"Die Bourgeoisie reißt durch die rasche Verbesserung aller Produktionsinstrumente, durch die unendlich erleichterten Kommunikationen alle, auch die barbarischsten Nationen in die Zivilisation. Die billigen Preise ihrer Waren sind die schwere Artillerie, mit der sie alle chinesischen Mauern in den Grund schießt, mit der sie den hartnäckigsten Fremdenhass der unterentwickelten Völker zur Kapitulation zwingt. Sie zwingt alle Nationen, die Produktionsweise der Bourgeoisie sich anzueignen, wenn sie nicht zugrunde gehen wollen; sie zwingt sie, die so genannte Zivilisation bei sich selbst einzuführen, d. h. Bourgeois zu werden.
"Mit einem Wort, sie schafft sich eine Welt nach ihrem eigenen Bilde." (Karl Marx/Friedrich Engels, Kommunistisches Manifest, MEW 4, 466).
Bilder entstehen über Vorstellungen, Erzählungen, Filmen, Sehnsüchten oder Träumen, die mit dem konkreten Leben verbunden dargestellt werden und es in Scheinwelten zum Teil auch vorbereiten (siehe Ausbildung), vertreten bzw. ersetzen. Was die Menschen daran zu begeistern vermag, sind die darin aus- und abgelösten Lebensgeister (siehe Geist), die herin ihre Herkunft vertreten und erläutern können (siehe auch Geschmack). Soweit sie selbständig oder verselbständigt auftreten sind Bilder bloße Interpretationen, Tatsächlich bestehen sie Körperlich nur ala Erinnerung (siehe auch das Freudsche " Befriedigungserlebnis") durch ihren Träger (siehe auch Medien); inhaltlich stellen sie also Erinnerungen eines Verhältnisses dar und werden durch die Stimmungen, die sie ein- oder anrühren zu Gefühlen und behalten im Gedächtnis, in ihrem Gedenken ihre Ideale als Ideen und Vorstellungen, Muster als eine innere Wirkung ihrer Gestik oder als Signal geborgene Wahrheiten der Lebenszusammenhänge ihrer Wahrnehmungsidenität in der Psyche. Sie können zwar das in Wirklichkeit Abwesende einer Wahrnehmung transformieren. Aber ein Bild kann sie nur auf eine Vorstellung reduzieren, kann nur eine auf eine vorgestellte Wirklichkeit reduzierte Form sein und also auch nur ihre Formbestimmung vermitteln (siehe z.B. eidetische Reduktion). Und Vorstellungen lassen sich als Bild in Zeichen durch Sprache, Film, Text oder Zeichnungen fassen, die vor das gestellt sind, was sie meinen oder bedeuten sollen (siehe hierzu z.B. auch Wählermeinung). Auch eine Fotografie ist nicht einfach objektiv, – auch nicht in einer bestimmten Folge von Ereignissen – also als Film bzw. Musik.
Im Bild vermittelt sich der Eindruck und Reiz der Bilder schon in ihrer subjektiven Übermittlung, in ihrem Verstehen als Lebensausdruck eines Andersseins, im Verstand der Menschen unter bzw. zwischen Menschen, durch die ihnen die Wahrheit ihrer Wahrnehmung bewusst wird, weil und wenn sie sich in entsprechenden Empfindungen und Gefühlen bewähren oder ihre Missdeutung – bzw. Bedeutung – offenbar wird (siehe auch Ressentiment).
Schöne Bilder können das Bewusstsein der Menschen einschläfern, hässliche es narkotisieren (siehe auch Hass). Je nachdem, mit wechem Text, in welhem Kontext sie dargeboten werden, ist ihre politische Wirkung. Für Gefühle und ihre Stimmungen kann sie nur das darstellen, was sich ein Fotograf hinter seinem Objektiv von seinem Gegenstand vorstellt (siehe politische Ästhetik). Durch solche Vorstellungen lassen sich Bilder so verfassen, dass ihre Wahrnehmung vor das gestellt wird, was sie bedeuten. Ein Bild ist also wesentlich eine vergegenständlichte Vorstellung durch das, was darin anwesend gemacht wird und also auch anstelle ihres Abwesenden Inhalts konsumierbar ist (siehe auch Konsum) und durch seine bloße Anwesenheit und Prominenz auch als äußerliche Wahrheit in seiner einfachen Form, als bloße Veräußerlichung – z.B. in seiner einfachen Struktur – einverleibt wird (siehe auch Strukturalismus).
