"Das Wesen des Geldes ist zunächst nicht, daß in ihm das Eigentum entäußert wird, sondern daß die vermittelnde Tätigkeit oder Bewegung, der menschliche, gesellschaftliche Akt, wodurch sich die Produkte des Menschen wechselseitig ergänzen, entfremdet und die Eigenschaft eines materiellen Dings außer dem Menschen, des Geldes wird. Indem der Mensch diese vermittelnde Tätigkeit selbst entäußert, ist er hier nur als sich abhanden gekommner, entmenschter Mensch tätig; die Beziehung selbst der Sachen, die menschliche Operation mit denselben, wird zur Operation eines Wesens außer dem Menschen und über dem Menschen. Durch diesen fremden Mittler - statt daß der Mensch selbst der Mittler für den Menschen sein sollte - schaut der Mensch seinen Willen, seine Tätigkeit, sein Verhältnis zu andren als eine von ihm und ihnen unabhängige Macht an. Seine Sklaverei erreicht also die Spitze. Daß dieser Mittler nun zum wirklichen Gott wird, ist klar, denn der Mittler ist die wirkliche Macht über das, womit er mich vermittelt. Der Wert des Geldes besteht aus dem Entzug an Freiheit einer menschlichen Lebensgestaltung und vermittelt die allgemeine Gewalt der Selbstbeziehung über die Vereinzelung der Menschen in einer Gesellschaft einer unmenschlichen Isolation des Lebens in einer abstrakt menschlichen Gesellschaft durch den klassenspezifischen Mangel am gesellschaftlichen Reichtum (siehe Klassengegensatz). Geld ist von daher kein wirklich menschlich nötiges Lebensmittel sondern das allgemeine Herrschaftsmittel einer Ausbeutung des Menschen durch die Allgemeinheit der sachlichcn Gewalt der bürgerlichen Existenz, der Privatform eines Kaufmittels der gesellschaftich bedingten Verhältnisse über die von ihnen bedingte Isolation des vereinzelten Menschen in seiner gesellschaftlichen Wirklichkeit: Es ist das schlichte Überlebensmittel einer abstrakt allgemeinen Gesellschaft (siehe auch Imperialismus). Sein Kultus wird zum Selbstzweck. Die Gegenstände, getrennt von diesem Mittler, haben ihren Wert verloren. Also nur, insofern sie ihn repräsentieren, haben sie Wert, während es ursprünglich schien, daß er nur Wert hätte, soweit er sie repräsentierte. Diese Umkehrung des ursprünglichen Verhältnisses ist notwendig. Dieser Mittler ist daher das sich selbst abhanden gekommne, entfremdete Wesen des Privateigentums, das sich selbst äußerlich gewordne, entäußerte Privateigentum, wie es die entäußerte Vermittlung der menschlichen Produktion mit der menschlichen Produktion, die entäußerte Gattungstätigkeit des Menschen ist. Alle Eigenschaften, welche dieser in der Produktion dieser Tätigkeit zukommen, werden daher auf diesen Mittler übertragen. Der Mensch wird also um so ärmer als Mensch, d.h. getrennt von diesem Mittler, als dieser Mittler reicher wird. Christus repräsentiert ursprünglich 1. die Menschen vor Gott; 2. Gott für die Menschen; 3. die Menschen dem Menschen. So repräsentiert das Geld ursprünglich seinem Begriff nach: 1. Das Privateigentum für das Privateigentum; Politisch stellt Geld die Eimfältigkeit einer abstrakten Allgemeinheit dar. Es verwirklicht den Ungeist einer gesellschaftlichen Abstraktion (siehe abstrakt menschliche Gesellschaft), totalisiert den "Geist geistloser Verhältnisse" (Marx). Geld ist zwar das wesentlichste Tauschmittel der bürgerlichen Gesellschaft. Doch es setzt im Warentausch die gesellschaftlich erzeugten Produkte als Waren gleich, die nur durch ihre Verschiedenheit im Tausch interessant sind – als Träger von unterschiedlichem Nutzen für verschiedene Menschen gleich gilt, im Allgemeinen ganz gleichgültig für das elementare Leben der Menschen ist (siehe auch Entfremdung), soweit sie in seinen Besitz gelangen (siehe Geldbesitz), in Wahrheit jedoch den ohnmächtig macht, dem dieser Besitz verwehrt ist. Von seiner Natur aus vermittelt Geld Macht gegen Ohnmacht: Wo Gebrauchsgüter zu haben sind, können sich die Menschen mit Geld am Leben halten, sich durch Geld als Zahlungsmittel reproduzieren. Wo das Geld für sich selbst, also verselbständigt als Besitz wertvoll ist, weil es als Kaufmittel aller Not erhaben ist, funktioniert es als gesellschaftliches Machtmittel, über das die privat verfügen, die es durch ihre gesellschaftliche Position (siehe Klasse) aus dem Mehrwert der gesellschaftlichen Arbeit anzueignen vermochten. Im Besitz des Kaufmittels wird daher das Zahlungsmittel als Mittel einer abstrakten gesellschaftlichen Macht gegen das Geld als Zahlungsmittel potent und zum Elexier aller Fortschritte eines politisch umrissenen Lebensraums, die durch seine Zwecke formbestimmend für alle Verhältnisse darin wird. Dies ist nicht durch das Geld als selbständiges Mittel im "gerechten" (siehe Recht) oder "ungerechten" (siehe Falschheit) Austausch von Arbeitsprodukten begründet (siehe hierzu Verteilungsgerechtigkeit), sondern eine geschichtlich entwickelte politische Macht über seine Verwertung über die Widersprüche der Verwertung menschlicher Existenzen als produzierend und konsumierende gesellschaftliche Glieder, die ihren persönlichen Lebensstandard am Mehrwert des Ertrags eines Wertwachstums über das Wirtschaftswachstum ihrer politisch bestimmten Existenz relativieren müssen (siehe Existenzwert). Geld stellt nicht nur den Preis der Waren als ihren Tauschwert dar; es entzweit vor allem die gesellschaftlichen Beziehungen der Menschen durch den Unterschied seiner Bewertungen im Warentausch zwischen der Funktion des Geldes als Zahlungsmittel für ihre Existenz und seiner Funktion als Kaufmittel durch seinen Wert, wodurch es sich selbst über seine Warenförmigkeit als gesellschaftliche Macht über die sinnliche Unmittelbarkeit der Reproduktion der Menschen im Kapitalismus vermittelt. Geld soll eine allgemein gültige Wertschätzung der Arbeitsprodukte als eine gesellschaftliche Beziehung formulieren (siehe Form) und diese ins Verhältnis setzen. Wo es aber durch die Teilung der Arbeit nur auf dem Markt entsteht und bemessen wird, kann es nicht als gesellschaftlch gültiges Rechengeld verwendet werden, kann es gesellschaftlich nur private Wertbezierungen (siehe Wert) ins Verhältnis setzen. In seiner Allgemeinheit besteht es daher nur als gesellschaftlich vemitteltes und mitgeteiltes Privateigentum, durch das die gegensätzlichen Positionen der Gebrauchswerte zu ihren Preisen, den Tauschwerten ihres Verhältnisses und Verhaltens eine abstrakte Ergänzung durch ihren Wert eingehen. In ihrem abstrakt allgemeinen Wertsein können sie nur zu einem Ganzen außer sich in einm äußerlichen und also fremden Wesen finden. Wesentlich steht aber jede Ergänzung immer im Zweck einer konkreten organischen Beziehung, um eine ihr äußerliche Vermittlung durch eine Ware als Gegenstand für ein ganzes gesellschaftliches Verhältnis, für etwas Ganzes. Um dieses als eine Form des Privateigentums im Zusammenhang eines allgemeinen Lebensstandards herzustellen, müssten sich die Teile, z.B. als Teilarbeiten auch in den Produkten einer Teilung der Arbeit, durch den Sinn ihrer Organe ungebrochen zusammenfinden (siehe hierzu auch Ergänzungswirtschaft). Im Warentausch kann das gewöhnliche Geld einer Realwirtschaft die Teilung der Arbeit, die Trennung von Arbeit und Konsum nur dadurch aufheben, dass es einen Gegensatz in den Warenbeziehungen der konkurrierenden Warenhändler zwischen Käufern und Verkäufer in ihrer Ausschließlichkeit totalisiert. Weil der Verkäufer Geld als reines Zahlungsmittel nutzt, kann der Einkäufer als Besitzer eines allgemeinen Kaufmittels das Maß seines Nutzens bestimmen. Durch seinen Geldbesitz verselbständigt er sich leicht zu einem allgemeinen Subjekt des Einkaufs, das sich gegen die Funktion des Geldes als Zahlungsmittel der Verkäufer von Waren in jedem Tauschakt bestärkt, während die einzelne Ware als Produkt für den Konsum den Markt verlässt. Eben weil das Geld als einzelnes Zahlungsmittel für den Verkäufer lediglich das notwendige Mittel für seine Teilhabe am Bedarf eines Tauschwerts darstellt, wird es im Besitz des Einkäufers zu einem Subjekt des Marktes, das sich über alle konkreten Bedürfnisse hinweg gerade dadurch erhält, dass ihm alle Marktteilnehmer ihm allgemeinen Folge leisten müssen, weil sie die gesellschaftlich notwendigen Mittel zum Leben als Gebrauchswerte für sich erhalten. Der private Zweck heiligt daher das allgemeine Mittel und verkehrt sich zum Selbstzweck der Geldbesitzer nach einer Verfügung über das allgemeine Privateigentum (siehe hierzu Klassengegensatz). Durch Geld vermitteln die Waren ihren Wert als Tauschwert, wie er sich aus der Warenzirkulation als diese bewegende und durch sie bewegte Geldmenge als Wertsumme ergibt und worin ihr Wert in einer bestimmten Menge der Preise, als Preissumme von zirkulierenden Waren erscheint. In der Beziehung einer Ware zu Geld (W - G) fungiert Geld im Vorhinein der Tauschakte als Maßstab der Preise durch die Summe der im Vorhinein ausgepreisten Waren als eine zirkulierende Wertsumme die als Angebot der Preise im