"Was der industrielle Kapitalist an den Grundrentner ... abgeben muss, vermindert absolut seinen Reichtum." (K. Marx, Theorien über den Mehrwert I, MEW 26.1, 254) Die Grundrente ist der Wert des Grundeigentums und dieses ist die Basis eines Existenzwerts, der die höchste und absolute Wertform darstellt..Weil der Geldwert letztlich nicht wirklich und dauerhaft sich realwirtschaftlich realisieren lässt (siehe Wertrealisation) und seine Allmacht über das fiktive Kapital des Kreditwesens zu halten sucht, kann sich dessen eigentümliche politische Macht des Grundeigentums nur durch Eigentumstitel des Grundbesitzes formulieren und als Rückhalt der Eigentumstitel bestimmen. "Es ist ganz einfach das Privateigentum bestimmter Personen an Grund und Boden, Minen, Wasser usw., das sie befähigt, den in den Waren dieser besondren Produktionssphäre, dieser besondren Kapitalanlagen enthaltnen Überschuß des Mehrwerts über den Profit (Durchschnittsprofit, durch die allgemeine Rate des Profits bestimmte Profitrate) aufzufangen, abzufangen, einzufangen und zu verhindern, einzugehn in den allgemeinen Prozeß, wodurch die allgemeine Profitrate gebildet wird." (MEW 26.2, S. 31) Grundeigentum ist das Vermögen an Grund und Bodenschätzen, das einer Gesellschaft oder einem Menschen, einer Gruppe oder einer Institution aus der Geschichte von Eigentumsrechten (z.B. Erbrecht) heraus oder durch den Einkauf von Eigentumstitel an Grund und Land zugesprochen ist. "Erde-Rente, die Rente als Preis der Erde, drückt die Erde als Ware aus, Gebrauchswert, der einen Wert hat, whose monetary expression like its price. Aber ein Gebrauchswert, der nicht das Produkt der Arbeit, kann keinen Wert haben, d.h., er kann nicht als Vergegenständlichung eines gewissen Quantums sozialer Arbeit, als sozialer Ausdruck eines gewissen Quantums Arbeit ausgesprochen werden. Er ist es nicht. Damit der Gebrauchswert als Tauschwert sich darstelle - Ware sei -, muß er das Produkt konkreter Arbeit sein. Nur unter dieser Voraussetzung kann diese konkrete Arbeit ihrerseits wieder dargestellt werden als gesellschaftliche Arbeit, Wert. Erde und Preis sind inkommensurable Größen, die dennoch ein Verhältnis zueinander haben sollen. Hier hat ein Ding einen Preis, das keinen Wert hat." (Marx "Theorien über den Mehrwert 3. Teil", MEW 26.3, S. 509) Die Grundrente ist die irrationale Form eines Mehrwerts, der sich unmittelbar in einem Preis darstellt, der sich nicht aus der Sache begründen lässt, weil sie weder ein Produkt von Arbeit darstellt, noch sich durch die Nutzung von Produkteigenschaften verbraucht, sondern lediglich eine vollkommen selbständige Form des gesellschaftlich erzeugten Mehrwerts darstellt. "Der Kapitalist ist noch selbsttätiger Funktionär in der Entwicklung dieses Mehrwerts und Mehrprodukts. Der Grundeigentümer hat nur den so ohne sein Zutun wachsenden Anteil am Mehrprodukt und Mehrwert abzufangen." (Marx, MEW 25, S. 651) Ihr Geldwert ist unmittelbar schon der Preis der Dispositionen eines Gebrauchswerts, der sich wie eine Differentialrente in der Verwertbarkeit von Grund und Boden für die industriellen Produktion ergibt. Der Wert der Grundrente ist also schon der Preis für einen Mehrwert, der nicht im Zins verdurchschnittlicht wird, sondern die Nutzbarkeit von Grund und Boden als Wert eines Eigentumstitels im Verlauf seiner Nutzzeit (z.B. als Pacht oder Miete) bezahlt, also für den Wert, der durch seine Nutzung z.B. durch Eigenschaften der Produktion in seinem Preis erscheint, ganz gleich, ob dieser für die Produktion oder für die Reproduktion zu bezahlen ist. "Die Rente - als Preis des Bodens - mag nicht den Preis des Produkts unmittelbar bestimmen, aber sie bestimmt die Produktionsweise, ob viel Kapital auf