Bilder entstehen, wo Sinn abwesend geworden ist, wo die Erinnerung sich in Gefühlen ausbilden, die ihren Sinn entgegenwärtigen, nur unwirklich im Jenseits der sinnlichen Gewissheit ihrer Empfindungen Sinnwirken und fortbestehen können, sich durch ihre Stimmungen wechselseitig anstimmen, durch ihre reproduktion im Subjekt der Wahrnehmung> objektiviert wird. Eine Bildgebung wird damit zu einer absoluten Reflektion einer Vorstellung oder Einbildung oder deren Konstruktion (siehe auch Konstruktivismus). In Bildern können Einbildungen objektiviert werden, die sich darin reflektieren und mangels eigener Substanz im Nichts einer objektiver Beziehung verdoppeln, verselbständigte Existenz einer an und für sich toten Wahrnehmung erlangen.
Ein Bild erfüllt immer einen Sinn, stellt immer auch direkt oder indirekt eine Botschaft dar – und betreffe die auch nur den Sinn im Zweck einer allgemeinen Bildung oder die Schönheit ihres Gegenstands. Es hat keinen unmittelbaren Nutzen für den Betrachter, objektviert immer aber Wahrnehmungen in einer Form für sich (siehe Ästhetik), die darin ihre Subjektivität offenbart (siehe auch Kunst). Das Bild vermittelt nicht unbedingt eine Information oder Sinnbildung. Auch ohne deren Intension zu erweisen hat aUCH schon durch die Form seiner Gegenwärtigkeit eine Wirkung auf die Wahrnehmung, ganz gleich, was es inhaltlich darstellt. Je weiter es deren Inhalt ausschaltet oder unterdrückt, desto formaler sind seine Wirkungen, die Eindrücke der Wahrnehmung durch sich auf sich. Je öfter damit ein bloßer Eindruck vermittelt wird, desto einfacher und einfältiger wird diese und kopiert sich durch Wiederholung praktisch endlos, prägt sich in die öffentliche Wahrnehmung ein und macht diese prominent. Mit zunehender Dichte ihrer Darstellungen entwirklicht ihre bloße Masse das, was das einzelne Bild inhaltlich ausgemacht hatte. In dieser Form entstellt sich durch die Dichte ihrer Vermittlungen ihr Sinn und tötet seine Subjektivität ab. Es macht die Wahrnehmung ohnmächtig – und so wird ein Bild mächtig gegen seine Wahrheit, zur Ästhetik einer toten Wahrnehmung.
Jeder Inhalt stellt sich allgemein über seine Form dar. Inhalte teilen sich darin objektiv mit und vermitteln sich über die allgemeine Existenzform ihrer Subjektivität. Sie kommen daher nur durch die allen gemeine, durch die gesellschaftliche Beziehung über ihre Objektivität auf ihre Subjekte zurück. Doch in ihrem allgemeinen Verhältnis verdoppelt sich diese Form, indem sie in ihrer Allgemeinheit eine zweifache Beziehung eingeht und sich in der Form ihres Erlebens doppelt darstellt: im einzelnen als Erinnerung einer Empfindung von einem Ereignis und allgemein in der Gewohnheit von Übereinstimmungen als Gefühle für sich.
So können die einzelnen Empfindungen sich in ihrem Erinnerungsbild als Form ihres Erlebens erkennen. Was sie darin aber als Gewohnheit dieser Lebensform von sich wahrhaben ist nur das, wovon sie bei ihrem Erinnern absehen, was in ihrer Wahrnehmung sich nicht mitteilt, was sie aber bei ihrem Erinnern von sich und durch sich verspüren: ein Gefühl für sich als Selbstgefühl. Mit der Aufhäufung von Empfindungen abstrahieren sie von der sinnlichen Gewissheit ihres Erlebens und veräußerlichen dadurch die allen gemeine natur der Inhalte ihres Lebens, der Substanz ihrer Wahrnehmung die sich als Kraft einer ihr fremd gewordenen Wahrheit, als Kraft einer abwesend gewordenen Wahrnehmungsidentität verkehrt. Mit der Masse ihrer hiervon abgetrennten Empfindungen entwickelt sich durch ihre Verdichtungen eine Kraft ihrer verkehrtGefühle zu einer verkehrt, als Abstraktionskraft ihrer Wahrnehmung, zu einem Trieb ihrer Selbstgefühle wird, wodurch sich ihr Verlust als substanzielles Verlangen aus der Abwesenheit ihrer Selbstgewissheit als Abstraktionskraft ihrer Negation zu einer Formbestimmung ihrer Beziehungen entwickelt.
