"Das Produkt der Arbeit ist die Arbeit, die sich in einem Gegenstand fixiert, sachlich gemacht hat, es ist die Vergegenständlichung der Arbeit. Die Verwirklichung der Arbeit ist ihre Vergegenständlichung. Diese Verwirklichung der Arbeit erscheint in dem nationalökonomischen Zustand als Entwirklichung des Arbeiters, die Vergegenständlichung als Verlust und Knechtschaft des Gegenstandes, die Aneignung als Entfremdung, als Entäußerung." (MEB 40, S. 511f.) Entwirklichung ist die Aufzehrung von Wirklichkeit durch äußerlich gewordene Inhalte, durch die Wirkung eines abwesenden Wesens, durch die Ohnmacht eines entäußerten Lebens (siehe auch Unbewusstes), das ungegenständlich geworden war (siehe auch unglückliches Bewusstsein). Die wechselseitige Gegenständlichkeit existiert im Warentausch durch die bloße Eigenschaftlichkeit der Waren, dass sie darin einen Gebrauchswert haben, der durch ihren Tauschwert veräußert wird, dass sie also zwischen ihrem Dasein als Gebrauchswert und ihrem Tauschwert einen gesellschaftlichen Wert heben (siehe Dazwischensein), gesellschaftlich wert sind, weil sie hierüber ihren Nutzen reproduzieren und daraus zugleich ihren Preis durch ihren gesellschaftlichen Handel beziehen. Wenn ein Wesen keine Form für seinen Inhalte hat, wenn es nurmehr Form für sich, also inhaltlich nur abwesend ist, weil seine Inhalte nicht durch sich gestaltet sind, sich also nur durch die Form ihrer Natur – als Naturalform ihrer Substanz – für sich verwirklichen können (siehe z.B. abstrakt menschliche Arbeit), sind sie in Wahrheit nur durch die Wirkung ihrer Abstraktion wirklich, also konkret entwirklicht (siehe z.B. Gebrauchswert als Wert). Wo eine Form sich als Form für sich (siehe z.B. Tauschwert) hernehmen muss, sich selbst nur aus ihrem Dasein reflektieren kann, da bestärkt sie sich gegen ihren Inhalt (siehe z.B. Wert). Und weil sie dann für sich ohnmächtig ist und sich nur außer sich in einer negierten Identität begründen kann, entsteht mit ihrer Verallgemeinerung eine verdoppelte Wirkung: eine inhaltslose Form eines veräußerten und also nichtig gewordenen Inhalts (siehe Entäußerung). Diese wird durch deren negative Identität gegen deren Inhalte mächtig, zur Formbestimmung ihrer Inhalte, die ihr wesentlich fremd geworden, aber immer noch – wenn auch nur tatsächlich – da sind (siehe Dasein). Durch die Formbestimmung einer Entäußerung entsteht ein Doppelcharakter, durch den das Eine zugleich etwas ganz Anders ist. Ein in sich gespaltenes, ein durch seine Verhältnisse entzweites Wesen stellt sich in einem Doppelcharakter dar, das in gegensinnigen Bestimmungen seines Dazwischenseins wie aus zwei Charakteren entstanden erscheint. Was seinen Inhalt ausmacht erscheint abgetrennt in einer ihm fremden Form einer ihm äußerlichen Identität, durch die ihre Vereinigung in ihrer abstrakte Einheit bestimmt ist. Diese erfährt in der Doppelbödigkeit der abstrahierenden Form, durch die Abtrennung von der Allgemeinheit ihrer Verhältnisse eine abstrakt allgemeine Form, eine absolute Leere ihres Daseins, das nach einer Formbestimmung verlangtt, die auch in ihrer Einzelheit deren Wirkung aufhebt (siehe Aufhebung) und damit auch ihre allgemeine Wirklichkeit wirkungslos macht. An und durch einander entwirklichen sich somit die Positionen ihres Widerspruchs, bewirken ihre wechselseitige Abwesenheit durch das schlichte Anderssein ihrer Elementarformen im bloßen Austausch ihrer Position, in ihrer abstrakt allgemeinen Substanz ihres ausschließlichen Verhaltens in ihrem tautologischen Verhältnis. Sie verlieren in ihrer wirkliche Beziehung (siehe hierzu auch schlechte Negation), die unterbrochen wird oder überhaupt in ihrem Abbruch endet. Und wo ein Lebenszusammenhang unterbrochen, in seiner Anwesenheit abwesend, in seinem Anwesen von sich selbst getrennt wird, entsteht ein Verlust an Wirklichkeit, eine Nichtung dessen, was zusammengehört, eine Reduktion seiner Wirkung im Organismus des Ganzen. Seine abwesende Gegenwart wird zu einer negativen Kraft (siehe Abstraktionskraft) und entwirklicht den Sinn für sein Dasein. Durch die Kraft der nichtig gewordene Substanz, durch die in ihrem Nichts, durch die in ihrer Form nichtig gemachte Inhalthaltlichkeit eines gegen ihr organisches Sein wird dieses zu einem nichtig bestimmten Dasein, zu einer Formbestimmung seiner Beziehungen, die nur noch sein können, was sie in Wahrheit nicht sind, weil sie nicht wirklich da sind, und also nur einen abstrakt menschlichen Sinn verheißen, bzw. bedeuten können. Soweit es innerhalb derselben Substanz geschieht hebt in einer Wechselwirkung das Eine das Andere und sich selbst in diesem auf (siehe hierzu auch Nutzen). Wer aber Verschiedenes zu einem "Begriff verschmolzen, einfach nur verallgemeinert hat, kann aus dem so verfassten nicht mehr die Unterschiede begreifen, die ihm konkret vorausgesetzt waren. Eine solche Abstraktion kann nicht auf das Konkrete zurückkommen, weil mit ihr dessen Wirklichkeit zergangen ist. Sie kann immer nur ihre Entzweiung als Logik eines Getrenntseins, als "Schmerz ihrer Erkenntnis" (Hegel) erklären und darin überhaupt nur zur Substanz ihres Widerspruchs in seiner abstrakten Allgemeinheit als allgemeine Tatsache in der Gleichgültigkeit ihrer Existenz finden (siehe hierzu Dialektik). Ein Ganzes ist der Zusammenhang vieler Elemente eines eigenen Wesens, die Gesamtheit der Eigenschaften seiner vielfältigen Beziehungen. Ihre Kraft wird zur Abstraktionskraft, zu einer Kraft der Negation, die dem entspringt, was in der positiven Wirklichkeit nicht ist, zur subjektiven Energie von dem, was durch deren Positionen aufgehoben ist. Wo also das Objektive subjektiv wird, das Äußere, die bloße Form den Inhalt bestimmt, der Inhalt zur Form seiner Negation wird, da wird dessen Wirkung und Wirklichkeit in Nichts aufgelöst und verkehrt für etwas Anderes, für etwas ganz anderes, für etwas Drittes (siehe Dialektik). Die Beziehung von Form und Inhalt verkehrt sich so zu einer inhaltlich bestimmenden Form. Darin wird das Objektive durch die so bestimmte Form zur Formbestimmung seiner Inhalte, zu einem objektiven Subjekt, das Subjektive hierdurch fremd bestimmt, sein Dasein entwirklicht (siehe hierzu auch Systemtheorie). Entwirklichung ist von da her der Prozess einer Selbstentfremdung durch die Aufhebung von Wirklichkeit, durch das Verhalten einer Abstraktionskraft in der Verkehrung ihrer widersprüchlichen Verhältnisse, durch die Form der Abstraktion als Formbestimmung, als Macht gegen ihre Inhalte, durch die Veräußerung ihrer abstrakten Inhalte (siehe z.B. auch abstrakt menschlicher Sinn). Jede Selbstbezüglichkeit (siehe z.B. auch Geld als Kapital) vollzieht ein Verhältnis durch sich selbst, in dem sie auch selbst außer sich durch den Wert bestimmt wird, den sie hierbei vollstreckt. In der Psyche tritt die entwirklichte Substanz ihrer Beziehungen in den Wirkungen ihrer Selbstentfremdung auf, die durch die Selbstverwirklichung einer entäußerten Wahrnehmungsidentität (z.B. durch die Verhältnisse in symbiotischen Selbstbehauptungen) zwischen den Menschen entstehen. In der Abstraktion herrscht die Selbstverwertung als das Anderssein ihrer Inhalte in der Form ihrer