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[Ursprüngliche Akkumulation des Kapitals]

Die auf das Kapital gegründete Produktion einmal vorausgesetzt das Geld hat sich eigentlich erst in Kapital verwandelt am E n d e d e s e r s t e n P r o d u k t i o n s p r o z e ss e s, der in seiner Reproduktion und Neuproduktion des Surpluskapital I resultierte; das Surpluskapital I ist aber selbst erst als Surpluskapital g e s e t z t, realisiert, sobald es Surpluskapital II produziert hat, sobald also die noch außerhalb der Bewegung des w i r k l i c h e n Kapitals liegenden Voraussetzungen

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des in Kapital übergehenden Geldes verschwunden sind und das Kapital daher in fact die Bedingungen selbst, seinem immanenten Wesen gemäß gesetzt hat, von denen es in der Produktion ausgeht gehört die Bedingung, daß der Kapitalist durch eigne Arbeit oder sonstwie - nur nicht durch schon vorhandne, vergangne Lohnarbeit - geschaffne ||46| Werte in die Zirkulation hereinbringen muß, um sich als Kapital zu setzen - zu den antediluvianischen 1*) Bedingungen des Kapitals; zu seinen h i s t o r i s c h e n V or a u s s e t z u n g e n, die eben als solche h i s t or i s c h e Voraussetzungen vergangne sind und daher der G e s c h i c h t e s e i n e r B i l d u n g angehören, keineswegs aber zu seiner k o n t e m p o r ä r e n Geschichte, d.h. nicht in das wirkliche System der von ihm beherrschten Produktionsweise gehören.

Wenn z.B. das Weglaufen der Leibeignen in die Städte eine der h i s t o r i s c h e n Bedingungen und Voraussetzungen des Städtewesens ist, so ist es keine B e d i n g u n g, kein Moment der Wirklichkeit des ausgebildeten Städtewesens, sondern gehört zu seinen v e r g a n g n e n Voraussetzungen, den Voraussetzungen seines Werdens, die in seinem Dasein aufgehoben sind. Die Bedingungen und Voraussetzungen des W e r d e n s, des E n t s t e h n s des Kapitals unterstellen eben, daß es noch nicht ist, sondern erst w i r d; sie verschwinden also mit dem wirklichen Kapital, mit dem Kapital, das selbst, von seiner Wirklichkeit ausgehend, die Bedingungen seiner Verwirklichung setzt.

So z.B., wenn bei dem ursprünglichen Werden des Geldes oder des für sich seienden Werts zu Kapital eine Akkumulation - sei es durch Ersparung an den durch eigne Arbeit geschaffnen Produkten und Werten etc. - auf Seiten des Kapitalisten vorausgesetzt ist, die er als N i c h t k a p i t a l i s t vollbracht hat - wenn also die Voraussetzungen des Werdens des Geldes zu Kapital als gegebne äußre V o r a u s s e t z u n g e n für die Entstehung des Kapitals erscheinen - so, sobald das Kapital als solches geworden ist, schafft es seine eignen Voraussetzungen, nämlich den Besitz der realen Bedingungen für Schöpfung von Neuwerten o h n e A u s t a u s c h - durch seinen eignen Produktionsprozeß. Diese Voraussetzungen, die ursprünglich als Bedingungen seines Werdens erschienen - und daher noch nicht von seiner Aktion a l s K a p i t a l entspringen konnten - erscheinen jetzt als Resultate seiner eignen Verwirklichung, Wirklichkeit, als g es e t z t von ihm - n i c h t a l s B e d i n g u n g e n s e i n e s E n t s t e h e n s, s o n d e r n a l s R es u l t a t e s e i n e s D a s e i n s. Es geht nicht mehr von Voraussetzungen aus, um zu werden, sondern ist selbst vorausgesetzt und, von sich ausgehend, schafft die Voraussetzungen seiner Erhaltung und Wachstums selbst. Die Bedingungen daher, die der Schöpfung des Surpluskapital I vorausgingen oder die das Werden des Kapitals ausdrücken,

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1*) vorsintflutlichen

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fallen nicht in die Sphäre der Produktionsweise, der das Kapital als Voraussetzung dient; liegen als historische Vorstufen seines Werdens hinter ihm, ebenso wie die Prozesse, wodurch die Erde aus einem flüssigen Feuer- und Dunstmeer in ihre jetzige Form überging, jenseits ihres Lebens als fertige Erde liegen. D.h., die einzelnen Kapitalien können immer noch entstehen z.B. durch hoarding 2*). Das hoard 3*) wird aber erst in Kapital verwandelt durch Exploitation der Arbeit. Die bürgerlichen Ökonomen 4*), die das Kapital als eine ewige und n a t u r g e m ä ß e (nicht geschichtsgemäße) Form der Produktion betrachten, suchen es dann wieder zu rechtfertigen, indem sie die Bedingungen seines Werdens als die Bedingungen seiner gegenwärtigen Verwirklichung aussprechen, d.h. die Momente, in denen der Kapitalist als Nicht-Kapitalist sich noch aneignet - weil er erst wird - für die very conditions 5*) ausgeben, in denen er a l s K a p i t a l i s t sich aneignet. Diese Versuche der Apologetik beweisen böses Gewissen und die Ohnmacht, die Aneignungsweise des Kapitals als Kapitals mit den von der Gesellschaft des Kapitals selbst proklamierten a l l g e m e i n e n E i g e n t u m s g e s e tz e n in Harmonie zu bringen.