Daher lässt sich in Bildern das Leben so repräsentieren, wie es gewöhnlich erlebt wurde und also in den Selbstgefühlen der Menschen ebenso nachzuvollziehen ist, wie das Erlebnis selbst. Sie können sich allerdings durch ihre Vorstellungen in den Medien symbolisieren, durch Darstellungen oder Texte oder Sprache oder Musik usw. aus Gefühlen im Jenseits ihrer Empfindungen vermitteln.
Das sind aber dann nicht einfach nur Verblldlichungen von Wahrnehmungen äußerlicher Tatsachen einer an und für sich fremd begründeten Wahrheit. Es sind auch nicht einfache Reflexe von Kognitionen einer durch ihre Objekte bestimmte Sinnbildung aus dem, was sie objektiv wahrhaben. Es sind Gestaltungen, Verdichtungen als Form einer Schöpfung, einer Idealisierung als Bildnisse oder Gleichnisse, formalisierte Erinnerungen, die aus den durch ihre Geschichte bezogenen Erkenntnisse wahr gemacht, im Ereignis ihrer sozialen Beziehungen wirken und Eindruck machen, sich in ihren Gedanken aus ihrem Gedächtnis vergegenwärtigen lassen und an und für sich auch gleichgültig gegen ihren wirklichen Sinn sein können. Als bloßes Bild wird auf diese Weise ihre Bildung so wahr, wie sie für sich als Erinnerung jenseits ihrer Empfindungen dastehen mag, – dennoch beliebig nachvollziehbar (siehe auch tote Wahrnehmung), weil sie lediglich die abstrakte Form einer Erzählung gebildeter Inhalte gewonnen hat und darin mit vielen anderen ihr zugewandten Erzählungen einen anschaulich gemachten Zusammenhang gewinnen kann.
Wo Wahrnehmung tot, wo sie entwirklicht ist, weil sie den Sinn für ihren Gegenstand verloren hat und sich von da her selbst fremd geworden ist (siehe auch Selbstentfremdung), da treten Bilder an seine Stelle. Die sinnliche Gewissheit geht dabei unter und verwandelt sich in eine theoretische Beziehung zu dessen Wirklichkeit. In einem theoretischen Verhältnis bekommen die Ereignisse nur den Sinn, dass sie ihre verlorene Beziehung für sich als Vorstellung bewahren, die sie zwar noch erinnern, wohl aber nicht bewahrheiten können. Die Sucht nach Vorstellungen wird zur Sucht nach Bilder, die im abgehobenen Sinn eigene Bildungen erfahren und ihre Beziehung über die Gestaltungen ihrer Wirklichkeit, über das Phänomen ihres Daseins konstruieren. Es entstehen Beziehungen im Anschein der Wirkungen und Symptome (siehe hierzu Scheinwelt), die sich über ein rein theoretisches Bewusstsein (siehe hierzu auch Phänomenologie) vermittelt und verhält, rein theoretische Verhältnisse entwickelt und eine Kultur der Bildungbürger entfaltet.
"Indem man die gesellschaftlichen Charaktere, welche Sachen, oder die sachlichen Charaktere, welche gesellschaftliche Bestimmungen der Arbeit auf Grundlage einer bestimmten Produktionsweise erhalten, für bloße Zeichen [erklärt], erklärt man sie zugleich für willkürliches Reflexionsprodukt der Menschen." (K. Marx, MEW 23, S. 105)
In Bildern lässt sich Leben so repräsentieren, wie es erlebt wurde und also ebenso nachzuvollziehen ist. Sie werden durch Vorstellungen in den Medien symbolisiert, durch Darstellungen oder Texte oder Sprache oder Musik usw. aus Gefühlen im Jenseits ihrer Empfindungen vermittelt. Das sind nicht einfach nur Verblldlichungen von Wahrnehmungen äußerlicher Tatsachen einer an und für sich fremd begründeten Wahrheit. Es sind auch nicht einfache Reflexe von Kognitionen einer durch ihre Objekte bestimmte Sinnbildung aus dem, was sie objektiv wahrhaben; sie sind Gestaltungen, Form einer Schöpfung als Bildnisse oder Gleichnisse, die aus den durch ihre Geschichte bezogenen Erkenntnisse wahr gemacht, im Ereignis ihrer sozialen Beziehungen wirken und Eindruck machen, sich in ihren Gedanken aus ihrem Gedächtnis vergegenwärtigen lassen. Als bloßes Bild wird auf diese Weise ihre Bildung so wahr, wie sie für sich als Erinnerung dastehen mag, – dennoch beliebig nachvollziehbar, weil sie lediglich die Form einer Erzählung gebildeter Inhalte gewonnen hat und darin mit vielen anderen ihr zugewandten Erzählungen einen anschaulich gemachten Zusammenhang gewinnen kann. Und ihre Wahrnehmung selbst kann durch Vorführungen und Veranstaltungen erzeugt und weiter repräsentiert werden. So wird die Ereignisproduktion zu einer selbständigen Lebenswelt, durch die Vermittlung ihrer Veranstaltung in den Medien zugleich für ihre Lebenszusammenhänge nützlich, kopierbar soweit das Material ihrer Darstellungen als unbestimmte Form ihrer Inhalte zu beschaffen ist.
