"Das verleihbare Kapital, worüber die Banken verfügen, fließt ihnen in mehrfacher Weise zu. Zunächst konzentriert sich in ihrer Hand, da sie Kassierer der industriellen Kapitalisten sind, das Geldkapital, das jeder Produzent und Kaufmann als Reservefonds hält oder das ihm als Zahlung zufließt. Diese Fonds verwandeln sich so in verleihbares Geldkapital. Dadurch wird der Reservefonds der Handelswelt, weil als gemeinschaftlicher konzentriert, auf das nötige Minimum beschränkt, und ein Teil des Geldkapitals, der sonst als Reservefonds schlummern würde, wird ausgeliehen, fungiert als zinstragendes Kapital. Zweitens bildet sich ihr verleihbares Kapital aus den Depositen der Geldkapitalisten, die ihnen das Ausleihen derselben überlassen. Mit der Entwicklung des Banksystems und namentlich, sobald sie Zins für Depositen zahlen, werden ferner die Geldersparnisse und das augenblicklich unbeschäftigte Geld aller Klassen bei ihnen deponiert. Kleine Summen, jede für sich unfähig, als Geldkapital zu wirken, werden zu großen Massen vereinigt und bilden so eine Geldmacht. Diese Ansammlung kleiner Beträge muß als besondre Wirkung des Banksystems unterschieden werden von seiner Mittlerschaft zwischen den eigentlichen Geldkapitalisten und den Borgern. Endlich werden auch die Revenuen, die nur allmählich verzehrt werden sollen, bei den Banken deponiert." (MEW 25, S. 416) Als Kapital verhält sich der Wert im Geldhandel als Gebrauchswert für den Geldfluss, einerseits aus dem bereits realisierten Geldumsatz im Kredithandel als Preis für die "Flüssigkeit" der Verwertbarkeit in realwirtschaftlichen Unternehmungen, andererseits als spekulierender Vorschuss im Derivatenhandel aus seiner gesellschaftlichen Macht einer zukünftigen Verfügbarheit im Verhältnis unterschiedlicher Geldverwertungen (siehe auch Terminhandel). Bezogen auf den Warenhandel ist er das Produkt einer bestimmten Wertrealisation; bezogen auf die Potenz einer Spekulation auf künftig realkisierbaren Geldwert wird er je nach ihrer Nachfrage als Preis von Wertpapieren und Eigentumstitel (als "Futures") gehandelt, die gleichgültig gegen den gegenwärtigen Aufwand ihrer materiellen Herstellung durch Arbeit bewertet werden. Der Deldwert richtet sich in der Realwirtschaft des Warenhandels nach dem Verhältnis von realisierten Warenwerten, also der Wertdarstellung der Beziehung vearallgemeinerter Tauschhandlungen, im Handel mit Eigentumstitel als Spekulation auf die private Aneignung des gesellschaftlichen Mehrwerts über die Verwertbarkeit der Verfügungen, ebeb als Potanzial einer Kapitalmacht. Geld sich also ebenso real darstellen wie auch in den einzelnen Tauschverhältnissen zwischen Zahlungsmittel und Kaufmittel. Allerdings ist ein Wertpapier kein "echter" Gebrauchsgegenstand, denn sein Gebrauchswert reduziert sich lediglich auf ein Vermögen zur Aneignung von unbezahlter Arbeit, die sich von den Verhältnissen der bezahlten Arbeit, von Lohnarbeit und Kapital abgesondert hat. Sein Wert stellt sich daher im Zinsfuß dar, der die Spekulation auf die Realisierbarkeit eines Mehrwerts aus unbezahlter Arbeit verkörpert. Dieser Wert stellt also die Realisierbarkeit einer Preisbildung dar, die auf Erwartungen und Fiktionen auf realisierbare Preise zu einem bestimmten Zahlungstermin darstellen. Darin hat der Wert seinen Körper, seinen Organismus, verlassen und ist zu einer selbständigen Grundlage der Preisbildung geworden, die allerdings solange nur fiktiv ist (siehe fiktives Kapital), bis dieses Geld in die Realwirtschaft wieder zurückkehrt und