"Die selbständigen Formen, die Geldformen, welche der Wert der Waren in der einfachen Zirkulation annimmt, vermitteln nur den Warenaustausch und verschwinden im Endresultat der Bewegung. In der Zirkulation G - W - G funktionieren dagegen beide, Ware und Geld, nur als verschiedne Existenzweisen des Werts selbst, das Geld seine allgemeine, die Ware seine besondre, sozusagen nur verkleidete Existenzweise. Er geht beständig aus der einen Form in die andre über, ohne sich in dieser Bewegung zu verlieren, und verwandelt sich so in ein automatisches Subjekt. Fixiert man die besondren Erscheinungsformen, welche der sich verwertenden Wert im Kreislauf seines Lebens abwechselnd annimmt, so erhält man die Erklärungen: Kapital ist Geld, Kapital ist Ware." (MEW 23, S. 167) "Betrachten wir das Geld, so setzt es eine gewisse Höhe des Warenaustausches voraus. Die besondren Geldformen, bloßes Warenäquivalent oder Zirkulationsmittel oder Zahlungsmittel, Schatz und Weltgeld, deuten, je nach dem verschiednen Umfang und dem relativen Vorwiegen einer oder der andren Funktion, auf sehr verschiedne Stufen des gesellschaftlichen Produktionsprozesses. Dennoch genügt erfahrungsmäßig eine relativ schwach entwickelte Warenzirkulation zur Bildung aller dieser Formen. Anders mit dem Kapital. Seine historischen Existenzbedingungen sind durchaus nicht da mit der Waren- und Geldzirkulation. Es entsteht nur, wo der Besitzer von Produktions- und Lebensmitteln den freien Arbeiter als Verkäufer seiner Arbeitskraft auf dem Markt vorfindet, und diese eine historische Bedingung umschließt eine Weltgeschichte. Das Kapital kündigt daher von vornherein eine Epoche des gesellschaftlichen Produktionsprozesses an.(MEW 23, S. 184). Kapital ist eine Anhäufung von Geld, welches das Potenzial des Wertwachstums inne hat, indem es die allgemeine Funktion seiner Wertform als Vorschuss in die gesellschaftliche Produktion zur privaten Bereicherung des Geldbesitzers vermittelt. Es kann dies bewirken, weil es in seinem einzelnen und privaten Dasein einen gesellschaftlich bestimmten Wert darstellt, der im privat angeeignenten Gebrauchswert, im Konsum der Gebrauchswerte vom Markt verschwindet und sich im Kreislauf des Warentauschs im Rückstand der erfolgten Tauschbeziehungen als zirkulierendes Geld gesellschaftlich realisiert (siehe auch Geldzirkulation). Im Gegensatz zur einzelnen Ware mit ihrem einzelnen Gebrauchswert kommmt Geld mit der Verallgemeinerung seiner einfachen Funktion als Tauschwert über seine Preise doppelt vor: Einmal im Tausch von Ware gegen Geld (W-G) im Kostpreis der Reproduktion und einmal im Tausch von Geld gegen Ware (G-W) als Preis der Geldverwertung. Im schon mit dem Gebrauchswert verschwindenden Wert der Reproduktion der Arbeit entwickelt das Geld also einen Wert der im Kreislauf des Warentauschs (W-G-G-W) als Wert des Geldes für sich verbleibt, auch wenn es im Produkt verschwunden zu sein scheint, sich aber organisch durch die Macht seiner produktiven Konsumtion vermehrt. So trennt sich die Reproduktion der Arbeit von ihrer Natur durch die Produktion von Geld (siehe Teilung der Arbeit), das sich als Kapital durch einen Wert vermittelt, der dem Tauschwert des Geldes eine im Allgemeinen doppelte Gegenwärtigkeit seines Werts vermittelt (G-W-W-G), und also einen Mehrwert darstellt, weil diese Beziehung als Äquivalent in der bloßen Äquivalenform sich beliebig umkehren lässt (siehe Verkehrung), sich also zugleich als Beziehung von Geld auf Geld G-W-W-G) als Geldbesitz darstellt, worin sich die Abstraktion der allgemeinen Wertform, die abstrakt menschlichen Arbeit entwickelt und zum Maßstab der Preise aufsummiert. So trivial dies zu sein scheint, so folgenreich ist es, denn Geld realisiert seinen einfachen Wert doppelt so oft, wie die einzelne Ware einer relativen Wertform in der allgemeinen Wertform. Durch die doppelte Gegenwärtigkeit seiner Wertrealisation ist es schon als bloßes Geld gesellschaftlich mächtig, ein gesellschaftliches Subjekt, weil seine Funktion im Tauschhandel der Warenzirkulation doppelt so oft vorkommt, wie die Funktion der Waren im Nutzen als Lebensmittel und als Produktionsmittel des Selbsterhalts (siehe Reproduktion), so dass es auch doppelt so viel bewirken kann, wie der Gebrauchswert der Waren, den es eintauscht. Durch diese doppelte Bestimmung seiner Funktion als Zahlungsmittel in seiner Funktion als Kaufmittel wird Geld zu einer selbständigen Form, aus der es Kapital bilden kann, solange der Kreislauf der Warenzirkulation einen Mehrwert durch die Verwertung von Zahlungsmittel, durch die Intensivierung von Produktion und Verkauf von Gebrauchswerten einen Mehrwert des Geldes beischafft. Die Geldformen zwingen der ganzen Gesellschaft einen Trieb zur Geldverwertung durch die universale Fortbldung des Kapitals im allgemeinen Wertwachstum auf, dem das Wirtschaftswachstum Folge leisten muss. "Die selbständigen Formen, die