In einer quantifizierten Form werden die Inhalte solcher Bilder gegen sich gleichgültig prominent und durch sich und für sich selbst quantifiziert. Auf sich bezogen, als bloßes Bild von sich wäre damit ein Bild ledigich objektive Selbstwahrnehmung und von daher reaktionär. Aber Menschen machen Bilder und Bilder machen Menschen, indem sie ihnen Sinn geben und sich durch sie mitteilen und gesellschaftlich vermitteln. Darin vereinen sie ihre Subjektivität als Anschauung und Sehnsucht, als eine Lebenswelt ihrer Gefühle, ganz gleich wie deren Lebensverhältnisse in Wirklichkeit sind. Sie verschaffen sich dadurch eine Welt in sich selbst, die vielerlei Bezüge enthält und leicht aus ihrer Wirklichkeit entspringt und in Wahrheit zergeht, um diese neu zu gestalten. Ihre Beziehungen sind daher Sinnbilder einer ungegenwärtigen Welt, die wie Ikonen oder Symbole darstellen, was nicht wirklich wahr ist, oder auch nicht wirklich wahr sein kann - z.B. als Ahnung von zukünftigen oder als Erinnerung an vergangene Zuständen. Von daher sind Bilder ein Entwurf. Aus ihrer Vergangenheit formulieren sie eine Geschichte, für ihre Zukunft die Utopie einer Zivilisation. In jeder Hinsicht bestimmen sie die Bildung von Fähigkeiten und Eigenschaften (siehe auch Sinnbildung), die sich zur Fortbildung ihrer Kultur wahrmachen lassen soll. Man könnte auch sagen, dass diese aus ihren Bildern erspielt wird, bevor sie sich durch Arbeit verwirklichen lässt. Allein die Bildungsbürger umgehen diesen Prozess und bestimmen ihre fantastischen Reflexionen unmittelbar aus ihren Bildern von sich, von Gott und der Welt. Jenseits der nötigen Arbeit verdoppeln sie aber lediglich ein abstraktes Denken, um damit damit ihr Dasein durch ihre Einfalt zu kultivieren, um sich zu Kulturbürger zu entwickeln (siehe auch Kulturstaat).
Letztlich ist ein Bild aber immer nur die Vergegenständlichung einerVorstellung, die hierdurch ihren Eindruck auf die Wahrnehmung wahrmacht, als Anschauung von Tatsachen und Stimmungen, die sich darin so mitteilen oder vermitteln, wie sie der Bedeutung ihrer Objekte zugeordnet werden können. Sie sollen Eindruck machen durch das, was sie auf einer einzigen Ebene, durch die Fläche ihrer Mittel ausdrücken und vorstellen können. Doch schon durch das Mittel wird die darin dargestellte Inhaltlichkeit reproduzierbarer Eindrücke prominent gegen die bloße Wahrheit einer einzelnen Wahrnehmung. Obwohl sie darin zwangsläufig verflacht verdichtet sich darin ihre Form und wird zur Formbestimmung einer bildhaften Erinnerung als Reproduktion einer für wahr genommenen Wahrnehmung ihrer dadurch vervielfältigten Reduktion. Als Vermittler von reproduzierten Stimmungen haben diese eine ungleich intensivere Wirkung, als eine durch sich selbst bestimmte Stimme, mit der sich lediglich immer nur eine Person äußern kann.
Wesentlich für ein Bild ist, dass es von der Zeit seiner Bildung absieht, und seinen Inhalt also in einer bloßen Fläche, also im Raum einer bestimmten Zeit ohne die nötige Tiefe zusammenführen muss, indem es deren Zeit im Raum einer beliebigen, also unbestimmten Fläche abstrakt mitteilt, als räumliches Gleichnis vermittelt. Es kann seine Wirklichkeit daher nur in seinem zweidiemsionalen Verstand interpretieren, Bilder nur in der Flache, nur flach vermitteln, nur durch Mittel mitteilen, die solche Beziehungen in ihrer reinen Form in der Fläche darzustellen vermögen. Um ihnen gerecht zu werden, ihre Wirklichkeit nicht preis zu geben, müssen sie ihre Wahrheit darstellen, sie vergegenwärtigen, ohne sie inhaltlich aufzuheben. In Wahrheit kann eine Fläche aber nur das Flache abbilden. Es muss seine Tiefe aus einer Interpretation beziehen.
