"Als Gebrauchswerte sind die Waren vor allem verschiedner Qualität, als Tauschwerte können sie nur verschiedner Quantität sein, enthalten also kein Atom Gebrauchswert. Sieht man nun vom Gebrauchswert der Warenkörper ab, so bleibt ihnen nur noch eine Eigenschaft, die von Arbeitsprodukten. Jedoch ist uns auch das Arbeitsprodukt bereits in der Hand verwandelt. Abstrahieren wir von seinem Gebrauchswert, so abstrahieren wir auch von den körperlichen Bestandteilen und Formen, die es zum Gebrauchswert machen. Es ist nicht länger Tisch oder Haus oder Garn oder sonst ein nützlich. Alle seine sinnlichen Beschaffenheiten sind ausgelöscht. Es ist auch nicht länger das Produkt der Tischlerarbeit oder der Bauarbeit oder der Spinnarbeit oder sonst einer bestimmten produktiven Arbeit. Mit dem nützlichen Charakter der Arbeitsprodukte verschwindet der nützlicher Charakter der in ihnen dargestellten Arbeiten, es verschwinden also auch die verschiedenen konkreten Formen dieser Arbeiten, sie unterscheiden sich nicht länger, sondern sind allzusamt reduziert auf gleiche menschliche Arbeit, abstrakt menschliche Arbeit. ”Betrachten wir nun das Residuum der Arbeitsprodukte. Es ist nichts von ihnen übrig geblieben als dieselbe gespenstische Gegenständlichkeit, eine bloße Gallerte unterschiedsloser menschlicher Arbeit, d.h. der Verausgabung menschlicher Arbeitskraft ohne Rücksicht auf die Form ihrer Verausgabung. Diese Dinge stellen nur noch dar, dass in ihrer Produktion menschliche Arbeitskraft verausgabt, menschliche Arbeit aufgehäuft ist. Als Kristalle dieser ihnen gemeinschaftlichen gesellschaftlichen Substanz sind sie Werte – Warenwerte." (Kapital I, MEW 23, S.52) Wo ein positiver Lebenszusammenhang unterbrochen, in sich selbst getrennt wird, entsteht ein Verlust an Wirklichkeit, eine Nichtung dessen, was zusammengehört, eine Reduktion im Organismus des Ganzen, das sich in der Kraft seiner nichtig gewordenen Inhalte, durch die in ihrem nichts, durch ihre nichtig Inhalthaltlichkeit in ihrer Form gegen sein organisches Dasein bestimmt, zu einer Formbestimmung seiner Beziehungen wird, die sich durch ihre Gleichgültigkeit gegen ihren Inhalt selbst bestimmt und sich von da her als Form für die Tauschbeziehung der Gebrauchswerte verwirklicht. "Als gleichgültig gegen den besondern Stoff der Gebrauchswerte ist die Tausch- wert setzende Arbeit daher gleichgültig gegen die besondere Form der Arbeit selbst [...]. Als Tauschwerte stellen sie aber gleiche, unterschiedslose Arbeit dar, d. h. Arbeit, worin die Individualität der Arbeitenden ausgelöscht ist. Tauschwert setzende Arbeit ist daher abstrakt allgemeine Arbeit." (MEW 13, S.17) In dieser Abstraktion ist alles bloße Tatsache irgendeines Seins, also selbst so da, wie der in der Ware veräußerte Naturstoff (siehe Natur) als Tatsache ihrer Produktion zu verstehen ist. Die Bedeutung dieser abstrakten Stofflichkeit (siehe auch Stoff pro Arbeit) wird gerne unterschlagen, aber von Marx deutlich als ssubjektiver Gehalt der Produkte abstrakt menschlicher Arbeit hervorgehoben und darin der qualitative Unterschied ihrer Erzeugung auch dem Gebrauchswert der Produkte und als Eigenschaft ihrer Veräußerung (Entfremdung) ihrer Erzeuger, ihrem privaten Aufwand, Leidenschaft und Schweiß zugewiesen. "Die Arbeit, die sich gleichmäßig in ihnen vergegenständlicht, muß selbst gleichförmige, unterschiedslose, einfache Arbeit sein, der es ebenso gleichgültig, ob sie in Gold, Eisen, Weizen, Seide erscheint, wie es dem Sauerstoff ist, ob er vorkommt im Rost des Eisens, der Atmosphäre, dem Saft der Traube oder dem Blut des Menschen. Aber Gold graben, Eisen