Andrerseits, was viel wichtiger für uns ist, zeigt unsre Methode die Punkte, wo die historische Betrachtung hereintreten muß oder wo die bürgerliche Ökonomie als bloß historische Gestalt des Produktionsprozesses über sich hinausweist auf frühre historische Weisen der Produktion. Es ist daher nicht nötig, um die Gesetze der bürgerlichen Ökonomie zu entwickeln, die w i r k l i c h e G e s c h i c h t e d e r P r o d u k t i o n s v e r h ä l tn i s s e zu schreiben. Aber die richtige Anschauung und Deduktion derselben als selbst historisch gewordner Verhältnisse führt immer auf erste Gleichungen - wie die empirischen Zahlen z.B. in der Naturwissenschaft -, die auf eine hinter diesem System liegende Vergangenheit hinweisen. Diese Andeutungen, zugleich mit der richtigen Fassung des Gegenwärtigen, bieten dann auch den Schlüssel für das Verständnis der Vergangenheit - eine Arbeit für sich, an die wir hoffentlich auch noch kommen werden. Ebenso führt diese richtige Betrachtung andrerseits zu Punkten, an denen die Aufhebung der gegenwärtigen Gestalt der Produktionsverhältnisse - und so foreshadowing 6*) der Zukunft, werdende Bewegung sich andeutet. Erscheinen einerseits die vorbürgerlichen Phasen als n u r h i s t o r i s c h e, i.e. aufgehobne Voraussetzungen, so die jetzigen Bedingungen der Produktion als s i c h s e l b s t a u f h e b e n d e und daher als h i s t o r is c h e V o r a u s s e t z u n g e n für einen neuen Gesellschaftszustand setzende.

Betrachten wir nun zunächst das gewordne Verhältnis, das Gewordensein

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2*) Horten - 3*) Gehortete - 4*) in der Handschrift: Die Ansicht der bürgerlichen Ökonomen - 5*) gerade für die Bedingungen 6*) Vorahnung

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des Werts zu Kapital und die lebendige Arbeit als ihm 7*) bloß gegenüberstehnden Gebrauchswert, so daß die lebendige Arbeit als bloßes Mittel erscheint, um die vergegenständlichte, tote Arbeit zu verwerten, mit belebender Seele zu durchdringen und ihre eigne Seele an sie zu verlieren - und als Resultat einerseits den geschaffnen Reichtum als fremd, als eigen aber nur die Bedürftigkeit des lebendigen Arbeitsvermögens produziert zu haben so erscheint die Sache einfach die, daß im und durch den Prozeß selbst gesetzt sind die sachlichen Bedingungen der lebendigen Arbeit - (nämlich Material, worin sich zu verwerten, Instrument, womit sich zu verwerten, ¦¦47¦ und Lebensmittel, womit die Flamme des lebendigen Arbeitsvermögens zur Arbeit zu schüren und vom Erlöschen zu schützen, seinem Lebensprozeß die nötigen Stoffe zuzuführen) -, gesetzt sind als fremde, selbständige Existenzen oder als Existenzweise einer f r e m d e n P e r s o n, als an sich [gegenüber] dem lebendigen Arbeitsvermögen, das ebenfalls von ihnen isoliert, subjektiv dasteht, an sich festhaltende, für sich seiende Werte und daher Werte, die dem Arbeitsvermögen fremden Reichtum, den Reichtum des Kapitalisten bilden.

Die objektiven Bedingungen der lebendigen Arbeit erscheinen als g e t r e n n t e, v e r s e l b s t ä n d i g t e Werte gegen das lebendige Arbeitsvermögen als subjektives Dasein, das ihnen gegenüber daher auch nur als Wert von einer a n d r e n A r t (nicht als Wert, sondern als Gebrauchswert von ihnen verschieden) erscheint. Diese Trennung einmal vorausgesetzt, kann der Produktionsprozeß sie 8*) nur neu produzieren, reproduzieren und auf größrer Stufenleiter reproduzieren. Wie er das tut, haben wir gesehn. Die objektiven Bedingungen des lebendigen Arbeitsvermögens sind vorausgesetzt als ihm gegenüber selbständige Existenz, als die Objektivität eines von dem lebendigen Arbeitsvermögen unterschiednen und ihm selbständig gegenüberstehenden Subjekts; die Reproduktion und V e r w e r t u n g, d.h. die Erweiterung dieser o b j e k t i v e n B e d i n g u n g e n, ist daher zugleich die Reproduktion und Neuproduktion ihrer als des Reichtums eines fremden Subjekts, dem Arbeitsvermögen gleichgültig und selbständig gegenüberstehend. Was reproduziert und neuproduziert wird, ist nicht nur das D a s e i n dieser objektiven Bedingungen der lebendigen Arbeit, sondern i h r D a s e i n a l s s e l b s t ä n d i g e r, d. h. e i n e m f r e m d e n S u b j e k t a n g e h ö r i g e r W e r t e g e g e n ü b e r d i e s e m l e b e n d i g e n A r b e i t s v e rm ö g e n. Die objektiven Bedingungen der Arbeit erhalten subjektive Existenz gegenüber dem lebendigen Arbeitsvermögen - aus dem Kapital wird der Kapitalist; andrerseits, das bloß subjektive Dasein des Arbeitsvermögens gegenüber seinen eignen Bedingungen gibt ihm eine nur gleichgültige objektive Form gegen dieselben es ist nur ein W e r t

