"Die Verkehrung und Verwechslung aller menschlichen und natürlichen Qualitäten, die Verbrüderung der Unmöglichkeiten – die göttliche Kraft –des Geldes liegt in seinem Wesen als dem entfremdeten, entäußernden und sich veräußernden Gattungswesen der Menschen. Es ist das entäußerte Vermögen der Menschheit." (MEW 40, Seite 547f) "Die Quantität des Geldes wird immer mehr seine einzige mächtige Eigenschaft; wie es alles Wesen auf seine Abstraktion reduziert, so reduziert es sich in seiner eignen Bewegung als quantitatives Wesen. Die Maßlosigkeit und Unmäßigkeit wird sein wahres Maß. – Subjektiv selbst erscheint dies so, teils daß die Ausdehnung der Produkte und der Bedürfnisse zum erfinderischen und stets kalkulierenden Sklaven unmenschlicher, raffinierter, unnatürlicher und eingebildeter Gelüste wird – das Privateigentum weiß das rohe Bedürfnis nicht zum menschlichen Bedürfnis zu machen; sein Idealismus ist die Einbildung, die Willkür, die Laune, und ein Eunuche schmeichelt nicht niederträchtiger seinem Despoten und sucht durch keine infameren Mittel seine abgestumpfte Genußfähigkeit zu irritieren, um sich selbst die Gunst zu erschleichen, wie der Industrieeunuche, der Produzent, um sich Silberpfennige zu erschleichen)." (MEW 40, Seite 547f) Es war wohl der verhängnisvollste Fehler der Marxrezeption bia in die heutige Arbeiterbewegung hinein, dass der Wert überhaupt – und damit natürlich auch der Geldwert – unmittelbar die zur Produktion einer Sache oder Dienstleistung verbrauchte Arbeitszeit darstellen würde. Der Ausbeuter war demnach der "Müßiggänger"", der Faule und Gierige, der Fremde, der Einwanderer, der Jude usw. Doch es is gerade umgekehrt: Ausgebeutet wird das Fremde, das sich jenseits der Norm bildet, und für die Entfremdung des Bürgers von seiner Lebenswelt (siehe Gesellschaft) und Gesellschaft gerade stehen soll. Dagegen ist der Geldwert der wirklich realisierte Wert: Die im Geldumlauf und der Arbeit beanspruchte Bewegungszeit zwischen der Entstehung und der Aufhebung der Existenz der Arbeitsprodukte (siehe auch Existenzwert). Dagegen steht das Finanzkapital, das seinen Wert durch Spekulation und Derivatenhandel im Kredithandel jenseits der Realwirtschaft bemisst und im Prinzip den Geldwert inflationiert. Das Rätsel des Kapitalismus ist nur durch die Beantwortung der Frage aufzulösen, warum es immer mehr arme Menschen gibt, je mehr Geld auf den Märkten der Welt zirkuliert. Das hat den einfachen Grund, dass Geld einen Doppelcharakter hat, dass das Geld im Einkauf als Kaufmittel (Geld gegen Ware, G-W) eine andere Substanz verkörpert als jenes, das beim Verkauf als Zahlungsmittel (Ware gegen Geld, W-G) funktioniert. Während letztres sich aus der natürlichen Beziehung eines Menschen zu einer Ware bestimmt (siehe hierzu auch Gebrauchswert), das Kaufmittel Geld sich aus der Beziehung der Menschen über den Markt der Tauschwerte bestimmt, verwirklicht Geld einerseits eine pivate Beziehung der Menschen zu Gebrauchswerten, indem sie eine gesellschaftliche Bedingung über die Preise der Tauschwerte einlösen, sich als Wertträger der Preise als ihr immanenter Maßstab auf dem Markt bewährt (siehe hierzu Maßstab der Preise). Was in der Preissumme vergangener Kaufakte das Verlangen nach Käufer für den Verkäufer ganz allgemein durch ihre gesellschaftliche Gültigkeit dargestellt hat, verwirklicht sich allerdings nur durch deren Eigenschaften aus ihrer Entstehung als Gebrauchswert der einzelnen Produkte aus nützlicher Arbeit, also in der Relation zur Summe der