"Wir sind alle Fremdarbeiter!" (Parole der 68ger Bewegung) Was die Selbstbehauptung für das Selbstgefühl bezweckt, betreibt zugleich einen Selbstverlust auf der Seite der Selbstverwertung seines Geltungsstrebens: Es kann nicht für sich alleine da sein, weil es keinen Sinn durch sich selbst finden und empfinden kann. Es muss sinnlich mächtig werden, ohne sinnliche Macht zu haben; es muss also schon vor seiner Selbstverwirklichung einen Selbstwert darstellen, der erst im Nachhinein durch die Entwirklichung der Lebensäußerungen anderer Menschen eine zwischenmenschliche Macht einnehmen kann, indem er die Mitmenschen in ihrem Dazwischensein hierfür nutzt und auch zu vernutzen sucht. Diese Macht entsteht alleine durch die Masse und Dichte, die ein Selbstgefühl durch den Eindruck auf andere gewinnt und deren Zwecke hierfür zu einem narzisstischen System der Psyche zusammenfügt (siehe Selbstveredelung), worin Eigenes sich nur durch fremdes in Beziehung setzen kann (siehe hierzu Narzissmus). Fremdenfeindlichkeit entsteht, wo Entfremdung nicht begriffen ist und alles Fremde als Eigenes wahrgenommen wird und sich hiernach auch entsprechend verhalten soll. Sie ist die Grundform einer abgetöteten Wahrnehmung, die ihre Lebensangst aus allem, was nicht greifbar ist, aus einer unbegriffenen Entfremdung bezieht. Sie ist das Resultat eines Selbstverlustes, der in sozialen und zwischenmenschlichen Verhältnissen vergemeinschaftet und in der Gemeinschaft als Eigenes in Allem empfunden wird. Sie sucht die Masse einer verlorenen Selbstwahrnehmng in einer besonderen Art ihrer Gruppenzugehörigkeit als Maß und Mittel einer Selbstermächtigung, an der ihr Selbstwert bemessn und empfunden wird, denn sie gewinnt sich psychisch in der Zugehörigkeit in einem fiktiionalisierten Gruppengefühl, wie sie sich darin zugleich verliert und in ihrem Verlust autoritattiv bestärken, sich aus ihrer Verachtung für sich gegen andere emanzipieren muss. Von daher bildet sich ein autoritärer Charakter in den Gemeinschaften der politischen Kultur, die ihre Psyche in ihrer Gemeinseligkeit findet und empfindet und sich zu einer psychischen Gemeinschaft ihrer Selbstgefühle fortbildet. Diese werden von einem autoritären Staat schließlich über dessen Bürokratie zur Staatskultur vermittelt und als deren Gefühlsmasse nationalistischer Massengefühle zu einem persönlichen Machtgefühl des Nationalismus. Der in einer psychischen Gemeinschaft akkumulierte Selbstwert ist nicht mehr relativ zum Selbsterleben, sondern absolut durch Vergemeinschaftung bestimmt. Von daher ist die Selbstbehauptung jetzt in ihrem Geltungsstreben auch dazu bestimmt, eine absolute Selbstgerechtigkeit gegen andere, besonders gegen Fremde, zu verwirklichen. Der persönliche Mangel, die Minderwertigkeitsgefühle des Selbsterlebens, finden in der Abgrenzung des Fremden vom Eigenem ihre Hochform in der Vergemeinschaftung ihres unterschieldich bestimten Edelmuts. zu einer überdimensionierten Größe. Sie dadurch veredele Selbstbehauptungveredelt nicht nur sich selbst, sondern auch ihre Gemeinschaft. Wer das Gemeine sucht, der meidet das Fremde. Fremdenfeindlichkeit entsteht aus der hohen Gemeinschaft der Selbstbezogenheiten, die an sich selbst gescheitert sind und auch in Gemeinschaft scheitern würden, wenn sie nicht durch fremde Feinde verbunden wird und in der Ausgrenzung von diesen anwächst, selbst zu einem ausschließlichen allgemeinen Selbstgefühl wird. Das Fremde ist hiergegen schlicht eine Störung ihres ästhetischen Willens. Soweit das Gruppengefühl einer fiktiven Gemeinschaft in der Masse zu kontrollieren ist ersetzt die Empfindung von Massengefühlen jeden Sinn durch ein abtrakt allgemeines