"Der Philosoph, der tritt herein Und beweist Euch, es müßt' so sein: Das Erst' wär' so, das Zweite so, Und drum das Dritt' und Vierte so, Und wenn das Erst' und Zweit' nicht wär', Das Dritt' und Viert' wär' nimmermehr. Das preisen die Schüler aller Orten, Sind aber keine Weber geworden. Wer will was Lebendigs erkennen und beschreiben, Sucht erst den Geist heraus zu treiben, Dann hat er die Teile in seiner Hand, Fehlt leider! nur das geistige Band. Encheiresin naturae nennt's die Chemie, Spottet ihrer selbst und weiß nicht wie." (Goethe, Faust I) Entgegen aller Religion und ihrer Glaubensbekenntnisse stellt Logik die Beziehung von Grund und Folge endlicher Bezogenheiten ihrer materialisierten Geschichte, ihres Anfangs und ihres Endes dar, aus der sich die Schlussfolgerung und Beweisführung eines wissenschaftlich begriffenen Lebens im Dasein ihrer Substanz (siehe Sein) ergibt. Von daher ist Logik die Grundform einer subjektiv bestimmten Wahrheitsfindung in einer objektiv verselbständigten Wirklichkeit, welche sich aus der Geschichte der Philosophie mit der Kritik der Unendlichkeit ihrer Interpretationen erschlossen hat und zu einer Erkenntnismethode der Wissenschaften im Dazwischensein von Subjekt und Objekt einer jeden Geschichte geworden ist (siehe hierzu u.a. auch Phänomenologie, Positiviamua, Idealismus, Dialektik). Die bestimmt die Art und Weise, mit der sie ihren Gegenstand erfasst, begreift und behandelt. "Der Hauptmangel alles bisherigen Materialismus - den Feuerbachschen mit eingerechnet - ist, daß der Gegenstand, die Wirklichkeit, Sinnlichkeit, nur unter der Form des Objekts oder der Anschauung gefaßt wird; nicht aber als menschliche sinnliche Tätigkeit, Praxis, nicht subjektiv." (siehe Quellen: Feuerbachthesen oder auch direkt in MEW Bd.3, S. 533 bis 535)." Das menschliche Leben selbst kann nicht logisch, nicht objektiv begründet sein, denn nichts kann mächtiger sein als der subjektive Sinn seiner Geschichte, als dessen sinnliche Natur in der Kraft und Wirkung seiner Sinnlichkeit, wodurch sie sich bildet und äußert (siehe Sinnbildung). Deshalb kann alle Wissenschaft nur als Wissen über das in seinem Lebensraum und seiner Lebenszeit geäußerte Leben der Menschen und ihrer Geschichte (siehe historischer Materialismus) wahr sein. Und von daher müssen bei aller Objektivität der Lebenswirklichkeit ihre Begriffe aus dem Leben in den Verhältnissen einer natürlichen Substanz erfolgen. In Wahrheit kann jedwede Logik nur erschließen, was darin veräußert wurde, kann nur subjektiv nachvollziehen was in ihrem Dasein, was also in einem anwesenden Sein ist, – in einem Sein, das selbst außer sich geraten ist – also aus dem, was unmittelbar nicht wirklich das ist, als was es erscheint. Nur solche Theorie kann erklären was ihre Äußerlichkeit in ihrer wirklichen Wahrheit ist. Sie soll also begreifen, was in den unmittelbaren Erfahrungen ihrer sinnlichen Gewissheiten abwesend ist. Die Wahrheit einer Wissenschaft begründet sich von daher als Kritik dessen, was in Wahrheit widersinnig ist und also nicht wirklich wahr sein kann, weil es sich in seinen Verhältnissen außer sich, in seinen gesellschaftlichenVerhältnissen selbst schon unmittelbar nichtet (siehe kritische Theorie). Sie muss die Wahrheit eines allen gemeinen Daseins durch ihre Beweise im Wissen um ihre Entäußerung erkennen und erweisen (siehe hierzu beispielsweise die Dialektik des Tauschwerts durch das Wesen seines Werts in seiner Wertform als Abstraktion außer sich, als abstrakte Allgemeinheit verwirklicht). "Hegels Hauptfehler besteht darin, daß er den Widerspruch der Erscheinung als Einheit im Wesen, in der Idee faßt, während er allerdings ein Tieferes zu seinem Wesen hat, nämlich einen wesentlichen Widerspruch." (MEW1,203–333)" Hegel wollte in seiner Logik die Verwirklichung seines abstrakt gebliebenen Geistes in seiner Abstraktion zum Weltgeist durch Umkehrung seiner abstrakt gebliebenen Wahrheit bezwecken, den abstrakt verbliebenen Sinn seines Weltgeistes abstrakt allgemein konkretisieren und in einer erneuerten Gesellschaft totalisieren. Damit kann er aber nur die Abstraktionen seiner Begrifflichkeiten in eine verewigte Entäußerung, in eine totale Selbstentfremdung des darin verbürgten, des bürgerlichen Menschen selbst verdoppeln, wie es einer Gesellschaft der Selbstverwertung auch angemessen wäre (siehe Mittelschicht). Denn eine Abstraktion lässt sich nicht in ein abwesendes Wesen ihrer Zusammenhänge umkehren, – weil ihre wirklich vorhanden, diese also erst mit der Aufhebung der Täuschung ihrer Götter konkret erzeugt werden kann. Was bliebe wäre die reine und absolute Spekulation auf den absoluten Geist Hegels. "Es ist ... unmöglich, von einer Abstraktion zu dem Gegenteil der Abstraktion zu kommen, wenn ich die Abstraktion nicht aufgebe. Der spekulative Philosoph gibt daher die Abstraktion der "Frucht" wieder auf, aber er gibt sie auf eine spekulative, mystische Weise auf, nämlich mit dem Schein, als ob er sie nicht aufgebe." (Marx, MEW 2, S. 60) Rein formal ist demnach ein abstrakter Begriff nicht aufhebbar (siehe abstrakt Allgemeines). Der konkrete Begriff kann nur aus der allseitigen Kritik der Abstraktion über die in ihrem Begriff gefasste und verstandene konkretion der abstrakten – und also abwesenden – Beziehungen als sich selbst fremdes Wesen einer Erkenntnis, die selbst nur als Form für sich verfaast erklärt sein soll (siehe z.B. Dasein). Die Grundlage einer konkreten Wissenschaft kann nur aus einer durch ihre Kritik erneuerten Analyse ihres Gegenstands als eine kritische Theorie hervorgehen, einer dialektischen Analyse, die dessen Gechichte begreifen kann, wenn sie dessen Wesen darin begriffen versteht und beweist. Kritische Theorie kann daher nicht äußerlich als Kritik bloßer Formen mit ihrem Inhalt vertauschten Substanz (siehe z.B. Strukturalismus) und auch nicht durch fantastische Verbindungen ihrer Phänomene (siehe Phänomenologie) wahr sein, ist daher immer Kritik ihrer Formbestimmtheit. Hegel setzt der Logik die objektive Vernunft eines Weltgeistes voraus, dem die subjektive Vernunft der Menschen als ein dem entsprechendes "Räsonnement" nachgeht. Im Unterschied zum historischen Materialismus, dem die geschichtliche Tätigkeit der Menschen, ihre Verwirklichung und Wirklichkeit als Grund ihrer gegenwärtig logischen Lebenszusmmenhänge vorausgesetzt ist, denen sie nachgehen. Während Hegel die Vernunft als Erscheinungsweise eines objektiven Geistes verstanden wissen will, kann er sein Denken auch nur objektiv begründet verstehen. Er gerät dadurch in einen Widerspruch mit sich, den er an den Gedanken abgibt und darin immer tiefere Widersprüche aufsucht anstatt seinen eigenen Widerspruch als Widerspruch seiner Lebenswelt an sich selbst zu begreifen. Er