aus dem Bergwerk fördern, Weizen bauen und Seide weben sind qualitativ voneinander verschiedene Arbeitsarten. In der Tat, was sachlich als Verschiedenheit der Gebrauchswerte, erscheint prozessierend als Verschiedenheit der die Gebrauchswerte hervorbringenden Tätigkeit. Als gleichgültig gegen den besondern Stoff der Gebrauchswerte ist die Tauschwert setzende Arbeit daher gleichgültig gegen die besondere Form der Arbeit selbst." (MEW 13, S.17) Ein Ganzes ist der Zusammenhang vieler Elemente eines eigenen Wesens, die Gesamtheit der Eigenschaften seiner vielfältigen Beziehungen. Ihre Kraft wird zur Abstraktionskraft, zu einer Kraft der Negation, die dem entspringt, was in der positiven Wirklichkeit nicht ist, die Energie von dem, was durch deren Positionen aufgehoben ist (siehe auch Positivismus). Eine Abstraktion entsteht immer im Abbruch von Beziehungen, einer Trennung, welche die Wirklichkeit ihrer Verhältnisse ausmacht, einer Wirklichkeit also, die ohne sie nicht wirklich wahr sein kann. Sie ist ein darin entäußertes Residuum, ein "unabgegoltener Rest" ihrer Wahrheit. Wo die gesellschaftlichen Beziehungen der Menschen durch die Verhältnisse ihres Warentauschs unterbrochen werden verallgemeinert sich dieser "Rest" in der bloßen Form einer Abstraktion zu einem eigenständigen Wert ihrer Arbeit. Das abstrakt Allgemeine ihrer Produktionsverhältnisse ist daher die abstrakt menschliche Arbeit. Es gibt keine abstrakte Arbeit ohne dass sie auch wirklich konkret nützliche Arbeit wäre. Wo aber bei einer Verallgemeinerung die Bestimmungen einer Beziehung abgebrochen werden, sich aus dem Wesen eines ganzen Zusammenhangs der Form nach abtrennen, werden sie in Wahrheit zu einer an und für sich leeren Form, die sich nur über fremde Inhalte verwirklichen kann. Weil ihnen durch diese ihrer Bestimmtheit widersprochen wird, weil sie also in ihrer Allgemeinheit duch eine Formbestimmung isoliert werden und durch die Trennung in ihrem Zusammenhang untergehen (siehe hierzu Teilung der Arbeit), verwirklichen sie nurmehr ihre Abwesenheit. Wo also bei einer Verallgemeinerung die Bestimmungen einer Beziehung abgebrochen werden, sich vom Wesen eines ganzen Zusammenhangs der Form nach abtrennen, weil ihnen durch ihre Bestimmtheit widersprochen wird, wo sie also in ihrer Allgemeinheit duch eine Formbestimmung isoliert werden und durch die Trennung als Zusammenhang untergehen, verwirklichen sie in ihrer allgemeinen Vereinzelung nurmehr ihre Abwesenheit. Sie setzen sich aus dieser heraus als bloße Tatsache ihres Seins, wodurch sie zu einem eigenständigen, zu einem abstrakten Wesen, zu einer Abstraktion ihrer Substanz werden (siehe abstrakt Allgemeines), die ohne inhaltliche Bestimmung einfach nur so als eine allgemeine Position auch in ihrer Vereinzelung für sich selbst da ist und von daher ihrer konkreten Wirklichkeit widerspricht (siehe auch Verselbständigung). Ein Widerspruch ist die Einheit entgegensetzter Bestimmungen in einem Verhältnis, in dem jede Position wie die andere ganz gleich und doch von ihr getrennt, in der Entzweiung eins, aber gleichgültig gegen ihren Inhalt ist. Im Widerspruch sieht jede Position von sicb ab, wenn sie sich auf eine andere bezieht und sie bezieht sich auf andere über das, was sie außer ihr iin einem gemeinsamen Dritten ist, das nur substanziell aus der Abstraktion von ihrem Inhalt zu begreifen ist und dies als ihre Begriffssubstanz hat (siehe Dialektik). Im Widerspruch zu sich selbst setzen sich ihre Inhalte aus dieser heraus und reduzieren ihre Inhalte auf eine bloße Tatsache ihres Seins, wodurch sie zu einem eigenständigen, zu einem