Nachhinein den Wert der Warenproduktion im Maß ihrer Werte nach dem gesamten Vollzug einer durchschnittlichen Produktion und Konsumtion bewahrheiten oder relativieren muss. "Die Waren gehn zunächst unvergoldet, unverzuckert, wie der Kamm ihnen gewachsen ist, in den Austauschprozeß ein. Er produziert eine Verdopplung der Ware in Ware und Geld, einen äußeren Gegensatz, worin sie ihren immanenten Gegensatz von Gebrauchswert und Wert darstellen. In diesem Gegensatz treten die Waren als Gebrauchswerte dem Geld als Tauschwert gegenüber. Andrerseits sind beide Seiten des Gegensatzes Waren, also Einheiten von Gebrauchswert und Wert. Aber diese Einheit von Unterschieden stellt sich auf jedem der beiden Pole umgekehrt dar und stellt dadurch zugleich deren Wechselbeziehung dar. Die Ware ist reell Gebrauchswert, ihr Wertsein erscheint nur ideell im Preis, der sie auf das gegenüberstehende Gold als ihre reelle Wertgestalt bezieht. Umgekehrt gilt das Goldmaterial nur als Wertmateriatur, Geld. Es ist reell daher Tauschwert. Sein Gebrauchswert erscheint nur noch ideell in der Reihe der relativen Wertausdrücke, worin es sich auf die gegenüberstehenden Waren als den Umkreis seiner reellen Gebrauchsgestalten bezieht. Diese gegensätzlichen Formen der Waren sind die wirklichen Bewegungsformen ihres Austauschprozesses." (MEW 23, S. 119) In der Beziehung des Geldes zu jeder einzelnen Ware (G - W) fungiert sie als Notwendigkeit des Geldes, durch das Geld als Maß der Werte im Nachhinein der Produktion seinen Wert zu realisieren. Geld geht daher in die Warenzirkulation einmal ein als Vorschuss, als Kaufmittel, durch das Gebrauchswerte (z.B. auch die Arbeitskraft) erstanden werden können, zum anderen als Zahlugsmittel, durch das es den Preis als Anteil der zirkulierenden Geldmenge formuliert. Durch die Verallgemeinerung der Einkäufe und Verkäufe von Waren, die nach jedem Tausch mit ihrem Gebrauchswert aus der Warenzirkulation verschwinden, wird die Geldform der zirkulierenden Geldmenge in ihrer Zirkulation insgesamt verdoppelt zu G - W - G und als Kaufmittel zum Subjekt des Marktes, als Zahlugsmittel zu dessen Objekt. Hieraus ergibt sich die Möglichkeit, dass Geld als Vorschuss (Kapital) in die Produktion angewendet mehr Wert erzielt, als es zuvor hatte (G - W - G'). Bei jener Kompensation des Geldes und Metallwerts, wie bei der Darstellung der Produktionskosten als des einzigen Momentes in der Wertbestimmung, begeht Mill - wie überhaupt die Schule von Ricardo - den Fehler, daß sie das abstrakte Gesetz, ohne den Wechsel oder die beständige Aufhebung dieses Gesetzes - wodurch es erst wird - ausspricht. Wenn es ein beständiges Gesetz ist, daß z.B. die Produktionskosten in letzter Instanz - oder vielmehr bei der sporadisch zufällig 1) eintreffenden Deckung von Nachfrage und Zufuhr - den Preis (Wert) 2) bestimmen, so ist es ein ebenso beständiges Gesetz, daß dies Verhältnis sich nicht deckt, also daß Wert und Produktionskosten in keinem notwendigen Verhältnis stehn. Ja, Nachfrage und Zufuhr decken sich immer nur momentan durch das vorhergegangne Schwanken von Nachfrage und Zufuhr, durch das Mißverhältnis zwischen Produktionskosten und Tauschwert, wie diese Schwankung und dies Mißverhältnis ebenso wieder der momentanen Deckung folgt. Diese wirkliche Bewegung, wovon jenes Gesetz nur ein abstraktes, zufälliges und einseitiges Moment ist, wird von der neuren Nationalökonomie zum Akzidens gemacht, zum Unwesentlichen. Warum? Weil bei den scharfen und exakten Formeln, worauf sie die Nationalökonomie reduzieren, die Grundformel, wollten sie jene Bewegung abstrakt aussprechen, heißen müßte: Das Gesetz ist in der Nationalökonomie durch sein Gegenteil, die Gesetzlosigkeit, bestimmt. Das wahre Gesetz der Nationalökonomie ist der Zufall, aus dessen Bewegung wir, die Wissenschaftlichen, einige Momente willkürlich in der Form von Gesetzen fixieren." Sehr gut und das Wesen der Sache in einen Begriff gebracht, ist es, wenn Mill das Geld als den Vermittler des Austausches bezeichnet. Das Wesen des Geldes ist zunächst nicht, daß in ihm das Eigentum entäußert wird, sondern daß die vermittelnde Tätigkeit oder Bewegung, der menschliche, gesellschaftliche Akt, wodurch sich die Produkte des Menschen wechselseitig ergänzen, entfremdet und die Eigenschaft eines materiellen Dings außer dem Menschen, des Geldes wird. Indem der Mensch diese vermittelnde Tätigkeit selbst entäußert, ist er hier nur als sich abhanden gekommner, entmenschter Mensch tätig; die Beziehung selbst der Sachen, die menschliche Operation mit denselben, wird zur Operation eines Wesens außer dem Menschen und über dem Menschen.(Karl Marx, MEW 40, 445f). Das Geld der Marktwirtschaft, das sich als Subjekt des Warentauschs zu Kapital entwickelt hat, vermittelt als Kaufmittel der allgemeinen Reproduktion die Formbestimmung der Verwertung (siehe hierzu Wertform) aller gesellschaftlicher Verhältnisse und Lebensbedingungen der Menschen im Kapitalismus. Es bezieht seine Macht aus der Aneignung der Natur ihres Lebens durch das diesen Verhältnissen vorausgesetze Vermögen der gesellschaftlichen Naturmacht ihrer Reichtumsproduktion (z.B. der Produktivkraft der Arbeit und der Arbeitskraft). Und die verhält sich unter diesen Bedingungen als Wert ihrer Arbeit und Existenz, wodurch sie dieser in den Preisen der Produkte einer ihnen äußerlichen Quantifizierung unterworfen wird (siehe hierzu Arbeitswerttheorie). Von daher herrscht die Geldform als Maß der Werte über die Verhältnisse der Menschen, besonders ihrem gesellschaftlichen Verhältnis von Bedürfnis und Arbeit, von Reichtum und Armut (siehe hierzu auch Entfremdung). Marx hatte das Verhalten von Geld über die Entstehung einer Formbestimmung der totalen Wertform des Geldes aus der doppelten Beziehung des Geldes im Warenhandel begründet. Weil das Geld beirm Handel auf den Warenmärkten doppelt so oft vorkommt, wie die einfache Warenform. Als Zahlungsmittel W-G und Kaufmittel G-W kann die Ware nicht auf sich zurückkommen, sich nicht verallgemeinern, wohl aber die Geldform, die alleine ihre erste Beziehung W-G mit ihrer zweiten G-W verbinden kann, wodurch sich der einzelne Pol der Wertbeziehungen sich nur durch den anderen verallgemeinern kann: W-G-G-W lässt einzelne Waren zurück, die sich alle nur über das Geld in G-G vermitteln. Der ganze Markt muss sich daher verdoppeln, damit beide Formen ihren Wert ausdrücken können, einerseits als einzelne Waren, die ihren Wert als eigenständiges Wertmaß in Geld ausdrücken müssen, andererseits als der allgemeine Maßstab der Preise durch die Wertsumme des vorhandenen Geldes. Die Formbestimmung ist somit der Grund für die hiernach bestimmten Inhalte ihres Verhältnisses und ihrer widersprüchlichen Entwicklung in der darin vollzogenen Selbstunterscheidung seiner Wertform (siehe Anderssein). Es ist dies zugleich eine Darstellung der dialektischen Logik einer Formbestimmung. Sie ergibt sich aus dem Verhältnis gegensätzlicher selbständiger Positionen, die keine Inhaltliche Beziehung realisieren können und daher über ihre Form vermittelt werden, um eine Beziehung ihrer Inhalte durch eine doppelte Bestimmung ihrer Form zu halten, die ihre inhaltliche Substanz durch ihre doppelt bestimmte Form verdoppeln müssen. Im "Kapital" hatte Marx seine Argumentation daraus bezogen, dass er zeigen konnte, dass immer zuerst eine Doppelform aus unvermittelbaren Inhalten entsteht, durch deren Allgemeinform schließlich ein selbständiges Ganzes ihrer abstrakten Beziehung entsteht. Mit Geld lässt sich ein Wert darstellen und auch als Preis einer Ware bezahlen. Wenn ich es als Zahlungsmittel benutze, gebe ich es zum Verkauf eines bestimmten Gebrauchswert aus, um Geld zu erwerben (W-G). Als Kaufmittel gebe es aus, weil ich ihn erstehen will oder haben muss (G-W). Kann ich es als Kaufmittel benutzen, so besitze ich eine gesellschaftliche Macht als Geldbesitzer, als Privateigentümer eines Werts, dem alle Waren durch seine Verfügung über einen Tauschwert zur Verfügung stehen. Bei der Nutzung eines Zahlungsmittels benutze ich es aus der Notwendigkeit meiner jeweiligen Bedürfnisse, zu deren Befriedigung ich ihnen in einer gesellschaftlichen Wirklichkeit des Warentauschs folge, der ich unterworfen, also ihr Objekt bin. Geld kann beides darstellen: den Wert eines bestimmten Gebrauchswert im einzelnen und die allgemeijne Verfügbarkeit über die Waren durch seine Macht auf dem Warenmarkt, wo es sich nur noch unabhängig von den einzelnen Gebrauchswerten als Marktsubjekt verhält. Überhaupt stellt Geld ein Wertverhältnis dar (siehe Wertform), ein quantitatives Verhältnis, worin es das Maß der gesellschaftlichn Geltung von Gütern in einem Tauschverhältnis (siehe Warentausch) ist. Es ist von daher vor allem das gesellschaftliche Mittel zur Existenz in einer marktwirtschaftlich handelnden Gesellschaft, worüber sich die einzelnen Produkte allgemein in einem Tauschverhältnis aufeinander beziehen