Befriedigung ist die Sättigung eines Verlangens, das durch ein Ereignis "zum Frieden kommt", die durch die Einverleibung eines ihm nötigen Gegenstands erfolgt. Im Unterschied zu einer Befriedung unterstellt Befriedigung also eine Beziehung auf Eigenschaften einer Sache oder eines Menschen, durch deren Einverleibung sich wirkliche Regungen und Erregungen "beruhigen", die mit dem Verlangen gegeben sind. In der Befriedigung vermitteln sich für die Menschen die Zusammenhänge ihrer Gesellschaft, ihrer Verhältnisse von subjektiver Not und objektiver Notwendigkeit, menschlicher Bedürfnisse zu menschlicher Arbeit. Sie ist von daher notwendig und erfolgt nicht aus dem Verlangen nach einer bloßen Wunscherfüllung oder einer ästhetischen Vorstellung. Der Begriff steht von daher für einen Frieden, der durch Nutzung und Vernutzung erreicht wird und trifft weniger auf Ereignisse zu, die als Sinnerfüllung, bzw. als Glücksmomente wahrgenommen werden. Von daher muss Befriedigung nicht unbedingt glücklich machen und kann sich sogar ins Gegenteil, also zu einem Kreislauf des Unglücks verkehren, wenn Befriedigung in eine "schlechte Unendlichkeit" gerät. In der Psychoanalyse wird der Befriedigung, besonders der "Triebbefriedigung" (siehe Trieb) eine zentrale Bedeutung zugewiesen. Nach Auffassung von Sigmund Freud begründet sich alles seelische Streben durch die Wiedererlangung eines "Befriedigungserlebnisses", wie es im "Erinnerungsbild" des Betroffen (siehe Bild) vorliegt und das Lustprinzip bestimmt. Eine Verdrängung der Luststrebungen führt nach dieser Auffassung zu einer "seelischen Erkrankung", wenn keine alternative Sublimation zur Verfügung steht. Freud hält von daher die ganze Kultur für eine Sublimation der Menschheitsgeschichte, die sich gegen die natürlichen Triebe des Menschen stellt und von jedem einzelnen Menschen nachvollzogen werden müsse, um die menschliche Zivilisation zu bewahren. | ![]() |