Verhältnisse. Die wesentliche Folge der gesellschaftlichen Macht einer Abstraktion (siehe abstrakt Allgemeines) ist die Verkehrung ihrer Inhalte zur Bestärkung der Form ihrer Ermächtigung, in der ihre Inhalte eine verkehrte Wirkung, eine verkehrte Wirklichkeit betreiben (siehe hierzu auch Formbestimmung). Wirklichkeit wird unwirklich, wo sie unsinnig wird, wo sie ihren Sinn verliert (siehe hierzu auch tote Wahrnehmung), wo sie als lebloses Bildnis einer bereinigten Wahrnehmung zum Gleichnis einer leeren Form, zum Symbol einer entleerten Wahrheit verkehrt wird, die sich nurmehr in ihrer Sehnsucht äußern kann. Und weil sie in dieser so vollzogenen Trennung von ihrem Gegenstand, also durch ihre abstrakte Beziehung auf ihn sich gegen den Sinn ihrer Wahrnehmung, gegen ihre Empfindung wendet, wird auch dieser Sinn entgegenständlicht. Und wo dieser selbst nur als Bild einer fremden Wirklichkeit verbleibt, selbst nur abstrakt erscheint, wird er als fremdes Objekt einverleibt und in seiner Entfremdung subjektiv (siehe Selbstentfremdung). Mit dem Zusammenfallen seiner Unwirklichkeit mit der Unwirklichkeit der Wahrnehmung wird diese mit dem entfremdeten Sinn ihres Gegenstands vertauscht (siehe Täuschung) und zu einem abstrakten Wesen einer toten Wahrnehmung entäußert (siehe hierzu auch Religion) und von da her die Wahrnehmung selbst triebhaft (siehe hierzu auch Fetisch). Wirklich wahr kann nur sein, was auch wirklich geäußert wurde und in seiner Gegenständlichkeit sinnlich gewiss ist und von daher zugleich eine objektive Kraft darstellt die eine subjektive Wirkung hat und auch Wirkung überhaupt haben und machen kann. Diese Kraft kann aber auch fremd bestimmt sein (siehe fremde Kraft), wenn sie nur abstrakt durch deren reine Form begründet ist. In der bloßen Formbestimmung zehrt sie sich zwangsläufig auf, wenn sie z.B. die gesellschaftliche Macht einer allgemeinen Bestimmung (z.B. die sinnhaftigkeit eines Gebrauchswerts oder einer Wählermeinung) repräsentiert. In der selbständig bestimmten, der verselbständigten Form verbraucht sie lediglich ihre Substanz, die sich durch die bloße Tatsache einer abstrakten Existenz aufzehren muss (siehe z.B. abstrakt menschlicher Sinn, abstrakt menschliche Arbeit). In der Wirklichkeit der Vernutzung, im objektiven Verhältnis des Nutzens, im Gebrauch und Verbrauch seiner Gegenstände entsteht eine selbständige Kulturform des Gebrauchs, die eine stetige Erneuerung nötig hat. Aber mit der politichen Verfügung über den reinen Gebrauch einer Sache (siehe Geld als Kaufmittel), über ihren Konsum bis zu ihrem Verbrauch (siehe auch Konsumkultur), verwirklicht sich mit ihrem Verwesen ohne Nachkommen, durch die Abwesenheit ihrer Geschichte eine stillschweigende Kraft ihrer bloßen Nichtung, eine Abstraktionskraft gegen ihre Wirklichkeit. Diese Abstraktionskraft entwirklicht nicht nur ihre Gegenwärtigkeit, sondern abstrahiert auch von ihrer Substanz Man passt sich an, um "dabei zu sein". Mit der Anpassung sieht man mehr oder weniger von sich ab und ist daher für andere auch in seinen eigenen Absichten persönlich gegenwärtig, nützlich im zwischenmenschlichen Verhältnis. Wer allerdings Menschen für sich benutzen kann, herrscht durch die Beziehung auf auf andere (siehe zwischenmenschliche Beziehung) über sie, ist Subjekt derer Nutzung. Nutzen ist ein Herrschaftsbegriff, auch wenn er wechselseitig, also in wirklichen Verhältnissen objektiviert ist. Wenn der Eine den Anderen benutzt und ihn für sich vernutzt, wird er zugleich von ihm vernutzt. Und so heben beide sich in ihren wechselseitigen Wirkungen, als ihre