Geldformen, welche der Wert der Waren in der einfachen Zirkulation annimmt, vermitteln nur den Warenaustausch und verschwinden im Endresultat der Bewegung. In der Zirkulation G - W - G funktionieren dagegen beide, Ware und Geld, nur als verschiedne Existenzweisen des Werts selbst, das Geld seine allgemeine, die Ware seine besondre, sozusagen nur verkleidete Existenzweise. Er geht beständig aus der einen Form in die andre über, ohne sich in dieser Bewegung zu verlieren, und verwandelt sich so in ein automatisches Subjekt. Fixiert man die besondren Erscheinungsformen, welche der sich verwertenden Wert im Kreislauf seines Lebens abwechselnd annimmt, so erhält man die Erklärungen: Kapital ist Geld, Kapital ist Ware. In der Tat aber wird der Wert hier das Subjekt eines Prozesses, worin er unter dem beständigen Wechsel der Formen von Geld und Ware seine Größe selbst verändert, sich als Mehrwert von sich selbst als ursprünglichem Wert abstößt, sich selbst verwertet. Denn die Bewegung, worin er Mehrwert zusetzt, ist seine eigne Bewegung, seine Verwertung also Selbstverwertung. Er hat die okkulte Qualität erhalten, Wert zu setzen, weil er Wert ist. Er wirft lebendige Junge oder legt wenigstens goldne Eier. Als das übergreifende Subjekt eines solchen Prozesses, worin er Geldform und Warenform bald annimmt, bald abstreift, sich aber in diesem Wechsel erhält und ausreckt, bedarf der Wert vor allem einer selbständigen Form, wodurch seine Identität mit sich selbst konstatiert wird. Und diese Form besitzt er nur im Gelde. Dies bildet daher Ausgangspunkt und Schlußpunkt jedes Verwertungsprozesses." (MEW 23, S. 168f) Weil menschliche Bedürfnisse nur in Einheit mit der menschlichen Arbeit zu verstehen sind (siehe hierzu Stoffwechsel), weil sie nur zwischen Produktion und Konsumtion sich adäquat existieren können, stellt sich ihre Trennung zwischen Einkauf und Verkauf, die Trennung der Arbeit zwischen Gebrauchswert und Tauschwert dar und kann nur in der Geldform ihren abstrakten Zusammenhang vermitteln. Von daher kann der arbeitende Mensch seine Bedürfnisse nur durch Geld befriedigen und der bedürftige Mensch nur durch einen Arbeitslohn sein Leben verdienen. Am Verhalten des Geldes hat Marx die doppelte Beziehung des Geldes zu sich selbst als Kaufmittel im Verhalten zum Geld als Zahlungsmittel gezeigt. Weil sich im Kaufmittel Geld gegen Ware (G-W) das Geld doppelt auf die Tauschwerte des Zahlungsmittels Ware gegen Geld (W-G) bezieht, verhält es sich als beides zugleich, ist es als Verhältnis des Geldes zu allen Waren zweimal in einer gleichbleibenden Funktion (W-G-G-W). während jede andere Ware beim "Händewechsel" im Warentausch nur einmal in eine immer verschiedene Beziehung zu Geld eintritt und aus der Warenzirkulation verschwimdet. Gesellschaftlich ist im Geld der Wert der Waren, daher doppelt gegenwärtig und als Geldform für sich verblieben, im Gebrauchswert jedoch mit jedem Tausch verschwindend einfach. Im Warentausch, in der Wechselseitigkeit des Geldwerts in der Form des Verkaufs als Ware gegen Geld (W-G) und der Form des Einkaufs als Geld gegen Ware (G-W) bleibt sich Geld in seinem allgemeinen Wertsein im Großen und Ganzen wesentlich gleich (W-G-G-W), während seine einzelne Wertgestalt sich im jeweiligen Konsum (G-W-W-G) entwertet. Geld verdoppelt aber durch seine Funktion im Dasein als Kaufmittel in der Preisbildung seiner Tauschwerte als Maß der Werte das Dasein der Wertform des Geldes als verstwindendes Zahlungsmittel für Lebensmittel, während es seine gesellschaftliche Macht als Kaufmittel im stetigen Warentausch vermehrt. Durch die organische Funktion des Zahlungsmittels in der Reproduktion wird sowohl der Lebensstandard der Menschen als auch der Produktionsmittel durch die allgemeine Wertform in ihrem allgemeinen Dasein zu einer verallgemeinerten politischen Macht über deren Existenz und der Produktivkraft der Arbeit. Denn jede Ware tritt realwirtschaftlich nur einmal hiergegen an und verschwindet mit ihrer Konsumtion vom Markt, während Geld durch die Beständigkeit seiner Funktion als Wertmaß und zugleich als Maßstab der Preise, als reine Wertform auf dem Markt verbleibt - wenn auch nur als allgemeine Wertform, die für sich inhaltslos aber in vielfältiger Beziehung in der Begierde seiner Wertrealisation ist. In der Preisbildung ist Geld von daher durch seine Funktion als Maßstab der Preise bestimmt, der sich erst im Nachhinein aller Tauschbeziehungen als Wert des Geldes bewahrheiten kann. Während das Geld als Wertmaß der Tauschwerte dem schon vorausgeht, setzt sich der Geldwert erst hinter dem Rücken aller Geldbeziehungen in den Relationen ihres quantitativen Daseins als darin sich verhaltende Preissumme des im Warentausch berets realisierten Werts durch. Kapital entsteht immer dort, wo sich der Wert einer Produktion in der Zirkulation der Produkte mit seinen Preisen vereint (siehe Wertrealisation), wo