"Alles Leben ist Bewegung, Bewegung ist Leben" Entwicklung von unten ist mühsam, reichhaltig und kompliziert (siehe Reichtum). Entwicklung von oben ist einfach, einfältig und brutal. Entwicklung entsteht in der Beziehung auf anderes, das die Inhalte bereichern kann. Wo eins das andere reflektiert und ergänzt (siehe auch Ganzes) und hieraus Neues zeugt, entsteht eine Folge aus dem Zusammenhang der Inhalte, die sich hierin beziehen und äußern, von einer Form zu einer anderen sich ent-wickeln. Nichts Äußeres, nichts wesentlich anderes, auch keine Formen, keine Ereignisse machen hierbei Geschichte, kein Recht und keine Ordnung, kein Zwang und keine Gewalt, sondern das, was auf dem Weg einer Beziehung sich bildet, was in der Bewegung seiner Bildung ist und seine Kraft hieraus bezieht, seine Synergie in ihrer Entwicklung findet. Mit der Bewegung entwickelt sich, was ist und wodurch es sich verändert. In Wahrheit gibt es keinen Stillstand, weil alles Leben sich verhält und daher auch in seinen Verhältnissen sich entwickelt - nich als Einzelwesen (siehe Autopoiesis), sondern als Wesen der Natur. Schon mit der Materie ist Ausdehnung im Verhältnis von Masse und Energie gegeben, wie es in der Relation von Zeit und Raum erscheint. Im Werden war die Bewegung von Masse durch ihre Energie, kannte noch keine Negation und keine Aufhebung, wohl aber Verdichtung und Ausdehnung. Bevor es Geschichte gab, die auf einem Geschick der Natur gründet, war die Entwicklung der Materie zum Leben nur möglich, nicht aber dazu bestimmt, sich dahin auch zu entwickeln. Erst mit der Entwicklung des Lebens war die Anlage zu einer bestimmten Entwicklung entstanden: Die Geschichte der Natur, in der die Menschheitsgeschichte als Menschwerdung der Natur angelegt war. Entwicklung ist das "Herauswickeln", die Entfaltung von Anlagen zu ihrer Gestaltung und Wirklichkeit (siehe Verwirklichung). Entwicklung ist daher die Ausgestaltung dessen, was im Wesen eines Verhältnisses schon vorausgesetzz, was substanziell angelegt ist in der Form, worin es existiert, sich deren Begriff verwirklicht. Die Form ist lediglich die Materie in der Masse, in der ihre Substanz zunimmt, sich ihre Begriffssubstanz als Begriffsgröße darstellt. Von daher entwickelt sich allerding auch ein Widerspruch, wenn die Anlage selbst schon widersprüchlich ist. Doch was sich hier im Wesentlichen aufhäuft ist die Allgemeinheit der Substanz, die sich im Widerspruch gegen ihre Einzelheit stellt. Sie verselbständigt ihre Kraft zu einem Trieb, der die einzelne Bestimmtheit aufsaugt und wirkt daher durch ihre Abstraktion negativ auf diese. Andererseits entwickelt sich auch aus der Form dieser Kraft, die selbst nur stofflich sein kann und sich daher als Naturalform bestärkt, der Organismus, der durch diesen Trieb bestimmt wird. So wird aus dem Widerspruch eines Wesens immer ein Widerspruch von Form und Inhalt, der diesen in die Not seiner Masse treibt. Von daher entwickelt sich aus dieser Notwendigkeit auch die Möglichkeit zu einer Befreiung aus der bloßen Notwendigkeit ihrer Bestimmtheit (siehe auch Emanzipation). Dabei geht es zum einen um die Geschichte des Notwendigen und zugleich um die Möglichkeit der weitergehenden Entfaltung derer angelegten Potenziale, z.B. auch der Möglichkeit einer neuen Bezugnahme auf andere Entwicklungen, der mehr oder weniger sinngerichteten oder auch zufälligen Beziehung auf andere Entwicklungen und Bestimmungen. Die Möglichkeit setzt allerdings die Notwendigkeit des Entwickelten voraus, ist nur auf dieser Grundlage frei. Von daher ist Entwicklung immer eine Beziehung von Freiheit und Notwendigkeit. | ![]() |