Negation in ihrer objektiven Wirklichkeit auf. Diese tötet ab, was sie erzeugt, sowohl z.B. in der Wirklichkeit abstrakter Arbeit als Tatsächlichkeit einer toten Arbeit, wie auch in der Wirklichkeit abstrakter Wahrheit als bloße Gegebenheit in den Verhältnissen toter Wahrnehmung. Durch die Gleichsetzung oder Gleichschaltung in der Nutzung gegensätzlicher Funktionen oder Inhalte werden diese auf ihre abstrakte Substenz, auf eine Identität in der Abstraktion reduziert (siehe z.B. abstrakt menschliche Arbeit, abstrakt menschlicher Sinn). Je allgemeiner die darauf reduzierten Beziehungen, desto totaler werden sie durch das abstrakt Allgemeine ihrer Bezogenheiten, durch eine Abstraktionskraft ihrer Verhältnisse entwirklicht. Eine Abstraktionskraft entsteht durch die Energie einer Masse inhaltsloseer Beziehungen. Sie besteht lediglich aus der Anhäufung von einzelnen formlos gewordenen Existenzen, also aus der Menge - bzw. im Gemenge - gleich geltender Inhalte (siehe Gleichgültigkeit), als Formation einer Energie, die durch die Häufigkeit ihrer beliebigen Erscheinungsweisen sich verselbständigt und zu einer Abstraktionskraft wird. Sie ist ein Gemenge abstrakter Beziehungen, deren Sinn sich im Zweck einer körperlichen Verdichtung aufhebt und zu einer leibbhaftgen Abstraktionskraft wird.Sie bezieht ihre Kraft aus der Not eines abwesenden Wesens (siehe Schmerz), aus der Wesensnot einer verallgemeinerten Negation der Substanz eines Verhältnisses, das ihrer abstrakten Allgemeinheit entspringt. Dies hat totale Konsewuenzen. So hat Marx durch seine Analyse der Wertform herausgearbeitet, dass darin Geld als Zahlungsmittel in der Preisform zum Maßstab der Preise, und Geld als Kaufmittel zum Maß der Werte. Dies stellt die Entzweiung der Bezogenheiten der Geldform als Kaufmittel einerseits und als Zahlungsmittel andererseits, beides als Doppelcharakter der Geldform heraus, die insgesamt eine Entwirklichung gesellschaftlicher Verhältnisse betreibt. der den Geldbesitzer zum Subjekt der Preisbildung im Warentausch, den Warenbesitzer zu dessen Objekt bestimmt und von daher schon den Klassengegesatz von Geldschöpfung durch Arbeit und Konsum der Produkte zur Folge hat (siehe Teilung der Arbeit). Dies stellt nach wie vor den wesentlichen Widerspruch der kapitalistischen Gesellschaft, also deren wesentliche Entwirklichung aller Beziehungen zwischen Wert und Preis der Produkte, zwischen bezahlter und unbezahlter Arbeit (siehe Mehrwert) dar. So beweist dies, dass der Geldwert das Zentrum der Vermittlung einer Entfremdung der Menschen von ihrer Gesellschaft ist. Allein die Herstellung einer konkreten gesellschaftlichen Vermittlung kann diese Entfremdung aufheben (siehe internationale Kommunalwirtschaft). Also entwirklicht die Geldform eine gesellschaftliches Verhältnis gerade durch deren Verwirklichung im Warentausch eine Abstraktion ihr Dasein in dem Maß der Verallgemeinerung, worin sie ihre konkreten Beziehungen auf die abstrakt allgemeine Substanz ihrer faktischen Rückstände, auf die bloße Tatsächlichkeit ihrer Wirklichkeit reduziert. Entwirklichung ist daher die Aufhebung von Wirklichkeit durch eine gegensinnige, und also abstrakte Identität, in der sich die Subjekte ihrer Verhältnisse im Dazwischensein ihrer einzelnen Ausdrucksformen zu einer objektiven Form aufheben, die nurmehr als Formbestimmung existiert. Ihre objektive Form wird durch ihr Verhalten zu einer ihr fremden Allgemeinheit, zu einem abstrakt Allgemeinen und betreibt hierdurch die Verkehrung ihrer ihrer formellen Beziehungen gegen ihre Inhalte, erzeugt Wirkungen, worin