der Geldwert seinen Wert durch die Preise der Produkte verwirklicht, wo das Geld als Kaufmittel das Geld als Zahlungsmittel auspressen und Mehrwert aus unbezahlter Arbeit darstellen kann, - wo aus Geld beim Verkauf mehr Geld eingebracht als beim Einkauf ausgegeben wird. Wo der Warentausch durch die Zirkulation der Waren im Verhältnis von Angebot und Nachfrage mehr Wert ausdrückt, als der Wert der bezahlten Arbeit, der in die Produktion der Waren zur Begleichung ihrer Kosten (Produktionsmittel, Arbeitslöhne, Gebühren) vorgeschossen wird, wird das Ausmaß des Verhältnisses bestimmt, in welchem die nützliche Arbeit, die bezahlte Arbeit, die produktive Arbeit, die unbezahlte Arbeit als Mehrwert aus dem Wachstum ihrer Produktivität erwirken kann. Kapital entsteht nicht durch Sparsamkeit, Gewinnsucht oder Geldgier, denn all diese subjektiven Reflektionen im Umgang mit Kapital verlieren sich schnell in der Vergeblichkeit der Bemühungen, die sie einfordern. Kapital entsteht aus der Formverwandlung, aus dem sich verwirklichenden objektiven Mangel der Geldform in Einheit mit dem Anwachsen ihrer Substanz. Die Warenproduktion kann sich nicht dauerhaft in der Warenzirkulation darstellen, weil Geld in der Form des Zahlungsmittels (W-G) nach jedem Tauschakt immer wieder verschwinden müsste und sich nicht in die Form des Kaufmittels Geld (G-W) einfinden könnte. Es bliebe nur tautologisch mal Ware mal Geld, würde also überhaupt keinen Wert von der Produktion in die Zirkulation übertragen. Nur dadurch, dass Geld als Kaufmittel sich im Geld als Zahlungsmittel verallgemeinert und festhält, fixiert, kann es die Produktion mit der Zirkulation von Geld vereinen, denn es lässt sich weder aus der einen, noch aus der anderen Existenzform begründen, weder aus der Schatzbildung, noch aus der Gewinnsucht, in der es historisch auftaucht. Marx hat das sehr schön aufgelöst, als er den Übergang von der Geldform ins Kapital wie folgt beschrieb: "In der Tat ... wird der Wert hier das Subjekt eines Prozesses, worin er unter dem beständigen Wechsel der Formen von Geld und Ware seine Größe selbst verändert, sich als Mehrwert von sich selbst als ursprünglichem Wert abstößt, sich selbst verwertet. Denn die Bewegung, worin er Mehrwert zusetzt, ist seine eigne Bewegung, seine Verwertung also Selbstverwertung. Er hat die okkulte Qualität erhalten, Wert zu setzen, weil er Wert ist. Er wirft lebendige Junge oder legt wenigstens goldne Eier. (MEW 23, S. 167) Von daher lässt sich begreifen, dass und warum das Kapital aus der allgemeinen Wertform, aus der Geldform historisch hervorgegangen ist, denn Geld muss als Ware produziert sein, um Geld als Kaufmittel zu sein. Und es muss seinen Wert durch Geld aus der Zirkulation des Geldes erhalten, um die Produktion aus seiner Funktion als allgemeines Zahlungsmittel zu vermitteln. Zu allererst ist Kapital also Geld, das zum einen seinen Wert aus der Produktion bezieht, zum anderen aus der Warenzirkulation herausgenommen und festgehalten wird, um zur Verwertung von Warenwerten im Produktionsprozess wieder angewandt zu werden. Dies ist möglich, weil Geld zwischen seiner Funktion als Zahlungsmittel über das Geld als Kaufmittel bestimmt, sich wie ein Subjekt des Marktes durch die Preissumme, die es darstellt, gegen das Objekt der Kaufinteressen verselbständigt. Sobald im Warentausch Geldbesitz durch Akkumulation von Geld als Zahlungsmittel möglich ist, sobald also der Markt durch die Verdopplung seiner Macht als Verhältnis der Tauschwerte das Verhältnis der Gebrauchswerte beherrscht und Geld zur Schatzbildung "ausschwitzt", entsteht ein Käuferpotenzial, das mit seinem Geld als Subjekt des Marktes auch persönlich als Besitzer von Privateigentum gesellschaftlich auftreten kann. Mit diesem Geldbesitz entstehen unterschiedliche Klassen im Verhältnis der Geldfunktion und seiner Produktion. Wer kein Geld festhalten kann, wer es also nur für das Lebensnotwendige erwirbt, muss als Verkäufer seiner natürlichen Eigenschaften auftreten und diese vermarkten, sich verdingen, und das Angebot seiner natürlich gegebenen Ware gegen das Kaufmittel Geld veräußern, durch das er sich nur reproduzieren kann. Auf diese Weise lösen sich die Widersprüche des Geldes zwischen seiner Funktion als Zahlungsmittel und als Kaufmittel im Kapital auf, um als dieses seinen allgemeinen Gegensatz von Wert und Tauschwert (Preis) im Verhältnis von Produktion und Konsumtion zu entfalten und um sich hierdurch als produktive Konsumtion der Arbeit gegen diese zu verselbständigen, indem es mit dem Preis der bezahlten Arbeit (Lohn) zugleich unbezahlte Arbeit aneignet. Dies entspringt der doppelten Funktion des Gebrauchswerts des Geldes als Kaufmittel der Produktionsmittel (Arbeitskraft, Maschinen, Ressourcen) und als Zahlungsmittel für eine Geldvermehrung, als Vorschuss in die produktive Konsumtion der Arbeit (siehe produktive Arbeit). "Der