kann daher auch nur die ihm eigentümliche Logik seiner weltlichen Bezogenheiten erfassen und sich ihrer Gewalt als solche entgegensetzen. Von daher war er ein Denker, der eine Emanzipation aus dem Feudalismus gesucht hatte und damit zu einer Affirmation eines allmächtigen Idealismus zur Fundamentierung der bürgerlichen Ideologie der bürgerlichen Gesellschaft nützlich war. "Die vulgäre Kritik ... macht auf die Entgegensetzung der Gewalten aufmerksam etc. Sie findet überall Widersprüche. Das ist selbst noch dogmatische Kritik, die mit ihrem Gegenstand kämpft, so wie man früher etwa das Dogma der heiligen Dreieinigkeit durch den Widerspruch von eins und drei beseitigte. Die wahre Kritik dagegen zeigt die innere Genesis der heiligen Dreieinigkeit im menschlichen Gehirn. Sie beschreibt ihren Geburtsakt. So weist die wahrhaft philosophische Kritik der jetzigen Staatsverfassung nicht nur Widersprüche als bestehend auf, sie erklärt sie, sie begreift ihre Genesis, ihre Notwendigkeit. Sie faßt sie in ihrer eigentümlichen Bedeutung. Dies Begreifen besteht aber nicht, wie Hegel meint, darin, die Bestimmungen des logischen Begriffs überall wiederzuerkennen, sondern die eigentümliche Logik des eigentümlichen Gegenstandes zu fassen." (K. Marx, MEW 1, S. 296) Die Wissenschaft der Logik (lat. logos=Rede, Vernunft) befasst sich mit der Folgerichtigkeit des Denkens (Aristoteles). Je nach philosophischer Glaubensrichtung ist dessen Grund durch eine Vernunft aus dem Jenseits vor aller Erfahrung (Immanuel Kant, Hegel) oder aus einer Kritik der Metaphysik durch Sprachanalyse oder aus gedanklichem Nachvollzug möglicher (pluravalenter) Aussagen oder aus Hypothesen durch mathematisch begründete (logizistische) Bewertungen statistisch blegbarer Folgerungen oder aus faktisch belegten Zusammenhängen und Tatsachen (siehe Positivismus) oder aus einem Zweifel am Sinn des Seins (Martin Heidegger) bestimmt. Indem Logik eine Folgerichtigkeit des Denkens unterstellt, setzt sie aber auch ein logisch bestimmtes Sein voraus. Logik erfasst ja auch tatsächlich eine Entstehungsgeschichte am Fundort ihrer Wirklichkeit (siehe Verwirklichung) gerade dort, wo sie nicht weiter weiß, wo also ihre Entfaltung stockt und abbricht, wo ihre Form keinen Inhalt mehr finden kann (siehe Idealismus), weil er wirklich abwesend ist und nur im Widerspruch von Form und Inhalte existeren kann. Dies zu begreifen erfordert eine besondere Art von Erkenntnis, um nicht einem unbegriffenen Sein zu erliegen (siehe reaktionäres Bewusstsein). Aber so wie dies in der Auseinandersetzung um die Wahrheit des Begreifens (siehe Philosophie) entwickelt war, besteht sie lediglich als Beschreibung des Fortgangs von Erkenntnis, letztlich als formale Logik, die nichts von ihrem Inhalt weiß und daher von sich selbst abstrahieren muss, um sich in der Abstraktion ihrer Form als bloße Struktur (siehe Strukturalismus) endgültig wahr zu machen (siehe hierzu Hermeneutischer Zirkel). "Die Wissenschaftslehre ist nothwendig – nicht eben als deutlich gedachte, systematisch aufgestellte Wissenschaft, aber doch als Naturanlage – die Logik aber ist ein künstliches Product des menschlichen Geistes in seiner Freiheit [...] Die erstere ist die ausschliessende Bedingung aller Wissenschaft; die letztere ist eine höchst wohltätige Erfindung, um den Fortgang der Wissenschaften zu sichern und zu erleichtern." (Fichtes Werke. Band 1, Seite 69) Aber Inhalte lassen sich nicht erfinden, sie können nur Sein oder Nichtsein. Sie sind einfach nur abwesend und wirken wesentlich durch ihr Nichtsein. Sie müssen gefunden werden, so wie sie in der Empfindung gewahr sind (siehe auch Wahrhaben). Ihre Wahrheit ist lediglich in einer Abstraktion verborgen, weil sie mit ihrer Form vertauscht sind (siehe Täuschung), einer ihr fremden Formbestimmung Folge leistet. Es gilt daher, den wahren Inhalt aus ihr zu deduzieren, indem die Induktion einer fremden Allgemeinheit ihrer Form begriffen wird (siehe hierzu abstrakt Allgemeines). Die entsprechende Erkenntnismethode ist die Dialektik ihrer Beschaffenheit, die materialistisch Dialektik ihrer Geschichte, wie sie nur mit der Methode des historische Materialismus beschrieben werden kann. Logik ist daher die Form der Argumentation einer Theorie, durch welche ihre Beweisführung aus der Anordung ihrer Gründe und Folgerungen als Urteile über die Wahrheit ihrer Geschichte ermöglichen soll. Von daher kann die Wahrheit einer Logik nur durch den Gegenstand ihrer Erklärung bewiesen werden, der anders ist, als er zu sein scheint. Dies unterstellt ein Erkenntnisinteresse an der Wahrheit der Formationen seiner Erscheinungen (siehe auch Mystifikation). Logik beschreibt die Ordnung seiner Zusammenhänge als Beziehung ihrer wesentlichen Inhalte in den Verhältnissen, worin sie erscheinen. Weder bloße Strukturen noch die Wirkungen (siehe auch Wirklichkeit) oder Positionen (siehe Positivismus) von Menschen, Dingen und Ideen können durch sich schon wahr sein. Logisch erklärt man sich, was nicht wirklich so sein kann, wie es erscheint, ein Wesen hat, das nur durch Nachdenken ent-deckt werden kann. Ein Wesen entsteht und besteht darin, dass es sich von anderen Wesen unterschiedet, dass es eine eigene Form einnimmt und durch seine Verwesung in anderen Wesen sich aufheben kann und dadurch seine Geschichte macht. Es ist also wesentlich nur geschichtlich (siehe historischer Materialismus), für sich selbst voraussetzunglos, weder apriorisch (Kant), noch ideell (Hegel). Es ist also lediglich Materie, die durch den materiellen Grund ihres Seins da ist (siehe Dasein), durch einen Grund, der sich als Material im Sein für sich verhält (siehe auch Stoffwechsel). Das materielle Sein entwickelt sich daher nicht durch sich, sondern im Entstehen und Vergehen seiner Verhältnisse und geht darin in seiner Allgemeinheit auf (siehe Gattungswesen), worin sich sein einzelnes Sein substanziell vermittelt, auch wenn es sich nur abwesend in einer abstrakten Beziehung als Form für Andere mitteilt. Dabei macht es sich als deren Formbestimmung geltend (siehe hierzu z.B. Wertform), die ihre lebende Substanz in einem anderen Sein aufhebt und als fremde Bestimmung vergegenwärtigt. Sie bestimmt dadurch ihre Anwesenheit durch eine ihr Form, ist also an und für sich fremdbestimmt (siehe z.B. Tauschwert). Von daher existiert ihre Substanz in der äußerlichen Bestimmung ihrer Form, worin sie sich selbst veräußert und äußerlich ist und außer sich bleibt. Ihre Beziehung verbleibt zwischen ihrem Sinn und seiner äußerlichen Form (siehe Dazwischensein). Sie wird durch ihr Anderssein in ihrer Wertform fortbestimmt (siehe auch Dialektik) und besteht darin als Verhalten in ihrer Widersinnigkeit, als Tauschwert für Andere Wertrelativ zum Wert an sich fort. Das Wesen ist in seiner Allgemeinheit nur relativ zum Einzelnen, also nicht einfach dessen Verallgemeinerung. Das allgemeine Wesen hebt sich darin auf, dass es das Einzelne bestimmt, das ihm inne ist und ihm nur scheinbar gegenüber steht. "Wenn ... Hegel Allgemeinheit und Einzelnheit, die abstrakten Momente des Schlusses, als wirkliche Gegensätze behandelt, so ist das eben der Grunddualismus seiner Logik.