„Die Dialektik ist weder eine Erfindung noch Mystizismus sondern eine Wissenschaft unserer Denkformen, insofern als sie sich nicht auf die Probleme des täglichen Lebens beschränkt, sondern versucht, die komplizierteren und umfangreicheren Prozesse zu verstehen. Die Dialektik und die formale Logik stehen in einem ähnlichen Verhältnis zueinander wie die höhere und die elementare Mathematik.“ (L. Trotzki, Eine kleinbürgerliche Opposition in der Socialist Workers Party, in: L. Trotzki, Verteidigung des Marxismus, 2006, S.59) Dialektik steht und besteht in der Erklärung einer Vermittlung von Form und Inhalt. Sie bewahrheitet sich selbst, indem sich aus ihr die Verselbständigung einer eigenständigen Substanz aufklärt, – wenn der Grund ihres Dazwischenseins sich aus ihrer Mitte als Miftel eines abstrakt gewordenen Zwecks ergibt (siehe Dazwischensein), wenn es also hierdurch gelingt, ihre Entzweiung aus ihrer Trennung aufzuklären (siehe hierzu vor allem die Wertform). "Die Mystifikation, welche die Dialektik in Hegels Händen erleidet, verhindert in keiner Weise, dass er ihre allgemeinen Bewegungsformen zuerst in umfassender und bewusster Weise dargestellt hat. Sie steht bei ihm auf dem Kopf. Man muss sie umstülpen, um den rationellen Kern in der mystischen Hülle zu entdecken. Dialektik wird vor allem in einer soziologischen Funktion missbraucht, um deren Formalismus (siehe Strukturalismus) zu heiligen. Das akademische Gedöhns ihrer Iintellektualität (siehe negative Dialektik) hebt sich von selbst auf, wo sie ihre eigene Entstehung erklären kann. Dialektik ist nämlich lediglich die Logik einer Entzweiung im Fortschritt ihrer Erneuerung aus dem Zweifel an ihrer Verhältnismäßigkeit. Jede Trennung ist erstmal eine Entzweiung, die gegensinnige Existenzen in der schmerzhaften Entwicklung ihrer Elemente (Substanzen) bildet und durch das somit erzeugte Anderssein ihrer Form aus ihrer Negation einen Widerspruch ihrer Position im Widerspruch ihres Andersseins im der Form ihrer Negation aufhebt. Mit der Erneuerung ihrer Position bewahrt sie im der bstrakten Allgemeinheit ihrer Beziehungen ein dialektischen Verhältnis, worin sie sich fortbildet, indem sie die Identität ihrer Substanz erneuert, sodass hieraus neue Beziehungen entstehen. Was sich in der erneuerten Form nicht wirklich aufheben kann, verbleibt als Abstraktionskraft aus ihrer Geschichte wirksam.
In ihrer mystifizierten Form ward die Dialektik deutsche Methode, weil sie das Bestehende zu verklären schien. In ihrer rationellen Gestalt ist sie dem Bürgertum und seinen doktrinären Wortführern ein Ärgernis und ein Gräuel, weil sie in dem positiven Verständnis des Bestehenden zugleich auch das Verständnis seiner Negation, seines notwendigen Untergangs einschließt, jede gewordene Form im Flusse der Bewegung, also auch nach ihrer vergänglichen Seite auffasst, sich durch nichts imponieren lässt, ihrem Wesen nach kritisch und revolutionär ist." (K. Marx, Kapital I, MEW 23, 27f.) Im Allgemeinen kann sich ein Wesen nicht darstellen, sich nicht wirklich äußern, weil es darin nicht ganz wahr sein kann (siehe auch Ganzes vieler Eigenschaften). Im Einzelnen verhält sich daher immer ein abwesendes Wesen mächtig, weil es sein Wesen nur ohnmächtig außer sich haben kann, weil es nur in einer abwesenden Allgemeinheit durch sein ungegenwärtiges Wesen seine Macht und Wirklichkeit erfährt. Wenn ein Gegenstand des Denkens inhaltlich nur widersinnig fassbar ist, wenn er nur im Widerspruch zu seiner Form existieren kann, weil er für sich nur als eine bloße Tatsache zwischen vielen Taten da sein kann (siehe Dasein), weil er nicht einfach in seiner Form an sich wie eine Wirklichkeit für sich gegeben sein kann, ist diese auch selbst unsinnig. So zeigt z.B. der Tauschwert schon in seinem Wortsinn eine "contradictio in adjecto", worin sich seine allgemeine Bedeutung auch in seiner Einzelheit nur widersinnig formulieren kann. Ebenso der Gebrauchswert. Auch er ist – für sich genommen – widersinnig, ein Unding, weil er nichts von sich selbst brauchen kann. Er verhält sich im Zweck eines einzelnen Brauchs, Gebrauchs und Verbrauchs durch und für Andere (siehe hierzu auch Nützlichkeit) – und ist damit ledigilch eine andere Form des Daseins der Tauschwerte. Von außen hat er nichts außer sich, denn es gibt ihn nicht für sich, sondern immer nur für Andere. Er hat seine Gesellschaft außer sich. Das Wort selbst ist hiernach unbegreiflich. Es stellt schon seine Unmöglichlkeit im Verhalten dar (siehe hierzu auch Zwischenmenschlichkeit), weil es nach einer Analyse verlangt, weil es z.B. einer Wertform durch die Beliebigkeit seiner Relationen nicht entsprechen kann, wenn es seine existenziellen Beziehungen formulieren soll. "Wenn ... Hegel Allgemeinheit und Einzelheit, die abstrakten Momente des Schlusses, als wirkliche Gegensätze behandelt, so ist das eben der Grunddualismus seiner Logik. Das Weitere hierüber gehört in die Kritik der Hegelschen Logik." (K. Marx, MEW 1, S. 292) Das Einunddasselbe der Gegensätze verblieb als eine Frage nach dem, was Negation als Formulierung eines Andersseins bedeutet. Ihr anderes Sein ist zunächst eben doch nur die Form eines Daseins, kein logisches Mysterium sondern ein von seinem wirklichen Sein unterschiedenes Sein, also mit sich substanziell identisch, aber dennoch nicht wirklich negiert - eine abstrakte Identität in ihrem Nichtsein. Erst als ein formbestimmtes Anderes ist es auch wirklich anders und erst in seiner Negation außer sich durch sein abwesendes Wesen (siehe Abwesenheit) als etwas Fremdes bewahrt und als Resultat und Bedingung eines in seiner Erscheinungsform sich selbst fremden Verhältnisses zu erkennen (siehe z.B. Fetisch). Jeder Form ist ein Inhalt vorausgesetzt denn Inhalte existieren in ihrer Form. Umgekehrt werden sie zu einer Formbestimmung, worin ihr Wesen im Anschein der Verhältnisse ihres Verkehrs also auch verkehrt erscheinen und in ihrer Isolation (siehe Ausschließlichkeit) sich verselbständigen und zu ihrem Fetisch werden können (siehe Warenfetischismus, Körperfetischismus). An sich ist eine Form also das objektive Gefäß (siehe auch Objektivität) für einen subjektiven Inhalt (siehe auch Subjektivität), was diesen für sich sein lässt und an sich auch verlassen und negieren kann. Die Anschaulichkeit einer Erklärung endet dort, wo Begriffe nichtssagend sind, weil sie Einzelheiten nach dem Belieben einer Interpretation verallgemeinern und beliebig – also austauschbar – je nach ihrer Verbildlichung und Bildung – besprochen und angewendet werden (siehe auch Täuschung). Blind gegen das Wesentliche lässt sich Nichtsagendes von einem bloßen Nominalismus und dessen Normation, von Ideologie überhaupt nicht wirklich unterscheiden. Ohne ihre allgemeine Substanz, ohne ihre organische Herkunft stellen sie lediglich die Mutmaßungen eines philosophischen Einfalls dar, die mit einem – meist edelmütigen Begriff aus dem Repertoir der Bildungsbürger – über alle Löcher der Erkenntnis hinweg getäuscht wird. Das "Schwarze Loch" in dem hiermit gebildeten Wissen saugt ihre Inhalte in den vielen hermeneutischen Zirkelschlüsse auf, die in ihrer Anwendung das Bestehende an sich selbst binden und Wahrnehmungen fixieren, und also die wesentlichen, die sinnlichen Potientiale (siehe sinnliche Gewissheit) ihrer Erkenntnis zerstören, weil ihnen die gesellschaftliche Substanz ihrer Vernunft abgegangen ist und sie sich in den Zirkelschlüssen ihrer Beliebens aufbrauchen und die objektive Gleichgültikeit im Dazwischensein von Allem – also im Allgemeinen – sein lassen (siehe Dasein). Zwischen bestimmten Inhalten gibt es nur deren Substanz, welche beide auch in ihrer Gegensätzlichkeit – auch in der Einheit ihrer Abstraktionen inne ist. Das Bestimmte, das im Gegensatz, im Dazwischensein nichts Anderes sein kann, als sich in der Abgetrenntheit seiner Existenz dialektisch auf diese zu beziehen, um überhaupt in der Nichtung seines vereinzelten Daseins Wert zu sein und Wert zu haben, um sein zu können oder als Wert darin zu bleiben (siehe auch Isolation). Wo z.B. der Gegensatz von Gebrauchswert und Tauschwert herrscht, kann nur ein gemeinsames Drittes, ein gesellschaftlicher Wert von beidem ihren Zusammenhang erklären, indem sie ihre Widersinnigkeit inhaltlich durch ihren Begriff begreifen können. Von daher kann z.B. der Widersinn des Tauschwerts erst in der Geldform die wesentlichen Inhalte seines Daseins als gesellschaftliches Wertmaß entwickeln (siehe Wert). Dieses wird zum Subjekt seiner Beziehungen, wo es sich als selbständiges Kaufmittel verhält und dadurch die Klassen seiner Besitzer bestimmt, durch die Spaltung des Wertverhältnisses in hierdurch bestimmte Klassengegensätze aufeinander bezieht. Der Beweis dieser Gegensätze ist erst möglich, wenn die Trennung der gesellschaftlichen Beziehungen durch die Teilung der Arbeit zwischen Form und Inhalt ihrer Existenz in getrennte Lebenswelten zwischen Produktion (siehe Arbeit) und Reproduktion (siehe Bedürfnis) zwischen seinem Inhalt und seiner Form erwiesen ist, die Arbeit als Bestimmung einer Klasse an sich und das Kapital als selbständige Klasse für sich erkennbar geworden ist. Dialektik ist zunächst also die Form der Darstellung eines schlussfolgernden Denkens und seiner Prozesse, in denen sich das Wesen eines Gegenstands gegen seine Form verhält, Form und Inhalt also in ein widersprüchliches Verhältnis geraten sind, worin sich ihre Beziehungen verkehren. Sie ist also selbst eine schlussfolgernde Beweisführung über erweisbare Zusammenhänge einer verselbständigten Beziehung und kann dadurch in der Lage sein einen Widersinn als Ausdruck seines Widerspruchs von einer Erscheinung zu ihrem Wesen zu erkennen. Zur Vertiefung in ihre vergangene und gegenwärtige Entwicklung ist es nötig von den Phänomenen zu ihrem Inhalt zu gelangen (siehe hierzu auch Phänomenologie), dem sie entäußert wurde. Getrennt hiervon sind ihre Beziehungen bloße Erscheinungsform einer Abtrennung ihres Wesens von ihrem Dasein. Um ihren Zusammenhang zu erschließen verlangt das zunächst ein dialektisches Vorgehen, wodurch sich dieser als Zusammmenhang von Grund und Folge ihrer substanziellen Beziehungen in den verselbständigten Verhältnissen ihrer Elementarformen aufklären lässt, aus denen sich ihre Verwirklichung als logischer Begriff ihrer Wirklichkeit herausstellen und herstellen lässt. Von daher stellt Dialektik den Vereinseitigungen ihrer Geschichte nach (siehe historischer Materialismus), über das, was im Doppelcharakter einer widersinnigen Form einer Macht (siehe Formbestimmung) ausgeschlossen und also ausschließlich wurde (siehe auch Naturmacht). Wo etwas zugleich durch ein Anderes da ist, wird es für sich unbestimmt, gleichgültig gegen seine inhaltliche Bestimmtheit. Es identifiziert sich im Unterschied zu Anderem durch das, was es nicht für sich sein kann (siehe hierzu auch Wert). In der Gegensätzlichkeit seiner Entwicklung ergibt sich eine Beziehung allein über ihre substanzielle Identität in der Einheit ihrer Gegensätze. Darin verhält sich allerdings nur ihre Form zu ihren Inhalten als Formbestimmung ihrer Veränderung, die ihr äußerlich verblieben ist, weil sie darin veräußert und zugleich entäußert – also doppelt außer sich – geraten sind (siehe hierzu auch Formbestimmung). In einer wirklichen Geschichte verhalten sich ihre Inhalte in den Formen ihrer Existenz. Und sie beziehen sich auf sich als über die Form ihrer Inhalte vermittelt (siehe historischer Materialismus). Dialektik reflektiert einen geschichtlichen Bruch, einen Abbruch inhaltlicher Beziehungen in deren Formationen als Verhältnisae einer in sich getrennten Ganzheit, als Beziehungen in einem Ganzen der voneinander isolierten Teile, die ihren Zusammenhang nur außer sich haben können. Aus der Wesensnot ihrer hierdurch ungewissen und also abstrakt gewordenen Beziehung heraus, in der Not ihres Mangels, in der Notwendigkeit einer abstrakt gewordenen, einer von ihrem Gewordensein und Werden getrennt begründeten Beziehung müssen sie ihren Zusammenhang aus ihrer Ungewissheit durch die Entfremdung von ihrer Existenzform finden und verbleiben als Macht und Energie einer durch die Substanz ihrer Veräußerlichug vermittelte Form als eine ihr äußerliche Formbestimmung ihres entäußerten Inhalts – z. B. als astrakt menschliche Arbeit – wirksam (siehe Abstraktionskraft). Doch wo Dialektik nur als eine bloße Wechselwirkung von Positivem und Negativem verstanden wird, wird jegliche Begründung, ein wirklicher Grund überhaupt geleugnet. Solche Gedankenabstraktion kann nicht substanzlos sein; sie entsteht aus dem Sowohl-als-Auch als Abstraktion einer Form gegen ihren Inhalt und wird zur Formbestimmung aus ihrem wirklichen Dilemma im Dazwischensein der Teile in einem Ganzen, worin sie nicht wahr sein können (siehe hierzu Wert). Dialektik beschreibt den Begründungszusammenhang der Teile einer abstrakten Ganzheit, die Herausbildung ihrer Substanz in der Beziehung der Gründe und Folgen ihrer Verhältnisse zwischen Ursache und Wirkung - im Dasein ihrer Wirklichkeit. Als Erkenntnismethode beweist sie deren existenzielle Widersprüchlichkeit, die im Widersinn ihrer Verhältnisse die Verselbständigung ihrer Erscheinungen, die Ablösung von ihrem Wesen als Verhältnisse einer Entfremdungsmacht beschreiben und belegen. Sie verhalten sich selbst wiederum im Großen und Ganzen in der Weltgeschichte, des Werdens menschlicher Zivilisation in der Entwicklung des historischen Materialismus. Dialektisches Denken und Begreifen gründet daher auf der Erkenntnis, dass die Neugestaltungen der Geschichte aus einem Nichtungsprozess in den Verhältnissen der sie begründenden Beziehungen erwachsen und einAnderes Sein durch nur durch ihre Negation begründen können. Geschichte bildet sich daher in menschlichen Verhältnissen, worin Positionen einander ausschließen so dass ein Dilemma entsteht, weil sich das Ganze der Beziehungen darin aufzulösen würde, wenn sie einander nicht zu einer neuen Position fortbilden können. Die Nichtung der Form ihrer Verhältnisse erzeugt zunächst die Abstraktion ihrer Substanz, die ihre gegensinnige Inhalte in neue Formen entzweit, wodurch darin auch eine neue Qualität der Beziehungen entstehen, die sich wiederum in etwas ganz Anderem ergänzen, ein neues Ganzes erzeugen, worin sich ihre Formen neu beziehen und sich dennoch im Allgemeinen substanziell bewahren können, sich aus ihrer abstrakten Allgemeinheit die Aufhebung der antagonistischen Formationen ihrer Gegensätze in einer komplexer bestimmten, bereicherten Geschichte verwirklichen. "Die neuen Tatsachen zwangen dazu, die ganze bisherige Geschichte einer neuen Untersuchung zu unterwerfen, und da zeigte sich, dass alle bisherige Geschichte, mit Ausnahme der Urzustände, die Geschichte von Klassenkämpfen war, dass diese einander bekämpfenden Klassen der Gesellschaft jedes Mal Erzeugnisse sind der Produktions und Verkehrsverhältnisse, mit einem Wort der ökonomischen Verhältnisse ihrer Epoche; dass also die jedesmalige ökonomische Struktur der Gesellschaft die reale Grundlage bildet, aus der der gesamte Überbau der rechtlichen und politischen Einrichtungen sowie der religiösen, philosophischen und sonstigen Vorstellungsweisen eines jeden geschichtlichen Zeitabschnitts in letzter Instanz zu erklären sind." (Friedrich Engels, Entwicklung des Sozialismus, MEW 19, 208) Am Anfang einer erneuerten Entwicklung steht daher die Abstraktion, die ihre Wirklichkeit entzweit hat, weil sie die Inhalte auf die Substanz ihrer Beziehungen reduzieren musste. Aber weil in einem abstrakten Verhältnis sich die Form zunehmend entleert, sich von ihrem Inhalt ablösen muss, bestimmt sich das mit der Trennung von Form und Inhalt seiner Beziehungen gespaltene Verhältnis nun auch wirklich abstrakt. Das somit veränderte Verhältnis reduziert die Qualität seiner Beziehungen und bestimmt schließlich sich selbst über die Masse (Quantität) ihrer Form. Diese entleert nun selbst ihre Verhältnisse und nichtet ihre inhalte durch das abstrakte Verhalten ihrer Vermittlung und wandelt ihre abstrakte Substanz zum Inhalt ihrer Form. Mit ihrer zunehmenden Verallgemeinerung bestimmt das schließlich auch die Inhalte ihrer Beziehungen, die durch ihre Form (siehe Formbestimung) verkehren, weil sie durch ihre Allgemeinform selbst auch die Verkehrung des Wesens der einzelnen Beziehungen zu ihren von einander isolierten Inhalten betreiben. Das abwesende Wesen vermittelt dann das anwesende un bestimmt seine Beziehungen. Diese Schlussfolgerung hat Marx am Beispiel der Wertform aufgezeigt, wie und warum die abstrakt allgemeinen Beziehungen einer Äquivalentform durch die allgemeinen Bestimmungen der Gleichsetzung von Waren, also über ihre an und für sich gleichgültige Vermittlung einer im Allgemeinen verselbständigten Form. So entsteht die allgemein besonderte Geldform, die das abstrakt Allgemeine der Äquivalenzen als Wert der Tauschwerte, die über ihre einfache Wertformen als Preise gegen die hierdurch vereinzelten Inhalte der Gebrauchswerte bestimmen. Für die Wissenschaft ist Dialektik die Methode der Analyse von Widersprüchen, in denen das Eine wie das Andere erscheint und sich dennoch ihm entgegenstellt, in der Entgegensetzung einig und also tautologisch ist, weil es sich gegen sich selbst veräußert. Weil es durch ein anderes, ein fremdes Sein sich äußerlich, entäußert wird und hierdurch von seiner konkreten Wirklichkeit absehen muss, abstrahiert es von seinem Grund, der Substanz seiner Wirkung, und wird sich im Allgemeinen als ein abstrakt Allgemeines Wesen - allgegenwärtig und zugleich gleichgültig gegen seine Bestimmtheit - verhalten. Dialektik ergründet das Dilemma eines entäußerten Wesens, einer äußerlichen Form, die ihre Eigenschaften tautologisch und widersinnig bestimmt (siehe z.B. Tauschwert), indem sie ihre Erscheinungsform substantiviert (siehe Substanz) und hierduch verselbständigt. Sein Wesen ist also von seiner Erscheinung getrennt und lässt das Prädikat wesentlich sein, indem es sich hierdurch prominent macht (siehe z.B. auch Wert), seine Gegenwärtigkeit verdoppelt und sich somit allgemein zum Subjekt seiner Verhältnisse nominiert (siehe hierzu Nominalismus). Durch seine sich selbst fremde Form steht ihr Inhalt durch sich und für sich selbst in einer formellen Beziehung und bestimmt ihren Zusammenhang zum Begriff ihrer Äußerlichkeit (siehe Formbestimmung). Darin wird das Abwesende - die abstrakte Substanz (siehe zum Beispiel abstrakt menschliche Arbeit, abstrakt menschlicher Sinn) - zu einem "gemeinsame Dritten" ihres Andersseins. So wird die Qualität einer notwendig gewordenen Form, die aus dem Widerspruch ihrer Verhältnisse aus ihrer abtrakt allgemeinen Form hervorgeht. Und die bestimmt sich aus der Verselbständigung ihres Treibens durch ihre abstrakt verallgemeinerten Eigenschaften, durch einen Trieb für sich durch sich. Dessen Widerspruch beschreibt das Verhalten gegensinniger Positionen (Thesen) in widersprüchlichen Verhältnissen, deren Beziehungen im Kreislauf zwischen