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7*) In der Handschrift: ihr - 8*) in der Handschrift: ihn

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von besondrem Gebrauchswert n e b e n den eignen Bedingungen seiner Verwertung als W e r t e n v o n andrem Gebrauchswert. Statt daß sie als Bedingungen seiner Verwirklichung realisiert werden im Produktionsprozeß, kommt es daher im Gegenteil aus demselben heraus als bloße Bedingung für i h r e Verwertung und Erhaltung als für sich seiender Wert ihm gegenüber.

Das Material, das es bearbeitet, ist f r e m d e s Material; ebenso das Instrument f r e m d e s Instrument; seine Arbeit erscheint nur als Akzessorium an ihnen als der Substanz und vergegenständlicht sich daher in nicht i h m Gehörigem. Ja die lebendige Arbeit selbst erscheint als f r e m d gegenüber dem lebendigen Arbeitsvermögen, dessen Arbeit sie ist, dessen eigne Lebensäußerung sie ist, denn sie ist abgetreten an das Kapital gegen vergegenständlichte Arbeit, gegen das Produkt der Arbeit selbst. Das Arbeitsvermögen verhält sich zu ihr als einer fremden, und wenn das Kapital es zahlen wollte, o h n e es arbeiten zu lassen, würde es mit Vergnügen den Handel eingehn. Seine eigne Arbeit ist ihm also ebenso fremd - und sie ist es auch ihrer Direktion etc. nach - wie das Material und Instrument. Daher ihm denn auch das Produkt als eine Kombination fremden Materials, fremden Instruments und fremder Arbeit - als f r e m d e s E i g e n t u m erscheint, und es nach der Produktion nur ärmer geworden ist um die ausgegebne Lebenskraft, sonst aber von neuem die drudgery 9*) beginnt von sich als getrennt von seinen Lebensbedingungen existierendes bloß subjektives Arbeitsvermögen. Die Erkennung der Produkte als seiner eignen und die Beurteilung der Trennung von den Bedingungen seiner Verwirklichung als einer ungehörigen, zwangsweisen - ist ein enormes Bewußtsein, selbst das Produkt der auf dem Kapital ruhenden Produktionsweise, und so sehr das knell to its doom 10*), wie mit dem Bewußtsein des Sklaven, daß er nicht das E i g e n t u m e i n e s D r i t t e n s e i n k a n n, seinem Bewußtsein als Person, die Sklaverei nur noch ein künstliches Dasein fortvegetiert und aufgehört hat, als Basis der Produktion fortdauern zu können.

Betrachten wir dagegen das ursprüngliche Verhältnis vor dem Eingehn des Geldes in den Selbstverwertungsprozeß, so erscheinen verschiedne Bedingungen, die historisch entstanden sein müssen oder gegeben sein müssen, damit das Geld zu Kapital und die Arbeit zu kapitalsetzender, kapitalschaffender Arbeit, Lohnarbeit wird. (L o h n a r b e i t, hier, in dem strikten ökonomischen Sinn, worin wir sie allein brauchen - und wir werden sie später von andren Formen der Arbeit für Tagelohn etc. zu unterscheiden haben, ist kapitalsetzende, kapitalproduzierende Arbeit, d.h. lebendige Arbeit, die sowohl die gegenständlichen Bedingungen ihrer Verwirklichung als Tätigkeit wie die objektiven

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9*) Plackerei - 10*) Einläuten seines Untergangs