abstrakten Wesen, zu einer Abstraktion ihrer Substanz werden (siehe abstrakt Allgemeines), die ohne inhaltliche Bestimmung einfach nur so als eine allgemeine Position auch in ihrer Vereinzelung für sich selbst da ist und von daher ihrer konkreten Wirklichkeit widerspricht (siehe auch Verselbständigung). Ein Widerspruch ist die Einheit entgegensetzter Bestimmungen in einem Verhältnis, in dem jede Position wie die andere ganz gleich und doch von ihr getrennt, in der Entzweiung eins, aber gleichgültig gegen ihren Inhalt ist. Im Widerspruch sieht jede Position von sicb ab, wenn sie sich auf eine andere bezieht und sie bezieht sich auf andere über das, was sie außer ihr iin einem gemeinsamen Dritten ist, das nur substanziell aus der Abstraktion von ihrem Inhalt zu begreifen ist und dies als ihre Begriffssubstanz hat (siehe Dialektik). Abstrakt menschliche Arbeit ist das, was in einer Waren produzierenden Gesellschaft stofflich wirksam ist, wenn auch nicht wirklich gegenwärtig, aber im Stoff der Produkte wesentlich verbunden durch die Tatsache ihrer Produktion erscheint, also abwesend ist: Verausgabung von Arbeitskraft, Intelligenz, Nerv, Natur, Bildung usw. Es ist tote Arbeit, die im Mehrwert der Warenproduktion, in ihrem Produkt stofflich gebunden, aber im Stoff wesentlich nicht menschlich da ist (siehe auch Dasein), als stoffliche Wirkung einer ihr fremden Anwesenheit, durch eine fremdes Anwesen in allem aber (siehe Allgemeinheit) für das Ganze des Kapitalismus wesentlich ist, in seiner Wirklichkeit also negiert, nur abwesend da ist. Abstrakt menschliche Arbeit entsteht nicht erst durch den Bezug von Geld für die Veräußerung der Arbeitskraft sondern durch den Warenkörper selbst, der sowohl vom arbeitenden Menschen als auch durch sein Produkt in das gesellschaftliche Verhältnis des Kapitalismus eingebracht wird. Alles, was den Kapitalismus wesentlich materiell, also stofflich ausmacht, die Formveränderung von lebender Arbeit zu einer toten Arbeit, die sich im Wert des Geldes und seinem Mehrwert gegensinnig verhält, ist zur bloßen Formalität einer gesellschaftlichen Struktur geworden (siehe hierzu Strukturalismus). Doch es ist wesentlich nicht die Arbeit als solche, sondern die Natur des Körpers aller Waren, die vom Kapital als allgemeines Kaufmittel ausgebeutet wird und nur deshalb im Verhältnis der Waren im Warentausch zu einer abstrakten Allgemeinheit werden kann und als bloßer Wert in der Geldform zirkuliert. und von daher zum Fetisch des Geldes für die Menschen wird (siehe Warenfetischismus), der ihr Leben deutet und den Menschen entfremdetes Leben, Leben in fremder Form, formbestimmtes Leben bedeutet. Abstrakt menschliche Arbeit ist keine Gedankenabstraktion, sondern eine Realabstraktion der menschlichen Arbeit, eine auf ihre natürliche Substanz reduzierte Arbeit, die nur dadurch unterschiedslos sein kann, dass ihre Produkte sich auf dem Markt gleichgültig gegen ihre Erzeugung verhalten. Weil sie sich durch ihre Formbestimmung als Privateigentum gesellschaftlich verhalten, gehen sie einerseits in einem rein privaten Nutzen als Gebrauchswert und in dessen gesellschaftlichen Relationen als Tauschwert auf. Im Warentausch verbleibt daher nur die gesellschaftliche Substanz ihrer Beziehungen als ein Wert, durch den von allen natürlichen Eigenschaften der Produkte abgesehen wird, so dass nur die Natur ihres menschlichen Aufwands, als Wertsubstanz ihrer gesellschaftlichen Beziehungen, als Maß der Dinge in ihrer Wertform einer menschlichen Arbeit verbleibt. Gesellschaftlich an der Ware ist daher ihr bloßes Dasein als Produkt einer menschlichen Arbeit, als