durchschnittlich realisierten Preise. Im allgemeinen Dasein der Waren als Wertträger einer Relation zu den allgemein gehandelten Preise stellte sich auf diese Weise über die Zirkulation der Waren der Geldwert der gesellschaftlich gehandelten Gebrauchsgüter als Relation von Preisen - als ihr gesellschaftlich gültiger Tauschwert - dar, der im Durchschnitt der Preise im Nachhinein ihrer Entstehung das Ausmaß ihrer Nachfragen mit ihrer Wertgröße, mit ihrem in vergangener Warenzirkulation realisierten Wert vereinen, obwohl Wert und Preis gänzlich entgegengesetzten Bildungsprozessen zwischen Markt und Arbeit entspringen. Geld wurde dadurch mächtig, dass es beim Verkauf als Kaufmittel doppelt so viel bewirken kann, wie das Geld als Zahlungsmittel, das zum Einkauf der Gebrauchswerte der Waren bestimmt ist, die es eintauscht. Am Verhalten des Geldes durch seine gegensinnige Funktionen hat Marx die doppelte Beziehung des Geldes als Kaufmittel als Verhältnis des Geldes als Maß der Werte zum Geld als Maßstab der Preise durch das Zahlungsmittel Geld gezeigt. Weil sich im Kaufmittel (G-W) das Geld doppelt auf die Tauschwerte des Zahlungsmittels (W-G) bezieht, verhält es sich als beides zugleich, ist es als Verhältnis des Geldes zu allen Waren zweimal in einer gleichbleibenden und zugleich gegensinnigen Funktion (W-G-G-W), wobei das erste Geld als Maßstab der Preise, das zweite als Maß der Werte fungiert. Während jede andere Ware beim "Händewechsel" im Warentausch nur einmal in eine immer gegensinnige Beziehung zu Geld eintritt, stellt es deren allgemeinen Wert dar (siehe allgemeine Wertform). Gesellschaftlich ist daher im Geld der Wert der Waren doppelt gegenwärig: Einmal als Tauschwert im allgemeinen Verhältnis stetig existent, und zugleich als Gebrauchswert in jedem Tausch verschwindend, im Einzelnen einfach, im Allgemeinen mächtig. Im Warentausch, in der Wechselseitigkeit des Geldwerts in der Form des Verkaufs als Ware gegen Geld (W-G) und der Form des Einkaufs als Geld gegen Ware (G-W) bleibt sich daher Geld in seinem allen gemeinen Wertsein gleich. Es verdoppelt aber durch seine Funktion im Dasein als Kaufmittel in der Preisbildung seiner Tauschwerte sich als Maß der Werte und damit das Dasein der Wertform des Geldes als allgemeine Wertgröße, und wird zugleich durch sein Dasein als Zahlungsmittel zum Maßstab der Preise für alle Lebensmittel. Als Zahlungsmittel funktioniert Geld als gesellschaftliche Notwendigkeit einer jeden Existenz in einem gesellschaftlichen Verhältnis des Warentauschs, wodurch sie zum Objekt dieses Verhältnisses wird. Als Kaufmittel ist Geld das Subjekt des Marktes als Existenzform seines als Tauschwerts, wodurch sich in dieser Objektivität sein Besitzer subjektiv verhalten kann. Der Geldbesitzer, der Geld vorwiegend zum Einkauf der gesellschaftlichen Produkte nutzen kann, verfügt über dessen gesellschaftliche Potenz, über eine gesellschaftliche Macht. Der Besitzer eines bloßen Zahlungsmittels kann vorwiegend nur über ein Existenzmittel verfügen, das ihm zu seiner Reproduktion einfach notwendig ist. Letztlich kann er Geld nur solange besitzen, bis er es für seine private Existenz aufgebraucht hat. Und er kann hierfür nur seine Existenz zur Nutzung anbieten, seine Arbeit als Privatarbeit oder seine Arbeitskraft als nutzbare Ware an den Geldbesitzer verkaufen muss. Dem Geld sieht man nicht an, wofür es funktioniert, weil es immer nur als ein und das selbe wie ein bloßes Äquivalent existiert, das ebenso da sein kann, um einen Menschen in seinem