Nach seiner Position im Tauschhandel bestimmt sich die Funktion des Geldes zwischen seinem Dasein als Maß der Werte und seinem Dasein als Maßstab der Preise: Was man bezahlt. das hat seinen Preis (siehe Geld als Zahlungsmittel). Was man dafür bekommt, das ist dann ein Wert (wodurch Geld zum Kaufmittel wird). Die Geldzirkulation vollzieht das Verhalten des Geldes als Zahlungsmittel im Wertmaß als Verhältnis des Geldes im Kaufmittel, daher zugleich das Geld als Zahlungsmittel, als Maßstab der Preise zur einfachen Wertrealisation. "Des Geld, indem es die Eigenschaft besitzt, alles zu kaufen, indem es die Eigenschaft besitzt, alle Gegenstände sich anzueignen, ist also der Gegenstand im eminenten Besitz. Die Universalität seiner Eigenschaft ist die Allmacht seines Wesens; es gilt daher als allmächtiges Wesen ... Das Geld ist der Kuppler zwischen dem Bedürfnis und dem Gegenstand, zwischen dem Leben und dem Lebensmittel des Menschen. Was mir aber mein Leben vermittelt, das vermittelt mir auch das Dasein der andren Menschen für mich. Das ist für mich der andre Mensch." (Marx in MEW 40, S. 563) "Der Käufer verwandelt Geld zurück in Ware, bevor er Ware in Geld verwandelt hat, oder vollzieht die zweite Warenmetamorphose vor der ersten. Die Ware des Verkäufers zirkuliert, realisiert ihren Preis aber nur in einem privatrechtlichen Titel auf Geld. Sie verwandelt sich in Gebrauchswert, bevor sie sich in Geld verwandelt hat. Die Vollziehung ihrer ersten Metamorphose folgt erst nachträglich." (Marx in MEW 23, S. 140f) Im Unterschied zum Geld als Zahlungsmittel, das in der Warenzirkulation der Verkäufe (W-G) entsteht, entsteht das Geld als Kaufmittel in der Geldzirkulation (G-W-G), den Verhältnissen der Einkäufe die sich wertmäßig immer wieder nur in der Geldform vergegenwärtigen (z.B. G-W-G-G-W-G-G-W-G-G-W-G-G-W-G als G-G-G-G-G-G-G-G) und darin prominent werden, weil und sofern sie sich nur wie Geld zu Geld, also als totales Zahlungsmittel verhalten und sich nicht mehr durch seinen allgemeinen Wert in seinem einzelnen Gebrauchswert begrenzen und lediglich als Masse in einer Geldsumme verallgemeinerter Proportionen der Preise fungiert. Als Zahlungsmittel bezieht sich Geld unmittelbar eben nur auf einen Gebrauchswert mit dessen Aufzehrung es seinen Wert verliert, während es als Kaufmittel den Wert einer umlaufenden Geldmenge im Geldbesitz darstellt, der seinen Wert über die Geldzirkulation bewahrt wird. Die Zirkulation "schwitzt" somit immer wieder einen "überflüssigen" Wert als Handelsprofit aus und inflationiert ihn deshalb auch im Geldhandel ("The Winner takes it All"), wodurch der Mehrwert seine eigentümliche Existenzform erfährt (siehe auch Kapitalfetisch). Weil aber menschliche Bedürfnisse nur in Einheit mit menschlicher Arbeit zu verstehen sind (siehe hierzu Stoffwechsel), weil sie nur zwischen Produktion und Konsumtion adäquat existieren können, stellt sich ihre Trennung zwischen Einkauf und Verkauf, als Trennung der Arbeit zwischen Gebrauchswert und Tauschwert dar und kann nur in der Geldform ihrer abstrakten Zusammenhänge vermittelt werden. Von daher kann der arbeitende Mensch seine Bedürfnisse nur durch Geld befriedigen und der bedürftige Mensch nur durch einen Arbeitslohn sein "Leben verdienen." Geld als Kaufmittel ist ein Geld, das den Konsumenten gegen Geld als Zahlungsmittel freistellt, wenn es in der Zirkulation seiner allgemeinen Wertform festgehalten werden kann, sobald es über seine Funktion als Zahlungsmittel hinaus die Notwendigkeiten der existenziellen Reproduktion erfüllt hat und darüber hinaus