Wertform abstrakt menschlicher Arbeit, als bloße Verausgabung ihrer Natur, die das letztliche Maß aller Produktion und Reproduktion des Menschen ist. Und dieses ist tatsächlich nur die sinnlich abstrakte Gestalt einer Verausgabung von "Muskeln, Hirn und Nerv usw." - nicht weil wir von ihren Inhalten absehen können, wenn wir sie betrachten, sondern weil in ihren wirklichen Verhältnissen davon abgesehen werden muss, wenn Waren als gesellschaftlich existente Güter getauscht werden sollen, - weil ihr Wert eben selbst nur eine Abstraktion ist, weil es ihn eben nicht wirklich gibt, weil er selbst wirklich nichts sein kann, sich in der Warenwelt als bloße Negation ihrer Wirklichkeit verhält (siehe auch Dialektik). "Wie verschieden die nützlichen Arbeiten oder produktiven Tätigkeiten sein mögen, es ist eine physiologische Wahrheit, dass sie Funktionen des menschlichen Organismus sind und dass jede solche Funktion, welches immer ihr Inhalt und ihre Form, wesentlich Verausgabung von menschlichem Hirn, Nerv, Muskel, Sinnesorgan usw. ist." (MEW 23, Seite 85) Eine Arbeit, die sich gesellschaftlich nicht als das Produkt verwirklicht, sich darin nicht als Gegenstand der Menschen als das darstellt, wofür ihre Arbeit und allerlei sonstiger Aufwand betrieben worden war, existiert durch sich anders als für sie, verwirklicht nicht ihre Tätigkeit, die ihn zweifelsfrei gemacht hat, sondern etwas anderes, auf das zwar abgesehen wurde, von dessen Herkunft in seiner Produktform als Ware aber abstrahiert ist, etwas vergegenständlicht ist, was nicht wirklich wahr geworden, nicht wirklich da, sondern abwesend ist. "Die Ware ist zunächst ein äußerer Gegenstand, ein Ding, das durch seine Eigenschaften menschliche Bedürfnisse irgendeiner Art befriedigt. Die Natur dieser Bedürfnisse, ob sie z.B. dem Magen oder der Phantasie entspringen, ändert nichts an der Sache. Es handelt sich hier auch nicht darum, wie die Sache das menschliche Bedürfnis befriedigt, ob unmittelbar als Lebensmittel, d.h. als Gegenstand des Genusses, oder auf einem Umweg, als Produktionsmittel." (MEW 23, S. 49) Damit abstrahiert sich im Warentausch nicht nur die Arbeit, sondern auch das Bedürfnis, das seine Herstellung veranlasst hatte, wodurch dieses aber nur als irgendeines von vielen, als Bedürfnis "irgendeiner Art" verwirklicht werden kann, das den Angeboten auf dem Markt (siehe Marktwirtschaft) begegnet. Es hatte zwar einen Gebrauchswert erwirkt, für dessen Verwirklichung Arbeit schlechterdings nötig ist, aber sie existiert in den Produkten nur gleichgültig gegen ihre Bestimmung. Als Produkt einer gesellschaftlich abstrakt bestimmten Arbeit und als irgendein Angebot für Bedürfnisse irgendeiner Art erfährt die Ware die Abstraktion von ihrem Sinn und Nutzen doppelt. Und in dieser gedoppelten Abstraktion hat ihre Gegenständlichkeit mehr Macht über die Menschen, als diese über ihre Erzeugnisse selbst haben können. Die Gleichgültigkeit gegen ihre gesellschaftlichen Wirklichkeit begründet daher auch ihre Rechtsform als Existenzgrundlage durch das Privateigentums, worin das Allgemeine nur in seiner isolierten Einzelheit Bestandteil ihrer gesellschaftlichen Wirklichkeit als Ganzes sein kann. Im Verhältnis der Waren auf dem Markt verwirklicht sich der Widerspruch des Privateigentums durch den Austausch und die Vertauschung einer gedoppelten Abstraktion, durch die Täuschung, dass es isoliert von seiner gesellschaftlichen Herkunft gesellschaftlich angeboten und dort privat erstanden wird, um im Gebrauch die Gesellschaftlichkeit seiner Erzeugung aufzuzehren,sei schlicht für sich und insgeheim zu konsumieren. Weil