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Momente ihres Daseins als Arbeits V e r m ö g e n s, als fremde Mächte sich selbst gegenüber produziert, als f ü r s i c h s e i e n d e, v o n i h r u n a b h ä n g i g e W e r t e.) Die wesentlichen Bedingungen sind in dem Verhältnis, wie es ursprünglich erscheint, selbst gesetzt: 1. auf der einen Seite das Vorhandensein des lebendigen Arbeitsvermögens als bloß s u bj e k t i v e r Existenz, getrennt von den Momenten seiner objektiven Wirklichkeit; getrennt daher ebensosehr von den B e d i n g u n g e n der lebendigen Arbeit wie von den E x is t e n z m i t t e l n, L e b e n s m i t t e l n, Selbsterhaltungsmitteln des lebendigen A r b e i t s v e r m ög e n s; die lebendige Möglichkeit der Arbeit auf der einen Seite in dieser völligen Abstraktion; 2. der auf der andren Seite befindliche Wert oder vergegenständlichte Arbeit muß eine Akkumulation von Gebrauchswerten sein, hinreichend groß, um die gegenständlichen Bedingungen zu liefern nicht bloß zur Produktion der Produkte oder Werte, nötig um das lebendige Arbeitsvermögen zu reproduzieren oder zu erhalten, sondern um Surplusarbeit zu absorbieren - das ||48| objektive Material für sie herzugeben; 3. freies Austauschverhältnis - Geldzirkulation - zwischen beiden Seiten; auf den Tauschwerten begründete - nicht auf Herrschaftsund Knechtschaftsverhältnis gegründete Beziehung zwischen den Extremen; d.h. also Produktion, die nicht unmittelbar dem Produzenten die Lebensmittel liefert, sondern durch den Austausch vermittelt ist und sich ebensowenig unmittelbar der fremden Arbeit bemächtigen kann, sondern sie vom Arbeiter selbst kaufen muß, eintauschen muß; endlich 4. muß die eine Seite - die die gegenständlichen Bedingungen der Arbeit in Form von selbständigen, für sich seienden Werten darstellt - als W e r t auftreten und Wertsetzung, Selbstverwertung, Geldschaffen als letzten Zweck betrachten - nicht unmittelbaren Genuß oder Schaffen von Gebrauchswert.

Solang b e i d e Seiten ihre Arbeit gegeneinander nur austauschen in der Form v e r g e g e n s t ä n d l i c h t e r Arbeit, ist das Verhältnis unmöglich; ebenso unmöglich ist es, wenn das l e b e n d i g e A r b e i t s v e r m ö g e n selbst als Eigentum der andren Seite erscheint, also nicht als Austauschendes. (Es widerspricht dem nicht, daß innerhalb des bürgerlichen Produktionssystems Sklaverei an einzelnen Punkten möglich ist. Diese ist dann aber nur möglich, weil sie an andren Punkten nicht existiert, und erscheint als Anomalie gegen das bürgerliche System selbst.) Die Bedingungen, unter denen das Verhältnis ursprünglich erscheint oder die als historische Voraussetzungen seines Werdens erscheinen, zeigen auf den ersten Blick einen doppelseitigen Charakter - Auflösung auf der einen Seite niedrigerer Formen der lebendigen Arbeit - auf der andren Auflösung glücklicherer Verhältnisse derselben.

Zunächst ist die erste Voraussetzung, daß das Verhältnis von Sklaverei

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oder Leibeigenschaft aufgehoben ist. Das lebendige Arbeitsvermögen gehört sich selbst an und disponiert durch den Austausch über seine eigne Kraftäußerung. Beide Seiten stehn sich als Personen gegenüber. F o r m e l l ist ihr Verhältnis das gleiche und freie von Austauschenden überhaupt. Daß diese Form S c h e i n ist und t ä u s c h e n d e r S c h e i n, erscheint, soweit das juristische Verhältnis betrachtet wird, als a u ß e rh a l b desselben fallend. Was der freie Arbeiter verkauft, ist immer nur ein bestimmtes, besondres Maß Kraftäußerung; über jeder besondren Äußerung steht das Arbeitsvermögen als Totalität. Er verkauft die besondre Kraftäußerung an einen besondren Kapitalisten, dem er als e i n z e l n e m unabhängig gegenübersteht. Daß dies nicht sein Verhältnis zur Existenz des Kapitals als Kapitals, d. h. zur Kapitalistenklasse, ist klar. Allein so ist, was die einzelne, wirkliche Person betrifft, ihm weites Feld der Wahl, Willkür und daher der formellen Freiheit gelassen.

Im Sklavenverhältnis gehört er dem e i n z e l n e n, b es o n d r e n Eigentümer, dessen Arbeitsmaschine er ist. Als Totalität von Kraftäußerung, als Arbeitsvermögen, ist er einem andern gehörige Sache und verhält sich daher nicht als Subjekt zu seiner besondren Kraftäußerung oder der lebendigen Arbeitstat. Im Leibeigenschaftsverhältnis erscheint er als Moment des Grundeigentums selbst, ist Zubehör der Erde, ganz wie das Arbeitsvieh.

Im Sklavenverhältnis ist der Arbeiter nichts als lebendige Arbeitsmaschine, die daher einen Wert hat für andre oder vielmehr ein Wert ist. Das Arbeitsvermögen erscheint dem freien Arbeiter gegenüber in seiner Totalität selbst als sein Eigentum, eins seiner Momente, über das er als Subjekt übergreift und das er erhält, indem er es veräußert. Dies später bei der Lohnarbeit weiterzuentwickeln.

