Determinismus ist eine Argumentationsfolge, deren Entwicklung und Geschichte sich aus strukturlogischen Notwendigkeiten jenseits des tätigen Menschen, also rein objektiv aus Strukturmängel ergibt. Das handelnde Subjekt wird als Objekt dieser Notwendigkeiten verstanden und damit selbst in einer objektiven Subjektivität, also nur scheinbar subjektiv begriffen. Nach Marx ist die Geschichte jedoch das Resultat von Kämpfen, in denen sich Subjekte gegen die Notwendigkeiten ihrer geschichtlich vorgefundenen Struktur emanzipieren. Determinismus sieht etwas nicht in seiner Beziehung, sondern absolut bestimmt, meist gerade das, was nur durch seine geschichtliche Entwicklung wahr sein kann. Hierdurch sieht er ausdrücklich vom geschichtlichen Prozess ab, ist eine Abstraktion hiergegen, also besonders eine Position gegen den historischen Materialismus. Dabei wird positiv bestimmt, was nur negativ bestimmt sein kann; z.B. die Definition, was der Mensch sei (siehe Ontologie). Es ist aber nur bestimmbar, was nicht menschlich, was unmenschlich ist. Eine Bestimmung des Menschen kann nur durch ihn selbst bestehen, durch seine Subjektivität, seine nmittelbare Lebenspraxis (siehe Praxis). Es mag zwar sein, dass z.B. Irren menschlich ist, aber es ist zugleich auch tierisch, natürlich usw. Der Mensch als Träger des Irrtums oder des Bewusstseins usw. macht nicht das Menschsein schlechthin aus, kann nicht wesentlich sein. Aber es lässt sich beschreiben, was im menschlcihen Leben bestimmend ist (siehe z.B. Naturmacht). Solche Beschreibung aber macht kein wesentliches Sein, sondern lediglich Dasein aus. Die Frage der natürlichen Determination des Menschen z.B. des Geschlechtsstriebes hat heftige Kontroversen in der Psychoanalyse hervorgerufen. Auch die Frage, ob das marxistische Verständnis von Kommunismus einen Geschichtsdeterminismus enthalte. Determinismus ist daher vor allem in seiner Absicht zu begreifen, das Finale bestimmen zu wollen. Er ist die Grundlage jeder Heilsvorstellung. | ![]() |