Ob als Vorstellung oder als Idee oder Gemälde oder Kult: es kann ein Bild über alle sinnlichen Inhalte als Form für sich und durch sich bewahren, seine Entstehungsgeschichte außer sich bewahrheiten oder über seinen wirklichen Inhalt hinwegtäuschen. Es kann die in seiner bloßen Existenzform als Film oder Leinwand oder Kult oder Literatur oder Ritual versinnlichte Gestalt verewigen. Von daher sind Bilder die Träger der Dimensionen von Wahrnehmungen einer für sich genommenen Wahrheit in einer Kultur über ihre Zeiten und Räume hinweg, Abbilder ihrer Entstehungsgeschichte.
Ein Bild kann interpretieren; aber vor allem transportiert es den Verstand von einem Sinn, wie er sich in Gefühlen reflektiert (siehe hierzu auch objektives Gefühl) und ihrem ästhetischen Willen gefolgt ist. Diese Reflexion verdoppelt ihren Verstand aus der Nachempfindung von Erinnerungen ursprünglicher Gefühle und bestärkt dadurch die Interpretation von starken Vorstellungen ihren Fortbestand wie auch ihre Erneuerung. Im Bild selbst hat aber die Gegenwärtigkeit ihrer Gewissheit aufgehoben und ihre Wahrheit einem Urteil hierüber überlassen, das sich aus Erfahrungen mit seinem Objekt speist. Von daher ist es vor allem der Standort und die Gegenwart seines Betrachters, was die Bewahrheitung seiner Übermittlung - und den Inhalt seiner Wahrnehmung - bestimmt. Von daher vermitteln Bilder der Form nach Geschichten oder Erzählungen ihres Herstellers oder Präsentanten (siehe auch Repräsentation), die je nach Dasein und Bewusstsein der Interpreten Eindruck auf ihren Betrachter machen und also auch Gefühle bestärken, so dass die neue Beziehungen zu seinen Empfindungen eingehen. Wieweit die dann dessen Wahrnehmungsidentität - die Eigenschaften und Fähigkeiten seiner Wahrheitsfindung - beeinflussen oder sogar vollständig bestimmen (siehe auch Hörigkeit), hängt von dessen Enttäuschungen und also von den Bedürfnissen nach Täuschung ab (siehe auch Gefühlsurteil).
Bilder können daher eine ganze Welt jenseits ihrer Wirklichkeit begeistern und damit den Geist vermitteln, der in ihre Entstehung einegangen war. Hierdurch machen Bilder Wahrnehmungen prominent, indem sie einfach genommene Wahrheit vervielfältigen und vielfältig vermitteln und von daher im Jenseits ihrer Gegenwärtigkeit ihre darin abwesenden Beziehungen vervielfachen. So können sie nicht reflektieren, was sie in Wirklichkeit bzw. zum Zeitpunkt ihrer Entstehung wahr hatten, sind für sich nur Interpretationen von Wahrnehmungen, bewusste oder nur erinnerte oder verdrängte Inhalte, die sich im Wachen oder in Träumen vergegenwärtigen oder einfach nur bewusst sind. Mit Bildern werden Gefühle und Anschauungen zu Zeichen und werden als diese transportiert und zur Vorsteltung gebracht, ihr zugeordnet. Vorsteltungen sind Grund und Folge ihrer Verbildlichung, die ihren Inhalt vorstellen, vertiefen und vermitteln. Ein Bild drückt aus, was seinem Bildner Eindruck gemacht hat und was er oder sie daraus durch ihre Wahrnehmungen zwar nicht unbedingt vertieft, wohl aber bereichert.