Austausch vergegenständlichter Arbeit gegen lebendige Arbeit konstituiert noch nicht weder auf der einen Seite das Kapital noch auf der andren Seite die Lohnarbeit. Die ganze Klasse der sog. D i e n s t e vom Schuhputzer bis zum König fällt in diese Kategorie. Ebenso der freie Taglöhner, den wir sporadisch finden überall, wo entweder das orientalische Gemeinwesen oder die westliche aus freien Grundeigentümern bestehende Gemeinde sich auflöst in einzelne Elemente - infolge der Vermehrung der Population, Entlassung von Kriegsgefangnen, Zufällen, wodurch der einzelne verarmt und der objektiven Bedingungen seiner selfsustaining labour 11*) verlorengeht, Folge der Teilung der Arbeit etc. - Wenn A austauscht einen Wert oder Geld, vergegenständlichte Arbeit also, um einen Dienst von B zu erhalten, also lebendige Arbeit, so kann das gehören: 1. i n d a s V e r h ä l t n i s d e r e i n f a c h e n Z i r k u l a t i o n. Beide tauschen in der Tat

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11*) Arbeit für den eigenen Unterhalt

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nur Gebrauchswerte gegeneinander aus; der eine Lebensmittel, der andre eine Arbeit, einen Dienst, den der andre konsumieren will, entweder direkt - persönliche Dienstleistung -, oder er liefert dem andren das Material etc., worin er ihm durch seine Arbeit, durch Vergegenständlichung seiner Arbeit einen Gebrauchswert, einen zu seiner Konsumtion bestimmten Gebrauchswert schafft. Z.B., wenn der Bauer einen vagabundierenden Schneider, wie sie früher auftraten, zu sich ins Haus nimmt und ihm den Stoff gibt, um ihm Kleider zu machen. Oder wenn ich einem Arzt Geld gebe, um mir meine Gesundheit zurechtzuflicken. Was in diesen Fällen wichtig ist, ist der Dienst, den sich beide leisten. Do ut facias, erscheint hier ganz auf derselben Stufe wie facio ut des oder do ut des. [218] Der Mann, der mir aus Tuch ein Kleid macht, wozu ich ihm das Material geliefert habe, gibt mir einen Gebrauchswert. Statt ihn aber gleich in gegenständlicher Form zu geben, gibt er ihn in der Form der Tätigkeit. Ich gebe ihm einen fertigen Gebrauchswert; er verfertigt mir einen andren. Der Unterschied der vergangnen, vergegenständlichten und der lebendigen, gegenwärtigen Arbeit erscheint hier nur als formeller Unterschied der verschiednen tempora 12*) der Arbeit, die einmal im Perfektum steht und das andremal im Präsens. Es erscheint in der Tat nur als durch Teilung der Arbeit und den Austausch vermittelter formeller Unterschied, ob B 13*) selbst die Lebensmittel produziert, von denen er subsistieren muß, oder ob er sie von A 14*) erhält und, statt die Lebensmittel direkt zu produzieren, statt dessen ein Kleid produziert, wofür er sie im Austausch von A 15*) erhält. In beiden Fällen kann er sich des von A beseßnen Gebrauchswerts nur bemächtigen, indem er ihm ein Äquivalent dafür gibt, das in letzter Instanz sich immer auflöst in seine eigne lebendige Arbeit, welche gegenständliche Form sie annehmen mag, sei es nun, bevor der Austausch abgeschlossen ward, oder infolge desselben. Nun enthält das Kleid nicht nur eine bestimmte formgebende Arbeit - eine bestimmte, durch die Bewegung der Arbeit dem Tuch mitgeteilte Form der Nutzbarkeit - sondern es enthält eine gewisse Quantität Arbeit - daher nicht nur Gebrauchswert, sondern W e r t überhaupt, W e r t als solchen. Aber dieser Wert existiert nicht für A, da er das Kleid konsumiert und nicht Kleiderhändler ist. Er hat die Arbeit also eingetauscht, nicht als w e r t s e t z e n d e Arbeit, sondern als Nutzen, Gebrauchswert schaffende Tätigkeit.

¦¦49¦ Bei persönlichen Dienstleistungen wird dieser Gebrauchswert als solcher konsumiert, ohne aus der Form der Bewegung in die der Sache überzugehn. Wenn, wie dies bei einfachen Verhältnissen häufig, der Dienstleistende nicht G e l d erhält, sondern selbst unmittelbare Gebrauchswerte, so fällt

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12*) Zeiten - 13*) in der Handschrift: A - 14*) in der Handschrift: B - 15*) in der Handschrift: B

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auch der Schein fort, als ob es sich hier auf der einen oder der andren Seite um W e r t e im Unterschied von Gebrauchswerten handele. Aber selbst gesetzt, A zahle Geld für den Dienst, so ist dies keine Verwandlung seines Geldes in Kapital, sondern vielmehr Setzen desselben als bloßen Zirkulationsmittels, um einen Gegenstand des Konsums, einen bestimmten Gebrauchswert zu erhalten.