aufgeschatzt werden kann. Von daher stellt es einen Geldbesitz dar, der seinem GeBesitzerld ein beliebiges Verhalten zu allen Waren als reiner Tauschwert erlaubt. Denn Geld stellt sowohl einen Tauschwert durch die einzelnen Preise der Waren in ihrer relativen Wertform dar, als auch den gesellschaftlichen Wert der Arbeitsprodukte in deren allgemeiner Wertform als ihre Äquivalentform. Im Geldwert der Realwirtschaft vermittelt sich somit eine Beziehung der Wertdarstellungen über das Zahlungsmittel Geld, das beim Verkauf von Waren eingetauscht wird (Ware gegen Geld W-G). Zur Bezahlung der Einkäufe von Waren fungiert Geld im Allgemeinen doppelbödig (siehe Doppelcharakter): einmal als ein Zahlungsmittel (Ware gegen Geld W-G), das zugleich in seiner Funktion als allgemeinen Wertform als Kaufmittel (Geld gegen Ware G-W) existiert. Im Einzelnen fungiert Geld daher durch seinen Tauschwert als relativer Preis einer Ware, die damit bezahlt wird. Sofern Geld festgehalten werden kann, wenn es ganz allgemein mehr Wert hat als die Preissumme der verkauften Produkte, wird Geld zu einem Wertspeicher seiner Eigenschaften als Kaufmittel, der auch als eigenständige Wertform zu einer allgemeine Wertform aufgehäuft, in seiner leeren Form akummuliert und damit zu einer politischen Macht des Geldes werden kann. In dieser Form stellt Geld dann eine abstrakte Allgemeinheit der veräußerten Werte dar (siehe hierzu Kapital). Im gewöhnlichen Warentausch vermittelt Geld also den Wert der Waren in zweierlei Funktionalität indem es der Formbestimmung der Wertform im Allgemeinen nachgeht und ihr zugleich durch ihren Preis im Besonderen vorauseilt. Es ist das allgemeine Tauschmittel, wodurch sich die Produkte der Arbeit über ihren Tauschwert durch dessen quantitativ bestimmte Form zum Mittel ihres durch dessen unmittelbare Körperform qualitativ bestimmten Konsums verwandeln und als Gebrauchswerte aufeinandender beziehen lassen. Das allgemeine Wertmaß (Geld als Maß der Werte) verhält sich hierdurch zum Zahlungsmittel Geld zum Einkauf im Verhältnis ihrer Preise (Geld als Maßstab der Preise). So kann sich im Nachhinein der Produktion beim Warentausch die Preisbildung auf den gesellschaftlichen Wert der Produkte, das qualitative Verhältnis der Gebrauchswerte (siehe hierzu Warenkörper) auf das quantitative Verhältnis der Tauschwerte als Äquivalente ihrer Wertform, der gesellschaftlichen Formbestimmung ihrer Verhältnisse beim Warentausch beziehen. Karl Marx hat die Entwicklung dieser Formbestimmungen an der Entwicklung der Geldform aus der Wertform der gegensätzlichen Seinsweisen von Wert und Gebrauchwert dargestellt, in der die Beziehung ihres getrennten Ursprungs sich als gesellschaftlicher Zusammenhang vermittelt, der ihre Trennung übrwindet, ohne sie aufzuheben. Es ist die Vermittlung des einfachen und zufälligen Inhalts zwischen Einkauf und Verkauf von Waren, deren gesellschaftliche Beziehung durch die Form ihres Daseins abgebrochen ist und sich die inhaltliche Beziehung des Zahlungsmittels als Ware gegen Geld (W-G) nur durch die Beziehung eines Kaufmittels als Geld gegen Ware (G-W) mitteit. Während erstre durch sich bestimmt erscheint, wird letztre durch die Aufhäufung der Kaufakte (G-W-W-G) über ihr Dasein als Geldform (W-G-G-W) gleichgesetzt und durch die Verdopplung der Wertgestalt des Geldes (G-G) gleichgültig gegen ihren Inhalt, ihrer organischen (natürlichen) Substanz wird. Da somit die an sich getrennte Beziehung W-G und G-W im Geld formal gleichgesetzt ist, verdoppelt es seine leere Funktionalität (W-G-G-W), die sich allgemein und