lassen, indem von ihren bestimmten Eigenschaften (siehe auch Warenkörper) abgesehen wird, diese also auf ein gleich geltendes (siehe auch Gleichgültigkeit) Quantum abstrahiert werden (siehe auch abstrakt Allgemeines). Als Ganzes verkörpert Geld die allgemein private Verfügungsmacht, das Privatrecht über diese Existenz, das private Eigentum (siehe auch Privateigentum) einer gesellschaftlichen Verfügbarkeit. Es tritt durch die Vermittlung des Geldes die Beziehung von Freiheit und Notwendigkeit in gegensinnigen Positionen auf. Auf dem Markt muss der Verkäufer bieten, was gesellschaftlich im Allgemeinen geboten erscheint und der Käufer kann das damit erworbene Gut als Privateigentum benutzen, wie er will. Geld stellt den leibhaftigen Widerspruch zwischen gesellschaftlicher und privater Form des Wertes dar: "Verkauf und Kauf sind ein identischer Akt als Wechselbeziehung zwischen zwei polarisch entgegengesetzten Personen, dem Warenbesitzer und dem Geldbesitzer. Sie bilden zwei polarisch entgegengesetzte Akte als Handlungen derselben Person. Die Identität von Verkauf und Kauf schließt daher ein, daß die Ware nutzlos wird, wenn sie, in die alchimistische Re- torte der Zirkulation geworfen, nicht als Geld herauskommt, nicht vom Warenbesitzer verkauft, also vom Geldbesitzer gekauft wird. Jene Identität enthält ferner, daß der Prozeß, wenn er gelingt, einen Ruhepunkt, einen Lebensabschnitt der Ware bildet, der länger oder kürzer währen kann. Da die erste Metamorphose der Ware zugleich Verkauf und Kauf, ist dieser Teilprozeß zugleich selbständiger Prozeß. Der Käufer hat die Ware, der Verkäufer hat das Geld, d.h. eine Ware, die zirkulationsfähige Form be- wahrt, ob sie früher oder später wieder auf dem Markt erscheine. Keiner kann verkaufen, ohne daß ein andrer kauft. Aber keiner braucht unmittelbar zu kaufen, weil er selbst verkauft hat." (MEW 23, S. 127) Mit Geld lässt sich Wert darstellen und auch bezahlen. In dieser doppelten Funktion nimmt es zwei unterschiedliche Positionen seiner Wertform ein: Beim Verkauf (Ware gegen Geld, W-G) als Zahlungsmittel, beim Einkauf (Geld gegen Ware, G-W) als Kaufmittel. Als Zahlungsmittel bezieht Geld seine Funktion aus der Produktion von Gebrauchswerten, aus der Notwendigkeit, zur Befriedigung von Bedürfnissen Geld ausgeben zu müssen, um existieren zu können und hierfür ein zirkulierendes Geld benutzen. Als Kaufmittel bezieht es seine Funktion aus der Zirkulation der Warenwerte in Geldform, aus der Freiheit, die Geld dem Geldbesitzer verleiht, weil sich damit Bedürfnisse jedweder Art befriedigen lassen. Bezogen aus die Verhältnisse der Waren als Gebrauchswerten, der Warenzirkulation, verhält sich Geld völlig anders als in der Beziehung auf die Zirkulation der Tauschwerte als Preise. Soweit es sich nach der Produktion der veräußerten Ware bei ihrem Verkauf als Beziehung von Geld gegen Ware (G-W) verhält, ist es ein Kaufmittel, das seinen Wert in Geld reell darstellen muss, um als Wertform gültig zu sein, also als Maß der Werte zu funktionieren. Sobald es aber durch die Preise auf dem Markt zirkuliert, die es unmittelbar nur durch Vorstellungen, also ideell in der Beziehung Ware gegen Geld (W-G) bestimmen kann, weil es sich aus der zirkulierende Geldmenge, aus einer Preissumme reflektiert, ist es als Zahlungsmittel ein Maßstab der Preise, dessen Wert sich erst im Nachhinein der Produktion in der Zirkulation der Waren auf dem Markt als adäquate Wertform der realisierten Einkäufe erweist. "Das Geld leistet ein Doppeltes. Zum einen übernimmt es die Funktion des messenden Wertausdrucks. Der Tauschwert nimmt im Geld selbständige Gestalt an und ist nicht länger an irgendeinen besonderen Gebrauchswert als seinen Träger gebunden. Zum andern zertrennt das Geld den allzu komplexen Tausch zweier Dinge in zwei Tauschakte. Als das Mittlere des Vergleichs tritt das Geld zwischen alle Waren und vermittelt ihren Austausch. Damit ist eine Abstraktion vollzogen: der Tauschwert hat sich von jeglichem besonderen Bedürfnis abgelöst. Dem, der über ihn verfügt, verleiht er eine nur quantitativ begrenzte Macht über alle besonderen Qualitäten. Indem sich das Geld als Allmacht durchsetzt, werden die alten qualitativen Mächte gestürzt." (Wolfgang F. Haug, Kritik der Warenästhetik, Kursbuch 20) Viele meinen, Geld sei ein Wertdepot, das man "arbeiten lassen" könne, damit es sich verwerte und vermehre, dass es mehr Geld hervorbringen könnte, kraft einer Wunderwirkung seiner Werthaltigkeit. Viele meinen auch, dass Geld per se mächtig wäre und die Welt beherrschen könne, dass Geld Reichtum und Lebensglück mit sich bringen würde und darin die Menschen gesellschaftlich verbunden wären, und dass man es nur gerecht in der Welt verteilen müsste, und schon wäre die Welt "gerecht" im Sinne von "richtig" (siehe hierzu auch Verteilungsgerechtigkeit). Nichts davon ist wahr, denn Geld stellt nur die Preise dar, wie sie in den aktuellen Verhältnissen der Konkurrenz auf den Märkten, also in der Warenzirkulation in der Wertdarstellung, also als Produkte einer Wertbildung sich ergeben In der Preisdarstellung unterscheidet sich allerdings die Funktion des Geldes hiervon. Zwischen dem Verkauf und Kauf von Waren vollzieht sich die Umkehrung seiner Werteigenschaften vom Maß der Werte als Wertmenge des Geldes, das hierbei im Umlauf ist, zur reellen Preisform, deren Maßstab eine bestimmte Geldmenge für die Preisbildung ist. Schon als Gold war Geld ein Produkt des Verkaufs durch seinen Nutzen zur bloßen Wertdarstellung von Arbeit, als Wertmaß, worin sich erweist, wie aufwendige sie zur Produktion einer Ware im Durchschnitt war. Reell wurde es durch seine Eigenschaft, die Preise auch weirklich an einer Einheit zu bemessen, eben als Maßstab der Preise zu dienen, Es ist ein Zirkulationsmittel in doppeltem Zweck. "Ideelles Geld oder Wertmaß wurde das Gold, weil alle Waren ihre Werte in ihm maßen und es so zum vorgestellten Gegenteil ihre Gebrauchsgestalt, zu ihrer Wertgestalt machten. Reelles Geld wird es, weil die Waren durch ihre allseitige Veräußerung es zu ihrer wirklich entäußerten oder verwandelten Gebrauchsgestalt und daher zu ihrer wirklichen Wertgestalt machen." (MEW 23, S. 123 f.) Jenseits der Produktion von Waren, also in ihrer Zirkulation auf den Märkten, besteht Geld einerseits als Zahlungsmittel für den, der Geld besitzt, zum anderen als Kaufmittel für den, der damit seine Lebensmittel damit einkauft. Die Menschen nehmen beim Warentausch alle mal die eine, mal die andere Position ein. Doch wer nach Bezahlung seiner Lebensmittel und der sonstigen Kosten für seinen Lebensunterhalt bei seinem Lebensstandard noch Geld zu Händen hat, steht über der bloßen Notwendigkeit, Geld einzunehmen um Leben zu können. Er hat einen Wert zu Händen, der ihrn eine Welt seiner Subjektivität, sein "Reich der Freiheit" eröffnet und ihn sein lässt, was er außér seiner Arbeit sein kann. Objektiv bezieht Geld seinen Wert aus dem "Reich der Notwendigkeit", aus der menschlichen Arbeit (siehe Arbeitswerttheorie), mit dem auf dem Warenmarkt der Preis für eine Ware bezahlt wird, die dem Bedürfnis des Käufers entspricht und der aus dem Konkurrenzverhältnis der Käufer und der Verkäufer bestimmt wird. Wenn alle aufgewandte Arbeitszeit auch wirklich bezahlt werden könnte, so wäre der Preis der Waren mit ihrem Wert identisch und Geld nur noch Rechengeld, womit Aufwand und Mittel zur Herstellung von Gegenständen des menschlichen Lebens in Beziehung gesetzt wären. Doch das könnte nur durch eine politische Bestimmung der gesellschaftlich notwendigen Arbeitszeit geschehen. Wo und solange der vorherrschende Geldwert durch unbezahlte Arbeit bestimmt ist, bewegt sich der Geldwert vorwiegend um die Realisierbarkeit der Produkte als Waren oder Geldbewertungen auf den Märkten der Welt (siehe hierzu auch das Schuldgeldsystem), die das kapitalnotwendige Wertwachstum erzielen müssen. Geld ist zwar Wertträger, aber als dieser so relativ, wie die Tauschwerte zueinander sich in ihrem Wertsein durch ein Wertzeichen darstellen müssen, um durch den Austausch der Produkte sich aneinande an ihren Preisen zu relativieren, um ihren Wert relativ zueinander und gegeneinander verwirklichen zu können. Aber Geld ist lediglich das Zirkulationsmittel für Wertverhältnisse, die sich verhandeln lassen, weil Wert sich nicht selbst unmittelbar darstellen kann. Geld verliert Wert und gewinnt an Wert so, wie sich die Bedürfnisse der Menschen zu ihrer Arbeit verhalten und realisieren. Aber wahr ist auch, dass mit Geld etwas zu gewinnen ist, wenn es zur rechten Zeit zur Hand ist, wenn man es hat, wenn die Preise günstig sind - und dass es an Wert verliert, wenn sie sich nicht einlösen lassen. Immerhin weiß schon jedes Kind, daß für Geld irgendwie und irgendwann alles zu haben ist - eben weil man damit alles bekommen, nämlich kaufen kann, soweit und soviel man davon in der Tasche hat und soweit und soviel damit zu machen ist. Und