"Infolge der verschiednen organischen Zusammensetzung der in verschiednen Produktionszweigen angelegten Kapitale; infolge daher des Umstandes, daß je nach dem verschiednen Prozentsatz, den der variable Teil in einem Gesamtkapital von gegebner Größe hat, sehr verschiedne Quanta Arbeit von Kapitalen gleicher Größe in Bewegung gesetzt werden, werden auch sehr verschiedne Quanta Mehrarbeit von ihnen angeeignet oder sehr verschiedne Massen Mehrwert von ihnen produziert. Demgemäß sind die Profitraten, die in verschiednen Produktionszweigen herrschen, ursprünglich sehr verschieden. Diese verschiednen Profitraten werden durch die Konkurrenz zu einer allgemeinen Profitrate ausgeglichen, welche der Durchschnitt aller dieser verschiednen Profitraten ist. Der Profit, der entsprechend dieser allgemeinen Profitrate auf ein Kapital von gegebner Größe fällt, welches immer seine organische Zusammensetzung, heißt der Durchschnittsprofit. Der Preis einer Ware, welcher gleich ist ihrem Kostpreis plus dem im Verhältnis ihrer Umschlagsbedingungen auf sie fallenden Teil des jährlichen Durchschnittsprofits auf das in ihrer Produktion angewandte (nicht bloß das in ihrer Produktion konsumierte) Kapital, ist ihr Produktionspreis. " (Marx-Engels-Werke Bd.25, S. 167f) Die Durchschnittsprofitrate ist die zunächst über die Konkurrenz der Einzelkapitale zu verstehende allgemeine Profitrate. Darin realisiert sich allerdings im Wesentlichen die Trennung des Produktpreises vom Produktwert. Im Durchschnitt wird der Durchschnittspreis sich tendenziell notwendig unter seinem Wert realisiert lassen müssen, weil der Durchschnittsprofit den Mehrwert nicht vollständig realisieren kann. Der besteht aus unbezahlter Arbeit, die im Großen und Ganzen nur verpreist werden kann, wo sie Fortschritte für Kapital und Staat erbringt. Der Gesamtwert des produzierten Kapitals stellt daher auch eine Not des Kapitals dar, die sich in der Bildung der Durchschnittsprofitrate entwickelt und vollzieht. "Die Wechsel in der zur Produktion der Waren erheischten Arbeitszeit und daher in ihrem Wert, erscheinen jetzt mit Bezug auf den Kostpreis und daher auch den Produktionspreis als verschiedne Verteilung desselben Arbeitslohns über mehr oder weniger Waren, je nachdem in derselben Arbeitszeit für denselben Arbeitslohn mehr oder weniger Waren produziert werden. Was der Kapitalist und daher auch der politische Ökonom sieht, ist, daß der Teil der bezahlten Arbeit, der auf die Ware per Stück fällt, sich mit der Produktivität der Arbeit ändert und damit auch der Wert jedes einzelnen Stücks; er sieht nicht, daß dies ebenfalls der Fall ist mit der in jedem Stück enthaltnen unbezahlten Arbeit, um so weniger, da der Durchschnittsprofit in der Tat durch die in seiner Sphäre absorbierte unbezahlte Arbeit nur zufällig bestimmt ist. Nur in solch vergröberter und begriffsloser Form scheint jetzt noch die Tatsache durch, daß der Wert der Waren durch die in ihnen enthaltne Arbeit bestimmt ist." (Marx-Engels-Werke Bd.25, S. 181) Die Produktionspreise in ihrem Durchschnitt genommen und nach Abzug der durchschnittlichen Produktionskosten auf den gesamten Profit des angewandten Kapitals bezogen, ergeben die Durchschnittsprofitrate. Sie drückt den durchschnittlich realisierten Mehrwert im Profit bezogen auf das angewandte Gesamtkapital aus, der im Durchschnitt auch nut teilweise darin aufgeht. Von daher wird das Geld, das den Gesamtwert des gesellschaftlichen Produkts darstellt, wie es als Sozialprodukt verstanden wird, nichtmehr vollständig auf die Preissumme der Produkte beziehen können. "Obgleich ... die Kapitalisten der verschiednen Produktionssphären beim Verkauf ihrer Waren die in der Produktion dieser Waren verbrauchten Kapitalwerte zurückziehn, so lösen sie nicht den in ihrer eignen Sphäre bei der Produktion dieser Waren produzierten Mehrwert und daher Profit ein, sondern nur so viel Mehrwert und daher Profit, als vom Gesamtmehrwert oder Gesamtprofit, der vom Gesamtkapital der Gesellschaft in allen Produktionssphären zusammengenommen, in einem gegebnen Zeitabschnitt produziert wird, bei gleicher Verteilung auf jeden aliquoten Teil des Gesamtkapitals fällt. Pro 100 zieht jedes vorgeschoßne Kapital, welches immer seine Zusammensetzung, in