damit zu einer Realexistenz über die Verwertung von Eigentumstitel führt (siehe hierzu Existenzwert). Geld bezieht seinen ursprünglichen Wert aus dem Verhältnis der wischen Angebot und Nachfrage realisierbaren Preise – als Verhältnis des Zahlungsmittels zum Kaufmittel. Darin verhält sich der Geldwert als Potenzial einer Geldverwertung durch das Wertwachstum der Geldverhältnisse, dem zunehmenden Geldwert, der sich einerseits im Zinsfuss darstellt, andererseits im Wachstum der Nachfrage nach Eigentum, bzw. Eigentumstitel oder Wertpapiere. Was sich aus den Verhältnissen der Geldzirkulation als Zinsfuss einer Geldverwertung im Nachhinein des Galdhandels ergibt, kann sich auch im Vorhinein auch durch Spekulationen auspreisen (z.B. von Devisen und Obligationen) sich als fiktives Kapital verwirklich. Die Finanzindustrie ist im Wesentlichen das Verhältnis von Devisenhandel zwischen Reproduktion und Produktion des Geldwerts, also das Vehältnis von bezahlter Arbeit und unbezahlter Arbeit als reale und fiktive Macht des Geldwerts als fiktives Kapital. Das Kreditwesen beruht auf dem Handel mit Krediten, die je nach dem Risiko ihrer Zahlungstermininierungen im Verhältnis zur Bewertung der jeweiligen Zinsentwicklungen ausgepreist werden. Er vollzieht sich im Gebrauch der Preisbildungen wie eine Versicherung, mit der ein Schaden durch den Gewinn aus durchnittlichen Profiten über den Einkauf und Verkauf von Schuldanleihen mehr als nur ausgeglichen werden kann (siehe hierzu Mehrwert). Schulden können je nach politischen Bedingungen und Machtverhältnissen mehr oder weniger Wert für einen Gläubiger haben. Das hat einen Handel mit Schulden begründet, die ungedecktes oder nicht realisierbares Kapital auspreisen, um über unterschiedliche Wertlagen und Verwertungsbedingungen eine eigenständige Preisbildung zum Gebrauchswert des Geldes, mehr Geld zu schaffen. Den Wert , den es darstellt, ist ein Existenzwert, der durch politische Machtverhältnisse in der Konkurrenz der Nationalstaaten um den Wert ihrer Devisen (siehe auch Devisenhanel), dem Wert ihrer Produktivität auf dem Weltmarkt bestimmt wird (siehe auch fiktives Kapital). Weil dem Gläubiger immer eine sowohl politische wie ökonomische Macht über den Schuldner innne ist, werden im Kredithandel Zahlungspflichtigkeiten (Obligationen) als Bewertung ihrer politischen Verhältnisse zu ohnmächtigen Kapitale - besonders der Staatsverschuldungen der Nationalstaaten - eingeschätzt (siehe hierzu Derivatenhandel). Sie beziehen daher ihren Profit aus dem politischen Klassenverhältnis von Gläubigern zu Schuldnern, worin die Wertschwankungn des Geldwerts als eigenständiger Wert einer "Finanzindurtrie" gehandelt werden deren Preise eine Spekulation über die Realisierbarkeit ihrer Fällligkeit darstellen (siehe hierzu Terminhandel). Es handelt sich daher hierbei um eine Wette über steigende oder fallende Preise, wodurch die Preise der Realwirtschaft insgesamt zunehmend negativ bestimmt werden und dort im Verhältnis der Geldverwertung eine Negativverwertung betreiben. Diese verwertet letztlich alle Lebenssubstanzen der nationalen Lebensstandards, die sich den in den Wertpapieren des Finanzkapitals verbuchten Eigentumstitel (Aktien, Mieten, Gebühren) beugen müssen. Jeder Verschuldung durch einen Kredit steht eine Geldmenge gegenüber, die sich darin dargesteltt, also eine zweite Wertdarstellung im Schuldschein, in der Zahlungspflichtigkeit hat. Mit der Schuldentilgung kommt der Geldwert an den Gläubiger zurück und hinterlässt einen neuen Sachwert beim