ihren einander ausschließenden Inhalte nur im Dazwischensein ihrer Gegensätze als ein darin abwesendes gemeinsames Drittes wahr sein können, durch das sie angetrieben, getrieben und betrieben werden (siehe hierzu auch Äquivalentform und deren Verwirklichung im Warenfetischismus). Wo die Eigenschaften von Menschen oder Sachen widersinnig bestimmt sind, wird ihre Form ihrem Inhalt äußerlich und dieser hierdurch entwirklicht (siehe hierzu Mystifikation). In ihrer widersprüchlichen Existenz ist sie ihm fremd und dennoch notwendiges Element seiner Verwirklichung, notwendige Unwirklichkeit einer entwirklichten Beziehung (siehe hierzu auch Fetisch). Denn als bloße Form ist sie für sich gänzlich anders als ihr Inhalt, zur Formbestimmung ihrer bloßen Veräußerlichung bestimmt, worin er zu einer Beziehung durch sich selbst verselbständigt wird. Für eine kritische Theorie als Wissenschaft der menschlichen Geschichte (siehe Historischer Materialismus) ermöglicht Dialektik die Aufklärung über Widersinnigkeiten von vergangenen und gegenwärtigen unsinnigen Lebensverhältnissen, denn sie beschreibt deren logische Form als treibende (siehe hierzu auch Trieb) Bestimmung ihrer Inhalte, als Verselbständigung ihrer Lebensformen durch eine Formbestimmung für sich gegen anderes Sein als dessen ausgeschlossenes und also abwesendes Wesen. Im Erkenntnisinteresse seine Zusammenhänge zu begreifen beschreibt Dialektik die Wahrheit einer Verselbständigung der hierdurch abgebrochenen Beziehungen als Form einer Entfremdung, einer Beziehung, wodurch Menschen für einander und für sich gegen sich selbst fremd, also in ihrer Selbstentfremdung leben müssen (siehe hierzu auch Zwischenmenschlichkeit). Von daher beschreibt Dialektik die "Anatomie" eines Lebens in seinem Tod durch eine abstrakte Bestimmung der Synthese ihrer Widersprüchlichkeit, die es aufhebt und zugleich durch ein lebendiges Streben seines Daseins angetrieben wird, das den Zusammenhang seiner Teile sucht. Von da her erschließt Dialektik das Leben als Kraft gegen seinen Untergang, als Substanz seiner Emanzipation gegen die Nichtigkeit des Seins. Ein Nichts als solches kann natürlich nicht sein. Aber es ist so logisch wie das Schwarzes Loch der Astrophysik. Es ist das total Abwesende, das abolut Unwirkliche aller Wirklichkeit, worin alles Wesen verschwindet. Weil es sinnlich das sein muss was es nicht sein kann, geht es im Sog einer totalen Abstraktion des Sinnlichen schlechthin unter: Als reine Negation, die zwischen allem ist, ein reines Dasein im Dazwischensein von allem, Negation der Negation, also absolute Negation. Total ist es nur durch Inhalte, die sich im Allgemeinen gegenseitig aufheben, wo sie absolut außer sich sind. Was bleibt ist die bloße im Allgemeine aufgehobene Substanz ihres Daseins, als Tatsache, die da bleibt als reine Form des Daseins, auch wenn die Inhalte> der Existenz sich gegenseitig nichten, im Allgemeinen total abstrakt, weil sie von allem absehen was sein sollte, im abstrakt Allgemeinen aber nicht anwesend, nicht wirklich wahr sein kann. Auch wenn und wo es eine nichtende Wirkung gibt, so gibt es darin letztlich nur das Abwesende, das in der Nichtung abstrakt verbleibt und daher in der Besonderheit seines reinen Andersseins als das allgemeine, das total andere Wesen aller darin verwirklichten Absichten auch nur abstrakt vermittelt werden kann, weil es nur außer sich wahr ist und daher die reine Form als Bestimmung der darin vertauschten, der verkehrt zusammen wirkender inhalte, als Formbestimmung durch seine bloße Äußerlichkeit ist und wirkt, der Antrieb (siehe Trieb) der Nichtung ihres abstrakt allgemeinen Daseins (siehe auch Entwirklichung). "Mag das Leben sterben: der Tod darf nicht leben." Als ein lebendiges Streben seines Daseins beschreibt Dialektik immer etwas Ganzes seiner Natur, die in einem toten Dasein verselbständigt ist und deshalb verkehrt erscheint. Von daher verkehren sich deren eigentümliche Formen zu einem wesentlichen Inhalt, dem sie als Objekte ihrer vertauschten Subjektivität durch deren objektive Verselbständigung unterworfen bleiben, wiewohl sie darin unentwegt enttäuscht werden. Nur über ein Bewusstsein ihrer Verselbständigung lässt sich der Nebel ihrer verobjektivierten Subjektivität in einer erneuerten Lebenspraxis auflösen. Wo eine Form sich als Form für sich hernimmt, sich selbst aus ihrem Dasein reflektiert, da bestärkt sie sich gegen ihren Inhalt. Weil sie sich also durch sich selbst außer sich begründet, hat sie durch die Verallgemeineung ihrer Abstraktion (siehe auch abstrakt Allgemeines) eine verdoppelte Wirkung auf ihren Inhalt und wird gegen diesen mächtig, zur Formbestimmung von Inhalten, die selbst zur Form für sich werden. Wenn Inhalte also nicht für sich durch sich sind, sich also nur durch die Form ihrer Natur, als Naturalform für andere sich verwirklichen können, wenn sie nur in ihrer Form anwesend, ohne diese nur abwesend sind, können sie sich nur über die Formbestimmungen ihres Daseins, durch die Abwesenheit ihres Wesens, durch ihre Abstraktion von sich veräußern, sich entäußern (siehe Entfremdung) und so zu einer äußerlichen Macht gegen ihren Inhalt werden. Nur in den den Formen ihres Daseins, nur durch ihre Form für sich können sie wesentlich erscheinen. Form und Inhalt erscheinen in ihrem allgemeinen Verhältnis durch einander verkehrt, jedes für sich durch andres, weil durch die Formen ihrer natürlichen Erscheinung deren Formbestimmung herrscht (siehe hierzu Warenfetischismus). Sie haben nichts mehr zu erzählen, weil sie für sich selbst auch nur als Form da sind, weil sie sich nurmehr in Zahlen, also rein quantitativ darstellen lassen (vergleiche hierzu auch die Entstehung von Geld). In Wahrheit kann ein Mensch nur ganz da sein, weil sein Leben immer der Bildungsprozess (siehe Sinnbildung) eines ganzen Menschen und seiner vielen Eigenschaften und Fähigkeiten ist - sowohl als Individuum als auch in seiner Gesellschaft als gesellschaftliches Individuum. Wo ein Mensch in geteilten Verhältnissen (siehe Teilung der Arbeit) dazwischen, weder auf der einen Seite noch auf der andere ist (siehe Dazwischensein), herrscht eine einfältige (siehe Abstraktion), sich jederzeit und immer wieder ändernde Beziehung (siehe auch bürgerliches Subjekt), die voller Zweifel und schließlich zum Verzweifeln ist. Weil sie keine Form für sich findet und einfach nur für andere da ist (siehe Dasein), weil sie immer beides in einem ist (siehe hierzu auch Kleinbürger), ohne durch sich zu sein, kann sie für sich nur außer sich, jenseits ihrer Empfindungen wahr sein. Sie wird unaufhörlich abgebrochen durch ein anderes Sein, das nicht so da ist, wie es wirkliche Form für seinen Inhalt - also ohne Not wirklich wahr sein könnte. Notwendig bleibt es solange dazwischen, bis es für sich bestimmt das ist, was es bewirkt, worin es also wirklich wahr ist, durch eigene Wirklichkeit gegenständlich ist und wirkliche Gegenstände wahr hat, sich in ihnen wirklich wahrnehmen und erkennen kann. Im Dazwischensein hat nichts einen Anfang und nichts ein Ende und von daher auch keine Geschichte. Alles hat darin gleiche Geltung, weil nichts wirklich gelten kann, weil und wenn es gleichgültig ist, wofür das eine und wofür das andere ist. Und wo menschliche Beziehungen in ihren Verhältnissen gleichgültig sind oder beliebig werden, da heben sich die Unterschiede in ein und demselben Verhalten auf und werden einfältig, für sich selbst abstrakt. Und wo die Unterschiede vergangen sind, die Vielfalt erstorben, ihr Reichtum verbraucht ist, wird alles langweilig, denn das wirklich Einzelne ist darin im Allgemeinen verschwunden. Im Dazwischensein ist also etwas, das weder das Eine noch das Andere sein kann, worin es dazwischen ist. Es ist ein Widersinn, die Geburt einer Realabstraktion als etwas, von dem in der Wirklichkeit dieser Beziehung unentwegt abgesehen wird (siehe auch Abstraktion), weil es nicht so da ist, wie es der Umstände halber (siehe auch Lebensumstände) da sein müsste. Es ist die Form eines abwesenden Wesens, die Form einer Isolation, die nicht isoliert sein kann, weil sie ein Wesen hat, das abwesend ist. Es ist das Dasein einer Abstraktion, die Wirklichkeit einer unmöglichen Beziehung, einer widersinnigen Beziehung, die nur durch ihre Abwesenheit sich erfüllen kann. Von daher formuliert Dialektik die Einheit einer Entzweiung, in der die Unterschiede eines Verhältnisses sich im Allgemeinen als Gegensätze verhalten, weil die Geschichte ihrer Beziehung unterbrochen wurde, weil das Eine nicht mehr im Andern aufgehen konnte und als Form für sich verblieb. So ist ihre Beziehung nur noch in der Form ihrer Vermittlung, ihrer Mitteilung in der Teilung eines Ganzen dialektisch nachvollziehbar (siehe hierzu auch Teilung der Arbeit), weil darin ein abwesender Zusammenhang in der Form eines abwesenden Wesens als ein gemeinsamen Dritten zu erkennen ist. Es ist das, was sich verhält ohne zu sein, was sich bezieht, obwohl sein Inhalt in dieser Beziehung gleichgültig ist. Es erscheint in der Substanz einer bloßen Tatsache, die als unbestimmtes Material leere Wirkung hat, Entleerung (siehe auch Nichtung) als Wirklichkeit ihrer Abstraktion erzeugt, die ihre Verhältnisse bestimmt, aber nicht als wirkliche Bestimmung existiert, nicht wirklich wahr sein kann. Für Hegel ist das Allgemeine seiner dialektischen Logik das mit sich Identisch bleibende und zugleich negative Einheit der Verhältnisse. Seine Begriffsbildung hat aber nur die eine Wahrheit, dass sie auf einem Widersinn beruht und zugleich eine Negation in der Besonderheit des Allgemeinen sein soll. Dieser Widersinn verbleibt bei ihm im bloßen Gedanken und als Sinn eines abstrakten Denkens seiner Philosophie erhalten und als ein übernatürlicher Dualismus zugleich als Postulat einer bestimmten Unmittelbarkeit verewigt. Von daher war es für den Hegelianer Adorno leicht, darin selbst das negative Element eines Widerspruchs als Wesen seiner Emanzipation zu behaupten. Für Karl Marx ist ein Widersinn der praktische Grund des Denkens und daher als Sinn eines Zweifels nur der äußere Grund, nicht aber der Inhalt seiner Analyse. In diesem Sinn kritisiert er die ganze Begrifflichkeit Hegels als Theorie einer Verallgemeinerung ohne Sinn für sich selbst, als sich selbst entfremdende Theorie einer "ungetrübten" Entfremdung (siehe auch Entäußerung):. "Der Begriff als solcher enthält die Momente der Allgemeinheit, als freier Gleichheit mit sich selbst in ihrer Bestimmtheit, – der Besonderheit, der Bestimmtheit, in welcher das Allgemeine ungetrübt sich selbst gleich bleibt, und der Einzelheit, als der Reflexion-in-sich der Bestimmtheiten der Allgemeinheit und Besonderheit, welche negative Einheit mit sich das an und für sich Bestimmte und zugleich mit sich Identische oder Allgemeine ist." (Hegel, Enzyklopädie I, § 163) Wo etwas nicht das sein kann, als was es erscheint, ist es widersinnig, in sich selbst zweierlei, für sich selbst entzweit und doch in Einem existent und wirksam. Dialektik beschreibt die Einheit einer Entzweiung, die als geheimnisvoll, als Mystifikation empfunden wird. Die ist ihr allerdings weder als das Geheimnis einer Entzweiung noch als Einheit übernatürlicher Phänomene vorausgesetzt. Sie verhält sich so, wie sie hier und jetzt da ist. Sie hat weder ein inneres noch ein äußeres Wesen, das sie bestimmt, denn sie hat ihren Grund nicht in der Sache oder dem Menschen, wodurch sie übernatürlich erscheinen mag, sondern in den Verhältnissen selbst wie sie geschichtlich so entwickelt sind,.wie die sich darin formulieren. Sie haben eine objektive Form angenommen, ein Dasein dessen, was sie an und für sich sind, auch wenn sich darin nichts so verhält, wie es wirklich ist. Es ist ein Unding und dennoch notwendig, um das zu beziehen, was nicht wirklich wahr sein kann, aber seiner Natur zufolge notwendig als materielles Ding, als das Material seiner Wirklichkeit da sein muss. Seine Wirklichkeit enthält ein allgemeines Wesen, das in Wahrheit abwesend ist, seine Form darin nicht bewahrheiten kann, das subjektiv von seiner Objektivität getrennt erscheint, Inhalt und Form seines Daseins in ihrer Beziehung sich trennen, sich im Allgemeinen widersprechen. und nur noch abstrakt allgemein für einander da sein können, nurmehr als bloße Tatsache, als Formation einer abstrakten Substanz da sind (siehe z.B. abstrakt menschliche Arbeit). Was bleibt, ist das abstrakte Wesen ihrer Natur, das allem schon vor jeder Erfahrung vorausgesetzt ist. Kritische Theorie ist kritische Philosophie wie sie Marx aus der Kritik der Philosophie in seinen Feuerbachthesen begründet hat. Kritik ist nicht einfach Abweisung oder "Negative Dialektik", sondern ein praktisches Verhalten zu dem, was ihre Wirklichkeit als eine gesellschaftliche Entfremdungsmacht ausmacht, was also wissenschaftliches Arbeiten nötig macht, das in der Lage ist, ihre verkehrte Wirklichkeit zu erklären, die Mystifikationen ihrer vereinzelten Erscheinungen aufzulösen und deren Macht in die gesellschaftliche Kraft ihrer Produzenten aufzulösen, sie in die Lage zu versetzen, ihre eigenen Lebensäußerungen zu erkennen und für sich anzueignen. Diese Mystifikationen entstehen in der Wirklichkeit isolierter, in sich widersprüchlicher Zusammenhänge und enthalten dennoch in ihrer Getrenntheit verborgene Kräfte vom Wesen ihres gesellschaftlichen Daseins im Großen und Ganzen, die abwesend sind und fremde Formen annehmen in denen sie anders erscheinen, als sie sind und ihre Gründe sich nurmehr in der Tatsache einer entäußerten Substanz verwirklichen. Diese kann dann durch dialektische Analyse ent-deckt werden, denn sie ist der einzige Beweis ihrer Wahrheit als Bewahrung ihres abstrakten Wesens. "Auf keinem Gebiete die Substanz voraussetzen ... heißt: kein vom Denken unterschiedenes Sein, keine von der geistigen Spontaneität unterschiedene Naturenergie, keine vom Verstand unterschiedene menschliche Wesenskraft, kein von der Tätigkeit unterschiedenes Leiden." (Karl Marx, MEW Bd. 2, S. 150) Wo also bei einer Verallgemeinerung die Bestimmungen ihrer Beziehungen abbrechen, sich vom Wesen eines ganzen Zusammenhangs abtrennen, weil ihnen durch ihre Bestimmtheit widersprochen wird, wo sie also in ihrer Allgemeinheit untergehen, verwirklichen sie nurmehr ihre Abwesenheit. Sie formulieren sich aus dieser heraus als bloße Tatsache ihres Seins, wodurch sie zu einem eigenständigen, zu einem abstrakten Wesen, zu einer Abstraktion ihrer Substanz werden, die ohne inhaltliche Bestimmung einfach nur so da ist (siehe auch Verselbständigung). Ein Widerspruch ist die Einheit entgegengesetzteter Bestimmungen in einem Verhältnis, in dem jede Position wie die andere ganz gleich und doch von ihr getrennt, in der Entzweiung eins, aber gleichgültig gegen ihren Inhalt ist. Im Widerspruch sieht jede Position von sicb ab, wenn sie sich auf eine andere bezieht und sie bezieht sich auf Anderes (siehe auch Anderssein) über das, was sie außer ihr iin einem gemeinsamen Dritten ist (siehe iSubstanz). Ein Widerspruch ist die Einheit gegensetzlicher Bestimmungen in einem Verhältnis, in dem jede Position wie die andere ganz gleich und doch von ihr getrennt, in der Entzweiung eins ist. Im Widerspruch sieht jede Position von sicb ab, wenn er sich auf eine andere bezieht und sie bezieht sich auf andere über das, was sie außer ihm sind. Im Allgemeinen wird eine widersprüchliche Beziehung durch eine Abstraktion vermittelt, die nurmehr als bloße Tatsache eines Verhältnisses bestimmend ist, das im Widerspruch seine Natur aufgehoben hat. Die Abstraktion vereint die Mitte dieser Beziehung durch das, was sie vermittelt, ohne selbst bestimmt zu sein. Sie ist durch gegensinnige Positionen bestimmt, zugleich aber gleichgültig gegen ihre Bestimmtheit. Ihre Beziehung ist durch nichts vermittelt, weil es in der Mitte einer allgemeinen Vermittlung für das Eine ebensogut wie für das Andere da ist. Hierdurch bestärkt es sich selbst, weil sich alles im Nichts nur um sich selbst bewegt und sich zugleich durch seine abstrakte Substanz auf alles bezieht, das seine Form einnehmen und annehmen kann. Während es im Allgemeinen für alles da ist, ist es für sich gleichbleibend und zugleich durch alles andere in seiner Vermittlung außer sich, also objektiv als Form bestärkt, zur Formbestimmung ihrer Verhältnisse wird, wodurch sich die Beziehung ihrer Inhalte zu ihrer Form verkehrt. Formbestimmung ist die Bestimmung einer Form, die selbst aus ihr durch die Verdopplung ihrer Substanz hervorgegangen ist. Wo die Form sich als Ursprung wie Resultat ihrer Inhaltlichen Beziehung verhält, die sich selbst abgebrochen hat und nurmehr in der Form aufgehoben ist, weil sie in ihrer Inhaltlichen Entwicklung keine ihr angemessene Form finden kann, weil sie sich Inhaltlich widerspricht, da verallgemeinert sich ihre Form durch ihre bloße Funktion, durch die Tatsache ihrer Beziehungen, die sich durch ihren Widerspruch substanziell selbst abstrakt geworden sind und von daher einander nichten. Die Formbestimmung betreibt ihren aufgehobenen Inhalt als Allgemeinheit ihrer inhaltlichen Beziehungen, die nicht einfach nur Nichts sein können. Karl Marx hat die Entwicklung einer Formbestimmung an der Entwicklung der Geldform aus der Wertform dargestellt, in der die Beziehung des einfachen und zufälligen Inhalts zwischen Einkauf und Verkauf von Waren abgebrochen ist und sich die inhaltliche Beziehung des Zahlungsmittels als Ware gegen Geld (W-G) zur Beziehung eines Kaufmittels als Geld gegen Ware (G-W) mit der Aufhäufung der Kaufakte gleichsetzt und somit gleichgültig gegen ihren Inhalt wird. Da somit die Beziehung W-G und G-W im Geld gleichgesetzt ist, verdoppelt es seine leere Funktionalität (W-G-G-W), die sich allgemein als Beziehung des Geldes zu sich selbst (G-G) durchsetzt. Von da her wird Geld als Kaufmittel mächtig gegen seine Funktion als bloßes Zahlungsmittel und hierdurch zum Subjekt des Warentauschs, zu dessen allgemeiner Formbestimmung. So bestärkt das abstrakt Allgemeine als bloße Form, deren Inhalte hierbei gleich gesetzt und füreinander gleichgültig sind und allem gleiche Geltung verleihen, was keinen Inhalt für sich findet oder empfindet (siehe hierzu auch Geltungsstreben). Dialektik wird aber oft als das Verhältnis eines Dualismus, als Verhalten der Gegensätze von Positionen und deren Wechselwirkung (z.B. wie Kultur und Natur oder wie männlich und weiblich) verstanden, von denen die eine als einfache Negation der anderen begriffen sein soll und hierbei die allgemeinere mächtig werden würde. So ist z.B. auch gerne von einem Widerspruch von Gebrauchswert und Tauschwert die Rede. Doch nach Marx ist dies nur ein Verhältnis worin die Wertform sich mal einzeln und zufällig, mal allgemein und wesentlich darstellt. Aus dieser Form entwickelt er das Verhältnis ihres abwesenden Wesens, einem Wert, der nicht dem Gebrauchswert widerspricht, sondern eben als Gebrauchswert erscheint (siehe hierzu auch Warenfetischismus). Marx hat von daher den Dualismus