"Die Verwirklichung der Arbeit ist ihre Vergegenständlichung. Diese Verwirklichung der Arbeit erscheint in dem nationalökonomischen Zustand als Entwirklichung des Arbeiters, die Vergegenständlichung als Verlust und Knechtschaft des Gegenstandes, die Aneignung als Entfremdung, als Entäußerung. Die Verwirklichung der Arbeit erscheint so sehr als Entwirklichung, daß der Arbeiter bis zum Hungertod entwirklicht wird. Die Vergegenständlichung erscheint so sehr als Verlust des Gegenstandes, daß der Arbeiter der notwendigsten Gegenstände, nicht nur des Lebens, sondern auch der Arbeitsgegenstände, beraubt ist. Ja, die Arbeit selbst wird zu einem Gegenstand, dessen er nur mit der größten Anstrengung und mit den unregelmäßigsten Unterbrechungen sich bemächtigen kann. Die Aneignung des Gegenstandes erscheint so sehr als Entfremdung, daß, je mehr Gegenstände der Arbeiter produziert, er um so weniger besitzen kann und um so mehr unter die Herrschaft seines Produkts, des Kapitals, gerät." (MEW 40, Seite 511*f) Gesellschaft ist das Zusammenwirken von Menschen in einem bestimmten Lebensraum zu einer bestimmten Lebenszeit und Lebenswirklichkeit in ihrem Lebensraum, zur Bereicherung und Entfaltung des Vermögens der Bedingungen ihrer Arbeit und Kultur, der Mittel und Vermittlung ihres Lebens. Soweit ihre Arbeit außer ihren Bedürfnissen bleibt und ihre Bedürfnisse keine ihnen entsprechende Arbeit finden, weil beides von einander getrennt ist (siehe Teilung der Arbeit), solange der Geldwert eines Kaufmittels als Geldbesitz darüber herrscht, wird diese nicht so vermittelt, dass die Menschen sich darin in ihrer Geschichte als deren gesellschaftliche Subjekte auch wirklich erkennen können. So wird durch die Produktivkraft ihrer Lebensbedingung ihre Sinnbildung ihre ganze Kultur den Menschen fremd. Die in ihrer Naturaneigung durch die geschichtlich gebildete Naturmacht der Menschen (siehe Historischer Materialismus) zehrt sie ihr eigenes Vermögen – ihren Lebensreichtum – auf und macht sie selbst zum Mittel ihres bloßen Daseins, zum Material ihrer Nützlichkeit für Andere, für ein Anderssein außer sich. Im kulturellen, im geistigen und materiellen Reichtum ihres Lebens (siehe Zivilisation) äußert sich die durch ihr bisheriges Wirken geschaffene Geschichte als Reduktion ihres Lebensreichtums in Raum und Zeit ihrer Verwirklichung, der Wirklichkeit ihres gesellschaftlichen Wesens, das im selben Moment vergeht, wo es entsteht, weil es sein Werden durch seine Aufzehrung unmittelbar abbricht, weil es durch seine Vermittlung die Natur seiner Mittel unmittelbar aufzehrt (siehe Wertbildung). Wo ihr Lebenszusammenhang unterbrochen, in sich selbst von sich getrennt wird, entsteht ein Verlust an Wirklichkeit, eine Nichtung dessen, was zusammengehört, eine Reduktion im Organismus des Ganzen, das sich in der Kraft seiner nichtig gewordenen menschlichen Inhalte selbst negiert, wo sie ihre Lebensbedingungen veräußert haben. Darin wird ihre entäußerte gesellschaftliche Substanz durch die Abstraktion von ihrem Sinn, durch die nichtige Inhalthaltlichkeit der Zusammenhänge ihrer Form zu einem widersinnigen Wesen, zu einem Wesen gegen sich selbst (siehe Selbstbeziehung). Dieses bestimmt ihr natürliches, ihr organisches Dasein zu einer bloßen Form, wird zur Formbestimmung einer sich selbst ungewissen Beziehung, in der die Menschen sich zwischen allem was durch sie bestimmt und nichts für sie ist (siehe hierzu Dazwischensein), aus ihrer Wesensnot heraus, sich selbst zum Material ihrer Verhältnisse machen und darin ihr wirkliches Sein entgegenwärtigen, vergessen müssen (siehe Seinsvergessenheit). Reaktionäresbewusstsein versteht sich im Gegensatz hierzu als Wissen um seine Nichtigkeit, um den Tod ihrer Wahrheit, die sich nur im Nichts ihrer Lebenswelt vergegenwärtigen kann (siehe hierzu auch Martin Heideggers). Doch es ist Gesellschaft immer schon ein Ganzes vieler Eigenschaften, der Zusammenhang vieler Elemente eines eigenen Wesens, die Gesamtheit der