“ (K. Marx, MEW 1, S. 292) Erklärung ist nötig, wo etwas widersinnig ist und seinen Sinn nicht so verkörpert, wie er da ist, wie er in seinem Dasein natürlich, seinem Wesen entsprechend so da, also so anwesend wäre, wie er auch abwesend und hiervon isoliert erscheint. Logik setzt also schon die Erkenntnis voraus, dass sich dieses widersinnige Dasein im Verlauf seiner Geschichte nicht von selbst aufklärt, weil es seinen Sinn noch nicht entsprechend verwirklicht hat (siehe hierzu Phänomenologie), sondern dass es schon Wirklichkeit ist, die durch eine widersinnige Verwirklichung ihres Wesens, durch dessen Vermittlung iin menschlichen Lebensverhältnissen im einzelnen das aufhebt, was es im Allgemeinen sein muss, dass es sich also in einer Allgemeinheit verwirklicht, die von seinem einzenen Dasein absieht, so dass es sich nur in einer abstrakten Allgemeinheit entwickeln kann (siehe hierzu Dialektik). Es kann der einzelne Fehler einer schlechten Unendlichkeit oder ein bloßer Mangel sein oder auch schom ein ganzes System von Beziehungen betreffen, die mit ihrer Verwirklichung im Allgemeinen den Sinn verlieren, den sie im Einzelnen bilden oder erzeugen. Die allgemeine Form steht dann verselbständigt im Widerspruch zu ihren Inhalten. Doch wie soll sich dies im Einzelnen beurteilen lassen? Und wie soll der Widerspruch sinnvoll aufzulösen sein? Die bürgerliche Gesellschaft war die erste Gesellschaft, in der sich die Menschen freiwillig isolieren (Marx), durch ihre Veräußerungen vereinsamen, sich in ihrer Gesellschaft und durch ihre Gesellschaftlichkeit entäußern. Ihr gesellschaftlicher Zusammenhang existiert eben nur gebrochen in der Form ihrer Erzeugnisse, einer ungeheueren Warensammlung, in der ihr Reichtum existiert. Sie kann durch die Teilung der Arbeit und dem Dasein der Produkte nur in der Form unzähliger Trennungen existieren. Das Ganze der Getrenntheiten in ihren Verhältnissen kann daher als solches nur wahr sein, wenn das Einzelne darin wenigstens als abstrakten Beziehung auf das Ganze bewahrt ist. Und das Einzelne kann im Ganzen nur wahr sein, weil es seiner selbst nur im Ganzen wirklich ist. Und es ist sich durch seine Wirkungen im Ganzen gewahr, weil es durch seine Einzelheit das Ganze bildet und sich daher auch nur als Einzelnes im Ganzen erkennen kann - weil es darin eben sich selbst in seiner Allgemeinheit wahrhat die aus ihm begründet ist. Denn dies geht ihr geschichtlich voraus, bevor es allgemein (siehe auch Begriff) existieren, gesellschaftlich wesentlich werden kann. Zufall oder Notwendigkeit? Das ist dann die Frage. Wo Not herrscht und ihre Abwendung zwingend geworden ist, folgt diese aus dem, was nottut. Und wo die Notwendigkeit nicht augenscheinlich ist, wo das Notwendige aus einem ihm äußerlichen Dasein erschlossen werden muss, weil es abwesend, nicht wirklich als das da ist, was es in seiner Wirklichkeit ist, wo es nicht wirklich wahr sein kann, weil seine Erscheinung unwesenlich ist, weil ihr Wesen außer sich geraten, von ihr getrennt ist, da ist logisches Denken gefragt. "Alle Wissenschaft wäre überflüssig, wenn die Erscheinungsform und das Wesen der Dinge unmittelbar zusammenfielen." Marx-Engels-Werke Bd.25, S. 825 Nicht alles was ist muss bedacht sein (siehe hierzu auch Sophismus), nicht das Dasein als solches, als das, was es durch sich ohne Not ist, erfordert einen Gedanken. Aber Verhältnisse, deren Notwendigkeit nicht unmittelbar zu verstehen ist, sind bedenkenswert, erfordern ein Nachdenken über deren Vernunft. Dieses beginnt mit der Ergründung des Widersinns, in welchem sie erscheinen, in welchem sie sich vermitteln und als etwas anderes mitteilen als das, was sie sind. Ein Widersinn existiert als eine Tautologie, als ein Sinn, aus dem nur das folgen kann, was ihn schon begründet, der selbständig als Grund für sich da, bloße Tatsache ist, der also ein verselbständigtes Dasein zu haben scheint (siehe hierzu auch schlechte Unendlichkeit). Nicht alles ist logisch, aber logisch wird alles (siehe Sein), was nicht wirklich wahr sein kann (siehe auch Scheinwelt), weil das Logische im Wesentlichen nicht anschaulich ist, sondern in einer Schlussfolgerung eines abwesenden Verhalts entsteht, um das sinnlich Gegenwärtige nach dem zu erschließen, zu eröffnen, was in ihm wirksam ist, ohne wirklich da zu sein, was im Allgemeinen von seinem einzelnen Dasein abstrahieren muss, weil es sich darin selbst fremd geworden ist und sich durch seine abstrakte Allgemeinheit selbst negiert, verkehrt erscheint, weil darin alles Einzelne nur außer sich wahr sein kann, seiner eigenen Natur fremd ist und durch die Formbestimmung seiner fremden Naturalform auch nur Entfremdung betreiben kann (siehe hierzu z.B. Gebrauchswert als Erscheinungsform von Wert). Doch menschliche Geschichte ist nicht einfach Naturgeschichte, wie diese vom so genannten dialektischen Materialismus nach Engels und Stalin verstanden worden war. Sie ist wesentlich die Geschichte der menschlichen Naturmacht in ihren jeweiligen Auseinandersetzungen um die Verfügung über die Produktivität der Arbeit und ihrer Produktionsmittel, um die Aufhebung der Klassengegensätze in ihren Klassenkämpfen. Dies ist auch der Grund, warum die Naturwissenschaften sich von den Geisteswissenschaften wesentlich unterscheiden, weil sie selbst nur positiv forschen können, also keine Negation kennen und deshalb auch keine Dialektik nachvollziehen müssen und ihre Erkenntnistheorie auf die positive Anschaulichkeit ihrer Abstraktionen beschränken können. Logik ist die Beschreibung eines Widerspruchs, der ein widersinniges Dasein kritisierbar macht, mit der Darstellung seiner Dialektik die Mystifizierung seines Wesens aufdeckt und enttäuscht und durch seine Analyse in der Logik seines abwesenden Zusammenhangs einer substanziellen Kritik der anwesenden Gegebenheiten zuführt (siehe hierzu z.B. den Warenfetischismus). In deren Widersinnigkeiten fällt Wesen und Erscheinung eines praktischen Verhältnisses zusammen und doch nur auseinander auseinander (siehe auch Scheinwelt). Und so muss durch einen Begriff begreifbar gemacht werden, was dies alles in Wahrheit ausmacht, was also seine in Wahrheit hinter seiner Erscheinung wirkende Substanz, seine begriffene Substanz, seine Begriffssubstanz ist. Der Beweis resultiert dann aus einem Urteil über das, was verkehrt, was für die Wahrnehmung richtig