der idealistischen Methode der Begriffsbildung überwunden. "Wenn ... Hegel Allgemeinheit und Einzelnheit, die abstrakten Momente des Schlusses, als wirkliche Gegensätze behandelt, so ist das eben der Grunddualismus seiner Logik. Das Weitere hierüber gehört in die Kritik der Hegelschen Logik." (K. Marx, MEW 1, S. 292) Der Widerspruch selbst, sein inneres Verhältnis macht die Grundlage dialektischer Entwicklung aus und besteht aus Gegensätzen, die in einer inneren Einheit abstrakt gebunden, also Entgegensetzungen innerhalb derselben Substanz sind. Innerhalb dieser handelt es sich um einen "Kampf der Gegensätze", der die Notwendigkeit einer substanziellen Veränderung darstellt, die in diesem Kampf einen wesentlichen Mangel durch ihre inhaltliche Entleerung offenbart, weil sich das Einzelne in seiner Allgemeinheit notwendig verlieren (siehe Negation) muss. Indem jede Seite zur Aufhebung der anderen drängt, ist es der Prozess einer Abstraktion, in der sich der Mangel in ihrer Qualität entwickeln muss, ein notwendiges Anderssein erbringen muss, worin er behoben und aufgehoben ist. Da die Gegensätze eines Widerspruchs nur abstrakt verbunden, ihr Wesen abwesend ist, können sie in ihrer Entzweiung nur abstrakt einig sein. Und so bestimmt sich ihre Entwicklung auch nur im Wesen ihrer Abstraktion, ihrer abstrakt allgemeinen Substanz fort. Denn wo etwas Abwesendes wesentlich ist, kann es nur das Wesen einer Abstraktion sein - eben das, was tatsächlich bleibt, bloße Tatsache ist, wenn man von allem absieht, was wirklich da ist (siehe Dasein). Es ist das reine Material, die bloße Substanz der Elemente. die ihre Wirklichkeit und Macht aus ihrer Elementarform beziehen (siehe z.B. abstrakt menschliche Arbeit in der Elementarform, der Warenform des Reichtums der bürgerlichen Gesellschaft). Ein abwesendes Wesen ist ein Unwesen, ein Wesen der Abstraktion, das Wirkungen hat, die ihren Grund nurmehr außer sich haben können und hierdurch wie durch einen Zauber, wie der Dämonie einer Sachwelt wirken, die für die Menschen zu einem Fetisch wird, weil er das Verhältnis einer ihnen entzogenen, einer entfremdeten Vermittlung verkörpert, als Körper einer Entfremdung wirkt. Der Fetisch steht deshalb für einen magisch-kultischen Gegenstand (siehe auch Warenfetischismus, Kapitalfetisch), dessen wesentliches Sein nur aus dem Dasein seiner abstrakten Vermittlung vorgestellt werden kann, in der ihre Inhalte nur in einer verkehrten Form wahrnehmbar sind. Doch was entwickelt sich in diesem Widerspruch, was kann sich darin verwirklichen oder auflösen? Widersprüche, die nicht in ihr konkret Inhalte aufgehoben werden können, die nicht inhaltlich fortschreiten können, nicht fortschrittlich für ihre Geschichte sein können, werden notwendig zu Fortschritten der Abstraktion, zur Verfeinerung ihrer Absichten, die sich ihre Substanz zu ihrem Inhalt machen und sich darauf zurückbeziehen, nicht anderes, sondern reaktionär werden (siehe auch reaktionäres Bewusstsein). Es ist keine vorausgesetzte Wechselwirkung (etwa zwischen Subjektivität und Objektivität, z.B. Lust und Wirklichkeit), durch welche die Verhältnisse zur Einheit einer höheren Vernunft eines Wesens streben müssten, um ihrem Zerfall zu entgehen (siehe hierzu auch Psychoanalyse). Und es ist auch kein Ideal, das in einem Bruch mit sich selbst nach einem höheren Dasein, nach dem Glück einer komplexen Wirklichkeit verlangt (siehe hierzu auch Idealismus). Es ist die wirkliche Geschichte, wie sie durch die praktischen Lebensverhältnisse der Menschen (siehe hierzu auch historischer Materialismus), in ihnen und durch sie selbst sich gesellschaftlich entwickelt (siehe hierzu auch Feuerbachthesen). In einer Zeit, in der die bloße Funktionalität als Maß der Verhältnisse zugleich Maßstab ihrer Totalität geworden ist (siehe hierzu Systemtheorie), ist es absolut nötig, die Dialektik der kritische Theorie als Methode ihrer Dekonstruktion weiter zu entwickeln und zu konkretisieren. Dialektik ist die Beschreibung eines leibhaftigen Widerspruchs, eines Widersinns, der sich auf beiden Seiten ihrer Verhältnisses in widersinnigen, in allgemein isolierten Existenzen vollzieht. In ihrer Allgemeinheit widersprechen sie ihrem einzelnen Dasein, weil sie nicht in ihrer isolierten Einzelheit als das sein können, was sie allgemein vermitteln und mitteilen, die also im Allgemeinen eine Mitte haben, die etwas Drittes sein muss, das in ihrer wirklichen Beziehung ausgeschlossen, abwesend, also abstrakt zu ihren bestimmten Inhalten ist. Es ist lediglich durch seine bloße Substanz anwesend, durch die es als Einzelnes zugleich abstrakt allgemein ist. Ein solches Verhältnis beruht auf einem Wesen, das nicht ganz da ist, weil es ein Wesen ist, das nicht wirklich wahr sein kann, aber in Wahrheit die Wirklichkeit dieses Verhältnisses bestimmt. So hat es Marx z.B. am Tauschwert dargestellt, der schon ein Widersinn des Wortes ist (eine contradictio in adjecto), denn einen "inneren Tauschwert" kann eine Sache nicht haben. Tauschwert setzt einen Tausch von etwas voraus, das im Einzelnen keinen Wert haben und darstellen kann, aber als Relation zu anderen Sachen wirklich sein muss. Der Wert ist demnach etwas Drittes, das sich zwischen den Tauschwert entwickelt, wobei sich Tauschwerte nur durch verschiedene Proportionen ins Verhältnis setzen lassen, durch das sich das Quantum ihrer Proportionen ermessen lässt. Im bloßen Dazwischensein erscheinen sie wie eine zufällige Gegebenheit. "Der Tauschwert erscheint zunächst als das quantitative Verhältnis, die Proportion, worin sich Gebrauchswerte einer Art gegen Gebrauchswerte anderer Art austauschen, ein Verhältnis, das beständig mit Zeit und Ort wechselt. Der Tauschwert scheint daher etwas Zufälliges und rein Relatives, ein der Ware innerlicher, immanenter Tauschwert (valeur intrinsèque) also eine contradictio in adjecto." (MEW Bd. 23, S. 50 f) Es zeigt sich, das weder der eine Tauschwert noch der andere durch sich schon Wert haben kann. Was der Preis des Einen im Verhältnis zum Preis des Anderen sein kann und auch sein muss, wenn von aller Willkür und übervorteilung abgesehen wird, erweist sich durch die Wertgröße, die sich hierbei realisiert. Wie und warum kann der Tausch also richtig bemessen sein? Und was macht ihr substanzielles Dasein aus? Nur im Verhältnis ihres Verhaltens erweisen die Tauschwerte das, was im Vergleich ihrer Relationen ihr Wert ist. Erst im Tausch entsteht die allgemeine, die gesellschaftliche Form, in der die zuvor erzeugten Inhalte der Gebrauchswerte ihre gesellschaftliche Beziehung in einer abstrakten Vermittlung finden und bemessen können, indem sie selbst zur Formbestimmung dieses Verhältnisses werden, politische Macht aus dem Nichts ihrer Beziehung, ihrer Begriffssubstanz als Wert einer abstrakt menschliche Arbeit erlangen (siehe hierzu die allgemeine Wertform, die Geldform eines Kaufmittels als Formbestimmung einer politische ökonomie). Was unmittelbar unbegründet und widersinnig erscheint, kann durch Analyse der "dahinter stehenden Verhältnisse" zum Beweis gelangen, dass deren Beziehung sich in ihrem allgemeinen Dasein verkehrt verhält, weil darin das Verhältnis von abstrakt allgemeiner Form zum einzelnen Inhalt verkehrt erscheint, weil Form und Inhalt ihrer Beziehung vertauscht ist, das Einzelne selbst durch seine abstrakte Vermittlung allgemeine Wirkung hat (siehe hierzu auch Privateigentum). Dialektik beschreibt und erklärt also die Täuschung über einen Widerspruch, der mit der Gleichsetzung von Gegensätzlichkeiten ihre Austauschbarkeit bestimmt und durch deren abstrakte Allgemeinheit, durch eine allgemein abstrakte Identität als Formbestimmung von Entzweiungen betrieben wird. Mit der Gleichsetzung von Gegensätzen kommt in einer verselbständigten Form eine Identität durch das Verallgemeinern von Unterschieden zur Verwirklichung, die sich im Widersinn ihrer Einheit gleichgültig gegen ihren Inhalt forttreibt. Dieser erscheint bestimmt, aber gleichgültig gegen seine Bestimmtheit (so sprach Hegel) Als wissenschaftliche Methode folgt Dialektik dem Widerspruch in der Sache selbst, indem sie durch Analyse des Widerspruchs seine Wirklichkeit auf den Begriff bringt, indem sie beschreibt, was darin Form an sich und Inhalt für sich und an und für sich etwas Drittes, etwas Anderes im Großen und Ganzen ist. Die Entzweiung, die dem vorausgesetzt ist, erscheint dadurch vereint, dass darin das Eine wie das Andere wirkt. Das Eine wie das Andere ist alles, was ist, Sein ist alles und doch nur so, wie es da ist, ein Anderes, weil es niemals in allem identisch sein kann. Anderssein ist Unterschiedenes, das doch auch identisch mit allem und doch nicht widersinnig ist, soweit es nur kategorial in seiner natürlichen Form zu verstehen ist. Würde es sich aber nur durch diese kennen, so wäre es für sich in seiner Selbsterkenntnis aufgehoben und als Selbstaufhebung im Widerspruch zum eigenen Sein nichts und darin doch auch alles (siehe identitäres Denken): Unendlich (siehe auch schlechte Unendlichkeit). Im Widersinn seiner Selbstbezogenheit treibt das Selbstverständliche seinen Verstand in die Vernichtung seiner selbst, in einen hermeneutischen Zirkel, dem sich eine kritische Theorie entgegen stellt. In jeder Geschichte gestalten die Menschen die Formen ihres Lebens durch die Inhalte ihrer Verhältnisse. Was darin subjektiv für ihr Dasein notwendig ist, verfolgen sie in einer naturhaften Beziehung ihrer gesellschaftlichen Lebenssubstanzen, die sie durch ihre Lebensäußerungen verwirklichen, in ihren Gegenständen objektivierten. Eine Form kann sich daher auch nur durch ihre einzelnen Inhalte entwickeln, die in ihren praktischen Lebensverhältnissen den allgemeinen Zusammenhang ihrer Lebensäußerungen finden und empfinden. Wo diese Form sich aber in ihren gesellschaftlichen Verhältnissen nicht mehr inhaltlich fortbestimmt, sich bestimmungslos verallgemeinert, da wird sie in ihrer Allgemeinheit gleichgültig, verallgemeinert nur das, was sich darin gleich bleibt, abstrahiert ihre Substanz zur bloßen Tatsache ihres Daseins, wird zur Naturalform ihrer Abstraktion, worinalle Inhalte durch einander wechseln. sich in ihrer Verwechslung aufheben und sich dennoch in ihrer Abstraktion ergänzen, Da wird dann der eine durch einen anderen ersetzbar und jeder so wie der andere etwas Ganzes, das er nicht wirklich sein kann. Er wird in seiner einzelnen Bestimmtheit nur wirklich, wenn er im Allgemeinen von sich absieht, sich in einer doppelten Beziehung als Formbestimmung zu sich selbst verhält, bestimmt und gleichgültig gegen seine Bestimmtheit ist, zu einem doppelten Charakter wird. In ihrer allgemeinen Gleichgültigkeit heben sich alle Inhalte in ihren wirklichen Beziehungen auf und widersprechen in ihrer Erscheinungsform dem Wesen der Natur ihrer Entstehung, der Geschichte ihrer gesellschaftlichen Bezogenheit (siehe historischer Materialismus). Im abstrakt allgemeinen Wesen werden die isolierten Lebensinhalte der Menschen durch ihre abstrakte Vermittlung zwangsläufig enttäuscht. Zur Bewahrheitung der Wahrnehmung ihres Lebens müssen sie daher begreifen (siehe Begriff), was sie für sich aufgehoben, bewahrt und dennoch von sich ausgeschlossen haben. Das ausgeschlossene Wesen ist das Dritte, was die widersprüchlichen Verhältnisse der Menschen zusammenhält, die abstrakte Natur der Tatsachen ihrer Existenz, die immer auf dem gründet, was von Natur aus da ist und über alle Verhältnisse des Lebens hinaus beständig bleibt, auch wenn sie den Menschen fremd geworden sind (siehe hierzu auch Entfremdung). Wo sich gegensinnige Inhalte gleich gelten, verallgemeinern sie sich in einer Gleichgültigkeit, in der alles Einzelne aus dem Allgemeinen bestimmt und zugleich gleichgültig gegen seine Bestimmtheit ist. Indem es sich selbst im Allgemeinen gleich gilt, erscheint ihr Inhalt als Form für sich, widersinnig gegen sich selbst. und in ihrer Allgemeinform verkehrt. Dialektik beschreibt und erklärt die Täuschung, welche ihrem Widerspruch entstammt, der durch die Vertauschungen der unterschiedlichen Inhalte sich im Kreis dreht, eine Tautologie entwickelt, wodurch ihr widersinniges Verhalten ein widersinniges Verhältnis betreibt. Die einzelnen Inhalte haben durch ihre allgemeine Form sich ihrer natürlichen Substanz enthoben und im wechselseitigen Ausschluss (siehe Negation) der Gegensätzlichkeiten verselbständigt. Hierdurch entwickelt sich der allem gleiche Gehalt ihrer Beziehungen zu einer allgemein abstrakten Identität, zu einer abstrakten Allgemeinheit, die sich qualitativ von ihrem Inhalt getrennt hat und sich in dessen abstrakter Substanz als bloße Form substantiviert. Was sich hierbei in seiner Form gleichgültig gegen seinen Inhalt als Bestimmung einer ausschließlich abstrakten Substanz, als bloße Formbestimmung verhält, kann sich nur relativ zur Menge seines allgemeinen Daseins quantifizieren. Qualitativ wird dadurch alles zu einem Gleichnis der Unbestimmtheit der allgemeinen Beziehungen, zu einem Mythos ihrer allgemeinen Form (siehe auch Mystifikation). Es hebt sich darin alles dem Inhalt nach Unterschiedene durch Angleichung auf, indem es sie der Form nach durch ihre Gleichschaltung bestimmt. Da sich dieseForm im Allgemeinen als abstrakt Allgemeines derselben Qualität nur verdoppeln kann, die sich durch die Wiederkehr ihrer Abstraktion reduziert, kannsie sich in ihren allgemeinen Verhältnissen mit der Abfolge der gegen ihre Inhalte stetig verdoppelten Masse auch nur als eine substanzlose Tatsache beziehen. Mit der Formbestimmung von Entzweiungen verallgemeinert sich deren Quantum in der Verselbständigung ihrer qualitativen Beziehungen zu einer Macht ihrer Abstraktion, zur Abstraktionskraft eines im Allgemeinen für alles fremden Wesens (siehe Entfremdung). Mit der Gleichsetzung von Gegensätzen kommt somit eine Identität durch das Verallgemeinern von Unterschieden durch deren Abstraktion zur Verwirklichung, die sich im Widersinn ihrer Einheit mit der Formbestimmung als Abstraktionskraft einer entfremdeten Notwendigkeit im Dazwischensein ihrer Widersprüche forttreibt. Im Dazwischensein ist etwas, das weder das Eine noch das Andere sein kann, in dem es dazwischen ist. Es ist also etwas, von dem in dieser Beziehung unentwegt abgesehen wird, weil es nicht so da ist, wie es sein müsste. Es ist die Form eines abwesenden Wesens, die Form einer Isolation, die nicht wirklich isoliert sein kann, weil sie ein Wesen hat, das abwesend ist. Es ist das Dasein einer Abstraktion, die Wirklichkeit einer unmöglichen Beziehung, einer widersinnigen Beziehung, die nur durch ihre Abwesenheit sich erfüllen kann. Es ist die Form eines Seins, das einen Doppelcharakter in zwei Existenzweisen hat, die sich nicht beziehen können und nur durch das Dazwischensein in Beziehung sind (siehe hierzu auch Tauschwert). Von daher ist das Dazwischensein ein wesentlicher Begriff für das Verständnis eines widersprüchlichen Daseins. Darin stimmt sich dessen Widersinnigkeit nämlich aus der bloßen Tatsache einer Abstraktion, aus der Abwesenheit ihres wirklichen Wesens einer abstrakten Substanz ihres Seins, welche die Zusammenhänge in ihrer Wirklichkeit der Form nach in ihrer Anwesenheit bestimmt. Im isolierten Dasein ihrer Beziehungen macht sie diese Formbestimmung zu einem notwendigen Ereignis, das aus der abstrakten Natur des Dazwischenseins den Zusammenhang die Beziehungen in ihren Verhältnissen auf ihrer bloße Tatsächlichkeit reduziert (z.B. als abstrakt menschliche Arbeit, abstrakt menschlicher Sinn, abstrakt menschliche Gesellschaft) Deren dialektische Analyse soll den Widerspruch ihrer Wirklichkeit auf den Begriff, auf die Substanz ihres fremden Wesens bringen, indem sie beschreibt, wodurch er bewegt und betrieben wird, was darin Form an sich und Inhalt für sich und an und für sich etwas Drittes, im Großen und Ganzen etwas ganz Anderes ist. Dialektik beschreibt das Eine wie das Andere, das nicht wirklich wahr und in Wahrheit aber in seiner praktischen Widersinnigkeit doch eine auf sich selbst verwiesene, also in sich selbst reduzierte Wirklichkeit ist, die sich sowohl im Einzelnen als das Eine wie auch im Allgemeinen als das Andere zu geben vermag (siehe z.B. der Beziehung von Gebrauchswert und dem Tauschwert und die hieraus sich als eigenständige Bestimmung verhaltende Geldform). Die Entzweiung, die diesem Verhältnis vorausgegangen ist, erscheint dadurch vereint, dass darin das Eine wie das Andere durch eine wesenlose Verallgemeinerung Wirkung hat. Das Eine wie das Andere ist alles, was ist, Und in allem erscheint alles als Eines, das allerdings wesentlich Nichts sein kann. Und weil Nichts nicht als sein kann, besteht es aus einer widersinnigen Wirklichkeit, die sich gegen sich selbst entwickeln muss, ihrem Ende zustrebt. Dialektik erklärt dieses Streben in seiner ganzen Radikalität, die darin zugleich das wirkliche Wesen seiner Geschichte als seine entäußerte Natur aufdeckt. Es ist die Entdeckung ihrer lebenden Substanz, die nicht für sich sein kann. Als ein isoliertes Wesen wird sie tödlich (siehe auch Todestrieb). Für sich ist alles Nichts. Sein ist alles und doch nur anderes, weil es niemals in allem identisch sein kann. Anderssein ist Unterschiedenes, das doch auch identisch mit allem und doch nicht widersinnig ist, wenn und wo es seine Natur erkennt. Würde es diese aber nur durch sich kennen, so wäre es für sich in seiner Selbsterkenntnis aufgehoben und als Selbstaufhebung im Widerspruch zum eigenen Sein, nichts und darin doch auch alles: Unendlich (siehe auch schlechte Unendlichkeit). Im Widersinn seiner Selbstbezogenheit treibt das Selbstverständliche seinen Verstand in die Vernichtung seiner selbst, in einen hermeneutischen Zirkel. "Ein Wesen, welches seine Natur nicht außer sich hat, ist kein natürliches Wesen, nimmt nicht teil am Wesen der Natur. Ein Wesen, welches keinen Gegenstand außer sich hat, ist kein gegenständliches Wesen. Ein Wesen, welches nicht selbst Gegenstand für ein drittes Wesen ist, hat kein Wesen zu seinem Gegenstand, d.h. verhält sich nicht gegenständlich, sein Sein ist kein gegenständliches. Ein ungegenständliches Wesen ist ein Unwesen. Setzt ein Wesen, weiches weder selbst Gegenstand ist noch einen Gegenstand hat. Ein solches Wesen wäre erstens das einzige Wesen, es existierte kein Wesen außer ihm, es existierte einsam und allein. Denn sobald es Gegenstände außer mir gibt, sobald ich nicht allein bin, ich ein andres, eine andre Wirklichkeit als der Gegenstand außer mir. Für diesen 3ten Gegenstand bin ich also eine andre Wirklichkeit als er, d.h. sein Gegenstand. Ein Wesen, welches nicht Gegenstand eines andren. Wesens ist, unterstellt also, daß kein gegenständliches Wesen existiert. Sobald ich einen Gegenstand habe, hat dieser Gegenstand mich zum Gegenstand. Aber ein ungegenständliches Wesen ist ein unwirkliches, unsinnliches, nur gedachtes, d.h. nur eingebildetes Wesen, ein Wesen der Abstraktion. Sinnlich sein, d.h. wirklich sein, ist Gegenstand des Sinns sein, sinnlicher Gegenstand