wenig Boden konzentriert oder wenig Kapital auf viel Boden dispensiert wird, ob diese oder jene Art des Produkts, Vieh oder Korn, produziert wird, dessen Marktpreis am besten den Preis der Rente deckt, denn die Rente muß bezahlt werden, bevor der term over (Termin verstrichen ist), für den sie kontrahiert." (Marx "Theorien über den Mehrwert 3. Teil", MEW 26.3, S. 504) Auf ihre Sache bezogen ist die Grundrente irrational, aber sie kehrt zugleich die Irrationalität der unrealisierten Kapitalverwertung um, verschafft eine Bodenständigkeit, die ihr ohne Grund und Boden unmöglich wäre, immateriell und bloße Glaubenssache bliebe. Die Grundrente verleiht der Irrationalität der Zinsen einen bodenständigen Rückhalt, realisiert also, was diese unmittelbar nicht sein können, weil sie für sich einen verdoppelten Wert des Geldes darstellen, wo er sich nicht in einem wirklichen Mehrprodukt auspreisen lässt. "Preis ist ja der Wert der Ware im Unterschied von ihrem Gebrauchswert. Preis als Unterschied von ihrem Wert, Preis als Wert einer Geldsumme (da der Preis bloß der Ausdruck des Werts in Geld) ist also eine contradictio in terminis [ein Widerspruch in den Termini]. Diese Irrationalität des Ausdrucks - (die Irrationalität der Sache selbst kömmt daher, daß das Kapital (im Zins) als Voraussetzung von seinem eignen Prozeß, worin es Kapital, daher sich verwertender Wert wird, getrennt erscheint und daß anderseits das rentetragende Kapital nur als agricultural capital, nur als Kapital in einer besondren Sphäre Rente trägt, in dieser Form erscheint, die also von ihm auf das Element übertragen wird, das es vom industrial capital überhaupt unterscheidet) wird so wohl vom vulgarian gefühlt, daß er beide Ausdrücke verfälscht, um sie rational zu machen. Er läßt den Zins für das Kapital zahlen, soweit es Gebrauchswert ist und spricht daher von der Nützlichkeit, die Produkte oder Produktionsmittel für die Reproduktion als solche haben, die das Kapital stofflich hat als Element des Arbeitsprozesses." (Marx "Theorien über den Mehrwert 3. Teil", MEW 26.3, S. 509f) Die Grundrente stellt also letztlich den Zins dar, der sich nicht durch Investitionen in die Realwirtschaft lohnt. Sie ergibt sich von daher aus dem Realisierungsvermögen von Mehrwert, wie er auch im Terminhandel z.B. als Future-Bonds bezogen wird. Sie ist die im Preis des Bodens versteckte und von daher abstrakteste Form der Rendite, die das Kapital aus einem Mehrwert auf der Ebene des Finanzhandelskapitals bezieht, der die Unterschiede seiner Realisiertbarkeit und also keine gegenständlichen Arbeitsprodukte mehr darstellt, somit jeder Form eines Mehrprodukts entwunden ist. Von daher wird sie als "Derivat" des Finanzkapitals gehandelt. Im Unterschied zum Zins bezieht sie ihren Wert de facto nicht aus der Form eines Zahlunsgversprechens, wie es sich in der Zeit verlaufend wertmäßig darstellt, sondern aus der Form von Marktvorteilen, die darin ausgepreist werden und von daher Unterschiede der Geldverwertung als Differenzen des Mehrwerts an Ort und Stelle, also im Raum kapitalisieren. Das setzt voraus, dass das Geld schon überschüssig existiert und gegen seinen Wertschwund wertbestimmend werden kann, insofern als darin der jeweilige, also lokale Grad der Ausbeutung von Menschen verhandelt wird.Grundrente ist die allgemeine Grundform der Rendite, die sich durch Eigentumstitel, durch Besitz an überschüssigem Geld (siehe auch Geldrente), Grund und Boden (siehe auch Bodensch�tze), Immobilien und Verkehrswege (incl. Kommunikation) unter bestimmten Marktbedingungen aus dem Pachtgewinn oder der Lizenzierung von Grund- oder Raumnutzung (z.B. UMTS-Lizenzen) oder auch als rein rechtsförmiges Privateigentum entwickelt hat (z.B. auch