Ein Idol ist die verkörperlichte Idealisierung einer Person, einer Kultur oder eines Ereignisses, durch welche Sehnsucht durch die Formalisierung des Idealen gegenständlich wird. Es ist daher die Figuration von Gefühlen, die hierdurch den Fetischismus eines Kultes von übermenschlichem Format begründen. Idole sind daher ein Mittel der Selbstwahrnehmungen und dienen hierüber vor allem der Selbstveredlung. Im Fan-Kult bekommt das Idol auch Massenwirkung. Idolisiert wird, was als ideale Form sich darstellen oder ereignen lässt und also Gegenstand eines zwischenmenschlichen Erlebnisses werden kann. Ob Star, Liturgie oder Hochzeit - all diese im Grunde nur abstrakten Kulturevents geraten hierbei in eine Wahrnehmungsform, die ihre Bedeutung aus dem Gewinn an Selbstwahrnehmung bezieht, also Selbstgewinn erfährt. Von daher binden Idole die Menschen in doppelter Weise an sich: Sie entheben sie einer Not ihrer Selbstwahrnehmung, indem sie diese auf eine von ihnen abgehobene, also auch von ihnen absehende Körperlichkeit bringen (siehe abstrakt menschliche Sinnlichkeit), zugleich machen sie die Menschen davon abhängig, dass sie ihren Selbstwert selbst nur aus dieser Abhebung gewinnen. Es verschafft sich auf diese Weise die Selbstwahrnehmung ein Dilemma, das besonders heftig in der Pubertät aufkommt, das aber zugleich ein selbsterzeugtes Wahrheitsproblem und damit auch ein Lebensproblem mit der Wahrheit bleibt, solange das Idol Wirkung hat (siehe auch Fanatismus). | ![]() |