"Gesetzt, wir hätten als Menschen produziert: Jeder von uns hätte in seiner Produktion sich selbst und den andren doppelt bejaht. Ich hätte 1. in meiner Produktion meine Individualität, ihre Eigentümlichkeit 'vergegenständlicht und daher sowohl während der Tätigkeit eine individuelle Lebensäußerung genossen, als im Anschauen des Gegenstandes die individuelle Freude, meine Persönlichkeit als gegenständliche, sinnlich anschaubare und darum überallen Zweifel erhabene Macht zu wissen. 2. In deinem Genuß oder deinem Gebrauch meines Produkts hätte ich unmittelbar den Genuß, sowohl des Bewußtseins, in meiner Arbeit ein menschliches Bedürfnis befriedigt, also das menschliche Wesen vergegenständlicht und daher dem Bedürfnis eines andren menschlichen Wesens seinen entsprechenden Gegenstand verschafft zu haben, 3. für dich der Mittler zwischen dir und der Gattung gewesen zu sein, also von dir selbst als eine Ergänzung deines eignen Wesens und als ein notwendiger Teil deiner selbst gewußt und empfunden zu werden, also sowohl in deinem Denken wie in deiner Liebe mich bestätigt zu wissen, 4. in meiner individuellen Lebensäußerung unmittelbar deine Lebensäußerung geschaffen zu haben, also in meiner individuellen Tätigkeit unmittelbar mein wahres Wesen, mein menschliches, mein Gemeinwesen bestätigt und verwirklicht zu haben. Unsere Produktionen wären ebenso viele Spiegel, woraus unser Wesen sich entgegenleuchtete." (MEW 40, Seite 462) Das Kapital gründet auf einer abstrakten Arbeitsteilung, auf der Teilung der Arbeit durch Verhältnisse, in denen die Produkte der Arbeit wie auch die Bedürfnisse der Menschen isoliert, also getrennt von einander existieren und durch den Markt und der darin herrechenden Konkurrenz im Warentausch sich abstrakt über ihren Wert vermitteln. Ergänzung steht im Zweck einer konkreten organischen Beziehung, um ohne eine ihr äußerliche Vermittlung einen Gegenstand als etwas Ganzes als eine Form herzustellen, in welcher sich die Teile, z.B. als Teilarbeiten, durch den Sinn ihrer Organe ungebrochen zusammenfinden. Ergänzung ist die Grundlage einer jeden Entwicklung, weil sie inhaltliche Bereicherung (siehe auch Reichtum) in den jeweils unterschiedlichesten Formen erbringt. Sie kann von daher die unterschiedlichsten Folgen erweisen. Im Unterschied zur Symbiose, worin unterschiedliche Lebenssubstanzen zu einem Eigenleben verschmolzen werden oder ein Ganzes sich durch Einverleibung gegen Fremdes erhält (siehe z.B. symbiotische Selbstbehauptung), unterstellt Ergänzung Teile, die durch ihre bestimmte Verschiedenheit zu etwas Ganzem werden müssen, das sie für sich in ihrer Einzelheit nicht wirklich sein können. So sehr sie sich auch vermehren, ohne etwas Ganzes zu werden, werden sie unwirklich, wirkungslos und hinterhältig, weil sie von einer Substanz zehren, die sie nicht wirklich konkret haben und sie daher im Allgemeinen abstrakt nutzen, fremde Wirklichkeit verbrauchen< Ergänzung ist immer eine qualitative Beziehung, die ganz im Gegensatz zur Gleichsetzung steht, also gänzlich Verschiedenes in eine Beziehung bringt, die etwas bilden, was qualitativ neu ist. Sie überwindet Teilung und Isolation und stellt das her, was in der Gleichsetzung im Quantum wesentlich verloren ist. Sie unterstellt ein Ganzes, das im einzelnen Tun verwirklicht wird, indem dieses selbst als Teil seiner Eigenschaften begriffen, ihm dienlich ist. Es verwirklicht sich dabei immer eine Ganzheit, die alle Teile bestärkt und sie zugleich