man weiß auch, dass dies voraussetzt, dass alles für Geld erzeugt worden sein muss, dass es "im Laden" verfügbar sein muss, damit es in der Hand des Bedürftigen die Mittel zur Befriedigung seiner Bedürfnisse, seine Lebensmittel ihm verfügbar machen kann. Geld ist das allgemein objektive Mittel aller Veräußerungen und von daher zugleich auch die Lebensmittel der bürgerlichen Gesellschaft, die äußerliche Vermittlung von Aufwand und Befriedigung, von Not und Friede, von Notwendigkeit und Freiheit. Als allgemeinstes Lebensmittel dieser Gesellschaft bestimmen sich alle Verhältnisse der Menschen nach ihm, nach seinem Wert, den es für sie als Käufer hat, und nach seinem Preis, den es ihnen als Verkäufer auf den Märkten der Marktwirtschaft einbringt. Geld hat einen Doppelcharakter. Es ist als Zahlungsmittel und Kaufmittel aus dem Warentausch, aus dem Verhältnis der Tauschwerte zu den Gebrauchswerten hervorgegangen und vermittelt Waren als Erzeugnisse menschlicher Arbeit zu Menschen, die ihrer Produkte bedürfen und sie konsumieren, die aber ohne wirkliche Beziehung hierauf, also hiervon abgehoben und abgetrennt existieren (siehe Teilung der Arbeit). Für die Bedürfnisse der Menschen und ihre Arbeit ist die gesellschaftliche Beziehung durch Geld daher jeweils einseitig, nämlich als Geld als Zahlungsmittel für Ware (W-G) seitens der Produktion als Kaufmittel, und als Ware für Geld (G-W) seitens der Konsumtion. Soweit alle Verkäufe (W-G) und alle Käufe (G-W) einander wertadäquat ergänzen könnten, würde diese Beziehung auch so funkionieren, wie es sich in vielen vorlkswirtschaftlichen Theorien lesen lässt, nämlich als wirkliches und gleichbleibend monetäres Äquivalent von W nach G und zugleich von G nach W, insgesamt also als stetige Form (W-G-W) des allgemeinen Ausgleichs (siehe Monetarismus). Ein Doppelcharakter ist immer ein zwieschlächtiges Wesen, das sich in gegensinnigen Eigenschaften darstellt, also nicht nur zweifach bestimmt ist, sondern eine positive wie negative Bestimmung hat, die einander in ihrer Wirkung aufheben und es als einfach bestimmtes Wesen erscheinen lassen, das für sich nur ein widersinniges Dasein haben kann (siehe auch Dialektik). Diese Einfachheit verschleiert ihre Herkunft und mystifiziert ihre Substanz. Sie funktioniert aber gerade deshalb doppelt, weil sie wowohl das Eine wie das Andere verkörpert, also einen Gegensatz dadurch vermittelt, dass es sich als Mitte von gegensätzlichen Beziehungen auf sich bewährt, die sich zwischen ihrem Entstehen und Vergehen also auch zweimal darin bewegen und ereignen. Am Beispiel des Geldes hat Marx dies durch seine doppelte Beziehung als Zahlungsmittel einerseits und Kaufmittel andererseits gezeigt. Weil es sich als beides zugleich verhält, ist es zweimal in Funktion, während jede andere Waren beim "Händewechsel" nur einmal in die Beziehung zu Geld eintritt. Geld wird dadurch mächtig, dass es doppelt so viel bewirken kann, wie der Gebrauchswert der Waren, den es eintauscht. In der Form Ware gegen Geld und Geld gegen Ware bleibt sich Geld gleich und verdoppelt dadurch seine Funktion, denn jede Ware tritt nur einmal hiergegen an und verschwindet zu ihrer Konsumtion vom Markt, während Geld durch die Beständigkeit seiner Funktionen auf dem Markt verbleibt - wenn auch nur als allgemeine Wertform, die für sich inhaltslos aber in vielfältiger Beziehung ist. Geld selbst hat also als allgemeine Äquivalentform eine doppelte Beziehung auf die Welt der anderen Waren, ist als Kaufmittel im Einzelnen auf eine bestimmtes Produkt und als Zahlungsmittel auf alles bezogen. Es ist also die Beziehung W-G als Verkauf und G-W als Einkauf in ihrer Bestimmtheit gegenläufig, im Verhältnis zu den Bedürfnissen durch Geld einerseits allgemein und durch den Konsum gegen Geld nur einzeln bestimmt. Im Kreislauf des Geldes zum Konsum verhält es sich anders als im Kreislauf des Geldes zur Produktion. Geld wird nämlich durch die Notwendigkeiten der Produktion von Waren bestimmt, die Möglichkeiten des Konsumtion durch ihre Zirkulation (siehe Preisbildung). Indem einrseits für Geld produziert wird, muss andererseits auch für Geld konsumiert werden. Alie gegensinnigen Kauf und Verkaufsaktionen treffen sich alleine im Geld. Und so vereint sich im Geld sowohl der Kreislauf der Konsumtion (W-G-W) mit dem Kreislauf des Geldes, (G-W-G), also Geld als Mittel der Konsumtion und als Vermittler der Produktion in einem, so dass es sowohl in der Beziehung W-G-W wie auch G-W-G sein kann, aber als allgemeines gesellschaftliches Äquivalent dann in Wirklichkeit nur G-W-G ist, wie immer es entstanden sein mag. Geld ist damit nicht nur allseitige Vermittlung, sondern das allseitige Mittel, das Subjekt der Vermittlung auf den Märkten, das alle deren subjektiven Momente objektiv durch sich vereint, Geld ist somit der einzige wirklich gesellschaftliche Gegenstand der Menschen im Kapitalismus, weil nur darin ihr gesellschaftliche Verhältnis gegenständlich ist - allerdings nicht als ihr gesellschaftiches Verhältnis, das sich in wirklichen Gegenständen für die Menschen äußert, sondern als das gegenständliche Verhältnis der Sachen, die sie produzieren (siehe Warenfetischismus), indem sie ihre Arbeit entäußern, damit sie durch Geld gekauft und verkauft werden können. Geld ist zunächst das Maß der Proportionen der Preise in ihrem Verhältnis beim Austausch der Sachen auf den Warenmärkten, die Realisierung von Angebot und Nachfrage im Verhältnis ihres Daseins zu ihrem Nutzen, das für die Grenznutzentheorie als das einzige Verhältnis des Geldes überhaupt wahrgenommen wird. Es ist aber nicht nur Kaufmittel, wie es unmittelbar erscheint, sondern zugleich auch Zahlungsmittel, das auch die Kosten ihrer Erzeugung und Aneignung bestimmt. Als Darstellung ihres Tauschwerts, als ihr Wertmaß, ist es zugleich auch der Maßstab ihrer quantitativen Beziehung und als dieses das gesellschaftlich mächtigere Mittel ihres Verkehrs im Warentausch. Es wird zum Maßstab dadurch, dass es sich in doppelter Weise als Wertträger verhält, also im Händewechsel der Warenbeitzer doppelt, einmal als Zahlungsmittel und einmal als Kaufmittel vorkommt und von daher als Wertträger Macht über den Besitzer von Gebrauchswerten, dem Verkäufer bekommt. Denn als Kaufmittel entsteht es durch ein ohnmächtiges Bedürfnis, das dem Markt Lebenssubstanz zuführen muss, um an Geld zu gelangen; als Zahlungsmittel stellt es die Macht der Märkte dar, die sich im Außmaß solcher Ohnmacht bestärken. Der Geldbesitzer bekommt hierdurch eine höhere politische Stellung und bestimmt die Wertdarstellung durch sein doppeltes und auch doppelt so häufiges Auftreten bei der Bildung der Preissumme, in welcher sich die Warenwerte ausdrücken müssen, weil sich nur darin ihr Wert wirklich formulieren kann. Durch diese Maßbestimmung wurde Geld zum Subjekt des Marktes, der Geldbesitzer, also der Käufer, zum Subjekt über den Verkäufer.Im Geld treffen sich Subjekt und Objekt des Marktes, worin schondurch das Geld der Klassencharakter des ganzen Geldverhältnisses angelegt ist, in welchem durch seine Gleichgültigkeit gegen sein eigenes Verhältnis die Unterschiede von Geld als Kaufmittel und Geld als Zahlungsmittel bestimmend werden. In diesem Gegensatz, den Geld von gleichem Wert in seiner Funktion bezieht, hat Karl Marx im Geld das herrschende Prinzip einer Tauschwert produzierenden Gesellschaft beschrieben, das in der Preisform des Geldes nur zufällig zu sein scheint: "Der Tauschwert erscheint zunächst als das quantitative Verhältnis, die Proportion, worin sich Gebrauchswerte einer Art gegen Gebrauchswerte anderer Art austauschen, ein Verhältnis, das beständig mit Zeit und Ort wechselt. Der Tauschwert scheint daher etwas Zufälliges und rein Relatives.