oder falsch ist an dem, wovon die Rede ist, was ihm wesentlich zugrunde liegt, was durch die Schlussfolgerung aus seiner Analyse als bewiesen gilt, wenn es darin bewahrheitet werden kann, weil damit nicht mehr gleichgültig sein kann, was es ist. Logik für sich ist eine vernünftige Schlussfolgerung aus dem Verständnis des Daseins - eben aus dem, was als seine Vernunft begriffen ist, was sich gleich bleiben muss in dem, was hiervon bestimmt erscheint. Diese Logik, die sich gegen die Gleichgültikeit des Daseins wie auch des Bewusstseins (siehe hierzu reaktionäres Bewusstsein) wendet, ist selbst unmittelbar geschichtlich (siehe historischer Materialismus), weil sie in der Lage ist, Geschichte zu machen. Sie hängt allein von den erkenntnistheoretischen Implikaten ihrer Vernunft ab, von ihrem Seinsverständnis, also von dem, was ihren Zusammenhängen schon im Verstehen des Daseins substanziell unterstellt ist, wenn es sich dem Wesen ihrer Verhältnisse zuwendet. Es ist die Beziehung auf diese Verhältnisse, die selbst ein Verhältnis zu ihrer Logik eröffnet, welches sich zwischen Vernunft und Unvernunft, zwischen Notwendigkeit und Zufall - und damit zwischen subjektiver Freiheit und objektiver Notwendigkeit - entscheidet. Doch diese Entscheidung selbst ist nicht logisch sondern geschichtlich. Würde sie einer bloß objektiven Bestimmung folgen, etwa einer Idee des objektiven Sollens wie bei Hegel, so wäre der Mensch darin nichts, seine Tätigkeit und Geschichte, sein eigenes Denken überhaupt unwirksam, für sich nichts, ohne jegliche Substanz "Das Positive, was Hegel hier vollbracht hat - in seiner spekulativen Logik - ist, daß die bestimmten Begriffe, die allgemeinen fixen Denkformen in ihrer Selbständigkeit gegen Natur und Geist ein notwendiges Resultat der allgemeinen Entfremdung des menschlichen Wesens, also auch des mensch- lichen Denkens sind und daß Hegel sie daher als Momente des Abstrak- tionsprozesses dargestellt und zusammengefaßt hat, Z.B. das aufgehobne Sein ist Wesen, das aufgehobne Wesen Begriff, der aufgehobne Begriff... absolute Idee. Aber was ist nun die absolute Idee? Sie hebt sich selbst wieder auf, wenn sie nicht wieder von vorn den ganzen Abstraktionsakt durchmachen und sich damit begnügen will, eine Totalität von Abstrak- tionen oder die sich erfassende Abstraktion zu sein. Aber die sich als Ab- straktion erfassende Abstraktion weiß sich als nichts; sie muß sich, die Ab- straktion, aufgeben, und so kömmt sie bei einem Wesen an, welches grade ihr Gegenteil ist, bei der Natur. Die ganze Logik ist also der Beweis, daß das abstrakte Denken für sich nichts ist, daß die absolute Idee für sich nichts ist, daß erst die Natur etwas ist." (MEW 40, S.585) Eine materialistische Logik beschreibt die Beziehungen, die in den materiellen Verhältnissen des Lebens sich aus den Beziehungen ihrer Substanz (siehe hierzu auch Geschichte) in ihrer Form selbständig gemacht hat. Materie, die sich Irregulär in der Assymetrie ihrer Kräfte - durch deren Zufall - gebildet hatte, setzt sich auch in der Regel substanziell durch, weil sie nur durch diese sein kann. Sie wird daher erst in ihren wirklichen Lebensverhältnissen fortbestimmt, so dass sich deren verselbständigte Form auch nur nach ihren abstrakten Bestimmungen systematisch gestalten kann, der allgemeinen Formbestimmung ihrer Abstraktion folgen muss und hierduch das abstrakt Allgemeine ihrer Substanz (siehe auch Dichte) notwendig mächtig werden lässt (siehe auch Dialektik). Idealistisches oder phänomenologisches oder dialektisches oder systemisches Vorverständnis lässt sich logisch auf gänzlich verschiedene Reflexionen und Beziehungen ein, die schließlich auch ihre unterschiedlichen Arten von Wissenschaftlichkeit ausmachen. Ganz wesentlich iin der Beurteilung des Daseins ist das Seinsverständnis des Begriffs, wie er darauf bezogen ist. Hierbei gibt es drei Unterschiede im Begreifen, also in der Begriffsbildung, die ihre Begriffssubstanzen schließlich ausmachen: - Ontologische Erklärungen begründen sich seit Platon aus einer überhistorischen Logik allen Seins, als dessen bloße Erscheinungsweise im Dasein der Welt (siehe z.B. auch dialektischer Materialismus). - Historische Erklärungen begründen sich aus den geschichtsbildenden Tätigkeiten der Natur und der Menschen (siehe auch Historischer Materialismus). - Und mit Systemtheorien sollen sich die Zusammenhänge des Daseins aus der Funktionalität von Prozessen erklären lassen, also mit einer überhistorische Seinslehre ohne Sein rein prozesshaft, jedoch geschichtslos zu begreifen sein. Jedoch bleibt der Grund der Erforschung solcher Zusammenhänge erkenntnistheoretisch darin gleich, dass sie nicht aus der bloßen Anschauung zu erklären sind und Erkenntnisse nötig haben, um ihren "Seinshintergrund" zu erschließen, dass sie sich also in einem Widerspruch befinden, in dem sich ihre Inhalte nich substanziell begreifen lassen, das sie also widersinnig sind. Widersinnige Verhältnisse erscheinen unvernünftig, weil Widersinn keinen Sinn macht. Doch was sind dann vernünftige Verhältnisse? Was macht Sinn? Kann der einfach durch sich selbst schon überhaupt vernünftig sein, oder will Vernunft nur ein Maßstab gegen Widersinnigkeiten sein, der die Sinnbildung bestimmen soll, um sich selbst gegen einen Sinn durchzusetzen, der nur deshalb unsinnig gilt, weil er sich gegen die herrschenden Formationen der Gewohnheiten wendet? Die Voraussetzungen dieser Frage bestehen schon wesentlich aus einer Gewissheit darüber, was widersinnig ist und daher nicht wahr sein kann, was also Kritik verlangt, nicht weil man es nicht leiden kann, sodern weil es Sinn gegen Sinn stelllt, sich also gegen jeden Sinn verhält, und folglich die Zerstörung von Wirklichkeit enthält und sie wahrmacht, wenn die Kritik hieran nicht wirklich wahr wird. Die kritische Reflexion sucht ihren Grund zu erkennen und erweist in ihrer Analyse durch vernünftiges Schlussfolgern, durch logisches Denken den Widerspruch, in welchem sich ihr Gegenstand auflöst. Logisch ist dieser der Erkenntnis vorausgesetzt und lässt sich daher nur durch eine kritische Theorie formulieren. Ihre Ansage geht gegen die Reduktion und Nichtung von Wirklichkeit, gegen die Abstraktion von Wirklichkeit schlechthin: "Abstraktionen in der Wirklichkeit geltend machen, heißt Wirklichkeit zerstören." (Hegel, Vorlesungen über die Geschichte der Philosophie III, Werke Bd. 20, S. 331) Für die Aufklärung war Logik das Maß der Dinge, die Vernunft der Sache, welche im Umgang mit ihr die Mündigkeit des Bürgers ausmachen soll und von daher auch als Moral durch Vernunft postuliert wurde, wie sie sich in einem allgemeinen Willen vorstellen lässt (siehe kategorischer Imperativ). Da Leben aber intelligent ist, kann es nicht vernünftig