über ihren bisherigen Zusammenhang hinaushebt. Das Ganze wird einerseits in dem qualitativ vollkommen, was ihm schon wesentlicher Inhalt ist, bevor es in seiner Ganzheit auch wirklich ganz sein konnte. Es erweist sich in seinem Wesen vervollständigt und beweist dies durch die wachsende Synergie seiner Kraft. Indem diese andererseits auch neue Beziehungen zu anderen Teilen findet, kann auch eine neue Ganzheit entstehen (siehe Emergenz), die völlig neue Eigenschaften hat. "Wenn ich mehr produziere, als ich unmittelbar selbst vor dem produzierten Gegenstand brauchen kann, so ist meine Mehrproduktion auf dein Bedürfnis berechnet, raffiniert. Ich produziere nur dem Schein nach ein Mehr von diesem Gegenstand, Ich produziere der Wahrheit nach einen andern Gegenstand, den Gegenstand deiner Produktion, den ich gegen dies Mehr auszutauschen gedenke, ein Austausch, den ich in Gedanken schon vollzogen habe. Die gesellschaftliche Beziehung, in der ich zu dir stehe, meine Arbeit für dein Bedürfnis ist daher auch ein bloßer Schein, und unsere wechselseitige Ergänzung ist ebenfalls ein bloßer Schein, dem die wechselseitige Plünderung zur Grundlage dient. Die Absicht der Plünderung, des Betrugs liegt notwendig im Hinterhalt, denn da unser Austausch ein eigennütziger ist, von deiner wie meiner Seite, da jeder Eigennutz den fremden zu überbieten sucht, so suchen wir uns notwendig zu betrügen." (MEW 40, S. 460) Die Ergänzungswirtschaft des Kapitalismus setzt auf eine "wechselseitige Plünderung" der eigennützigen Beziehungen des Privateigentums. Das Kapital gründet auf einer abstrakten Arbeitsteilung, auf der Teilung der Arbeit durch Verhältnisse, in denen die Produkte der Arbeit wie auch die Bedürfnisse der Menschen isoliert, also getrennt von einander existieren und durch den Markt und der darin herrechenden Konkurrenz im Warentausch sich abstrakt über ihren Wert vermitteln. Ergänzung steht im Zweck einer konkreten organischen Beziehung, um ohne eine ihr äußerliche Vermittlung einen Gegenstand als etwas Ganzes als eine Form herzustellen, in welcher sich die Teile, z.B. als Teilarbeiten, durch den Sinn ihrer Organe ungebrochen zusammenfinden. Im Unterschied zur Konkurrenzwirtschaft des Wertwachstums kann die Ergänzungswirtschaft einer Kommune eine Wirtschaftsform realer wirtschaftlicher Beziehungen vielfältiger Ergänzungen sein. Im Bewusstsein um deren synergetische Wirkung wird hiermit die Bereicherung eines ganzen Lebenszusammenhangs als Wirtschaftswachstum einer Realwirtschaft betrieben, indem kein Machtverhältnis des Geldes als Kapital bestärkt oder vertieft wird, sondern durch eine reziproke Geldentwertung die Teilprodukte selbst sich schon im Sinne eines ganzen Produkts aufeinander beziehen lassen. Im Bewusstsein dieses Resultats ist eine Politik möglich, die diesem durch Ausgleich vorgreift, indem dem wirtschaftlich Bessergestellten ein entsprechend geringerer Anteil an dem im Großen und Ganzen wirtschaftlich erworbenen Reichtum zukommt. Auch wenn dieses Verhältnis im Einzelnen durch unmittelbare Aufwände für den Reicheren belastet ist, wird hierdurch die gesamte Produktivkraft besser wachsen, als es eine einzelne schon gut entwickelte Kraft vermöchte. So ist z.B. eine Mehrarbeit für ein ergänzendes Wirtschaftsverhältnis zum Ausgleich der Produktivität zwischen armen und reichen Kommunen oder Länder (siehe internationale Kommunalwirtschaft) zwar unmittelbar für die zuschießenden reichen ein "Nachteil", der aber