Schuldner, der durch die Verschuldung herzustellen war. Ein Kredit stellt daher volkswirtschaftlich die Doppelbuchung eines Geldbetrags dar, weil darin Geld als Kaufmittel zugleich als Zahlungsmittel für einen erst künftig realisierbaren Mehrwert fungiert und sowohl als Soll auf der Seite des Gläubigers als das Haben seines Glaubens, wie zugleich auch als Haben auf der Seite des Schuldners, als das Haben seines Sollens gebucht wird, also durch sich selbst schon jenseits aller Produktivität sowohl Subjekt wie Objekt dieses Verhältnisses, also vollständig verselbständigt wirksam ist. Ein ausgeliehenes Kapital fließt daher doppelt zurück indem es sich selbst kaufen kann, also als Preis eins Kaufmittels Mehrwert einzieht und zugleich in seiner Werterhaltung als Zahlungsmittel Mehrwert durch sein bloßes Eigentumsrecht, durch den Eigentumstitel eines Zahlungsversprechens erwirkt. Aber das Haben vom Kaufmittel Geld ist gesellschaftliche Verfühungdmacht, das Haben vom Zahlungsmittel Geld besteht als Notwendigkeit, dessen Wert zu verdoppeln, ihn für sich zu besitzen und zugleich zurück zu bezahlen. Was dem einen an Lebenspotenzial zugetragen wird, wird dem Lebensstandard des anderen an Leben entzogen. Indem Geld einmal als Ausgabe des Verleihers mit dem Anspruch auf Rückzahlung einen Schuldschein bezahlt, also für den Gläubiger an den Wertausgleich zu Buche geht, stellt es zum anderen schon ein Kapital dar, welches vom Schuldner als Vorschuss investiert wird und aus einer Produktion einen Mehrwert beziehen muss, der den Kredit zu decken hat. Der Wert des Geldes hat sich in einen Kredit transferiert, der völlig getrennt von seiner Herkunft nun von einem Geldverleiher als Gebrauchswert für Investitionen angeboten und durch den Borgenden in die Preisbildung eingebracht wird. Und darin herrscht dann deshalb der Druck, sowohl den Wert der Kredite, den Zins, "frisch" zu erarbeiten, wie auch die Wertsteigerung der durchschnittlichen Produktivkraft beizubringen, also einen zweifachen Wachstumswert des Geldes zu erzeugen. Ein Schuldgeldsystem beruht schlicht auf einem allgemeinen Verwertungsdruck, der fiktives Kapital, der aus unrealisierbarem Mehrwert über Kredite in zweiter Ebene werthaltig machen soll, indem er das negativ existente Realkapital durch den Finanzmarkt zu überwinden sucht (siehe auch Negativverwertung), indem er also dadurch die bereits erfolgte, aber nicht realisierte Ausbeutung der Arbeit verdoppelt. Es betreibt Ausbeutung in zweiter Instanz und verdoppelt die Macht des Kapitals als Macht über die Reproduktionsbedingungen der Menschen einrseits und den Bürgen für eine Pflichtschuldigkeit (z.B. für Betriebs- oder Staatschulden) andererseits. Kapitalismus ist eigentlich selbst schon nichts anderes als ein System von vorgeschossenem Geld, das zu mehr Geld werden soll, indem es produktiv, also durch die Mehrwertproduktion der Arbeit verwertet und als Wertwachstum realiisert wird. Dieser Vorschuss kann für Investitionen in die Produktion z.B. als Aktie gegeben werden, die sich am Produktionsrisiko beteiligt und deshalb Dividenten ausschüttet, oder als Kredit, der aus dem Umlauf des Geldes unter den Bedingungen der durchschnittlichen Profitrate entnommen wird, um damit Extraprofite zu machen. Der Wert des Kapitalvorschsses ist außer seinem Geldwert der Zins, sein Ertrag der Mehrwert. Der Wert von Wertpapieren ergeht im Unterschied hierzu aus ihrem Preis, also aus der Geldzirkulation, durch den ffiktiv gewordenes Kapital sich einen Anteil am Wertwachstum aus dem Verhältnis