"Die Egomanie der Einen ist der Autismus der Anderen" Autismus ist die Zustandsbeschreibung einer mehr oder weniger verschlossenen Wahrnehmungsidentität, die im "Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders" (DSM-IV) als Autismus-Spektrum-Störungen zusammengefasst wird und die es von leichteren Formen – wie z.B. das so genannte Asperger-Syndrom – bis hin zu einer inhaltlich total isolierten Wahrnehmung gibt. Er entsteht, wenn es – z.B. durch Überforderungen in einer erzieherischen Beziehung – nicht gelingt, Gefühle aus den Anstimmungen der Empfindungen zu beziehen. So radikalisieren sich diese und verlieren ihre Besonderheiten, werden unterschiedslose Gefühle, die ihre Subjektivität unmittelbar objektiv erfahren. Sie gleichen sich schon in ihrer Wahrnehmung ununterscheidbar ab und verfestigen sich darin zu zwischenmenschlichen Phänomenen, die daraus zwischenmenschlich Beziehungen so objektivieren, dass diese sich wie ein Weltgeschehen außer ihnen ereignen und ihre Erkenntnisse schon vor aller Reflektion bestimmen. Die Emanzipation aus ihrer Gleichgültigkeit verlangt die Überwindung der dem entsprechenden zwischenmenschlichen Lebensräume und ihrer Abhängigkeiten. Die Objektivitäz ihrer Gefühle ist nämlich lediglich das entäußerte Mittel gegen eine Bedrohlichkeiten einer selbstverlorenen Wahrnehmungsidentität und totalisiert hierdurch eine Authemtizität, die ihre Grenzen verloren hat (siehe auch symbiotische Selbstbehauptung). Sie werden schon im Selbstschutz vor unkontrollierbaren Wahrnehmungen aufgezehrt und durch die Formatisierung einer Charakterpanzerung vernutzt, indem sie sich durch die Selbstbeschränkung der Wahrnehmungsinnhalte in objektiv bestimmten zwischenmenschlicher Beziehungen mehr oder weniger entziehen (siehe hierzu auch Zwangsverhältnisse). Dem gehen Beziehungen in einer totalen symbiotischen Selbstbehauptung voraus, die den betroffenen Menschen total objektiv bestimmt, die Subjektivität der Wahrnehmung beherrscht hat und damit auch zur Selbstkontrolle der Wahrnehmungsinhalte, die Selbstunterscheidung ihrer Subjektivität von ihrem objektiven Gehalt verunmöglicht hat, in jedem Verhältnis objektiver Subjektivität zu fremden Subjekten ausgeliefert ist. Wo die bürgerlichen Wissenschaften ganz offensichtlich ihre Schwächen erkennen lassem, da wird ihre Einigkeit besonders gefördert und durch eine phänomenologische Diagnostik vorangetrieben die keine Zweifel duldet. Nicht zufällig gerät dies zu einem Höhenflug positivistischer Urteile, die schnell zur Mode von spezifischen Interpretationen werden, weil sich darin die relativ beliebig zusammengefassten Beschreibungen leicht versammeln können, die schon selbst Begründungen hergeben sollen. Weil sie sich als geradezu intime Erkenntnisse vermitteln lassen, die den Angehörigen brutale Zuversicht bescheren können, sind sie in der Lage ganze Kampagnen gegen eine gesellschaftliche Störung in zwischenmenschlichen Verhältnissen zu betreiben, an der sich die lieben Zugehörigen an einer besonders direkten Therapie beteiligen können. Und so findet man z.B. auf der Website "autismus-online.de" kühne Verallgemeinerungen, die besagen, dass Autismus eine hirnorganische Störung sein soll, die nicht wirklich heilbar sei: "Autismus (Frühkindlicher Autismus, Autistische Störung, Asperger Syndrom usw.) ist eine tiefgreifende Entwicklungsstörung, der komplexe Störungen des zentralen Nervensystems zugrundeliegen – insbesondere im Bereich der Wahrnehmungsverarbeitung – und die bereits im Kindesalter beginnt. In Ihrem Zentrum steht eine schwere Beziehungs- und Kommunikationsstörung." (Was ist Autismus?) Autismus ist heute zu einer Modediagnose geraten, die bereits auch in vielen Spielfilmen übernommen wird, weil sie dem Spektrum der eingedampften Gewohnheiten "interessante Verhaltensweisen" hinzufügt. Wäre Autismus aber wirklich eine totale "tiefgreifende Entwicklungsstörung" so wäre dadurch praktisch ein ganzes "Lebensschicksal" bestimmt, ihr Leben selbst auch nur schicksalhaft zu verstehen. Die Symptombeschreibungen sind entsprechend brutal und ausweglos: "Kinder mit Autismus können zunächst keine Geste, kein Lächeln, kein Wort verstehen. Sie können zu anderen Personen, selbst zu den eigenen Eltern, kein normales Verhältnis herstellen. Sie ziehen sich zurück, kapseln sich „autistisch“ ab – daher der Name! Jede Veränderung in ihrer Umwelt kann sie stark erregen. Kinder mit Autismus können nicht „normal“ spielen und benutzen ihr Spielzeug in immer gleicher, oft zweckentfremdeter Art und Weise. Sie entwickeln Stereotypien: z. B. Drehen und Kreiseln von Rädern, Rieseln mit Sand, Wedeln mit Fäden oder Papier. Menschen mit Autismus haben häufig vom Säuglingsalter an Probleme beim Essen und Schlafen und entwickeln selbststimulierende Verhaltensweisen, die bis zur Selbstverletzung reichen können. Oft treten auch Fremdaggressionen in schwerer Form auf. Sie bestehen zwanghaft auf ganz bestimmte Ordnungen oder können ihre Bezugspersonen zur Verzweiflung bringen durch exzessives Sammeln bestimmter Gegenstände, durch ihre Weigerung, bestimmte Kleidung zu tragen, durch Wiederholung immer derselben Verhaltensweisen oder sprachlichen Äußerungen." (Was ist Autismus?) Ganz im Gegensatz hierzu gibt es Beschreibungen von einer besonderen Sensibilität im "Krankheitsbild" der so genannten Autisten, so dass die Frage entsteht, welche Art von Aufmerksamkeit zu den klassischen Wahrnehmungen diverser Mediziner sie zu ausweglosen Diagnosen treibt. Medizin bezieht ihren "Wahrheitsgehalt" vorwiegend aus einer diagnostischen Statistik, also aus der Summe von Beschreibungen und Erfahrungen im Verhältnis zu ihren Patienten, das immer schon strenge juristische und narzisstische Implikationen einnimmt - und dafür auch Geld und Selbstwert kassiert. In jeder medizinischen Diagnose "ist immer was dran". Doch wenn sich aus ihren Beschreibungen keine Gründe erkennen lassen, so entstellt der "ärztliche Blick" die Möglichkeit, sich frei zu solchen "Verhaltensprobleme" zu verhalten. In den Verhältnissen, die darauf gründen, totalisieren sie jegliches Verhalten als solches. Es lassen sich aber Selbstverletzungen, "Fremdaggressionen", "zweckentfremdete Beziehungen" und exzessives Sammeln und "Wiederholung immer derselben Verhaltensweisen" in fast jedem Zwangsverhalten erkennen. Zu deren Erklärung werden allerdings keine "komplexe Störungen des zentralen Nervensystems" als Gründe herangezogen. Dagegen ist das Urteil der positivistischen Wissenschaften lebenslänglich: "Nach dem heutigen Wissensstand ist Autismus nicht heilbar". Die diagnostischen Beschreibungen bieten allerdings hierfür keine wissenschaftliche Grundlage. Denn sie bezweifelt selbst schon die allgemeine Geltung ihrer Aussagen und damit die wissenschaftliche Verwirklichung ihres Wahrheitsanspruchs, der in einem schlichten Opportunismus untergegangen ist: "Die intellektuelle Begabung von Menschen mit Autismus ist sehr unterschiedlich. Sie reicht von geistiger Behinderung bis hin zu normaler Intelligenz, wobei einige von ihnen erstaunliche Teilleistungen im Rechnen, in technischen Disziplinen, in der Musik und auf anderen Gebieten zeigen." (ebenda) Würde man sich in diesem Zusammenhang auf Erkenntnisse der Psychoanalyse mit Zwangsstörungen einlassen, so wären gänzlich andere Beziehungen hierauf möglich. Sie lassen sich oft leicht auflösen, wenn über ihre Veränderung die Wirklichkeit der Empfindungen eigener Gefühle geöffnet werden könnte. Zwangsverhalten lässt sich oft schon durch Musik oder Modellierungen auflösen, was schon im Kindesalter die Spiralen zwanghafter Selbstwahrnehmungen aufbrechen kann. Autismus hat ganz offensichtlich eine große Ähnlichkeit mit "Zwangsstörungen" Was mit der Lebensbergung der Familien schon vor aller Erfahrung bestimmt ist, wird in deren zwischenmenschlichen Verhältnissen zur puren Gewohnheit und wird gegen das Verhalten der Abhängigen mächtig. Autismus entsteht gegen hörige Gefühle (siehe Hörigkeit) über die Selbstbezogenheit von Wahrnehmungen abwesender Empfindungen in erzieherischen Beziehungen. Er lässt sich daher auch auf Dauer durch deren Kritik und Emanzipation früher oder später auch auflösen. | ![]() |