"Die höchste Entwicklung des Kapitals ist, wenn die allgemeinen Bedingungen des gesellschaftlichen Produktionsprozeß nicht aus dem Abzug der gesellschaftlichen Revenu hergestellt werden, den Staatssteuern - wo Revenu, nicht Kapital, als labour fonds 35*) erscheint und der Arbeiter, obgleich er freier Lohnarbeiter ist, wie jeder andre, doch ökonomisch in einem andren Verhältnis steht - sondern aus dem Kapital als Kapital. Es zeigt dies den Grad einerseits, worin das Kapital sich alle Bedingungen der gesellschaftlichen Produktion unterworfen, und daher andrerseits, wieweit der gesellschaftliche reproduktive Reichtum kapitalisiert ist und alle Bedürfnisse in der Form des Austauschs befriedigt werden; auch die als gesellschaftlich gesetzten Bedürfnisse des Individuums, d.h. die, die es nicht als einzelnes Individuum in der Gesellschaft, sondern gemeinschaftlich mit andren konsumiert und bedarf - deren Weise der Konsumtion der Natur der Sache nach eine gesellschaftliche ist - auch diese durch den Austausch, den individuellen Austausch, nicht nur konsumiert werden, sondern auch produziert. K. Marx, Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie, 437f "Während das Kapital ... einerseits dahin streben muss, jede örtliche Schranke des Verkehrs ... niederzureißen, die ganze Erde als seinen Markt zu erobern, strebt es andererseits danach, den Raum zu vernichten durch die Zeit; d. h. die Zeit, die die Bewegung von einem Ort zum anderen kostet, auf ein Minimum zu reduzieren. ... Die universelle Tendenz des Kapitals erscheint hier, die es von allen früheren Produktionsweisen unterscheidet. Obgleich seiner Natur nach selbst borniert, strebt es nach universeller Entwicklung der Produktivkräfte und wird so die Voraussetzung einer neuen Produktionsweise ... Diese Tendenz ... unterscheidet das Kapital von allen früheren Produktionsweisen ... Alle bisherigen Gesellschaftsformen gingen unter an der Entwicklung des Reichtums – oder, was dasselbe ist, der gesellschaftlichen Produktivkräfte. ... Das Kapital setzt die Produktion des Reichtums Geldwerte einbringen. Produktivkräfte, die beständige Umwälzung seiner vorhandenen Voraussetzungen, als Voraussetzung seiner Reproduktion." K. Marx, Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie, 438f Mit "Humankapital" wird in politischen Zusammenhängen eine Masse von Menschen zusammengefast, die alleine durch ihre Existenz, durch den Existenzwert ihres Lebens als Wert für das Kapital z.B. im terziären Bereich darstellen (siehe hierzu Feudalkapital). Diesen Wert haben sie nicht durch den gesellschaftlichen Nutzen ihrer Arbeit und nicht durch eine darin aufgewendete Arbeitszeit, sondern dadurch, dass sie durch ihre Arbeit und Bedürfnisse die Warenzikulation über die Geldzirkulation dadurch in Gang halten, dass sie als Konsumenten über Geld als Kaufmittel verfügen, durch das sie mehr Wert zu Händen oder als Buchung auf ihren Konten haben, als ihre stoffliche Reproduktion nötig hat. Der darauf gegründete Lebensstandard macht sie zum Teilhaber am Kapital einer Finanzindustrie, die ihnen zugleich über die Verpflichtungen ihrer Lebensumstände über Gebühren für Lizenzen und Eigentumstitel und Versicherungen (siehe Geldrente) schon vor aller Erfahrung durch deren Preisbildung entwertet ist. Allein schon dadurch, dass ihre Existenz (siehe Existenzwert) vorwiegend hiervon bestimmt ist und sie für den Gebrauchswert des Geldes als Kaufmittel da sind und durch ihr ganzes Leben, nicht nur als Arbeitskraft, sondern durch ihre existenziellen Notwendigkeiten (siehe Existenzwert) das Geld in seiner Zirkulation in Gang halten. Geld erscheint hier negativ zur Finanzierung nicht irgendelcher Produkte, die vernutzt werden, sondern durch Existenzbedingungen, die lediglich benutzt werden und für die Nutzung Gebühren für Eigentumstitel beziehen (siehe Negativverwertung). Wert haben hierbei also keine Produkte für einen sachlichen Gebrauchswert, sondern für den Gebrauchswert des Geld das im Nachhinein der Produktion und ganz getrennt von ihr im Zirkulationsmittel des Kapitals als Wertträger eines nicht realisierten Wert (siehe Wertrealisierung) fungiert (siehe hierzu auch fiktives Kapital). Der Mehrwert, der dieses Kapital bildet als Lohnabzug erpresst und entwertet von daher die dem vorausgegangene Lohnarbeit oder selbständige Arbeit (z.B. Dienstleistung) verwandelt sie im Nachhinein per Ausgabe für Gebühren in unbezahlte Arbeit, also in den Mehrwert einer Währung, wie sie auf den internationalen Finanzmärkten zirkuliert und gegen die Kaufkraft anderer Währungen im Devisenhandel konkurriert.. Humankapital ist der Wert eines Menschen, den er für das Vermögen seines Staates darstellt, sei es als Dienstleister, als Bürge einer Staatsverschuldung oder als Steuerzahler, wenn er durch seine Ausbildung potenziell einen Mehrwert erzeugen kann. Kapital ist immer ein Wert,der vorgestreckt wird, um