Wasserrechte, Verschmutzungsrechte, Ausbeutungsrechte von Ressourcen). In letzter Stringenz betreibt sie die Verwahrlosung aller sozialen und natürlichen Beziehungen in der kapitalistischen Gesellschaft (siehe auch Getrifizierung). In den Diskussionen über Mehrprodukt, Mehrwert, Geldrente und fiktivem Kapital besteht eine Schwierigkeit, materiell zu verstehen, wie etwas, das keinerlei reale Wertdarstellung mehr hat und nur aus Eigentumstitel besteht, überhaupt im Kreislauf des Gesamtkapitals zu begreifen ist, ohne dass damit die Arbeitswerttheorie ad absurdum geführt wird. "Die Schwierigkeit besteht darin, nachzuweisen, woher nach Ausgleichung des Mehrwerts unter den verschiednen Kapitalen zum Durchschnittsprofit, zu einem ihren verhältnismäßigen Größen entsprechenden proportionellen Anteil an dem Gesamtmehrwert, den das gesellschaftliche Kapital in allen Produktionssphären zusammen erzeugt hat, woher nach dieser Ausgleichung, nach der scheinbar bereits stattgehabten Verteilung alles Mehrwerts, der überhaupt zu verteilen ist, woher da noch der überschüssige Teil dieses Mehrwerts stammt, den das im Boden angelegte Kapital unter der Form der Grundrente an den Grundeigentümer zahlt." (Marx MEW 25, S. 790) Der Wert, welchen die Grundrente darstellt, ist der Vermarktung des Mehrwerts entnommen und hat keine wirkliche Beziehung mehr zum Mehrprodukt, weil er nicht dem erarbeiteten Wert eines Produkts, sondern lediglich den Verwertungsmöglichkeiten seiner Umstände entspricht. Er ist ganz im Gegenteil der Wert, den das unverwirklichte Mehrprodukt darstellt, der Wertüberschuss, der sich aus der Durchschnittsprofirate ermittelt und nicht real ökonomisch abgesetzt wird, sondern als Eigentumstitel ein rein politisches Recht als Verfügungmacht über die Lebensbedingungen darstellt, als bloße Macht entzogener Arbeit, die zur Mehrarbeit, zu unbezahlter Arbeit verpflichtet, die nicht als Produkt real verbraucht, nicht wirklich konsumiert wird. Wo eine Vermarktung des Produktwerts nicht stattfindet (z.B. in Dienstleistungsgesellschaften), kann er auch direkt z.B. aus dem Lohn (z.B. durch Gebühren, Pacht und Miete) entzogen werden und kann auch Feudalkapital bilden, wo eine Negativverwertung norwendig geworden ist. Es geht bei der Grundrente also nicht um gesellschaftlich notwendige Arbeiten, wie sie von der Natur der menschlichen Produktion, der Selbsterzeugung und Lebensbedingung eines natürlichen Wachstums bestimmt sind und die auch in Reproduktionfonds akkumuliert werden müssen "Die größre Nachfrage nach Rohprodukten und daher die Erhöhung des Werts kann teils aus der Vermehrung der Bevölkerung und aus der Vermehrung ihrer Bedürfnisse hervorgehn. Aber jede neue Erfindung, jede neue Anwendung, welche die Manufaktur von einem bisher gar nicht oder wenig gebrauchten Rohstoff macht, vermehrt die Grundrente. So ist z.B. die Rente der Kohlengruben mit den Eisenbahnen, Dampfschiffen etc. ungeheuer gestiegen." (Marx MEW 40, S. 501f) Es geht bei der Grundrente um das, was das Wertprodukt im Ganzen als Überschuss ausmacht, der nicht aus der Summe der einzelnen Kapitale und Produktionsbereiche konkret zu ermitteln iat, aber real als Wert des ganzen Verhältnisses anwendbar ist, das sich als Überschuss aus dem Überschuss der einzelnen Produkte ergibt als: "Überschuß dieses Nettoprodukts über das Nettoprodukt der andren Industriezweige. Der Durchschnittsprofit selbst ist ein Produkt, eine Bildung des unter ganz bestimmten historischen Produktionsverhältnissen vor sich gehenden sozialen Lebensprozesses, ein Produkt, das, wie wir gesehn haben, sehr weitläuftige Vermittlung voraussetzt. Um überhaupt von einem Überschuß über den Durchschnittsprofit sprechen zu können, muß dieser