Gebrauchswert, wogegen sich das Geld als der Möglichkeit nach Kapital, austauschen kann, kann nur der Gebrauchswert sein, woraus der Tauschwert selbst wird, sich erzeugt und vermehrt. Dies aber ist nur die Arbeit. Der Tauschwert kann sich nur als solcher realisieren, indem er dem Gebrauchswert - nicht diesem oder jenem - sondern dem Gebrauchswert in Bezug auf ihn selbst - gegenübertritt. Dieser ist die Arbeit. Das Arbeitsvermögen selbst ist der Gebrauchswert, dessen Konsumtion unmittelbar mit der Vergegenständlichung der Arbeit, also der Setzung des Tauschwerts zusammenfällt. Für das Geld als Kapital ist das Arbeitsverrnögen der unmittelbare Gebrauchswert, gegen den es sich auszutauschen hat. Bei der einfachen Zirkulation war der Inhalt des Gebrauchswerts gleichgültig, fiel außerhalb die ökonomische Formbeziehung. Hier ist er wesentliches ökonomisches Moment derselben. Indem der Tauschwert nur dadurch als an sich im Austausch festhaltender zunächst bestimmt ist, daß er sich austauscht mit dem seiner eignen Formbestimmung nach ihm gegenüberstehnden Gebrauchswert." (MEW 42, S. 944) Im Warentausch verliert sich der Wert der Waren in der Hand des einen, indem er in die Hand des anderen verschwindet und dort verzehrt wird, also untergeht. Hierdurch ist eine erneute Produktion schon zum Werterhalt des Geldes nötig. Aber die Geldform selbst bekommt als Kapital eine eigenständige Bestimmung dadurch, dass es sich nicht nur als Wertmaß, sondern zugleich als Maßstab der Preise verwirklicht und letztres seine allgemeinste Bestimmung wird: Der Geldwert als Form des gesellschaflichen Reichtums verliert sich aus der Hand des Verkäufers von Gebrauchswerten als Wertmaß, um in der Hand des Käufers als Maßstab der Preise, als Wert des Tauschwerts zu herrschen: als Kapital. Durch den Verkauf entsteht Besitzlosigkeit, durch den Kauf Besitz an nützlichen Gegenständen. Der Gebrauchswert existiert im allgemeinen Medium der Tauschwerte alleine durch diese Form und wird im Tauschmittel Geld zu Kapital und damit als Inhalt des gesellschaftichen Reichtums ohnmächtig gegen seine Warenform. Diese Ohnmacht entwickelt eine Geldmacht aus der Marktwirtschaft heraus mit der Anhäufung von Geld, die schon nötig ist, um seiner Selbsterhaltung als Geldwert zu genügen: "Es stellt mehr oder weniger des allgemeinen Reichtums dar, je nachdem es nun als bestimmtes Quantum desselben in größrer oder geringrer Anzahl besessen wird. Wenn es der allgemeine Reichtum ist, so ist einer um so reicher, je mehr er davon besitzt, und der einzige wichtige Prozeß ist das Anhäufen desselben, sowohl für das einzelne Individuum als für Nationen. Seiner Bestimmung nach trat es hier als aus der Zirkulation heraustretend auf. Jetzt erscheint dies Herausziehn desselben aus der Zirkulation und Aufspeichern desselben als der wesentliche Gegenstand des Bereicherungstriebs und als der wesentliche Prozeß des Bereicherns. Im Gold und Silber besitze ich den allgemeinen Reichtum in seiner gediegnen Form, und je mehr ich davon anhäufe, um so mehr eigne ich mir von dem allgemeinen Reichtum an. Wenn Gold und Silber den allgemeinen Reichtum repräsentieren, so, als bestimmte Quantitäten, repräsentieren sie ihn nur im bestimmten Grade, der der Erweiterung ins Unbestimmte fähig ist. Diese Akkumulation des Goldes und Silbers, die sich als wiederholtes Entziehn desselben aus der Zirkulation darstellt, ist zugleich das In-Sicherheit-Bringen des allgemeinen Reichtums gegen die Zirkulation, worin er stets verlorengeht im Austausch zu einem besondren, schließlich in der Konsumtion verschwindenden Reichtum." (Karl Marx, Grundrisse, MEW 42, S. 156f) Kapital ist eine Wertform des Geldes, worin Geld sich aus dem Einnehmen und Ausgeben, aus Kauf und Verkauf gleichgültiger Dinge zu sich selbst verhält und hierdurch seinen Wert festhält: akkumuliert. Für sich genommen ist Kapital die Aufhäufung eines Reichtums, dessen Wert es einerseits darstellt und den es sogleich verliert, wenn es nicht in den Produktionsprozess zurückkommt. Nur dadurch, dass es sich dort wieder durch Arbeit reproduziert, kann sein Wert auch in der Geldzirkulation Bestand haben. Es kann also sich in der Geldform nur erhalten indem es seinen Wert reproduziert, den Wert, den die Waren verlieren, wenn sie in der Konsumtion untergehen. "Während das Kapital also einerseits dahin streben muss, jede örtliche Schranke des Verkehrs ... niederzureißen, die ganze Erde als seinen Markt zu erobern, strebt es andererseits danach, den Raum zu vernichten durch die Zeit; d. h. die Zeit, die die Bewegung von einem Ort zum anderen kostet, auf ein Minimum zu reduzieren. ... Die universelle Tendenz des Kapitals erscheint hier, die es von allen früheren Produktionsweisen unterscheidet. Obgleich seiner Natur nach selbst borniert, strebt es nach universeller Entwicklung der Produktivkräfte und wird so die Voraussetzung einer neuen Produktionsweise ... Diese Tendenz ... unterscheidet das Kapital von allen früheren Produktionsweisen ... Alle bisherigen Gesellschaftsformen gingen unter an der Entwicklung des Reichtums oder, was dasselbe ist, der gesellschaftlichen Produktivkräfte. ... Das Kapital setzt die Produktion des Reichtums selbst und daher die universelle Entwicklung der Produktivkräfte, die beständige Umwälzung seiner vorhandenen Voraussetzungen, als Voraussetzung seiner Reproduktion." K. Marx, Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie, 438f Dass durch die Produktion Geld unabhängig von der Warenzirkulation zu verstehen sei oder Kapital selbst schon ein durch sich vermehrtes Geld entstünde, ist eine "wahrhaft kindliche Vorstellung" (MEW 23, S. 174) die aus der Mystifikation des Verhältnisses einer gegenläufigen Geldbewegung entspringt, dem Verhältnis von Ware (W) zu Geld (G) und von da her wieder wieder zur Ware (W) wird. "In der Form W - G - W wechselt dasselbe Geldstück zweimal die Stelle. Der Verkäufer erhält es vom Käufer und zahlt es weg an einen andren Verkäufer. Der Gesamtprozeß, der mit der Einnahme von Geld für Ware beginnt, schließt ab mit der Weggabe von Geld für Ware. Umgekehrt in der Form G - W - G. Nicht dasselbe Geldstück wechselt hier zweimal die Stelle, sondern dieselbe Ware. Der Käufer erhält sie aus der Hand des Verkäufers und gibt sie weg in die Hand eines andren Käufers. Wie in der einfachen Warenzirkulation der zweimalige Stellenwechsel desselben Geldstücks sein definitives Übergehn aus einer Hand in die andre bewirkt, so hier der zweimalige Stellenwechsel derselben Ware den Rückfluß des Geldes zu seinem ersten Ausgangspunkt." (MEW 23, S. 163) Doch auch heute noch wird Kapital gerne einfach nur aus Geld selbst abgeleitet und dadurch als Wertverhältnis zu sich selbst behauptet und der sich verwertende Wert als sich verwertendes Geld aufgefasst. Die Diskussion hierüber hat sich auch daran entzündet, dass Marx zum Kapital den Begriff eines "automatischen Subjekts" einbringt, worin der Wert "in ein Privatverhältnis zu sich selbst" (MEW 23, S. 169) tritt: Hier geht es ihm aber um einen Widerspruch, der in der Entgegensetzung zweier Prozesse (Verkauf und Kauf gegen Kauf und Verkauf) verläuft (MEW 23, S. 170ff). Darauf weist Marx schon in der Einführung dieses Subjekts hin: "Ohne die Annahme der Warenform wird das Geld nicht Kapital" (MEW 23, S. 169). Hierbei entwickelt sich eine weitere unterschiedliche Bestimmung zwischen Gebrauchwert (GW) und Tauschwert (TW), dass nämlich im "Bezug auf den GW beim Austausch beide Seiten gewinnen" (MEW 23, S. 172), nicht aber beim TW (MEW 23, S. 173). Der Austausch von Geld wäre sonst eine reine Tautologie (S. 164). "Kapital kann also nicht aus der Zirkulation entspringen und es kann ebenso wenig aus der Zirkulation nicht entspringen. Es muß zugleich in ihr und nicht in ihr entspringen." (MEW 23, S. 180). Seine Aufhäufung von Reichtum besteht also in einer doppelten Weise: Einmal als sich reproduzierend, während es sich zugleich durch Mehrarbeit auch vermehrt, also produktiv für das Wertwachstum ist. Und beides geht nicht ohne einander. Denn auch Geld existiert nur durch das Verhältnis, worin sich Menschen durch Geld erhalten und verhalten, jeder dadurch, dass er das Geld der anderen bestärkt, indem er sein eigenes produzieren lässt. "Es kann nun wieder von andren einzelnen aufgespeichert werden, aber dann fängt derselbe Prozeß von neuem an. Ich kann sein Sein für mich nur wirklich setzen, indem ich es als bloßes Sein für andre hingebe. Will ich es festhalten, so verdunstet es unter der Hand in ein bloßes Gespenst des wirklichen Reichtums. Ferner: Das Vermehren desselben durch seine Aufhäufung, daß seine eigne Quantität das Maß seines Werts ist, zeigt sich wieder als falsch. Wenn die andren Reichtümer sich nicht aufhäufen, so verliert es selbst seinen Wert in dem Maß, in dem es aufgehäuft wird. Was als seine Vermehrung erscheint, ist in der Tat seine Abnahme. Seine Selbständigkeit ist nur Schein; seine Unabhängigkeit von der Zirkulation besteht nur in Rücksicht auf sie, als Abhängigkeit von ihr. Es gibt vor, allgemeine Ware zu sein, aber ihrer natürlichen Besonderheit wegen ist es wieder eine besondre Ware, deren Wert sowohl von Nachfrage und Zufuhr abhängt als er wechselt mit seinen spezifischen Produktionskosten. Und da es selbst in Gold und Silber sich inkarniert, wird es in jeder wirklichen Form einseitig; so daß, wenn das eine als Geld - das andre als besondre Ware und vice versa erscheint, und so jedes in beiden Bestimmungen erscheint. Als der absolut sichre, ganz von meiner Individualität unabhängige Reichtum, ist es zugleich als das mir ganz äußerliche, das absolut unsichre, das durch jeden Zufall von mir getrennt werden kann." K. Marx, Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie, MEW 42, S. 159f Solange Geld sich auf Waren auf diese Weise bezieht, handelt