Eine Elementarform ist die Form, worin sich das Element seiner Natur so einzeln wie allgemein verhält, worin sich also die stofflichen Elemente eines Verhältnisses in den Gegensätzen ihrer Einzelheit zu ihrer Allgemeinheit inhaltlich in ihrem natürlichen Wesen konzentrieren, durch das sie eine gegenständliche Naturalform ihrer Substanz sind. Substanz ist das elementare Konzentrat der Inhalte, durch das sie zur Wirkung kommen und woraus sie in ihrer Wirklichkeit ihre Kraft und Energie beziehen, über ihren Stoffwechsel Macht über ihr Leben gewinnen (siehe auch Naturmacht). Diese Kraft verwandelt sich durch Realabstraktionen der Elementarform zur Formbestimmung ihrer Inhalte. Eine Abstraktion nimmt inhaltliche Bestimmungen, um deren Substanz zu verdichten. Sie sieht von konkreten Inhalten der wirklichen Zusammenhänge ab (siehe auch Wirklichkeit) und isoliert ihre Teile als Elemente ihrer Form (siehe Elementarform). Zugleich vereint eine Abstraktion die konkreten Unterschiede in einem Begriff, ist also immer der Begriff einer Unterschiedslosigkeit, einer Gleichgültigkeit gegen ihre Bestimmtheit. Sie reduziert nicht nur die Zusammenhänge von Eigenschaften auf einen einfachen und einfältigen Gehalt. Abstraktion ist die Konzentration auf etwas Allgemeines, das auf seine Substanz reduziert wird, die ohne ihren bestimmten Inhalt sinnlich für wahr genommen wird. Jenseits ihrer materiellen Beziehung formuliert sich das, was darin nur ein Sinn zwischen den Sinnen sein kann: Ein Widersinn. In einer widersprüchlichen Existenz erfährt die Elementarform die Abstraktionskraft ihrer Formbestimmung, durch welche die Wirklichkeit der Form nach sich abstrakt einig wird, worin sich daher deren Widerspruch auch wirklich in ihrer abstrakt allgemeinen Identität entfaltet (vergleiche z.B. die Ware im Warentausch als Elementarform der abstrakt menschlichen Arbeit oder das zwischenmenschliche Verhältnis als Elemantarform des abstrakt menschlichen Sinnes). Die Form ist hierbei sowohl substantiell wie auch inhaltlich zugleich bestimmt, was in dieser doppelten Bestimmtheit zu einer Formbestimmung ihrer Naturalform wird. Von daher entfaltet sich in der Elementarform die Wirklichkeit des Begriffs, des Ganzen, worin sich ihre Substanz allgemein zu sich in der Form ihres Daseins ihrer entäußerten Natur verhält, also als widersprüchliches Verhältnis von Form und Inhalt prozessiert. Hierbei hebt sich ihr Inhalt in ihrer Form beständig auf, wie sie diesen zugleich abstrakt bestärkt, also als abstrakte Substanz (siehe auch Begriffssubstanz) inhaltlich wirklich wahr wird, sodass sich ihre inhaltliche Substanz lediglich quantitativ (siehe Begriffsgröße) fortbestimmen kann (siehe hierzu Verwertung). Dies versteht sich nicht von selbst. Substanzen kann man als Substrate verstehen, die sich natürlicherweise nicht verhalten können, soweit sie nicht zum Inhalt einer Form werden, durch die erst sie etwas bewirken, z.B. als Aminosäuren, die sich erst im Chromosom einer Zelle wirkungsvoll verhalten können. In der Natur könnte man sie auch als Wirkstoff bezeichnen, als das Wesentliche an Stoff, was eine Folge von Phänomenen bewirkt. In der Wirklichkeit selbst herrschen die Verhältnisse von Ursache und Wirkung, in der Wesenslogik, also in den substanziellen Beziehungen, die von Grund und Folge. In der Elementarform vermittelt sich dies beides. Die substanzielle Argumentation einer Theorie besteht aus der Elementarform ihrer Begriffsbildung. Elementarform ist daher die Form der Elemente eines ganzen Zusammenhangs, die allgemeine, also für alle gemeinhin notwendige Form, worin deren Inhalte durch ihre Substanz vermittelt sind (siehe Begriffssubstanz). Wo sie verselbständigt, also von ihren Inhalten abstrahiert wird, wird die Form auf ihre bloße Substanz reduziert und erscheint also abwesend. Weil und sofern ihre