damit mehr Wert zu erzeugen. Es resultiert aus einer Mehrwertproduktion und existiert als eine Wertquantum, das als dieses mehr werden soll, dies aber nur bewirken kann, indem es auf Prozesse und Verhältnisse zugreift, die in der Lage sind, mehr Wert zu erzeugen, als ihre Existenzerhaltung kostet. Wo Menschen selbst als Anlagevermögen existieren, das durch ihre Eigenschaften und Fähigkeiten, durch das Potenzial ihrer Produktivkraft als Bürgschaft für Staatsverschuldung oder für ein ganzes Schuldgeldsystem fungiert, stellen sie selbst einen Wert zur Verwertung von Kapital dar, einen Existenzwert, der in ihrer Tätigkeit, besonders in Dienstleistungen Wert akkumuliert. Sie fungieren dabei wie ein konstantes Kapital, das sich in der Produktion verschleißt und durch seine produktive Konsumtion im Rücklauf von Mehrwert erneuert. Sie selbst produzieren keinen Mehrwert, denn ihrer Existenz ist dessen Produktion vorausgesetzt und vermittelt sich von daher durch ihr Dasein selbst. Menschen verleben dabei fremd erzeugten Mehrwert und erneuern sich durch dessen Verwertung, durch Konsumtion des fiktiven Kapitals, das sich dadurch verfestigt. Es handelt sich hierbei um eine pervertierte Teilhabe an einem Mehrwert, der im Gebrauch der Existenzmittel zerrinnt, solange die politische Gewalt über deren Existenz dies absichert. Es erscheint wie seit eh, als ob der Lebensunterhalt durch die Mittel zum Leben, wie sie produziert werden, bezahlt werden und daher selbst keinen Mehrwert, sondern variables Kapital darstellen, das dem Verwertungsprozess unbedingt vorausgesetzt ist und selbst in ihn stofflich eingeht. Von daher sind die Menschen und auch die Politiker und sogar auch die einfachen Agenten des Bankensystems blind für die Zusammenhänge, in denen sie einfach nur durchsetzen, was nötig zum Selbsterhalt und dem Erhalt des ganzen Systems ist. Doch das Finanzsystem der Schuldverschreibungen, das Schuldgeldsystem zeigt in seiner harten Konsequenz, dass Geld kaum noch reell sein kann (siehe hierzu auch Derivatenhandel, Giralgeldschöpfung), dass die Produktivität der Arbeit kaum mehr mit dem Wert der menschlichen Arbeitskraft darstellen lässt. Und es hat sich gezeigt, dass die Schuldverschreibungen nicht mehr national begrenz bleiben können, sondern international gehandelt werden müssen, um den fiktiven Geldwert, den sie transportieren in Wert zu halten. Das hat die Globalisierung des Finanzkapitals begründet und das zerstört die Verhältnisse der armen Länder. Anstatt die Automation der Arbeit für den Wohlstand der Menschheit zu nutzen, wird sie selbst zum Prozessor der Ausbeutung, indem sie den Handel mit Spekulationen um ein hundertfaches beschleunigt und neue Finanzsysteme (wie z.B. Bitcoins und vollautomatischen Derivatenhandel) möglich macht. Damit wird fiktives Kapital selbst zum Produzenten seiner Fiktionen, die Computertechnologie zum Produktionsmittel einer weltweiten Ausbeutung der Menschen und ihrer Natur. Darin stellt sich eine längere Geschichte dar. Die Logik des Kapitalismus erbrachte immer größere Widersprüche bei ihrer Verwertung, so dass die Wertrealisation immer schwieriger wurde. Die Finanzwirtschaft hatte zunehmend das Problem, ihre fiktive Kapitalform, also ihre Kredite und Spekulationen wieder in den Verwertungszusammenhang zurückzuführen. Immer mehr fiktives Kapital blieb in der Schwebe des Geldhandels einer Negativverwertung, worin sich schließlich ein Schuldgeldsystem entwickelte, das sich durch die politische Macht und Gewalt in den hiervon bestimmten Lebensräumen über deren Lebenszusammenhänge erhob und per Austeritätspolitik deren Existenz selbst ausbeutete. Es war ein Existenzwert entstanden, der sich alleine in der Preisbildung darstellt, in der Bewertung des möglichen Warenabsatzes und der in einem entsprechend festen Umkreis nur kalkulatorisch zu ermitteln, bzw. zu spekulieren war. Er war deshalb auch an diesen politisch bestimmten Kreis gebunden, der sich durch die Abhängigkeit der Menschen von ihrer politischen Zugehörigkeit substantivierte. Darin entstand die Preisbildung einer Verwertungsschuld, die sich in der Realwirtschaft und ihrer Profitrate und damit auch dem Zins nicht mehr verwirklichen kann, weil über die Spekulation auf die Preisdifferenzen eines Schuldgeldsystems dem Geld nicht Wert zugefügt sondern durch den Geldumlauf, durch das darin treibende Maß des fiktiven Kapitals entzogen wird. Die Mehrwert bildende Mehrarbeit muss keines der schwer verkäuflichen Mehrprodukte auf den Markt werfen. Ihr wird nach der Lohnauszahlung Wert aus der Lohntüte gezogen, für die mehr Arbeit erbracht werden muss und die räumliche Beziehung der Preise und Abhängigkeiten immer bestimmender werden. Der Lebensraum selbst wird zum zentralen Spekulationsobjekt und die Verfügung hierüber, das Grundeigentum selbst über die Lohntüte zum Wertbildner.
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