es sich um Warenkapital. Sobald sich Kapital über die auf dem Markt zirkulierende Gütermenge heraussetzt und als reines Geld verhält, das dieser Kraft seiner Rechtsposition als Privatbesitz "ausschwitzt", handelt es sich um Finanzkapital. Auch schon die Existenz von Warenkapital setzt voraus, dass es eine Güteransammlung gibt, die nicht zur bloßen Reproduktion nötig ist (siehe variables Kapital), sondern ein Mehrprodukt darstellt. Das Geld, welches sich darin gebildet hat, wird zunächst als konstantes Kapital festgehalten, um die Erweiterung der Produktion zu finanzieren und daraus zugleich Mehrwert für sich, also mehr Geld zu bilden. Von da her (und nur in soweit) repräsentiert es eine bestimmte Menge Geld, die sich als mehr Wert herausstellt, welcher sich im Wachstum des gesellschaftlichen Reichtums nach dem Abkauf der Produkte realisiert. Die Wertformen der Besitzstände von Arbeitskraft und Produktionsmitteln bewegen sich zwischen Lohnarbeit und Kapital, in welchen gesellschaftliche Wirklichkeit untergeht und als persönliche Macht der Geldbesitzer allgemein bestimmend wird. Alle Sinne werden durch den Zweck des Geldes, durch den Sinn des Habens gebeugt. Dieser existiert als Recht, das sich aus der Warenform ergibt, an der privaten Form des Eigentums, die gesellschaftlich als Rechtsform der Aneignung existiert (siehe Privateigentum): "Eigentum erscheint jetzt auf Seite des Kapitalisten als das Recht, fremde unbezahlte Arbeit oder ihr Produkt, auf Seite des Arbeiters als Unmöglichkeit, sich sein eignes Produkt anzueignen. Die Scheidung zwischen Eigentum und Arbeit wird zur notwendigen Konsequenz eines Gesetzes, das scheinbar von ihrer Identität ausging. Sosehr die kapitalistische Aneignungsweise also den ursprünglichen Gesetzen der Warenproduktion ins Gesicht zu schlagen scheint, so entspringt sie doch keineswegs aus der Verletzung, sondern im Gegenteil aus der Anwendung dieser Gesetze. Ein kurzer Rückblick auf die Reihenfolge der Bewegungsphasen, deren Schlußpunkt die kapitalistische Akkumulation ist, stelle dies nochmals klar. Zuerst haben wir gesehn, daß die ursprüngliche Verwandlung einer Wertsumme in Kapital sich durchaus gemäß den Gesetzen des Austausches vollzog. Der eine Kontrahent verkauft seine Arbeitskraft, der andre kauft sie. Der erstre empfängt den Wert seiner Ware, deren Gebrauchswert - die Arbeit - damit an den zweiten veräußert ist. Dieser verwandelt nunmehr ihm bereits gehörende Produktionsmittel mit Hilfe von ihm ebenfalls gehörender Arbeit in ein neues Produkt, das ihm ebenfalls von Rechts wegen gehört. Der Wert dieses Produkts schließt ein: erstens den Wert der verbrauchten Produktionsmittel. Die nützliche Arbeit kann diese Produktionsmittel nicht verbrauchen, ohne ihren Wert auf das neue Produkt zu übertragen; um aber verkäuflich zu sein, muß die Arbeitskraft imstande sein, in dem Industriezweig, wo sie verwandt werden soll, nützliche Arbeit zu liefern. Der Wert des neuen Produkts schließt ferner ein: das Äquivalent des Werts der Arbeitskraft und einen Mehrwert. Und zwar deshalb, weil die für einen bestimmten Zeitraum, Tag, Woche etc., verkaufte Arbeitskraft weniger Wert besitzt, als ihr Gebrauch während dieser Zeit schafft. Der Arbeiter aber hat den Tauschwert seiner Arbeitskraft bezahlt erhalten und hat damit ihren Gebrauchswert veräußert - wie das bei jedem Kauf und Verkauf der Fall. Daß diese besondre Ware Arbeitskraft den eigentümlichen Gebrauchswert hat, Arbeit zu liefern, also Wert zu schaffen, das kann das allgemeine Gesetz der Warenproduktion nicht berühren. Wenn also die in Arbeitslohn vorgeschoßne Wertsumme sich in Produkt nicht bloß einfach wieder vorfindet, sondern um einen Mehrwert vermehrt vorfindet, so rührt dies nicht her aus einer Übervorteilung des Verkäufers, der ja den Wert seiner Ware erhalten, sondern nur aus dem Verbrauch dieser Ware durch den Käufer. Das Gesetz des Austausches bedingt Gleichheit nur für die Tauschwerte der gegeneinander weggegebenen Waren. Es bedingt sogar von vornherein Verschiedenheit ihrer Gebrauchswerte und hat absolut nichts zu schaffen mit ihrem Verbrauch, der erst nach geschloßnem und vollzognem Handel beginnt. Die ursprüngliche Verwandlung des Geldes in Kapital vollzieht sich also im genauesten Einklang mit den ökonomischen Gesetzen der Warenproduktion und mit dem daraus sich ableitenden Eigentumsrecht. Trotzdem aber hat sie zum Ergebnis: 1. daß das Produkt dem Kapitalisten gehört und nicht dem Arbeiter; 2. daß der Wert dieses Produkts, außer dem Wert des vorgeschoßnen Kapitals, einen Mehrwert einschließt, der dem Arbeiter Arbeit, dem Kapitalisten aber nichts gekostet hat und der dennoch das rechtmäßige Eigentum des Kapitalisten wird; 3. daß der Arbeiter seine Arbeitskraft forterhalten hat und sie aufs neue verkaufen kann, wenn er einen Käufer findet. Die einfache Reproduktion ist nur die periodische Wiederholung dieser ersten