der konkurrienden Mehrwertraten, also der Ausbeutungsraten der konkurrierenden Einzelkapitale erhofft. Jeder Kredit zielt vor allem darauf, Geld als Zahlungsmittel zu verwerten, indem er Geld als Kaufmittel vorstreckt. Aber die damit eingegangene Zahlungsverpflichtung stellt einen gedoppelten Wert dar: nämlich den der damit erstandenen Waren oder Produktionsmittel einerseits und zugleich den Wert des kreditierten Geldes, das sich der Gläubiger gutschreibt. Und diese Doppelbuchung muss durch die intensivierte Belastung auch durch doppelten Aufwand aus der Lebenswelt der Menschen eingebracht werden, einmal als Zahlungsmittel für den Verbrauch an Gebrauchswerten und zum anderen als Mehrarbeit für die Entwicklung, die bereits durch den Geldbetrag des Kredits finanziert, und also Vergangenheit ist, obwohl sie erst noch erbracht werden muss. Das Kreditwesen ist der Handel mit Zahlungsverpflichtungen, also eigentlich das Geschäft mit Krediten (Schuldverschreibungen, Wertpapiere, Wechsel, Schecks, Anteilscheine, oder Aktien). Da Kredite das Kapital antreiben, immer mehr Wert zu produzieren, stoßen sie relativ schnell an die Grenzen der Wertbildung, die ja organisch nur durch das Vermögen der produktiven Arbeit besteht, Mehrwert zu schaffen, und mit wachsender Produktivität relativ immer weniger Mehrwert erzeugen kann. Das Kreditwesen betreibt von daher eine Spirale der Geldverwertung, wodurch Geld immer weniger reale Werte darstellt und einen immer fiktiveren Wert hat, Common-Ownerships sind Bündnisse von Großaktionären, die das Handelsrisiko der Geldanleger durch den Ausgleich ihrer konkurrierenden Auspreisungen minimieren. Börsengehandelte Fonds ITF sind politische Geldverwalter, die sich als Kreditversicherungen anpreisen. Sie stellen die größten unabhängigen Vermögensverwaltung weltweit dar. Blackrock (größter Anbieter im Aktienhandel) ist daher keine Bank. Hier werden indexbestimmte Aktienpakete angeboten, die solange Wert haben, wie sie gehandelt, also gekauft und verkauft werden. Blackrock steuert den gesamten Aktienmarkt, gilt aber politisch nicht als systemrelevant, kann aber den gesamten Finanzmarkt zum Absturz bringen, wenn die Aktienpakete in einer weltweiten Krise nicht mehr gekauft werden (z.B. Flash-Crash am 6.5.2010). Hier kann überhaupt keine Spirale der Abwertung mehr verhindert werden. Wenn die Kurse durch systemisch bedingte Abwertungen fallen, ntsteht der "Run to the Exit", die Kanibalisierung der aktien- und Rentenfonds. "Aladin" heißt das dort eingesetzte Computerprogamm, durch das fast der ganze Aktienhandel automatisch verrechnet, entschieden und "abgesahnt" wird. Im Handel mit Krediten als Wertpapiere galten und gelten sie aber immer noch als Kaufmittel und ersetzen hierdurch Geld. Große Beträge werden also nicht als Geld bewegt, sondern als Zahlungsversprechen, das zu einem bestimmten Zeitpunkt durch Geld oder Güter oder andere gültige Wechsel einzulösen ist. Die zirkulierende Masse an Wertpapieren kann daher ein Vielfaches des zirkulierenden Geldes sein, das durch reale Güter (z.B. kurzfristig durch Gebrauchsgegenstände auf den Warenmärkten, Produktionsmittel, Immobilien, längerfristig durch Gold oder Öl) gedeckt sein muss. "Das Vorschießen der Industriellen und Kaufleute untereinander verquickt sich mit dem Vorschießen des Geldes an sie seitens der Bankiers und Geldverleiher. Beim Diskontieren der Wechsel ist der Vorschuß nur nominell. Ein Fabrikant verkauft sein Produkt gegen Wechsel und diskontiert diesen Wechsel bei einem bill-broker. In