Leben als Existenzwert zu erhalten oder einen anderen bereichert, der sich dessen Produkte durch Preise aneignet, die über diesen Wert hinausgreifen und Mehrwert bilden. Solange Geld sich aus den Verhältnissen der Marktwirtschaft begründet, erscheinen die Preise in ihrer einfachen Tauschbeziehung auf dem Markt als deren Wert. Weil sich Wert und Preis aber wesentlich, also substanziell unterscheiden, beide aber als Wertträger in ihrer allgemeinen Wertform als Äquivalente ihres unterschiedlichen Wertseins funktionieren, vermeinen darin die Bürgerinnen und Bürger beim Warentausch über den Handel über Geld auch eine äquivalente Beziehung über einen identischen Wertausdruck zu haben. Von daher halten sie im Kapitalismus über den Warentausch auch eine gerechte Verteilung der Produkte pro Besitzer für möglich (siehe Verteilungsgerechtigkeit). Aber gerade darin vermitteln sie die Klassen des unmittelbaren und es vermittelten Geldbesitzes - einerseits als Besitzer des Zahlungsmittels gegen die Besitzer des Kaufmittels andererseits (siehe Klassengegensatz). Die Ideologie der Geldverwertung abstrahiert von den unmittelbaren und vermittelten Funktionen und versteht den Warentausch durch eine eigentümliche Vernunft, durch die "unsichbare Hand des Marktes" zum "Wohlstand der Nationen" (A.Smith) getrieben. Doch diese Idealvorstellung kann in der kapitalistischen Gesellschaft nicht wirklich wahr werden, weil die Entwicklung der Produktivkräfte, das Wirtschaftswachstum, sich nicht im Wertwachstum des Geldvermögens adäquat darstellen kann (siehe hierzu den Fall der Profitrate). Auf den Finanzmärkten sellt sich der Geldwert deshalb nur spekulativ dar als Verhältnis von Kreditierungen in Beziehung auf das Potential der produktiven Existenzen (siehe produktive Arbeit), der Ressourcen des Verwertungsprozesses, der Bodenschätze, Investitionen, Infrastrukturen (siehe konstantes Kapital) und der Existenzerhaltung der Arbeitskräfte.(siehe variables Kapital). Von daher bewegt sich der Geldwert des Weltgeldes wie eine Kreditversicherung auf die Verwertung eines Schuldgeldsystems und den Kosten der Geldbeschaffung, den Preisen der Zinsen und Gebühren der Verwertungsagenturen und dem Wert der Existenzen, den sie im Handel mit Wertpapieren, mit Devisen und Derivaten verhandeln. Weil der Nationalstaat das Münzrecht für die eigene Währung hat vergibt er bestimmte Geldmengen an die Privatbanken, die durch den damit in Umlauf gesetzten Nominalwert (siehe Giralgeldschöpfung) kreditiert werden, um den Geldwert im Nachhinein durch die Aufwendungen von Arbeit je nach dem Vermögen einer durchschnittlichen gesellschaftlichen Arbeitsleistung (siehe auch Produktivkraft) einzulösen. Denn Geld hat nur soviel Wert, wie es an durchschnittlicher menschlicher Arbeitszeit über den Wert ihrer Produkte oder Anleihen (siehe auch Kreditwesen) vermittelt. Insgesamt stellt der Geldwert den Wert der Reproduktion von Existenzen dar (siehe auch Existenzwert), der in die Produktion des Lebens eingeht und durch sie zugleich vemehrt wird (siehe Mehrwert). Das Wachstum der Produktivkräfte, das Wirtschaftswachstum, ist daher vom Wertwachstum des Geldes abhängig. Die Existenzen unterscheiden sich wesentlich durch das Quantum an Wert der Waren (siehe Wertgröße), woduch die Menschen leben. Substanziell ist der Wert einer Arbeitskraft von den Existenzmitteln (Lebensmitteln und Lebensbedingungen) abhängig, die ihren Lebensstandard durch bezahlte Arbeit erhalten und ernähren (siehe hierzu variables Kapital). Der