die Ware nicht für die Menschen als das da ist, wofür die Arbeit ihrer Erzeugung notwendig war, sich nicht wirklich als das darstellt, wofür sie erbracht und aufgewendet wurde, hat in ihrer Wirklichkeit eine "gespenstische Gegenständlichkeit". Sie erscheint darin als etwas anderes, hat einen anderen Grund für ihr Dasein als den für die Arbeit selbst, ist als Produkt etwas Drittes (siehe Dialektik), das zwischen Produktion und Bedürfnis nach ihrem Gegenstand tritt. Das Produkt ist nicht die gesellschaftliche Erscheinungsform der Arbeit, sondern eines hiergegen fremden Wesens, das in seiner Allgemeinheit von allem absieht, abstrakt von dem sich verwirklicht, was sie wirklich wesentlich für den arbeitenden Menschen sein sollte, sich für ihn also entwirklicht hat. Sein und Dasein solcher Arbeit stehen gegeneinander, widersprechen sich. Sie kann als Produkt nicht sein, was sie in Wahrheit ist, kann nur dadurch abstrakt da sein, dass in ihrer Verwirklichung von allem abgesehen wird, was sie in Wirklichkeit ist, was substanziell übrig bleibt, wenn kein Inhalt mehr durch sie gesellschaftlich wirksam wird, sie sich also auf ihr bloßes, ihr leeres Sein reduzieren muss, auf die reine Tatsache, dass alle Produkte eine Arbeit voraussetzen, wenn sie auf dem Markt in Erscheinung treten. Ihr in der Produktion wesentlicher Zusammenhang ist getrennt von ihrer Wirklichkeit auf dem Markt. Diese hat nicht dieselbe Qualität wie ihre Produktion, weil sich ihre Produkte beim Warentausch im Vermögen ihrer Austauschbarkeit, im Verhalten ihres Tauschwerts, also rein quantitativ auf die Menschen bezieht. Weil sich die Gebrauchswerte in ihrem Dasein als Tauschwerte auf dem Markt qualitativ gegen einander aufheben, sich sowohl positiv als Gebrauchswerte, als gesellschaftlich isolierte Nützlichkeit der Sachen für menschliche Bedürfnisse, wie auch in ihrer Negation als Wertform, als Formbestimmung im Widerspruch zu sich verhalten sind die Tauschwerte selbst widersinnig. "Der Tauschwert scheint ... etwas Zufälliges und rein Relatives, ein der Ware innerlicher, immanenter Tauschwert (valeur intrinsèque) also eine contradictio in adjecto." (MEW 23, Seite 50) Und wenn eine Form der Arbeitsprodukte sich selbst widerspricht, muss es einen allgemeinen Grund geben, der ihre wirklichen Einheit verhindert, einen allgemeinen Inhalt, der seine Form nur gegen sich selbst verwirklichen kann, weil er von allem absieht, was sie in ihrer Wirklichkeit bestimmt und zugleich hiergegen gleichgültig existiert. Was bleibt ist also Substanz ohne bestimmten Inhalt, die im Gegensatz der Inhalte als Grund ihrer Gleichgültigkeit erschlossen werden muss, als das gemeinsame Dritte, das die unendliche Wechselwirkung ihres Niedergangs, die Verselbständigung einer bloßen Wirklichkeit sinnlicher Beziehungen erklären kann (siehe hierzu Dialektik). Das Resultat einer Analyse der Elementarform der politischen Ökonomie, der Warenform, ist eine Schlussfolgerung auf deren abstrakte Substanz, welche den Trieb ihrer Formbestimmung und somit die Form ihrer Entwicklung und Entfaltung ausmacht: der Wert und das Wertwachstum. Abstrakt menschliche Arbeit ist somit eine Arbeit, deren Produkte keine konkrete Bestimmung haben. Mit diesem Begriff ist lediglich eine allgemeine inhaltslose Substanz formuliert, die für sich also eine Substanz des Allgemeinen, abstrakt Allgemeines der Arbeit ist. Nach Karl Marx ist sie die Begriffssubstanz der bürgerlichen Gesellschaft, die Grundlage seiner Arbeitswerttheorie, der Trieb, der alle ökonomischen Verhältnissen der Bürgerlichen Gesellschaft entfaltet, ihre Entwicklungstendenzen bestimmt, die