Wo die Lebensverhältnisse der Menschen nur noch durch ihre Anwesenheit bestimmt sind, wo sie nur noch auf einen abstrakt menschlichen Sinn (siehe Begriffsssubstanz) reduziert sich aufeinander beziehen können, da sind sie auch nur auf eine abstrakte Allgemeinheit reduziert, die ihre Masse durch die Dichte ihres Beisammenseins bestärkt und quantifiziert. In der Masse vereinigt sich die Kraft der Menge im Maß der Dichte ihrer Ungewissheit, der Gegenwärtigkeit bzw. Anwesenheit ihrer abstrakten Elemente, ihrer Begriffssubstanz, die eine eigenständige Energie ihrer Masse findet und als diese auch empfunden wird. Denn Masse ist die Beschreibung einer unbestimmten Quantität des Materials ihrer Beziehungen, die Vermengung von Vielem durch ihre Verallgemeinerung in einem bestimmungslosen Zusammengehen unterschiedlichster Qualitäten, die nur durch ihre Dichte über eine Kraft ihrer Wirklichkeit verfügen. Vieles wird auf diese Weise zu einem Gemenge wie etwas Ganzes, das nichts Ganzes zum Inhalt hat, sondern gerade hiervon abstrahiert. So bekommt jede Masse eine eigene Substanz durch die Form ihrer abstrakten Beziehungen, die als Formbestimmung durch die Abstraktionskraft ihrer Begriffsssubstanz sich aus ihrer bloßen Masse mit einer unbestimmten Kraft aufdrängt (siehe Begriffsgröße), die dadurch leicht "von Sinnen" ist, sich zu einer inneren Gewalt verselbständigen. Wo durch ihre zwischenmenschlichen Beziehungen, durch das rein körperliches Dasein ihrer Selbstbeziehungen in ihrem Lebensraum bestimmt sind, wird mit der Häufigkeit ihrer Begegnungen, mit der Dichte der Einverleibung ihrer sinnlichen Beziehung, ihre abstrakt menschlichen Sinnlichkeit bestärkt und quantifiziert. Was die Begriffssubstanz ihres gesellschaftlichen Verhältnisses als abstrakt menschlicher Sinn ist, wird als Dichte ihrer Beziehungen zur Begriffsgröße dieses Verhältnisses im Ausmaß ihrer Masse (siehe hierzu auch Massenmensch). Für die Selbswahrnehmung ist Verdichtung die Vervielfachung der Reize von Eindrücken, die sich im Bild ihrer Erinnerung und damit ihrer Selbstgefühle bestärken (siehe Ästhetik). Sie entwickeln hierdurch den Sinn, in welchem die Empfindungen zu abgelösten, verselbständigten Gefühle verschmelzen und sich damit qualitativ abstrahieren. So ist die Dichte der Begriffssubstanz der Selbstwahrnehmung, die ihre Elementarform in zwischenmenschlichen Verhältnissen hat, zu ihrer Begriffsgröße geworden. Darin entstehen Gefühle, deren Sinnzusammenhang durch die Aufreizung der Selbstwahrnehmung bestimmt sind, also als eine Formbestimmung der Wahrnehmung wirksam werden und schließlich ihren ästhetischen Willen antreiben. Über dessen Vermittlung bilden die hierin vereinten Gefühle als Selbstgefühle in den zwischenmenschlichen Beziehungen der Menschen deren Psyche aus, die sich auch durch ihre Dichte weiter über die Selbstveredelung ausgestalten und in narzisstischen Charaktere akkumulieren. Der Grund, warum die Selbstwahrnehmung über ihre Verdichtung überhaupt bestimmt werden kann, liegt an einer Wahrnehmung unter der Bedingung der gesellschaftlichen Vermittlung eines Geldbesitzes, eines Mehrwerts in bloßer Geldform (siehe auch Verwertungslogik), wodurch ihre Gesellschaft gegenstandslos erscheint und nur noch für die Menschen zusammenhanglose Ereignissen zur Wirkung kommen. Weil sie hierdurch ohne Zusammenhang erscheinen, können sich aus diesen die Beziehungen der Menschen nicht wirklich fortbestimmen, wodurch sie für sich genommen geschichtslos werden (siehe Geschichte). Solche Erinnerungsbilder bestärken die Gefühle der Selbstwahrnehmung, die Selbstgefühle eines Menschen in dem Maß, wie er sich darin der Wahrnehmung überlässt, seine Verhältnisse als Wahrheit für sich zu seiner persönlichen Gewohnheit verallgemeinert. Jede Verdichtung setzt Masse voraus und bestärkt ihre Anziehungskraft (Grafitation). Hierdurch bekommen die kleinsten Abweichungen ihrer strukturellen Kohärenz höchste Wirkung, so dass jeder Zufall zu einem totalen Einfall entfesselter Kräfte wird und hierdurch eine