Dieser Akt ist daher auch kein Reichtum produzierender, sondern umgekehrt ein Reichtum konsumierender Akt. Es handelt sich für A durchaus nicht darum, daß sich Arbeit als solche, eine gewisse Arbeitszeit, also W e r t, in dem Tuch objektiviert, sondern daß ein gewisses Bedürfnis befriedigt wird. A ist nicht v e r w e r t e n d, sondern e n t w e r t e n d sein Geld, indem er [es] aus der Form des Werts in die des Gebrauchswerts übersetzt. Die Arbeit wird hier eingetauscht nicht als Gebrauchswert für den Wert, sondern als selbst besondrer Gebrauchswert, als Wert für den Gebrauch. Je öfter A 16*) den Austausch wiederholt, desto mehr verarmt er. Dieser Austausch ist kein B e r e i c h e r u n g s a k t für ihn, kein Akt der W e r ts c h ö p f u n g, sondern der E n t w e r t u n g vorhandner, in seinem Besitze befindlicher Werte. Das Geld, was A 17*) hier gegen die lebendige Arbeit - Naturaldienst oder Dienst, der sich in einer Sache objektiviert - austauscht, ist nicht K a p it a l, sondern R e v e n u, Geld als Zirkulationsmittel, um Gebrauchswert zu erhalten, an dem die Form des Werts als bloß verschwindend gesetzt ist, nicht Geld, das sich durch den Ankauf der Arbeit als solches erhalten und verwerten will. Austausch des G e l d e s a l s R e v e n u, als bloßes Zirkulationsmittel gegen lebendige Arbeit, kann nie das Geld als Kapital, daher nie die Arbeit als Lohnarbeit im ökonomischen Sinn setzen. Es bedarf keiner weitläufigen Auseinandersetzung, daß Geld konsumieren nicht Geld produzieren ist. In Zuständen, worin der größte Teil der Surplusarbeit als Landarbeit erscheint und der Landeigentümer daher sowohl als der Eigentümer der Surplusarbeit wie des Surplusprodukts, ist es die Revenu des Grundeigentümers, die den Arbeitsfonds für die freien Arbeiter bildet, für die Manufaktur(Handwerk hier) arbeiter im Gegensatz zu den Agrikulturarbeitern.

Der Austausch mit ihnen ist eine Form des Konsums des Grundeigentümers - der einen andren Teil seiner Revenu direkt teilt "gegen persönliche Dienstleistungen, oft nur den Schein von Dienstleistungen, mit einem Haufen Retainers 18*). In asiatischen Gesellschaften, wo der Monarch als der exklusive Besitzer des Landsurplusprodukts erscheint, entstehn ganze Städte, die au fond 19*) nichts als wandelnde Lager sind, durch den Austausch seiner Revenu mit den free hands, wie Steuart sie nennt [219]. In diesem Verhältnis ist nichts von Lohnarbeit, obgleich es im Gegensatz zur Sklaverei und Leibeigenschaft

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16*) In der Handschrift: B - 17*) in der Handschrift: B 18*) Livrierter - 19*) im Grunde

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stehen k a n n, nicht m u ß, denn unter verschiednen Formen der Gesamtorganisation der Arbeit wiederholt es sich immer. Sofern G e l d diesen Austausch vermittelt, wird die Preisbestimmung auf beiden Seiten wichtig werden, aber für A 20*) nur, insofern als er den G e b r a u c h s w e r t der Arbeit nicht zu teuer bezahlen will; nicht insofern es ihm um ihren W e r t zu tun ist. Daß dieser Preis, ursprünglich mehr konventionell und traditionell, nach und nach ökonomisch bestimmt wird, erst durch Verhältnis von Nachfrage und Zufuhr, schließlich durch die Produktionskosten, wodurch solche lebendige Dienste Verkaufende selbst hergestellt werden können, ändert am Wesen des Verhältnisses nichts, da nach wie vor die Preisbestimmung nur ein formelles Moment für den Austausch bloßer Gebrauchswerte bleibt. Diese Bestimmung selbst wird aber durch andre Verhältnisse, die allgemeinen, gleichsam hinter dem Rücken dieses besondren Austauschakts vor sich gehenden Gesetze und Selbstbestimmung der herrschenden Produktionsweise hervorgebracht. Eine der Formen, in denen zuerst in den alten Gemeinwesen diese Art der Besoldung erscheint, ist das H e e r w e s e n. Der Sold des gemeinen Soldaten wird auch auf ein Minimum herabgesetzt - ist rein durch die Produktionskosten bestimmt, zu denen er verschafft werden kann. Wogegen er aber seine Dienstleistung austauscht, ist die Revenu des Staats, nicht K a p i t a l.

