Idealisierung ist der Prozess der Verselbständigung einer Idee, eines jenseits ihrer Verwirklichung vorgestelten Seins als absolutes Sein (siehe auch Ideologie). Idealisierung ist von da her die Herausbildung des Idealen aus einem Zusammenhang, das damit zu einer unittelbaren Abstraktion aus ihm herausgenommen, also isoliert wird. Alle Gedankenabstraktionen können so zu Lebenswerten werden, welche die Ethik ausfüllen und darin als Gebote des Lebens erscheinen können. Durch ihre Isolation werden sie ihrer wirklichen Herkunft enthoben und stehen für sich als Gebote, die Erfüllung erheischen. Das kann solche Werte zu etwas umkehren, was sie dem Sinn ihrer Grundlage entfremdet und darin mächtig wird, dass sie zu dessem Unterdrückung hergenommen werden. |