Eigenschaften seiner vielfältigen Beziehungen. Ihre Kraft wird durch ihre Zerteilung (siehe auch Teilung der Arbeit) zu einer Kraft der Negation, zur Abstraktionskraft, die dem entspringt, was in der positiven Wirklichkeit nicht ist: die Energie von dem, was durch deren Positionen in ihrer Nichtung - und also in Nichts – aufgehoben als bloße Abstraktionskraft verblieben ist. Eine abstrakt menschliche Gesellschaft ist eine in ihrem allgemeinen Dazwischensein ungegenständliche (siehe Gegenstand) Lebenswelt in ihrem Raum und ihrer Zeit, eine zwischenmenschliche Gesellschaft, eine Gesellschaft von Zwischenmenschen, in der von den wirklichen Menschen, von ihrer konkreten Arbeit und ihren konkreten Bedürfnissen, vom konkreten Sinn und Nutzen, von Zweck und Mittel (siehe auch Vermittlung) ihrer Lebenswelt abgesehen wird, um sie einem vereinzelten, einem ihnen äußerlichen, einem fremden Zweck einzuverleiben. Als Material der ihnen im Allgemeinen fremden Wirklichkeit reduzieren sie ihre zwischenmenschlichen Beziehungen auf sich selbst. Hierin gelten in Wahrheit nicht mehr die wirklichen Inhalte ihrer Beziehungen. Es verbleibt ihnen nur noch die objektive Form als solche, die Tatsachen einer zwischenmenschlichen Existenz durch die Verhältnisse ihrer Zwischenmenschlichkeit. Ihre zwischenmenschlichen Verhältnisse gelten als wesentliche Tatsachen einer Notwendigkeit irgendeiner Arbeit (siehe abstrakt menschliche Arbeit) und die Tatsache der Befriedigung menschlicher Bedürfnsse irgendeiner Art (siehe abstrakt menschlicher Sinn) sind dadurch in verschiedene Lebensräume aufgeteilt. Zum Einen waren schon mit der einfachen Warengesellschaft (siehe auch Realwirtschaft) die Menschen vom Nutzen ihrer Arbeit durch die ihnen fremde Gesellschaftsform des Kapitals (siehe auch Fordismus) entfremdet. Zum Anderen war der Sinn des gesellschaftlichen Lebens auch schon durch die politische Kultur des Geldbesitzes (siehe auch Postmoderne) den Menschen enteignet. Sobald sie über ihren vollständig frei zirkuliernden Geldbesitz selbst zum Material des konstanten Kapitals, zum Humankapital eines fiktiven Geldwerts (siehe auch fiktives Kapital) geworden waren (siehe auch Dienstleistungsgesellschaft), war ihnen ihre Gesellschaft im Ganzen fremd geworden (siehe auch Globalisierung), sodass sie vor allem nur noch in ihren zwischenmenschlichen Verhältnissen sich gesellschaftlich verhalten können. In jeder Geschichte gestalten die Menschen die Formen ihres Lebens durch die Inhalte ihrer Verhältnisse. Was darin subjektiv notwendig ist, verfolgen sie in einer natürlichen Beziehung ihrer gesellschaftlichen Lebenssubstanzen, die sie durch ihre gesellschaftliche Arbeit für ihre Bedürfnisse aneigenen und darin ihre Lebensäußerungen verwirklichen, ihre Naturmacht in der Form ihrer Gegenstände objektierten. Eine Form kann sich nur durch ihre einzelnen Inhalte entwickeln, die in ihren praktischen Lebensverhältnissen den allgemeinen Zusammenhang ihrer Lebensäußerungen finden und empfinden. Wo diese Form sich aber in ihren gesellschaftlichen Verhältnissen nicht mehr inhaltlich fortbestimmt, sich bestimmungslos verallgemeinert, da wird sie in ihrer Allgemeinheit gleichgültig verallgemeinert, wird nur als das, was sich darin gleich bleibt objektiv und als gesellschaftliche Form existent (siehe hierzu auch abstrakt Allgemeines). Die bürgerliche Gesellschaft ist eine Gesellschaft, in welcher die Wertsubstanz einer abstrakt menschlichen Arbeit ihren realen Zusammenhang (siehe auch Realwirtschaft) durch den Doppelcharakter der Waren im Warentausch bestimmt. Deren Wert stellte sich materiell noch in ihrer Wertform als Wertgröße einer abstrakt menschlichen Arbeit dar. Inzwischen hat sich diese Gesellschaft jedoch mit der Globalisierung eines vor allem fiktiven Kapitals dahin entwickelt, dass ihre Wertsubstanz über einen bloßen Existenzwert bezogen und verwirklicht wird und dessen nationale Machtverhältnisse über den bürgerlichen Staat selbst, über die Konkurrenz