Operation; jedesmal wird, stets von neuem, Geld in Kapital verwandelt. Das Gesetz wird also nicht gebrochen, im Gegenteil es erhält nur Gelegenheit, sich dauernd zu betätigen. (MEW23, S. 610f) So existiert in der Form von Kapital ein bestimmtes Geld, eines das zur Geldverwertung eingesetzt wird, also dafür, aus Geld mehr Geld zu machen und in dieser Form das Mehrprodukt in privater Hand festzuhalten. Geld wird so zu einer politischen Verfügungsmacht über die Verhältnisse im Allgemeinen, in denen sich Menschen nicht in ihrer Arbeit und der Nutzung ihrer Produktionsmittel allgemein bereichern, sondern sich nur reproduzieren können, weil sie durch ihre Arbeit, solange sie als Ware auf dem Markt gekauft wird, nicht mehr Geld erlangen können, als ihre Herstellung und Erhaltung wert ist und daher nur als Geld zu ihrer Reproduktion (siehe Lohn) auf sie zurückkommt. Die allgemeine Entwicklung dieser Verhältnisse liegt in der Hand der Geldbesitzer, der Banken, Versicherungen, Finanziers und Spekulanten, zu denen sich die alltäglich arbeitenden Menschen nur abhängig verhalten können, solange sie sich selbst nur als Besitzer ihrer Arbeitskraft, also nur als Reproduzenten ihrer selbst verstehen. "Der Arbeiter produziert das Kapital, das Kapital produziert ihn, er also sich selbst, und der Mensch als Arbeiter, als Ware, ist das Produkt der ganzen Bewegung. Dem Menschen, der nichts mehr ist als Arbeiter, und als Arbeiter sind seine menschlichen Eigenschaften nur da, insofern sie für das ihm fremde Kapital da sind. Weil sich aber beide fremd sind, daher in einem gleichgültigen, äußerlichen und zufälligen Verhältnisse stehn, so mußte diese Fremdheit auch als wirklich erscheinen. Sobald es also dem Kapital einfallt notwendiger oder willkürlicher Einfall , nicht mehr für den Arbeiter zu sein, ist er selbst nicht mehr für sich, er hat keine Arbeit, darum keinen Lohn, und da er nicht als Mensch, sondern als Arbeiter Dasein hat, so kann er sich begraben lassen, verhungern etc. Der Arbeiter ist nur als Arbeiter da, sobald er für sich als Kapital da ist, und er ist nur als Kapital da, sobald ein Kapital für ihn da ist. Das Dasein des Kapitals ist sein Dasein, sein Leben, wie es den Inhalt seines Lebens auf eine ihm gleichgültige Weise bestimmt. " (Marx, Ökonomisch-Philosophische Manuskripte MEW Bd. 40, S. 523) Geld kann nur mehr Geld erzeugen, wenn es mehr Waren erzeugt, als sein Wert repräsentiert. Dies kann nur im Produktionsprozess stattfinden, da dort aus einem Geldvorschuss mehr Wert erzeugt werden kann, als der Geldvorschuss an Wert hat. Mehrwert entsteht nur in der Produktion, auch wenn er sich in in Wertpapieren, Grund und Boden (s. Miete) oder durch das Finanzkapital selbst festhalten und als gesellschaftliche Macht verwenden lässt. Mehrwert ist die Wertform des Mehrprodukts und setzt dessen Wachstum vorraus. Das Wertwachstum ist mit dem Wachstum des Mehrprodukts nicht identisch. Es resultiert aus der Masse des Gesamtkapitals, welches zur Profitbildung eingesetzt wird und in der Profitrate seine allgemeine Entwicklung macht. Durch Anlage von Kapitalvermögen (z.B. in Papiere, Grund, Zins oder Rente) wächst die Kapitalmasse weit über ihre Deckung durch real zirkulierende Waren hinaus (derzeit im Verhältnis 100 zu 1). Das zeigt zugleich die Macht des Kapitals wie auch seine Bedrohtheit und somit auch objektive Gefährlichkeit: Wertschwankungen sind fast nicht mehr durch reale Vorgänge, sondern vielmehr von ihrer Bewertung abhängig: Von Spekulation, Psychologie, Zufällen, Anwesenheiten und Abwesenheiten usw. Voraussetzung der Kapitalbildung ist die Marktwirtschaft, die durch ihre Konkurrenzverhältnisse im Warentausch schon um sich zu erhalten einen Mehrwert nötig hat. Und grundlegend für alle Wertbildung ist eine Arbeit in der Form des kapitalistischen Prododuktionsverhältnisses. Es ist eine besondere Eigenschaft der Arbeit, der Gebrauchswert der geistigen und sinnlichen Schaffenskraft des Menschen, dass sie immer mehr erzeugt, als in ihr an Mittel, Material, Kraft etc. verbraucht wird. So entsteht durch ihre Nutzung ein Reichtum, welcher allerdings vorwiegend in der Verfüngungsmacht des Kapitals ist - abgesehen von der mächlichen Erweiterung des Lebensstandards, der auf die Menschen zeitweise zurückkommt, zeitweise ihnen wieder genommen wird (siehe Krise). Die Kapitalvorschüsse beziehen sich einmal auf alle Arbeitskosten für die Menschen, die sich hierdurch reproduzieren (Variables Kapital). Zum zweiten stecken sie in den Produktionsmittel und Rohstoffen, Energie und Maschinen, die darin einfließen (Konstantes Kapital). Sie finanzieren also zum einen die Arbeitskraft, also die Reproduktion der arbeitenden Menschen und der nicht im Produktions- oder Dienstleistungeprozess einbezogenen Menschen (die Arbeitslosen). Zum anderen finanzieren sie die Produktionsmittel und die Rohstoffe, die in das Produkt eingehen (Material, Energie) und die Kosten der Infrastruktur, die Abgaben an den Staat (Reproduktion der Bildungs- und Verkehrsverhältnisse überhaupt) einbezogen. Das Ergebnis des Produktionsprozesses sind Produkte (Waren). Diese müssen die Produktionskosten, das vorgestreckte variable und konstante Kapital und einen Mehrwert realisieren, durch den die Spekulation des Kapitalbesitzers aufgehen (oder auch nicht), damit er seinen Zweck erfüllt sieht, seine Macht über die Produktion durch das Mehrprodukt, das in seinen Händen ist, vergrößert zu haben. Die Produktion erzeugt also immer mehr, als das, was hierfür aufgewandt wird. Das liegt schon in ihrer Natur, in welcher sich die Bildung von menschlicher Kraft, menschlichem Geist und seiner Werkzeuge (Produktionsmittel) entwickelt haben. So stellt jeder Produduktionsprozess immer auch ein Mehrprodukt her, das zu einem Teil in die Entfaltung der Bedürfnisse und ihrer Befriediguing, also in die Entwicklung des Lebensstandards eingeht, zum anderen in die Erweiterung der Maschinerie und damit der Potenzen und der Macht der Allgemeinheit, welche das Kapital darstellt und womit es den Menschen gegenübertritt - um schließlich das aus dem Kapitalkreislauf zu entnehmen, um was es ihm wirklich geht: Mehrwert. Dieser besteht nicht aus Produkten, sondern lediglich als entnommene Geldmenge (siehe tote Arbeit), die nicht durch Güter, sondern durch die Zirkulation des Geldes, durch die Variationen und Bewegungen seiner Potenzen auf dem Geldmarkt mehr oder weniger gut gedeckt ist (Handelskapital, Devisenhandel, Derivatenhandel). So diese Geldentnahme nicht mehr gelingt oder in Krisen vernichtet wird, wird der Kapitalismus empfindlich gestört und seine Rikikoträger, die Finanziers (Kapitalisten und Banken) irritiert. Zugleich sind die Krisen Ausdruck einer Logik, welche die spekulative Geldentnahme bewahrheitet: Das Geld verliert seinen Wert, wo es kein Wertwachstum erheischt - und die Finanziers verlieren ihre Existenz. Dem begegnen sie als Besitzer des Allgemeinguts Geld mit Restriktionen gegen die Arbeit (Verschärfung des Arbeits- und Sozialmarktes). "Das Kapital ist nicht die Summe der materiellen und produzierten Produktionsmittel. Das Kapital, das sind die in Kapital verwandelten Produktionsmittel, die an sich so wenig Kapital sind, wie Gold oder Silber an sich Geld ist. Es sind die von einem bestimmten Teil der Gesellschaft monopolisierten Produktionsmittel, die der lebendigen Arbeitskraft gegenüber verselbständigten Produkte und Betätigungsbedingungen eben dieser Arbeitskraft, die durch diesen Gegensatz im Kapital personifiziert werden. Es sind nicht nur die, in selbständige Mächte verwandelten Produkte der Arbeiter, die Produkte als Beherrscher und Käufer ihrer Produzenten, sondern es sind auch die gesellschaftlichen Kräfte und die zukünftige ... Form, ... die gesellschaftlichen Kräfte und zusammenhängende Form dieser Arbeit, die als Eigenschaften ihres Produkts ihnen gegenübertreten. Also hier haben wir eine bestimmte, auf den ersten Blick sehr mystische, gesellschaftliche Form eines der Faktoren eines historisch fabrizierten gesellschaftlichen Produktionsprozesses. Und nun daneben den Boden, die unorganische Natur als solche, rudis indigestaque moles <eine rohe verworrene Masse> in ihrer ganzen Waldursprünglichkeit. Wert ist Arbeit. Mehrwert kann daher nicht Erde sein. Absolute Fruchtbarkeit des Bodens bewirkt nichts, als daß ein gewisses Quantum Arbeit ein gewisses, von der natürlichen Fruchtbarkeit des Bodens bedingtes Produkt gibt. Die Differenz in der Fruchtbarkeit des Bodens bewirkt, daß dieselben Mengen von Arbeit und Kapital, also derselbe Wert, sich in verschiednen Mengen von Bodenprodukten ausdrückt; daß diese Produkte also verschiedne individuelle Werte haben. Die Ausgleichung dieser individuellen Werte zu Marktwerten bewirkt, daß die "advantages of fertile over inferior soil ... are transferred from the cultivator or consumer to the landlord". "Vorteile von fruchtbarem über minderwertigen Boden ... vom Bebauer oder dem Konsumenten auf den Grundeigentümer übertragen werden"> Ricardo, "Principles", p. 62.) Und endlich als Dritten im Bunde ein bloßes Gespenst - "die" Arbeit, die nichts ist als eine Abstraktion und für sich genommen überhaupt nicht existiert oder wenn wir die .... {unleserlich} nehmen <wir entziffern: wenn wir das Gemeinte nehmen>, die produktive Tätigkeit des Menschen überhaupt, wodurch er den Stoffwechsel mit der Natur vermittelt, entkleidet nicht nur jeder gesellschaftlichen Form und Charakterbestimmtheit, sondern selbst in ihrem bloßen Naturdasein, unabhängig von der Gesellschaft, allen Gesellschaften enthoben und als Lebensäußerung und Lebensbewährung dem überhaupt noch nicht gesellschaftlichen Menschen gemeinsam mit dem irgendwie gesellschaftlich bestimmten." (Karl Marx, MEW 25, 823f)." |
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