Die Lebenszeit der Menschen wird meist verstanden als Zeit von ihrer Geburt bis zu ihrem Tod. In Wahrheit ist sie aber nicht voraaussetzungslos, nicht unabh�ngig von der Lebenswelt und ihrem Lebensraum, nicht einfach so nat�rlich wie sie in ihren wirklichen Lebensverhältnissen erscheint (siehe auch Arbeitszeit). Wo tote Arbeit (siehe auch unbezahlte Arbeit) gesellschaftlich herrscht ist das Leben selbst in seiner Zeit unterschieden in einer Differenz zwischen Zeit für Nichts und Zeit für sich. Lebenszeit ist also wesentlich politisch, nicht einfach nur in Terminen und Zahlen darzustellen, weder als Zeit für das Leben noch als Zeit des Todes. Sie ist ein Verhältnis der politischen Abhängigkeit der Menschen als Zeit für ihre Lebenstätigkeit (siehe auch Arbeit) und der Lebenswirklichkeit ihrer Befriedigung (siehe auch Bedütfnis), ihres wirklichen Friedens. Jede Ausbeutung ist ein politisches Verhalten gegen Mensch und Natur, das die Lebenszeit im Ganzen - also nicht nur die Lebensarbeitszeit (siehe Arbeitszeit) - betrifft. Iin Wahrheit könnte man Lebenszeit nur als Zeit der Freiheit bemessen, in der sich Menschen auch wirklich äußern und hierfür tätig sein können. Sie lässt sich nicht am einzenen Individuum bestimmen - weder in der Empfindung f�r sich, noch in der Anzahl der Jahre die es am Leben, also nicht tot ist. �berhaupt ist Zeit nur in Beziehung auf Geschichte und deren Umst�nde zu begreifen. In der b�rgerlichen Gesellschaft verl�uft sie vor allem im Quantum des Werts, in welchem sie sich zusammenfasst. Letztlich ist das Wertquantum (siehe auch Wertgröße) selbst �berhaupt nur Zeit und der Wertzuwachs (siehe auch Wertwachstum) der Sachen ist eine Zeitverk�rzung f�r die Menschen. Was das Kapital an Wert gewinnt durch Ausbeutung des Arbeitstags und Steigerung der Umlaufgeschwindigkeit seiner Selbsterneuerung, das verlieren die Menschen an Leben: Es wird kurzlebig. Die Medizin mag es verl�ngern, aber diese Verl�ngerung wird zu einem Kunstprodukt, wenn die Kurzlebigkeit in ihrer Atemlosigkeit die Menschen immer kr�nker (siehe auch Krankheit) macht.
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