sein (siehe natürliche Intelligenz), kann es sich weder aus einer Verallgemeinerung von Vorstellungen noch aus einer Logik von Gegebenheiten unterwerfen. Es nutzt, was gegeben und verschafft dem einen Sinn, der es fortbildet, ohne ihm zu folgen. Logik unterstellt ein System, ein systematisches Ganzes einer Entwicklung, das in sich vernünftig erscheint, auch wenn es im Wesentlichen sinnlos sein mag. Doch Leben gibt es nur in einer Wahrheit, der dies Ganze äußerlich ist. Zum Leben muss diese Äußerlichkeit begriffen und als Formation des Bestehenden erkannt sein, weil sein Inhalt immer nur durch seine Form sein kann, auch wenn diese gegen ihn verselbständigt ist (siehe Formbestimmung). In Wahrheit ist alles eins. Und es wäre Unsinn, dies durch irgend eine gedankliche Akrobatik, durch ein "Gebälk von Begriffen" (Friedrich Nietzsche) logisch festzuschreiben. Logik setzt einen wirklichen Unsinn voraus, der nur logisch begriffen werden kann, weil der erkennende Mensch sich seiner Verrücktheit nähern und sich zugleich gegen ihre Widersinnigkeit verhalten muss (siehe Kritik), weil und solange er seinen Gegenstand in seiner Entfremdung und als seine Entfremdung erfährt. Logik ist die Beziehung einer inneren Gesetzmäßigkeit auf die Äußerlichkeit ihrer Form, auf die Formbestimmung ihrer Existenz zum Beweis der Wahrheit von Analysen derselben. Sie setzt die Bestimmung einer prinzipiellen Beziehung voraus, deren Wirklichkeit sie in ihrer Form selbst befragt. Logik klärt also darüber auf, ob etwas stimmig ist oder nicht und begründet somit ein Nachdenken darüber, warum etwas ist, das seine Wirkung nicht durch sich selbst erklärt, nicht sinnfällig ist. Was sinnlich unzweifelhaft ist, was seine Lebenszusammenhänge von selbst erweist, muss nicht logisch sein, weil es durch sich selbst schon stimmig, also zweifelsfrei ist. Wenn etwas so ist, wie es erscheint, wie es also auch wesentlich ist, dann muss es nicht hinterfragt werden. Erscheint es aber als Unding, so ist logisches Denken zu seiner Erkenntnis vonnöten. Logik als prinzipielles Denken setzt einen Widerspruch voraus von dem was ist und wie es ist, einen Widerspruch von Wesen und Erscheinung. Sie ist daher immer dialektisch und erklärt einen Zusammenhang aus einer Schlussfolgerung, weil dieser für sich nicht evident ist, sich nicht aus dem Zusammenhang von Ursache und Wirkung von selbst versteht. Sie erklärt dessen Verlauf in der Wirklichkeit durch seine Begründung, durch die Beziehung von Grund und Folge. Logik ermöglicht also die Beschreibung einer Wirklichkeit, die wesentich unwirklich ist, die Gründe hat jenseits ihrer Ursachen. Sie erschließt Wirkungen aus einem Grund, der nicht als Ursache erkennbar ist, weil er ein Prinzip verfolgt, das seinen Grund in sich hat und sie erkennt Wirklichkeit aus den notwendigen Folgen ihres Grundes indem sie deren Beziehungen als logisch begründet beschreibt. Hierdurch ist sie die Erkenntnis ihrer Form, Erkenntnis einer Form, deren Grund sie jenseits ihrer Wirklichkeit begriffen hat, der also ihrem wirkliche sinnlichen Inhalt widerspricht. Jede Art von Ontologie und Phänomenologie ist eine sich überhistorisch gebende Vorstellung, die nicht logisch sein kann, weil sie bloße Reduktion des Seienden auf ein vorgestelltes Wesen ist. Dies umgeht die Analyse, welche logisches Denken voraussetzt, und läuft von daher auf eine Gedankenabstraktion hinaus. Logik aber erschließt nicht Natur oder Leben, wohl aber Notwendigkeiten, die sich darin in lebendiger Beziehung ergeben haben. In der bloßen Schlussfolgerung der Logik ist unterstellt, dass sie nicht subjektiv, sondern als selbständige Objektform, als eigenständige Zwangsläufigkeit von Ursache und Wirkung existieren. Logik gibt sich also nicht als Vernunft der Sache selbst, wie sie in dieser bestimmt erscheint, sondern objektiv als Vernunft von voraussetzungslos erscheinenden Bestimmungen. Sie beschreibt den Zusammenhang der Form jenseits ihrer wirklichen Substanz. Sie erkennt also den Grund einer wirklichen Form aus der Erschließung von notwendigen Zusammenhängen existenter Formen durch einen logischen Begriff. Als solche Erkenntnis scheint sie gerne unabhängig, überhistorisch und jenseits der Subjekte solcher Wirklichkeit, Notwendigkeiten jenseits ihrer Beweggründe und ihrer Entschlüsse, die mit den Notwendigkeiten der Natur verwechselt werden. Die Geschichte der Natur enthält zwar vielerlei Beziehungen und Wirkungen, sie ist aber deshalb lange nicht logisch, also nicht prinzipiell notwendig, denn ihr ist kein begründendes Wesen vorausgesetzt, wohl aber Materie, die ihre Substanz entfaltet. Logik ist nur die Beschreibung der prinzipiellen Form von Lebensverhältnissen, die diese in ihrer Geschichte aus den Widersprüchen ihrer lebenden Inhalte eingenommen haben (siehe historischer Materialismus). Und dies macht ihr wesentliches Problem: Geschichte kann Logik nicht begründen, sie wäre schon bestimmt, ohne wirklich zu sein, determiniert, also den Menschen schon überhistorische Lebensbedingung, ihr notwendiger Gott, ihr Kismet. Aber ohne Geschichte ist Logik in Wahrheit nichts. Deren Substanz setzt sie voraus. Man kann sich vergangenes Leben auch ohne Logik erschließen, wenn man sie auf das reduzuert, was sinnfällig ist. Aber ihre unaufgelösten Probleme beleiben hierbei draußen. Genealogie erklärt nicht die wesentliche Wirklichkeit ihrer Probleme. Nur soweit man ihr Wesen erkennt, welches aus der Logik der Geschichte zu erschließen ist, kann man ihre Inhalte als Grund ihrer Entstehung erkennen. Man versteht die Substanz ihrer Form. Die ist zwar nicht die Ursache ihrer Ereignisse, sondern die Begründung ihrer den Menschen ansonsten fremd gebliebenen Zusammenhänge, der Zusammenhang ihrer Entfremdung. Indem diese Geschichte selbst als logisch begründet begriffen wird, wird diese Geschichte als Entfremdung begriffen, also verstanden, dass es ledigllich die Formbestimmungen sind, die einen logischen Grund der bisherigen Geschichte ergeben haben (siehe hierzu den historischen Materialismus). Es ist nicht eine Geschichte der Persönlichkeiten und auch nicht dei Geschichte ihres Willens, wie sie politisch verstanden wird und in den Schulbüchern gelehrt wird. Es ist die Geschichte der Entfremdung der Menschen von ihre Natur, die beides enthält: die wirkliche Geschichte und die Geschichte eines den Menschen bisher fremd gebliebenen Grundes ihres Werdens, die Formen ihrer Arbeitsteilung. Von daher kann eine logische Schlussfolgerung nur in ihrer Dialektik wahr sein, in der Schlussfolgerung von dem, was nicht wirklich wahr sein kann, aus der Negation ihrer Form, ihrer Reflexion. Sie erklärt die logische Substanz wirklich geschichtlicher Inhalte, die den Menschen fremd geblieben ist. Und sie erkärt auch, was das