfaches Äquivalent oder einfache Vergegenständlichung der Arbeit, sondern als der vergegenständlichte und verselbständigte Tauschwert, der sich nur an die Arbeit hingibt, zu ihrem Material wird, um sich selbst zu erneuen und von sich selbst wieder die Zirkulation zu beginnen. Damit ist es auch nicht mehr einfaches Gleichsetzen, Bewahren seiner Identität wie in der Zirkulation; sondern

<S. 188 Grundrisse - Das Kapitel vom Kapital - Heft II>

V e r v i e l f ä l t i g e n seiner selbst. Der Tauschwert setzt sich nur als Tauschwert, indem er sich verwertet, also seinen Wert vermehrt. D a s G e l d (als aus der Zirkulation zu sich zurückgekehrt) h a t a l s K a p i t a l s e i n e S t a r r h e i t v e r l o r e n u n d i s t a u s e in e m h a n d g r e i f l i c h e n D i n g z u e i n e m P r o z e ß g e w o r d e n. Anderseits aber hat die Arbeit ihr Verhältnis zu ihrer Gegenständlichkeit verändert: sie ist auch zu sich zurückgekehrt. Die Rückkehr ist aber die, daß die im Tauschwert vergegenständlichte Arbeit die lebendige Arbeit als ein Mittel seiner Reproduktion setzt, während ursprünglich der Tauschwert nur als ein Produkt der Arbeit erschien.

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