im Ertrag des ganzen Fortschritts dieses Verhältnisses durch das allgemeine Wachstum allen zum "Vorteil" wird und kein Wachstumszwang durch Konkurrenz entstehen kann. Die Armut die durch diese entsteht, ihr Wert, der an sich zugrunde geht, wird zu einem gesellschaftlichen Reichtum, der nicht mehr die Verwerfungen der Ausbeutung zu sozialisieren und ihre sozialen Löcher zu stopfen hat. Durch Ergänzungswirtschaft kann der Sinn der menschlichen Arbeit erst zu einer gesellschaftliche Wirklichkeit werden. Die menschliche Arbeit ist nicht nur eine Tätigkeit für den Stoffwechsel. Sie ist vor allem Verarbeitung und Fortbildung der Menschen in und durch ihre Kultur geworden, Fortbildung ihrer Selbstgestaltung in der Form ihres Lebensreichtums, wie er durch die Gegenstände ihrer Lebensäußerung, ihres Lebens gebildet und Grundlage ihrer Sinnbildung, der Substanz ihrer Geschichte ist. Sie ist Bildung durch die Erhaltung und Entwicklung einer menschlichen Naturmacht, Bedürfnis und Arbeit, Subjektivität und Objektivität der menschlichen Gesellschaft, die in ihrem Wesen eins ist, in ihrem Dasein aber auch ganz unterschiedliche Formen und Sinnesgestalten eingeht. Doch menschliche Arbeit hat ihre Natur dabei nicht einfach abgestreift, sondern ihren Stoffwechsel gestaltet. Und daher ist die Produktivkraft der Arbeit das wesentlich Material in der Geschichte der menschlichen Gesellschaften, der Naturmacht ihres Reichtums durch die Fortbildung ihrer Arbeit und Kultur, ihrer Produktivkraft und Bedürfnisse. Im Grunde ist jede geschichtliche Entwicklung - soweit diese keine Regression, keinen Anachronismus darstellt - der Erfolg einer Ergänzung, die allerdings im Kapitalismus zugleich nur als Klassenkampf eines Ausbeutungsverhältnisses seine gesellschaftliche Macht in die private Macht des Geldbesitzes pervertiert (siehe Ergänzung), aus jedem Wirtschaftswachstum nur Wertwachstum als "Erfolg" beziehen kann, weil das ganze Verhältnis im Widerspruch von gesellschaftlicher Produktion und privater Aneignung (siehe Eigentum) sich vollzieht und die Konkurrenz der Beteiligten zum Prinzip ihrer Wertform hat. Eine Ergänzungswirtschaft entwickelt sich durch Zusammenhänge in der Beziehung der Arbeiten aufeinander und zu ihren Produkten und ist das Gegenteil von einer Wirtschaft, die sich durch die Konkurrenz der Produzenten durch die Teilung der Arbeit entwickelt, also das Gegenteil von Marktwirtschaft. Denn in der Konkurrenz geht es um den Wert bzw. Unwert einer Produktion, die das durchsetzt, was günstig ist und das zum Untergang treibt, was dabei ausfällt. Was hierbei sich im Nachhinein vernichtend auswirkt, wird bei einer Ergänzungswirtschaft durch das bewusste Zusammenführen der Momente und Teile für ein ganzes Produkt schon im Vorhinein eingebracht. Dies setzt also eine bewusste politische Beziehung der arbeitenden Menschen vor der Produktion voraus, die eine wirtschaftliche Politik vollzieht und die politische Ökonomie der Marktwirtschaft ablöst. Es ist also eine Ökonomie der Ergänzung, welche den gesellschaftlichen Selbsterhalt durch eine lokale Subsistenzindustrie zur Grundlage hat, die von der gesellschaftlichen Einlösung der existenziellen Notwendigkeiten ausgeht, aus denen sich dann auch die Fortentwicklung der Produktion für einen höheren Lebensstandard, für einen gesellschaftlichem Reichtum durch Mehrproduktionen verschiedenster Art ergibt und wodurch daher auch die Existenz der einzelnen Menschen nicht zur Erpressung ihrer