letztendlich als Beziehung des Geldes zu sich selbst (G-G) durchsetzt und durch dessen politische Form und Macht über ihre organische Verwendung im Arbeitsprozess zu mehr Geld (G-G') wird. Von da her wird Geld in seinem Dasein als Kaufmittel mächtig gegen seine ursprüngliche Funktion als bloßes Zahlungsmittel und wird hierdurch zum Subjekt des Warentauschs, zu dessen allgemeiner Formbestimmung. Der Wert des Geldes als Zahlungsmittel stellt vergangenen Nutzen einer Arbeit dar, der seinen vergangenen Sinn zu vergegenwärtigen haben müsste, um seinen Geldwerte als Kaufmittel zu bewahrheiten (siehe z.B. das Verhältnis der Tauschwerte zu ihrem Wert, in denen das Maß der Werte vergangener Arbeit nur über den Maßstab ihrer Preise gegenwärtiger Relationen der Tauschwerte von Gebrauchswerten verwirklicht werden kann). Durch Geld vermitteln die Waren ihren Wert als Tauschwert, wie er sich aus der Warenzirkulation als diese bewegende und durch sie bewegte Geldmenge ergibt. In der Beziehung einer Ware zu Geld (W - G) fungiert Geld als Maßstab der Preise durch sie Summe der ausgepreisten Waren als eine zirkulierende Wertsumme die als Angebot der Preise den Wert der Kosten der Warenproduktion (siehe hierzu auch Lebensstandard) im Vorhinein bestimmt. . In der Beziehung des Geldes zu jeder einzelnen Ware (G - W) fungiert sie als Notwendigkeit des Geldes, durch das Geld als Maß der Werte im Nachhinein der Produktion seinen Wert zu realisieren. Geld geht daher in die Warenzirkulation einmal ein als Vorschuss, als Kaufmittel, durch das Gebrauchswerte (z.B. auch die Arbeitskraft) erstanden werden können, zum anderen als Zahlugsmittel, durch das es den Preis als Anteil der zirkulierenden Geldmenge formuliert. Durch die Verallgemeinerung der Einkäufe und Verkäufe von Waren, die nach jedem Tausch mit ihrem Gebrauchswert aus der Warenzirkulation verschwinden, wird die Geldform der zirkulierenden Geldmenge insgsamt verdoppelt zu G - W - G und als Kaufmittel zum Subjekt des Marktes, als Zahlugsmittel zu dessen Objekt. Hieraus ergibt sich die Möglichkeit, dass Geld als Vorschuss (Kapital) in die Produktion angewendet mehr Wert erzielt, als es zuvor hatte (G - W - G'). "G - W. Zweite oder Schlußmetamorphose der Ware: Kauf. - Weil die entäußerte Gestalt aller andren Waren oder das Produkt ihrer allgemeinen Veräußerung, ist Geld die absolut veräußerliche Ware. Es liest alle Preise rückwärts und spiegelt sich so in allen Warenleibern als dem hingebenden Material seiner eignen Warenwerdung. Zugleich zeigen die Preise, die Liebesaugen, womit ihm die Waren winken, die Schranke seiner Verwandlungsfähigkeit, nämlich seine eigne Quantität. Da die Ware in ihrer Geldwerdung verschwindet, sieht man dem Geld nicht an, wie es in die Hände seines Besitzers gelangt oder was in es verwandelt ist. Non olet "Es stinkt nicht", wessen Ursprungs auch immer. Wenn es einerseits verkaufte Ware repräsentiert, so andrerseits kaufbare Ware." (MEW 23, S. 124) In dieser doppelten Funktion nimmt es also zwei unterschiedliche Positionen seiner Wertform ein: Beim Einkauf (Geld gegen Ware, G-W) als Kaufmittel, beim Verkauf (Ware gegen Geld, W-G) als Zahlungsmittel. Als Kaufmittel bezieht Geld seine Funktion aus der Produktion von Waren, aus der Freiheit, die Geld dem Geldbesitzer verleiht, um existieren zu können; als Zahlungsmittel bezieht es seine Funktion aus der Notwendigkeit, zur Befriedigung von Bedürfnissen Geld ausgeben zu müssen. Aus der Produktion bezieht Geld seine Macht als Marktsubjekt, aus der Zirkulation der Warenwerte existiert es, um Bedürfnisse jedweder