In der bürgerlichen Gesellschaft selbst gehört in diese Rubrik aller Austausch persönlicher Dienstleistungen - auch Arbeit für persönlichen Konsum, Kochen, Nähen etc., Gartenarbeit etc., bis herauf zu den sämtlichen improduktiven Klassen, Staatsdiener, Arzte, Advokaten, Gelehrte etc. - gegen Revenu in diese Kategorie. Alle menial servants 21*) etc. Alle diese Arbeiter, vom geringsten bis zum höchsten, vermitteln sich durch ihre Dienstleistungen - oft aufgezwungne - einen Anteil am Surplusprodukt, an der R e v e n u des Kapitalisten. Es fällt aber niemand ein zu denken, daß durch Austausch seiner Revenu gegen solche Dienstleistungen, d. h. durch seinen Privatkonsum, der Kapitalist sich als Kapital setzt. Er verausgabt vielmehr dadurch die Früchte seines Kapitals. Daß die Proportionen, in denen die Revenu sich austauscht gegen solche lebendige Arbeit, selbst durch die allgemeinen Produktionsgesetze bestimmt sind 22*), ändert nichts an der Natur des Verhältnisses.

Es ist, wie wir im Abschnitt G e l d schon erwähnten, [220] vielmehr der Dienstleistende, der hier eigentlich W e r t setzt; einen Gebrauchswert - eine gewisse Art der Arbeit, Dienstes etc. -, gegen W e r t, G e l d umsetzt. Im Mittelalter daher gehn zum Teil im Gegensatz zum konsumierenden Landadel von dieser Seite die auf Produktion und Akkumulation von Geld Gerichteten von

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20*) In der Handschrift: B - 21*) gemeinen Dienstboten - 22*) in der Handschrift: ist

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der Seite der lebendigen Arbeit aus; akkumulieren und werden ??????? 23*) nach zu Kapitalisten für eine spätre Periode. Aus dem emanzipierten Leibeignen wird der Kapitalist zum Teil.

Es hängt daher auch nicht von dem Verhältnis überhaupt, sondern von der natürlichen, besondren Qualität der Dienstleistung ab, ob der Soldempfangende Taglohn erhält oder Honorar oder eine Zivilliste - und ob er vornehmer oder geringer erscheint, als der den Dienst Zahlende. Unter der Voraussetzung des Kapitals als herrschender Macht werden allerdings alle diese Verhältnisse mehr oder minder e n t e h r t werden. Doch das gehört noch nicht hierher - diese E n t g ö t t e r u n g der persönlichen Dienstleistungen, welchen erhabnen Charakter Tradition etc. ihnen immer angedichtet haben mag.

Es ist also nicht einfach Austausch v e r g e g e n s t ä n dl i c h t e r A r b e i t gegen l e b e n d i g e - die von diesem Standpunkt aus als zwei verschiedne Bestimmungen, Gebrauchswerte von verschiedner Form erscheinen, die eine als Bestimmung in objektiver, die andre in subjektiver Form - welcher Kapital und daher Lohnarbeit konstituiert, sondern Austausch vergegenständlichter Arbeit als W e r t e s, an sich haltenden Werts, gegen lebendige als i h r e n Gebrauchswert, als Gebrauchswert nicht zu einem bestimmten, besondren Gebrauch oder Konsum, sondern als Gebrauchswert für den W e r t.

¦¦50¦ Bei dem Austausch von Geld gegen Arbeit oder Dienst zu unmittelbarem Konsum findet immer wirklicher Austausch statt; daß auf beiden Seiten A r b e i t s q u a n t a sich austauschen, hat nur f o r m e l l e s Interesse, um die b e s o n d e r n Nützlichkeitsformen der Arbeit aneinander zu messen. Es betrifft nur die F o r m des Austauschs ; bildet aber nicht seinen I n h a l t. Bei dem Austausch von Kapital gegen Arbeit ist der W e r t nicht Messer für den Austausch zweier Gebrauchswerte, sondern der I n h a l t d e s A u s t a u s c h s selbst.

2. In Zeiten der Auflösung v o r b ü r g e r l i c h e r Verhältnisse kommen sporadisch freie Arbeiter vor, deren Dienstleistung gekauft wird, nicht zum Zweck der Konsumtion, sondern der P r o d u k t i o n; aber e r s t e n s auf großer Stufenleiter selbst nur zur Produktion von u n m i t t e l b a r e n Gebrauchswerten; nicht von W e r t e n; und z w e i t e n s, wenn der Adlige z.B. den freien Arbeiter zuzieht zu seinen Leibeignen, auch Teil seines Produkts wieder verkauft und der freie Arbeiter ihm so W e r t schaffte, so findet dieser Austausch nur für den Überfluß statt und geschieht nur im Interesse des Überflusses, der L u x u s k o n s u m t i o n; ist also au fond nur ein verkleideter Ankauf fremder Arbeit für unmittelbaren Konsum oder als Gebrauchswert. Übrigens, wo diese freien Arbeiter sich vermehren und dies Verhältnis zunimmt, ist die alte Produktionsweise

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23*) der Möglichkeit

<S. 382 Grundrisse - Das Kapitel vom Kapital - Heft IV>

Gemeinde - patriarchalische - feudale etc. - in der Auflösung begriffen und bereiten sich die Elemente für die wirkliche Lohnarbeit vor. Diese freien Knechte können aber auch auftauchen, wie z. B. in Polen etc., und wieder verschwinden; ohne daß sich die Produktionsweise änderte.