sich im Warentausch vermitteln und verwirklichen. Arbeit in der Abstraktion von jeder Stofflichkeit ist reine Bewegung ohne Sein, Zeit ohne Weg. Sie hat als einzige Substanz, in welcher sie sich fortbestimmt und worauf sich ihre Entfaltung reduziert, ihre reale Abstraktion von sich als subjektive Tätigkeit und wird von daher zu einer objektiv reinen Bewegung: Verlauf für sich, als bloßes Quantum, dessen Sinnlichkeit nur noch die Form der Zeit hat. In dieser Form ist menschliche Arbeit ein bloßes Quantum, existiert allgemein nur noch als Maß ihrer Abstraktion, durchschnittliche Zeitdauer einer menschlichen Kraftaufwendung, die gleichgültig gegen ihren Inhalt in ihrer gesellschaftlichen Verwirklichung einbegriffen ist. Die Substanz der abstrakt menschlichen Arbeit für sich (siehe Begriffssubstanz) ist als Inhalt ihrer Quantifizierung daher Arbeitszeit schlechthin, also die Tatsache, dass Arbeit in ihrer unbestimmten Form nur durch die durchschnittliche Zeit ihrer Bewegung unter gegebenen Bedingungen bestimmt sein kann, in der sie vollzogen wird. Diese Arbeitszeit für sich genommen, also jenseits ihrer Materialisierung in Arbeitsprodukten, ist keine wirklich bestimmte Menge. Sie ist das Quantum einer idealisierten Bewegung, einer von ihr beanspruchten Dauer, das in der bürgerlichen Gesellschaft als Grund derer Geschichte und Krisen auch wirklich besteht, sich auch als eigenständige Wertgröße realisiert - z.B. in Arbeitslohn oder Kapital. Da in Wirklichkeit aber alle Arbeit bestimmt ist, weil sie Zweck hat und Mittel braucht und nur hierfür und hierdurch aufgewendet wird, da sie also gesellschaftliche Dinge erzeugt und zumindest nützliche Arbeit sein muss, ist die abstrakte Arbeit nur ein allgemeiner Begriff, der das allgemeine Interesse an ihr und ihrem gesellschaftlichen Grund auch nur abstrakt formulieren kann: Die bürgerliche Gesellschaft hat in ihrem konkreten Produktionsprozess zu ihrem allgemeinen Grund lediglich, dass darin Arbeit überhaupt, abstrakte Arbeit vergesellschaftet wird. Es ist die Substanz einer Abstraktion, einer Absehung von den wirklichen Menschen, die sich darin wirklich entfaltet. Aber diese kann es nicht wirklich geben. Abstrakte Arbeit könnte auch nur eine abstrakte Gesellschaft bilden, wäre ihre Wirkung nicht konkret, brächte sie nicht wirkliche Lebensmittel hervor. Ihr gesellschaftlicher Grund als Abstraktion von den Menschen realisiert sich also nur darin, dass sie sich konkret damit am Leben halten können und auch die Mittel ihrer Lebensentfaltung in ihrer privaten Existenz finden. Abstrakte Arbeit ist nicht nur ein allgemeiner Begriff, der aus der Analyse des ganzen Arbeitsprozesses gewonnen wird, sondern hat auch einen Sinn, einen wirklichen Grund in dem, was wirkliche Menschen in einer Gesellschaft wirklich nötig haben. Arbeit kann nur wirklich einzeln und allgemein sein, wie sie wirklich konkret und abstrakt zugleich ist (sie bliebe sonst eine Gedankenabstraktion): Sie erzeugt wirklich sinnvolle Dinge, die in einer Gesellschaft existieren, ihren Reichtum und ihre Geschichte ausmachen und für die Menschen darin erfüllen, was menschliche Gesellschaft erfüllen muss: Den Stoffwechsel von natürlichem und gesellschaftlichem Menschsein. Aber sie bringt dies alles in der kapitalistischen Gesellschaft nur vermittelst einer Abstraktion zustande. Ihr Produkt ist eine reine Warensammlung, welche Dinge bietet, die von den Menschen genutzt werden, deren Menge sich aber nur abstrakt bemessen lässt. Um ihrem wirklichen Grund, dem Stoffwechsel von Mensch und Natur zu folgen und bestimmte menschliche Bedürfnisse befriedigen zu können, kann Arbeit für sich nur abstrakt als Form für etwas anderes, als Formbestimmung der Dinge sein, die sie hervorbringt. Die existieren nicht als Arbeitsprodukte von und für Menschen, sondern als Waren. Arbeit unterstellt notwendig Gesellschaft (sie wäre sonst irgendeine Tätigkeit wie z.B. Malen, Musizieren, Schreinern, Briefmarken sammeln o.