"Wo es stinkt, da musst du deine Nase sauber halten". (Konfuzius) Der Stoffwechsel ist die erste Tätigkeit der belebten Materie, der Natur. Das verlangt eine Intelligenz (siehe natürliche Intelligenz), die in der Lage ist, das Material zur Nahrungsaufnahme von dem der Ausscheidung zu unterscheiden, um hieraus Energie zu beziehen, um sich am Leben zu erhalten und fortentwickeln zu können. In seiner Naturempfindung verhält sich daher Leben erkennend zu sich selbst als Natur und Sinn zugleich, als Wahrung und Wahrnehmung seiner Notwendigkeiten, die zugleich seine Emanzipation, die Potenziale seiner Freiheit in sich bergen. Zwischen dieser Bewährung und Beziehung, die sich in der Wahrnehmung darstellt, und dem Fortschritt ihrer Erkenntnisse durch Lebensäußerungen, durch die Tätigkeiten des Lebens, die hierauf beruhen, hat sich die Natur bis hin zum Menschen entwickelt. Wo Auszuscheidendes nicht ausgeschieden, noch oder schon wieder in sich vermengt ist, wo das Nährende von seiner Asche nicht zu unterscheiden ist, da entsteht Ekel. Ist das Ausgeschiedene als Abgeschiedenes, das Eigene im Unterschied zu Fremdem erkannt, verliert sich der Ekel in dieser Erkenntnis und einem ihr entsprechendem Handeln (siehe auch Kritik). Die Selbstwahrnehmung akkumuliert ihre Selbstgefühle in den Verhältnissen ihrer Selbstveredelung, also das, was sie in ihren Empfindungen und Gefühlen für ihr Selbstgefühl einverleibt hat. Und wo die einverleibten Selbstgefühle voller Widersprüche sind, werden sie für den darin erworbenen Edelmut bedrohlich. So kann Ekel zu einer die Wahrnehmung bedrängenden Macht werden, zu einer Angst vor dem Gegenstand einer Selbstentfremdung, die durch assoziative Erinnerungen bedrohliche Wahrnehmungen abwendet, um ihre wirkliche Bedrohung nicht wahrzuhaben (z.B. in der Angst vor Menschen, öffentlichem Raum, Schlangen, Insekten, Mäuse nusw.). Von daher ist Ekel die Empfindung einer unmöglich gewordenen Scheidung, die das Auszuschließende gegenwärtig mächtig macht, also eine verkehrte Entscheidung offenbart. Was abwesend sein soll wird mächtig und das Ausgeschlossene bleibt im Ekel anwesend. Ekel ist von daher die Empfindung einer Abweisung, die nicht wirklich abgewendet ist und von daher das Selbstgefühl beherrscht. Wenn Ekel nicht mehr in Abwendung verwirklicht werden kann, so wendet er sich zur Ästhetik der Selbstwahrnehmung, oft auch nur in der Abweisung von fremden Selbstgefühlen als ästhetisches Selbstgefühl, das dadurch gewonnen wird, dass es den Ekel, der ein Ekel vor sich selbst werden würde, einfach verdrängt. Damit allerdings wird aus einem Verhältnis der Wahrnehmung eine Selbstwahrnehmung, die sich zu einem Verhängnis in den zwischenmenschlichen Verhältnissen entwickelt. Weil er in der Isolation seiner Verdrängung keinen Gegenstand finden kann und somit ausschließlich wirkt, wird der Ekel unerkennbar mächtig, übernimmt eine unerkennbare Herrschaft über die Selbstwahrnehmung, die sie über das Wahrnehmungsverhältnis überhaupt gewinnt, indem sie jeden aufkommenden Selbstwert darin bekämpfen muss. Sie enthebt von daher die Selbstwahrnehmung der ihr nötigen Gewissheit, indem sie ihre Verhältnisse beherrscht. Was in Wahrheit ihre Selbstentfremdung ist, wird darin als Selbst zwang zur Selbstlosigkeit bestimmend. In diesen Verhältnissen können die Menschen ihren Schmerz nicht mehr erkennen, denn sie können sich von ihrer WAhrnehmng nicht mehr unterscheiden und verlieren die Möglichkeiten einer Kritik, durch die sie ihre Selbstachtung erlangen könnten. Es kann dies nurmehr durch die Erzeugung eines ästhetischen Willens überwunden werden Wo das ästhetisch notwendige Selbstgefühl, das dem Ekel entspringt, sich nicht mehr verhalten kann, weil es für ein Verhältnis notwendig ist um die darin sich verhaltenden objektiven Selbstgefühle zu erfüllen, würde eine Depression.entstehen. Diese wird allerdings auch oft durch eine Selbstbezichtigung ersetzt, die in Essstöhrungen und Zwangsverhalten übergehen kann. |
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