Gefühl, durch ein Selbstgefühl des Eigenen empfunden und das Fremde gefürchtet wird. In diesem allgemeinen Selbstgefühl Ist die hierfür notwendige Selbstbehauptung zwischenmenschlich aufgehoben, besonders wenn und wo es sich zu einer symbiotische Selbstbehauptungen entwickelt. Was in diesen Verhälnissen an Selbstwert nötig ist, macht sich dann im Verlust der Selbstachtung als Minderwertigkeitsgefühl einer verlorenen Sinnlichkeit geltend. Im Selbstgefühl ihrer Gemeinschaft wird über die Trümmer einer aufgelösten Selbstbeziehung verfügt, die durch Selbstveredelung eine Selbstermächtigung betreibt, durch welche ihre entleerte Selbstbehauptung bewahrt witd und sich mit ihrem Niedergang als Nichtung ihrer Selbstbeziehung durch ihre Selbstlosigkeit bewahrheitet, die ihre Wahrheit nurmehr außer sich finden kann (siehe auch Rassismus), soweit sie das Fremde hierdurch zugleich zu behrrschen versteht. Fremdenfeindlichkeit entsteht durch einen gekränkten Narzissmus, denn der Fremde unterbricht und stört die Widerspiegelung des Eigenen und damit vor allem den Prozess der Selbstveredelung. Die Menschen, die darin ihren gesellschaftlichen Halt gefunden haben, fühlen sich tatsächlich in ihrer Wahrnehmungsdentität bedroht, weil sie sich durch die Ausdrucksweise anderer Kulturen belastet fühlen und Boden für ihre Selbstgefühle verlieren. Ihr ästhetischer Wille wird praktisch schon beleidigt, wenn sie einen anderen Lebensausdruck nicht unmittelbar verstehen, denn ihre Selbstveredelung - insbesondere die des autoritärer Charakters - gründet ja geradezu darauf, sich als ausschließlich edelmütigen Menschen zu gewinnen, der ohnedies verloren wäre, wenn er sich nicht im Heil seiner Umwelt und Heimat, in seiner heilen Welt bestätigt und bestärkt finden und empfinden kann. Fremdenfeindlichkeit entsteht in einer gespaltenen Bevölkerung, die sich in ihren Existenzängsten zwischen ihrer politischen und realwirtschaftlichen Position entzweit hat. Die objektive Ursache ist die Beziehung zum nationalen Existenzwert, der die Kultur der Arbeitskräfte entzweit, wo sie in ihrer Konkurrenz um Arbeitsplatz und Wohnung, um die Kosten für Mieten und Gebühren und die Verfügung über Arbeitsplätze, sich bedroht fühlen. Um sich im Land mächtig zu fühlen, wenden sie ihre Entfremdung von ihren Lebensgrundlagen und von einander gegen Kulturen, die ihnen fremd erscheinen. Von daher ist Fremdenfeindlichkeit eine kulturelle Verkehrung einer verschärften Konkurrenz um ihren Selbsterhalt. So genannte Niedriglöhner existieren oft schon in einer Subkultur - einer Parallellkultur - der arbeitenden Bevölkerung und bestimmen das unterste Niveau der Lohnkämpfe durch eine Existenzangst, die sich kulturell auch als Lebensangst vermittelt. Diese verstärkt sich nicht durch reale Armut, sondern aus der Selbstwahrnehmung und Selbstbezogenheit des Geltungsstrebens in zwischenmenschlichen Verhältnissen, durch die psychische Hinterlassenschaften von nationalistischen Lebenswerten einer politischen Kultur. Wo die Verhältnisse dichter und enger werden und zunehmend versprengt und zusammenhangloser erscheinen, entwickelt sich ein Gefühl der Abspaltung (siehe Trennung) und Ausgeschlossenheit der Menschen von ihrer Gesellschaft (siehe auch Entfremdung): das Selbstgefühl eines Verlustet, einer Verlorenheit. Ohne Bewusstsein und Erkenntnis der Isolation ihrer Selbstgefühle sozialisieren sich Minderwertigkeitsgefühle, die in ihrem aparten Gemeinsinn eine Größe aus der Masse dieser Gefühle (siehe auch Gefühlsmasse) einen absoluten Selbstwert eigener Größe, einen übermenschlichen Selbstwert für sich beschaffen, der den Menschen ein Ganzes ihrer Lebensart zuschreibt und sie