Durchschnittsprofit selbst als Maßstab und, wie es in der kapitalistischen Produktionsweise der Fall ist, als Regulator der Produktion überhaupt hergestellt sein." (Marx MEW 25, S. 791) Die Grundrente stellt materiell eine unbezahlte Mehrarbeit dar, die sich nicht in einzelner Rendite durch Gebrauchswert produzierende Arbeit darstellt, sondern als Rendite des ganzen Verhältnisses, das auch über die realisierten Gebrauchswert hinweg einen Wert hat. Von daher weist Marx darauf hin, dass erst mit einem hochentwickelten Kapitalismus sich ein Überschuß des Nettoprodukts über das Nettoprodukt der andren Industriezweige ermächstigen kann. "Der Durchschnittsprofit selbst ist ein Produkt, eine Bildung des unter ganz bestimmten historischen Produktionsverhältnissen vor sich gehenden sozialen Lebensprozesses, ein Produkt, das, wie wir gesehn haben, sehr weitläuftige Vermittlung voraussetzt. Um überhaupt von einem Überschuß über den Durchschnittsprofit sprechen zu können, muß dieser Durchschnittsprofit selbst als Maßstab und, wie es in der kapitalistischen Produktionsweise der Fall ist, als Regulator der Produktion überhaupt hergestellt sein. In Gesellschaftsformen also, wo es noch nicht das Kapital ist, das die Funktion vollzieht, alle Mehrarbeit zu erzwingen und allen Mehrwert in erster Hand sich selbst anzueignen, wo also das Kapital sich die gesellschaftliche Arbeit noch nicht oder nur sporadisch subsumiert hat, kann von der Rente im modernen Sinn, von der Rente als einem Überschuß über den Durchschnittsprofit, d.h. über den proportionellen Anteil jedes Einzelkapitals an dem vom gesellschaftlichen Gesamtkapital produzierten Mehrwert, überhaupt nicht die Rede sein." (Marx MEW 25, S. 791) Vom Standpunkt des industriellen Produktionsprozesses sind neben der Arbeitskraft die Produkte des Bauern (wenn man vom Wert der Bauernarbeit selbst absieht) und die Bodenschätze, die Quellen der Natur die natürlichen Ressourcen f�r die Produktion und deren Reproduktion. Im Unterschied zur Arbeitskraft aber m�ssen die Stoffe der angeigneten Natur nicht im Produktionsprozess reproduziert werden. Sie werden unmittelbar und final der Natur entnommen oder ihrer Reproduktionsf�higkeit �berlassen und mit dem Arbeitsprodukt vollst�ndig verbraucht. Da Naturprodukte im Unterschied zur Arbeitskraft also keinen Reproduktionswert haben, wiewohl sie als Kapitalbestandteil in den Produktionsprozess eingehen, kann ihr Wert, soweit er �ber ihren Bergungswert, also den Wert der zur Bergung oder Ernte n�tigen Arbeit hinausgeht, nicht als eine eigenst�ndige Gr��e im Verwertungsprozess bestehen. Es bleibt das hierf�r vorgeschossene Kapital ein blo�er Rechenfaktor der Kosten von den im Konsum vernutzten Naturmaterialien. Erst aus dem Ma�anteil, das Bodensch�tze und Nahrungsmittel (z.B. f�r den gehobenen Nahrungsmittelbedarf) dem Mehrprodukt vermitteln, wird ihr Wert manifest - aber nicht als Wertanteil des Mehrprodukts, sondern als ein dar�ber hiausgehender Wert des Mehrwerts, als ein aus der Potenz optimierter Vernutzung von Natur gewonnener Mehrwert, als Wert, welcher sich aus der optimierter Mehrwertrealisation des Mehrprodukts bestimmt (siehe Surplusprofit). Die Rohstoffe werden zwar mit vorgeschossenem Kapital finanziert, aber dieses wird - wertmäßig unverändert - beim Verkauf der Produkte lediglich zurückgeführt. Der Wert der Grundrente wird aus dem Pachtgewinn gezogen, aus dem Privatrecht, dem Privateigentum bei der Nutzung von Raum und Naturstoff und er begründet sich nicht aus dem Kapitalvorschuss der Produktion; er begründet sich aus dem Kapital, das in der verbesserten Vernutzung der Natur in der Mehrwertrealisation auf dem Markt durch Produktverbesserung oder Produktionsminimalisierung gewonnen