jedem Jahr oder andern Zeitabschnitt den Profit, der für diesen Zeitabschnitt auf 100 als den sovielsten Teil des Gesamtkapitals kommt. Die verschiednen Kapitalisten verhalten sich hier, soweit der Profit in Betracht kommt, als bloße Aktionäre einer Aktiengesellschaft, worin die Anteile am Profit gleichmäßig pro 100 verteilt werden und daher für die verschiednen Kapitalisten sich nur unterscheiden nach der Größe des von jedem in das Gesamtunternehmen gesteckten Kapitals, nach seiner verhältnismäßigen Beteiligung am Gesamtunternehmen, nach der Zahl seiner Aktien. Während sich also der Teil dieses Warenpreises, der die in der Produktion der Waren verzehrten Wertteile des Kapitals ersetzt und mit dem daher diese verzehrten Kapitalwerte rückgekauft werden müssen, während dieser Teil, der Kostpreis, sich ganz nach der Auslage innerhalb der respektiven Produktionssphären richtet, richtet sich der andre Bestandteil des Warenpreises, der auf diesen Kostpreis zugeschlagne Profit, nicht nach der Masse Profit, die von diesem bestimmten Kapital in dieser bestimmten Produktionssphäre während einer gegebnen Zeit produziert wird, sondern nach der Masse Profit, die auf jedes angewandte Kapital, als aliquoten Teil des in der Gesamtproduktion angewandten gesellschaftlichen Gesamtkapitals, während eines gegebnen Zeitraums im Durchschnitt fällt." (Marx-Engels-Werke Bd.25, S. 168) Im gesellschaftlich wirksamen Gesamtkapital spaltet sich ein Wertanteil desselben ab und wird schließlich zum Preis des Geldes, der als Zins darstellbar wird, zu dem dann schließlich auch ein Kredit auf zukünftige Produktion zu berechnen ist, indem der Verkauf eines Mehrprodukts schon ideell (der Vorstellung nach) vorweggenommen ist, um die Bedingungen für seine Produktion zu kaufen. Dies ist möglich, wenn Marktpreise zu erwarten sind, die durch Fortschritte des Warenhandels (Marktausweitung) oder der Technologie überdurchschnittlich sind. "Nachfrage und Zufuhr unterstellen die Verwandlung des Werts in Marktwert, und soweit sie auf kapitalistischer Basis vorgehn, soweit die Waren Produkte des Kapitals sind, unterstellen sie kapitalistische Produktionsprozesse, also ganz anders verwickelte Verhältnisse als den bloßen Kauf und Verkauf der Waren. Bei ihnen handelt es sich nicht um die formelle Verwandlung des Werts der Waren in Preis, d.h. um bloße Formveränderung; es handelt sich um die bestimmten quantitativen Abweichungen der Marktpreise von den Marktwerten und weiter von den Produktionspreisen. Bei dem einfachen Kauf und Verkauf genügt es, Warenproduzenten als solche sich gegenüber zu haben. Nachfrage und Zufuhr, bei weitrer Analyse, unterstellen die Existenz der verschiednen Klassen und Klassenabteilungen, welche die Gesamtrevenue der Gesellschaft unter sich verteilen und als Revenue unter sich konsumieren, die also die von der Revenue gebildete Nachfrage bilden; während sie andrerseits, zum Verständnis der durch die Produzenten als solche unter sich gebildeten Nachfrage und Zufuhr, Einsicht in die Gesamtgestaltung des kapitalistischen Produktionsprozesses erheischen." (Marx-Engels-Werke Bd.25, S. 204f) Dieser Gesamtprozess nimmt pro Kapitalumschlag in dem Maße zu, wie die tatsächliche Revenue der Preise sich über dem Wert des Gesamtkapitals entwickeln und so konkurriert das Gesamtkapital gegen die Geldentwertung, die mit dem Fall der Profitrate immer wieder logisch eintreffen muss,- eben weil die Preise des realen Mehrprodukts seinen Wert nicht mehr realisieren können. Aber immerhin ermöglicht dies eine Kreditwirtschaft, in welcher dann auch die Kapitale wirklich ausgeglichen werden können, so dass sich ihre Konkurrenz auch im Geldwert auflöst - allerdings auch nur, um den Grundstock des Finanzkapitals zu bilden, indem es den Ausgleich des Geldwerts beim Fall der Profitrate aus dem fiktiven Kapital bildet und neue Anlagemöglichkeiten in der Grundrente und den damit verbundenen Rohstoffen schafft, die nur noch Eigentumstitel und keinerlei Produktwert mehr darstellen. Am Ende dieser Entwicklung stellt sich der Gesamtwert des Kapitals als rein politische Macht der Kapitalformationen dar, die in der trinitarischen Formel mystifiziert erscheint.
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