Art befriedigen zu können. Soweit es sich nach der Produktion der veräußerten Ware bei ihrem Verkauf als Beziehung der Ware gegen Geld (W-G) verhält, ist es ein Zahlungsmittel, das seinen Wert in Geld reell darstellen muss, um als zirkulierende Wertform im Verhältnis zu ihrer Produktion gültig zu sein, also als Maß der Werte zu funktionieren. Sobald es aber durch die Preise auf dem Markt zirkuliert, die es unmittelbar nur durch Vorstellungen, also ideell in der Beziehung Geld gegen Ware (G-W) bestimmen kann, weil es sich aus der zirkulierende Geldmenge, aus einer Preissumme reflektiert, ist es als Zahlungsmittel ein Maßstab der Preise, dessen Wert sich erst im Nachhinein der Produktion in der Zirkulation der Waren auf dem Markt als adäquate Wertform der realisierten Einkäufe erweisen kann (siehe hierzu auch Kreditwesen). "Der Umlauf des Geldes zeigt beständige, eintönige Wiederholung desselben Prozesses. Die Ware steht stets auf Seite des Verkäufers, das Geld stets auf Seite des Käufers, als Kaufmittel. Es funktioniert als Kaufmittel, indem es den Preis der Ware realisiert. Indem es ihn realisiert, überträgt es die Ware aus der Hand des Verkäufers, während es sich gleichzeitig aus der Hand des Käufers in die des Verkäufers entfernt, um denselben Prozeß mit einer andren Ware zu wiederholen. Daß diese einseitige Form der Geldbewegung aus der doppelseitigen Formbewegung der Ware entspringt, ist verhüllt. Die Natur der Warenzirkulation selbst erzeugt den entgegengesetzten Schein. Die erste Metamorphose der Ware ist nicht nur als Bewegung des Geldes, sondern als ihre eigne Bewegung sichtbar, aber ihre zweite Metamorphose ist nur als Bewegung des Geldes sichtbar. In ihrer ersten Zirkulationshälfte wechselt die Ware den Platz mit dem Geld. Damit fällt zugleich ihre Gebrauchsgestalt der Zirkulation heraus, in die Konsumtion. Ihre Wertgestalt oder Geldlarve tritt an ihre Stelle. Die zweite Zirkulationshälfte durchläuft sie nicht mehr in ihrer eignen Naturalhaut, sondern in ihrer Goldhaut. Die Kontinuität der Bewegung fällt damit ganz auf die Seite des Geldes und dieselbe Bewegung, die für die Ware zwei entgegengesetzte Prozesse einschließt, schließt als eigne Bewegung des Geldes stets denselben Prozeß ein, seinen Stellenwechsel mit stets andrer Ware. Das Resultat der Warenzirkulation, Ersatz von Ware durch andre Ware, erscheint nicht durch ihren eignen Formwechsel vermittelt, sondern durch die Funktion des Geldes als Zirkulationsmittel, welches die an und für sich bewegungslosen Waren zirkuliert, sie aus der Hand, worin sie Nicht-Gebrauchswerte, in die Hand überträgt, worin sie Gebrauchswerte, stets in entgegengesetzter Richtung zu seinem eignen Lauf. Es entfernt die Waren beständig aus der Zirkulationssphäre, indem es beständig an ihre Zirkulationsstelle tritt und sich damit von seinem eignen Ausgangspunkt entfernt. Obgleich daher die Geldbewegung nur Ausdruck der Warenzirkulation, erscheint umgekehrt die Warenzirkulation nur als Resultat der Geldbewegung." (MEW 23, Seite 129f) Als durch menschliche Arbeit begründete Wertgestalt ist Geld beim Einkauf von Gebrauchswerten immer schon im Vorhinein des Warentauschs ein geltendes Maß der Werte. Als ein allgemeines Mittel der Einkäufe ist es aber zugleich auch abhängig von den Preisen, welche die Verkäufe auf dem Warenmarkt in den Verhältnissen der Tauschwerte gebildet hatten.Geld ist ein Werträger als Zahlungsmittel für jede einzelne Ware und trägt zugleich als Kaufmittel den Geldwert aller Waren im Anteil der Preissumme, die es als Maßstab der Preise formuliert. In