"Was die Ware dem Kapitalisten kostet, und was die Produktion der Ware selbst kostet, sind ... zwei ganz verschiedne Größen. Der aus Mehrwert bestehende Teil des Warenwerts kostet dem Kapitalisten nichts, eben weil er dem Arbeiter unbezahlte Arbeit kostet. Da jedoch auf Grundlage der kapitalistischen Produktion der Arbeiter selbst, nach seinem Eintritt in den Produktionsprozeß, ein Ingrediens des in Funktion begriffenen und dem Kapitalisten zugehörigen produktiven Kapitals bildet, der Kapitalist also der wirkliche Warenproduzent ist, so erscheint notwendig der Kostpreis der Ware für ihn als die wirkliche Kost der Ware selbst." (MEW 25, S. 34) Geld vermittelt seinen Wert in zweierlei Beziehung, nämlich einmal als Maß der Werte aus seiner Entstehung in der Warenproduktiion, und einmal als Maßstab der Preise aus seiner Zirkulation heraus, in der es die Preise aneinander bemisst und relativiert. In beiderlei Funktionen stellt es Wert dar, wenngleich auch von gänzlich unterschiedlicher Herkunft, einmal als Kosten, der Selbsterhaltung und der Produktivkräfte, und einmal im Wert der Produkte. Geld ist Bedingung und Resultat des kapitalistischen Produktionsverhältnisses. Mit der Verwertung des Geldes, also mit der Erzeugung von mehr Geld durch die Anwendung der Arbeitskraft, durch die Differenz vom Kostpreis und dem Wert ihrer Arbeit, erbringt ihr Geldwert einen Unterschied des Subsistenzwerts und dem Mehrwert des angewandten Kapitals, durch den sich beide Bewegungen des Geldes sowohl innerhalb des Kapitals als produktives Kapital, und innerhalb der Kapitals als zirkulierendes Gesamtkapital getrennt voneinander als Mehrprodukt und Mehrwert entwickeln. Auf der Ebene des gesamten Produktionszusammenhangs stellt sich der Kostpreis ins Verhältnis des gesamten angewandten Kapitals und ist von daher die Voraussetzung der Profitrate. Im produktiven Kapital stellt Geld den Kostpreis dar, der in die Produkte eingeht und im Verkauf sich wieder einlöst, also seine Wertrepräsentanz einmal benötigt, um die "Ingredenzien" des Kapitals wertmäßi darzustellen, sogleich aber mit dem Verkauf das verausgabte Kapital einlöst, aber deshalb auch keinen Wert transportiert. Im zirkulierenden Kapital stellt der Profit. den "Gewinn" dar, der aus der Anwendung sowohl der Arbeitskraft als auch der Produktionsmittel sich im Warenverkauf realisiert. Er hat eine gänzlich andere Funktionalität in der Wertdarstellung. "Die Zusammenfassung der verschiednen Wertteile der Ware, die nur den in ihrer Produktion verausgabten Kapitalwert ersetzen, unter der Kategorie des Kostpreises, drückt daher einerseits den spezifischen Charakter der kapitalistischen Produktion aus. Die kapitalistische Kost der Ware mißt sich an der Ausgabe in Kapital, die wirkliche Kost der Ware an der Ausgabe in Arbeit. Der kapitalistische Kostpreis der Ware ist daher quantitativ verschieden von ihrem Wert oder ihrem wirklichen Kostpreis; er ist kleiner als der Warenwert, denn da W = k + m, ist k = W - m." (MEW 25, S. 34) Die Verselbständigung dieses Wertteils macht sich in der wirklichen Produktion der Ware fortwährend praktisch geltend, da er aus seiner Warenform durch den Zirkulationsprozeß stets wieder in die Form von produktivem Kapital rückverwandelt werden, der Kostpreis der Ware also beständig die in ihrer Produktion verzehrten Produktionselemente rückkaufen muß." (MEW 25, S. 34f) Auf der Seite der Produktion steht der Kostpreis als Bedingung jeder Preisbildung. Auf der Seite des gesamten angewandten Kapitals bildet sich eine Profitrate heraus, welche das durchschnittliche Wachstum des Gesamtkapitals reflektiert. "Der Produktionspreis der Ware ist ... gleich ihrem Kostpreis plus dem, entsprechend der allgemeinen Profitrate, prozentig ihm zugesetzten Profit oder gleich ihrem Kostpreis plus dem Durchschnittsprofit." (MEW 25, S. 167) | ![]() |