{Um die Verhältnisse, worin Kapital und Lohnarbeit treten, als E i g e n t u m s v e r h ä l t n i s s e oder G e s e t z e auszudrücken, haben wir nichts zu tun, als das Verhalten beider Seiten in dem V e r w e r t u n g s p r o z e ß als A ne i g n u n g s p r o z e ß auszudrücken. Z.B., daß die Surplusarbeit als Surpluswert des Kapitals gesetzt wird, heißt, daß der Arbeiter sich nicht das Produkt seiner eignen Arbeit aneignet; daß es ihm als f r e m d e s E i g e n t u m erscheint; umgekehrt, daß die f r e m d e A r b e i t als Eigentum des Kapitals erscheint. Dieses zweite Gesetz des bürgerlichen Eigentums, worein das erste umschlägt - und das durch Erbrecht etc. eine vom Zufall der Vergänglichkeit der einzelnen Kapitalisten unabhängige Existenz erhält - wird ebensowohl als Gesetz aufgestellt wie das erstre. Das erste ist die Identität der Arbeit mit dem Eigentum; das zweite die Arbeit als negiertes Eigentum oder das Eigentum als Negation der Fremdheit der fremden Arbeit. In fact, in dem Produktionsprozeß des Kapitals, wie sich noch mehr bei weitrer Entwicklung desselben zeigen wird, ist die Arbeit eine Totalität - eine Kombination von Arbeiten - wovon die einzelnen Bestandteile sich fremd sind, so daß die Gesamtarbeit als Totalität n i c h t das W e r k des einzelnen Arbeiters und auch das Werk der verschiednen Arbeiter zusammen nur ist, soweit sie kombiniert sind, nicht sich als Kombinierende zueinander verhalten. In ihrer Kombination erscheint diese Arbeit ebensosehr einem fremden Willen und einer fremden Intelligenz dienend und von ihr geleitet - ihre s e e l e n h a f t e E i n h e i t außer sich habend wie in ihrer materiellen Einheit untergeordnet unter die g e g e n s t ä n d l i c h e E i n h e i t der M a s c h i n e r i e, das capital fixe, das als b e s e e l t e s U n g e h e u e r den wissenschaftlichen Gedanken objektiviert und faktisch das Zusammenfassende ist, keineswegs als Instrument zum einzelnen Arbeiter sich verhält, vielmehr er als beseelte einzelne Punktualität, lebendiges isoliertes Zubehör an ihm existiert. Die kombinierte Arbeit ist so nach doppelter Seite hin a n s i c h Kombination; nicht Kombination als Beziehung der zusammenarbeitenden Individuen aufeinander noch als ihr Übergreifen, sei es über ihre besondre oder vereinzelte Funktion, sei es über das Instrument der Arbeit. Wenn der Arbeiter sich daher zu dem Produkt seiner Arbeit als einem fremden verhält, so ist ebensosehr sein Verhalten zu der kombinierten Arbeit als einer fremden, wie zu seiner eignen Arbeit als einer zwar ihm angehörigen, aber ihm fremden, erzwungnen Lebensäußerung, die als B e s c h w e r d e, O p f e r etc. daher von A. Smith etc. gefaßt wird [221]. Die Arbeit selbst wie ihr Produkt ist n e g i e r t a l s d i e d e s b e s o n d r e n, v e r e i n z e l t e n A r b e i t e r s.

<S. 383 Ursprüngliche Akkumulation des Kapitals>

Die negierte vereinzelte Arbeit ist nun in der Tat die ponierte gemeinschaftliche oder kombinierte Arbeit. Die so gesetzte g e m e i n s c h a f t l i c h e o d e r k o m b i n i e r t e A r b e i t - sowohl als Tätigkeit, wie in die ruhende Form des Objekts übergegangne - ist aber zugleich unmittelbar als ein andres der wirklich existierenden einzelnen Arbeit gesetzt - als f r e m d e O b j e k t i v i t ä t sowohl (fremdes Eigentum) wie f r e m d e S u b j e k t i v i t ä t (die des Kapitals).

Das Kapital repräsentiert also sowohl die Arbeit wie ihr Produkt als negierte vereinzelte Arbeit und daher Eigentum des vereinzelten Arbeiters. Es ist daher die Existenz der gesellschaftlichen Arbeit - ihre Kombination als Subjekt wie als Objekt - aber diese Existenz als selbst selbständig ihren wirklichen Momenten gegenüber existierend - also selbst als b e s o n d r e Existenz daneben. Das Kapital seinerseits erscheint daher als das übergreifende Subjekt und Eigentümer f r e m d e r A r b e i t, und sein Verhältnis selbst ist das eines ebenso vollkommnen Widerspruches wie das der Lohnarbeit.}

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