Arbeitskraft verwendet werden kann. Wirtschaft soll die Aufwände reduzieren und die Produkte optimieren. Sie beruht darauf, dass durch eine gute Organisation der Arbeit deren Erfolg besser ist, indem sich ihre Wirkungen hierdurch ergänzen und sich selbst adäquater werden. Wesentlich ist hierbei die Art der Aufteilung der einzelnen Produktionssphären und das Zusammenfügen der Teile. Es geht also letztlich um die Art und Weise, die Form, in der die Teile zu einem Ganzen werden, zu einem gesellschaftlichen Ganzen, letztlich also um die gesellschaftliche Form der Arbeit und der Bedürfnisse, die sich hierauf beziehen. Die Basis einer jeden menschlichen Gesellschaft ist die Lebenserhaltung der Individuen, die darin zusammenwirken, deren Aufwände für ihre Lebenserhaltung also in einem gesellschaftlichen Verhältnis auf ihre Bedürfnisse bezogen sind und in ihren Verhältnissen als Verhalten von Notwendigkeit in Freiheit entwickelt werden. Ihre natürliche Beziehung ist daher ihre Teilhabe an einem Verhältnis, in welchem sie einander ergänzen und die Synergie ihres Verhältnisses für ihre Fortbildung (siehe Sinnbildung), für ihre Geschichte nutzen (siehe auch Ergänzungswirtschaft). Ihr Auskommen als arbeitende Menschen sollte daher durch ein Einkommen bestätigt und bestärkt werden, das ihre sinnlichen Verhältnisse bewahrheitet, bewährt und bereichert (siehe Reichtum).Solange dies gelingt, sind sie einander verträglich und stehen auch ohne ausdrücklichen Vertrag in ihrem Tun und Lassen in Einklang. Doch Gesellschaft verlangt das Eingeständnis ihrer Notwendigkeit und kann Freiheit nur im Einklang mit ihr auf Dauer ertragen. Und das ist ein kompliziertes Verhältnis zwischen dem einzelnen Individuum und seiner menschlichen Allgemeinheit in einer gesellschaftlichen Form, die sich auch als Vertragsform verstehen lässt. Auch der Kapitalismus betreibt im Widerspruch der Arbeit und der Klassen Ergänzung. Seine Produktivität wird z.B. dadurch geschaffen, dass neue Ideen und Stoffe aus einander ergänzenden Erkenntnissen zusammengebracht werden und sich in einer Synergie ergänzen, die über die durchschnittliche Produktion hinausgeht (siehe Durchschnittsprofitrate) und "Win-win" für Produzenten und Konsumenten Sitiuationen erzeugt, die erst mal auch als gesellschaftlicher Fortschritt erscheinen. Aber in ihrer Getrenntheit zwischen gesellschaftlicher Produktion und privater Aneignung verwirklicht sich nicht die wirtschaftliche Ergänzung als Ergänzungswirtschaft, sondern die Rationalität einer besseren Verwertung, als Wertwachstum. Die Warenproduktion erzeugt einzelne nützliche Dinge, die auf dem Markt für Geld angeboten und daher auch für Geld erzeugt werden. Sie werden durch Geld gleichgestellt und stellen sich im Warentausch als rein quantitatives Verhältnis dar, in welchem das Unterschiedene gleichgestellt und damit in der Beziehung auf alle Unterschiede gleichgeltend wird. Ihre gesellschaftliche Wirkung, ihre gleichgültig Wirklichkeit ist Geld, das alle sinnlichen Verbindungen durch das abstrakte Tauschverhälnis, worin das Wertmaß ihre Abhängigkeiten bestimmt und in dieser Abstraktion zerteilt. Es reduziert die vielfältigen Beziehungen auf eine einfältige Wertgröße, die von jeder qualitativen Beziehung absieht und daher von deren Entstehung und ihrem gesellschaftlichen Sinn, also von ihrem Werden, ihrer Geschichte, ihrem wirklich gesellschaftlichen Sein abgetrennt ist. Durch die Konkurrenz der sich über Geld beziehenden