“ (K. Marx, Kapital I, MEW 23, 50f.) Der Nutzen als Bedingung eines jeden Tauschverhältnisses beinhaltet Vergänglichkeit auf der einen Seite durch den Verbrauch, durch die Vernutzung der Dinge. Auf der anderen existiert eine Ware nicht als dies vergängliche Ding, sondern als ein Ding, das zugleich einen Tauschwert hat, der sich beim Tausch an allen anderen Tauschwerten relativiert. Gesellschaftlich besteht die Ware nur durch ihre Relativität, durch die Relationen ihrer Tauschwerte auf dem Markt. Ein Ding als Ware hat seinen Wert überhaupt nur durch die beständige Allgemeinheit des Kaufens und Verkaufens, in welchem Produktion und Konsumtion bestimmt sind. Es existiert gesellschaftlich überhaupt nur durch den fortwährenden Händewechsel, durch den stetigen Wechsel der Existenzform überhaupt, der Stetigkeit des Abbruchs seiner Existenz und seiner Verwertung, um seine erneuerte Existenz einzufordern. Geld ist als gesellschaftliches wie privates Mittel Wertausdruck und Preisschild in einem. Es stellt den Verkäufer in ein gesellschaftliches Verhältnis, worin seine Güter und Produkte ihren Wert erfahren. Und es dient dem Käufer für seinen Konsum als Privatform seiner gesellschaftlichen Beziehung, wodurch er das Vermögen erlangt, sich auf alles zu beziehen, was auf dem Markt ihm geboten wird. Es wäre nur ein Preisschild, das einmal in der Tasche eines Käufers sein Vermögen quantitativ darstellt und auf der anderen Seite das Quantum der damit eintauschbaren Güter auf dem Markt etikettiert, würde es über seine einzelne Beziehung hinaus, also als stetiges Tauschmittel nicht einen gesellschaftlichen Tauschwert darstellen, einen Wert, der in der Erzeugung des damit versehenen Gegenstands dem Leben der Erzeuger immer wieder entspringt und mit dem Konsum im Leben der Käufer immer wieder untergeht. Geld existiert nur in und durch diese gegensinnige Bewegung, durch ihre Vergänglichkeit und Stetigkeit in einem, als Erzeugnis ihres Werdens und als Mittel ihres Untergangs, als Preisschild ihrer beständig schwindenden Masse und als Wert ihrer Erzeugung. Die Preisbildung realisiert das Tauschverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage, - die Wertschöpfung realisiert die gesellschaftliche Macht der Produktion als eine Naturmacht jenseits ihrer Vermittlung. Zwischen Preis und Wert stellt Geld ein Lebensverhältnis des gesellschaftlichen Stoffwechsels so dar, wie es im Verhältnis der Waren sowohl als Produkte ihres Erzeugungsprozesses wie auch als Tauschwerte auf den Märkten für den Nutzen zum Lebensunterhalt und der Reichtumsbildung der Menschen erscheint. Es ist das Medium ihrer Entwicklung und Geschichte und das Maß ihrer Selbsterhaltung, ihres Lebensstandards, in ein und demselben Mittel, im Einzelnen als bloßes Lebens- und Überlebensmittel, allgemein aber als Form eines gesellschaftlichen Reichtums, welche dessen Entwicklung und Geschichte bestimmt (siehe auch Formbestimmung). Geld stellt also eine gegensinnige Naturform eines gesellschaftlichen Verhältnisses als ein marktwirtschaftliches Lebensverhältnis dar, das den Wert einer Arbeit zur Entwicklung einer Gesellschaft und den Preis für die Nutzung oder Vernutzung ihrer Produkte formuliert. Das Verhältnis der Tauschwerte von Waren ist relativ und wechselt beständig mit Quantum und Ort ihrer Beziehungen im Warentausch. Doch während ihre einzelnen Preise wechseln, bleibt ihr Wert als Preissumme konstant und wird im Gebrauchswert einer Ware festgehalten, die sich zum allgemeinen Werträger eignet. Zunächst war das Gold und später ein staatlich oder regional gesichertes Wertzertifikat, die Banknote, in welcher sich die Realationen einer Preissumme der gesellschaftlichen Produkte darstellen soll und wodurch der gesellschaftlich durchschnittliche Arbeitsaufwand (siehe Arbeitszeit) sich auf einen ebenso verdurchschnittlichten Konsum bezieht (siehe Angebot und Nachfrage). Erst im Finanzkapital wird es auch als Zahlungsversprechen, also selbst als Eigentumstitel einer Bringschuld selbständig gegen seine realen Wertdarstellungen (siehe Schuldgeldsystem). Waren sind allgemein nur austauschbar, weil und sofern sie nicht unmittelbarer Not abhelfen, sondern über die platten Lebensnotwendigkeiten hinaus auf dem Markt existieren und frei verfügbar sein können, sofern sie also Reichtuma darstellen. Geld setzt die Waren auf dem Markt als das praktische Verhältnis ihrer Austauschbarkeit voraus und ist somit das allgemeine Medium des Warentauschs. Es stellt also ein Verhältnis von Menschen dar, die es verausgaben, um in den Besitz von Dingen oder Leistungen zu gelangen, zu Menschen, die sich verausgaben, um in den Besitz von Geld zu kommen, um an diesem Verhältnis überhaupt teil zu haben, um also in einer Waren produzierenden Gesellschaft zu existieren. Es hat zwei Seiten, die sich gegeneinander verhalten: Einmal entsteht es durch Arbeit und ist Träger ihres Werts, also Verausgabung menschlicher Arbeitskraft. Zum anderen verhält es sich bei der Preisbildung nach den Verhältnissen der Konsumtion, die als Nachfrage dort auftritt und die realisierbaren Tauschrelationen ermittelt, also sich in seinem Tauschwert bestimmt. Geld ist also Wertträger und Wertmaß in einem. Beides existiert als bloße Größe, als Quantum, stellt aber jeweils die gegensinnigen Momente der Ökonomie in Bezug auf das menschliche Leben dar: Zum einen die Verhältnisse der Arbeit, zum anderen die Verhältnisse der Bedürfnisse. Der bürgerliche Reichtum ist nur in der Geldform gesellschaftlich, in der Anhäufung von individuellen Gebrauchswerten nur nützlich. Beide Seiten werden durch die Allgemeinform des Geldes zusammengehalten und positionieren sich dabei dennoch wie Form und Inhalt, die in zwei völlig getrennten Welten geteilt sind, wovon die eine nur abstrakt, die andere nur konkret ist und sich in dieser Getrenntheit aneinander vermitteln, voneinander in ihrem bloßen Mittel-Sein abhängig sind: "Als allgemeine Form des Reichtums steht [dem Geld] die ganze Welt der wirklichen Reichtümer gegenüber. Es ist die reine Abstraktion derselben, - daher so festgehalten bloße Einbildung. Wo der Reichtum in ganz materieller, handgreiflicher Form als solcher zu existieren scheint, hat er seine Existenz bloß in meinem Kopf, ist ein reines Hirngespinst. (Midas). Andrerseits, als materieller Repräsentant des allgemeinen Reichtums wird es bloß verwirklicht, indem es wieder in Zirkulation geworfen, gegen die einzelnen besondren Weisen des Reichtums verschwindet. In der Zirkulation bleibt es als Zirkulationsmittel; aber für das aufhäufende Individuum geht es verloren, und dies Verschwinden ist die einzig mögliche Weise, es als Reichtum zu versichern. Die Auflösung des Aufgespeicherten in einzelnen Genüssen ist seine Verwirklichung. Es kann nun wieder von andren einzelnen aufgespeichert werden, aber dann fängt derselbe Prozeß von neuem an. Ich kann sein Sein für mich nur wirklich setzen, indem ich es als bloßes Sein für andre hingebe. Will ich es festhalten, so verdunstet es unter der Hand in ein bloßes Gespenst des wirklichen Reichtums. Ferner: Das Vermehren desselben durch seine Aufhäufung, daß seine eigne Quantität das Maß seines Werts ist, zeigt sich wieder als falsch. Geld ist der allgemeine Wertträger, den man in der bürgerlichen Gesellschaft haben muss, um leben zu können, die Form der gesellschaftlichen Macht, in der man sie inne hat, wenn man es besitzt (siehe Geldbesitz) und ohnmächtig ist, wenn man es erdienen muss. Als allgemeiner Wertträger ist Geld nämlich im Einzelnen zugleich Wertmaß, das alles in seinem Quantum bemisst, was getan sein muss, um Wert zu sein. Als Träger von Wert ist Geld also zugleich Maß für das, was es zu tragen hat. Das ist ein Widerspruch in sich, Zweck und Mittel in einem, ein Objekt, das durch sich selbst Subjekt ist, sich selbst bestimmend wirkt und doch bestimmt, in seiner Bestimmtheit Bestimmung ist. Es ist von daher auch nur eine reine Form, die etwas trägt, was seine Substanz jenseits dieser Form hat. "Der Entstehungsprozeß der Waren, also auch ihr ursprünglicher Aneignungsprozeß liegt ... jenseits der Zirkulation." (Grundrisse Urtext Europa-Verlag Wien, S. 902) Die Warenproduktion ist als Wertschöpfung dem Geld vorausgesetzt. Hieraus ergibt sich, dass Geld selbst keinerlei Substanz durch sich selbst hat, also weder vom Staat noch von Banken "geschöpft" werden kann, sondern lediglich einen Rechtsanspruch auf Waren darstellt, die allerdings auch vorhanden sein müssen, damit es als Wertträger funktionieren kann. "Was vom Geld zirkuliert wird, sind nicht die Waren, sondern die Eigentumstitel an denselben" (Grundrisse MEW42, S.124). Marx beschreibt den Warentausch oder die Marktwirtschaft als Lebensverhältnis, das sich im Geld ob dieser Widersprüchlichkeit verselbständigt hat und diesen Widerspruch in alle Größen forttreibt, solange es keine andere durchsichtigere Beziehung von Bedürfnis und Arbeit gibt. Geld mag dem positiv gläubigen Empiriker, dem Positivisten, ein einfaches Kaufmittel sein, das erworben wie augegeben wird. Er weiß nichts von der Unwirklickeit der Verselbständigung, der Negation eines Wesens, das außer sich ist. Nur darin ist erkennbar, dass Geld kein bloßes Mittel, sondern Zweck für sich, ist, denn es hat schon Macht über den Menschen, bevor er es sich aneignen kann, eine gesellschaftliche Macht, die sein Leben in Arbeit und Selbsterhalt zerteilt, ihm zumutet, sich in der Arbeit zu unterwerfen, um sich am Leben halten zu können. Arbeit, durch die er sich auf seine Bedürfnisse bezieht, gerät unter eine fremde Kraft, die ihn gerade darin bestimmt. Weil Geld Eigenes als Fremdes vermittelt und also ein widersprüchliches Mittel ist, wirkt es als Macht auf der einen Seite, indem es Ohnmacht auf der anderen erzeugt. Im Allgemeinen entfremdet es die Beziehung, die dem Befürfnis zu eigen ist. Es hat daher keinen bestimmten und also auch keinen bestimmbaren Inhalt einer wirklichen Beziehung, sondern vraiiert zwischen allen Qualitäten, die darin vorkommen. Als Kaufmittel repräsentiet Geld dies wesentlich als Vermittler zwischen privater und gesellschaftlicher Wirklichkeit, worin sich Arbeit