Kette von Verdichtungsprozessen nach sich zieht, die das Leben wesentlich verändern - so wie sie es auch waren, die Leben aus der Materie überhaupt erst gebildet hatten. Soweit Materie noch keine Form für sich hat, potenziert sich darin ihre Energie als Destruktion ihrer Regelhaftigkeit - "erwacht" durch ihre Zufälle zum Leben. Dichte ist zunächst die Beziehung der Substanz als Masse im Raum, die eine innere Anziehung schon durch ihre bloße Körperlichkeit, eine natürliche Kohäsionskraft hat. Als solche ist sie immer Form von Materie, - in der Natur und Kultur: Form von Sinn, aus ihm bestimmt und doch auch durch sich schon ein Verhältnis von Masse pro Raum. Von daher ist sie sinnlich und körperlich, also auch als Körper geistig. Erst in der Absehung hiervon, in der Unbezogenheit, der Selbständigkeit einer Masse wird Dichte zu einer Anziehung für sich, eine Beziehung durch ihre Dichte, die sich aus der Summe des Erlebens gegen ihren Inhalt bestimmt: zu einer Nähe, die sein muss, um nicht inhaltslos zu sein (siehe Nichts), Nähe, die abstoßen würde, wenn sie keine Anwesenheit von Körper findet, wo dieser für sich nichtig ist. Bei solcher Beziehungsform ist die Dichte das Maß abstrakter Sinne als körperlich bestimmter Raum und wird so zum Maßstab ihrer Gewohnheiten. Dichte löst in ihrer Selbständigkeit, in ihrem abstrakt werden und abstrakt sein jede einzelne körperliche Bestimmtheit in ihre Form des Raumes auf und entledigt sie durch die Formbestimmung ihrer Inhalte, indem in der Verdichtung alle Formen sich an den Raum ihres Erlebens, an ihren Bewegungsraum angleichen, im Prinzip gleich werden und füreinander gleichen Inhalt bekommen. So verdichtet dieser für die Bewegung im Raum ist, so konzentriert ist auch seine Abstraktion bis zur Gleichgültigkeit gegen jeden konkreten Sinn. Verdichtete Sinnlichkeit bekommt ihren Sinn in abstrakter Körperlichkeit (siehe z.B. Körperkult), in welcher alles Körperliche Sinn hat, wenn es sich körperlich nur entspricht, sich angleichen kann. In der Dichte körperlicher Nähe verdurchschnittlicht sich die Wahrnehmung zur Gewohnheit. Und daher hat in der Dichte anwesender Körperlichkeit der abstrakt menschliche Sinn sein Quantum und Maß als Größe der Sinnesnähe. Diese steckt in allen Formbestimmungen der Leidenschaften und macht auch das Leiden einer Sinnlichkeit aus, die vor allem auf bloßer körperlicher Anwesenheit ihren Trieb gründet: Die Kultur zwischenmenschlicher Beziehungen zu entwickeln und auszuweiten, indem sie sich von ihrer wirklichen Geschichte ablöst. In der Dichte verdichtet sich diese zu einer körperlichen Erlebensweise, deren Wirklichkeit aus den Wirkungen entsteht, welche sich körperlich eindrücklich macht, sich also als Eindruck für die Wahrnehmung darstellt, wirkliche Körperlichkeit als Reiz auf sie ist. Das hat nichts mit dem Körper als solchen zu tun - der wäre so nur eine ontologische Tatsache. Es begründet sich darin, dass Körper zwischenmenschliche Beziehungen ausdrücken, was sie als Form hiervon und hierfür sind, was also die Dichte der körperlichen Anwesenheit diese Beziehung selbst formuliert, was immer ihren Sinn ausmacht. Indem die Menschen ihre Sinne darin beziehen, haben sie diese in ihrer Selbständigkeit, in ihrer Isolation wahr. Und so hat ihre Beziehung in der Körperform ihren Sinn, der von ihnen auch in dieser Form wahrgehabt wird. Sofern sie sich nur über ihre Wahrnehmungen beziehen, wissen sie zunächst nur in dieser Form, was darin wahr gehabt ist. Sie kann Angst machen, Freude entzünden, süchtig machen usw. - je nachdem, was die Wahrheit ihrer Beziehung ist Es ist die Form des Körpers unmittelbar menschlicher Beziehungsraum und darin vermittelter Lebensausdruck desselben. Von daher bildet sich auf dieser Stufe der ursprünglichste Sinn des praktischen Bewusstseins., die Anschauung des Lebens, wie es in seiner unmittelbaren Vermittlung erscheint. Darin bildet sich also die Lebensanschauung, wie sie grundlegend für Lebenshaltungen ist. |
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