darin artig machen will, indem das große Ganze zum Maßstab einer allgemeinen Subjektivität objektiv gemacht wird (siehe auch objektives Selbstgefühl). Fremdenfeindlichkeit ist eine Grundstimmung, die sich in einer Gesinnung äußert, die sich gegen alles wendet, was sich als Unterschied zu einem Gefühl von "eigener Art" herauslösen, verbildlichen (siehe auch Bild) und totalisieren lässt. Sie entsteht in symbiotischen Lebensverhältnissen (siehe auch heile Welt) als Bedrohungsgefühl, als Angst um die Selbstbeziehung, die darin gefestigt sein soll (siehe auch symbiotische Selbstbehauptung). Das in der Symbiose veräußerte, das für sie ausgeschlossene Sein wird zur Gefahr für die Selbstgefühle, die als Infiltration oder Penetration empfunden wird. Deren Wahrnehmung kann sich im Maß ihrer Ausschließlichkeit als negative Erregung aufladen, als femde Kraft einer empfunden Negation mit Hass aufladen und sich im Prozess ihrer Nichtung vom Fremdenhass zum Rassismus entwickeln. Die Bedingung hierfür ist Isolation der Selbstwahrnehmung, die allgemeine Bedrohlichkeit gegen ihr Vermögen, sich durch sich selbst zu bestimmen, durch die Dichte der fremden Eindrücke sich von sich selbst zu entfremden (siehe auch Selbstentfremdung). Konkurrenzverh�ltnisse sind dem vorausgesetzt. Sie sind das Prinzip der Verwertung menschlicher F�higkeiten und Eigenschaften, deren Substanz als Abstraktion einer gesellschaftlichen Macht, die Ausschlie�lichkeit des Gemachten, die Isolation der Menschen und Produkte durch deren Abtrennung von ihrer Lebenst�tigkeit, die mit der Verwirklichung des Einen die Entwirklichung des anderen betreibt, das Getrennte gegeneinander ausspielt und einander fremd macht. Jeder wird darin zum Fremden als Feind des anderen. Konkurrenz ist die Wirklichkeit gegensinniger Bewertungen, besonders des Wertverh�ltnisses (siehe auch Geldbesitz), die Gewalt des Vergleichs im Warentausch und der kulturellen Gleichschaltung von allem, was auf den Markt kommt. Fatal, dass sie oft gerade von den Menschen am st�rksten verinnerlicht wird, die nur ihre Arbeitskraft ver�u�ern k�nnen oder selbst am Rand der Gesellschaft leben. Wo sie �konomisch unterliegen, suchen sie einen Ausweg durch eine Selbstbewertung, die zwangsl�ufig in Selbstverwertung m�ndet. Und wo sie hier�ber kein Bewusstsein erlangen, k�nnen sie sich hiergegen nur noch pers�nlich als B�rger einer Nation behaupten, durch die sie sich letztlich noch politisch bestimmen (siehe auch Nationalismus) und sich darin selbstlos, sich selbst zum Kollektiv vereinigter B�rger, zum Volk machen. Fremdenfeindlichkeit ist eine Selbstbehauptung, die in sozialen Krisen und den darin auftretenden Lebens�ngsten Selbstsicherheit aus einer kollektiven Selbstgerechtigkeit beziehen will. Darin entsteht eine Selbstversicherung (siehe auch Sicherheitsbed�rfnis) durch die Behauptung einer normativen Substanz der Selbstwahrnehmung, die als Rechtswesen von eigener Art hergenommen wird. Mit der Projektion von Symbolen artfremder Eindr�cke, wird die Mythologie einer Unart zu einer Wesensfremdheit verschmolzen, gegen welche die artgerechte Selbstwahrnehmung veredelt (siehe auch Selbstveredelung) und die Selbstbehauptung mit Edelmut verf�llt wird. Die Symbole werden aus Wahrnehmungen von fremden Eigenarten geschaffen, aus der Geste eines fremden Selbstverst�ndnisses, oft aus dem Inhalt ihres Glaubens und ihrer Sitten, aber auch aus der Hautfarbe oder K�rperform, die mit gesellschaftlichen Rollen und Sitten assoziiert wird. In fremden Selbstverst�ndnissen liegt eine unersch�pfliche Quelle der Mythologisierung und Begr�ndung von Selbstschutzeinrichtungen. Sie dienen wie eine objektive Notwendigkeit dazu, sich