ä.). In ihr kommt deren Geschichte, deren Material, deren Sach- und Geisteszusammenhang, das ganze Wirken der Menschen, ihr Wissen und Sinnlich-sein, ihr Leiden und Verlangen, zusammen. Als Arbeitsprodukte sind Waren daher etwas anderes, denn als Gegenstände des Tausches, der ihre einzige gesellschaftliche Beziehung als Verhältnis für sich ist: Dem Sinn nach sind sie gesellschaftliche Produkte, der Form nach aber nur einzelne Güter für den Tausch, Dinge, die in der Abstraktion von ihrem wirklichen Sinn existieren, Gebrauchswerte für sich und für andere, unvermittelte Güter gesellschaftlicher Nützlichkeit ohne Nutzen für die Gesellschaft. In dieser Abstraktion sind sie real ohne Sinn, wiewohl sie sehr wohl sinnliche Produkte sind. Als Waren existieren sie in einer Realabstraktion, in der ihr unmittelbar sinnliches Dasein und ihr gesellschaftliches Sein vereint ist. Ihrem Begriff nach sind sie nur Arbeitsprodukte überhaupt und so enthalten diese in ihrer Allgemeinheit bloße menschliche Verausgabung ohne konkreten Zweck, menschlichen Sinn ohne konkrete menschliche Beziehung, menschliche Tätigkeit, ohne konkrete menschliche Verwirklichung. Aber wirklich sind sie ebenso da als Dinge, die Menschen brauchen, weil sie nur darin und damit wirklich stofflich und sinnlich leben können. Für dies einzelne notwendige Dasein sind sie nützlich und müssen auch nützlich sein, bevor ihr Tausch in Gang kommen kann. Alleine in ihrer Nützlichkeit für Menschen, die dem Werden der konkreten Dinge als Ganzes, der konkreten Arbeit als lebendiger Prozess der Naturveränderung, gleichgültig ist und in der die Sache nur in ihrer ausschließlichen Einzelheit für den Menschen ist, hat der einzelne Mensch eine Beziehung zu den Arbeitsprodukten (siehe Gebrauchswert), die wiederum nur in ihrer Gleichgültigkeit die gesellschaftliche Form als Sache der Menschen haben (siehe Tauschwert). Diese ist also als Produkt der Arbeit gleichgültig und gleich geltend für die Menschen einer Gesellschaft, welche diese Gleichgültigkeit nur im Tausch gleich geltender Dinge aufeinander beziehen kann. Daher ist es alleine Arbeit schlechthin, die durch ihre Produkte gesellschaftlich existiert; Arbeit, die deren Dasein vorausgesetzt ist, die aber nicht durch die Beziehungen fortbesteht, die diese Arbeitsprodukte als menschliche Dinge eröffnen und haben, sondern als hiergegen gleichgültige Dinge, als Waren, die sich auf dem Markt aufhäufen und daher auch feilgeboten werden müssen, um auf Menschen bezogen zu werden. Als solche ist abstrakte Arbeit die ausschließliche gesellschaftliche Substanz der Beziehung, die über diese Dinge besteht, Substanz des Werts, der in den Waren ausgedrückt werden muss, wenn sich ihre gesellschaftliche Beziehung im Nachhinein der Arbeit und hiergegen selbständig, im Tausch verwirklichen soll. Abstrakte Arbeit ist somit auch die einzige gesellschaftliche Realisierung von menschlicher Tätigkeit, Bewegung und Entwicklung (Geschichte) in einer Waren produzierenden Gesellschaft (Bürgerliche Gesellschaft), also einer Gesellschaft, in der ausschließlich die individuelle Nützlichkeit der Dinge interessiert, in welcher ihre Herkunft, ihr Gewordensein, ihre Geschichte erscheint ... und verschwindet. Abstrakte Arbeit kann es daher auch nur als