Der Aberglaube ist der Glaube des Zufalls an seine Notwendigkeit, an die Regelmäßigkeit einer Not, die nicht durch sich selbst wirklich nötig, also in Wirklichkeit unnötig ist. Es entsteht ein hermeneutischer Zirkel in der zufällig konstatierten Regelmäßigkeit eines Verhalts oder eines Verhaltens (vergl. die abergläubische Taube von Skinner), welche als einzige Regel eine Zufälligkeit hat, die in der reinen Subjektivität eines Erlebens – so wie es zu gefallen ist – als Prinzip verhandelt wird, das entweder eine schlechte Objektivität zu vermeiden oder ein vermeintliches Glück über eine schlechte Unendlichkeit herzustellen oder zu bewahren strebt. So entsteht die schlechte Unendlichkeit herzustellen oder zu bewahren strebt. So entsteht die Scheinwelt aus einer verselbstständigten Erfahrung, – nur um Erfahrbares zu bestimmen. Wo Gewissheit zur Last wird (z.B. in Krisenzeiten), da ist Aberglaube auch allgemein verbreitet. Aberglaube entsteht in der Behauptung einer Vorsehung und erfährt durch ihr implizites Heilsversprechen eine Suggestion ihrer Magie. In ihm keimt die Sehnsucht als Einbildung auf eine ganz andere Welt (siehe auch Esoterik), sei es z.B. durch ein Horoskop oder dem Versprechen eines unermesslichen Gewinns an Vermögen oder Glück oder auch eines Heils, das durch seine Güte von allem Unheil befreit. Hiermit arbeitet vor allem die Werbung und der Populismus in und durch die Medien (siehe auch Kommunikationsindustrie) und Politik, das sich im Erfolg der Ereignisproduktion eines reaktionärem Bewusstsein bestätigt. Dieses verfestigt sich dadurch, dass es wahrzumachen versteht, was schon immer die Illusion seiner Interpretationen (siehe hierzu Ideologie) war. Hiergegen kann sich ein gutes Gedächtnis mit einem beweisfähigen Wissen, Bewusstsein wenden. Aberglaube ist die objektivierte Allgemeinheit von subjektiv negierter Erfahrung. Es steckt im Aberglauben das unausgesprochene Interesse solcher Art von negativer Verobjektivierung (siehe auch Fetischismus), die Herauskehrung des Gemeinten nicht als Meinung, sondern als fremdbestimmtes Wissen, das zu glauben notwendig sei, Täuschung als Notwendigkeit. Dieses schließt jegliche Neugier und Praxis aus, ist also im Wesentlichen eine theoretisch ausgeschlossene Praxis und damit auch Ausschluss von Gewissheit, chronifizierte Entgegenwärtigung. | ![]() |