Kultur ist die Subjektivittät einer Gesellschaft. Kulturbesitz ist die Rechtsform einer privatisierten Kultur, die politische Aneignungsform von Kulturgütern. Sie beruht auf der Verfügung über Kultur, worin die Produkte von Kulturarbeit nicht auf die gesellschaftliche Kultur zurückkommen können, indem sie z.B. durch Geld angeeignet werden. Was im Warenbesitz noch die Nützlichkeit der Dinge war und ihren Gebrauchswert ausmachte, ist im Kulturbesitz die überzeitliche Gegenständlichkeit von Kulturarbeit, wie sie meist auch aus dem gesellschaftlichen Zusammenhang herausgesetzt ist, um zu einer kulturellen Lebensbedingung isoliert zu werden. Es ist dies eine Rechtsform, die letztlich und vollständig erst durch die Globalisierung des Kapitals durch die Radikalisierung der Ausnutzung der verbliebenen Lebensressourcen ausentwickelt wurde. Kulturbesitz resultiert nicht aus der Arbeitsteilung (worauf der Warenbesitz beruht), sondern ist selbst unmittelbar substanzielle Vereinzelung sozialer Lebenszusammenhänge durch Zerstörung ihrer fundamentalen Gesellschaftlichkeit und die hieras folgende Notwendigkeit zum Erwerb von sozialen Ressourcen in der Form von Kulturgütern. Dies beruht auf der formellen Subsumtion von menschlichen Gemeinwesen unter das Kapital, wodurch jede Form gesellschaftlicher Subjektivität ausgeschlossen ist und diese als Allgemeingut des gesellschaftlichen Verkehrs erworben werden muss. Dies ist die Bedingung, überhaupt Kultur besitzen zu müssen und zu können. Wo Menschen ihre Kultur und Kultstätten noch wirklich im Bezug auf ihr gesellschaftliches Leben haben, sehen sie in deren Verkauf keine Notwendigkeit. Erst durch die Unterwerfung unter die Zwänge der kapitalistischen Krisen werden ihre Kulturgüter selbst zum Objekt gesellschaftlich erzwungenen Besitzes. Das Kapital verwertet ihren eigenen gesellschaftlichen Zusammenhang, indem es die Menschen an dessen Aufhebungsprozess kettet. Im Kulturbesitz sind Kulturgüter in einer Form entzogen, worin sie erst wieder durch Geld erworben werden können. Er ist die zum Verkauf (und Ausverkauf) festgehaltene Kultur, an welcher Menschen ihren Zusammenhang als Kult und ihre Identität finden müssen, um privat existieren zu können. Der Verkauf findet über Lizenzen oder Eintrittskarten u.dgl. statt (siehe hierzu auch Feudalkapitalismus). |