sich ihre Inhalte trotz ihrer Gleichheit widersprechen, ihre Einheit also dadurch vortäuschen, dass sie sich in ihrer gleichen Gültigkeit selbst schon wesentlich erscheinen, durch ihre Gegensinnigkeit bestimmt und zugleich gleichgültig gegen ihre Bestimmtheit sind. Sie sind in ihren Unterschieden gleichgesetzt und haben ihre substanzielle Beziehung im Vergleich ihrer Wirkung aufeinander, sind nach dem Maß ihrer Verhältnisse aufeinander bezogen. In der Masse zergehen die Unterschiede und heben einander auf. Aber in ihrem Niedergang entsteht eine Abstoßung, die allgemein sich ln der Nichtung, subjektiv in der Angst vor Vernichtung entwickelt. Sie will, dass das Wirkliche nicht sein soll, dass es nicht geschieht, dass es als Form ihrer Wirklichkeit abgestoßen wird, damit sie durch ihr Beziehungslosigkeit nichts damit zu tun hat. Von da her wird das Innere der entwirklichten Wirklichkeit als Abstraktion von ihrer Substanz mächtig (siehe Abstraktionskraft). Das Abwesende wird als Leerstelle eines Inhalts zum Platzhalter ener Beziehung, die sich darin negieren muss, um zu sein. Sie ist durch ihre Negation wirksam. mit der Vermeidung wird die Kraft der Abwehr verdoppelt, gegen ihren Inhalt reaktionär (siehe auch reaktionäres Bewusstsein). Das Geheimnis der Negation ist die Verdrängung, das Vermeiden von Wirklichkeit zur Erzeugung ihrer Unwirkichkeit (siehe Entwirklichung), das "Ungeschehen machen". Substanziell werden darin qualitativ am Quantum ihrer Bezogenheit relativiert und für sich und durch sich also relativ sinnlos. Sie können sich daher wesentlich auch nur in der Abstraktion von ihrer Substanz verwirklichen (siehe hierzu z.B. abstrakt menschliche Arbeit, abstrakt menschlicher Sinn). Zu ihrer Verwirklichung hätte eigentlich schon eine einzelne Idee genügt, ein Wille oder eine Absicht. Eine Entwirklichung setzt aber schon eine Beziehung in ihrer Wirklichkeit voraus, die sich gleichgültig geworden ist. Eine Beziehung entwirklicht sich, wenn die Menschen darin "ins Leere" gehen, wenn sie in ihrer Wirkung auf einander sich angleichen und in deren Absicht von einander absehen (siehe Abstraktion) und somit ihre Beziehung durch einander nichten (siehe Nichtung). In der Einebnung ihrer Gegensätze verlieren sie ihren Sinn für einander und vereinen sich in einem Sinn außer sich, also einem äußerlichen Sinn, den sie durch sich und für sich nicht wirklich haben, sich aber darin als Körper ihres Lebens wahrhaben, sich so fühlen wie sie sich in ihrer Angleichung finden, sich selbst in und durch ihre darin aufgehobenen Selbstgefühle empfinden. Was in der Entgegenständlichung Enteignung ist (siehe auch Entfremdung), ist in der Entwirklichung Entleibung. durch die wechselseitige Einverleibungen ihres Daseins. Ganz allgemein ist Entwirklichung das Unwirksammachen von Verhältnissen der Wirklichkeit, worin sich deren Inhalte nicht mehr in ihrer Form wirksam gestalten können, weil sie durch eine Abstraktion reduziert werden, in der sie sich dadurch aufheben, dass diese in allem gemein gegen sie bestimmt, allgemeine Formbestimmung ist. Was darin objektiv die Form bestimmt, ist nicht deren wirkliche Form, entspricht also einer fremden Bestimmung, der Substanz. eines abstrakt Allgemeinen, für das sie Elementarform ist. Darin ist ihr subjektiver Gehalt objektiv aufgehoben, nicht aber wirklich untergegangen. Wirklichkeit ist auf diese Weise lediglich unwirklich bestimmt, vollzieht einen Grund, der ihr unmittelbar fremd ist, wohl aber ihre Wirkungen vermittelt. Die politische Form einer Entwirklichung ist die aneignung einer Arbeit, deren