Inhalte also nicht wirklich da sein können, entsteht ein notwendiger Bedarf an Inhalten von gleicher Substanz, der zur Formbestimmung dessen wird, was darin sein soll, was notwendiges Sein unter der Bedingung dieser Form erwirken muss, zu einer Abstraktionskraft wird, auch wenn sich darin der Inhalt durch die Verhältnisse seiner Form verkehrt, zu einer Allgemeinheit seiner Formbestimmtheit wird (vergleiche hierzu die Entwicklung der relativen Wertform zur allgemeinen Wertform, bis zur Geldform, die sich im Warenfetischismus als gesellschaftich wirksam erweist). Soweit eine Form natürlich ist, entspricht sie natürlich ihrem Inhalt, also dem, was sie enthält und was sie bewegt. Es ist sozusagen ihre erste Natur. Aber als Form von Elementen eines Ganzen, als durch dieses bestimmte Elementarform, erhält sie eine eigene Formbestimmung ihrer Substanz, wird ihre Natur zur allgemeinen Substanz einer äußerlich bestimmten Form, zu einer zweiten Form, zu einem Organ, das sich auch nach außen durch seine Funktionalität verhält und erst hierdurch die Form einer Wirkung, eine gesellschaftliche Form bekommt. Sobald diese bestimmend wird, wird auch ihre Natur substanziell bestimmt. Substanz und Inhalt verhalten sich gegensinnig, wo ihre gesellschaftliche Natur nicht elementar verwirklicht wird, wo die gesellschaftliche Geschichte ihrer Naturgeschichte widerspricht, einen Doppelcharakter hat. Diese doppelte Substanz hat die menschliche Geschichte bisher bestimmt und die Menschen in ihren bisherigen Gesellschaften in abstrakte Verhältnisse und also ins Verhältnis einer Abstraktion versetzt, die Hegel als Entfremdung von ihrem geistigen Wesen, von der Idee ihres Lebens verstanden hatte. Im Streben nach deren Auflösung sah er einen übermenschlichen Willen zur Idealisierung tätig, der im absoluten Geist münden sollte und als "objektives Sollen" ihre Geschichte zur Verwirklichung der ihnen vorbestimmten Idee bestimmen würde. Karl Marx hat diesen Begriff von Geschichte mit dem historischen Materialismus gewendet und darin ausgeführt, dass alles Leben wesentlich praktisch ist und sich in der Wirklichkeit der gesellschaftlichen Verhältnisse der Menschen in jeder Epoche der Geschichte aus ihren substanziellen Interessen, dem Entgwicklungsstand ihrer Naturaneignung erklären lässt. Er hat dies in dem Satz zusammen gefasst, dass alle Geschichte letztlich die Naturgeschichte des Menschen ist und somit auch jede Wissenschaft letztlich Naturwissenschaft sein muss. Damit ist nicht einer Seinsbestimmtheit, einer Ontologie oder einer Naturdisziplin der Wissenschaften das Wort geredet, wie dies oft verstanden wurde, sondern dem Menschen als sich menschlich verhaltendes Leben gerecht sein will, das sich innerhalb seiner Natur verhält, aber in seiner Geschichte auch Verhältnisse zum Leben eingeht die nicht natürlich, also von einer anderen Substanz bestimmt sind, von der Unnatur einer Gesellschaft, die dem menschlichen Leben entfremdet ist. Die Elementarform dieser Verhältnisse erweist sich damit als eine metaphysische, eine abstrakte Substanz (siehe abstrakt menschliche Arbeit). Die Natur ist substanzielles Leben, Leben, das durch sich selbst sich bildet und fortbildet, das also aus seinen Elementen elementare Wirkung hat, nicht durch sie verursacht, wohl aber durch sie begründet ist. Die gesellschaftliche Substanz wäre bloße Lebensform, wäre sie nicht zugleich durch eine Form bestimmt, die ihr widerspräche, ihre Formbestimmung wäre. Als Formbestimmung enthält sie eine gesellschaftliche Abstraktion von ihrer Natur, eine Substanz also, die zugleich von ihrer Natur abstrahiert. So ist z.B. die Ware die Elementarform der bürgerlichen Gesellschaft, nicht, weil sie schon Inhalte des Bürgerlichen hätte, sondern weil sie etwas zum Inhalt des Bürgerlichen macht, das als Form etwas anderes ist, also darin