Jedes Bild ist von daher eine Identifikation von subjektivem und objektivem seiner Wahrnehmung, daher zunächst so subjektives wie objektives Dasein einer subjektiven Objektivität, wo und wie sie zur objektiven Subjekltivität benötigt wird (siehe hierzu Fundamentalontologie). Indem ein Bild beides vorstellet, verbindet es die unterschiedlichsten Sinne außer sich und ist von daher eine in sich gekehrte Vorstellung eines Gegenstands, der darin zugleich entgegenständlicht, zu einem fixen Ereignis sowohl der Wahrnehmung als auch der Selbstwahrnehmung erinnert und für das Gedächtnis fest gemacht worden ist - sei es als Fotografie, Grafik, darstellenden Kunst, Musik, Literatur oder der Bildung überhaupt. Von daher ist es auch wie von selbst das Medium einer jeden Ereignisproduktion und ihrer Kulte (siehe hierzu auch Medien). Hierdurch wird allerdings ein anderes gesellschaftliches Wesen begründet, das sich dem kulturellen Wesen ihrer praktischen Lebensproduktion enthebt und sich darüber vor allem ein Bild macht, sich durch Bilder ihrer Kultivation von deren Wahrnehmung trennt und durch die objektivierte Verbildlichung sich zum Eindruck einer Selbstwahrnehmung wandelt, sich als Bild von Empfindungen zu einer eigenen Wirklichkeit abspaltet.
Ein Bild zu verstehen setzt aber auch schon vor seiner Entstehung Bildung des Verstandes voraus, vor allem Sprache und Empathie, also Gefühle für den Gegenstand, den ein Bild vermittelt. Denn es kann nur ermitteln und mitteilen, was es erkundet hat, was in einer Abbildung erkennbar werden, also Gegenstand der Erkenntnis sein kann. Ohne diese bleibt ein Bild eine ungeheuerliche Abstraktion, durch die bloße Anschaulichkeit nur doppelt nominiert (siehe Nominalismus) wird, auf eine vordergründige, vom Augenblick bestimmte Wahrnehmung reduziert und totalisiert wird, was der Produzent des Bildes darstellen will (siehe auch ästhetischer Wille). Damit wird nicht nur das Besprechen, die Sprache auf einen abstrakten Sinn und Zweck reduziert, und Erkenntnis durch die platten Tatsachen irgenwelcher Ereignisse und Verhältnisse übertölpt, tote Wahrnehmung veröffentlicht.
Ein Bild ist immer schon eine Art Dichtung, denn es Verdichtet die Wahrnehmung in einem bestimmten Sinn, der sich in ihr zu ihrem Gegenstand verhält. Es ist zwar zunächst nur eine Reflexion eines Ereignisses in einem ihm äußerlichen Format, und zugleich auch die Formalisierung (siehe Form) der Beziehung eines bestimmten Erkenntnisinteresses zu seinem Gegenstand, wie er sich in einem bestimmten Moment ereignet und hierfür als bloße Tatsache hergenommen wird. Von daher stellt es immer auch die Ereignisproduktion von dem dar, was aus seinen Lebenszusammenhängen heraus selbständig hiergegen zum Konsum interessierter Wahrnehmungen (siehe auch Kuturkonsum) gebildet worden war und als Abbildung seiner Inhalte diese ungegenwärtig (siehe auch Entgegenwärtigung), zeitlos, also abwesend macht: ein Gedanke, ein Zusammenhang von Empfindungen, die sich im Denken ihrer Beziehung gestaltet und darin unwirklich, wirkungslos wurden, - ihre Wirklichkeit aufgehoben haben (siehe auch Erinnerungsbild). Das Abwesende vermittelt sich dann entweder inhaltlich durch eine ästhetische Botschaft des Bildes, durch die Darstellung des hierüber geäußerten ästhetischen Willens, der in die Erzeugung des Bildes eingegangen ist, oder formal durch die Reduktion seines Inhalts in beliebigen Assoziationen zum Kitsch einer gleichgültigen Gegenwärtigkeit eines "Sujects", das darob zum Gegenstand einer allgegenwärtigen Sehnsucht wird.
Durch Bilder entwickeln sich die Gefühle, die Menschen mit anderen Menschen und ihren Gegenständen verbinden und daraus auch neuen Sinn und neue Fähigkeiten bilden können (siehe auch Sinnbildung). Das Medium dieser Vermittlung sind Bilder, die auch neuen Sinn in ihrer Komposition finden können und auch Empfindungen für Gefühle ermöglichen, die weit über die gewohnte Wahrnehmung hinausgreifen (siehe auch Kunst) und von daher zu einem neuen Inhalt der Arbeit im Entstehungsprozess der Kultur werden können. Aber losgelöst und verselbständigt von seinem Sinn (siehe Nominalismus) ist ein Bild nur noch ein bloßer Eindruck auf die Wahrnehmung darin abgetötet (siehe tote Wahrnehmung).