sein, also sinnliche Gegenstände außer sich haben, Gegenstände seiner Sinnlichkeit haben. Sinnlich sein ist leidend sein. Der Mensch als ein gegenständliches sinnliches Wesen ist daher ein leidendes und, weil sein Leiden empfindendes Wesen, ein leidenschaftliches Wesen. Die Leidenschaft, die Passion ist die nach seinem Gegenstand energisch strebende Wesenskraft des Menschen." (MEW 40, S. 578 Dialektik ist eine theoretische Methode der Analyse empirischer Phänomene, deren Wesen erschlossen werden muss, weil es nicht so sein kann, wie es unmittelbar zu sein scheint. Im Unterschied zur phänomenologischen Methode, die sich auch gerne dialektisch verstanden sehen will, sucht die Dialektische Methode diesen Widerspruch als Resultat einer Geschichte zu begreifen indem sie dessen Wesen aus seiner Erscheinung in ihrem geschichtlichen Verlauf und deren Gegenwärtigkeit erschließt. Der historische Materialismus begreift die ganze bisherige Geschichte aus ihrem historischen Widersprüchen von Form und Inhalt, die im Anachronismus ihrer Bewegungsform zu dem, was daraus zu erschließen ist, ihr Wesen verändert haben. Dialektik folgt der Logik der Widersinnigkeiten ihrer Wirklichkeit, sucht darin deren wirkliches Wesen zu begreifen und ergründet dessen Erscheinungen als notwendige Formen ihres Begriffs. Sie geht davon aus, dass der Gegensatz von Wesen und Erscheinung einem Widerspruch von Form und Inhalt entspringt, der in der Abstraktion von seinen Beziehungen einer Formbestimmung ihres Begriffs Folge leistet und im Widerspruch zu dessen Inhalt ein unwirkliches Verhältnis bewirkt. Ein unwirkliches Verhältnis ist das Verhalten einer Abstraktion, eines ausgeschlossenen Wesens, das sich im Allgemeinen gleichgültig gegen seinen lebendigen Inhalt, gegen seine wirkliche Natur verhält, von seinem substanziellen Leben absieht. Indem kritische Wissenschaft (siehe kritische Theorie) das abstrakt Allgemeine der herrschenden Lebensverhältnisse zu erkennen sucht, ist sie zugleich im Begriff, das in ihrer Wirklichkeit ausgeschlossene Wesen der Abstraktion als das Wesen ihrer Entfremdung und zugleich die Notwendigkeit seiner Konkretion zu begreifen. Die in ihrer Isolation getrennten Lebenszusammenhänge sind hierdurch als das substanzielle Potenzial eines konkreten Lebens zu verstehen, das durch die Abstraktionsprozesse der herrschenden Wirklichkeit negiert und aufgehoben ist. Die Aufhebung der Abstraktion von seiner Natur, die Negation der Negation verlangt in seinen wirklichen Lebensverhältnissen die konkrete und damit wirkliche Beziehung in diesen Verhältnissen, so dass aus einer abstrakt menschlichen Gesellschaft eine konkrete Gesellschaft, aus einem abstrakt menschlichen Sinn der Kultur eine konkret sinnliche Kultur und aus einer abstrakt menschlichen Arbeit eine konkrete Arbeit werden kann. Allerdings verlangt dies, dass die einzelnen Beziehungen der Allgemeinheit selbst konkret verallgemeinert, zu einem neuen gesellschaftlichen Verhältnis kommen, indem sie durch ihr verändertes Verhalten die wirklichen Ergänzungen zu ihrer konkreten Wirklichkeit finden (siehe hierzu z.B. die Gedanken zu einer internationale Kommunalwirtschaft). Dagegen genügt sich die Phänomenologie in der empathischen Aufsammlung der Eindrücke von dem, was ihr wesentlich erscheint, wenn es einer Verallgemeinerung ihres Denkens gleichkommt (siehe eidetische Reduktion). Während die Phänomenologie vor allem ihre eigenen Gedanken betrachtet. sich also in ihrer bloßen Gedankenabstraktion genügt, sich an den Anschaulichkeiten eines durch ihr eigenes Denken geschaffenen Dualismus zwischen einem eidetisch erschlossenen Wesen zu einer ihm analogen Erscheinung begeistert, tritt die Dialektik den Beweis an, dass es sich in ihrer Geschichte um einen darin verwirklichten Widerspruch von Form und Inhalt handelt. Sie belegt die Wahrheit ihrer Erkenntnisse durch den Nachweis, dass solche Erscheinungen als Notwendigkeiten des dialektisch erschlossenen Begriffs in seiner leibhaftigen, einer materiellen Widersprüchlichkeit von Wesen und Erscheinung darin wirksam ist, woraus sich praktische Möglichkeiten ihrer Aufhebung eröffnen können. Diese Dialektik ist die Methode der Erkenntnis einer Unterwerfung, der "Vernunft" ihrer sachlichen Logik, die durch die Abstraktion von ihren Inhalten ihre eigenen Voraussetzungen gegen sich wendet. Sie ist die Erkenntnistheorie einer Entfremdung zur Analyse von Widersinnigkeiten, deren Wesen sich nicht unmittelbar wirklich erkennen lässt, weil dessen Zusammenhänge entwirklicht sind, weil sie gleichgültig gegen ihre Inhalte in ihrer bloßen Substanz vereint erscheinen, wiewohl sie sich darin objektiv widersprechen. Die substanzielle Argumentation einer Theorie besteht aus der Elementarform ihrer Begriffsbildung. Dialektik begründet sich im Wissen um einen wahrgenommenen Gegensatz von Inhalt und Substanz, der Wahrnehmung einer entwirklichten Wirklichkeit, deren Existenzformen ihrem Inhalt widersprechen und deshalb von ihrer abstrakten Substanz zur Formbestimmung eines zirkulären, also geschichtslosen Selbsterhalts werden und von daher ihr eigenes Werden nichten. Sie ist die wissenschaftliche Methode Widersprüche zu erkennen und ihre Wirklichkeit zu erklären, indem sie diese als Erscheinungsweise einer ihnen fremden, einer abstrakt allgemeinen Substanz aufdeckt. Dialektik ist daher eine schon durch sich kritische Methode, eine kritische Theorie, die darauf gründet, dass sie Täuschungen enttäuschen kann, indem sie die Formen der Verhältnisse vom Standpunkt ihrer Inhalte prüft und die Formbestimmungen aufdeckt, die ihrem Inhalt widersprechen. Subjekt und Objekt solcher Verhältnisse erscheinen verkehrt, weil durch diese das Objekt - bzw. die Objektivität - zu einer bestimmenden Allgemeinheit geworden ist, in der ihre Qualität nichtig ist, indem sie in allem gleich gilt und durch das bloße Quantum ihres abstrakten Seins als dessen leere Substanz in ihrem Dasein mächtig wird. Kraft ihrer nichtig gewordenen Wirklichkeit kann sich diese also wirklich gleichgültig verhalten, indem sie darin ihre Reduktion als eine sich selbst bestärkende Abstraktionskraft durchsetzt, soweit ihr das möglich ist und ermöglicht wird. In der Gleichgültigkeit solcher Beziehung versichert sich ihr Zusammenhang als Macht der Allgemeinheit im Ganzen, als abstrakt Allgemeines ihrer Teile. Dialektisch werden die getrennt erscheinenden Wesenheiten durch Schlussfolgerung aus ihrer Einheit ent-deckt, also als ein darin vereintes gemeinsames Drittes erkundet, das zweierlei in einem sein kann und also positiv wie auch negativ wirksam ist. Im Jenseits ihrer unmittelbaren Wirklichkeit wird durch diese Analyse der Grund einer ihnen fremden Identität erkennbar, der auf eine fremde Substanz hinweist, die sich als Formbestimmung gegensinniger Erscheinungen aufklären lässt, wenn und sofern sie ihren Inhalten fremd bleibt und also Macht über sie hat. Hierdurch bleiben diese bloße Elemente einer Form, Elementarform ihrer widersinnigen Existenz, Erscheinungsform des ihnen zugrunde liegenden Widerspruchs zwischen Wesen und Erscheinung. Indem sie sich darin als abstrakte Identität voneinander getrennter Teile erkennen lassen, lässt sich auch begreifen, warum und wodurch ihre Beziehung aufeinander abwesend ist. Und dadurch lässt sich aus ihrer Analyse heraus schließlich ihre Wirklichkeit auch im Großen und Ganzen verstehen. Dialektik ist die Methode der Erkenntnis (siehe auch Erkenntnistheorie) einer Widersinnigkeit, in der ein Zusammenhang getrennt erscheinender Wesenheiten durch Analyse ihrer Einheit ent-deckt, also durch die Schlussfolgerung auf ein gemeinsames Drittes erkundet wird. Im Jenseits ihrer unmittelbaren Wirklichkeit wird darin der Grund einer ihnen fremden Identität erkennbar, der auf eine fremde Substanz hinweist, die sich als Formbestimmung gegensinniger Erscheinungen aufklären lässt. Hierdurch kann die Elementarform des ihnen zugrunde liegenden Widerspruchs zwischen Wesen und Erscheinung erkannt werden, durch den sich die Beziehungen einer abwesenden, also abstrakten Identität dann auch begreifen lassen (siehe Begriff). Das grundlegende Verhältnis der Dialektik ist die Beziehung von Subjektivität auf ihre Objektivität. Darin unterscheidet sich der marxistischen Materialismus (siehe historischer Materialismus) allerdings ganz wesentlich vom Idealismus Hegels. Was in der Wesenslogik bei Hegel sich aus der Idee ihrer Geschichte erklären soll, ihr Begreifen also nur die Entwicklung einer Idealität des Weltgeistes im Sinne der Phänomenologie des Geistes als das "Erwachen der Seele" nachvollzieht, wurde von Marx zur Logik einer Kritik an Widersinnigkeiten der herrschenden Lebensverhältnisse entwickelt, die sich durch ihre abstrakte Allgemeinheit in einem Nichtungsprozess aufheben: In der Entfremdung des Menschen vom Menschen (siehe auch Selbstentfremdung), von seiner Gesellschaft und seiner Tätigkeit. Ursprünglich meinte Dialektik im Griechischen nur die Kunst der Unterredung (griechisch dialektiké (téchne) = ‚Kunst der Unterredung'; gleichbedeutend mit lateinisch (ars) dialectica = ‚(Kunst der) Gesprächsführung' ). Sie war als eine Methode der Diskussion entstanden, welche keine Moral nötig haben sollte und wonach ein Redner eine These, eine Position, einbringt, die von einem anderen Redner durch eine Antithese, einer Negation, widersprochen wird. In der Deutlichkeit der Entgegensetzung erst - so die Theorie - lässt sich die Beziehung herausarbeiten, die Einheit, welche beide Positionen haben und die sie letztlich weiterbringt: Die Synthese. Dialektik ist in der Geschichte des wissenschaftlichen Diskurses zu einer Methode des Denkens geworden, welche die Widersprüche der Erkenntnis auf die Beziehungen ihrer Gegenstände in widersprüchlichen Verhältnissen zurückführt, die einer Analyse bedürfen. Diese erst kann erschließen, was der unmittelbaren Erkenntnis nicht zugänglich ist, was also in den Widersprüchen ein darin sich verhaltendes abwesenden Wesen darstellbar wird und also bewusst werden kann. Es muss das sein, was in deren Wirklichkeit nicht wirklich da ist, was nur durch sein nicht vorhandenes Dasein wirksam ist, ihre Gegensätze selbst aufhebt und zugleich die Negation ihrer Position erklärbar macht. Indem die Analyse das darin aufgehobene - das hierin Abgetrennte - als ein gemeinsames Drittes, als ein ausgeschlossenes Andersssein der anwesenden Gegensätze aus ihrer wechselseitigen Nichtung, aus einem Nichts ihrer Inhalte als eine abstrakte Einheit ihrer Form analytisch als ihren allgemeinen Grund erschließt, wird als deren Elementarform in der allgemeinen Substanz ihres Widerspruchs begriffen und somit auch wirklich erkennbar. Hierdurch wird die durch die Nichtung der Inhalte noch für unmöglich gehaltene Veränderung möglich, wenn deren Formbestimmung durch die angemessene Form der wirklichen Beziehungen überwunden wird. Diese Form muss die Wirkung des abstrakt verbliebenen Gehalts ihrer Beziehung ausmachen, die im Ausschluss ihrer wirklichen Verhältnisse zu deren Formbestimmung geworden war, durch welche sich schließlich auch der Widersinn ihrer Wirklichkeit aufheben lässt. Es wird aus deren so erkannter Begriffssubstanz, aus der Abwesenheit ihres wahren Seins ,die Allgemeinheit des Daseienden substanziell erkennbar als ein abstrakt Allgemeines der darin wirkenden Beziehungen (siehe z.B. als abstrakt menschliche Arbeit oder als abstrakt menschlicher Sinn), wodurch ihre widersinnige Wirklichkeit aufgeklärt werden kann. Hieraus wird es also ermöglicht, das Notwendige ihrer Verhältnisse - das ist ihr in Not verbliebener, weil in der Abstraktion abgezogener, ihr ausgeschlossener Inhalt - aus seiner widersprüchlichen Form, aus dem Verhalten seiner Formbestimmung in seinen wirklichen Verhältnissen zu befreien, den Widersinn der Wirkung ihrer abstrakten Beziehung aufzuheben und das Notwendige hieraus zu emanzipieren (vergleiche hierzu die Ableitung des Werts der Waren aus dem Verhältnis der Tauschwerte in ihrer Beziehung auf die Allgemeinheit ihrer Gebrauchswerte). Die abstrakte Substanz wird ihre Ausschließlichkeit verlieren und durch ihre frei gewordenen Inhalte dann die ihr adäquate Form ihrer wirklichen Beziehungen konkret verwirklichen können und ihre Verhältnisse entsprechend verändern und erneuern. Im Sinn des historischen Materialismus beschreibt Dialektik die Entfaltung der Formbestimmungen in den Formveränderungen, in Formverwandlungen, die sich durch eine formelle Bestimmung seiner Geschichte ergeben, die ihre Inhalte durch ihre abstrakt allgemeine Substanz isolieren und in ihrer Verkehrung zu einem Widersinn verselbständigen, der in seiner Widersprüchlichkeit eine historische Wesensnot verbirgt. Weil die dialektische Erkenntnis die Notwendigkeit ihrer Gegensätze erklären kann, ist es ihr also möglich, die lebendigen Inhalte zu einer dieser entsprechenden Form ihrer konkreten Wirkung zu bringen, zu einem wirklichen Moment der Wirklichkeit zu emanzipieren und sie mit der Aufhebung ihrer Widersprüche zu bewahrheiten. Durch die abstrakte Allgemeinheit ihrer Form hatten sie sich zum Gegenteil zu dem verkehrt, durch was sie im Einzelnen ihrem Inhalt nach begründet waren. Was ihr Gegenstand an sich ist, was er im Allgemeinen darstellt, wird zu einem äußeren Gegenstand, der in seiner Entäußerung als Widerspruch zwischen Form und Inhalt wirksam wird und widersinnige Verhältnisse entwickelt. Deren Aufhebung betreibt somit einen objektiven Zweck, indem darin die Formbestimmungen gegen ihren wahren Inhalt aufgelöst, aus ihrer Täuschung herausgesetzt werden. In ihrer Selbständigkeit hatten sie sich zu einer allgemeinen Form verfestigt, welche ihre Mittel, die Vermittlungen ihrer Geschichte, aus ihrer Einzelheit heraus verallgemeinert und in ihrer allgemeinen Isolation verselbständigte. Auch schon als bloße Methode ist Dialektik eine gedankliche Form, die aus der Kenntnis einer Logik von der Einheit ihrer Gegensätze ergeht, wodurch diese weder sich zu einem Ganzen ergänzen, noch unterschiedliche Ganzheiten sein können. Sie beruht also auf der Vorkenntnis eines kritischen Erkenntnisinteresses, mit der Widersprüche in der Einheit ihrer Gegensätze durch ein darin analytisch erschlossenes "ausgeschlossenes Drittes" begriffen werden können (siehe z.B. die Logik der Arbeitsteilung). Dialektik ist also vornehmlich eine Methode des Denkens, das der Natur des Schlussfolgerns (siehe auch Logik) folgt bei der Frage, warum etwas im Allgemeinen so wie es im Einzelnen erscheint nicht wirklich wahr sein kann, warum es also in seiner einzelnen Erscheinung unwesentlich und doch bestimmend ist, seinem Grund in seinem Dasein aber wesentlich fremd bleibt, sich selbst fremd bestimmt. Dialektik ist die Methode, das zu ergründen, diese fremde Kraft in der Macht ihrer Entfremdung zu erkennen und sich hiergegen zu emanzipieren. Dialektik ist somit eine Methode der Erkenntnis, die in der Lage ist, einen Widersinn als Widerspruch zu begreifen, begrifflich zu denken und diesen in seinen Gegensätzen wie in seiner Einheit zu analysieren. Es ist die analytische Methode, die Verselbständigung einer Form gegen ihren Inhalt zu ergründen und als Folge einer abstrakten Begründung darzustellen, die sein widersprüchliches Dasein erklären und schließlich im Ganzen seiner Zusammenhänge beweisen kann. Weil darin die Getrenntheiten in ihren Beziehungen als widersprüchliches, sich selbst fremdes Verhältnis erkannt werden können, ist Dialektik die Methode der Kritik von Entfremdung überhaupt. Wo etwas widersinnig wird oder sich in seinem Verhalten im Kreis dreht muss es ein allgemeines Wesen haben, das nicht wesentlich erscheint, aber Wesentliches bewirkt. Daraus ergibt sich die Frage was das ist, wenn etwas nicht ist, was das Andere, das Abwesende ist, das in seiner Anwesenheit nicht wahr sein kann und sich doch in seinem Nichtsein bestätigt, sich selbst in seiner Negativität, in seiner Negation bestärkt, indem es in seiner allgemeinen Wirkung verkehrt zu sein scheint, weil es seine Substanz aus ihrer Abwesenheit bezieht. Diese Methode unterstellt daher die Erkenntnis der Substanz, die das Allgemeine hat. Und diese ohne irgendwelche ontologischen Prämissen auszumachen ist die wesentliche Schwierigkeit, - die Schwierigkeit, von der Notwendigkeit des Erkennens selbst auszugehen, ohne diese schon wirklich und also vollständig begriffen zu haben. Dialektik kann deshalb je nach erkenntnistheoretischem Ansatz in verschiedenen, vornehmlich aber dreierlei Tendenzen ihrer Geschichtsauffassung ausfallen und von daher ein jeweils anderes Verständnis von menschlicher Emanzipation entstehen: 1. als idealistische Dialektik (z.B. Fichte, Schelling und Hegel), die Geschichte als Entfaltungsprozess aus einer ursprünglichen Substanz allen Lebens, aus der Idee einer höheren Selbstigkeit, die als Gott oder absoluter Geist formuliert wird, die konkreten Gegensätze der Lebenswirklichkeiten in sich aufhebt, um die ideelle Substanz ihrer Selbstbezogenheit in Ewigkeit zu verwirklichen; 2. als kommunikative Dialektik (z.B. Kant, Popper, Habermas), welche aus der Verständigung über die Vernunft der Lebenswirklichkeit einen Fortschritt durch die Befreiung aus ihren Mängeln, aus unvernünftigen Verhältnissen in ihrem Verhalten bezieht; 3. als historisch materialistische Dialektik (z.B.. Marx, Engels), die in den Widersprüchen gegenwärtiger Wirklichkeit unrealisierte substanzielle Verhältnisse in kreisförmigen (tautologischen) Verselbständigungen zu entdecken sucht, die in widersinnigen Formationen die Abstraktion von ihren eigenen Inhalten forttreiben und sich als fremde Macht über sie errichten, sie als Formbestimmung beherrschen, die durch inhaltlich adäquate Form aufgehoben werden kann. In dieser Tendenz ist allerdings der Historische Materialismus nach Marx strikt von dem dialektischen Materialismus nach Engels zu unterscheiden. Unterschiede machen Geschichte, Trennungen zerstören sie. Sie sondern aus ihren Beziehungen konkrete Inhalte ab, die in ihren Verhältnissen substanziell verbunden bleiben, so dass diese in Not geraten, ihre Inhalte notwendige Bestimmungen aus der Form ihrer Getrenntheit bekommen. Trennung macht abwesend, was zusammen gehört, so dass es seine Verbundenheit nicht mehr unmittelbar erkennen kann, in seiner wesentlichen - weil substanziellen - Beziehung von dem absehen muss, was sie nur noch abstrakt vermitteln kann (siehe z.B. als abstrakt menschlicher Sinn) und was daher widersinnig ist. Ihre Beziehungen werden durch ihre Formbestimmung angetrieben, zum Trieb ihrer Abstraktion und für sich selbst unendlich, also durch sich und für sich verselbständigt. Eine Analyse von Verhältnissen ist nötig, wo ihre Beziehungen nicht augenfällig sind, ihre Ursache und Wirkung keinen wahren, keinen unzweifelhaften Grund zeigen, dem sie zur Folge sein können, die ungeheuerlich erscheinen, geheimnisvoll, weil widersinnig sind und in ihrer Mystifikation einer Erklärung bedürfen und von daher zum Gegenstand einer