Lebensmittel sind existenzielle Mittel, wie sie sich in einem gesellschaftlich gegenständliches Verhältnis vermitteln und als Mittel des gesellschaftlichen Lebens, welche die Reproduktion der Menschen und ihrer Produktionsmittel besorgen. Es sind also nicht nur die rein stofflichen Mittel des Lebens, die gesellschaftliche Existenz erhalten und entwickeln. Lebensmittel ist alles was das Leben einer entwickelten gesellschaftlichen Existenz nötig hat und von daher einen Existenzwert darstellt, vermittelt und verwirklicht. Es sind auch alle persönliche Dienstleistungen (z.B. für Gesundheit, Bildung und Alter) sind Produkte einer gesellschaftlich notwendigen Arbeit (siehe hierzu Kritik der politischen Ökonomie). Jedes Mittel ist nur solange Mittel, wie es seinen Zweck verwirklicht. Lebensmittel sind Mittel des Lebens, Gegenstände, durch welche sich Leben vermittelt, worin also Leben sich in seinem Dasein erhält und fortbildet. In jeder menschlichen Gesellschaft sind das im Allgemeinen die Güter, durch welche sich der menschliche Stoffwechsel in ihrer Arbeit durch deren Naturmächtigkeit umgesetzt, die also für das Leben als menschliche Sache aus natürlichen Dingen stofflich aufbereitet werden, die durch menschliche Arbeit als Gegenstand von und für Menschen hergestellt werden und die in der Lage sind, ihre lebendigen Bedürfnisse zu befriedigen. Waren werden allerdings vor allem produziert, um auf dem Warenmarkt zum Verkauf im Verhältnis von Angebot und Nachfrage angeboten zu werden und von daher durch ihre Veräußerung beim Warentausch in dessen Wertform gesellschaftlich existent (siehe hierzu Existenzwert). Sie sind daher zugleich den Menschen äußerliche Lebensmittel, äußere Gegenstände, die auf dem Markt eine verselbständigte Lebensvermittlung für einen Zweck erfüllen, der im Allgemeinen die Mittel für ein entäußertes Leben, das sich über den Warentausch vermittelt, durch den menschliche Bedürfnisse irgendeiner Art, getrennt von ihrem menschlichen Zweck (siehe Teilung der Arbeit) und gleichgültig hiergegen ins Verhältnis gesetzt werden (siehe hierzu Arbeitswerttheorie). Sie sind zwar als Erstes nur als Gebrauchswerte da (siehe Dasein), weil sie in irgendwelchen Bedürfnis von Menschen aufgehen, als Gebrauchwerte angeboten werden, die aber nur durch den Warentausch selbst, durch ihren Tauschwert als gesellschaftliche Beziehung imVerhältnis von Waren existieren, in ihrem Tauschverhältnis eine dem Menschen äußerliche Gesellschaft verwirklichen (siehe Entfremdung) und hierdurch der Verwertungslogik der bürgerlichen Gesellschaft Folge leisten. "Die Ware ist zunächst ein äußerer Gegenstand, ein Ding, das durch seine Eigenschaften menschliche Bedürfnisse irgendeiner Art befriedigt. Die Natur dieser Bedürfnisse, ob sie z.B. dem Magen oder der Phantasie entspringen, ändert nichts an der Sache. Es handelt sich hier auch nicht darum, wie die Sache das menschliche Bedürfnis befriedigt, ob unmittelbar als Lebensmittel, d.h. als Gegenstand des Genusses, oder auf einem Umweg, als Produktionsmittel." (MEW 23, S. 49) Lebensmittel sind aber immer auch Mittel einer menschlichen Zivilisation, dienen also nicht nur dem Nutzen eines Verbebrauchs, sondern auch der Kultur, soweit sie lebensnotwendig ist (z.B. Medizin). In alledem aber entstehen und vergehen Lebensmittel im Kreislauf der Reproduktion von menschlichem Leben durch die Erzeugung und Aneignung der notwendigen Produkte (siehe auch notwendige Arbeit). Sie stellen die konkrete Beziehung von Arbeit und Bedürfnis der Menschen dar, wie sie aus ihrer bisherigen Geschichte als ihr Lebensstandard gebildet worden waren. Was sie fortbilden können, was den Fortschritt der menschlichen und also gesellschaftlichen Arbeit ausmacht, ist darin nicht gegenwärtig. Kulturgüter im eigentlichen Sinne, also jene Güter, die über solche Kreisläufe hinaus bestehen (z.B. Kunst), können nicht unbenommen als Lebensmittel angesehen werden, weil sie zu einem geringeren Teil nur not-wendig sind und keinen Stoffwechsel erfüllen. | ![]() | |