der Nationalstaaten vermittelt werden, wodurch es keine andere gesellschaftliche Verbindlichkeit mehr gibt, als das Verhältnis der internationalen Kapitalformationen des fiktiven Kapitals, die nurmehr eine abstrakt menschliche Gesellschaft und deren Ideologie (siehe auch Neoliberalismus) formulieren können. Darin sind Beziehungen von Menschen unterstellt, die in einem unvermittelten und also unmittelbar scheinenden Verhältnis zwischen sich und den anderen Menschen auftreten. Es sind Verhältnisse im Dazwischensein, im Sein zwischen den Menschen, einem Dasein, in welchem sie sich selbst und einander zu dessen Material, sich als Person zum Gegenstand ihres Lebens machen und haben, weil und soweit ihre gesellschaftliche Gegenwärtigkeit und Vergegenständlichung in der Wirklichkeit ihrer Lebensverhältnisse ihnen entzogen, für sie abwesend ist. So werden sich die Menschen in ihrer Subjektivität zugleich objektiv, der Eine zum Objekt der Empfindungen eines Anderen, durch welche dieser seine Gefühle zu seiner persönlchen Subjektivität als sein Selbstgefühl ausbilden kann. Zwischenmenschliche Verhältnisse sind daher die Verhältnisse von Menschen in einer Gesellschaft, die wesentlich abwesend ist. Weil darin dann auch der Einzelne für sich selbst nur in der Kultur seiner zwischenmenschlichen Beziehungen empfinden kann, was er für das Selbstgefühl der anderen ist, reflektieren seine Empfindungen auch nur ein objektives Selbstgefühl in den kulturellen Verhältnisse der Ereignisproduktion einer Dienstleistungegesellschaft, die in ihren zwischenmenschlichen Beziehungen das gesellschaftlslose Residuum eines internationalen Schuldgeldsystem des Weltkapitals (siehe hierzu auch Feudalkapital) in der verallgemeinerten Selbstbezogenheit einer Eventkultur (siehe auch Tittytainment) für wahr genommen werden. Die aus dieser Formbestimmung einer fiktiv vermittelten gesellschaftlichen Wirklichkeit wirft die Menschen auf ein zwischenmenschlichen Selbsterlebens in einer gesellschaftliche Objektivität, die in der Selbstwahrnehmung der Menschen sich ausbreitet und sie zugleich über ihre existenziellen Nöte und Beschränkungen hinwegtragen und täuschen. In ihrer bisherigen Geschichte war eine abstrakt menschlichen Gesellschaft als eine Gesellschaft entstanden, die vom Material ihrer eigenen Wirklichkeit absehen muss, vom Körper ihrer wirklichen Verhältnissen schon abstrahiert, bevor diese zustande kommen. Es ist eine Gesellschaft zwischen allem, was menschlich erscheint, eine zwischenmenschliche Gesellschaft, die den Menschen Lebenspflichtigkeiten auferlegt, die ihre Entwertungsverhältnisse (siehe Negativverwertung) kompensieren müssen. Die Menschen können sich nicht mehr in ihrer gesellschaftlichen Beziehung als gesellschaftliche Menschen erkennen, da sich in den zerteilten Sinnbezügen die persönlichen Verhältnisse der zwischenmenschlichen Beziehungen aus dem allgemeinen Verhalten der Selbstgefühle ergeben. So bleibt ihre körperliche Existenz als letztliche - weil allgemeinste - Erscheinungsform ihres Selbstwerts. So wie sie körperlich auch in ihrer isolierten Existenz für einander da sind, so sind sie auch tatsächlich gesellschaftlich verbunden, denn jeder Sinn ist nur durch seine Beziehung auf anderes, auf seinen Gegenstand wirklich sinnlich. Weil in einer abstrakt menschlichen Gesellschaft von daher jeder Mensch als eine ausschließlichePersönlichkeit des zwischenmenschlichen Lebens und von daher dem anderen als sinnliche Bedingung seiner zwischenmenschlichen Beziehungen erscheint, gilt ihm seine Körperform auch unmittelbar allgemein menschlich (siehe hierzu auch Körperfetischismus). Denn tatsächlich sind die Sinne im Jenseits ihrer gegenständlichen Wirklichkeit als Kultur für sich, als politische Kultur von Selbstbeziehungen auf diese natürliche Basis reduziert, vom wirtschaftlichen Gehalt ihres Nutzens getrennt: Sie sind in der Lage, durch ihre bloße Anwesenheit zwischen den Menschen (siehe auch Dazwischensein), über die abstrakten