werden kann. "Es ist ganz einfach das Privateigentum bestimmter Personen an Grund und Boden, Minen, Wasser usw., das sie befähigt, den in den Waren dieser besondren Produktionssphäre, dieser besondren Kapitalanlagen enthaltnen Überschuß des Mehrwerts über den Profit (Durchschnittsprofit, durch die allgemeine Rate des Profits bestimmte Profitrate) aufzufangen, abzufangen, einzufangen und zu verhindern, einzugehn in den allgemeinen Prozeß, wodurch die allgemeine Profitrate gebildet wird." (MEW 26.2, S. 31) Die Grundrente ist der Wert des Pachtgewinns, der sich aus optimierter Nutzung von Boden, Luft, Wasser usw. begründet, der also nicht aus einem Wert der Produkte selbst gewonnen wird, sondern aus dem Überschuss der Nutzenintensivierung (siehe Differentialrente). Es ist der Anteil des Mehrwerts, der die Rendite des Grundes, die Grundrente speist. Von daher ist sie vollst�ndig unabh�ngig von der realen Produktion des Mehrprodukts, aber vollst�ndig abh�ngig von der Realisation des Mehrwerts. In dem Ma�, wie sich Mehrwert und Mehrprodukt in gegens�tzlichen Kapitalkreisl�ufen, im produktiven und im zirkulierenden Kapitalkreislauf, bewegen und akkumulieren, wird der Wert der Grundrente aus ihrem Wertunterschied gewonnen. W�hrend das produktive Kapital kapital reproduziert und entwickelt, akkumuliert die Grundrente sich in der Potenzierung des abstrakten Entwicklungsverm�gens als Rechtsform �ber die reale G�terpoduktion. Durch die Trennung der produktiven Kapitalkreisl�ufe und des Kapitalverh�ltnisses der Grundrente als ein auf sein politisches Verm�gen selbst bezogenes Wertverh�ltnis, trennen sich auch ganze Kulturwelten in diesem Sinn. So werden Kulturunterschiede bei kapitalm��ig getrennten Lebensr�umen (Nationen) auch aus unterschiedlichem Lebensstandard im Wertverh�ltnis der Finanz- und Devisenm�rkte, bestimmt. Das macht dann auch das Verh�ltnis der Technologie exportierenden L�nder zu den Naturprodukte exportierenden L�nder aus und bestimmt sie gegens�tzlich: Erstere die Entwicklung der Produktion als Fortbildung der Geschichte des Reichtums, letztere die der Reproduktion als ihren Selbsterhalt, ihr �berleben. Das Verh�ltnis entwickelt sich daher zu einem Kulturverh�ltnis der um ihren jeweiligen Wert k�mpfenden Kapitalwirtschaften (siehe Kulturkampf) das einen Klassencharakter hat, der dem von Kapital und Arbeit analog ist (siehe Klassenkampf): Erstre besteht in sich als wechselseitiges Machtverh�ltnis, als Dienstverh�ltnis der Selbsterzeugung jenseits produktiver Notwendigkeiten (siehe Dienstleistungsgesellschaft), letztre als �berlebensverh�ltnis durch Selbstausbeutung (siehe z.B. Peru). Die Grundrente ist die letztliche Rendite des ganzen Kapitalverh�ltnisses, also der Wert, der alles bestimmend ist, die allgemeine Macht des Verwertungspotenzials schlechthin, das immer gr��er wird, je geringer die realen Profite durch den Fall der Profitrate werden. Selbst geringf�gige Wertunterschiede in der Optimierung von Ressourcen der Natur k�nnen, wenn sie massenwirksam sind, hohe Werte f�r die Grundrente bilden. Wo sie dem Staat als politische Macht der bürgerlichen Gesellschaft zur Deckung seiner Staatsverschuldung über das Maß der allgemeinen Produktivität hinaus dient, schlägt die Grundrente in reine politische Gewalt um, die den Bürger als Bürgen seines politischen Raums auspresst (siehe Feudalkapital). Die Grundrente bestimmt letztlich alle Preise aus dem Ma�, das die Profitrate abgibt, wenn sie sinkt, - in dem Ma� also, in dem das produzierende Kapital sich den ganz allgemein finanzierenden Kapitalwerten unterwerfen muss. Es ist die Finanzierung aus der Spekulkation auf eine Optimierung von Ausbeutung, vor allem von Effektivierung der Naturausbeutung. Sie