Klärung werden, die sich als Kritik seiner Mythologisierung verhält. Wo Ursachen ihre Wirkungen haben, in denen sie aufgehen, sich aufheben und bewahrheiten, da machen sie auch Geschichte, in der die Folgen auf ihre Gründe verweisen. Wo aber die Wirkung selbst wieder zur Ursache ihrer Wirklichkeit wird, da dreht sie durch, da dreht sich alles im Kreis und Geschichte wird zur Farce, wird reaktionär (siehe auch Gewohnheit), bestärkt ihre Not durch das, was sie nötig hat, kämpft um ihren Bestand, indem sie das Bestehende vernichtet (siehe Nichtung), teuflisch, zum Teufelskreis wird. Dann ist "alles, was entsteht, nur wert, dass es zugrunde geht" (Mephisto in Goethes Faust). Und diese teuflische Wahrheit herrscht, solange die Substanzen des Lebens keine ihrem Inhalt adäquate Form für sich finden, nicht wirklich ganz da sein können und sich in ihrer Wesensnot gleichgültig, sich ihrer selbst fremd werden. Gleichgültigkeit macht alles gleich geltend, abstrahiert also von den unterschiedlichen Inhalten, welche das Leben ausmachen und reduziert sie auf ihre objektive Substanz, die darin sich gleich bleibt, sich in ihrer bloßen Allgemeinheit in Form hält, sich nur abstrakt allgemein bewahren und bewähren kann. Weil sie hierin nur objektiv - also außer sich - auf eine allem gleich geltende Form, auf eine ihrer Beziehung äußerlich bleibenden Substanz reduziert ist und sich auch nur als diese verhält und sich nur darin ins Verhältnis bringt, betreibt Gleichgültigkeit subjektiv den Ausschluss von unterschiedlichen Inhalten, die Abweisung von bestimmter Bezogenheit durch die Ausschließlichkeit einer formellen, einer selbstbezogenen Identität. Da diese aber nur unwirklich, also nicht wirklich wahr, nicht lebendige Wahrheit sein kann, beschreibt der Begriff nur eine gleiche Geltung, also eine objektive Abstraktion in einer wirklichen Beziehung, formuliert das "Herausgenommene", das Abwesende aus ihrem Leben als darin sich gleichbleibende Form (siehe Gleichheit), also als Substanz einer Gleichförmigkeit, die nicht wirklich sein kann und sich von daher der Endlichkeit ihrer Verhältnissen entzieht, also unendliches Verhalten beschreibt, das sich gegen die Vielfalt seiner Sinne verhält, sich also aus reichhaltiger Sinnlichkeit heraussetzt, körperlich überhaupt nur als ein entäußertes Quantum ihrer Substanz existieren kann (siehe hierzu auch Begriffssubstanz). Der Begriff einer solchen Dialektik unterstellt daher eine Logik der Entfremdung, welche die inneren und äußeren Zusammenhänge von Gegenständen der Erkenntnis aufklären kann, von Beziehungen der Verhältnisse in einem Ganzen und von verselbständigten Ganzheiten zu einander. Es geht somit immer um ein Ganzes, das zwiespältig ist, das widersinnige Erscheinungsformen haben kann, wenn sein Wesen nicht anwesend ist, weil es sich in seiner Wesensnot nicht wirklich verhält, nicht wirklich da ist, sich nicht konkret mitteilt, in der Abstraktion seiner Vermittlung (siehe auch Wesensabstraktion) nur als ausgeschlossenes Drittes wirksam sein kann. Nur durch dieses können sich die an sich und durch sich ausgeschlossenen Beziehungen der Teile in einem Ganzen verhalten und auch Verhältnisse unterschiedlicher Ganzheiten bewirken, wenn diese sich in ihrer Entgegensetzung ergänzen. In dieser Form vollziehen sie zwar einen Widerspruch, der aber zugleich eine Identität in der Beziehung seiner Gegensätze als objektive Form für sich hat (siehe auch Formbestimmung) und entwickelt, und von daher auch einen vollständigen Begriff des Ganzen haben muss, um als dieses zu sein und um dieses begreifen, ergreifen und sich aneignen zu können (siehe Begriffsbildung). Dialektik wird umgangssprachlich in vielfach andersartiger Bedeutung verwendet und soll dort meist nur so etwas wie Wechselwirkung meinen, das Gegenüberstehen von Gegensätzen oder auch das Hin und Her einer Bewegung. Meist hat dann eine dem äußerliche Moral zu entscheiden, was daran Rückschritt oder Fortschritt, gut oder böse sein soll - was abgewendet werden und was als positiver Seinsinhalt, als ontologische Bestimmung sich verwirklichen, "durchgehen können" soll. Auch in der Philosophie herrschen die unterschiedlichsten Auffassungen von dem, was Dialektik sein solle oder sein könne. Denn gegen moralische Behauptungen kann nur wissenschaftliche Erkenntnis selbstbewusst auftreten, wenn sie die Phänomene widersinniger Verhältnisse auf den Grund ihrer Systematik zurückführen kann. Und das Begreifen dieser Phänomene ist der Weg zu dieser Erkenntnis, in dem deren Gehalt, ihr wesentlicher Inhalt, die Substanz ihrer Argumentation überhaupt überprüfbar wird. "'Für Marx ist nur eins wichtig: das Gesetz der Phänomene zu finden, mit deren Untersuchung er sich beschäftigt. Und ihm ist nicht nur das Gesetz wichtig, das sie beherrscht, soweit sie eine fertige Form haben und in einem Zusammenhang stehen, wie er in einer gegebenen Zeitperiode beobachtet wird. Für ihn ist noch vor allem wichtig das Gesetz ihrer Veränderung, ihrer Entwicklung, d.h. der übergang aus einer Form in die andere, aus einer Ordnung des Zusammenhangs in eine andere. ... Die Kritik (kann), ... weniger als irgend etwas anderes, irgendeine Form oder irgendein Resultat des Bewusstseins zur Grundlage haben ... Das heißt, nicht die Idee, sondern nur die äußere Erscheinung kann ihr als Ausgangspunkt dienen. Die Kritik wird sich beschränken auf die Vergleichung und Konfrontierung einer Tatsache, nicht mit der Idee, sondern mit der anderen Tatsache. Für sie ist es nur wichtig, dass beide Tatsachen möglichst genau untersucht werden ...' (I. I. Kaufmann über "Das Kapital' von Marx) Indem I. I. Kaufmann das, was er meine wirkliche Methode nennt, so treffend und, soweit meine persönliche Anwendung derselben in Betracht kommt, so wohlwollend schildert, was anderes hat er geschildert als die dialektische Methode?" K. Marx, Nachwort zur 2. Auflage des Kapital I, MEW 23, 25 - 27." Wissenschaft will Zusammenhänge aufdecken und erklären, die der Erkenntnis nicht unmittelbar zugänglich sind. Hierfür hat sie verschiedene Erkenntnismethoden (siehe auch Erkenntnistheorie) aus dementsprechenden Lebensvorstellungen entwickelt, die hinter die selbstständig auftretenden Phänomene greifen und den Begriff finden sollen, mit dem der Grund für deren Zusammenhänge über ihre Wirkungsweisen herauszufinden ist. Doch schon die Ergründung der adäquaten wissenschaftlichen Methode verlangt eine Sicherheit in der Abgrenzung der wissenschaftlichen Position. Diese macht die subjektive Grundlage ihrer Wissensbildung aus: Ist sie auf die Funktionalität im Großen und Ganzen der Lebensverhältnisse, auf die Behebung ihrer einzelnen Mangelerscheinungen ausgerichtet oder hiergegen kritisch begründet? Sammelt sie hierüber Informationen für ein Herrschaftswissen oder wendet sie sich gegen die Entfremdungsmacht verselbständigter Verhältnisse? Erarbeitet sie bloßes Anwendungswissen zur beliebigen Nutzung für die Wirtschaft ihrer Verwertung oder arbeitetet sie an und in einem Bewusstsein über diese Verhältnisse, an einem Wissen über die Gründe der fremden Kraft einer politischen ökonomie? Will sie die partikularen und isolierten Interessen in die Verheißungen einer abstrakten Allgemeinheit verpflichten oder will sie den wahren Lebenszusammenhang der Menschen darin begreifen, aus dem sich ihre Emanzipation aus dem Sachzwang der gesellschaftlichen Gewalten eröffnet? Versteht sie sich als Operator der herrschenden Vernunft oder in der Arbeit an ihrer Kritik immer auch als Akteur menschlicher Selbsterkenntnis? Die Beantwortung dieser Fragen hat viele Facetten. In jedem Fall enthält Dialektik eine Wesensbehauptung zur Weltgeschichte und ihrem lebendigen Sinn. Hier ist die historisch materialistische hervorzuheben. Denn wo sich Geschichte aus dem Ineinandergehen von Entwicklungen, aus sich ergänzenden Beziehungen ergibt, wird ihre Form sich auch aus ihrem Inhalt bilden, sich aus seinen Einfällen und Zufällen gestalten, die ihr hierdurch zugetragen werden und wird von ihren Lebensinhalten nicht wesentlich unterschieden sein. Es gibt keinen Grund, warum sich ihr Sein von ihrem Dasein abspalten müsste, sich zwischen ihrer Erscheinung von ihrem Wesen zu trennen hätte oder sich sonstwie fremd werden müsste (siehe Entfremdung). In der Form entdeckt sich der Inhalt, weil er sich in ihr und mit ihr bildet, der Unterschied von Form und Inhalt selbst Grund ihrer Bildung, ihres "Einswerdens" ist. Er kann so zu einer stetigen Gewohnheit werden oder nach Erneuerung und Weiterentwicklung streben, sich darin aufheben oder aufbewahren oder sich in der Aufhebung bewahren, bewähren und fortbestimmen, ohne dass seine Form sonderlich zu bedenken wäre, solange sie ohne Formbestimmung bleibt. Es wäre kein theoretisches Herangehen an das Erkennen eines Gegenstands nötig, kein Rätsel aufzulösen, kein Grund einer Entfremdung zu erschließen, kein Glaube mächtig und keine Ideologie nötig, um sich geschichtlich zu verhalten. Wissen wäre praktische Tätigkeit, unmittelbares Bewusstsein, Erkenntnis der Natur der Dinge, Naturwissenschaft. "Alle Wissenschaft wäre überflüssig, wenn die Erscheinungsform und das Wesen der Dinge unmittelbar zusammenfielen." Marx-Engels-Werke Bd.25, S. 825 Dialektik untersucht den Prozess einer Verselbständigung, die zwar auch in der Phänomenologie Anwendung findet, insofern diese ein Wesen hinter den Erscheinungen unterstellt. Doch warum diese hiervon abgetrennt sind, warum dieses Wesen nur außer sich erscheinen kann, bleibt das eigentliche Rätsel, das diese Trennung ausmacht und begründen könnte. Und das ist nicht über die Frage nach seinem "eigentlichen" Sinn zu klären. Wesentliches erscheint nicht einfach in einer Form, die für sich zu erkennen ist, ihre Erkenntnis also die Zutat einer "eidetischen Reduktion" (Husserl) wäre. Ein von seiner Erscheinung abgetrenntes Wesen unterstellt immer ein Verhältnis, worin es sich in dessen Positionen verhalten kann, soweit diese sich aufeinander beziehen. Und jede Position darin hat immer eine Form an sich mit einen Inhalt für sich. Doch wo sich etwas verselbständigt, vermitteln sich seine Positionen an und für sich durch eine Bestimmung, die sie in ihrer Beziehung nicht wirklich haben können. Weil sie außer sich in wirklicher Beziehung sein müssen, dies aber nicht wirklich sein können, wenn ihr Wesen außer sich erscheint, ist es in einem Widerspruch vermittelt, durch den jede Position im Ausschluss von der anderen, also als deren Negation bestimmt ist. Hierdurch sind die Positionen durch etwas bestimmt, was von beidem absieht, was sie in der Abstraktion von den Inhalten ihrer Beziehung voneinander trennt und nur noch eine abstrakten Substanz hat, die beiden zukommt, beiden gemein ist. Im abstrakt Allgemeinen von Verhältnissen erst zeigt sich ihr Widerspruch durch die Einheit der getrennten Bestimmtheiten ihrer Beziehung, zeigt darin ihren Widersinn als sich selbst ausschließende, sich negierende Position. Und wo die Lebensverhältnisse selbst widersinnig sind, wo sie sich gerade in ihrer abstrakten Einheit entzweien, wo sich ihr Wesen in seinen Erscheinungen entgegensetzt und sich nur in und durch ihre Gegensätzlichkeit in der Verselbständigung ihrer Verhältnisse verwirklicht, unterscheidet sich der Inhalt ihrer Beziehung eben nur in ihrer Form, in ihrer doppelten Bestimmung, in der sie sich deshalb auch nur verkehrt formulieren kann. In solchen Verhältnissen können die Positionen daher keine wahre Form haben, weil sie nur in ihrer Verkehrung verkehren können, in ihrem Verkehr gedoppelt sind. Von daher ist die Entdeckung inhaltlicher Zusammenhänge nicht unmittelbar möglich, wissenschaftliche Erkenntnis durch eine sie ermittelnde und vermittelnde Theorie nötig, deren Logik ihre Schlussfolgerung ausrichtet und ihre Analyse vorantreibt. Während der Positivismus - wie auch die Phänomenologie - an den selbständig auftretenden Fakten, an den Formen der Verselbständigungen ansetzt und ihre Beziehung in den äußeren formellen Zusammenhängen oder den bloßen Erscheinungsweisen ihrer Wirkungsverhältnisse durch die Bewahrheitung (Verifikation) ihrer Vorstellungen von deren Zusammenhängen (Hypothesen) erkundet (siehe hierzu auch "hermeneutischer Zirkel"), suchen dialektische Methoden diesen aus dem Wesen in den Verhältnissen ihres Gegenstands herauszulesen und das Wissen darüber zu einer bis vordem unmöglichen Gewissheit fortzubilden. Und gerade dies wird ihnen vorgeworfen. Karl Popper hat es am deutlichsten formuliert:
»Die Dialektik entspricht (...) nicht den Anforderungen an strenge Wissenschaft (...) Auch noch in anderen Hinsichten verstößt die Dialektik gegen die Regeln guten wissenschaftlichen Benehmens: Sie kann mit einer strikten Subjekt-Objekt-Trennung nichts anfangen; sie formuliert keine Hypothesen, die empirisch verifiziert oder falsifiziert werden könnten; sie hält sich nicht an das Gebot der Widerspruchsfreiheit; sie gibt nicht an, wie ihre zentralen Kategorien zu operationalisieren seien; und sie operiert überhaupt in jeder Hinsicht auf einem hoffnungslos vorwissenschaftlichen Niveau.« (Karl Popper in Was ist Dialektik? [1949] 1965, S. 18) Es ist ein sonderbares Verständnis von Kritik, die ja schon vor der Analyse ihres Gegenstands sich abgeschlossen und abgeschottet gibt - eben als Operator der herrschenden Vernunft. Die marxistische Analyse ihrer Widersprüche in der Wirklichkeit als Grundlage aller Prognosen ist der schlagende Beweis, dass die Verifikation von Vorstellungen über sie durch die empiristische Bestätigung ihrer Hypothesen nur der Bestätigung ihrer Herrschaft dienen können. Aussagen über ihre Entwicklung lassen sich aber gerade aus der Erkenntnis ihrer widersprüchlichen "Vernunft", aus der Logik dieser Widersprüche vom Subjekt und Objekt der Geschichte als substanziellen Grundlagen ihrer Wahrheit, als ihre Begriffssubstanz erschließen (siehe hierzu auch Erkenntnistheorie). Inzwischen beweist die Empirie des Kapitals längst an fast jedem Ort der Welt, dass der Widerspruch des Geldes, sein Widerspruch als Objekt wie Subjekt der Märkte zwischen seinem Dasein als Wertmaß und Maßstab der Preise, sein Widerspruch zwischen Wertbildung und Preisbildung (siehe auch Wertwachstum und Wirtschaftswachstum) die ganze Geschichte des Kapitalismus bis heute noch bestimmt. Popper hatte mit seinem "kritischen Rationalismus" einfach nur den Menschen "vergessen", den Widerspruch seiner Lebensäußerung in seinen gesellschaftlichen Verhältnissen, seine objektive Subjektivität, seine Selbstentfremdung unterschlagen. Denn schon durch ihr theoretisches Bewusstsein ist Kritik immer auch ein Akt der Selbsterkenntnis. Erst indem ich etwas kritisiere, setze ich es aus mir heraus und erkenne zugleich meine Beziehung hierzu, werde mir erst hierdurch meiner selbst gewahr. Und wie ich darin für mich wahr werde, kann jeder Mensch für sich wahr werden, wenn Kritik wahr ist, wenn kritische Theorie sich verwirklicht, materiell wird, indem sie die Täuschungen der wirklichen Verhältnisse analysiert und ihre Erkenntnisse so subjektiv mitteilt und vermittelt, wie sie objektiv sind. "Was die dialektische Bewegung ausmacht, ist gerade das Nebeneinanderbestehen der beiden entgegengesetzten Seiten, ihr Widerstreit und ihr Aufgehen in eine neue Kategorie. Sowie man sich nur das Problem stellt, die schlechte Seite auszumerzen, schneidet man die dialektische Bewegung entzwei". (Karl Marx, MEW 4, S. 133) Es handelt sich um einen Widerspruch, um die Einheit von Gegensätzen, die sich nur dadurch bestärken, dass sie in ein und demselben einander entgegenstehen. In dieser Formalität von Unterschiedenheit im Gleichen, der synthetisch aufgelöst werden könne, bliebe Dialektik allerdings eine rein positivistische Bewegungsformel von Gegensätzen, die mit jedem beliebigen Gedanken verfüllt werden könnten. Ihr Resultat wäre eine Komposition, ein Zusammenfügen verschiedener Inhalte durch Versöhnung ihrer Gegensätze. Der Widerspruch der Gegensätze wäre im Grund in einer bloßen Vermengung aufgelöst, willkürlich, weil er selbst substanzlos bliebe, keine wirkliche Auflösung verlangt. Keine innere Notwendigkeit kommt darin zum Ausdruck, sondern das Imponieren durch Opponieren. Ohne dass eine zugrunde liegende Analyse die Substanz einer notwendigen Veränderung erkannt hat, bleibt solche Dialektik nur die Zufügung einer Form, in der sie genauso zufällig begriffen, eine bloße Formulierung bleibt. Marx hatte dies z.B. bei Proudhon und dessen Anwendung Hegelianischer Wesenslogik so gesehen und beschrieben: Hätten wir die Unerschrockenheit des Herrn Proudhon in Sachen des Hegelianismus, so würden wir sagen: Sie unterscheidet sich in sich selbst von sich selbst. Was will das sagen? Da die unpersönliche Vernunft außer sich weder einen Boden hat, auf den sie sich stellen kann, noch ein Objekt, dem sie sich entgegenstellen kann, noch ein Subjekt, mit dem sie sich verbinden kann, sieht sie sich gezwungen, einen Purzelbaum zu schlagen und sich selbst zu ponieren, zu opponieren und zu komponieren - Position, Opposition, Komposition. Um griechisch zu sprechen, haben wir These, Antithese und Synthese. Für die, welche die Hegelsche Sprache nicht kennen, lassen wir die Weihungsformel folgen: Affirmation, Negation, Negation der Negation. Das nennt man reden. Es ist zwar kein Hebräisch, mit Verlaub des Herrn Proudhon; aber es ist die Sprache dieser reinen, vom Individuum getrennten Vernunft. An Stelle des gewöhnlichen Individuums und seiner gewöhnlichen Art zu reden und zu denken, haben wir lediglich diese gewöhnliche Art an sich, ohne das Individuum. (Karl Marx, Elend der Philosophie, MEW 4, S. 127f) Die Grundlage der Dialektik beinhaltete schon im altgriechischen Diskurs auch das Verständnis von Kritik, in welchem die Entwicklung einer Diskussion substanziell verstanden wird, indem sie nicht nur eine Position von sich unterscheidet, sondern zugleich diese "von einer anderen Seite" her erkennt, von daher ihren Sinn entzweit beschreiben kann. Die doppelte Wahrheit einer Kritik, einerseits in der Beziehung auf ihren Gegenstand diesen zu leiden, andererseits ihn nicht leiden zu können, also in der Notwendigkeit zu stehen, sich von ihm zu unterscheiden, gilt als Grundlage jeder Auseinandersetzung und deren geschichtsbildende Wirkung, als Schmerz einer Erkenntnis, die Änderung nötig macht. Darin wird eine Position durch ihre Negation, als kritische Reflexion zu einer erneuerten Position, die etwas Neues darstellt, worin das Alte aufgehoben ist im doppelten Sinn des Wortes sowohl negiertes Dasein wie auch bewahrtes Sein darstellt. Dessen Logik wird also durch eine Negation vorangetrieben, die neue Formen derselben Substanz aus ihrer sich selbst fortbestimmenden Widersprüchlichkeit hervorbringt und also in einer ihr adäquaten Form auflöst. Eine Position zeichnet sich in ihrer Negation dadurch aus, dass sie die ursprüngliche Position ausschließt, dass sie ihre Abwesenheit betreibt, also zunächst nur in diesem Ausschluss, durch die Negation