der Tat schießt dieser nur den Kredit seines Bankiers vor, der ihm wieder das Geldkapital seiner Depositoren vorschießt, die gebildet werden von den Industriellen und Kaufleuten selbst, aber auch von Arbeitern (vermittelst Sparbanken), von Grundrentnern und den sonstigen unproduktiven Klassen. So wird für jeden individuellen Fabrikanten oder Kaufmann sowohl die Notwendigkeit eines starken Reservekapitals umgangen, wie die Abhängigkeit von den wirklichen Rückflüssen. Andrerseits aber kompliziert sich teils durch einfache Wechselreiterei, teils durch Warengeschäfte zum Zweck der bloßen Wechselfabrikation der ganze Prozeß so sehr, daß der Schein eines sehr soliden Geschäfts und flotter Rückflüsse noch ruhig fortexistieren kann, nachdem die Rückflüsse in der Tat schon längst nur noch auf Kosten teils geprellter Geldverleiher, teils geprellter Produzenten gemacht worden sind. Daher scheint immer das Geschäft fast übertrieben gesund gerade unmittelbar vor dem Krach." (MEW 25, S. 501) Inzwischen ist der Geldwert des Kreditwesens zu einem großen Teil durch Staatsanleihen, also durch Staatsverschuldung nurmehr scheinbar werthaltig, weil solches Schuldgeld zu einer reinen Fiktion über die Verwertungsmacht des Geldes geworden ist (siehe fiktives Kapital). Und dieses macht 90 bis 95 % des gesamten zirkulierenden Geldes aus. Wenn aber Mehrwert nicht mehr aus Mehrproduktion gewonnen und realisiert wird, sondern aus der Geldzirkulation in einem Schuldverhältnis (siehe Schuldgeldsystem), aus der Zirkultion von fiktivem Kapital, von Zahhlungsversprechen (Wechsel), so wird er nur noch zur Vertiefung des Schuldverhältnisses durch Spekulation produziert und finanziert (z.B. mit Hedgefonds u.a.). Nicht mehr der einfache Handel mit Schuldverschreibungen (Kredite), sondern die Geldschöpfung durch Kreditvergaben (siehe Giralgeldschöpfung) wurde zum allgemeinen Zweck der Weltwirtschaft. Das Verhältnis von Zins und Dividende war auf den Kopf gestellt, das Kreditwesen selbst zur Basis der Kapitalanlagen geworden. Damit war ein Schuldgeldsystem weltweit installiert, durch das die einfachen Geschäftsbanken durch ungedeckte Kreditvergabe einen Verwertungsdruck auf die gesamte zirkulierende Geldmenge vermittelten, durch den sie als Einrichtung der internationalen Geldschöpfung über die Nationalbanken gehoben wurden und in den Status eines internationalen Subjekts der Wertschöpfung versetzt waren (siehe auch Negativverwertung). Jeder Kredit stellt volkswirtschaftlich immer schon durch seien Buchung eine Verdopplung eines Geldbetrags dar, indem Geld einmal als Ausgabe des Verleihers mit dem Anspruch auf Rückzahlung, also auf Wertausgleich zu Buche geht (siehe auch Buchgeld), zum anderen stellt es ein Kapital dar, welches vom Schuldner als Vorschuss investiert wird und aus einer Produktion einen Mehrwert beziehen muss, der den Kredit zu decken hat. Der Wert des Geldes hat sich in den Kredit transferiert, der völlig getrennt von seiner Herkunft nun in die Preisbildung eingeht. Wert und Tauschwert (Preis) haben sich somit in zwei Welten aufgetrennt, wobei die eine auf den Wert der anderen verpflichtet ist, indem sie den Wert des verdoppelten Geldes herzustellen hat. Solange der Kredit nicht eingelöst, also nicht rückbezahlt ist, stellt der verdoppelte Wert nur fiktives Kapital dar, das zwar in die Preisbildung eingeht, aber nicht dem Wert entnommen ist, den das Geld in Wirklichkeit durch vergangene Produktion hat. Es ist dadurch begierig, sich durch möglichst viele Schuldner in seiner Preisform zu