Das Geltungsstreben, worin sich in zwischenmenschlichen Verhältnissen der Selbstwert aller Selbstbezogenheiten äußert, entsteht in der Angst vor Gefühlen in zwischenmenschlichen Institutionen der Strukturen von zwischenmenschlichen Beziehungen (siehe auchFamilie). Sie verlangen nach einer Identität der Gefühle (siehe Absicht), die durch die Konkurrenz der Selbstgefühle vereinsamen, weil und sofern sie von ihren Empfindungen getrennt sind oder diese gänzlich verloren haben (siehe hierzu tote Wahrnehmung). An und für sich kommen die Gefühle der Menschen immer wieder auf die Empfindungen zurück, aus denen sie sich gebildet hatten. Es ist der natürliche Kreislauf der Wahrnehmung, aus dem sich die Fortbildung der menschlichen Kultur ergibt und aus dem neue Bedürfnisse entstehen, die sich in ihren praktischen Verhältnissen, in den Beziehungen ihrer Tätigkeiten als gesellschaftliche Wahrheit von gesellschaftlichen Gegenständen erweisen. Was sie außer sich erkennen ist zugleich in der Form ihrer Wahrnehmung für sie wahr. So wie sie diese für wahr nehmen, so haben sie sic selbst darin wahr. Ihre Wahrnehmung bewahrheitet sich als Erkenntnis und ist auch in der Erinnerung ihrer Gefühle ungebrochen, weil sie mit ihren Empfindungen sich so hinterlassen kann, wie diese durch ihre Arbeit vergegenständlicht und in ihren Bedürfnissen wahrgehabt wird (siehe auch Geschichte). Wo die Selbstachtung in zwischenmenschlichen Verhältnissen durch Selbstverlust aufgehoben wurde, sucht die Selbstwahrnehmung die Geltung einer Wahrheit für sich. Diese verlangt aber schon durch sich die allgemeine Gültigkeit einer Bewertung, stellt also die Gültigkeit einer Eigenschaft als allgemeinen Wert dar, der in der Lage ist, Selbstachtung durch Selbstwert zu ersetzen. Hierbei ist einerseits die Allgemeinheit des Vorhandenseins allgemeiner Lebenswerte unterstellt, die eine allgemeine Selbstwahrnehmung zufrieden stellen können, die sie also durch die Kultur einer äußerlichen Adäquanz der Wahrnehmung zufrieden sein lassen (siehe hierzu auch heile Welt). Zugleich aber wird auch erst mit dieser Bewertung die allgemeine Gültigkeit eines Werts hergestellt, an der es dem Einzelnen ermangelt, weil ihm diese äußerlich begegnet. Von daher ist mit dieser Geltung eine Eigenschaft einerseits subjektiv hervorgehoben, wird aber allgemein als Wert durch allgemeine Anerkennung dieser Geltung erzeugt. Sie existiert daher als Streben nach einem Selbstwert, durch dessen praktische gesellschaftliche Bestätigung allgemeine Anerkennung als allgemeinen Gültigkeit gesellschaftlich objektiv wird. Dies macht die Grundlage für das Bedürfnis nach Geltung aus, welche das Selbstgefühl verlangt und ein Geltungsbedürfnis begründet, um sich im Allgemeinen behaupten zu können. Menschen in zwischenmenschliche Verhältnissen, in denen die Selbstwahrnehmung bestimmend ist, beziehen ihren jeweiligen Selbstwert aus dem Selbstgefühl, das sie aus ihren Erlebnissen mit anderen Menschen gewinnen, durch die Empfindungen, die sie hierbei mit ihnen teilen und den Eindruck, den sie auf andere machen. Was daran objektiv ist, bleibt sich gleich, was aber in ihrer subjektiven Verbindung an Gefühlen ensteht, macht die Besonderheit der Menschen aus. Hieraus beziehen sie ihre ganz persönliche Selbstwahrnehmung, in der sich ihre Wahrnehmungen überhaupt so zusammenfinden, wie sie diese auf sich beziehen können. Und dadurch befinden sie sich in einer zwischenmenschlichen Selbstbehauptung, in der sie die innere Wirklichkeit ihrer Wahrnehmung empfinden und sich ganz im Gegensatz zu den objektiven Ereignissen in den Reizen ihres Erlebens selbst verwirklicht sehen (siehe auch Selbstverwirklichung). Damit stehen sie im Erfolg ihrer Erlebnisse allerdings gegeneinander und so ist eine Konkurrenz um das bessere Fühlen, Gefühl und Selbstgefühl entstanden, wodurch sie sich ihrer selbst in ihren sozialen Beziehungen sicherer oder auch unsicherer werden, je nach dem, wie ihnen ihre Selbstverwirklichung gelingt. Mit einem Erfolg ihres Geltungsbedürfnisses