derselben Substanz begründet ist, aber erst durch die Aufhebung ihrer Negativität, also durch die Negation der Negation eine wirklich andere Form ihres Wesens findet, das freilich damit nicht schon wirklich anders, sondern hiergegen nur gleichgültig geworden ist. Ein Widerspruch ist eben keine Formalität, keine bloße Form, die sich substanziell als das belässt, worin sie sich abstrakt vereint. Es kann ein solcher Widerspruch nicht aus einer bloßen Abweisung heraus im Selben bestehen bleiben. Nur in der Absehung hiervon und dennoch ihr gleichgeltend, also als Abstraktion geltend, lässt sie sich in dieser Ausschließlichkeit Widersprüchliches zumindest seiner Idealität nach, also ideell hierauf beziehen. Von daher gibt es keine der Sache nach schon substanziell bestimmte Logik. Sie beruht auf der Notwendigkeit eines Ausschlusses, der sich aus ihrer Doppelsinnigkeit ergibt und sich nur vermittelst einer abstrakten Substanz formulieren lässt. Von daher kann sich die Dialektik auch nicht so bewahrheiten, als ob sie aus einer Diskurstheorie des Altertums, als frühzeitliche, in sich positive Form der Auseinandersetzung fortbesteht, ihre Logik also aus der Sprache selbst ihre Substanz beziehen könne (Logos: Das Wort). So hatte es wohl Martin Heidegger verstanden, der dadurch, dass er Seiendes bespricht und beschreibt schon aus der Sprache dessen Wahrheit als das Eigentliche des Seins, als dessen Fundament erkennen und als Fundamentalontologie behaupten und von daher auf eine Analyse der Elementarformen seiner Wirklichkeit verzichten konnte. Deren Konsequenz, das Bewusstsein selbst zum Dasein zu erklären, hatte sowohl in der Philosophie wie in der deutschen Geschichte bereits schlimme Folgen gezeitigt. Aber schon Hegel hatte in seiner Logik dargestellt, dass sich die Doppelsinnigkeit einer Sache in einem Widerspruch bewegt und emaniert, nicht als Inhalt, wohl aber in der abstrakten Allgemeinheit ihrer Begründung. Von daher geht auch die Sprache, die in ihren Begriffen einen Widersinn formuliert, über ihre Formulierung hinaus, indem sie diesen auflösen muss, sich ideologiekritisch einem Wesen zuwendet, das sich im Widersinn einer Begrifflichkeit, in seiner "contradicto in adjecto", unkenntlich macht und von daher in seiner Erscheinungsform hinterfragt werden muss. Aus ihrer Analyse kann ihre abwesenden Substanz erkannt und somit auch begriffen werden, dass und wodurch sie ihrem Wesen widerspricht, es also im Grunde verneint, es in seiner Abstraktion zunichte macht. Dies allerdings wurde erst von Karl Marx ausgearbeitet, der sich vollständig gegen den Hegelianischen Entfremdungsbegriff eben dadurch positioniert hat, dass er, was bei Hegel "sinnvolle Geschichte" der Dialektik ist, als gegenwärtige Notwendigkeit geschichtlicher Praxis versteht. Das zeigt sich besonders an Hegels Begriff der Logik, wo er schreibt: "Das abstrahierende Denken... ist nicht als bloßes Auf-die-Seite-stellen des sinnlichen Stoffes zu betrachten, welcher dadurch in seiner Realität keinen Eintrag leidet, sondern es ist vielmehr das Aufheben und die Reduktion desselben als bloße Erscheinung auf das Wesentliche, welches nur im Begriff sich manifestiert." (Hegel, Logik II, 20). Was bei Hegel noch Ausdruck einer Reduktion auf das Wesentliche sein soll, das "in seiner Realität keinen Eintrag" leidet, ist bei Marx das, was es nicht ist, was es nicht sein kann, was nur widersinnig erscheinen kann, weil es in Wahrheit abwesend und in seiner Wirklichkeit daher notwendig unwirklich wirksam ist. Eine Abstraktion beruht auf einer Absehung. Und wovon man objektiv absieht, das wird subjektiv zu einer Absicht, versetzt eine Beziehung in ein Verhältnis, welches das Unerfüllte einer Beziehung durch ein bestimmtes Verhalten fortbestimmt, worin sich das bestärkt, was es nur abstrakt werden kann, was sich also nur in der Absehung von sich, von seinem Lebensgrund entwickeln kann. Es kann von daher keine wesentliche Beziehung bilden und sich nur im Kampf gegen anderes, gegen alle ihm fremd scheinenden und fremd bleibenden Wesen verwirklichen (siehe hierzu auch Moral). Was bei Hegel noch Ausdruck einer Reduktion auf das Wesentliche sein soll, das "in seiner Realität keinen Eintrag" leidet, ist bei Marx das, was es nicht ist, was es nicht sein kann, was nur widersinnig erscheinen kann, weil es in Wahrheit abwesend und in seiner Wirklichkeit daher notwendig unwirklich wirksam ist. Es wirkt darin die bloße Negation aller Inhalte, die reine, also abstrakte Substanz, die umso drängender negativ wirkt, wie sich die Abstraktion gegen ihre Inhalte entwickelt hat. Wo sie real ist, wo sie wirklich wirkt, da wirkt eine Abstraktion daher wie ein Trieb, dem alle Inhalte verloren gegangen sind, wie ein Vakuum (siehe Nichtung), das alles aufsaugt, was da ist (siehe Dasein), weil es Sein muss, weil es zum Erhalt seiner Lebenssubstanz notwendig ist, auch wenn - und gerade weil - es nur noch abstrakt da ist und substanziell in einer Not ist, die nur durch inhaltliche Zufügungen gewendet werden kann. Obwohl es dann fast nur der Form nach existiert, gebietet deren Substanz einen Inhalt, der durch sie bestimmt ist (siehe Formbestimmung). Je allgemeiner diese wirksam ist, je abstrakter sie wird, desto totaler (siehe Totalisierung) und bestimmender ist sie (siehe abstrakt Allgemeines) und verkehrt das Allgemeine zu einer allgemeinen Besonderheit, die ihre Verhältnisse aus dem Verhalten ihrer abstrakten Allgemeinheit bestimmt (siehe zum Beispiel den Warenfetisch). Was in der Beziehung auf anderes sich entwickelt, erfüllt und befriedigt, weil und sofern es zum Frieden, zu einer Befriedigung kommt, wird zu einem unerfüllten Inhalt, zu einer Befriedung, die durch fremde Inhalte substanziell wirkt, ohne hierdurch auch wirklich bestimmt zu erscheinen. Es wird aus seiner Negation heraus drängend, zum bloßen Quantum seines fremd gewordenen oder noch nicht erkennbaren Inhalts, der nicht sein kann und doch sein muss, um in Beziehung zu sein, auch wenn er nur in seiner Form bestimmend sein kann (siehe Entfremdung). Er wird zu seinem Trieb, der auf eine Erfüllung abzielt und alles für sich verwendet und wendet, weil und wie es ihm nützlich ist (siehe Nützlichkeit). Im Nutzen manifestiert sich daher dann die Herrschaft seines Willens. Nichts ist nur formal, also in der Absehung von jedem Inhalt zu begreifen - etwa als formallogisches Implikat des Schlussfolgerns: Wo nichts ist, kann alles sein und wo alles ist, kann Nichts nicht sein. So ist denn Nichts nicht einfach ohne Inhalt, sondern wirksame Substanz, die Negation, die alles beherrscht, weil alles sich in Nichts auflöst, wo es nicht sein kann, und Nichts nicht sein kann, wo es alles ist. So bewährt sich das Allgemeine in der doppelten Verneinung und setzt sich in dem durch, was es nicht sein kann - eben wenn und weil es bloße Absehung, Abstraktion ist (siehe abstrakt Allgemeines). Wovon wir absehen, das bestätigt sich in nichts, weil es uns gleichgültig wird, wohl aber unsere Absichten bestimmt. Im Allgemeinen bestimmt es das Zunichte gehen von etwas, das da ist, in diesem Dasein aber nicht wirklich wahr sein kann. Es wird in seinem konkreten Dasein zu einem Wesen, das schon gewesen ist, bevor es da war, im Dasein also schon am Verwesen ist. Von daher formuliert das Nichts die Wirkung eines Widerspruchs in dem was ist und zugleich nicht da ist, im Einzelnen also nur in seiner Abwesenheit und durch sie wirksam ist, weil es sich im Allgemeinen nur aufheben kann. Es ist dies die allgemeine Wirkung einer Abstraktion, einer Abstraktion, wo sie allgemein zur Wirkung kommt (siehe Realabstraktion). Sie ist durch ihre Allgemeinheit gegen das Einzelne das bestimmende Moment der Dialektik auch bei Marx geblieben (siehe hierzu auch Entfremdung). Marx sieht in dieser Verneinung daher die Grundlage und Möglichkeit der Kritik, indem er sie selbst als Erscheinung von Verhältnissen darstellt, die sich selbst widersprechen und von den Menschen als ihnen entfremdet begriffen werden können. Bei Hegel ist diese Verneinung noch dadurch unkritisch, dass sie selbst schon geschichtsbildend, als überhistorische Notwendigkeit verstanden wird. Von daher vollzieht sie nach seiner Auffassung eine objektive Dialektik der Natur durch Verneinung als Entfremdung und Bewährung durch Aufhebung dieser Entfremdung, in welcher die Menschheit die Notwendigkeiten eines "objektiven Sollens" des Weltgeistes zu vollziehen hat. Karl Marx kehrt diesen Entfremdungsbegriff um, indem er daran anknüpft, aber den Menschen subjektiv in der Bildung eines wirklich gesellschaftlichen Subjekts versteht (siehe Historischen Materialismus), das in der bisherigen Geschichte noch nicht wirklich wahr geworden ist: "Das Große an der Hegelschen Phänomenologie und ihrem Endresultate - der Dialektik der Negativität als dem bewegenden und erzeugenden Prinzip - ist ... einmal, daß Hegel die Selbsterzeugung des Menschen als einen Prozeß faßt, die Vergegenständlichung als Entgegenständlichung, als Entäußerung und als Aufhebung dieser Entäußerung; daß er also das Wesen der Arbeit faßt und den gegenständlichen Menschen, wahren, weil wirklichen Menschen, als Resultat seiner eignen Arbeit begreift. Das wirkliche, tätige Verhalten des Menschen zu sich als Gattungswesen oder die Betätigung seiner als eines wirklichen Gattungswesens, d.h. als menschlichen Wesens, ist nur möglich dadurch, daß er wirklich alle seine Gattungskräfte - was wieder nur durch das Gesamtwirken der Menschen möglich ist, nur als Resultat der Geschichte - herausschafft, sich zu ihnen als Gegenständen verhält, was zunächst wieder nur in der Form der Entfremdung möglich ist." (Karl Marx 1844 in MEW 40, S. 574) Es vollzieht sich in der Form, dass sie sich ihrem Inhalt entgegenstellt, dass sie selbst sich nicht in einem Widerspruch halten lässt, weil sie durch die Negation unmittelbar deformiert wird. Im Einzelnen wird sie einseitig inhaltlich bestimmt, im Allgemeinen setzt sich das Abwesende, das allgemeine Wesen der Abstraktion, das abstrakt Allgemeine, gegen ihren anwesenden Inhalt durch und wird zu einer selbständigen Formbestimmung. Die Negation kann nur in ihrer Abstraktion eine Position darin aufheben, dass sie das für sich wird, was diese nicht sein kann, dass sie also das, was an sich positiv ist aber so nicht sein kann, weil es für sich unwirklich ist, in Wahrheit also auch anders sein muss, als es ist, als es zu sein scheint. So genommen wäre es aber ein unendliches Nichts, eine schlechte Unendlichkeit, ein Widersinn in sich. Und der muss von daher sich als anders, als Position auch in negierter Form erweisen, was dem Positiven durch dessen anderes Sein ein Ende setzt und es als ein Anderes, worin es enthalten ist, zugleich von sich ausschließt und abstößt. Marx hat diese Beziehung z.B. bei der Analyse des Werts aufgezeigt, indem er den Tauschwert, der als das quantitative Verhältnis der Relationen von Preisen als zufällig erscheint, befragte, was er denn anderes sein könne als ein widersinniger Begriff, als eine Contradicto in adjecto. Und er zeigte daran auf, dass er seinen Begriff nicht durch sich haben könne, also etwas anderes enthalte, einen Wert, den der Tauschwert zwar ausdrückt, aber eben nur abstrakt von sich zu seiner Substanz haben kann: als Wertgröße eines Durchschnitts, als Quantum einer durchschnittlichen menschlichen Arbeit, auf die sich letztlich die Tauschwerte im Allgemeinen reduzieren müssen, um im Einzelnen zwischen Angebot und Nachfrage angemessene Preise konkurrieren zu lassen. Durch die Methode der Schlussfolgerung im Dasein selbst, also im Verlauf von dessen Analyse, hat Dialektik einen logische Sinn, indem hierdurch die Gründe eines widersinnigen Seins erkannt und auch begriffen werden können, gerade wo und weil sie nicht greifbar sind. Hier versteht sich dialektische Erkenntnis in der Bewegung der Gegensätze, in einer Beziehung, die in als Verhältnis zu sich selbst verharrt, weil sie sich verselbständigt hat und in Wahrheit für sich selbst mangelhaft ist und deshalb auf den Begriff dieses Verhältnisses gebracht werden muss, um es als durch ihn begründet kenntlich zu machen und von daher im Verlauf ihrer Verallgemeinerung diesen auch erweist und in der Rückbeziehung auf seine Praxis bewahrheiten und fortbilden kann.. Ein solches Verhältnis bewegt sich eben nur scheinbar kreisförmig in der Ausschließlichkeit seiner Positionen, die sich in ihrer Getrenntheit zu einander gegensinnig verhalten und dennoch vereinen, weil sie im Einzelnen allgemein gleich geltend bestimmt und daher gleichgültig für einander sind. Was sie vereint ist nicht wirkliche, sondern eine abstrakte Einheit, die sie zusammenhält, soweit sie aneinander die Reflexion ihrer Identität finden, also das, worin sie sich gleich erscheinen und in ihrer Wirklichkeit dennoch ausschließen. Es ist ein Verhältnis, worin jedes für sich durch seine Form zugleich anderes, also Einheit im Widerspruch mit sich findet, weil in der Form die Identität gegensätzlicher Positionen bestimmt ist. Begreifbar wird dies als Formbestimmung einer Beziehung, die durch das Verhalten ihrer Gegensätze in ein Verhältnis versetzt ist, worin sie einander nicht lassen und doch gegeneinander bestimmt sind. An diesem Verhältnis besteht daher eine Form an sich, die in ihrem Inhalt für sich ist und an und für sich als Ganzes zu ganz Anderem sich verhält, wodurch dieses wiederum anders wird, weil solches Verhalten an ihm nur Form sein kann. Dieses Verhalten ergeht aus jedem Verhältnis mit gegensinniger Bestimmtheit, als Widerspruch eines Ganzen, als Widerspruch von dessen allgemeiner Form mit seinem abstrakten Inhalt, wodurch es an sich eine inhaltliche Bestimmung hat, durch die es für sich nicht wirklich, nicht wirkender Inhalt, im Grunde nichts sein kann, also seiner äußeren Formbestimmung folgend, für sich anders ist, eine Formveränderung in sich trägt, die dort wirksam wird, wo sie sich verallgemeinert, als abstrakt Allgemeines sich mit ihrem Inhalt vertauscht (bestes Beispiel hierfür ist die Wertform, wie sie Karl Marx im Kapital Bd. I dargestellt hat). Weil dieses abstrakt Allgemeine von daher nicht für sich bleiben kann, an und für sich nur durch die beständige Veränderung bestehen kann, wird seine Entwicklung notwendig durch seine beständige Aufhebung und Selbsterneuerung fortbestimmt. Es ist das Prinzip des Teufels, die positive Negation, worin "alles, was entsteht, wert ist, dass es zugrunde geht" (so spricht es Goethes Mephisto aus). Aber weil sich darin zugleich der Widerspruch in anderer Form abstrakt und allgemein fortbestimmt, erscheint der besondere Inhalt wiederum verwandelt, als Metamorphose in einer anderen Form allgemein erneuert. So begründet er durch die Fortbestimmung seiner Formbestimmtheit wiederum ein anderes zu einem widersprüchlichen Ganzen vieler einander gleichgültigen Eigenschaften, die sich theoretisch unendlich verändern, wenn sie hierbei nicht zugleich ihre Substanz aufzehren würden. Was in der Gedankenabstraktion als Ideologie ewig erscheinen kann, vollzieht in der Realabstraktion, in seiner seiner wirklichen Geschichte seinen Selbstverlust, die Selbstaufhebung seines Daseins, das Loch seiner selbst (siehe Nichts), das im Vakuum seiner Selbstbezogenheit immer mehr und immer gieriger wie ein Süchtiger nach Stoff für sich verlangt, den es sogleich nichtet, wo es ihn verbraucht. Menschliche Geschichte ist immer gesellschaftlich und gründet auf der Auseinandersetzung über das Werden und Zergehen ihrer Eigenschaften und Fähigkeiten, ihrer Sinne und ihrer Gegenstände. Im gegenständlichen Bezug wird hiernach die gesellschaftliche Auseinandersetzung zu einer Entwicklung oder Zerstörung (siehe auch Barbarei) der Geschichte der Menschen, die sich in ihrer Sinnbildung im Verhältnis zu ihrer Natur als geschichtliche Form ihres Stoffwechsels zu einem gesellschaftlichen Sinn ihrer Naturmächtigkeit entwickelt. Menschliche Sinne bilden und äußern sich in der menschlichen Tätigkeit als ihre Naturmacht zwischen Bedürfnis und Arbeit und stellen sich im Lebensgenuss ebenso dar wie in ihrer Produktivität. Eine Geschichtsbildung die aus der Naturgeschichte menschlicher Naturmacht heraus sich zu Gegensätzen mittels der Wertform ihrer Produktivität entfaltet, erzeugt die Negation einer stofflichen Position als Widerspruch der Gegebenheiten eines gesellschaftlichen Verhältnisses, in welchem sich Gesellschaft als bloßes Klassenverhältnis fortentwickeln muss, weil darin die Macht der Arbeit zur Ohnmacht von Bedürfnissen wird. Von daher ist Dialektik vor allem als Verhältnis von geschichtlichen Notwendigkeiten in der Sinnbildung der Menschen zu begreifen, die sich ebenso geistig wie materiell entwickeln. Sie kann daher weder materiell determiniert noch gottgegeben sein. Wo sie in sinnliche Not geraten sind, muss ihre Ohnmacht notwendig begriffen werden, um das Denken hierfür frei zu machen und ihre Emanzipation zu befördern. Dialektik ist also nicht einfach nur die Methode einer Diskussion oder Sprache überhaupt, sondern zugleich die Methode, ein widersprüchliches Sein zu ergründen um darin dessen Fortschritt zu erkennen. Sie setzt die kritische Erkenntnis voraus, dass ein materieller oder geistiger Gegenstand, eine Sache, die nachdenklich macht, ein Ding und zugleich ein Unding ist, ein Verhältnis, worin sich die Geister scheiden, obwohl sie sich im Grunde einig sind, dass dies nicht sein kann, dass etwas ist, wovon sie in Wahrheit also abstrahieren. Dialektik ist die Methode, diesen Widerspruch systematisch zu analysieren, indem aus dessen Entgegensetzungen zugleich ihre wesentliche Einheit als treibende Kraft, ihre Substanz als Grund ihrer Wirklichkeit erkannt wird, gerade dort, wo sie negiert, also nicht anwesend ist. Damit wird deren Wesen als unwirklicher Antrieb ihrer Entfaltung zum Gegenstand der Erkenntnis und der wirkliche Gegensatz zugleich in seinem Widerspruch von Wesen und Erscheinung ent-deckt, der die Verselbständigungen des Daseins, die Entfremdung des Seienden im Sein erklärt. Und hieraus erklärt dann schließlich der dialektische Begriff das So-sein-müssen, weil und sofern das Dasein durch seine Nichtigkeit nicht sein darf, solches Dasein also doppelt negiert ist (siehe hierzu auch kritische Theorie). So hat Dialektik den Widerspruch von Form und Inhalt im wahrsten Sinne des Wortes ent-deckt, indem sie durch Hegel das Wesen der Formbestimmung erkannt hatte, die Bestimmung der Form nicht durch ihren Inhalt, sondern an ihm. Es ist das, was ein Begriff an sich hat, um für sich zu einer dem Inhalt fremden Bestimmung zu werden, um durch diesen an und für sich etwas anderes zu sein, als es ist und dadurch auch anders zu werden, um seine fremd gewordenen Substanz aufzuheben, zu bewahren, indem sie anders wird. Was für Hegel jedoch noch das natürliche Moment der Geschichte des Weltgeistes war, wurde durch Marx zu einem Begriff, den die Geschichte der Menschheit nur hat (siehe historischer Materialismus), solange sie sich nicht