Prinzip der bisherigen Geschichte ist und was sein wird, wenn es erhalten bleibt. "Die bisherige Geschichte war eine Geschichte der Klassenkämpfe" (Karl Marx). Ohne Aufhebung der Klassenkämpfe treibt sie mit wachsnder Produktivität der Menschen notwendig in die Barbarei. Eine Verwechslung von Form und Inhalt der Geschichte stellt z.B. der Darwinismus dar, wenn er die Modifikationen des Lebens aus den Bestimmungen und Schranken seiner Umwelt folgert. Deren Formen mögen zwar Leben auslöschen oder dazu veranlassen, sich zu ändern, aber sie können nicht den Sinn der Veränderung erklären und damit ihre wirkliche Geschichte nicht erfassen. Es ist das Dilemma solchen Denkens, dass es eine unendliche Entfaltung von sinnvoll lebender Substanz unterstellen muss, um im Widerspruch hierzu aus der Notwendigkeit ihrer Einschränkungen die Mutationen des Lebens zu erklären, also die Lebensentfaltung selbst nur auf eine Notwendigkeit der Daseinsformen der Natur reduzieren zu können. Dies behauptet eine prinzipielle Naturbeschränkung der Lebensentfaltung, aus der eine höhere Stufe der Entwicklung hervorgehen soll - ein Widersinn in sich. Durch eine einfältige Schranke wäre die Vielfalt zugrunde gegangen und doch zugleich erneuert. Diese Auffassung reicht in ihren politischen Konsequenzen bis in den Dialektischen Materialismus der russischen Wissenschaften hinein, die aus der natürlichen Aufhäufung als Masse der bisherigen Lebensverhältnisse und der darin zugleich aufgehäuften Beschränkung den "qualitativen Sprung" jeder Geschichte ableitet, somit also eine ontisch notwendige Geschichte, einen Geschichtsdeterminismus begründet. Sie behauptet damit Leben selbst aus Geschichte einer Logik des Notwendigen, aus seiner Zwangsläufigkeit. Aber Leben mag allerhand Notwendigkeiten enthalten, logisch ist es dem Wesen nach nicht. Der Entschluss des Lebendigen ist wesentlich subjektiv, frei und kritisch, unterscheidet sich also wesentlich von den Sachwaltungen der Objektivität. Schon in der Naturempfindung selbst ist solche Subjektivität zu entdecken. Logik kann daher nicht das erste, sondern selbst nur geworden sein. Sie kann zwar Schlußfolgerungen formell richtig beschreiben, aber zum Inhalt einer Schlussfolgerung eignet sie sich nicht, auch nicht als Form einer allgemeinen Erkenntnis, etwa als Wahrheit für sich, wie sie in der formalen Logik als Gemenge von bewahrheiteten Aussagen verstanden wird, deren Wahrheit alleine durch eine formalen Schlussfolgerung gültig sein soll. Aber auch als Form von Erkenntnis eignet sich Logik nicht zur Wahrheitsfindung - wie sie Adorno z.B. mit der negativen Dialektik begriffen wissen wollte, als Systematik einer Erkenntnis des Unwahren. Darin wird Logik selbst absurd, weil sie als Anspruch auf Wahrheit eingeführt wird und als solche Dialektik selbst absolut wird. Logik kann nicht wahre oder unwahre Form sein. Darin würde sie zu einer binären Wahrheit herunter kommen, wenn bei Adorno auch in fortwährender Auflösung, als binärer Prozess des Entstehens und Untergehens ("Es gibt nichts Richtiges im Falschen"). Wahr kann nur sein, was selbst substanziell, Form als Inhalt zugleich, Formbestimmung schlechthin ist und darin der ganze Zusammenhang eines Widerspruchs begriffen ist. Logik reflektiert zwar eine formelle Negation, aber dies im Begrfiff ihrer eigenen Entgegensetzung als Form und Formbestimmung in einem. Dies ist das Problem, das auch Georg Wilhelm Friedrich Hegel an den Anfang seines Werks hierüber stellt. Nach seiner Auffassung ist Logik das Zurückkommen der Geschichte auf ihre Form. Doch auch dies hieße, dass Geschichte immer in der Form der Logik verlaufen würde. Und genau dies ist ein Widersinn im Verständnis von Geschichte, den Hegel nicht auflösen konnte, weil er an die Vernunft der Form glaubte, an die Notwendigkeit der Idee, sich zu entzweien, um sich zu erfüllen, sich von sich zu entfremden, um sich zu vertrauen. Doch dies hieße, dass Selbstentfremdung ein ontisch notwendiges Moment der Erkenntnis wäre, das theoretische Bewusstsein notwendig im Widerspruch zum praktischen, das Zurücktreten und Interpretieren eine Wahrheit für sich, eine andere Welt der Wahrheit. Logik wäre die absulute Interpretation, die teleologische, letztlich auch eine theologische Spekulation (siehe Feuerbachthesen). Durch Karl Marx wurde Logik als Form menschlicher Lebenspraxis begriffen, die durch wirkliche Entfremdung des Menschen von sich, seinem Gattungswesen und seiner Gegenständlichkeit geschichtlich zu begreifen, also auf die praktisch existente Gesellschaftsform der Menschen, auf den Kapitalismus selbst beschränkt ist. Logik ist demnach die selbständige Form von Geschichte, Geschichte, wie sie in ihrer Verselbständigung wirklich besteht, weil und solange sie vom praktischen Menschen absieht: Abstrakte Form einer abstrakt begriffenen Geschichte, Systematik ihrer Verselbständigung, die nur dadurch geschlossen erscheint, weil sie nicht aus den Inhalten des Lebens heraus begriffen wird. Das Leben selbst kann nicht logisch sein, wohl aber seine Geschichte, wo es zur Form gerinnt und seine geschichtsbildende Substanz lediglich in der Abstraktion wirksam hat (Arbeit als abstrakt menschliche Arbeit). Logik ist die Vernunft der Prinzipien, die sich hierbei errichten und die als Begriffe dieser Geschichte tatsächlich ihre abstrakte Bestimmung ausmachen. Diese lassen sich auch als solche erkennen wo sie Wirkung haben ohne wirklich zu sein. Es gibt keinen logischen Grund für Erkenntnis. Doch setzt logisches Denken die Erkenntnis eines Undings voraus, eines Dings, welches kein Ding ist, weil es unsinnig ist, Sache, die nicht sein kann. Logik ist die formulierte abstrakte Gewissheit, dass etwas praktisch ein Unding sein muss, weil es gewiss kein Ding sein kann. Dies selbst ist ein Widersinn, der verlangt, dass das Abstrakte sich auch konkret erklärt, weil es konkret ist. Zunächst ist es etwas, worin alles verschwindet und zugleich aufgehoben ist, ein Nichts, worin alles Konkrete zusammenhängt und sich darin zugleich aufhebt. Es erklärt sich selbst darin in seiner Entfaltung, weil es nicht nur nicht, sondern zugleich alles ist (siehe Begriffsubstanz). Aber dies alles ist es nur in seiner Aufhebung, im Widerspruch. Dieses Nicht-Sein im Seienden ist die Grundlage des dialektischen Materialismus, der in seiner Geschichtsauffassung von Logik auch historischer Materialismus genannt wird. Logik beginnt mit einem Sein im Nichts, mit dem Vollsten das zugleich das Leerste ist, worin alles ist, was nicht sein kann. Dies erfordert die Erkenntnis eines Sinnes, der keinen Sinn hat, weil er nur Sinn für sich ist, durch sich bestimmt: Widersinn der Abstraktion, zu sein und doch nichts zu sein, im Seienden aufgebobenes Sein. Logik ist somit die