und Bedürfnis geteilt haben (siehe Arbeitsteilung). "Als Kaufmittel – Geld für sich – soll Geld den Wert als solchen repräsentieren; in der Tat aber ist es nur ein identisches Quantum von veränderlichem Wert." (Karl Marx in "Grundrisse" MEW 42, S, 871) "Die verschiednen Formen des Geldes mögen der gesellschaftlichen Produktion auf verschiednen Stufen besser entsprechen, die eine Übelstände beseitigen, denen die andre nicht gewachsen ist; keine aber, solange sie Formen des Geldes bleiben und solange das Geld ein wesentliches Produktionsverhältnis bleibt, kann die dem Verhältnis des Geldes inhärenten Widersprüche aufheben, sondern sie nur in einer oder der andern Form repräsentieren." (Karl Marx cin "Grundrisse" MEW 42, S, 58f) Auf dem Markt realer Produkte stellt Geld einen Sachwert dar, in welchem eine Sache als Ware bemessen wird, scheinbar durch einen Wert, den sie aus der Nachfrage in Relation zu den Angeboten erwirbt. Tatsächlich erfüllt sie aber zugleich die Bedtimmungen der Herkunft ihrer Erzeugung. Sie realisiert zwar ihren gesellschaftlichen Wert zwischen Angebot und Nachfrage durch den real vollzogenen Tausch mit Geld, aber sie stellt zugleich den zu ihrer Herstellung notwendigen Aufwand in diesem Verhältnis dar, die durchschnittliche Masse einer hierfür gesellschaftlich notwendigen Arbeitszeit. Dies steckt hinter den Verhältnissen zwischen Kauf und Verkauf von Waren, worin Geld lediglich Vermittler und Wertmaß ist - gänzlich getrennt von den konkreten Umständen der Produktion und Konsumtion. zugleich aber deren tatsächliche inhärente gesellschaftliche Substanz. Wäre Geld keine Ware, so wäre es lediglich ein Preisschild für das, was eine Sache gilt, die gesellschaftliche Form einer Gültigkeit, durch die andere Geltungen einbezogen werden. Geld wäre also immer inhaltlich bestimmt durch gesellschaftliche Beziehungen, wie sie in Raum und Zeit verlaufen, heute mit dieser, morgen mit jener Wirkung - mal hier und dann mal dort - gelten (siehe hierzu auch Vertragswirtschaft). Von daher gab es auch immer schon viele Träger für solche Geltung, - z.B. waren dies vor der Währungsreform amerikanische Zigaretten, bei anderen Völkern Muscheln, Schmuck oder Tiere. Erst durch den ausgedehnten Warenhandel wurde Geld zu einer selbständigen Ware, die zunehmend ohne jede praktische Substanz war, zunächst noch teilweise Gold, inzwischen - seit der Kündigung der Verträge von Bretton-Woods - aber nurmehr durch die Marktpotenzen der Währungen gedeckt. Geld ist zunächst immer erst mal ein Zahlungsmitel, durch welches Einkäufe und Verkäufe zu einem rein quantitativen Ausgleich kommen und worin sich in der bürgerlichen Gesellschaft die Beziehung der Gebrauchsgüter des Lebens, die Lebensmittel, auf ihr Dasein als Produkt lebendiger Arbeit verwirklicht. Geld für sich, festgehalten als Gut, ist die allgemeine Existenzform eines gesellschaftlichen Wertquantums vereinzelt feilgebotener Besitztümer, Allgemeinform des Privateigentums, das gesellschaftliche Faustpfand privater Freiheit, der Besitz eines allseitigen Mittels der Bedürfnisbefriedigung, wie er aus der Wertform sich ergeben hat. Es ist der allgemeine Wertträger, worin sich die Gegenstände menschlicher Bedürfnisse als Waren, menschliche Arbeit als Lohnarbeit gesellschaftlich darstelllen und verwirklichen. Soweit Einkäufe und Verkäufe ihren Wert im Tausch gegen Geld realisieren, soweit das Produzierte auch konsumiert wird und also der Konsum produktiv ist, ist Geld das Zirkulationsmittel der Produkte. Es ist von daher zum einen selbst Produkt, zum anderen die gesellschaftliche Vermittlung der Waren. In dieser doppelten Beziehung existiert es als Kaufmittel, welches als allgemein gültiger Mittler einer Waren produzierenden Gesellschaft die Werte unterschiedlicher Güter vergleicht. Es entsteht im Austausch der Waren, in welchem ein Preis ausgehandelt wird, worin sich Wert darstellt (siehe Maß der Werte) und zugleich die Nachfrage nach diesem Produkt in dem Maß realisiert wird, wie hierfür Geld vorhanden ist (siehe Maßstab der Preise). Geld stellt also an sich nur den Wert von den Waren dar, durch welche es als Äquivalent im Austausch entstanden ist und ist zugleich Teil des allgemein vorhandenen Geldes, in welchem sich die Preisgestaltung ausdrückt. Es ist daher nicht - wie das die Grenznutzentheorie behauptet - die Nachfrage selbst, welche die Preise bestimmt, in denen Geld sich vemittelt, sondern die Masse des vorhandenen Geldes. Es ist von daher selbstständiges Quantum, reine Masse des Reichtums, wie immer dieser sonst existieren mag. Als solches Medium von Masse kann Geld auch nichts anderes erwecken als eine Bestrebung nach mehr Masse. Wer ihm nicht folgt, dem wird das Geld in seinem bloßen Privatbesitz - sofern es nicht gesellschaftlich angewendet wird und zirkuliert - unter der Hand immer wieder zunehmend wertlos. "Seine Qualität als allgemeiner Reichtum vorausgesetzt, ist kein Unterschied mehr an ihm außer dem quantitativen. Es stellt ein Mehr oder Minder des allgemeinen Reichtums dar, je nach dem eine bestimmte Maßgröße seiner selbst in größrer oder geringerer Anzahl besessen wird. Wenn es der allgemeine Reichtum ist, so ist einer um so reicher, je mehr er davon besitzt, und der einzige richtige Prozeß ist das Aufhäufen desselben. Seinem Begriff nach trat es aus der Zirkulation hinaus. Jetzt erscheint dies Hinausziehn aus der Zirkulation, das Aufspeichern desselben, als wesentlicher Gegenstand der Bereichrungssucht und als der wesentliche Prozeß des Bereicherns." (Karl Marx in "Grundrisse" MEW 42, S, 872) Geld hat seinen Wert nicht absolut durch eine bestimmte Wertmenge oder Wertdefinition, weil Wert selbst nicht bestimmt ist, weil er alles bestimmend ist. Der Wert des Geldes bestimmt sich aus einer allgemeinen Verwertungslage, aus der Wertmasse der zirkulierenden Produkte, die als Warensammlung auf dem Markt sind - gleich ob die nun Gebrauchsgüter oder Mehrprodukte sind. Soviel Geld als allgemeines Wertmaß vorhanden ist, soviel wird davon anteilig im Einkauf von Waren vergütet. Doch weil solche Bestimmung nicht im Vorhinein des Warentauschs schon möglich ist, tendiert die Wertbestimmung der Geldes immer um diese Wertmasse, wie sie sich im Schnitt der Tauschakte ergibt. Mal liegt sie inflationär darüber, mal deflationär darunter. Wert setzt sich nur im Durchschnitt durch. Die Funktion der Preisdarstellung ist im Geld deshalb dadurch beschränkt, dass es nicht nur Preise als solche darstellt (seine Wertkompatilität müsste beständig durch unendliches Messen bewiesen werden), sondern zunächst selbst auch Wert einer Ware verkörpert, die als allgemeine Ware gilt. Als Darsteller eines allgemeinen Wertseins ist Geld zugleich relativ, durch den Wert der Ware, die Geld ist (z.B. Gold oder Öl). Von daher ist Geld nicht nur Wertdarsteller, sondern zugleich auch Wert - zumindest, solange diese Ware auch wirklich im Warenverkehr zirkuliert. Indem sich diese Ware aber verselbständigt, z.B. zur Münzform, und selbst nicht mehr den Wert hat, den sie darstellt, wird Geld als einzelnes Wertmaß zugleich allgemeines Wetmaß, also zum Maß der Werte, die außer ihm geboten sind, zu einem bloßen Quantum, wodurch diese ausgedrückt werden, also zu ihrer bloßen Gesellschaftsform. Im Geld erst entspricht die Form des Tauschs wirklich dem Wertbegriff. Es ist das Mittel, worin alle Waren zum einen ihr Kaufmittel für ihren einzelnen Wertausdruck als bestimmtes einzelnes Quantum ihres Wertseins finden (Maß der Werte). Zum anderen verwirklicht sich darin ihre gesellschaftlicher Grund als allgemeines Wertquantum des gesellschaftlich erzeugten Reichtums, als gesellschaftliches Faustpfand aller Beziehungen (Maßstab der Preise). Im Geld verschwindet jede konkrete gesellschaftliche Beziehung in einer abstrakten Potenz, die sich als allgemeine Beziehung als rein gesellschaftliches Quantum erhält und fortbestimmt. Die doppelte Beziehung des Geldes erweist sich im Unterschied von Kauf und Verkauf von Waren folgenschwer. Im Kauf verhält sich Geld aus seiner einzelnen Begründung heraus als Wertmaß: "Die Waren werden nicht durch das Geld kommensurabel. Umgekehrt. Weil alle Waren als Werte vergegenständlichte menschliche Arbeit, daher an und für sich kommensurabel sind, können sie ihre Werte gemeinschaftlich in derselben spezifischen Ware messen und diese dadurch in ihr gemeinschaftliches Wertmaß oder Geld verwandeln. Geld als Wertmaß ist notwendige Erscheinungsform des immanenten Wertmaßes der Waren, der Arbeitzeit" (MEW 23, S. 109) Beim Verkauf verhält sich das Geld aber aus seinem allgemeinen Grund heraus: "Was die einzelnen Produzenten für ihre Ware erhalten, ist ... ein Anteil am Gesamtprodukt, das alle Waren darstellt. Was der einzelne Schuster, Goldschürfer, Baumeister usw. für ihre verschiedensten Produkte erhalten, das macht ihren spezifischen Anteil an der Gesamtarbeit als Anteil ihrer Konsumfähigkeit aus. Darin erst stellt sich