Wert einer Technologie als Besitz des konstanten Kapitals besteht aus dem Gebrauchswert des Geldes zur Vermehrung seines Vermögens durch unbezahlte Arbeit. Beides vermittelt Geld im Verhältnis von Lohnarbeit und Kapital über den Warenmarkt durch den Austausch von Lohn für private Existenzen gegen Mehrarbeit für einen gesellschaftlichen Mehrwert. Der Kapitalismus existiert aus diesem Verhältnis, wodurch die Arbeitskräfte gesellschaftlich gezwungen sind, ein Mehr für den Mehrwert des Geldes zu arbeiten um ihre private Existenz zu erhalten. Sie haben deshalb keine Chance, dauerhaft Geld für sich durch bezahlte Arbeit aufzuschatzen, zu akkumulieren, während das Kapital durch die Akkumulation unbezahlter Arbeit sich erhält und fortbildet (siehe hierzu auch Klassengegensatz). Was im Warentausch allgemein und überhaupt ausgetauscht wird ist das Tauschmittel Geld auf der einen Seite und die Gebrauchswerte als Produkte einer Arbeit auf der anderen, wodurch beides substanziell extrem verschieden ist. Dies stellt sich im Warentausch als Verhältnis von vielen Einzelheiten (Gebrauchswerte) dar, das durch die Vermittlung von einer einfachen und daher abstrakten Allgemeinheit (Geld) gleichgesetzt und damit austauschbar wird. Während jedoch die Gebrauchswerte nur einmal in ein Tauschverhältnis geraten, sich nur einmal dahin bewegen bis sie stofflich verbraucht sind, bewegt sich das Geld unendlich oft in der Beziehung auf alle Waren, ohne sich hierbei sonderlich stofflich zu verbrauchen. Demnach vermittelt es unendlich viele Werte, während die einzelne Ware sofort vom Markt verschwindet, ihr Wert also in ihrem stofflichen Verbrauch abwesend wird, während dieser im Geld als Wertmaß in der zirkulierenden Preissumme anwesend bleibt, soweit diese durch andere Waren durch deren Tauschwerte in der Zirkulation von Ware und Geld erhalten bleibt. Entscheidend für die "Kaufkraft", für den gesellschaftlichen Wert des Geldes ist seine Funktion als Kaufmittel, als Maß der Werte im Verhältnis zu seiner Funktion als Zahlungsmittel in der vorhandenen Masse der Preise als Maßstab der Preise. Geld ist beides und darin unterscheiden sich die Tauschwerte des Geldes von ihrem Wert. Die "Gerechtigkeit" der "unsichtbaren Hand des Markts" besteht also nur aus einer Ignoranz gegen die Erzeugung der Warenwerte (siehe hierzu auch Verteilungsgerechtigkeit). Der Wert des Geldes stellt sich also einerseits dar als Wert der Preissumme aller gekauften Waren, als Wert eines Kaufmittels, als Geld das in der Warenzirkulation auf den Warenmärkten dargestellt wird, andererseits als Wert eines Zahlungsmittels, Geld als Preis für die Produktionskosten (Arbeitskraft, Technologie und Rohstoffe) die als Aufwand in die Produktion vorgeschossen werden mussten. Die Kosten für die Selbsterhaltung der Arbeitskraft, Technologie und Rohstoffe werden im Produktwert vom Verkäufer an den Käufer einfach "durchgereicht". Nur der Wert der Arbeitskraft stellt die mit ihrem Lebensstandard variierende Form der Lebensproduktion des angewandten Kapitals als Anteil des variablen Kapitals dar. Aber der Geldwert kann sich erst nach einem allgemein vollzogenem Tauschhandel der Produkte zwischen Einkauf und Verkauf, zwischen der Preisbildung und der Wertrealisation im gelungenen Verkauf als Einheit des allgemeinen Wertes der Kaufmittel aus der Warenzirkulation mit dem Wert der Zahlungsmittel aus der Geldzirkulation ihrer besonderen Preise darstellen. Zwischen der Wertrealisation im Verkauf (W-G) der Produkte und der Warenproduktion