wird also letztlich der Entwertung des produktiven Kapitals entnommen und als Entwicklungspotential zur Ausbeutung schlechthin verwertet (siehe hierzu Gentechnik). Das Verh�ltnis von produktivem Kapitalverm�gen zur Grundrente bewegt sich spiralf�rmig zur Grundrente im Verlauf der Verselbst�ndigung der politischen Macht des Kapitals gegen�ber dem durch den G�terverkehr real gedeckten Kapitalanteil der gesamten Produktion. Dieses Verh�ltnis liegt inzwischen bei 100 Anteilen Finanzkapital zu 1 Anteil real gedecktem Kapital. Zu beobachten ist die Wertverlagerung von produktiven Kaptal zum Finanzkapital auch an den Miet- und Kommunikationspreisen, die umso h�her im Anteil am gesamten reproduzierenden Kapital (siehe variables Kapital) sind, je mehr die Verh�ltnisse selbst vom Kapitalverm�gen bestimmt werden. Sie sind dort der Wert, den es abgeben muss an das politische Kapital der Grundrente, das �ber den Boden, die Kommunikationsmittel und die Immobilien verf�gt. Das produzierende Kapital, das auf diese Weise die Grundrente auch als Kostenfaktor f�r seine Produktion erf�hrt, ist in seinem verwertungsinteresse selbst bedr�ngt. Seine Fl�chtigkeit ist auch darin begr�ndet, dass es von Standort zu Standort flieht, um einer Wertfixierung der Grundrente zu entgehen, also ein Interesse daran hat, die Grundlagen der Grundrente zu entziehen, oft mit der Folge von Zerst�rung der Infrastrukturen. Der Widerspruch der Kapitalinteressen zwischen dem produktiven Kapital und dem auf Grundrente gest�tzten Finanzkapital der Banken zeigt in den gro�en Wirtschaftsunionen (z.B. EU) fatale Folgen f�r den Binnenmarkt: Das vom Interesse der Banken bestimmte Kapital unterh�lt zunehmend die M�glichkeiten und Bedingungen des produktiven Kapitals und zerst�rt von daher der Tendenz nach sein ganzes Produktivverm�gen. Die Grundrente bildet sich somit als reine politische Gr��e gegen alle Lebensverh�ltnisse auf der Welt heraus, die im Prinzip nur noch in Abh�ngigkeit hiervon �berleben kann - sofern das Finanzwesen ihnen nicht unterworfen oder ganz aufgehoben wird. Diese politische Macht wirkt als Eigentumstitel und erscheint daher selbst nur als solcher. Das war der Grund, warum sowohl Proudhon, Silvio Gesell, als auch schon Adam Smith sie wie eine Naturmacht der Ökonomie behandelt: "Man kann die Grundrente als das Produkt der Naturmacht betrachten, deren Gebrauch der Eigentümer dem Pächter leiht. Dies Produkt ist mehr oder weniger groß je nach dem Umfang dieser Macht oder, in andern Worten, nach dem Umfang der natürlichen oder künstlichen Fruchtbarkeit der Erde. Es ist das Werk der Natur, welches übrigbleibt nach Abziehung oder nach der Balance alles dessen, was man als das Werk des Menschen betrachten kann" Smith. t.II, p.377, 378. "Die Grundrente als Preis betrachtet, den man für den Gebrauch der Erde zahlt, ist also natürlich ein Monopolpreis. Sie steht durchaus nicht im Verhältnis zu den Verbesserungen, die der Grundeigentümer an die Erde gewandt hat, oder mit dem, was er nehmen muß, um nicht zu verlieren, sondern mit dem, was der Pächter möglicherweise geben kann, ohne zu verlieren." t.I, p.302. Smith. "Von den 3 produktiven Klassen ist die der Grundeigentümer diejenige, der ihre Revenue weder Arbeit noch Sorge kostet, sondern der sie sozusagen von selbst kömmt, und ohne daß sie irgendeine Absicht oder einen Plan hinzutut." Smith. t.II, p.161. ... "Die Grundrente, betrachtet als der Preis, der für den Gebrauch der Erde bezahlt wird, ist daher natürlicherweise der höchste Preis, den der Pächter zu zahlen imstande ist unter den gegenwärtigen Verhältnissen des Grund und Bodens." Smith. t.I, p.299. (zitiert nach Marx MEW 40, S. 497)
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