Naturbezogenheiten ihres bloßen Daseins zu erfüllem, durch ihre Abstraktionskraft als Trieb ihrer zwischenmenschlichen Beziehungen, durch ihren abstrakt menschlichen Sinn voneinander zu zeugen und durch einander auch die Abstraktionen ihrer Selbstwahrnehmungen (siehe auch Selbstgefühl) zu erzeugen. Was von Natur nötig ist, erscheint daher als persönliche Erfüllung, als Lebensbestimmung der Menschen, die in dieser Kultur keinen andren Sinn für sich finden und bilden können, als den hierin bezeugten. Wiewohl ihre Sinne hierbei konkret von sich absehen müssen, um ihre persönliche Gestalt zu finden und darzustellen, so müssen sie diesen Mangel nicht empfinden, wenn sie sich selbst auf die Anreizung durch ihre körperliche Selbstgestaltung verstehen. Das, woran es im Allgemeinen inhaltilch ermangelt, wird zum persönlichen Selbstwertin einer Beziehung, die hierüber zum Erlebnis wird und Ereignisse hervorruft, an denen die Selbstgefühle sich bestärken und wachsen können, Eine Abstraktion reduziert nicht nur die Zusammenhänge von Eigenschaften auf einen einfachen und einfältigen Gehalt; sie zerteilt sie in isolierte Elemente eines Ganzen, das seine inneren Beziehungen dabei veräußert. Eine Abstraktion ist in dieser Reduktion zugleich die verbliebene Substanz ihrer isolierten Elemente, ist der Begriff für ein reduziertes Ganzes, der zugleich seine Eigenschaften in ihrer wesentliche Qualität, ihrem Kern, als deren Substanz formuliert, bzw. formatisiert. Sie stellt von daher das dar, worin diese noch im Ganzes verbunden sind, auch wenn sie konkret und in Wirklichkeit keine Beziehung mehr haben und als isolierte Teile existieren, die nicht ohne einander sein können, weil sie ein gemeinsames Wesen haben. Dieses erweist sich als letztendliche Tatsacheihrer Notwendigkeit, dass der allgemeine Zusammenhang in dieser Abstraktionzusammengefasst sind. Die Abstraktion als Abstraktion eines allgemeinen Seins, dieses abstrakt Allgemeine ist der Begriff für ein auf sich selbst reduziertesGanzes, der zugleich seine Eigenschaften in ihrer wesentliche Qualität, ihrem Kern und Gehalt, als deren Substanz formuliert, bzw. formatisiert. Eine abstrakt menschliche Gesellschaft ist eine Gesellschaft, die von den Menschen, von ihrem Leben und dem Sinn ihrer Beziehungen absieht (siehe auch abstrakt menschlicher Sinn), also im Grunde die Gesellschaftlichkeit ihrer Kultur negiert. Abstrakt menschlich ist also eine Gesellschaft, die zwar alle Existenzformen des Menschseins enthält, gesellschaftlich aber nur die Privatform ihrer Wahrnehmung, also substanziell nur den Sinn ihrer Selbstwahrnehmung allgemein vermittelt und das Private, wie es in der Gesellschaft wahrgenommen wird, selbst im Schein seiner Gesellschaftlichkeit, in und durch seine Scheinwelt in die Beziehung ihrer Fetische versetzt (siehe auch prothetische Beziehung). Von daher ist diese Vermittlung auf ein Mediumder Bilder beschränkt, in welchem gesellschaftlich aufscheinen kann, was privatbleibt - vorzüglich in den Sozialen Medien oder diversen Rubriken in Zeitungen oder Ferseh- und Rundfunksendungen, welche Kommunikation vermitteln, die zugleich nur Präsentation sein kann (siehe hierzu auch Kommunikationsindustrie). Substanziell ist für eine solche Gesellschaftsform das Bild, auch wo es durch Sprache vermittelt wird. Es ist die Elementarform einer solchen Gesellschaft, also die Form, worin sie sich erkennt und worauf sich ihre Erkenntnisse auch beschränken. Wo die Existenzen der Menschen nur formell zusammenwirken können, wird diese Form nur abstrakt bleiben und ihnen die Abstraktion zumuten, sie formell bestimmen (siehe Formbestimmung), was zwar ihr einzelnes Menschsein zumindest in seiner Isolation verkörpert, aber auch dessen abstrakte Beziehungbestimmt, also nur als abstrakt allgemeines Verhältnis wahrmachen kann. Auch die bürgerliche Gesellschaft existiert nur abstrakt, weil alle gesellschaftlichen Beziehungen nur über den Wert und dessen Geldform vermittelt sind. | ![]() |