implizite Erkenntnis eines Widerspruchs - nämlich dass etwas Bestimmtes ist, das gleichgültig gegen seine Bestimmtheit ist. Logik hat den Widersinn als Widerspruch zu explizieren. Sie weiß nichts von ihrer Bedingung, der sinnlichen Substanz in einer ihr unangemessenen Form. Aber sie hat die Seinsgewissheit als notwendige Voraussetzung, dass ein Unding nur sein kann, weil es Verdinglichung von etwas anderem sein muss. Logik ist darin alleine die Form der Wahrheit, das Gewahrsein, dass alles nur darin eins ist, dass es von sich verschieden sein muss. Was sich in dieser Wahrheit bewegt, ist ihre Unmöglichkeit zu sein, ihre Selbstunterscheidung, die einen Grund haben muss, den es nicht in Wirklichkeit gibt, der aber in allem wirkt. Logik gründet also auf der Erkenntnis, dass etwas zugleich anderes ist und deshalb notwendig so erscheint, wie es ist (siehe notwendiger Schein). Sie erweist sich im Widersinn eines Undings als Schlussfolgerung, die einen Zusammenhang eröffnet und Prinzipien erschließt, die sich darin systematisch erkennbar machen und somit beweist dass der Gegenstand der Logik, das Unding, ein Ganzes, ein System ist. Die Aussage, dass Logik die Erkenntnis eines Undings voraussetzt, wendet sich gegen eine Philosophie, welche Ontologie, Logik des Seins ist, die sich allem Seienden vorausgesetzt versteht, sowohl der Erkenntnis, als auch dem Ding (siehe Hegel). Es geht solcher Philosophie um eine überhistorische Bewegung des Gedankens, um das Wirken eines Weltgeistes, um Begriffe der Unendlichkeit, welche durch Denken nachvollzogen werden, in der Bemühung, dessen idelle Entfremdung als Selbstentfremdung des erkennenden Menschen in einem Begriff des Menschseins aufzuheben, der wesentlich logisch sein soll. Solche Philosophie beginnt daher nicht mit der Nichtigkeit ihres eigenen Seins als abstraktes Sein, sondern mit der ihr nur vorfindlichen Existenz als Gegebenheit, die sie nur als wesentlich bestimmtes Sein einer Vorstellung, einer Idee erklären und also durch ihren Intellekt selbst affirmieren will. Es ist nicht der praktische Mensch, der hier die Gegebenheiten befragt, warum sie so sind wie sie sind, und also unabänderlich zu sein scheinen, - es ist der theoretische, der die Praxis der Theorie unterwirft. Solches Denken entnimmt daher dem Sein selbst eine immanente Notwendigkeit des Andersseins, ein Sollen zur Änderung, das sich nur aus einem Nichtsein, aus einem Nichts erklären könnte. Nicht das erkennende Subjekt, sondern das Sein macht "seine Entwicklung durch sich selbst" und die Logik ist deren Nachvollzug als Erkenntnis seiner Vernunft. Dies versetzt Philosophie selbst in die Vernunft eines logischen Werdens, dessen Ereekenntnis sie in ihrem Wissen emanzipiert, nicht aber die menschliche Geschichte zur Geschichte der Menschen bringt. Solche Logik ist Mythologie, die Theologie eines Wesens, welches dies Sollen der Geschichte nur ausdrückt, also einen Willen des Seins formuliert und interpretiert, welcher ihm immanent und zugleich transzendent ist, und die Menschen in all dem selbst nur Dasein bekommen, selbst nur bewirkt sein können. Zu diesem verhält sich Philosophie nur als interpretativer Verstand. Es ist dies das Prinzip der Ontologie überhaupt: Unendliches Sein, das dadurch logisch sei, dass es sich selbst entgegensetzt, sich negiert, um etwas zu werden - also sich selbst gebärendes Sein, das schon immer war (siehe Religion), weil es ebenso nicht gewesen sein konnte. Jedes seiende Wesen würde sich so im Verwesen erneuern, im Übergang auf anderes Sein, das nichts wäre, weil es bloß anders ist. Solche Reflexion hat Substanz als bloße Behauptung und als diese hebt sich Philosophie selbst auf. Philosophie muss, um für sich Bestand zu haben, einen Sinn der Erkenntnis voraussetzen und also auch ein Ding, welches sinnlich ist. Wo sie sich dem logisch überstellt, wird sie sinnlos. Dies macht die Kritik am Idealismus: Nichts ist denkbar nur solange, wie Denken keinen Sinn hat. Nichts ist undenkbar, solange Denken Sinn hat: Gegenständlichkeit - Natur, Stoff, Materie. Es sind die Dinge der Natur, welche Sinn haben oder unsinnig sind, welche sind oder nicht sind. Nur wo sie nötig aber unsinnig, Unding, sind, ist Denken nötig. Der Gedanke kann keine ontische Vorausgesetztheit sein. Er ist Resultat des Denkens, menschliche Tätigkeit im Verhalten zur Gegenständlichkeit der Natur, zu den Dingen, die Menschen nötig haben. Und Denken ist nötig, soweit diese Dinge dem Menschen selbst noch fremd sind. Menschliche Erkenntnis ist der Sinn, in welchem sich Gegenstand und Mensch vereinen und die Logik ist seine Bewegung. Die Logik hat ihre Tiefe nur in dieser Substanz und ihre Prognose entspringt der Tiefe ihrer Erkenntnis von menschlicher Selbstentfremdung. Logisches Denken ist die erkennende Methode der Vernunft, so sie sich aus der Logik ihres Gegenstands als dessen innerer Zusammenhang erklärt. Sonst wäre sie Eigensinn, Prinzip für sich, Moral (siehe Aufklärung). Darin schon ist sie Erkenntnis, dass sie einen äußeren Sinn für sich weiß und dessen substanzlose Form als Entfremdung von Sinn und Sache erweist. Aus dem Beweis, dass etwas ist, das keinen Sinn hat, also ein Unding ist, befreit die vernünftige Schlussfolgerung, dass dies keine bedachte Sache sein kann, dass Denken bloße Unterworfenheit unter die Vernunft der Sache bliebe, so es nicht zu einem menschlichen Gedanken findet, zu einem Denken, worin sich der Mensch selbst versteht, indem er die Sache denkt. Für sich mag sie in vielerlei Hinsicht bedenkbar sein. Ein Mensch muss sie für sich denken: In Hinsicht auf sich und in Hinsicht auf die Sache, welche sich vernünftig gibt, weil sie prinzipiell wahr ist, aber nur die Wahrheit eines Prinzips hat. Ganz allgemein kann man die einfachste und allgemeinste Schlussfolgerung so formulieren, dass dort, wo alles ist, nichts sein kann: Wäre es etwas, so wäre es nicht alles; ist es alles, so ist es nichts, was für sich sein könnte, etwas, was also nur durch andere ist, Nichtigkeit schlechthin. Wäre alles nur Sein, so wären wir selbst inbegriffen, hätten einen Begriff von uns selbst und hätten uns als Gegenstand unseres Denkens zu begreifen - ein Widersinn des Denkens selbst, widersinniges Denken, das keinen Sinn haben kann. Stünden wir selbst in unserem Begriff, so hätten wir aber zugleich nichts mehr zu begreifen - wir müssten ihm folgen: Nichts könnte Werden; es gäbe nichts Gewordenes. Es gäbe nur reines Sein, das seinem Begriff zu folgen hätte, göttlich und zugleich doch bloß die Logik Gottes. Alles wäre logisch - und gerade das ist unlogisch. Alles und nichts, Besonderes und doch Allgemeinheit aller Besonderung, das ist nicht nur begrifflich, das ist auch wirklich ein Unding. Man könnte auch sagen: Allgemein sein kann