bestimmt ist, gesellschaftliche Form ihrer Natur zu sein. Das gesellschaftliche Verhältnis ist also darin bestimmt, deren Inhalte zu formalisieren und macht die bürgerlichen Lebensbedingungen aus, die sich auf den Märkten des Warentauschs entfalten. Und das kann ihre Analyse dann auch beweisen. "Der Reichtum der Gesellschaften, in welchen kapitalistische Produktionsweise herrscht, erscheint als eine "ungeheure Warensammlung", die einzelne Ware als seine Elementarform. Unsere Untersuchung beginnt daher mit der Analyse der Ware." (MEW Bd. 23, S. 49) Die Elementarform hat immer zweierlei Natur in einer, ist gesellschaftlich erzeugt als Produkt einer Naturmacht, und zugleich natürliches Material, das darin Form hat. Weil sie von daher Form des gesellschaftlichen Reichtums ist, ist sie zugleich die Natur ihrer Formbestimmung. Indem diese in der bürgerlichen Gesellschaft in einem Gebrauchswert, einem isolierten Nutzen für einzelne Menschen ist, kann sie nur als Gegenstand eines Daseins jenseits dieser Isolation existieren (siehe Teilung der Arbeit), also nur als Gegenstand des Tausches auf dem Markt für andere sein. Von daher hat ein solcher Gegenstand den Austausch als sein Element und existiert für den wechselseitigen Nutzen des Besitzes von Sachen, die in keiner bestimmten, sondern nur unbestimmten Beziehung zu den Menschen stehen, um irgendwelche Bedürfnisse befriedigen und für sich in der Gleichgültigkeit gegen ihre Bestimmtheit tauschbar sein müssen. Elemente sind fundamentale Elexiere von Verhältnissen, die als Form für sich allgemein sind, ohne Form ihres Inhalts zu sein. In der bürgerlichen Gesellschaft formulieren sie das vom Menschen getrennte Dasein seiner Produkte, deren Formbestimmung als Ware. Indem die Wahrnehmung des zwischenmenschlichen Erlebens als Elementarform der politischen Kultur behauptet wird, wird in gleicher Weise gesagt, dass sie Dasein als Formbestimmung der Wahrnehmung und damit auch vor ihrer Erkenntnis ist, dass sie sich also Erkenntnisse zu ihrem Inhalt macht, die hierdurch nicht mehr als Erkenntnisse fortbestehen und sich auch nicht als solche verwirklichen, sondern in der Wahrnehmung, Selbstwahrnehmung, Psyche usw, also in der Kultur untergehen, verschwinden und dennoch wirken. Es ist die Wahrheit, worin ihre Verhältnisse abstrakt wahr bleiben, während sie sich konkret widersprechen, was also als Sinn ihrer Wahrnehmungen substanziell auch in ihrem Widersinn verbleibt (siehe Dialektik). Denn was Menschen durch ihre Sinnesorgane empfinden ist immer auch das, was sie von sich, von ihrer Natur, Kultur, Gesellschaft, Dingen, Menschen usw., also von ihrem Leben durch ihren Gegenstand für sich finden, was sie in ihrem Dasein von ihrem Sein wahrhaben. Weil dies somit auch substanziell ihren sinnlichen Eigenschaften entspricht, was sie aus ihrem Sehen, Riechen, Hören, Tasten und Schmecken auch wahrnehmen können, ist dieses Verhältnis ihrer Wahrnehmung die Elementarform ihrer Wahrheit, ihrer sinnlichen Gewissheit in einer Kultur, die für sich nicht wahr sein kann, weil und sofern sie eine politische Kultur ist. Darin finden sich die Menschen in ihrer Formbestimmung so, wie sie sich von ihren Gegenständen sowohl unterschieden wie dem Inhalt nach auch einig, sich in eins mit ihnen und ihrer Welt vereint fühlen können. In ihren Gefühlen entwickeln sich ihre Empfindungen zu den Fähigkeiten, die es den Menschen ermöglichen, neue Eigenschaften und Gebrauchsweisen ihrer Gegenstände zu entdecken, zu erfinden, zu erzeugen und zu genießen. Im Gefühl entwickelt sich, was Menschen aus ihren Empfindungen machen und in ihren Lebensverhältnissen, in ihrem Umgang als ihre Kultur wahrnehmen, wahrhaben und wahrmachen und aus der Erinnerung ihre Geschichte auch als Geschichte ihrer Naturmacht fortbilden. |
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