die Beziehung der Wertgröße als allgemeine Beziehung auf alle Produzenten heraus, also als Maß des Durchschnitts der insgesamt gesellschaftlich aufgewendeten Arbeitszeit pro Produkt, das sich in der Warenwelt als einzelne Ware bewegt, vergleicht und schließlich zum Verbrauch in private Hände verschwindet, um neuer Ware Platz zu machen. Durch diese Zuteilung der Produkte in ihrem durchschnittlichen Arbeitszeitverhältnis zum Gesamtprodukt ist das Geld zum Maßstab der Preise geworden." (MEW 23, 110) Die doppelte Beziehung des Geldes offenbart in allen Tauschvorgängen ein gegensinniges Verhalten, das sich am Besten zeigen lässt, wenn man Geld wie den Naturstoff Gold im Tauschverhalten darstellt und sich dabei die Funktion von Wertmaß und Maßstab der Preise ansieht: "Als Maß der Werte und als Maßstab der Preise verrichtet das Geld zwei ganz verschiedne Funktionen. Maß der Werte ist es als die gesellschaftliche Inkarnation der menschlichen Arbeit, Maßstab der Preise als ein festgesetztes Metallgewicht. Als Wertmaß dient es dazu, die Werte der bunt verschiednen Waren in Preise zu verwandeln, in vorgestellte Goldquanta; als Maßstab der Preise mißt es diese Goldquanta. Am Maß der Werte messen sich die Waren als Werte, der Maßstab der Preise mißt dagegen Goldquanta an einem Goldquantum, nicht den Wert eines Goldquantums am Gewicht des andren. Für den Maßstab der Preise muß ein bestimmtes Goldgewicht als Maßeinheit fixiert werden. Hier, wie in allen andren Maßbestimmungen gleichnamiger Größen, wird die Festigkeit der Maßverhältnisse entscheidend. Der Maßstab der Preise erfüllt daher seine Funktion um so besser, je unveränderlicher ein und dasselbe Quantum Gold als Maßeinheit dient. Als Maß der Werte kann Gold nur dienen, weil es selbst Arbeitsprodukt, also der Möglichkeit nach ein veränderlicher Wert ist." (MEW 23, S. 113) In diesem Zweierlei von Wertgestalt, gestaltet Geld selbst die Geldverhältnisse überall, wo Preise gemacht werden, also auf dem Markt. Dort existiert es gänzlich abgesondert und doch als eingenständiges Mittel jedweden Zahlungsverkehrs, eben weil es als Produkt der Warenwelt Wert hat, zugleich aber als Maßstab der Preise das Volumen des Warenverkehrs bestimmt. "Die Wertgröße der Ware drückt also ein notwendiges, ihrem Bildungsprozeß immanentes Verhältnis zur gesellschaftlichen Arbeitszeit aus. Mit der Verwandlung der Wertgröße in Preis erscheint dies notwendige Verhältnis als Austauschverhältnis einer Ware mit der außer ihr existierenden Geldware." (MEW 23 S. 117) Sobald also Geld nicht mehr als Wert einer Sache selbst existiert, sondern als Wertzeichen eines Sachverhältnisses, hat das Geld für sich keinen eigenen Wert als Arbeitsprodukt. Es fungiert als quantitaive Darstellung eines gesellschaftlich vorhandenen Quantums des Werts, welchen der augenblicklich zirkulierende Reichtum der Waren an Gebrauchsgüter hat. In seiner qualitativ völlig gleichgültigen und ausschließlich quantitativen Bestimmung ist Geld die Abstraktion, die konkret nur als gesellschaftliche Notwendigkeit des Wertseins fungiert, als "gesellschaftliches Faustpfand", worin Wert gemessen und vergolten wird. Von daher ist es nicht nur Wertäquivalent, sondern auch der Maßstab der Preise, also das Mittel, worin die Waren ihren Wertausdruck nicht einfach nur haben, sondern worin sie den gesellschaftlichen Preis ihres Daseins, den allgemeinen Zweck ihrer Produktion und Konsumtion jenseits ihres unmittelbar bestimmten ökonomischen Zwecks ermitteln. Nur hierin wird der Wert darstellbar, also auch in seiner Vermittlung real. Aber diese Realität ist zugleich auch der Pferdefuss des Geldes, der dem Kapital selbst zur Schranke seiner Selbstentfaltung wird, wenn sich sein Wertmaß nicht im Preis darstellen lässt. Die Preisform seines Mehrwerts (die Profirate) scheitern an der Realisierbarkeit seiner Wertform, der Mehrwertrate. Es kommt hierbei zu einer ökonomischen Krise, weil die Produkte nicht mehr gekauft werden können, weil die Menschen nicht genügend Geld haben, um die dem Kapital nötigen Preise zu bezahlen. Dem Geld selbst ist nicht mehr anzumerken, dass es ein Wertquantum, also die gesellschaftlich durchschnittliche Arbeitszeit, die zur Herstellung der gehandelten Ware nötig ist, ausdrückt. Von daher erscheint die Abstraktion, die sich gesellschaftlich vermittelt, die abstrakt menschliche Arbeit hierin als konkretes Quantum, gleich ob es selbst im Einzelnen quantitativ real ist oder nicht. Geld wurde damit nicht nur begrifflich (logisch), sondern auch in der Geschichte dadurch zu einer gesellschaftlichen Macht, dass man es haben musste, um überhaupt gesellschaftlich verkehren zu können und Arbeitsprodukte zusammenzuführen und für den eigenen Lebensmittelbedarf zu erreichen. Nur darin erhielt eine allgemein anarchisch geteilte Arbeit eine Gesellschaftsform, worin schließlich die Substanz des Gesamtprodukts, also die Gesamtheit der Produkte für die Reproduktion der Menschen und das gesellschaftliche Mehrprodukt, sich als Wertsubstanz realisierte. Zunehmend verlor damit Geld seinen unmittelbaren und individuellen (Gold-)Wert und wurde als Münze zum bloßen Wertzeichen. Urformen des Geldes waren Schmuckgegenstände, die besondere Wertschätzung genossen (z.B. Muscheln) oder auch allgemein besonders notwendige Bedarfsgüter (z.B. Salz). Münzgeld wurde zuerst durch die Griechen bekannt. Es war die Wertdarstellung der frühen Staatsformen, in welcher sich der Staat für den Wert des Geldes verbürgte. Daher wird es auch bis heute noch nur durch die Nationalbanken (bzw. die Banken der Staatenbünde wie z.B. USA und EU) verbürgt. Ursprünglich war zur Gewährleistung solcher Sicherheiten deshalb ein mehr oder weniger großer Teil des zirkulierenden Geldes einer Währung durch Goldvorräte in den Nationalbanken gedeckt - wenigstens in der Zeit vor der Entwicklung der Globalisierung (siehe Bretton-Woods). Geld war durch die Auflösung der Verträge von Bretton-Woods als wirklich sachliches Wertzeichen aufgehoben und in den Status eines bloßen Wertversprechens gebracht. Es war nicht mehr die festgehaltene Ware einer Währung, die zugleich den Wert anderer Waren als bloßes Quantum verkörperte und als dieses Quantum auch wirklich existierte; es war abhängig von der politischen Macht und Gewalt des Bürgen, der seine Einlösbarkeit versprach, also der Staaten, welche damit auf dem Weltmarkt ihre Wertverhältnisse behaupteten (siehe hierzu auch Petrodollar). Von daher wurde Geld auch zu einer rein subjektiven Machtbestimmung. Geld repräsentiert eigentlich die Allgemeinheit der Wertbeziehungen, worin Bedürfnisse in der Abtrennung von menschlichen Beziehungen auf Gegenstände ihrer Befriedigung treffen. In der Allseitigkeit der Beziehung durch Geld erscheinen alle Dinge in einem Wert, den sie durch es haben, weil sie an ihm gemessen werden. Ihr Dasein als Werte erhält darin den Schein einer Natürlichkeit der Sache, die wirklich Wert ist (siehe Warenfetischismus). Von daher enthält es subjektiv die Allgemeinheit von Bedürfnis und Wille, wie sie in einer Gesellschaft verteilt ist und wie darin die Lebensbedingungen der Warenbesitzer aufeinander bezogen sind (siehe Formbestimmung). Dies macht Geld selbst zu einer Sache, die sinnlich übersinnlich ist, "ein sehr vertracktes Ding ..., voll metaphysischer Spitzfindigkeiten und theologischer Mucken" (MEW 21, S.85). Aus der Geldform ergibt sich so ein "notwendiger Schein" der Sachen, welche als Waren bestehen und sich in dieser Form allgemein und also gesellschaftlich als Verhältnis von Sachen ausdrücken: der Warenfetischismus. Darin erscheint das Verhältnis der Menschen selbst als Verhältnis ihrer Sachen und ihre Existenz wie die gesellschaftliche Natur eines Sachzwangs. Geld erzeugt also Verhältnisse, worin jeder einzelne Wille und jedes einzelne Bedürfnis auf eine quantitative Beziehung reduziert wird, weil in der Abstraktion das reine Quantum der Wertverhältnisse als Tauschwerte die einzige gesellschaftliche Form haben können, als allgemeine Beziehung, welche gleichgültig gegen ihren besonderen Inhalt ist. Im Geldverhältnis sind sich die Menschen also auch wirklich gleichgültig, weil sie sich darin nicht in ihren konkreten Beziehungen begegnen, sondern als Menschen allgemein gleich gelten und für sich nichts sind. Geld ist die Form, worin die Selbstentfremdung der Menschen sachlich gegeben, als sachliche Gegebenheit einer Warenwelt erscheint. Diese Warenwelt besteht zwar aus menschlichen Produkten, hat aber seine Gesellschaftlichkeit nur als Wert, als Verkörperung abstrakt menschlicher Arbeit. Von daher muss man es besitzen, um in Gesellschaft zu sein. Eigentum hat nur in dieser gesellschaftlichen Form des Besitzes eine gesellschaftliche Wirklichkeit, gleich, wie es gebildet und entstanden ist. Darauf gründet der Reichtum der bürgerliche Gesellschaft. Mit der bürgerlichen Gesellschaft war Geld zu einem wirklich allgemeinen Wertausdruck geworden, zur