Kultur entsteht als Körpergedächtnis in den Momenten der Auseinandersetzung über den Sinn und Zweck einer bildungsbürgerlichen Lebensproduktion. Von daher bestimmt sich die Kulturelite über die Sinnbildungen ihrer Ereignisproduktion und damit aus dem Lebenzusammenhang einer ihr äußerlichen Lebenswelt des Bildungsbürgertums. In der Selbstverlorenheit (siehe Selbstverlust) seiner toten Wahrnehmung eignet sich der Kulturbürger deren Edelmut an und verfügt damit über den Lebenszusammenhänge einer Szene, in der eine durch die Ereignisproduktionen einer bildungsbürgerlichen Macht ihm verloren gegangenen Kultur gewahr wird. In den tragenden Ereignissen der Selbstwahrnehmung vermittelt sich über ihre öffentlichen und sozialen Medien ein bloßer Glaube an den Wert ihrer Existenz (siehe Existenzwert) an dem sich ein Kulturbürgers aufrichtet (siehe hierzu auch Kommunikationsindustrie). So errichtet sich über die darin verschwindenden Momente des eigenen Lebens ein Kult zwischenmenschlicher Lebensbewertungen, die sich unter der Haut als tote Wahrnehmung bewahrt und im Abtöten von den hierdurch minderwertig gefühlten Selbstwahrnehmungen bewährt. So wie in der Hand des Kapitals die Arbeit als tote Arbeit bewahrt wird, so witd in der Hand der Kulturelite das Kulturgut zu einem Kulturbesitz, zu einer toten Wahrnehmung, als bloßes Mittel zwischenmenschlicher Kulturkonsumtion bewahrt. Sie trägt Kultur als Kulturbesitz, als Mode, Tradition, Gewohnheit, Sitte, Brauch usw. im Jenseits des praktischen Lebens der Menschen fort und verfügt damit über eine politische Macht der etablierten Wahrnehmung. Kultureliten entstehen durch ihre kulturelle Prominenz innerhalb der Schicht der Bildungsbürger, die vermittelst ihrer Kulturbeflissenheit in der Hochkultur Geltung erlangen und ihren sozialen Status vor allem durch ihre kulturellen Befähigungen bei ihrer Selbstverwertung (z.B. in den Medien) oder durch ihren persönlichen Kulturbesitz finden und erwerben. Aber auch in Subkulturen finden sich solche Eliten, die sich besonders durch ihre Selbstdarstellung und Idolisierung und der damit erheischten ästhetischen Wirkung als besonders befähigte Kulturpersönlichkeit, als Prominenz einer bestimmten Kulturszene begründen. Ihr Ziel ist es, sich in der jeweiligen Kultur eine allgemeine Geltung zu verschaffen, die meist durch die entsprechenden Bildungseinrichtungen oder Institutionen oder auch durch die Medien populär wird und durch die Masse der Akklamationen (z.B. Einschaltquoten) zur Personifikation von Kulturmacht gelangen (siehe hierzu auch Kulturkonsum). Solche Eliten begründen ihren Zusammenhang durch einen ästhetischen Willen, worin sie sich und ihre Moden geltend machen und sich wechselseitig darin bemessen, was sie als besonderen Trend verkörpern. Da dieses Maß als Medium ihrer Prominenz höchst widersprüchlich und umstellt von objektiven Gefühlen der Kommunikationsindustrie ist, verfallen prominente Kultureliten an besonders offenen Formen eines elitären Narzissmus, worin die Dekadenz ihrer Idealisierungen und ihrer Kulturevents (siehe auch Eventkultur) deutlich hervortritt Wo diese Eliten die Kommunikationsindustrie beherrschen, bestimmen sie auch die Verständigung und damit den Verstand selbst. Durch diese abstrahiert sich die Kultur nämlich auch gegen sich selbst (siehe abtrakt menschlicher Sinn). Sie betreibt die Automation der Verständigung, durch die ihre Produktivkraft die gesellschaftlichen Verhältnisse von sich abhängig macht, die Sprache und Bildung ihrer Produktionsweise unterworfen, ihr Bild von der Bildung prominent wird und also eine ausschließliche kulturelle Bedeutung bekommt. Gerade weil sie die Menschen nur bedient, also als Dienstleistung auftritt, trägt sie zugleich zum kulturellen Zusammenschluss der Produktion, zur eigenständigen Späre kultivierter Abstraktionen bei. Von daher wird sie zum Maßstab einer Kultur, in welcher die ökonomischen Bedingungen selbst zum Kulturgut ihrer Gesellschaft werden, dem Zweck der politischen Ökonomie dadurch nützlich sind, dass sie deren kulturelle Substanzen verwertet (siehe hierzu auch Tittytainment). Dieser Nutzen macht Kultur, welche die Subjektivität einer jeden Gesellschaft ist, unter den Bedingungen des Geldbesitzes selbst zu einem politischen Medium, zum Mittel ihrer zwischenmenschlicher Verhältnisse und ist somit in der Lage, ökonomische Bedingungen zu einem objektiven Maß der persönlichen Identität werden zu lassen, sie dazu zu bringen, ihre Selbstachtung gegen ihre Selbstverwertung auszutauschen, um damit Eindruck zu machen. Durch den Eindruck, den ein Mensch auf andere macht, täuscht er über seine wirklichen Eigenschaften und Fähigkeiten hinweg und erheischt hierbei einen Selbstwert, der Überlegenheit in Verhältnissen vermittelt, in denen im Allgemeinen Minderwertigkeitsgefühle die Selbstwahrnehmung bestimmen. Es sind deren zwischenmenschlichen Beziehungen, durch die solche Wahrnehmungen in Selbstgefühlen aufgehen, die ihrem Geltungsstreben folgen müssen, um Gefühl für sich zu sein und zu bleiben. Die Täuschung durch solchen Eindruck verlangt allerdings eine permanente Kontrolle über das, was hierfür körperlich ausgedrückt werden muss, eine Selbstkontrolle, die einen ästhetischen Schein in diesen zwischenmenschlichen Verhältnissen erzeugt, denen die Zwischenmenschen in ihrem Körperfetischismus nachgehen und für diese Scheinwelt ihre Sinne aufzubereiten und kulturalisieren und ihre ganze Spontaneität für eine modische Sinnlichkeit aufgeben.
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