Menschen haben Lust an ihrem Menschsein, wenn sich in zwischenmenschlichen Verhältnissen oder sachlichen ihr Leben bewahrheitet, wenn sie sich in ihrer Liebe, im Glück der Beziehung zu anderen Menschen berauschen. In der bürgerlichen Kultur wird Lust zu einem Moment der Selbstbestätigung, durch welche sie im Selbstgefühl verschwindet, ohne darin wirklich zu sein: Lust lässt sich nicht bestätigen. Und als Selbstbestätigung verliert sie sich im Konsum, der qualitativ und qualtitativ vom Umfang des Geldbesitzes abhängig ist. Was dort Befriedigung verschafft ist die Befriedung entäußerter Beziehung, die der Entleerung von Sinn entspringt, die sinnliche Dinge nötig hat, um zu einem Selbstgefühl zu finden (siehe Kulturkonsum). Lust ist die Sinnesfreude, die Ereignisse und Befriedigung von Bed�rfnissen mit sich bringen, wenn darin sich menschliche Bezogenheit auftut. Sie ist die Freude an menschlichen Beziehungen, die in Menschen, Sachen oder anderen Menschenwerken (z.B. Kunst) Sinn finden (siehe Empfindung) und haben (siehe Gef�hl). Doch Lust ist vor allem eine Eigenschaft des Erlebens im Belieben, beliebiges Leben, wenn es keinen Sinn in seinem Zweck und Mittel für sich findet, bloße Langeweile empfindet. Da ist Lust die Alternative zu einer toten Wahrnehmung, die sich in einer Eventkultur auszutoben versteht. Im Prinzip, also als Lustprinzip kann daher auch nichts begründet werden, was aus Lust zu folgern wäre, wie etwa das Befriedigungserlebnis der Psychoanalyse.
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