Allgemeinheit einer Wertform, wie sie sich aus dem Verhältnis von Waren beim Tausch von Gebrauchswerten aus der darin enthaltenen Arbeit ergibt, weil erst in dieser Gesellschaftsform das Arbeitsprodukt selbst als Form des allgemeinen gesellschaftlichen Zusammenhangs des menschlichen Reichtums ausentwickelt war. Der Tauschwert als allgemeines Resultat dieses Verhältnisses drückt nach allseitiger Verwirklichung des Tauschverhältnisses aus, was Wert allgemein ist; er erscheint als die allgemeine Wertform der Waren, worin sich das Quantum der Lebenssubstanz der Waren (Arbeit als Arbeitszeit) in der Wertsubstanz einer Ware darstellt und verdurchschnittlicht. Von da her reflektiert er sich in einer Ware, die gültig sein soll für den Vergleich mit allen anderen Waren. Das ist eine Ware, die selbst ausdrückt, was sie als Quantum den anderen gilt: Geld als Quantum der durchschnittlichlichen Zeit verausgabter Arbeit. In der Geldform ist der Tauschwert wirklich und allgemein auf der Welt als Erscheinungsform des Werts und benötigt lediglich das Material zur Darstellung dieses Werts. Solange das Geld als wirkliche Ware existiert, solange es also als Teil des vorhandenen Reichtums der Menschen in der bürgerlichen Gesellschaft als wirklicher Tauschwert äquivalent zu den sich auf dem Markt bewegenden Gebrauchswerten besteht, bedarf es dieser Deckung noch durch die besondere Ware Gold. Sobald es aber als Maßstab der Preise selbst fungierte, konnte es auch den einzelnen Wert durch den allgemeinen Durchchnitt der verfügbaren Arbeitsquanten bestimmen. Menschen, die nichts besitzen außer ihrer Arbeitskraft, bekommen dies besonders zu sprüren: Der Lohn, den sie hierfür pro Arbeitszeit erhalten, ist nicht das wert, was die Arbeit an Wert ihrer Produkte erbringt, sondern bezahlt nur das, was nach gegebenem Durchschnitt der Arbeitszeit, also nach vorhandener Produktivität der Arbeitsorganisation und Technologie aufzuwenden ist, um die Produkte herzustellen, welche die Arbeitskraft ernähren. Der Wert, der darüber hinaus erzeugt wurde, also der Mehrwert, stellt reines Kapital als Geld dar, das zum Wertwachstum selbst verwertbar ist. Sobald das Kapital sich aus dem Markt durch Surplus-Profit zur reinen Besitzform, zur Macht des Besitzes an Kapital und Grund (siehe Grundrente) oder durch andere Rechtstitel (z.B. Lizenzen, Besitz an Kulturgüter) herausgesetzt hat, verschwindet zunehmend die Notwendigkeit seiner stofflichen Deckung. Geld entwickelt sich somit zu einem Spekulationsmittel, wie es sich an der Börse bewegt (siehe auch Finanzkapital). Im Kapitalismus wird das Geld als quantitative Form, als selbständiges also unabhängiges Quantum einer durch menschliche Arbeit erzeugten Warenmasse, zum Maß der Werte, also zu dem Maß, worin sich gesellschaftlich durchschnittliche Arbeitszeit ausdrückt. Als solches stellt es nicht mehr die Produktmasse dar, sondern die in den Produkten durchschnittlich aufgehäufte Arbeitszeit als Maß dessen, was sie wert ist im Gegensatz zu dem, was einzelne Arbeit quantitativ und einzeln erbringt. Das Wertquantum der Lebensmittel (Reproduktionsmittel) und das der auf dem Markt befindlichen Produkte klafft auseinander. Als Wertmaß wird Geld daher dies doppelte von Produktmasse und Masse aufgehäufter Arbeitszeit. Der Markt gilt für die sachlich Besitzlosen (also die bloßen Besitzer ihrer Arbeitskraft) lediglich als gesellschaftliches Angebot ihrer Lebensmittel, für die Besitzer der Produktionsmittel, der Linzenzen, des Grundes, der Bodenschätze, der Kulturgüter, der Wellenlängen, der Energie, des Wassers, der Aktien und Wertpapiere (Kreditverpflichtungen) zum Reich der Möglichkeiten, worin sie ihren Besitz vermehren können (siehe auch Möglichkeitsdenken). Dass sie dabei auch auf einem Luxusmarkt schwimmen, ist eine Kulturtatsache, dass sie aber die Produktionsverhältnisse selbst bestimmen, ist bittere Realität für alle. Die Wertverwertung, also das Wertwachstum ist der Zweck und auch die innere Notwendigkeit der Kapitalanlage: Sobald es dauerhaft keinen Mehrwert schafft, verliert es in der Konkurrenz mit anderen Kapitalanwendern seinen Betriebswert und geht zugrunde. Von da her wird Geld selbst als Spekulationsmittel auf mehr Geld mächtig und bestimmt den Zusammenhang von Produktion und Konsumtion, bestimmt sowohl die Kosten der Arbeit, als auch die Kosten der Arbeitsprodukte, soweit es die Reproduktionskosten übersteigt. Dieses Verhältnis macht Geld als Geldvorschuss, der die Produktion bestimmt, zu Kapital, welches die Kapitalisierung bestimmt. Von daher verschwindet dieses Kaufmittel als Quantum der Wertrealisierung vom Markt und kehrt erst wieder nach Verkauf der gesamten Produktion, dann als Lebensmittel zur Reproduktion der Menschen, als Wert des Mehrprodukts, das als Mehrwert existiert. Dieser wird zum einen Teil für die Erneuerung der Prodktion und zur Entwicklung und Anschaffung von Technologie eingesetzt, zum anderen Teil als spekulatives Kapital, das als Kredit weitergereicht wird, um den Wert von Unternehmungen zu bestimmen. Die Kreditvergabe macht allerdings nicht nur den Kreditnehmer vom Kreditgeber abhängig, sondern auch der Kreditgeber steht im Risiko, dass er das vorgeschossene Geld nicht zurückbekommt, wenn das begläubigte Unternehmen nicht mehr funktiert. Dies hat immer wieder dazu geführt, dass Geldwerte "verloren" gingen oder "verdampften" und dass damit auch die Spekulationsmasse des Kapitals gemindert wurde, das ja letztlich nur mit einer zumindest potenziellen Realisierung durch Produktion wertbeständig bleiben und nicht wertverlustig (inflationär) sein soll. Um Geldanleger zu halten und zu gewinnen, musste ein Geldmarkt entstehen, der gegen Inflation gesichert ist und solche Risiken "neutralisiert", das heißt: Geldentwertung beherrscht. Die USA hatten das im 20. Jahrhundert als Weltwährungsmacht betrieben und die Märkte nach dem Wertbedarf bestimmt, das heißt einen untergedeckten Dollar (siehe Petrodollar) als Weltwährungsmittel eingesetzt und durch Gewalt auf die Preise oder durch gewalttätige Erzeugung von Nachfrage (z.B. Krieg) oder durch direkte politische Kontrolle der wichtigsten Ressourcen, besonders der Ölquellen stabilisiert. So wurde bei jedem Tauschakt, besonders im Ölhandel, der gegen Dollar Tauschende um einen bestimmten Prozentsatz des Wertes betrogen (heute ist der Realwert des Dollars etwa nur noch 52 % seines Nominalwerts). Hierdurch wurde das Kaufmittel der USA durch verdeckten Devisenimport (siehe Devisenmarkt) gefestigt und weiterhin als weltmächtiger Wertmaßstab gesichert. Basis war vor allem der Ölmarkt, durch den bis heute die Wertprobleme zu Lasten der schwachen Länder "korrigiert" werden. Ausbeutung findet zum größten Teil auf dem Devisenmarkt statt, was vor allem sich im Ausbluten der Währungssystem in der Dritten Welt gezeigt hatte. Aber dadurch, dass der Dollar immer noch Kaufmittel war, musste er auch allgemein funktionieren können. In den 70ger Jahren wurde der Betrug mit diesem Kaufmittel erstmals evident, als Frankreich die Verträge von Bretton-Woods, worin die Goldeckung des Dollars versichert worden war, beanspruchte und seine Devisen in Gold eintauschen wollte. Die USA erwiesen sich als zahlungsunfähig und kündigten die Verträge, was bis dahin aber als ausgeschlossen galt. Die Folge war ein Zusammenbruch des Goldpreises, der vor allem die Wirtschaft der damaligen UDSSR hinunterzog, denn die waren einer der wichtigsten Goldschürfer der Welt. Sie mussten ihren Außenhandel (besonders der mit Korn) reduzieren, weil ihr Gold wenig wert war und es kam zum Zusammenbruch ihrer letzten Wirtschaftssicherheiten. Der Zusammenbruch des Ostblocks war indirekte eine Folge hiervon (neben anderen Gründen). Nach der Kündigung der Verträge von Bretton-Wood kam es zur Neuorientierung der Weltmärkte weg von der realen Geldwirtschaft und hin zum Aktienmarkt, zu einem weltweiten Kreditwesen des spekulativen Kapitals (siehe fiktives Kapital), welches auch den "Ausgleich" der Entwertungen mit spekuliert, also Verwertungsprobleme mit Devisen durch Konzentration bestimmmter Kapitalobligationen auszugleichen vermochte. Darin wurzelte die expolsionsartigen Entfaltung der bis dahin schlummernden Globalisierung. Geld wurde damit selbst zum Maß und Ziel der Geldspekulation, die hierbei eine Art Glücksspielcharakter bekam. Wer Geld besaß, konnte es in jeder beliebigen Höhe anlegen und relativ sicher sein, dass der Geldbesitz durch Kreditspekulation an irgendeinem Ort der Welt noch Arbeitswerte auszupressen verstand - wenn nicht, dann gingen eben die Devisen des betroffenen Landes in die Knie und die Spekulation holte damit einen großen Teil der Wertverluste wieder ein. In seiner Logik ist das die Vernichtungsspekulation gegen jede Volkswirtschaft und führt zwangsläufig zur Wertdeckung durch Negativverwertung. Die Folgen hiervon sind bereits bekannt: Faschismus. |
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