Im idealistischen Sprachgebrauch wird mit der Entfaltung eines Begriffs argumentiert, der sozusagen sich zu einer Totalitä entblätert, wenn ihm hierfür die notwendigen Stoffe aus dem Seienden zugeführt werden. Nicht die Verhältnisse, in denen er ensteht, bestimmen seine Entwicklung, sondern ein Wesen, das wie ein Samenkorn vor aller Erfahrung schon ideell gegeben ist und in der theoretischen Darstellung erblühen darf, um weitere Samen zu spenden. Entfaltung unterstellt einen Keim, in welchem alles angelegt und also determiniert ist, was sich durch Hinzunahme der Mittel für dessen Entwicklung aus der einfachen Form in eine vielfältige entwickelt. Die Vermittlung der hierfür nötigen Stoffe erscheint damit nur quantitativ bestimmt. Von daher unterstellt Entfaltung ein Ganzes, das aus einem Wesen herauswächst, das keine Teile nötig hat außer den Stoffen, die ihm als nur quantitatives, also leeres Mittel dienen (siehe hierzu auch die Kritik am Dialektischen Materialismus). Entfaltung unterstellt von daher auch eine leere Gegenständlichkeit, also bestimmungslose, gleichgültige Gegenstände, die nicht selbst in ein Verhältnis zu diesem sich entfaltenden Wesen treten können. Der wachsende Keim, der sich entfaltet, kann daher nur ein begriffliches Wesen sein. Ein Begriff hat die Substanz, die er entfaltet, die also seinen Antrieb ausmacht, der ihn verwirklicht, indem er die unmittelbaren Substanzen für sich vermittelt. Von daher könnte man auch sagen, dass Entfaltung im Unterschied zur Entwicklung die Täigkeit eines völlig inhaltsleeren Begriffs ist, wiewohl diese Täigkeit durch leibhaftige Organismen betrieben wird. Das allerdingt setzt eine abstrakt begründete Notwendigkeit der Verwirklichung dieser im Begriff als wesentliche Einheit gefassste Substanz seiner Elementarform voraus (siehe z.B. abstrakt menschliche Arbeit, abstrakt menschlicher Sinn). |
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