Das Feudale (lat: feodum) ist ein zum Lehen übertragenes Beneficium, also eine Wohltat im Sinne eines Liegenschaftsvermögens, welches nach seiner Beschaffenheit sowie Ausstattung dazu geeignet und bestimmt ist, Erträge zum Unterhalt des Lehnsinhabers zu erwirtschaften (siehe auch Eigentumstitel). Im Anschluss an die Lehensgüter entwickeln sich mit der Zeit herrschaftliche und wirtschaftliche Gegebenheiten, die durch eine Optimatenherrschaft verrechtlicht werden und den Personenkreis der Schuldner von der gesellschaftlichen Organisationsgestaltung im Sinne einer staatlich-politischen Willensbildung ausschließen und somit den Popularen überantworten (siehe hierzu auch Populismus). Feudalwirtschaft ist eine Wirtschaftsform, die durch ein Schuldverhältnis begründet ist, in welchem eine hieraus abgeleitete Macht als Grundlage der Bewirtschaftung der notwendigen Arbeit hergenommen wird, als Rechtsform einer Abgabenpflicht aus Schuldpflichigkeit, ein Lehensverhältnis im Grundprinzip der Leihe (siehe auch Schuldgeldsystem). Dieses ist nicht aus einem wirtschaftlichen Verhältnis bestimmt, sondern durch ein höheres Wesen jenseits des wirtschaftlichen Nutzens (siehe Realwirtschaft) durch eine Glaubensmacht (bzw. Gläubigermacht) begründet. Ein Schuldgeldsystem beruht auf einem Kreditwesen, das aich über Zahlungsverpflichtungen (Wechsel) bzw. Kreditversicherungen verhält, das also zwischen dem Wert von Zahlungspflichtigkeiten zu einem bestimmten Zeitpunkt (Zahlungstermin) sich über den Geldumlauf als Gläubigermacht vergesellschaftet (siehe hierzu Derivatenhandel). Diese Pflichtigkeit bestimmt die politischen Verhältnisse jenseits ihrer realwirtschaftlichen Existenz und setzt nicht einfach auf Erstattungen und damit Werterhaltung des Geldes (siehe Geldwert), sondern auf rein politische Macht und Gewalt, in der sich ein Existenzwert als Bedingung der Gläubiger durchsetzt. Diese rein politische Macht verhält sich durch eine Austeritätspolitik die im Nachhinein über die Preisbildung betriebene Geldverwertung sich über Wetten auf die Realisierung der Preise der zirkulierenden Produkte einen Mehrwert durch stetige Geldentwertung beziehen (siehe hierzu auch Neoliberalismus). Sie beziehen also über die Bewertung von Eigentumstitel und ihrer Nutzung als Wertpapiere (Aktien) oder dem Besitz an Lebensbedingungen Preise, die erst mit ihrer Finanzierung einen Mehrwert über die realwirtschaftlich erzeugten Produkte hinaus darstellen. Hierbei wird das Verhältnis von Produktion und Wertrealisation umgekehrt, die Mehrwertproduktion durch Mehrarbeit (siehe unbezahlte Arbeit) der Ausbeutung über die Geldzirkulation durch die politischen Bestimmungen von Eigentumstitel eines fiktiven Kapitals nachgeordnet und somit das realwirtschaftliche Verhältnis von Produktion und Realisierung des Mehrwerts (siehe Wertrealisation) verkehrt worden (siehe auch Kapitalfetisch), die Preisbildung auf den Waren- und Devisenmärkten selbst zum tragenden Mittel der Existenzverwertung geworden. Nicht das realwirtschaftlich bestimmte Wertwachstum steht hierbei im Zentrum der Kapitalverwertung, sondern die Beherrschung der Preisbildung über Wetten auf die optimale Realisierbarkeit von Preisen durch einen termingebundenen Handel (siehe Terminhandel), über den Mehrwert im Nachhinein der Geldzirkulation über das Weltgeld entzogen wird (siehe hierzu auch Globalisierung). Nicht mehr das unmittelbare Verhältnis von Lohnarbeit und Kapital macht den wesentlichsten Klassencharakter dieses Systems aus, sondern der Klassengegensatz von Gläubiger und Schuldner, das vor allem der Logik eines fiktiven Kapitals Folge leistet. Es wendet die Relationen der Tauschwerte gegen die ihnen zugrunde liegende Wertbildung über eine politische Bestimmung der Preise aus dem Kapitalhandel aus, um über die Verhältnisse der Existenzverwertung (siehe Existenzwert) internationale Macht durch den Devisen- und Derivatenhandel zu vermehren und die Währungen der Nationalstaaten zu plündern, vor allem aus der nationalen Grundrendite und ihrer Rentensysteme (siehe Geldrendite) den Finanzmarkt in seiner weltmächtigen Ausbeutungsmacht zu beherrschen. Dabei werden die ursprünglichen Verhältnisse der Tauschwerte als terminabhängiger Geldwert von den Preien der bezahlten Arbeit zu ihrer Wertbildung umgekehrt zu politischen Verhältnissen von Zahlungspflichtigkeiten im Kreditwesen gegen die Zahlungsfunktionen der zirkulierenden Geldwerte in der Preisbildung. Der Feudalismus ist eine Gesellschaftsform, worin die Menschen als Schuldner an ihrem Leben bestimmt sind: Weil sie es durch höhere Macht verliehen bekommen haben, sind sie dem Gnadentum der Mächtigen auch ausgesetzt und verpflichtet. So war z.B. das Gottesgnadentum der Feudalfürsten eine Lebensstruktur von übermenschlicher Bestimmung, die Geburt einzige Stätte der Machtübertragung. Die Grundlage der Macht sind die Privilegien, die "einer höheren Geburt" zugewiesen sind. Die gesellschaftlichen Eliten beziehen ihre Bestimmung aus einem allgemein anerkannten geistigen Machtgefüge der Kultur. | ![]() |