verwerten (siehe Schuldgeldsystem). Das Kreditwesen beruht also nicht auf Geld als bloßes Warenäquivalent, sondern auf einer Warenproduktion, die über die vorhandene Warenmenge zur Reproduktion der Gesellschaft hinaus Mehrprodukte erzeugt, die sich als Mehrwert nicht nur materiell, sondern auch als einlösbare Zahlungsverpflichtungen und sogar als Fiktionen zukünftiger Verwertungslagen darstellen lassen, die auch als Zahlungsversprechen auf die Erträge einer Produktion disponierbar sind, die Wertwachstum erwirkt und zum Teil selbst die Preisbildung bestimmt. Kredite bestehen aus Geld, das aus der Geldzirkulation "herausgeschwitz" wurde, also zum größten Teil den aus dem Geldverkehr herausgesetzten Wert eines Warenkapitals darstellen, das durch unverkaufte Waren gedeckt sein kann oder aber bereits fiktives Kapital ist, also Wert vergangender Arbeit, die ihre reale Grundlage verloren hat und z.B. nur noch als Rechtstitel, z.B. durch Grundbesitz besteht oder mit Aktien oder Staatsanleihen spekuliert. Kredite sind Produkte einer hochentwickelten Produktion, die ihre Produkte nicht mehr unbedingt als Geld darstellen muss, sondern als Geld vergeben werden, das einem Mehrwert entspringt, der nicht "Münzform" hat, sondern als Kapital vorgestreckt wird, wo ein Zahlungsversprechen möglich ist. Er beruht auf der Vorwegnahme von Produktion und Verkauf von Gütern - und dieses macht die Masse der Finanzierungsprozesse des Kapitals aus, das sich darin zugleich auch in Form von Aktien selbst als Spekulationsmasse verhalten kann, wie es auch zum Teil einem rechtlich gesicherten Vermögen zur Mehrwertbildung entsprechen kann (z.B. auch durch Rückversicherung mit Grundbesitz oder dergleichen). Das Kreditwesen stellt somit in seinem Ursprung eine Ausweitung des realen Geldes (Münzgeld) dar, soweit es sich sichern lässt. "Die ganze Summe der Arbeitskraft und der gesellschaftlichen Produktionsmittel, die in der jährlichen Produktion von Gold und Silber als Instrumenten der Zirkulation verausgabt wird, bildet einen schweren Posten der faux frais der kapitalistischen, überhaupt der auf Warenproduktion gegründeten Produktionsweise. Sie entzieht der gesellschaftlichen Ausnutzung eine entsprechende Summe möglicher, zuschüssiger Mittel der Produktion und Konsumtion, d.h. des wirklichen Reichtums. Soweit bei gleichbleibender gegebner Stufenleiter der Produktion oder bei gegebnem Grad ihrer Ausdehnung die Kosten dieser teuren Zirkulationsmaschinerie vermindert werden, soweit wird dadurch die Produktivkraft der gesellschaftlichen Arbeit gesteigert. Soweit also die mit dem Kreditwesen sich entwickelnden Aushilfsmittel diese Wirkung haben, vermehren sie direkt den kapitalistischen Reichtum, sei es, daß ein großer Teil des gesellschaftlichen Produktions- und Arbeitsprozesses dadurch ohne alle Intervention von wirklichem Geld vollzogen, sei es, daß die Funktionsfähigkeit der wirklich fungierenden Geldmasse gesteigert wird." (MEW 24, S.347) Von da her stellen Kredite eine Form des Mehrwerts dar, der nicht als Geld zirkuliert, sondern als unmittelbare Kapitalform als Mehrwerts: "Die Geldaufhäufung auf der einen Seite kann zudem auch ohne bares Geld durch bloße Aufhäufung von Schuldforderungen vor sich gehn." (MEW 24, S.348) Die Masse der nicht real gedeckten Wechsel entspricht dem glaubhaft gemachten Produktionsversprechen und kann daher auch psychologischer Natur sein, welche den Aktienhandel bestimmt und ihn sich verselbständigen lässt (Weltkapital.) |
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