verwirklicht, solange sie anachronistisch ist, solange ihr Material selbst sich in einer Veränderung befindet, die nur Metamorphose ihrer Formen sein kann, solange sie sich also nicht auch wirklich gesellschaftlich ereignet. Von daher wurde Dialektik zur Beschreibung der Bewegungsformen (Prozesse) eines widersprüchlichen Seins, des aus einander hervorgehend und in einander Übergehens des Seienden von seiner Position in seine Negationen, die sich durch und in Nichts abstrakt von sich in ihrer Substanz vereinen, sich also durch ihre Negation abstrakt aufeinander beziehen und sich hierdurch in ihrem Verhältnis im doppelten Wortsinn verkehren: Das Konkrete bezieht sich in seiner Nichtigkeit auf sich und anderes und vollzieht hierbei im entsprechenden Zeitverlauf (siehe Geschichte) ein verkehrtes Sein, ein Wesen, das seine Substanz vertauscht, seine Form sich zu seinem Inhalt - zu einer Formbestimmung - macht und von daher selbst als Täuschung, also im Widerspruch zu seiner Erscheinung da ist und als verkehrtes Dasein nur in seiner Entfremdung von sich wirklich sein kann. Indem Dialektik deren Formbestimmung, also den Doppelcharakter einer Form zu begreifen hat, eröffnet sie die Erkenntnis einer widersprüchlichen Form, eines Anachronismus von Form und Inhalt, der über ihre Gegenwart hinausweist und somit zu einer wissenschaftlichen Methode des Schlussfolgerns wird. Indem Dialektik als Beschreibung und Ergründung von solchen Widersprüchen nur geschichtlich zu verstehen ist, verbietet sich schon von vorn herein ihr eine ontologische Bedeutung zu verleihen, wie das die klassischen Vertreter des so genannten "Marxismus-Leninismus" mit ihrem Dialektischen Materialismus betrieben haben. Dieser begründet sich aus einer "Dialektik der Natur", die den Menschen selbst als bloßes Naturwesen entwickelt habe und die Geschichte seiner Gesellschaftlichkeit determiniere. Demnach gebe es Stufen der Menschwerdung, die sich aus dem Stoffwechsel der Natur bis hin zur höchsten Gesellschaftsform, den Kommunismus, objektiv zwangsläufig entwickeln müsse. Dies aber ist ein Rückschluss, der seine eigene Geschichte auflöst und durch eine Naturlogik ersetzt, indem die vorhandenen Widersprüche der Gesellschaften zu einer ahistorischen Wesenheit einer rein objektiven, also subjektlosen Geschichte aufgelöst werden. Und gerade dies ist wesentlich undialektisch, denn Natur müsste sich demnach ja auch selbst aufheben können, ihre eigene Negation betreiben und verdoppeln in einer Negation der Negation, was in sich schon schwachsinnig ist, weil sie von sich nicht absehen, keine Abstraktion sein kann. Dies kann nur ein Subjekt, das sich zu ihr verhält, unterstellt also Subjektivität, Tätigkeit, die eigene Gegenständlichkeit erzeugt, Naturmacht ist und sich dadurch wesentlich Eigenes zu seinem Inhalt macht. "Ein Wesen, welches seine Natur nicht außer sich hat, ist kein natürliches Wesen, nimmt nicht teil am Wesen der Natur. Ein Wesen, welches keinen Gegenstand außer sich hat, ist kein gegenständliches Wesen. Ein Wesen, welches nicht selbst Gegenstand für ein drittes Wesen ist, hat kein Wesen zu seinem Gegenstand, d.h. verhält sich nicht gegenständlich, sein Sein ist kein gegenständliches. Ein ungegenständliches Wesen ist ein Unwesen." (Karl Marx in Ökonomisch-philosophische Manuskripte (1844) - MEW 40, S. 578) Natur kennt zwar Verschwendung und Überfluß und den Tod des Individuums zugunsten des Lebens der Gattung, aber keine Negation. Sie ist von daher nicht dialektisch (dies im Gegensatz zu Engels "Dialektik der Natur"). Dialektik setzt immer die Freiheit eines anderen Seins voraus, die ihm notwendige Bedingung seiner Freiheit ist, die das Subjekt durch seine Tätigkeit veräußert. Die Menschen mussten schon immer - wie jedes Naturwesen auch die Notwendigkeiten ihres Stoffwechsels bewältigen und konnten sich deshalb immer auch frei hierzu verhalten in der Art und Weise, wie sie das tun, um die Natur selbst zu ihrem Werkzeug und zu ihrer Kultur zu machen. Freiheit und Notwendigkeit sind die wesentlichen Momente der menschlichen Geschichte (siehe historischer Materialismus). Die Freiheit war aber bisher immer nur auf der Seite der Mächtigen, die Notwendigkeit auf der Seite der Ohnmächtigen. Von daher war Freiheit prinzipiell negiert und konnte nur als mächtige Klasse, also im Widerspruch zu sich selbst bestimmend sein. Das macht die historische Grundlage der Dialektik, welche die Bewusstseinsform der Klassengesellschaft ist. Dialektik ist im Grunde die Methode der Erkenntnis der Antriebe eines Widerspruchs in seiner Totalität, in der Gänze seines Aufgehens in der Beziehung seiner Teile, die in ihrer Trennung nicht voneinander lassen können, weil sie substanziell eins sind, und die sich doch nicht wirklich ergänzen, nicht wirklich ganz sein können wiewohl sie durch ihre unwirkliche Einheit im Ganzen wirken. Dialektik erfasst die Formen eines Systems, das sich durch seine Formbestimmungen ergänzt. Aber dies kann nicht als solches lebendig sein, kann zwar eine systematische Wahrheit durch die Beschreibung von abstrakten Zusammenhängen haben, solange Leben widersprüchlich ist, nicht aber Leben wahr machen - wie dies von Hegel in seiner Aussage behauptet ist, dass die Wahrheit das Ganze sei. Hiergegen hat Theodor W. Adorno opponiert, indem er festgestellt hatte, dass "das Ganze das Unwahre" sei und damit den Hegelschen Totalitarismus angegriffen haben wollte. Aber seine "negative Dialektik" kam nicht wirklich dagegen an, weil auch sie eine implizite Wahrheit des Lebens nur negativ beschreiben konnte und demselben Totalitarismus einer Gedankenabstraktion mit der Behauptung verfiel, dass es "kein richtiges Leben im falschen" geben könne. Indem er damit selbst einer nicht wirklichen Wahrheit zu Diensten eilte, konnte er gedanklich nicht ausführen, dass jede Totalisierung nur abstrakt gegen die wirkliche Geschichte sein kann, also eine Ideologisierung ihrer Realabstraktionen, also selbst unwirklich ist. Gerade weil es eine Totalität nicht wirklich geben kann, besteht Geschichte aus dem Ineinander-Übergehen getrennter Ganzheiten, die den wirklichen Fortschritt nur durch die Aufhebung ihrer Logik erfahren können, indem sie nicht einer Wahrheitsbehauptung mehr zwingend folgen, das Gebrochene nicht heilen, zu einem Heil auflösen wollen, sondern die Getrenntheiten des Lebens, das Tote der Formationen zum Leben hin wenden, es durch die Aufhebung seiner Logik in neuen Zusammenhängen beleben. Denn das Leben ist in seiner Subjektivität wesentlich unlogisch auch wenn es das Material der Dialektik liefert. Als bloße Diskurstheorie verbleibt Dialektik immer noch in einer ideell gefassten Logik. Darin ergibt zwar die Wahrheit von Position und Negation eine neue Qualität in der Erkenntnis des Diskutierten, nicht unbedingt aber im wirklichen Sein der Menschen. Die Beziehungen in einer kritischen Diskussion bleiben theoretisch ohne Beziehung zu ihrem wirklichen Dasein und eine kritische Theorie kommt daher auch nicht darüber hinaus zur Analyse einer stofflichen Wirklichkeit. Diese bleibt im bloß theoretischen Verstand bestenfalls Gegenstand einer Ideologiekritik, damit aber in Wirklichkeit zwangsläufig geschichtslos und also rein interpretativ, "In ihrer mystifizierten Form ward die Dialektik deutsche Mode, weil sie das Bestehende zu verklären schien. In ihrer rationellen Gestalt ist sie dem Bürgertum und seinen doktrinären Wortführern ein Ärgernis und ein Greuel, weil sie in dem positiven Verständnis des Bestehenden zugleich auch das Verständnis seiner Negation, seines notwendigen Untergangs einschließt, jede gewordne Form im Flusse der Bewegung, also auch nach ihrer vergänglichen Seite auffaßt, sich durch nichts imponieren läßt, ihrem Wesen nach kritisch und revolutionär ist." (MEW 23, S. 27f) Im wirklichen Sein der Menschen sind konkrete Inhalte bestimmend, welche in eine ihnen äußere Form geraten, wenn sie sich widersprechen. Im wirklichen Widerspruch werden sie sich selbst unangemessen und werden sich von da her in ihrer Form fremd: Sie sind, ohne wirklich zu sein, - sie haben ihre wirkliche Form außer sich. Und das ist eine Form ohne wirklichen Inhalt, Formbestimmung. Solche Entfremdung verlangt das Zurückkommen auf sich in einer neuen Qualität, verlangt aus sich selbst heraus schon die Entwicklung des Inhalts durch Aufhebung seines Widerspruchs: Erneuerte Qualität aus der Einheit der Entgegensetzungen seiner Formbestimmtheit, die ihn stets anders erscheinen lassen, als er in Wahrheit ist. Er selbst wendet sich gegen seine Form, die nicht wirklich sein kann, trägt also selbst schon die Substanz seiner Entwicklung, indem er seinen Widerspruch fortwährend durch seine Aufhebung wahr macht. Es geht also nur darum gehen, dass diese Unendlichkeit seiner Kreisläufe, seiner Zirkulation beendet wird. Der dialektische Begriff ermöglicht also die Erkenntnis eines sich unendlich erneuernden Formwechsels, der Metamorphosen einer abstrakten Bestimmtheit in ihren eigenen Existenzformen. An sich haben diese Formen einen ihnen fremden Inhalt als Bestimmung, die ihrem substanziellen Gehalt nicht zukommt, eine Formbestimmung, die sie nicht zu sich kommen lässt. Diese Bestimmung wird daher selbst zum Inhalt ihrer Abstraktion, wodurch sie für sich sein können und schließlich über ihre Naturalform wie durch eine äußerliche Beziehung zu sich kommen, also an und für sich natürlich erscheinen können, wiewohl ihr Zusammenhang nur abstrakt allgemein sein kann. In dieser Form erst lässt sich auch Widerspruch erklären, der mehr ist als ein bloßer Gegensatz: Im Widerspruch vereint sich eine doppelte Bestimmung zu einer Formbestimmung des Werdens und Vergehens. Er ist das Dasein zweier Inhalte in einem, gedoppelter Inhalt, der selbst nur in der Abstraktion substanziell sein kann und damit eine Verallgemeinerung betreibt, die ihm zugleich eine inhaltliche Selbstaufhebung zumutet. An ihm ist bestimmt, dass er für sich nicht sein kann, weil er für sich nur eine bestimmte Form haben kann, durch die er zu sich kommt; außer sich ist er ohne wirkliche Substanz, also nichts und nichtig, in seiner Begriffssubstanz unwirklich. Im Wertbegriff von Marx ist dies umgesetzt und darin erwiesen, dass Dialektik selbst nur die theoretische Darstellungs- und Entwicklungsform einer widersprüchlichen Welt ist. Die Synthese aus dem, was ist und zugleich so nicht sein kann verlangt nach wirklicher Veränderung, nach Wirklichkeit. Die Erkenntnis, welche die Dialektik als wissenschaftliche Methode in die Wirklichkeit versetzt hat, kommt von Hegel. Es ist die Erkenntnis von Abstraktion als leere Reflexion des Identischen, die zugleich dessen Anderssein als Form für sich begründet als Reduktion auf das bloße Anderssein. Sie wird hierdurch zu dem, was wirklich abstrakt, also in Wahrheit nichts ist. Für Hegel ist das eine quasi onto-logische Erkenntnis, in welcher das Sein sich selbst entgegensteht (siehe Nichts), seiender Widerspruch ist, der in der Nichtung des Seienden seine Geschichte, sein Werden als objektive Notwendigkeit bildet. Karl Marx entdeckte in der Kritik solcher Ontologie die gedankliche Verkehrung des Verständnisses menschlicher Geschichte und begründete die dialektische Methode als grundlegendes Geschichtsverständnis eines historischen Materialismus. Er erklärt sich aus dem Wissen über das Ungewisse, über die Nichtigkeit einer abstrakten Wirklichkeit, durch welche eine Qualität entsteht, die nicht wirklich sein kann, die aber die Wirklichkeit bestimmt. So verstanden ist Dialektik eine Systematisierung des Widerspruchs zu einem Zusammenhang von Widersprüchlichkeiten. Darin bestimmt eine wirkliche Abstraktion (Realabstraktion) die Substanz menschlicher Entfremdung und Selbstentfremdung, welche nur durch ihre menschliche Unwirklichkeit objekiv, also für den Menschen subjektiv nichts ist: Wert. Es macht dies unwirklich Wirkliche das Begreifen wesentlicher Beziehungen in der Wirklichkeit aus und zugleich die Erkenntnis, dass es darin einen Widerspruch zwischen Wesen und Erscheinung geben muss, dass es also etwas gibt, was etwas anderes ist, als was es erscheint, etwas, das es nicht und doch ist, ein Wesen hat, das nicht wirklich erscheint, wohl aber in der Wirklichkeit wirkt. Dialektik erweist also eine Wahrheit, die nicht wirklich so sein kann, wie sie ist: Eine unwirkliche Wahrheit. Dies macht die Erkenntnis einer von der Wirklichkeit ausgeschlossenen Wahrheit, welche nur durch ihre Wirkungen begreifbar, aber in ihrer Bestimmtheit unerkennbar ist (siehe hierzu auch Wahnsinn): Die Erkenntnis abstrakt bestimmter Wirklichkeit. Die Dialektik wurde auf diese Weise zu einer gedanklichen und zugleich wirklichen Methode, die Entfremdung des Menschen von seinem Gegenstand, sein abstraktes Anderssein, zu überwinden, theoretisches und praktisches Bewusstsein zusammenzuführen. Von da her ist also Dialektik nicht mehr eine Theorie des Diskurses, sondern hat sich in der Philosophie selbst als Form der Erkenntnis einer Wirklichkeit herausgestellt, die nicht so ist, wie sie wirkt. Diese Dialektik ermöglicht die Erneuerung der Erkenntnis durch das Begreifen ihrer abstrakt bestimmten Wahrheit und wird hierdurch zur Erkenntnis eines auf sich konkret zurückkommenden, eines revolutionierendenden Seins Solche Dialektik wurde von Hegel allerdings nur als Diremtion des Geistes aufgefasst und als Logik des Seins auf all seine Momenee übertragen, als ontologisches Verhältnis der Erneuerung des Seins im Prozess der Weltgeschichte, als Prozesss des Außersichgeratens (Entfremdung) und Zusichkommens des Seins im Fortgang der Geschichte. Im Unterschied zum Monismus des phänomenologischen Denkens, der von der Einheit des in seinem Begriff umschriebenen Seins ausgeht, auf welche alle Vielheit der Wirklichkeit zurückzuführen sei, beschreibt Dialektik eine Bewegung des wirklichen Werdens und des Wirklichwerdens, des auseinander Hervorgehens und des ineinander Übergehens, welchem der Unmöglichkeit des Fürssichseins und Beisichbleibens des Lebensprozesses geschuldet ist - nicht weil das Leben einer Dialektik der Natur nachgehen würde, sondern weil es keinen Ausschluss von sich selbst, keine abstrakte Wirklichkeit, erträgt. Dialektik formuliert von daher eine Naturempfindung, die außer sich geraten ist und ist darin zugleich die Erkenntnis ihrer Entfremdung. Sie allein kann mit ihrer Methode auch den Beweis hierzu liefern, indem die die Formverwandlungen solcher Wirklichkeit als logisch sinnvoll für ihren Abstraktionsprozess erweisen kann. In solchen Prozessen vollzieht sich keine Geschichte, sondern deren Aufhebung: Die Anpassung von Lebensformen an ihren abstrakten Grund und Zweck. In der Erkenntnis dieser Begründung vollzieht sich zugleich die Aufhebung der Selbstentfremdung des Bewusstseins zu einer Wissensbildung des Seienden, die Entdeckung seiner verkehrten Geschichte, die Erkenntnis ihres Begriffs. Hiernach besteht in jedem Begriff des Seins selbst schon der Keim des Andersseins, der sich in einer latenten Entzweiung und Zweiheit erweist, welche sich in der Antithese zur Welt bringt und in der Synthese in einer konkreteren Bestimmtheit auf sich zurückkommt. Dialektik entspringt einer alten Erkenntnis, die schon von Heraklit auch als Seinsverständnis formuliert war, als die Erkenntnis, dass sich aus dem "Kampf der Gegensätze" Geschichte begründe und diese in einem Fluss des Lebens sich fortbestimme. Aber erst in der Epoche der werdenden bürgerlichen Gesellschaft wurde Dialektik als Denkmethode zum Begreifen von Wirklichkeit genommen, weil diese solches Denken erst wirklich nötig hatte, weil darin die Not formulierbar ist, zu welcher sich die menschliche Entwicklung gebracht hatte: Zur Entfremdung des Menschen von sich, von seinem Gegenstand und von seinem Gattungswesen, von seiner Natur. War bei Hegel noch die Idee die Begriffssubstanz der Geschichte, so kehrte Karl Marx diese um zu einer Abstraktion der Wirklichkeit selbst (siehe Realabstraktion). Damit wurde Dialektik zur praktischen Methode wissenschaftlicher Theorie, zum Fortgang der Analyse in der Synthese durch begründetes Denken, das Geschichte als Emanzipation der Menschen gegen ihre Ausbeutung und Enteignung im Prozess der Aufhebung von Klassenkämpfen verstand (siehe Historischer Materialismus) oder auch durch anschauliches Denken als Naturgeschichte des Fortschritts der Menschheit durch Arbeit und Produktivität (siehe Dialektischer Materialismus). Beides schließt sich allerdings aus, wo Naturgeschichte als objektive Logik, als Determinismus der gesellschaftlichen Entwicklung oder Klassenkampf als rein politisches Willensverhältnis verstanden wird. Obwohl die Prozesse der Natur dem naiven Augenschein weil voller Wechselwirkungen und Lebensbildungen - dialektisch vorkommen können (z.B. als Verhältnisse der Geschlechter und Generationen oder der Assimilation oder des Stoffwechsels), haben sie damit nichts zu tun, da sie nur bloßes Anderssein, nicht aber wirkliche Negation enthalten. Diese gibt es nur, wo Nichts entsteht, wo also etwas entsteht, was nichtend ist und durch welches sich eine Form bildet, die sich gegen ihren Inhalt wendet, also im Prozess des Abstrahierens real wirksam wird (s.a. Realabstraktion). Die tiefste Wahrheit der dialektischen Denkmethode liegt darin, dass sie Denken selbst als Tätigkeit menschlicher Naturmächtigkeit versteht, als natürliche Gedankenform menschlicher Sinnlichkeit, als Denkform menschlicher Naturempfindung. Sie formuliert, was menschliche Tätigkeit als Naturmacht menschlichen Geistes, seine Lebenspraxis als Subjekt der Natur ausmacht gerade dort, wo diese außer sich geraten ist, abstrakt für die Menschen selbst, als selbständige Wirklichkeit gegen sie ist: Entfremdung des Menschseins schlechthin. Dabei versteht dieses Denken nicht Natur an sich und setzt auch kein Ding an sich voraus. Es formuliert das natürliche Bewusstsein menschlicher Entfremdung und Selbstentfremdung, das Wissen der natürlichen Notwendigkeit, auf sich zurückkommen zu müssen, um Leben entfalten zu können. Gerade dies macht dialektisches Denken dem bürgerlichen zum Geheimnis, welches doch immer eine selbständig scheinende Objektivität zu bestätigen sucht, sich im Einerseits und Andererseits zwischen Subjekt und Objekt verheddert und sich schließlich zur Natur nur bekennen kann, ein Naturbekenntnis als Ontologie abliefert, wo es nicht weiter weiß. Bürgerliche Wissenschaft kann menschliches Sein nicht als natürliches Sein begreifen, vor allem nicht, wo es zu einer verselbständigten Verwertungsmacht des Lebens selbst geworden ist. Auch die Naturwissenschaften folgen dem Naturbekenntnis bürgerlicher Selbstverständlichkeit darin, die Natur selbst zu abstrahieren, sie als vom praktischen Leben abgetrennte Lebenseinheit in Form von chemischen, biologischen oder energetischen Einheiten aufzuklären und die Gesundheit des menschlichen Lebens hiernach zu definieren und abzuleiten. Diese Bekennerschaft mündet zwangsläufig besonders dann, wenn Bewusstsein