Menschen werden sie gegeneinander bestimmt und reduzieren ihre Bedürfnisse auf das ihnen verfügbare Quantum an Wert, den sie veräußern können. Dabei setzt sich durch, wer schon vor dem Warentausch über ein Privatvermögen verfügen kann, weil er im Tausch einen Mehrwert aneignen kann, der sich aus der Marktpotenz, aus der Abhängigkeit der Besitzlosen vom Markt und dem Vermögen, das die Wertverhältnisse bestimmt, also aus ihren Leistungen für eine Übermacht aneignen lässt. So gewinnt hierbei, wer schon vor dem Tausch schon Werte einbringen kann, die über seinen Bedarf hinausgehen, um diesen Mehrwert einzubringen, den die armen Marktteilnehmer veräußern müssen, um unter diesen Bedingungen existieren zu können. Was in den unterschiedlichen Eigenschaften der Dinge als Reichtum für die Menschen existiert, ist in ihrer gesellschaftlichen Beziehung auf dem Markt gleichgültig; es existiert als bloßes Angebot für eine ebenso bloße, also abstrakte Nachfrage. Mit der hieraus begründeten Abtrennung von ihren an und für sich sinnvollen Zusammenhang der Teile bewirkt dies deren Isolation (siehe Teilung der Arbeit) und bestärkt sie durch die Zufälligkeit, in welcher das Verhältnis von Angebot und Nachfrage zu existieren scheint. Der Äquivalententausch teilt den Markt zwangsläufig in Klassen, worin sich die vermögende durch die Armut der Besitzlosen bereichert. Umgekehrt wäre dies, wenn das Vermögen selbst zur Bereicherung durch Ergänzung führen würde, also durch die unterschiedlichsten Beiträge nicht nur die Not der Existenz aufhebt, sondern die Arbeit und Bedürfnisse der Menschen im ganzen fortentwickelt, also gesellschaftliche Zusammenhänge durch eine Fortentwicklung des gesellschaftlichen Reichtums bestärkt, verfeinert und dessen Sinn in unmittelbare menschlichen Beziehungen verwirklicht. Doch dies ist in einer Waren produzierenden Gesellschaft durch die dort herrschende Konkurrenz ausgeschlossen. Ergänzungswirtschaft begründet sich durch die einander ergänzenden Unterschiede, stellt damit die inhaltlichen Verbundenheiten gegen die Gleichgültigkeit der Geldverhältnisse und ist von daher schon seinem Wesen nach subversiv. Ergänzungswirtschaft ist von daher im Grunde die Aufhebung von Arbeitsteilung, indem die voneinander getrennten Arbeitsteile in einer konkreten gesellschaftlichen Beziehung zu einander als Organisation der Produktion und auf die Bedürfnisse der Menschen, auf die Nachfrage nach den Produkten, vermittelt werden, wodurch die Emergenz dieser Vermittlung ein völlig anderes Zusammenkommen der Menschen bewirkt. In der bürgerlichen Gesellschaft besteht diese Beziehung ausschließlich in der allgemeinen Wertform, in der Geldform, und bleibt von daher für die Menschen abstrakt. Was in bürgerlicher Form nur auf der Seite des Kapitals als sogenanntes "Win-win-Verhältnis" auftreten kann, soll in der Wirtschaftsbeziehung der Vertragswirtschaft als lebendige Synergie der Arbeit selbst gezielt verwirklicht werden, indem sie deren implizite Ganzheit verfolgt, also wechselseitige Ergänzung betreibt. Da es vom Standpunkt einer gesellschaftlichen Ökonomie aus sinnlos ist, Arbeit autark und nur aus vereinzelten Kräften zu bewältigen, sucht die Ergänzungswirtschaft nach einer Beziehung, die dem Arbeitszusammenhang von Teilarbeiten und Produkten entspricht (siehe internationale Kommunalwirtschaft). Im Zusammenhang eines kommunalen Vertragssystems (siehe internationale Kommunalwirtschaft) kann dieses Verhältnis durch eine