Ein Bild kann vielerlei Beziehung darstellen (siehe auch Sprache), aus einem Ereignis eine allgemeine Vorstellung machen, aus einem Gefühl eine ganze Ästhetik entwickeln oder aus einer Geschichte eine bloße Gestalt herausnehmen, die durch ihre Isolation wesentich erscheinen mag (siehe auch Traum). Eine Schneeflocke kann sowohl die Komposition eines "Schneeflockenwalzers" veranlassen oder zur Androhung einer Missernte, wenn sie verfrüht ist. Ein Bild lässt schon immer eine ausschließliche und fast beliebige Subjektivität vor einem hiervon abgelösten objektiven Hintergrund zu. Ein Bild kann eine- wie auch immer - beabsichtigte bloße Abbildung, reine Information sein, oder auch Dichtung, verdichtete Wahrnehmung, die Zusammenhänge einfängt, um Wahrnehmung wahr zu machen. Ein Bild ist dennoch niemals - weder als das eine oder das andere - wirklich objektiv.
Was ein Bild von der Erinnerung unterscheidet, ist das ästhetische Verhältnis, das es sinnlich einnimmt. Die Erinnerung mag sich in vielen Bildern darstellen können; aber sie erfährt über bewusste oder unbewusste Wahrheit, durch die Wirkungen ihrer Geschichte, worin sie sich dabei oft auch täuschen kann. Über das Bild vermittelt sich der Eindruck, den Wahrnehmung als Mitteilung eines Subjekts durch Zeichen (in der Form von Sprache, Ton, Kunst, Haptik oder Information) macht, das einem Objekt Bedeutungen vermittelt, das darin in irgendeiner Form findet und empfindet, was es auch ästhetisch wahrhat. Dies setzt eine abstrakte Vermittlung voraus, die durch Medien betrieben wird, die inzwischen mit der Kommunikationsindustrie eine weltumspannende Form eingenommen hat (siehe auch abstrakt menschliche Gesellschaft).
Ein Bild ist die Gestalt einer Wahrnehmung mit praktisch unendlich vielen Möglichkeiten der Interpretation und zugleich unendlich vielen Beziehungen, die hieraus ergehen können. Doch jedes Bild vermittelt Sinn, den seine Gestalt auch tatsächlich hat. Man muss sich also kein Bild machen, wenn man etwas wahrnimmt oder wahrgenomen hat. Ein Bild ist keine Wahrnehmung. Es ist das ästhetische Gefüge für eine Wahrnehmung, die damit zu einer abgeschlossenen Form gebracht wird, die sie für sich nicht haben kann. Darin erscheint eine Erinnerung von dem, was wahrgehabte Vergangenheit ist, was also so im Bild ist, wie es gewesen sein soll. Oder es spekuliert, was noch werden soll, ein Wille zu einer Form, die anders da ist, als sie sein sollte. Von daher stellt das Bild eine Reduktion auf etwas Wesentliches dar, das nicht das sein kann, als was es erscheint. Es formuliert vor allem einen ästhetischen Willen.
Bilder werden gemacht, mal mit Absichten, die sich darin artikulieren, oder mit dem Bedürfnis, etwas Schönes darzustellen, oder um Information zu verdichten oder in einem bestimmten Sinn zu erinnern. Sie sind immer Geschöpfe und Interpretationen von Wahrnehmungen, die Anschauungen, Meinungen oder auch Gesinnungen aus den unterschiedlichsten Zwecken äußern, entäußern oder veräußern. Es gibt kein objektives Bild, das für sich wahr sein könnte.
Bild kommt von Gebilde und ist von daher so subjektiv wie ein Traum. Bevor ein Gegenstand hergestellt wird, macht man sich ein Bild von diesem und nach dem Bild einen Plan, wie die Herstellung verlaufen muss. Man kann sich auch ein Bild von einer Lage, einer Sache oder einer Vorstellung machen und auch ganz allgemein "im Bilde" sein. All dies beschreibt Vorgänge, die nicht unmittelbar gegenständlich, nicht objektiv sind.
Wieweit ein Bild in der Vorstellung objektive Wirkung haben, hängt davon ab, in wieweit es die Menschen an Wahrnehmbares erinnert, in wieweit es also mit dem Gedächtnis korrespondiert, in ihre Gefühle eingreift, sich darin einmischt und deren Haptik bestimmt. Für sich genommen ist es ein Konstrukt. Als solches werden Bilder meist gemacht, z. B. gemalt oder gefilmt, und mit eigenständigen Inhalten und Zusammenhängen belebt (siehe Bildung). Dennoch haben sie Wirkung auf die Wahrnehmung. Durch den Lebensraum, in welchem sie die Wahrnehmung beeindrucken und die Zusammenhänge, die sie hierzu beitragen (siehe Medien), wirken in dem Maße, wie sie auf die anwesenden Gegenstände oder Umstände eingehen können.