besonders nötig ist (siehe Krise), in einem reaktionären Bewusstsein. Nur dialektisches Denken kann die Entfremdung des Menschen von seiner Natur als Abstraktion von derselben ausdrücken. Um diese Entfremdung philosophisch zu erfassen gab es schon vor dem 18. Jahrhundert mehrere Denkansätze, die sich um einen Begriff dieser Entfremdung bemühten. In der Stellung zu ihrem Begriff unterschieden sich schließlich wesentlich zwei dialektische Denkrichtungen: die idealistische (vor allem von Hegel) und die materialistische (von Feuerbach und Marx). Materialistische Dialektik (siehe Dialektischer Materialismus) unterscheidet sich sich von der idealistischen vor allem dadurch, dass sich ihr eine reale Abstraktion aus dem Widerspruch von Position und Negation in der wirklichen Lebenspraxis der Menschen erschließt, welche in der idealistischen (oder spekulativen) als Idee, als Entwurf des Seins vorausgesetzt wird, die sich darin entzweit und aus der Entzweiung neue Qualität für sich als ein anderes, konkreteres Sein entwickelt. In der materialistischen Dialektik liegt das Anderssein lediglich im Fortschritt des Begreifens, nicht in der Entfaltung eines Weltgeistes, der in der Weltgeschichte zu sich kommen will. Die ursprünglichste Entgegensetzung ist die von Subjekt und Objekt, worin das Erzeugende (Subjekt) in seinen Erzeugnissen (Objekte) sich als anderes Sein hervorbringt. In der Zusammenführung mit diesen zu einer Lebenseinheit entfaltet sich Objektivität subjektiv als Lebensvielfalt, worin beides aufgeht, sich zu einem reichhaltigen Leben (siehe Reichtum) ausweitet, Geschichte wird (siehe Historischer Materialismus), sofern sich die Lebensinhalte in der ihnen entsprechenden Form erfüllen, die Inhalte in ihrer Form aufgehen. Ist die Form selbst bestimmt (siehe Formbestimmung), so findet keine Entfaltung, sondern Reduktion des Lebens statt, da sich darin nur seine Inhaltslosigkeit, seine Abstraktion als Begriff der Formbestimmung entfaltet, also das, was ihre bestimmte Substanz ausmacht, welche die Abstraktion betreibt (siehe Begriffssubstanz). Die begrifflichen Methoden des dialektischen Denkens enthalten immer schon ein Weltverständnis, mit dem sie umgehen. So auch die Frage, ob Dialektik Ursprünglichkeit des Denkens, schlechthin, Naturerkenntnis als Natur der Erkenntnis sei (Engels, Hegel) oder ob sie selbst nur historisch, ein Denken der Aneignung ist, also der Notwendigkeit einer Entfremdung entspringt (Marx). In jedem Fall verlangt Dialektik das Wissen vom Anderssein und ist darin die eigentliche Methode des Denkens, die Aufhebung von Moral, die wesentlich nur sich selbst gerecht werden kann. Dialektik ist besonders durch Hegel zu einem Denken des Lebens geworden, das seiner Natur auf den Grund und seinem Werden in seiner Entfaltung folgen will. In der Erkenntnis, dass das Denken selbst in der Dialektik des Geistes inbegriffen ist, eröffnete sich für Hegel das noch nicht Wirklichsein des Menschen, die Entfremdung des Menschen von seiner Idee des Menschseins, die er nur in sich trage als göttliche Vernunft. In diesem Begriff entspann er auch die Logik des Begreifens einer Sache, die subjektiv wie objektiv entzweit und im Geist doch schon eins ist. In dieser Entzweiung erfüllt jede positive Bestimmung auch ihr Gegenteil und die Position ist daher von ihrer Negation im Begriff ihrer Ganzheit durchdrungen, der ihre Wahrheit ausmacht und dies ihre Vermittlung und Entwicklung erklärt. Die Gegensätze für sich können ihre Bestimmung nur durch die Substanz ihres Widerspruchs haben. Es ist die Erklärung des Werdens all dessen, was ist: Jedes Ende birgt einen Anfang, der sich bestimmen lässt, weil er die Diremtion (oder Metamorphose) des Untergegangenen ist. Neues kann nur sein, wenn es das Alte in sich trägt und überwindet, also aufhebt (bewahrt und negiert zugleich). Von da her wurde Dialektik zur Erklärung eines Zusammenhangs, der sich geschichtlich so ereignet, wie er auch im Denken vollziehbar ist. Marx griff den Gedanken der Entfremdung des Menschen als Form seiner Selbstentfremdung auf, kehrte ihn aber gegen den Hegelschen Idealismus, welcher sie nur als Entzweiung des Weltgeistes, und nicht in der Lebenspraxis der Menschen selbst begriff. Er wandte sich gegen die ganze Philosophie, die lediglich ein interpretatives Verhältnis zum Leben bewahrt (siehe Feuerbachthesen) und deshalb in wirkliche Arbeit am Bewusstsein und Wissen aufzuheben ist. Erst durch ihn wurde Dialektik das Begreifen eigenen Seins als Einheit des praktischen und theoretischen Bewusstsein im analytischen Denken, in welchem sich der Mensch seiner Sache gewiss und damit erst sich selbst praktisch bewusst wird. Es entsteht somit der Begriff als geschichtliches Begreifen der Lebenswelt (siehe historischer Materialismus), in welcher die Erkenntnis in der vollständigen Entfaltung des Begriffs wirklich sein kann. Hieraus ergibt sich, dass Geschichte und Begreifen umgekehrt verlaufen, die Wahrheit des Ganzen erst am Ende der Geschichte des Begriffs als Begriff seiner Geschichtsepoche steht (siehe Marx zu Aristoteles und der Begründung, warum dieser den Wert noch nicht begreifen konnte). Dialektik ist so auch zu einer Methode geworden, den Begriff einer Sache in der Darstellung seiner inneren und äußeren Beziehung auf anderes zu erkennen und so die Zusammenhänge des Lebens, das Heraustreiben seiner Formen und Entwicklungsstufen aus den Inhalten seiner Bestimmungen, das auseinander Hervorgehen und Ineinander Verschwinden und sich Bewahrens zu beschreiben. Dieser Darstellung geht das Bewusstsein voraus, dass die Welt nicht das ist, als was sie erscheint, dass Denken und Sein, Reflexion und Position entzweit, Gedanke und Wirklichkeit getrennt und daher Wesen und Erscheinung nur in ihrem identischen Gehalt erkennbar sind, wenn ihre Verkehrung, das Vordringen des Scheinhaften gegen das Wesen als innere Notwendigkeit eines unvollkommenen Ganzen begriffen ist. In der "Einheit des Unterschieden- und des Nichtunterschiedenseins" (Hegel, Logik I, 1970, S. 74) entwickelt sich der Mensch in dieser Selbstunterschiedenheit zu seinem ganzen Sein, das noch nicht ist, aber in allem sein Wesen als Sinn und Geist hat. Im Unterschied zu Hegel, der die Dialektik als methodische Erfassung des Werdens des Weltgeistes zu einem ganzen System des geistigen Menschen sieht, nimmt Marx die Dialektik als eine Methode, menschliche Entfremdung und Selbstentfremdung als materielle Bewegung der Geschichte zu beweisen. Ihm eröffnet sich so die menschliche Geschichte als das Zusichkommen des Menschen, sein außer sich sein als notwendiger Grund seines Werdens, die abstrakte Vergegenständlichung des menschlichen Reichtums als Wirklichkeit menschlicher Gesellschaft, deren Unwirklichkeit zu erkennen heißt, den "Traum einer Sache" zu begreifen. Marxistische Dialektik hat keine Idee in ihrer Unwirklichkeit zwischen Sein oder Nichtsein zur Grundlage ihres Werdens, sondern das menschliche Leben, das von tödlichen Kräften beherrscht ist, und sich darin entwickelt, dass die wirklichen Menschen sich gegen die Nichtigkeiten ihres Lebens emanzipieren. Hier erst wurde Dialektik zu wirklich menschlichem Denken, da sie das Wissen als Prozess des Lebens selbst äußert, theoretische Sinne mit praktischem Sinn vollzieht, die sich in ihrer Geschichte darin erweisen können (siehe Beweis), wie sie ihre Gedanken in ihrer Wirklichkeit erkennen und also Leben auch enthüllen, wo es in toter Form ist. "Das Leben mag sterben, aber der Tod darf nicht leben" hat Marx geschrieben und in seiner ganzen Theorie die Beziehungen und Entwicklungen herausgearbeitet, in denen Totes Lebendes beherrscht, weil und solange das Lebende seine Vernichtung nicht erkannt und sich ihm nicht wirklich widersetzt hat. Diese Dialektik weiß, dass menschliches Leben erst wirklich sein kann, wenn menschliche Gesellschaft verwirklicht ist. Bis dahin herrscht der Schein: Geld, das gesellschaftliche Beziehungen unterhält und entwickelt, die menschliche Beziehungen negieren und verbrauchen (siehe Warenfetischismus). In seiner Entwicklung hat es sich als Mittel seiner Herkunft, dem Warentausch, mächtig überstellt und sich zum Herrschaftsmittel toter Arbeit über die lebende gebracht (siehe Kapital). Im Widerspruch vom allgemeinen Sein des Produkts als Wert- und Verwertungssache, im Widerspruch seines konkret einzelnen und seines abstrakt allgemeinen Daseins, vollzieht sich die Entfremdung des Menschen von seinem Sein im Dasein seiner Produkte. Marxistische Dialektik ist also sowohl die Erkenntnis der Entfremdung, des Andersseins des Menschen, wie auch die Wissenschaft von ihrer Aufhebung. In der Wissenschaft wurde sie so zu einer Methode, mit der sich Formverwandlungen von Begriffswirklichkeiten erklären lassen (siehe Formbestimmung), weil sie die Erkenntnis der Substanz der Formvermittlung (z.B. abstrakt menschliche Arbeit) als Verdichtung ihrer menschlichen Grundlagen enthält. Es ist keine Methode, die von der Getrenntheit von Subjekt und Objekt schon apriorisch ausgeht und Objektivität in voraussetzungsloser Anschauung betrachtet und untersucht. Sie beruht geradezu darauf, das auseinander Hervorgehen als Grundlage der Erkenntnis gegenständlicher Welt zu begreifen, Objektivität also als menschliche Gegenständlichkeit wie menschliche Entwirklichung in einem zu begreifen und diesen Widerspruch auch als Ausgang ihres Erkenntnisinteresses anzusehen, aus welchem der Begriff gesucht wird, das Begreifen des Ungreifbaren, der Hintersinn eines Zusammenhangs. Die Dialektik des Begriffs macht das Wissen eines ganzen Zusammenhangs. Sie beruht auf dem Wissen der Position, die sich in ihrer Negation vermittelt. Sie ist positives Wissen, das auch sein vermitteltes Sein und sein Vermitteltsein umfasst, Wissen einer Ganzheit, die auch im Gewordenen ihr Werden enthält. Im Begriff geht das Positive in ein anderes über, indem es sich selbst unterscheidet, sich negiert. Negation ist das von einer Position Ausgeschlossene, das einem Zusammenhang zugehörige, das ausschließlich für sich ist (siehe auch Isolation). In ihm zeigt sich die Wahrheit des Zusammenhangs in der Vermitteltheit des Ausgeschlossenen, von welchem positiv abgesehen ist (siehe Abstraktion). In der Vermittlung selbst setzt sich der Logik des Zusammenhangs folgend das Negative als ein anders Seiendes, in welchem das Wesen der Position sich als ein verändertes Wesen äußert. Der Kern jeder Dialektik ist die Ganzheit des Zusammenhangs, die ganze Wahrheit eines Begriffs. Er ist die ganze Vermittlung, worin das Positive auch in seiner Negation bewahrt ist als etwas Ganzes, das an und für sich ein ganzes Sein ausmacht, das allerdings wiederum eine Position für ein anderes Sein ist. Hieraus besteht die Triade des dialektischen Denkens, der Dreischritt des Werdens und Gewordenseins eines geschichtlichen Zusammenhangs, welcher in seiner selbständigen Form zu begreifen ist. Alle andere Wissenschaft führen ihre Beweise nur auf einer Ebene der Anschauung und kennen daher keine Verkehrung von Wesen und Erscheinung, keinen Hintersinn, den es zu ergründen und zu begreifen, also begrifflich zu erfassen gelte. Der Phänomenalismus bleibt auf der Ebene von Wenn-Dann-Beziehungen und leitet die gesetzmäßige Verbindung bestenfalls aus der Beziehung von Ursache und Wirkung ab, inzwischen meist nur noch mit rein quantitativer Substanz von raumzeitlicher Zuordnung (Signifikanz der Varianz von Ereignissen). Die Schlussfolgerungen resultieren somit weitgehend aus den Hypothesen, welche einer Untersuchung solcher Beziehungen vorausgestellt sind, also aus einem in einer Fragestellung formulierten Vorwissen, aus außerwissenschaftlichem Wissen. Als Kriterium der Beweisführung könnte durch solche Subjektivität z.B. ohne weiteres "bewiesen" werden, dass Kinder vom Storch abstammen, wenn die Reduktion der Geburten mit der Reduktion der Störche signifikant korreliert (das war in den siebziger Jahren bestimmt der Fall). Dialektik erkennt die Beziehungen der Erscheinungswelt durch ihre wesentliche Begründetheit vermittelt, also den Unterschied von Wesen und Erscheinung, welcher im Begriff zusammenfindet. Daher ist der Begriff nur in der Ermittlung der Wirkungszusammenhänge der horizontalen (Erscheinungs-)Ebene durch ihre vertikale Beziehung von Grund und Folge auszumachen als die Konkretisierung abstrakter Allgemeinheiten in den Besonderungen des Begriffenen. Dessen Wahrheit erweist sich in dem auseinander Hervorgehen von Wirklichkeiten als Verwirklichungen des Begriffs, seiner Substanz, die sich darin Gestalt gibt. Die Dialektik von Form und Inhalt entsteht in der Not, welche substantiell und konkret ist, und die sich in einer Form allgemein setzt, die ihrem Inhalt widerspricht. In ihr reflektiert sich die Not des inhaltlichen Mangels (z.B. seine Zusammenhanglosigkeit) und bestimmt eine Form, welche sich aus ihm als anderes Sein heraussetzt (Formbestimmtheit). So entsteht in der konkreten Not eine notwendige Folge zur Absehung, zur Abstraktion von ihrer spezifischen Allgemeinheit zu einer entäußerten Allgemeinheit, die notwendig in der Fortbestimmung des Konkreten zu einer Macht der Allgemeinheit wird. So zeigt Marx z.B. in seinem Buch "Das Kapital" die notwendige Folge vereinzelter Produkte einer gesellschaftlichen Arbeit auf, die als Waren über ihren Wert gesellschaftlich sind, wenn sie getauscht werden. Damit erfährt das gesellschaftliche Arbeitsprodukt, der menschliche Reichtum, zwangsläufig eine Realabstraktion über seine Existenzform, die sich aus deren Substanz, also aus der Substanz ihres Tauschakts ergibt und das Produkt als Existenzform abstrakt menschlichen Arbeit bestimmt. Aus der Entfaltung dieser Abstraktion als Form, als reine gesellschaftlich durchschnittliche Arbeitszeit, ergibt sich ein ganzes System von selbständigen und gegensinnigen Wirklichkeiten, welche nur in einer dialektischen Theorie nachgezeichnet werden kann. Dialektik ist historisch das Wissen von Entfremdungszusammenhängen, insofern sie die Gründe konkreter Verhältnisse in Realabstraktionen erkennt. Der wesentliche Unterschied der materialistischen von der idealistischen Dialektik entscheidet sich im logischen Anfang von Sein und Nichts. Bildet bei Hegel das Nichtsein den logischen Grund der Selbstunterscheidung, den Entschluss der Idee zu ihrem Sein und ist dies somit die Grundlage des Werdens, also aller Geschichte, so kann Geschichte nur die Erfüllung dieser idealen Setzung sein und sich zur Totalität des darin keimenden Geistes entfalten. Der Geist erscheint als der Entschluss gegen den Ungeist. Marx kritisiert dies als spekulative Theologie und setzt dem das materielle Geschichtlichsein des Menschen entgegen, durch welches sich die Spekulation erst erklärt: Das Sein, das den Grund seines Werdens noch außer sich hat und damit zugleich außer sich nichtig bestimmt, also beherrscht ist von dem, was es hierfür Wert hat. Die Herrschaft des Wertverhältnisses ist dabei nicht metaphysisch, sondern historisch, Begriff einer Epoche und zugleich Begriff ihrer Formbestimmung, ihres geschichtlichen Mangels, der sein Werden im Keim enthält und dazu treibt, seine Epoche zu erfüllen und zugleich zu überwinden. Alle "bisherige Geschichte war eine Geschichte von Klassenkämpfen" und hat sich durch die Entwicklung der Produktivkräfte im Kapitalismus an die Schwelle zur klassenlosen Gesellschaft, dem Kommunismus entwickelt, der die Entfremdung des Menschen von sich und seiner Gattung aufhebt. Solange diese wahre Verwirklichung der Geschichte nicht stattfindet, leben die Menschen in der Abstraktion von ihren Lebenskräften fort und betreiben die Entwicklung ihres Reichtums als Verarmung ihres Lebenszusammenhangs bis in die Barbarei des allgemeinen wechselseitigen Nichtigsetzens (siehe Konkurrenz), dessen gesellschaftliche Allgemeinheit zur Ohnmacht des Menschseins werden muss, solange sich die Menschen dem nicht zu widersetzen vermögen. Das Nichts ist hier die Abstraktion vom Seienden, das sich in seiner Entfaltung aufhebt, wenn und solange es seine Verwirklichung als Umschlag seiner Epoche nicht erfährt, solange also die Produktionsmittel als Privateigentum, als Besitz einiger Wenigen gegenüber der Masse der reichtumschaffenden Menschen existiert. Die logische Bewegung hat hierbei in der abstrakten Gegenwart des Seienden seinen Ausgangspunkt und die Notwendigkeit seiner Entwicklung als Sache, die nicht menschliche sein kann, sondern als Ware bloß Wert ist und Wert hat und Wert entfaltet. Friedrich Nietzsche hat solche Dialektik in sich zurückgenommen und zur Widersinnigkeit des Lebensprozesses selbst gemacht, die formlos und wesenhaft im individuellen Menschen wie im allgemeinen sein Dasein unmittelbar und in keinerlei Vermittlung ausmacht. Bei ihm verhält sich der Mensch ausschließlich zu sich und in sich selbst dialektisch im Einzelnen allgemein wie allgemein Einzeln unmittelbar, also mittellos, zwischen seinen Wahrheiten und Lügen, die keinerlei Objektivität haben müssen, um zu sein, keine Gesellschaft und daher auch keine Rückbeziehung auf das Individuum. Bei ihm ist Selbstentfremdung menschliche Schwäche, die für sich keinen Sinn hat. Die dialektische Bewegung entsteht bei ihm erst jenseits hiervon in der Überhebung vermittels einer hiergegen gestellten Kraft: In einer Selbstverstellung des Menschen, der sich als Not leidendes Wesen darin aufhebt, dass er seine darin gründende Selbstverachtung in der Selbstverantwortung aufzulösen sucht. Das Leiden selbst gerinnt bei ihm zur Unterwerfung. Das Christentum sei besonders dadurch verächtlich, dass es den Leidenden am Kreuz anbetet und verherrlicht, anstatt ihn als einen Überwinder des Leidens zu erkennen. Der Mensch könne sich nur erkennen, indem er den Wahnsinn seiner Verzweiflung in der Welt zu seinem Antrieb hiergegen setzt und sich an seiner Herrlichkeit bemisst. Nietzsches Dialektik will eine unmittelbare Dialektik gegen Selbstentfremdung sein, die bei ihm nur im Menschen selbst stattfindet. Sie will eine Anmaßung gegen Gott sein, in der alles Metaphysische zugleich aber eine eigentliche, eine hintersinnige Wahrheit bleibt, die hart erkämpft werden muss. Sie treibt die Menschen in den Kampf der Rassen, der Horden und Herren, bildet Geschichte zwischen Aufstand und Dekadenz, in der sich der Selbstzweifel des Menschseins bewegt, selbstvergessen und selbstbehauptend in der Unmöglichkeit, die Egozentrik des menschlichen Verstandes und die Geozentrik seines Weltbildes aufzuheben. Solche Dialektik bewegt sich daher im Intellekt der Lüge von sich selbst, welche einzige Wahrheit ist, notwendiger Widerspruch zwischen Kunst und Verstand, im Spiel mit dem Ernst und um ihn. Sie muss im Streben aus der Nichtigkeit zum Willen finden und Macht im Übermenschlichen schlechthin suchen. Es ist nicht zufällig, dass Nietzsches "Dialektik", die sich nur im Menschen bewegt, ihre Auflösung und Form im Nazismus bekam (siehe hierzu auch Heidegger). |
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