diesem Maßstab ist Geld durch den Gesamtwert der zirkulierenden Waren in ihrer wertgerechten Preissumme gesellschaftlich wirksam, während es als Kaufmittel den Aufwand der Arbeit als Maß der Werte realisiert und also den Geldwert bestimmt. Jeder Geldbesitzer hat damit eine doppelte gesellschaftliche Funktion zur Hand, in der sich der Gesamtwert aller produzierten und noch nicht verkauften Waren reflektiert. Als durch menschliche Arbeit begründete Wertgestalt (W-G) existiert Geld daher schon im Vorhinein des Warentauschs als ein geltendes Maß der Werte, das Seinesn Tauschwert in der Preisbildung erst finden muss. Aus seiner im Warentausch, in seiner Zirkulation erworbenen Fähigkeit, sich gegen jede andere Ware einzutauschen (G-W), kann es im Nachhinein der Tauschakte seinen Wert schließlich als Teil einer Preissumme darstellen. Als Maß der Werte, als das es beim Einkauf funktioniert ist es daher unmittelbar ein reales Kaufmittel, das aber ideell sich immer auch als Maßstab der Preise, als Zahlungsmittel reflektieren lassen muss. "Insofern Kauf und Verkauf, die beiden wesentlichen Momente der Zirkulation, gleichgültig gegeneinander sind, in Raum und Zeit getrennt, brauchen sie keineswegs zusammenzufallen. Ihre Gleichgültigkeit kann zur Befestigung und scheinbaren Selbständigkeit des einen gegen das andere fortgehen. (So dass einer nur kauft, ohne zu verkaufen – Warenhortung –, oder dass einer nur verkauft, ohne zu kaufen – Geldhortung, Schatzbildung.) Jedes Kind weiß ja schon sowieso, daß für Geld alles zu haben ist - eben weil man damit alles bekommen, nämlich kaufen kann, soweit und soviel man Geld in der Tasche oder auf dem Konto hat. Geld ist in diesem Fall ein Kaufmittel, also ein Wert, den man besitzt, um einen Gebrauchswert zu erstehen, der auf dem Markt nur existiert, weil er für Geld produziert wurde. Geld ist als Kaufmittel ein Wertmaß seiner Produktion, indem es als Maß der Werte angewandt wird. Dabei ist es das Subjekt der Beziehung vom Käufer zum Verkäufer. Als Zahlungsmittel fungiert es als Maßstab der Preise und ist hierdurch objektiv durch die Marktverhältnisse bestimmt, also nur als Objekt der Beziehung vom Verkäufer zum Käufer gegenwärtig. Als Kaufmittel wird Geld als Wertmaß seiner Produktion, als Maß der Werte angewandt und ist dabei das Subjekt der Beziehung vom Käufer zum Verkäufer. Als Zahlungsmittel fungiert es als Maßstab der Preise und ist hierdurch objektiv durch die Marktverhältnisse bestimmt, also nur als Objekt der Beziehung vom Verkäufer zum Käufer gegenwärtig. Als Kaufmittel bestimmt es sich aus der Produktion, als Zahlungsmittel aus der Zirkulation der Waren. "Weil die entäußerte Gestalt aller andren Waren oder das Produkt ihrer allgemeinen Veräußerung, ist Geld die absolut veräußerliche Ware. Es liest alle Preise rückwärts und spiegelt sich so in allen Warenleibern als dem hingebenden Material seiner eignen Warenwerdung." (MEW 23, S.124) Geld ist das allgemein objektive Mittel aller Veräußerungen und von daher zugleich auch die Lebensmitte der bürgerlichen Gesellschaft, die äußerliche Vermittlung von Aufwand und Befriedigung, von Not und Friede, von Notwendigkeit und Freiheit. Als allgemeinstes Lebensmittel dieser Gesellschaft bestimmen sich alle Verhältnisse der Menschen nach ihm, nach seinem Wert, den es für sie als Käufer und Verkäufer auf den Märkten der Marktwirtschaft hat. Es wird zu deren Maßstab dadurch, dass es sich in doppelter Weise als Wertträger verhält, also im Händewechsel der Warenbeitzer doppelt, einmal als Kaufmittel und einmal als Zahlungsmittel vorkommt