mit der Verausgabung des Werts für den Einkauf (G-W) der hierfür nötigen Produktionsmittel fungiert das Kapital als Wertbildner, das aus der Spanne zwischen Einkauf (G-W) und Verkauf (W-G) für deren geltende und realisierbaren Preise einen Mehrwert (W-G-G'-W) realisiert, der sich nur in der Wertsumme des Geldes darstellt und diese bereichert. Der Produktwert realisiert also einerseits den Wert der Produktionskosten als Wert aus vergangener Produktion einer bezahlten Arbeit und einem Wert der über sie hinaus durch den Eintausch der Produkte und Mehrprodukte der damit bezahlten und erneuerten Produktion auf den Warenmärkten als Mehrwert einer unbezahlten Arbeit realisiert werden kann.. Geld ist als Maß der Werte Wertträger eines Kaufmittels für jede einzelne Ware und trägt zugleich als das allgemeine Zahlungsmittel den Geldwert aller Waren im Anteil der Preissumme, die es als Maßstab der Preise formuliert. Als dieser stellt Geld den Gesamtwert der zirkulierenden Waren dar, der einen gesellschaftlichen Schatz darstellt, wo er festgehalten werden kann. Der Geldbesitzer hat damit eine gesellschaftliche Funktion zur Hand, in der sich der Gesamtwert aller produzierten und noch nicht verkauften Waren reflektiert. Geld bezieht seinen Wert aus der menschlichen Arbeit (siehe Arbeitswerttheorie), mit dem auf dem Warenmarkt der Preis für eine Ware bezahlt wird, die dem Bedürfnis des Käufers entspricht und der aus dem Konkurrenzverhältnis der Käufer und der Verkäufer bestimmt wird. Wenn alle aufgewandte Arbeitszeit auch wirklich bezahlt werden könnte, so wäre der Preis der Waren mit ihrem Wert identisch und Geld nur noch Rechengeld, womit Aufwand und Mittel zur Herstellung von Gegenständen des menschlichen Lebens in Beziehung gesetzt wären. Doch das könnte nur durch eine politische Bestimmung der gesellschaftlich notwendigen Arbeitszeit geschehen. Wo und solange der vorherrschende Geldwert durch unbezahlte Arbeit bestimmt ist, bewegt sich der Geldwert vorwiegend um die Realisierbarkeit der Produkte als Waren oder Geldbewertungen auf den Märkten der Welt (siehe hierzu auch das Schuldgeldsystem), die das kapitalnotwendige Wertwachstum erzielen müssen. Als allgemeine Ware, als die Geld entstanden ist, drückt es den Wert aller zirkulierenden Produkte aus (siehe Wertform), indem es sich in seinem Dasein als Zahlungsmittel zugleich als Kaufmittel verhält, also in seinem Verhalten doppelt bestimmt ist. Im Warentausch entwickelt sich aus den quantitativen Relation der Waren durch ihre Wertgröße einerseits eine Wertdarstellung in der Allgemeinheit ihrer Preissumme, andererseits eine Darstellung der Realisierbarkeit von Preisen im Verhältnis von Angebot und Nachfrage. Von daher hat Geld im Kauf eine andere Beziehung auf die Waren als im Verkauf. Im Kauf bezieht es sich unmittelbar auf den Warenwert im Allgemeinen, im Verkauf nutzt es den Preis als Realisierungsquantum des Wertes der Ware im Einzelnen. Insgesamt fungiert der Geldwert in der Warenform sowohl als Maß der Werte, wie auch als Maßstab der Preise. Zwischen den Preisen, die Geld formuliert, und den Werten, die es transportiert, entwickelt sich der Widerspruch des Geldes zwischen seinem allgemeinen gesellschaftlich bestimmten Dasein als Zahlungsmittel und seinem einzelnen privat bestimmten Dasein als Kaufmittel in allen Verselbständigungen, zu denen es sich entwickelt: Zu Kapital, Handelskapital, Finanzkapital, Rente. Da Geld selbst eine Ware ist, stellt es auch als allgemeiner Wertausdruck immer die Beziehung zu