"Das wirkliche Individuum ist [für die außerweltliche Kritik am Diesseitigen] nur ein Akzidens, ein irdisches Gefäß der kritischen Kritik, die sich in ihm als die ewige Substanz offenbart. Nicht die Kritik des menschlichen Individuums, sondern das unmenschliche Individuum der Kritik ist Subjekt. Nicht die Kritik ist eine Äußerung des Menschen, sondern der Mensch eine Entäußerung der Kritik, der Kritiker lebt daher völlig außer der Gesellschaft." (Marx in MEW 2, S. 169f) Konservatives Denken will die Zeit festhalten, die Gegenwart verewigen. Doch Ewigkeit ist Langeweile, eine Objektivierung von Zeit in einem Unsinn, einer Nichtigkeit des Seins, die schlechte Unendlichkeit einer Selbstbezüglichkeit, die sich mit ihren Bestrebungen (siehe auch Geltungsstreben) nur selbst begründen kann, nur Grund für sich selbst finden und empfinden kann, weil sie deren Resultate als Gründe durch sich und für sich selbst hernimmt und sich deshalb in dem bestärken muss (siehe hierzu auch Hermeneutischer Zirkel), was ihm fremd, ihm also gänzlich äußerlich, im Grunde gleichgültig ist. Ein Verständnis von Ewigkeit ist vo da her nicht wirklich möglich, weil ein unbestimmter Verstand nur Unmögliches begründen kann und weil Unverstandenes durch die Anmaßung des Ewigen unverständlich bleiben muss, weil es eben nicht wirklich wahr sein kann und ihre Wirklichkeit selbst schon entwirklicht hat. Es vollzieht nur seine begriffliche Unmöglichkeit, die unendliche, also unbegriffene und daher unbegreifbar gemachte Fortbestimmung ausschließlich seiender Beziehungen, die Totalisierung einer Tautologie (siehe auch Religion), die von deren Inhalten, Bestimmungen oder Eigenschaften in sich und durch sich begründet scheint ohne einen Grund zu erweisen und sich im Trieb eines Ganzen rückbezieht, das nur durch seine Ausschließlichkeit und ganz für sich bestimmt sein soll (siehe auch Sucht), also kein Ende durch Bestimmtes mehr haben kann, unendliche Vertauschung der Gegensätze eines Widerspruchs von Sein und doch nicht Sein, unendliche Täuschung ist. Sie ist das Resultat einer Gedankenwelt der Interpretationen, die sich letztlich immer unendlich gegeneinander aufführen können, die Welt, wie sie in der Philosophie und der bürgerlichen Wissenschaft überhaupt unentwegt reproduziert wird. Unendlich kann in Wirklichkeit nichts sein. Unendlichkeit gibt es nur ideell, als Ziel einer Vorstellung (oder als Hegels Idee - dies als Kritik zur Auffassung Hegels), die gleichgültig dafürgehalten wird, ob sie verwirklichbar, dass sie also an sich nicht wirklich werden oder sein kann. Wirklichkeit setzt aber immer Materie als ihr Material voraus. Ohne dieses dient jeder Begriff der Verewigung einer Anschauung oder Meinung, die ihre Verweigerung, ihre Substanz zu erkennen, durch die Ewigkeit des Naturgegebenen zu betreiben sucht. "Wenn die Ökonomen sagen, dass die gegenwärtigen Verhältnisse – die Verhältnisse der bürgerlichen Produktion – natürliche sind, so geben sie damit zu verstehen, dass es Verhältnisse sind, in denen die Erzeugung des Reichtums und die Entwicklung der Produktivkräfte sich gemäß den Naturgesetzen vollziehen. Somit sind diese Verhältnisse selbst nach ihrer Meinung von dem Einfluss der Zeit unabhängige Naturgesetze. Es sind ewige Gesetze, welche stets die Gesellschaft zu regieren haben. Somit hat es nach ihrer Meinung eine Geschichte gegeben, aber es gibt keine mehr;." Karl Marx, Elend der Philosophie, MEW 4, 139) Ewigkeit ist als Begriff substanzlos und für sich alleinstehend, monistisch. Die Grundlegung eines monistischen Denkens ist die Positivit�t eines Begriffs, dessen Wesen, die Begriffssubstanz, ausschlie�lich f�r sich, also für nichts anderes, also für Nichts steht. Auch wenn es Gegenstand der Kritik ist, wird ihm damit eine ausschlie�liche Eigenheit zugesprochen, die prinzipiell nicht anders sein kann. Solchem Begriff ist der Zwiespalt, seine Entgegensetzung und sein �bergehen in anderes (siehe Dialektik) genommen, indem er in ein reines F�rsichsein gegen�ber allen anderen Begriffen gestellt wird. Dies ist sowohl der Kern des positiven Empirismus (siehe Positivismus), als auch des Idealismus. Alle monistischen Theorien, also jene, welche "in irgendeiner Form die Einheit der Welt als grundlegende Bestimmung der Wirklichkeit" ansehen, sehen im F�rsichsein, im Eigensein des Einen implizit das Anderssein als nicht integriert. Somit ist es vom Standpunkt des Einzelnen ausgeschlossen, also nicht sch�n oder gut - bestenfalls objektiv. Als Grundlage des bewertenden Denkens (siehe Moral) ist es schlecht, wenn das eine nicht tut, was dem anderen recht ist. Durch einen Begriff, welcher die Position des reinen Einseins als Monothese formuliert, ist das Andere implizit immer schon das schlechte Anderssein, auch wenn es nicht bewertet wird, sondern vielleicht nur als nicht objektiv, also subjektiv klassifiziert wird. In jedem Fall ist es eine schlechte Negation. Das positive Denken ist davon genauso erf�llt, wie das sophistische, ethische, esoterische und das rassistische. | ![]() |