nicht auf sie zu beziehen und mit ihnen auseinanderzusetzen zu m�ssen, sondern sie selbst schon als eine �berdimensionierte Bedrohlichkeit aufzubauen. So werden einzelne Positionen darin zu einem Monster aufgebl�ht, das jenseits aller wirklichen Interessen die Vernichtung der eigenen bedroht. Der religi�s formulierte Anspruch der Juden, ein "auserw�hltes Volk Gottes" zu sein, gen�gte zum Beispiel schon, sie als wirkliche Verschw�rung gegen die eigene Welt anzusehen. Und auch einige Textstellen aus dem Koran eigneten sich dazu, Front gegen Muslime zu machen, die ebenso erschrocken vor den Attentaten ihrer Landsleute standen, daraus eine absurde Radikalit�t ihres Islamismus bezogen. Mit der Feindbildung l�st sich die Lebensangst der eigenen Welten auf wunderbare Weise auf, weil sie etwas zu tun haben soll mit der endlich personifizierbaren Gefahr, gegen die auch endlich was zu tun ist. Und das schlie�t die Menschen zusammen, die sich pl�tzlich im Boot einer Gemeinschaft wiederfinden, das einem "Kampf der Kulturen" entfliehen soll, das allerdings schnell auch viel zu voll hierf�r sein kann. So werden die Bilder einer abstrakten Bedrohungslage in den Kreislauf einer Selbstbest�rkung einbezogen und hierbei zusammengemengt und zu einer Symbolkonstruktion, worin Gef�hle der Selbstentfremdung zur Form eines feindlichen Unwesens konzentriert werden, das schon durch seine fremde Art zur Aufwertung der Selbstwahrnehmung, zur Begr�ndung einer hochwertigen Eigenart dienen. Eigenarten werden auf diese Weise zu Symbolen einer Ausgrenzung, die sich in der Selbstgerechtigkeit der eigenen Lebensart gegen eine Wesensfremdheit veredelt. Die Verunsicherungen der gesellschaftlichen Beziehungen eines Lebensraumes werden dadurch gegen eine Selbstsicherheit ausgetauscht, die aus nichts anderem besteht, als aus der Bereinigung der heimeligen Lebensart (siehe heile Welt) durch die Ausgrenzung von Eindr�cken fremder Art, durch die Selbsterm�chtigung eines Edelmuts, der sich mit einem �sthetischen Willen bewaffnet. Aus einem Sicherheitsbed�rfnis entwickelt sich die Bereinigung der Selbstwahrnehmung (siehe auch Reinheit) aus der Selbstveredelung gegen Monster aus fremden Welten, durch die Mythologisierung von fremder Lebensart, fremder Kultur, mit der die Selbstentfremdung in der eigenen �berwunden werden soll. Fremdenfeindlichkeit hat nichts mit Entfremdung und Fremdem zu tun. Es ist die notwendige Schuldzuweisung einer in den Institutionen des Kleinb�rgertums und seinem abstrakt allgemeinen Lebensmittel Geld allgemein herrschenden Lebensangst, die sich in der Bek�mpfung von Fremdem �berhaupt stark macht, weil es sich in seinem Geldbesitz so allgemein versteht, wie es seinen Kulturbesitz darin so innig wahrhat, dass sein Sicherheitsbed�rfnis sich in absoluten Kontrollbed�rfnissen verwesentlicht und sich dem entsprechend auch ideologisch verf�llt. Darin treten die Begr�nder von Rassismus und B�cherverbrennung hervor, sobald es ihnen m�glich ist, ihre Gef�hlsurteile durch ihre Medien auch allgemein vorherrschen zu lassen, als allgemeine Meinung zu installieren, die jederzeit zu einer vorherrschenden W�hlermeinung werden kann. Wenn sich in der b�rgerlichen Kultur die Selbstachtung der Menschen zu einem allgemeinen Selbstwert ent�u�ert hat, der zu einer politische Macht sittlicher oder religi�ser Vorstellungen, als Macht der Gewohnheiten zwischenmenschlicher Beziehungen geworden ist und sich auf sich selbst nurmehr �sthetisch bezieht, wird das Ungew�hnliche als etwas wahrgenommen und aufgefasst, das "aus der Art f�llt". Solcher Selbstwert k�nnte alles, was ihm unangemessen ist, nur religi�s "entschuldigen". Sobald er aber hier�ber