seiner doppelten Bestimmung seines Daseins als Ware dar, ihren Doppelcharakter, sowohl Produkt wie Bedingung des kapitalistischen Produktionsverhältnisses zu sein. So ist auch Geld wie jede Ware in der Preisform ihm zur Folge, doch als Kostpreis zugleich die Produktion von Wert und Mehrwert bestimmend. Das hat vielerlei Konsequenzen in der Darstellung des Geldwerts, z.B. im Unterschied von Reproduktionskosten (z.B. Lohn der Arbeitskraft) und Wert der Selbsterhaltung (z.B. Wert der Lebensmittel für die Arbeitskraft, bzw. variablem Kapital), von Profit und Mehrwert, von Profitrate und Mehrwertrate, Mehrwert und Zins usw.. Desgleichen unterscheidet sich auch das Mehrprodukt vom Mehrwert je nachdem, wieweit es sich in seinen Preisen warenförmig realisiert oder als reiner Geldwert in den Finanzmarkt eingeht. Jede Ware hat nur den Wert, der zu ihrer Erzeugung an durchschnittlicher Arbeitszeit gesellschaftlich aufgewendet werden muss und die auch ihre Reproduktion wiederum benötigt. Auf dem Arbeitsmarkt besteht der Widerspruch des Geldwerts im Arbeitslohn darin, dass dieser den Wert der Arbeitskraft als Preis ihrer Reproduktion bezahlt, für den Käufer der Arbeitskraft aber durch ihre Anwendung mehr Wert entsteht (siehe Mehrwert), weil die Anwendungszeit der Arbeitskraft über ihren Preis genauso hinweg greift, wie über die Anwendung der Technologie, Verwaltung und Immobilien des Unternehmens - zumindest solange es konkurrenzfähig ist. Mit der Globalisierung des fiktiven Kapitals wurde das Verhältnis von Wertbildung und Preisbildung des Geldes umgekehrt, die Mehrwertproduktion zu einer Negativverwertung des fiktiven Kapitals getrieben und durch ein Schuldgeldsystem der Realwirtschaft entzogen und totalisiert. Jeder Schuldner muss Mehrwert im Nachhinein seiner Geldaufnahme schaffen, um seine Zahlungsversprechen einzulösen und das darin fiktiv formulierte Kapital als Geldwert zu realisieren. Es ist damit der Prozess der Machtverhältnisse im Verhältnis der Produktion zur Geldzirkulation zwar umgekehrt, bleibt aber nach wie vor bestimmt durch die Mehrwertproduktion, weil fiktives Kapital die Mehrarbeit als unbezahlte Arbeit zur Wertdeckung des Geldes erzwingt. Nicht mehr das Produkt stellt jetzt allerdings die Macht des Kapitals dar, das teuer verkauft wird, um Mehrwert zu realisieren, sondern die Kaufkraft des Geldes, das durch die Preisbildung über Eigentumstitel - wie z.B. Wertpapiere, Gebühren, Mieten oder Termin- und Derivatenhandel - dem zirkulierenden Kaufmittel Wert entzieht, um die Wertdeckung von fiktivem Kapital zu erfüllen. Dessen Macht verhält sich dann über den Konsum relativ wertloser Güter gegen die Ohnmacht der Arbeit als Notwendigkeit der Schuldentilgung durch unbezahlte Arbeit im Nachhinein. Die Klassengegensätze sind damit nicht verschwunden. Sie haben sich in ihrer Existenzform zu einem Existenzwert der Armut gegen den Reichtum an fiktivem Kapital totalisiert und sich in Staaten und Agenturen der Schuldpflichtigkeit (z.B. über ein gigantisches Maß an Staatsverschuldungen) institutionalisiert. Der allgemeinste Klassengegensatz besteht zwischen Gläubigerstaaten und Schuldnerstaaten. Sie betreiben insgesamt die Ausbeutung von Mensch und Natur, die sich über ein weltweites Schuldgeldsystem vervielfacht hat, das seine Schulden über den Existenwert von Eigentumstitel, über eine rücksichtslose Austeritätspolitik gegen die politisch erzeugte und allgemeine grassierende Armut auf der Welt eintreibt.
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