nicht alles. Und umgekehrt: Nichts ist allgemein. Mit diesem doppelsinnigen Satz haben wir die Umkehrung von Hegels Logik formuliert, der das Sein als höchste Allgemeinheit hinstellt, das sich erst selbst nichtig setzt, um zu werden - um Geschichte zu machen. Daher macht bei ihm die seiende Idee Geschichte, indem sie sich selbst entgegensetzt, sich aufhebt, um sich zu ändern. Wenn Menschen Geschichte machen, wenn Geschichte menschliche Geschichte sein soll, so beginnt sie mit der Erkenntnis, dass ein Unding besteht, das geändert werden muss. Es verbliebe sonst als ein Ungeist, eine fremde Macht, welche die Geschichte der Menschen bestimmt. So kann Geschichte nur materiell sein, soll sie begeisterte Menschen verwirklichen. Das ist die Grundlage des historischen Materialismus. Er beginnt bei der Feststellung, dass etwas nicht sein kann, nicht, weil es unvernünftig wäre, sondern weil es eine Vernunft hat, die aus allem nichts werden lässt, die nichts aus allem macht und somit auch Vernichtung mit sich bringen muss. Das Nichts ist also das Wesen eines Undings, nicht die notwendige Negation des Seins, und schon gar nicht logisches Implikat der Weltgeschichte, welche sich durch die Hinzunahme von Menschen, die darin befangen sind, ereignet. Jeder Mensch wird dadurch Subjekt, dass er seine Befangenheit in der Erkenntnis eines Undings abstreift und so selbst geschichtlich wird - und zwar gerade dort, wo er seine Befangenheit, seine objektive Bestimmtheit erfährt. Der Schluss, dass etwas ein Unding ist, enthält ein Urteil über das, was daraus wird, wenn es allgemein ist: Es ist etwas, das nur durch anderes werden kann, weil es anderes schon ist. Der Unsinn ist ein Widerspruch. Und den kann man denken, sobald man seine Logik als Prinzip seiner Vernunft begriffen hat: Alles kann nicht sein. Dies ist hierdurch allerding nur theoretisch begriffen und könnte sich in der Verfassung einer leeren Vernunft, im reinen Intellekt erschöpfen. Aber wozu? Es ist hierdurch immerhin die Fähigkeit gewonnen, Seiendes, was Ununterschieden war, in seiner Unterschiedenheit als notwendig Gewordenes zu begreifen. Nur dadurch, dass es als Einheit erscheint, kann es seine Not wenden. Diese Fähigkeit der Vernunft trifft mit der praktischen Notwendigkeit zusammen, die Einheit von Unterschieden, wie sie sich im Leben tausenfach darstellen (z.B. als Geld, Gefühl, Trieb usw.) in ihrer Entstehung zu begreifen, auf ihre Geschichte zurückzukommen, die darin verschwunden ist. Logik setzt Geschichte vorraus, die unsinnig geworden ist. Jede Erkenntnis, die vor Erscheinungen eines Lebens steht, das unsinnig geworden ist, muss den Rückschluss auf dieses Leben finden. Es ist eine denkende Lebensumkehr, eine Rückkehr des Denkens auf das Leben, damit auch die erste Aufhebung seiner Entfremdung im Gedanken. Allein hierin erweist sich die Fähigkeit, ein verkehrtes Leben als richtiges Leben zu erkennen, das sich verkehrt hat, das in einer Form ist, in der es sich nicht ausdrücken kann, - eine Form die seinen Inhalt beherrscht, weil sie ihn nicht freilassen kann, weil sie in der Form eine Bestimmung haben muss, die erst durch logisches Denken zum Gegenstand der Erkenntnis wird: Ihr Begriff. Im Begriff wird die Logik wahr. Der Satz über das logische Unding, dass dort, wo alles ist, nichts sein kann, und der Satz über die Wahrheit, dass in Wahrheit alles eins ist, haben sich im Begriff zu einer Erkenntnis des Ganzen gefügt.. Insofern ist darin auch Hegels Aussage bewahrt, dass die Wahrheit nur das Ganze sei, obwohl sein logischer Ausgang nicht bestätigt wird (Er setzt Sein gegen Nichts und das ist nicht dasselbe wie Alles gegen Nichts, wenn auch Sein alles ist. Aber Nichts kann nicht alles sein). Logik ist der Zusammenhang eines Begriffs in der Vernunft seiner Beziehung, die in ihrer Vermittlung als Verhältnis ihrer Gegensätze zu verstehen ist. Logik setzt Widersprüche im Leben der Menschen voraus, die an ihrer Wahrheit Zweifel erweckt hatten. Ein Begriff ist nur wahr, wenn dieser Zweifel gelöst ist und ist dann die Erkenntnis ihres Grundes wie ihr Nachvollzug in einem: Erkenntnis eines Lebens, das im Unsinn seiner Erscheinung ein Wesen hat. Sie entfaltet den Begriff eines sich selbst widersprechenden Lebens (siehe Dialektik) und enthält von daher immer dessen positive wie negativen Momente (siehe hierzu das Unding einer Negativen Dialektik bei Adorno). Die Positionen der Logik und ihre Negationen entspringen der Äußerungsform dieses Widerspruchs als Formbestimmung, als Sache des Lebens selbst und können daher weder moralische Urteile der Menschen über ihr Leben unter Menschen sein (Gut und Böse), noch Empfindungsurteile (ästhetische Urteile), wohl aber sachliche Urteile über Empfindungszusammenhänge (objektive Gefühle), Gutes und Böses (Sitte). Solche Urteile beruhen nicht auf dem Vergleich und dem Maß von Gegebenheiten (siehe Gleichheit), sondern auf der Erkenntnis sachlicher Logik, also der Erkenntnis, das die Sache für sich logisch und darin eine Vernunft gegen den Menschen hat (siehe Entfremdung). Logik setzt die Geschichte des Widerspruchs vorraus, wie sie auch eine Verstandestätigkeit hierzu, also geschichtlich inbegriffen ist. Sie ist zum einen Resultat des Begreifens, wie der Begriff aus den Zusammenhängen seiner Form entwickelt wurde, zum anderen ist sie Schlußfolgerung aus der Vernunft seiner Beziehung. Im logischen Urteil wird dies beides aufgehoben und als Begriff des entäußerten Lebens in der Form seines Daseins als äußere Ganzheit erkannt. Hierdurch kommt die Schlußfolgerung zum Entschluss eines bestimmten tätig werdens. Leben selbst ist unlogisch (dies in Abgrenzung zu Engels "Dialektik der Natur"), weil es auf sich selbst gründet und jeder Akt des Lebens unmittelbare Tätigkeit ist, auch wenn er in einer Logik befangen ist und sich in vielerlei Zusammenhängen (geistige und natürliche wie z.B. physiologische, biologische, gestalterische) steht und darin sich zugleich zu einer Form veräußert (z.B. Existenz, Beruf, Familie). Geschichtsbildend ist das Leben der Logik vorausgesetzt, begreifend ist es im Nachvollzug seiner Entäußerung als Abstraktion, im Begriff des nicht konkret wirklichen Lebens Produkt der Verstandestätigkeit und daher Lebenstätigkeit zwischen dessen konkreten und abstrakten Momenten (Realabstraktion). In der Erkenntnis dieser Logik des geschichtlich gewordenen Begriffs entwickelt sich das Bewusstsein darüber, dass und warum der Lebenswiderspruch der Mernschen ihre Entfremdung von einander, von ihrer Sache und von ihrem Wesen nötig hat. Entfremdetes Leben schließt sich im Begriff mit dem Leben zusammen und eröffnet so die Aufhebung der Entfremdung als notwendige Lebenspraxis . | ![]() |
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