Quantum geben, als eine Menge von Arbeit, welche im Wert ausgedrückt und durch Vergleich der Dinge gemessen werden muss. Die Menge von Arbeit kann sich in der Menge der Produkte nicht gleichförmig, also auch nicht in gleicher Form darstellen, da sie mit der Gestalt und Masse der Naturstoffe an und für sich nichts zu tun hat. Sie kann sich nur in der Zeit der Arbeit, ihrer Bewegung als Menge des Zeitablaufs ausdrücken und bemessen. Eine Zeitmenge, die ein Mensch oder eine Maschine benötigt, stellt ihren gesellschaftlichen Wert dar - allerdings nicht absolut, sondern nur in Relationen zu allen anderen Herstellern von Produkten. Nur der durchschnittliche Zeitaufwand, der für die Herstellung bestimmter Produkte nötig ist, macht ihren Wert aus. So können Dinge, die überdurchschnittlich schnell erzeugt werden können, mehr Wert enthalten als die gleichartigen Durchschnittsprodukte, und solche die langsamer produziert werden müssen, weil die konkreten Bedingungen es so erzwingen (z.B. ältere Werkzeuge, Krankheit Umweltbedingungen usw.), weniger Wert. In gleicher Weise kann der nötige Zeitaufwand zur Herstellung von Produkten durch technische Innovation sich schlagartig verändern und Produkte z.B. wertlos machen, noch bevor sie den Markt verlassen haben. Der Wertbegriff zeigt die Geschichte der Arbeit als Sollen und Wollen der Wertverhältnisse auf dem Markt: Sie sollen wohlfeil sein und zugleich wollen sie wertvoll sein. Der Wertbegriff ist der Begriff eines gesellschaftlichen Verhältnisses, das auf Arbeit beruht, und das seinen Arbeitszusammenhang nur abstrakt verwirklicht, also unwirklich ist. In dieser Gesellschaft wird die abstrakte Teilung der Arbeit zu ihrem Dilemma, da sie nur in einer Wertform ihren Reichtum aufhäufen kann, also Arbeitsteilung nicht gesellschaftlich bezogen und vermittelt wird. Eine solche Gesellschaft steht sich selbst im Weg, weil sie ihre Entwicklung fortwährend zurücknehmen muss. Der Reichtum an Produktionsmittel (Automation der Arbeit), den sie durch das Interesse des Konstanten Kapitals schafft, steht im Widerspruch zum Wertwachstum, welches Mehrwertoptimierung, also Reduktion des variablen Kapitals (Löhne, Sozialwesen) verlangt. So entwickelt sich der Produktionsprozess (das Ganze von Arbeit und Arbeitsmittel) im Widerspruch von gesellschaftlicher Produktion notwendiger Produkte und privater Aneignung durch einen gesellschaftlichen Wertträger (Geld). Dieser Widerspruch treibt sich zum Widerspruch vom Reproduktionsinteresse der Menschen und dem ihnen durch das Geld in Kapitalform entwundenen Produktionsinteresse der Mehrproduktion. Dieser kann sich grundsätzlich nicht innerhalb der bürgerlichen Gesellschaft lösen und wird zwangsläufig zu einer prinzipiell unlösbare Krise zwischen den Reproduktionsinteressen der Menschen und denen des Kapitals (siehe Krise), die zunehmend in einer Spirale von Krisen immer enger prozessiert und die Lebensgrundlagen der Menschen selbst als ihre Überlebenssubstanz verzehrt. Spätestens an dieser Stelle steht die Überwindung der bürgerlichen Gesellschaft als Überlebensfrage der Menschen zur Disposition (siehe auch Faschismus). Nur durch konkrete Lebensformen, in denen Arbeit, Produktion und Reproduktion des Lebens in bestimmter Beziehung, also nicht abstrakt vermittelt ist, kann dieser Krisencharakter der bürgerlichen Produktionsweise - und mit ihr die abstrakte Arbeitsteilung selbst - aufgehoben werden. Gelingt dies der Menschheit nicht, so wird sie durch die Krisen dieser Produktionsweise in Barbarei enden (siehe hierzu auch Sozialismus). |
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