Erhalt der Arbeitskraft viel Aufwand abverlangt, die aber zur Mehrwertbildung des Kapitals zu einem wesentlichen Teil unbezahlt angeeignet wird. Die private Aneignung von gesellschaftlicher Produktion bewirkt die Entwirklichung des arbeitenden Menschen. Ihr wertbildender gesellschaftlicher Charakter wird durch ihre Geldform als Lohn zu einer Arbeit, deren Wert nur als notwendige Arbeit, also als Arbeit für das Nötigste zum Leben entgolten wird und die zu einem Preis bzw. Lohn geleistet wird, der ihr nicht das vermittelt, was sie an Wert schafft, den gesellschaftlichen Reichtum den sie in Wahrheit erzeugt. Es ist eine Arbeit, die über die Lohnform ihrer Zeit unfreiwillig unbezahlt ist, weil der Wert, den sie bildet, über das hinaus geht, was in ihrem Lohn entgolten wird, weil ihr Preis durch Bedingungen erzwungen ist, die auf dem Markt nur durch Geld als Zahlungsmittel dargestellt sind und also dem Käufer durch seinen Besitz an Geld als Zahlungsmittel mehr Wert einbringt als sie kostet. Mit der Globalisierung des fiktiven Kapitals haben sich die Beziehungen des Arbeitslohns zur Existenz der arbeitenden Bevölkerung verändert. Nach wie vor findet die Ausbeutung von Menschen durch das Kapital im Produktionsprozess über die ganzen Zeitverhältnisse ihres Lebens statt, doch nicht mehr unbedingt über ihre bloßen Arbeitszeiten. Doch zunehmend verteilt sie sich über ihre ganze Existenz, die vor allem durch immer mehr Unkosten immer teurer wird, weil diese nicht mehr nur die Lebensmittel zur Reproduktion der Arbeitskraft betreffen, sondern für die bloßen Umstände und Strukturen ihres Lebens bezahlen müssen. Nicht mehr nur, weil ihre Arbeitskraft als Ware in den Produktionsprozess eingeht, aus welchem sich Mehrwert aus unbezahlter Arbeit für den Kapitalmarkt beziehen lässt, sondern weil der Kapitalmarkt selbst die Kosten des Lebens der Menschen über ihre schlichte Existenz schon durch einen Existenzwert ihrer Währung bestimmt, um hierüber seine Produzenten und Konsumenten als Bürgen der Nationalstaaten in der Konkurrenz ihrer Währungen zu nutzen und negierte Lebenssubstanz aus dessen Preisbildung bezieht (siehe hierzu auch Negativverwertung). Entwirklichung ist die subjektive Auflösung von Wirklichkeit, ohne dass deren Wirkung und ihre Begründung objektiv in ihrer wirklichen Form aufgehoben ist. Sie vollzieht sich aus der Gegenwirkung einer Abstraktion, die ihre Wirkung auf das abstrak Allgemeine reduziert, wo ihre Verhältnisse allgemein werden (siehe Wertform). Dies ist auch im einzelnen Verhältnis wirksam, wenn darin das allgemeine Mittel genutzt wird und hierdurch eine beabsichtigten Wirkung (siehe Absicht) hat. Das bewirkt den Doppelcharakter einer Beziehung, die in ihrem Gehalt durch ihre eigene Form verdoppelt wird, z.B. als Entsexualisierung der zwischenmenschlichen Beziehungen durch Sex. Eine konkrete und praktische Entwirklichung wird auch mit dem Begriff des Tittytainments umschrieben oder mit dem des Double-Bind. Hierin wird eine Absicht wahrgehabt, Wirklichkeit in ihrer subjektiven Wirkung aufzulösen, indem diese durch eine implizite Gegenwirkung neutralisiert wird, die zugleich ihre Unwirklichkeit bestärkt. Im theoretischen Bewusstsein betreibt jede Anwendung von Ideologie eine Entwirklichung - durch Hervorkehrung ihrer subjektiven Position gegen Wirklichkeit und Geschichte (siehe auch positives Denken), z.B. als eine repressive Versöhnung (siehe Versöhnung mit Hitler bei Hellinger) oder die Rede von Martin Walser zum Friedenspreis des Buchhandels. Es ist eine Wirkung des reaktionären Bewusstseins. | ![]() |