Vertragswirtschaft jenseits des marktwertigen Geldes bestehen - in der einfachsten Form z.B. durch Naturalwirtschaft oder durch kommunalpolitisch bestimmtes Geld (z.B. Rechengeld). Diese Wirtschaftsform kann bis zu einer Form der Kommunalwirtschaft entwickelt werden, wenn sich die Beziehungen in einem vollständigen Wirtschaftskreislauf der Subsistzenerhaltung bewegen und alle Mehrproduktion hierauf bezogen wird. Vertragswirtschaft bezieht sich nicht unbedingt auf Vergleichbares, sondern regelt durch verttraglichen Formulierungen auch eine Beziehung von Ungleichem ermöglichen und ist damit auch in der Lage, die Beziehungen einer Ergänzugswirtschaft zu formulieren, deren Eigenheit ist, dass sie immer das aufeinander bezieht, was sich durch seine Unterschiedenheit ergänzen soll. Wesentlich für eine Ergänzungswirtschaft ist daher, dass sie die abstrakte Form des Tauschverhältnisses, die aus einer selbständigen Wertgröße (Geld) besteht, in eine konkrete Beziehung des Austauschs entwickelt, also vor allem eine wertförmige Quantifizierung des Austauschs aufhebt, indem diese qualitativ aus der Arbeit und ihren Stoffen selbst abgeleitet wird. Inhalt hierfür sind die organischen Substanzen, die zur Erzeugung der Sache aufgewendet werden müssen, also menschliche Arbeit, Werkzeugverbrauch und Rohstoff. Das Maß der Arbeit wäre dementsprechend Arbeitszeit pro Mensch, das Maß des Werkzeugverbrauchs dessen Lebenszeit pro Belastung (Verschleiß) und das Maß des Rohstoffs die verfügbare Menge in einem bestimmten Lebensraum pro Bedarf. All dies sind keine absoluten Größen. Sie sind relativ und historisch. Ergänzungswirtschaft wäre die natürliche Form einer weltweiten Wirtschaftsbeziehung unterschiedlicher Gesellschaften. Diese ergänzen sich, wo der einen fehlt, was die andere im Überfluss hat. Natürlich ist daher auch eine Ergänzungswirtschaft, durch welche die Güter verschiedener Kulturen in eine bestimmte Beziehung versetzt sind, wenn sie ihre überschüssigen Güter austauschen. Und das muss kein Warentausch sein, wenn die Maßverhältnisse des Austauschs genauso natürlich bestimmt werden, wie die Güter selbst es sind. Ihre Herstellung erfordert eben eine durch ihre Natur bestimmte Menge eines Arbeitsaufwands, ein hiernach ebenso zu ermessendes Ausmaß an stofflichem Entzug von Rohstoff und Landschaft und einen bestimmten Verschleiß an Arbeitsmitteln, an Werkzeug und Maschinen, die für ihre Erzeugung nötig sind und die auch wiederum selbst in selber Weise erzeugt worden waren. Dies müssen die Substanzen eines Vertragsverhältnisses sein, in denen der Austausch von Gütern quantifiziert wird. Von daher ist die Ergänzungswirtschaft immer eine Vertragswirtschaft, in welcher diese Verhältnisse bestimmt werden. Daraus folgt, dass eine Ergänzungswirtschaft relativ und geschichtlich bestimmt ist, sich auch danach entwickelt, wie z.B. die Arbeit, die Werkzeuge und die Rohstoffe verschiedener Lebensräume sich zueinander verhalten. So kann lange Zeit die Wüste wenig Substanz für solche Wirtschaftsform beibringen; sie wird aber bedeutend, sobald deren Fläche zur Gewinnung von Sonnenenergie genutzt werden kann. Auch Immobilien sind immer abhängig vom Bedarf, also der aktuellen Bevölkerungsdichte. Diese wiederum kann varieren nach Verfügbarkeit von Rohstoffen, Anwesenheitsbedürfnisse einer Kultur usw. Schwer wird hiergegen die Beurteilung von sogg. Luxusgütern, also die Bewerung eines Bedarfs, der im Grunde nur noch einzeln zu begründen ist. | |