Über diese können Bilder zu Beziehungsinhalten werden und Zusammenhänge den Gegenständen zuordnen, welche nicht wirklich mit ihnen zu tun haben. In der Verknüpfung dieser rein ästhetischen Beziehungen entstehen praktische Mythen, die sich als gewohnheitsmäßige Routine (Ritual) oder als Kult ereignen. Praktisch entsinnlichen diese die wirkliche Beziehung des Wahrnehmens und entheben sie in eine Welt der aufgelösten Empfindungen, worin Bilder die Bildung der Selbstgefühle vorantreiben und in ihrer Haptik ausformen, worin sie schließlich ihr einziges Material haben: Abstrakt menschliche Sinnlichkeit. Darin verallgemeinern sich die Empfindungen als Naturstoff der Bilder zu einem Kulturstoff der zwischenmenschlichen Beziehungen, zu einem Fetisch des Körperlichen (siehe Körperfetischismus), zu einem naturhaften Klischee der Gefühle (siehe Psyche in der Psychoanalyse als Erinnerungsbild eines Befriedigungserlebnisses - nach Sigmund Freud). Das Bild wird so zu einer verdichteten Form der Wahrnehmung in gleichgültiger Bezogenheit, zu einem selbständigen Sinn eines sinnlichen Typus, einer Vorstellung die Sinn hat und von daher auch sinnlich wird (z.B. in der Werbung oder im Design).
Es ist aber schwierig, einen Zusammenhang von Vorstellung und Wirklichkeit in dieser Beziehung zu beschreiben. So ist z.B. die Frage, inwieweit Computerspiele die Menschen wirkliche verändern und beeinflussen können, nicht unbedingt am Inhalt der Bilder festzumachen, sondern eher von den sie begleitenden Bedingungen z.B. in der Frage, für welche Zwecke des Fühlens und Denkens sie taugliche Mittel sein können, was z.B. ein Mensch durch das Spiel aufzulösen sucht, was ihn dazu treibt, was er damit für sein Leben installieren will. Die Verfänglichkeit der Bilder ist dann allerdings auch immer davon abhängig, wieweit sie im eigenen Raum gewöhnlich werden können.
Die Wissenschaft, die über die Bildung von Zeichen zu Bildern berichten kann ist die Semiotik:
"Die Semiotik (auch: Semiologie) ist die Wissenschaft von den Zeichenprozessen in Kultur und Natur. Zeichen, wie zum Beispiel Bilder, Wörter, Gesten und Gerüche, vermitteln Informationen aller Art in Zeit und Raum. In Zeichenprozessen (Semiosen) werden Zeichen konstituiert, produziert, in Umlauf gebracht und rezipiert. Ohne Semiose wären Kognition, Kommunikation und kulturelle Bedeutungen nicht möglich. Wirft man einen Blick in die Kulturgeschichte, so stellt man schnell fest, dass die Reflexion über Zeichen und Zeichenprozesse so alt ist wie die abendländische Philosophie, und auch in anderen Traditionen wurde schon früh über die symbolische Verfasstheit von Kultur nachgedacht. Die semiotischen Fragestellungen sind also älter als alle wissenschaftlichen Einzeldisziplinen und daher geeignet, deren Isolierung zu überwinden, Gemeinsamkeiten zu suchen und Unterschiede vergleichend herauszuarbeiten.
Semiotikerinnen und Semiotiker fragen allgemein danach, was alles Zeichen sein kann, nach den Ordnungen und Strukturen von Zeichensystemen, den verschiedenen Funktionen und Gebrauchsweisen von Zeichen, nach ihrer Materialität, Medialität, Performativität und Ästhetik sowie nach den Beziehungen zwischen verschiedenen Zeichensystemen und Medien.
Dabei beschäftigt sich die Semiotik aber keineswegs nur mit menschlicher Kommunikation und Kultur, sondern etwa auch mit Wahrnehmungs-, Orientierungs- und Interaktionsverhalten bei Tieren und Pflanzen sowie mit Signalprozessen im Inneren von Organismen und Informationsverarbeitung in Maschinen. Als Grundlagen- und Metawissenschaft geht die Semiotik der Frage nach der Zeichenhaftigkeit kultureller und natürlicher Phänomene nach. Dadurch bietet sie unterschiedlichen Disziplinen und Praxisfeldern ein interdisziplinäres Forum an und stellt auch theoretische Grundlagen für die Analyse interkultureller Verständigung bereit."
(siehe https://www.semiotik.eu/Semiotik)
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