können sie die objektiv schon vorbestimmten Minderwertigkeitsgefühle ihrer Kultur vermeiden und zugleich sich produktiv in ihren zwischenmensclichen Beziehungen hin zu ihrer Selbstveredelung verwirklichen. Was ihnen auf diese Weise eine höhere Geltung in ihren Beziehungen verschafft verlangt allerdings unentwegt nach neuem Erleben, da es ohne dieses sich entleert, die Langeweile seines Wesens entbergen müsste. Geltungsstreben macht sich daher in einer Welt voller Erlebnisse breit, die sich immer weniger um die Menschen und ihre Herkunft und Gründe versichern müssen, als um die entsprechenden Ressourcen für ihre Selbstwahrnehmung. Was hier Eindruck macht, wird daher schnell zu einer Langeweile., weil es über sein wirkliches Sein immer schon hinausgreifen es bestimmen muss und es gerade deshalb nicht wirklich bestimmen kann. In den Widersprüchen einer Verwertungslogik nivellieren sich daher deren Unterschiede zu einer allgemeinen Gleichhgültigkeit, in der sie mit ihrem substanzloßen Vergleichen sich in unsinnigem Quantifizieren "wertgerecht" auflösen. Es ist der Widersinn solcher Logik, die dadurch Konkurrenz erzeugt, dass alles untergeht, was sich nicht von selbst gegen die eigene Nichtung wendet, was sich gegen jedwede Minderwertigkeit wehren muss. Und darin vollzieht sich ein Wert, der sich dadurch entfaltet, dass er nur in seiner Besonderheit wesentlich erscheinen kann, Erscheinung seines abstrakten Wesens ist. Wer nichts Besonderes darstellen kann, geht durch seine Bewertung in den Konkurrenzverhältnissen seiner Verwertung und Verwertbarkeit unter. In zwischenmenschlichen Verhältnissen entsteht von daher ein ähnliches Geltungsstreben wie in den Preisverhältnissen des ökonomischen Wertwachstums. Jedes Geldungsstreben ist einem Entwertungsprozess geschuldet, der jenseits der menschlichen Verhältnisse entanden ist: "Mit der Verwertung der Sachenwelt nimmt die Entwertung der Menschenwelt in direktem Verhältnis zu." (Marx in MEW 40, S. 511) Das allgemeine Geltungsstrebens in der Preisbildung auf den Warenmärkten, das aus der Konkurrenz der Wertrealisierung begründet ist, setzt sich im Geldbesitz auch subjektiv fort, wo es Selbstgefühle nötig haben, sich ihres Selbstwerts zu versichern. Soweit diese sich durch ihren ästhetischen Willen bewerten, haben sie sich zu einem Geltungsbedürfnis entwickelt, das es nötig hat, sich im Gegensatz zu seinesgleichen zu behaupten. In seiner zwischenmenschlichen Wirklichkeit kann das Selbstgefühl nämlich kein Hochgefühl der Vereinzelung darstellen. Es stellt einen ästhetischen Mangel der Selbstwahrnehmung dar, die sich aus der Wahrnehmung abgehoben hat, die also nichts mehr von dem empfinden kann, was sie fühlt, weil das Gefühl sich ihr sowohl vorausssetzt, wie es auch durch ihren Selbstwert bedtimmt ist. Es ist ihr Widerspruch, der sich Geltung veschaffen muss. Selbstwert beruht auf einer wechselseitiger Wertschätzung., durch die Menschen gegen die Minderwertigkeitsgefühle in ihren Konkurrenzverhältnissen angehen. In zwischenemenschlichen Verhältnissen schätzen sich Menschen durch das, was ihre Gefühlswelt bereichert, was sie an Selbstgefühl durch Gefühle mit anderen in ihnen Empfindungen finden. Weil ihre Beziehungen sich in ihrem wechelseitigen Erleben mit einander ereignen und ihre Wahrnehmung ästhetisch bestimmen, folgt Ihre Wertschätzung, nach der sie streben ihrem ästhetischen Willen. Ihm entspringt ihr Geltungsstreben, durch das sie ihre zwischenmenschlichen Beziehungen erhalten, ausweiten, bereichern und schließlich auch noch veredeln (siehe Selbstveredelung). In Gesellschaften, in denen das Leben der Menschen entwertet wird, weil diese sich zur Produktion von Sachwerten verdingen, sich selbst zur Sache der Verwertung machen müssen, suchen sie in ihren zwischenmenschlichen Beziehungen ihre Selbstachtung durch Selbstwerte zu gewinnen, um in ihrer Selbstbezogenheit sich und ihrem Leben Geltung zu verschaffen. Doch das setzt voraus, dass andere Menschen zum Objekt solcher Selbstveredelung werden und