hinaus sich gegen den Varfall der b�rgerlichen Beziehungen entwickelt hat, wird er fanatisch gegen die "Verunreinigung" seiner Welt. Die allgmeine Selbstwahrnehmung der Kultur f�hlt sich bedroht und kehrt sich als ein �sthetischer Wille f�r die Reinheit ihrer Welt, f�r ihre heile Welt, gegen das Abweichende, das Fremde, das "Abartige". Es muss keinerlei wirkliche Bedrohung vorliegen, wenn die Selbstentfremdung zu einem massenhaften Gef�hl geworden und also nicht als eine wirkliche Entfremdung der gesellschaftlichen Lebensverh�ltnisse der Menschen begriffen und erkannt ist, sondern lediglich als Gef�hl existiert, von den wirklich anwesenden Menschen, von der Gesellschaft verlassen, "heimatlos" zu sein. Dann kehrt sich diese Gef�hlsmasse in ein allgemeines und damit objektives Selbstgef�hl, das sich als massenhafte Eigenheit, als die eigene Art gegen das Fremde �berhaupt zu begr�nden sucht. Damit wird die Beziehung von Eigenem und Fremdem der Erkenntnis entzogen, die Potenziale ihrer Erg�nzung, ihre Auseinandersetzung und Synergie ausgeschlossen, also vor allem eigenes Denken vernichtet und die Selbstgerechtigkeit der eigenen Art zum Ma�stab der Wahrnehmung �berhaupt, zu dem was wahr sein soll gegen das, was wahr gehabt wird. Fremdenfeindlichkeit entsteht aus der Verallgemeinerung und Subjektivierung von fremder Kraft, die durch ein reaktion�res Bewusstsein dem Fremden schlechthin zugewiesen wird. Sie dient diesem dazu, den vielschichtigen Gef�hlen der Fremdbestimmung zu entgehen, indem es sich durch die Geborgenheit eines eigenen Lebensraums hiergegen bestimmt, sich in seinem Heim, in der heilen Welt seiner Lebensburg als Heimat zu begr�nden sucht und zu einer Ursprungssehnsucht die Lebensbergung wird. Aus einem hierher r�hrenden Heimatverst�ndnis ger�t alles fremd scheinende zum Mittel der Egozentrik vermeinter Eigentlichkeit, die sich darin aussch�pfen kann, dass sie Lebensraum einer Geborgenheit sein und als solcher verteidigt werden muss: die eigene Lebensburg als heile Welt, die allem anderen �berordnet sein sollt. Fremdenfeindlichkeit entsteht aus dem gesch�tzten Heim der Gewohnheiten, dem gegen�ber das Fremde unheimlich wirkt. Zu Hause scheint alles selbstbestimmt, soweit die Lebensburg funktioniert. Ihre Risse er�ffnen das Unheimliche, das Ungesch�tzte, das durch die W�nde dringt. Alles, was jenseits der eigenen W�nde ist, das Unheimliche, stellt das im Heim verheimlichte dar: Die heimlichen Sorgen und W�nsche und Begierden, die das Leben zu Hause in Schuld verstricken, vers�ndigen w�rden, wenn sie frei gelassen w�ren. Von Drau�en kommt daher die wirkliche Gefahr, weil dort alles ist, was hier nicht sein kann, und was deshalb bedrohlich ist. Dort ist der Gegner, der Fremde, der Ausl�nder, der Andersartige, der f�r alles objektiv zu stehen hat, was subjektiv bedrohlich erscheint, wenn das Heim verlassen wird, das Unheimliche, die abstrakte Bedrohlichkeit als bedrohliche Abstraktheit des Weltgeschehens, als Unheil: Die Konkurrenzangst um den Arbeitsplatz, Raub und Pl�nderung des Eigentums, die Kriminalit�t, Untergang von dem Gewohnten, von Sicherheiten durch Werte, Kultur und Abendland, oder schlie�lich vor den finsteren Hintergr�ndigkeiten des Geld- und Zinswucheres, die Angst um die Welt �berhaupt oder die vor dem schwarzen Mann ... Es ist die Enge der Befremdung in der Entfremdung. Fremdenfeindlichkeit ist die einfache und unmittelbare Negation der Gewohnheit und deshalb so verbreitet wie diese. Im gr��eren Ma�stab und unter der Bedingung, dass sich die Gewohnheit zur Volksgemeinschaft getrieben hat, wird sie zur Grundlage des Rassismus. |
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