und von daher als Wertträger Macht über den Besitzer von Gebrauchswerten, dem Verkäufer bekommt. Denn als Zahlungsmittel entsteht es durch ein ohnmächtiges Bedürfnis, das dem Markt Lebenssubstanz zuführen muss, um an Geld zu gelangen; als Kaufmittel stellt es die Macht der Märkte dar, die sich im Außmaß solcher Ohnmacht bestärken. Der Geldbesitzer bekommt hierdurch eine höhere politische Stellung und bestimmt die Wertdarstellung durch sein doppeltes und auch doppelt so häufiges Auftreten bei der Bildung der Preissumme, in welcher sich die Warenwerte ausdrücken müssen, weil sich nur darin ihr Wert wirklich formulieren kann. Geld muss also immer schon als Zahlungsmittel zirkulieren, seinen Wert haben, um als Kaufmittel, als Preisschild auf den Waren, als Tauschwert fungieren zu können. Es muss also schon Zahlungsmittel gewesen sein, bevor es Kaufmittel werden kann. Auch wenn es als selbständiges Mittel, als eigenständige materielle Form der gesellschaftlichen Vermittlung und Mitte im Warentausch erscheint, hat es durchaus gegensinnige Funktionen zwischen seinem Dasein als Maß der Werte und als Maßstab der Preise. In seiner Funktion als Kaufmittel hat es eine gänzlich andere, eine gesellschaftlich mächtigere Beziehung zu den Gebrauchswerten, als es sie beim Verkauf hat. Während es dort aus dem Bedürfnis des Warenbesitzers kommt, seine Produkte für Geld anzubieten, ist es im Kauf das Subjekt der Beziehung des Geldbesitzers auf vorhandene Waren überhaupt. Sie gelten ihm alle gleich, weil sie ihm wirklich gleichgültig sind. "Die Realisierung des Preises oder der nur ideellen Wertform der Ware ist daher zugleich umgekehrt Realisierung des nur ideellen Gebrauchswerts des Geldes, die Verwandlung von Ware in Geld zugleich Verwandlung von Geld in Ware. Der eine Prozeß ist zweiseitiger Prozeß, vom Pol des Warenbesitzers Verkauf, vom Gegenpol des Geldbesitzers Kauf. Oder Verkauf ist Kauf, W - G zugleich G - W." (MEW 23, S.123) Wiewohl von gleichem Wert wie als Zahlungsmittel bezieht sich Geld als Kaufmtitel allgemein als ganzes Mittel auf den ganzen Warenmarkt. Es ist nicht nur Wertausdruck als Wertmaß, sondern vor allem der Maßstab aller Tauschverhältnisse, Maßstab der Preise. Waren die Preise zunächst ein Verhältnis von Angebot und Nachfrage, werden sie im Geld als Kaufmittel nun durch die Gesamtkeit der Warenwerte, durch die Preissumme der vorhandenen Produkte bestimmt, weil sie nur relativ hierzu Wert haben und Wertgröße darstellen können. Wo sich das nicht durchhalten lässt, weil sich Preise und Werte verschieden entwickeln und verschiedene Beziehungen eingehen, kommt es deshalb zur Krise des ganzen Geldverhältnisses, zur kapitalistischen Krise. "Es kann keine Krise existieren, ohne dass Kauf und Verkauf sich voneinander trennen und in Widerspruch treten oder dass die im Geld als Zahlungsmittel enthaltenen Widersprüche erscheinen, ohne dass also die Krise zugleich in der einfachen Form dem Widerspruch von Kauf und Verkauf, dem Widerspruch des Gelds als Zahlungsmittel hervortritt. K. Marx, Theorien über den Mehrwert II, MEW 26.2, 512f. Die Beziehung von Einkauf und Verkauf ist eine gegenläufige Wertbeziehung der Waren: während im Verkauf ihr Wert durch das Geld des Käufers realisiert, also erst allgemein wirklich wird, wird Geld im Einkauf selbst unmittelbar mächtig und realisiert seine Potenz als Faustpfand der Wertverhälltnisse. In diesem Widerspruch verlauft die Wirklichkeit der bürgerlichen Gesellschaft und er sind darin zugleich auch ihre Krisen angelegt. |
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