sich in der Konkurrenz um einen Edelmut gegen andere bestärken können - z.B. durch Missachtung, Kränkung, Mobbing oder dergleichen. Je abstrakter diese Beziehungen sind, desto überzogener ist dieses Bestreben, das inzwischen im Internet ungeheuere Ausmaße an Missachtung von Menschen erbracht hat. In der Allgemeinheit seiner Verhältnisse hat das Geltungsstrebens, das aus der Konkurrenz der Selbstgefühle hervorging, sich durch seinen ästhetischen Willen zu einem Geltungsbedürfnis entwickelt, das erst wirklichen Selbstwert erbringen und verwerten will. Geltung ist die allgemeine Gültigkeit einer Bewertung, stellt also die Gültigkeit einer Eigenschaft als allgemeinen Wert dar. Hierbei ist einerseits die Allgemeinheit ihres Vorhandenseins unterstellt. Zugleich aber wird auch erst mit dieser Bewertung die allgemeine Gültigkeit eines Werts hergestellt. Von daher ist mit der Geltung eine Eigenschaft einerseits subjektiv hervorgehoben, wird aber allgemein als Wert durch allgemeine Anerkennung dieser Geltung erzeugt. Sie existiert daher erst durch dessen praktische gesellschaftliche Bestätigung in seiner allgemeinen Gültigkeit objektiv und bietet von daher die Grundlage für das Streben nach Geltung.< In den zwischenmenschlichen Verhältnissen verwirklichen sich in den Empfindungen und Gefühlen auch Lebenswerte, die eine Welt voller Selbstbezogenheit möglich machen, auch wenn sie existenziell nicht möglich ist. Lebenswerte adeln einen Gehalt (siehe Substanz), den sie nicht wirklich haben (siehe Selbstveredelung), durch den sie aber Verhältnisse stiften können, in denen ihre Zwischenmenschlichkeit kulturalisiert wird. Hierdurch werden in diesen Beziehungen durch Lebenswerte einen Selbstwert in seinen Realabstraktionen verwirklicht, der aus dem zwischenmenschlichen Umfeld sich Eigenschaften und Fähigkeiten anderer Menschen einverleibt, diese für sich konsumiert, um daraus einen Edelmut zu beziehen. Allerdings muss hierfür sein Geltungsbedürfnis die Kontrolle über deren Leben bekommen. In diesen Verhältnissen hängt die Selbstachtung unmittelbar vom Gelingen der persönlichen Geltung ab, also davon, worin sich die Menschen durch ihre Selbstgefühle adeln können, weil sie ihnen einen Sinn verleihen, den sie nur dadurch haben, dass sie deren Verbindlichkeit gegen sich und andere durch die Einverleibung ihrer edelmütigen Selbstbeziehung als Beziehung auf andere erzeugen und sich in diesem selbstbezogenen Erzeugnis bestärken. Es kein kein wirklicher Sinn, wohl aber die Wirkung eines sinnlichen Verhältnisses, das schließlich die Macht einer allgemeinen Verbindlichkeit über die Menschen erfährt, weil sich alle ihm unterwerfen, um menschlich verbunden zu sein. Was im zwischenmenschlichen Verhältnis in seiner widersprüchlichen Empfindungswelt nur ideell angelegt war wird hierdurch zu einem wirklichen Verhältnis der Gefühle, die sich zum Beispiel in Familien, Vereinen, Gemeinschaften und Ertüchtigungsverhältnisse finden und daher auch vor allem dort empfinden lassen. Was die Psyche betreibt, was ihre Absichten und Gefühle erreichen können, ist eine Verwirklichung ihrer Selbstbezogenheiten, die sich im Resultat ihrer Selbstverwertungen wie der personifizierte Edelmut ihrer Absichten herausstellen. Alle zwischenmenschlichen Beziehungen, die ihr vorausgegangen sind, stellen sich darin nicht mehr als bestimmte Absicht, sondern als Orientierung persönlicher Vorlieben und Handlungen dar. Der Anschein eines inneren Individualwesens, das jenseits der gesellschaftlichen Verhältnisse nun in der selbstbestimmten Persönlichkeit des Bürgertums als höchste Sinnesform des Lebens zur Geltung gelangt zu sein scheint, bestimmt nun die zwischenmenschlichen Beziehungen so, als ob es nichts anderes mehr gebe, als ob die Selbstgefühle und Absichten der Psyche keine Herkunft aus ihren Lebensverhältnissen mehr hätten, weil sie als Status einer Befindlichkeit und eines Befindens, als zwischenmenschliche Eigenschaft einer Person auftreten.<
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